Die Abhöraffäre: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:LTB 102-8 (3).jpg|280px|mini|rechts|Treibheld auf dem Meer (© Egmont Ehapa)]]
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*In dieser Comicgeschichte gibt es einige Unstimmigkeiten bei der [[Kolorierung]], die auch im Deutschen nicht behoben worden sind. So sind die Ärmel, der Kragen und der Gürtel von Phantomias’ Kostüm entweder komplett rot, komplett gelb oder mitunter gemischt. Eine optische Kuriosität bietet sich am Ende des ersten Teils, wo Phantomias auf den Tragflächen des im Meer versinkenden Flugzeugs einen weißen Umhang trägt. Über mehrere Panels ist das Cape weiß, zu Beginn der zweiten Hälfte aber wieder blau.<ref>https://disney-comics.fandom.com/it/wiki/Paperinik_e_le_intercettazioni_telefoniche bgerufen am 11.08.2025</ref> Als der verkleidete Phantomias sich als Onkel Dagobert ausgibt und mit dem Stöckchen an der Türklingel von Klaas Klevers Villa klingelt, ist ein Teil des Zylinders weiß gelassen. Als Phantomias seine Maske vom Gesicht zieht, hat die Dagobert-Maske ebenfalls einen weißen Schnabel.  
*In dieser Comicgeschichte gibt es einige Unstimmigkeiten bei der [[Kolorierung]], die auch im Deutschen nicht behoben worden sind. So sind die Ärmel, der Kragen und der Gürtel von Phantomias’ Kostüm entweder komplett rot, komplett gelb oder mitunter gemischt. Eine optische Kuriosität bietet sich am Ende des ersten Teils, wo Phantomias auf den Tragflächen des im Meer versinkenden Flugzeugs einen weißen Umhang trägt. Über mehrere Panels ist das Cape weiß, zu Beginn der zweiten Hälfte aber wieder blau.<ref>https://disney-comics.fandom.com/it/wiki/Paperinik_e_le_intercettazioni_telefoniche bgerufen am 11.08.2025</ref> Als der verkleidete Phantomias sich als Onkel Dagobert ausgibt und mit dem Stöckchen an der Türklingel von Klaas Klevers Villa klingelt, ist ein Teil des Zylinders weiß gelassen. Als Phantomias seine Maske vom Gesicht zieht, hat die Dagobert-Maske ebenfalls einen weißen Schnabel.  
*Der farblich zweigeteilte Säure-Stift, den Phantomias zum Schmelzen und Wiedererstarren der Eisenstäbe verwendet, stammt aus ''[[Phantomias ist phänomenal]]'' (1971, u. a. [[LTB 44]]). Er wird auch in neueren Geschichten wiederverwendet, so etwa in ''Eine liebe für ewig'' (2025, [[LTB 595]]).
*Der farblich zweigeteilte Säure-Stift, den Phantomias zum Schmelzen und Wiedererstarren der Eisenstäbe verwendet, stammt aus ''[[Phantomias ist phänomenal]]'' (1971, u. a. [[LTB 44]]). Er wird auch in neueren Geschichten wiederverwendet, so etwa in ''Eine Liebe für ewig'' (2025, [[LTB 595]]).
*In der Szene, in der Donald zuhause in seinem Sessel sitzt und überlegt, wie er gegen Klaas Klever vorgehen kann, gibt es einen leicht zu übersehenden Gag im Hintergrund: Ein kleiner Donald in einer Badehose sitzt im zweiten Panel auf dem Rahmen eines Bildes, das ein Meer und ein Segelboot zeigt. Im letzten Panel, in dem Donald zuversichtlich eine Idee kommt, springt der kleine Donald ins Wasser des Gemäldes und nur noch sein Bürzel ist zu sehen. Möglicherweise handelt es sich um eine von De Vita eingebaute Allegorie auf Donalds Mut nach anfänglicher Ratlosigkeit.
*In der Szene, in der Donald zuhause in seinem Sessel sitzt und überlegt, wie er gegen Klaas Klever vorgehen kann, gibt es einen leicht zu übersehenden Gag im Hintergrund: Ein kleiner Donald in einer Badehose sitzt im zweiten Panel auf dem Rahmen eines Bildes, das ein Meer und ein Segelboot zeigt. Im letzten Panel, in dem Donald zuversichtlich eine Idee kommt, springt der kleine Donald ins Wasser des Gemäldes und nur noch sein Bürzel ist zu sehen. Möglicherweise handelt es sich um eine von De Vita eingebaute Allegorie auf Donalds Mut nach anfänglicher Ratlosigkeit.



Aktuelle Version vom 19. Oktober 2025, 11:07 Uhr

Die Abhöraffäre
Paperinik e le intercettazioni telefoniche
Erstveröffentlichung: 19.08.1973
Entstehungsdatum: 1973
Storycode: I TL 925-AP
Story: Guido Martina
Zeichnungen: Massimo De Vita
Seiten: 53
Deutsche Übersetzung: Gudrun Penndorf
Deutsche Erstveröffentlichung: LTB 102
Weiterführendes
Infos zu Die Abhöraffäre beim I.N.D.U.C.K.S.

Die Abhöraffäre (im Original Paperinik e le intercettazioni telefoniche) ist eine 1973 erstveröffentlichte, von Guido Martina geschriebene und von Massimo De Vita gezeichnete Comicgeschichte. Sie markierte die erste Geschichte, in der die noch junge Figur des Phantomias außerhalb der Stadt Entenhausen in Aktion tritt und der Held in seiner Rächer-Funktion die Interessen von Onkel Dagobert gegenüber den Panzerknackern und deren Boss durchsetzt.

Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teil 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Onkel Dagobert hat seinen Neffen Donald Duck dazu eingespannt, mit ihm eine Baumwollplantage im Süden zu inspizieren, da der reichste Mann der Welt bekanntlich über all seine Unternehmungen genau bescheid wissen will. Nun steht der Rückweg an, sodass Onkel Dagobert und Donald in das für sie bereitgestellte Privatflugzeug steigen. Während Donald sich noch mit seinem schweren Koffer herumplagt, drängt Onkel Dagobert zur Eile.

Hijacking (© Egmont Ehapa)

Im Flugzeug erklärt Onkel Dagobert, dass er nach der langen Geschäftsreise pünktlich nach Entenhausen zurückkehren muss, weil am nächsten Tag eine wichtige Auktion eines Grundstückes ansteht. Wie Onkel Dagobert in einem Telefonat mit Daniel Düsentrieb erfahren hat, ist das Brachland nicht wertlos, wie die meisten anderen denken, sondern das Erdreich ist voll mit wertvollem Uran. Aus diesem Grund will Onkel Dagobert ein gutes Geschäft abschließen und das Grundstück für nur wenige tausend Taler bei der Auktion ersteigern.

Während des Fluges bemerkt Donald, dass sie der Sonne entgegen und damit weiter nach Süden anstatt nach Norden fliegen. Folglich entfernen sie sich immer mehr von ihrem Ziel Entenhausen entfernen. Als der aufgeregte Onkel Dagobert die beiden Piloten im Cockpit zur Rede stehen will, nehmen diese ihre Helme ab und geben sich als diebisch grinsende Panzerknacker zu erkennen. Die Schurken haben nicht vor, Onkel Dagobert und Donald nach Entenhausen zu bringen, sondern wollen diese auf der Niemandsinsel absetzen. Auf diesem kargen Eiland setzen die Panzerknacker nun Onkel Dagobert und Donald aus und erklären, dass sie schon nach einer Woche zurückkehren könnten.

Auf der winzigen Insel gestrandet bricht Onkel Dagobert in ein wütendes Gezeter aus, wogegen Donald sich mit seinem Koffer in die Büsche schlägt. Denn niemand hat bisher Wind davon bekommen, dass sich in Donalds Reisegepäck das Kostüm seines Alter Ego Phantomias sowie einige nützliche Utensilien befinden. In seiner Ausrüstung befindet sich auch eine ferngesteuerte Elektronenbremse, mit der Donald die Triebwerke des soeben startenden Flugzeugs ausknipsen kann. Nachdem die Panzerknacker eine Notlandung machen mussten, um nach dem rechten zu sehen, zieht Donald seinem Onkel dessen Zylinder über den Kopf und nutzt den Moment, um in sein Rächer-Kostüm zu schlüpfen.

Gestrandet (© Egmont Ehapa)

Donald schleicht sich an Bord des Flugzeugs, versteckt sich im hinteren Frachtraum und startet die Triebwerke wieder, sodass das Flugzeug mit den Panzerknackern weiterfliegen kann, wogegen der verwirrte Onkel Dagobert allein auf der Insel zurückbleibt. Zumindest verspricht Donald, seinen Onkel so schnell wie möglich zurückzuholen, wenn er den Plan der Panzerknacker durchkreuzt und den Grund für die Entführung herausgefunden hat.

Phantomias belauscht das Gespräch der beiden Panzerknacker und realisiert, dass hinter der Aktion ein geheimer Drahtzieher steckt. Mitten auf dem Ozean verlassen die Panzerknacker auf Befehl des mysteriösen Anführers das Flugzeug, nachdem sie die geheimen Koordinaten erreicht haben, und springen mit Fallschirmen ab, um auf einem Schiff zu landen, das bereits auf sie wartet.

Phantomias war allerdings eingeschlafen und reagiert zu spät, dass das Flugzeug ins Meer stürzt. Erst durch den Aufprall auf das Meerwasser jäh geweckt. Zum Glück schafft es Phantomias, der wie durch ein Wunder unverletzt geblieben, aus dem Cockpit zu entkommen. Allerdings muss er schnell erkennen, dass er ohne fremde Hilfe nicht nach Entenhausen gelangen kann, da das Ufer viel zu weit entfernt ist. Dank seiner Hilfsmittel und seines Mutes gibt sich der Held aber nicht geschlagen und schafft es mit ein wenig Einfallsreichtum und einem tierischen Kompagnon, bei Einbruch der Dämmerung den Strand der Bucht von Entenhausen zu erreichen.

Teil 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winziger Widerling (© Egmont Ehapa)

In der Stadt angekommen holt sich Phantomias sein ausgetüfteltes Auto und fährt zur Villa von Onkel Dagobert, wo er sich nach einem Balanceakt der besonderen Art Zutritt zum Privatbüro des reichsten Mannes der Welt verschafft. Zu Recht vermutet Phantomias, dass sich im Telefonhörer von Onkel Dagobert ein winziges Abhörgerät befindet, sodass sein Telefonat mit Herrn Düsentrieb offenbar belauscht worden ist. Der mysteriöse Anführer der Panzerknacker weiß also, dass Herr Düsentrieb Dagobert darüber informiert hat, dass das scheinbar unproduktive Grundstück in Wirklichkeit voller Uran steckt.

Am nächsten Morgen verkleidet sich Phantomias als Onkel Dagobert, um die Identität des Auftraggebers herauszufinden, und begibt sich zum Auktionshaus. Zum großen Erstaunen von Klaas Klever ersteigert der zweite Onkel Dagobert das Grundstück für die astronomische Summe von einer Million Taler. Klaas Klever war der einzige andere Interessent, reagierte aber sichtlich verblüfft und sprachlos, als er Onkel Dagobert eintreffen sah. Damit entpuppt er sich nun als der mysteriöse Spion, Drahtzieher der Entführung und Anführer der Panzerknackerbande.

Phantomias hat jedoch noch eine weitere wichtige Aufgabe zu erledigen: Onkel Dagobert von der entlegenen Niemandsinsel abzuholen, deren genauen Standort er allerdings nicht kennt. Deshalb begibt er sich zu Klaas Klever und verrät ihm, dass er und nicht Onkel Dagobert die Auktion gewonnen hat. Der echte Dagobert Duck ist immer noch auf der einsamen Insel gefangen und ernährt sich von Beeren und Wurzeln. Phantomias droht Klaas Klever und ermahnt ihn, nie wieder eine so verabscheuungswürdige Tat zu begehen. Außerdem teilt der Held ihm mit, dass er Onkel Dagobert befreien wird, sobald er sich ausgeruht hat, und gibt vor, das Haus zu verlassen.

Genau das verleitet den gemeinen Magnaten dazu, seine Komplizen anzurufen, um die Insel zu erreichen und Onkel Dagobert zu zwingen, eine Übertragungsurkunde für das Grundstück zu unterschreiben. Nachdem Phantomias verschwunden ist, weist der hinterlistige Konkurrent die Panzerknacker an, das Flugzeug startklar zu machen. Dank seiner Funkverstärker-Pfropfen in den Ohren hört Phantomias das Telefonat mit von draußen mit und schleicht sich, nachdem er den Plan erfahren hat, in den Jet von Klaas Klever und den Panzerknackern. Klaas Klever und die schurkischen Panzerknacker machen sich auf den Weg zu der abgelegenen Insel, ohne zu wissen, dass Phantomias erneut heimlich an Bord des Flugzeugs ist.

Die Rache des Rächers (© Egmont Ehapa)

Nachdem sie auf der Insel gelandet sind, bedrohen die Bösewichter den ausgehungerten Onkel Dagobert und setzen diesen unter Druck, wobei Onkel Dagobert das Spiel schnell durchschaut. Nach der Landung kann der maskierte Rächer endlich Gerechtigkeit walten lassen. Denn Phantomias hat nur auf den richtigen Moment gewartet, um eine Nebelgranate zu werfen und mit viel Getöse aus dem Rauch zu treten und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Unter Androhung seiner Strahlenpistole (dem Desintegrator) bewegt der maskierte Rächer nun Klaas Klever und die Panzerknacker zum Aufgeben und verlangt, dass die Erpresser eine Woche lang auf der Insel ausharren müssen.

Phantomias und der erleichterte Onkel Dagobert bemächtigen sich des Privatjets von Klaas Klever und treten den Heimflug an. Während der Reise erzählt Phantomias dem verwirrten, aber glücklichen Onkel Dagobert, dass das Grundstück in seinem Namen von seinem talentierten Neffen Donald gekauft wurde, der einen Moment der Unachtsamkeit ausgenutzt habe, um mit den Panzerknackern in das Flugzeug zu steigen. Außerdem habe der brave Donald dann Phantomias vor der Bedrohung durch Klaas Klever und dessen Komplizen gewarnt. Insgeheim verspricht sich Donald eine kleine Belohnung von seinem reichen Onkel. Am nächsten Tag begibt sich Onkel Dagobert zufrieden in Begleitung von Donald zum Auktionshaus. Als er aber den enormen Kaufpreis erfährt, bricht Onkel Dagobert in Wut aus und jagt seinen Neffen durch die Stadt.

Analyse und Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernab von Entenhausen (© Egmont Ehapa)

Diese Geschichte stellt das erste Abenteuer von Phantomias dar, das außerhalb von Entenhausen spielt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Aktionsfeld von Donald alias Phantomias auf die Metropole der Ducks beschränkt. Die erste Hälfte der Story spielt vollständig nicht in der bekannten Stadt an der Gumpe. Andererseits bietet die karge Insel, auf die Onkel Dagobert und Donald von den Panzerknackern verschleppt werden, keine Besonderheiten. Es geht einzig darum, die beiden Ducks von Entenhausen fernzuhalten. Die Lage der südlich von Entenhausen gelegenen Niemandsinsel bleibt im Unklaren.

Die Geschichte von Martina und De Vita ist zwar grafisch sehr gelungen, aber etwas umständlich aufgebaut und enthält einige deutlich erzwungene Situationen, die durch Zufälle geprägt sind. Angefangen damit, dass Donald Duck einen Koffer mit der gesamten Ausrüstung von Phantomias mit auf die Reise genommen hat, obwohl es dafür keinen ersichtlichen Grund gibt. In einigen Geschichten ließen andere Künstler Donald ebenfalls immer ein Phantomias-Kostüm bei sich tragen: Sei es in einem Koffer, unter dem Sitz des 313er (wie schon 1971 in Phantomias ist wieder da!, u. a. LTB 44) oder an sonstigen Geheimverstecken (wie unter einem Stein an einer Landstraße unweit von Oma Ducks Bauernhof in Phantomias stinkt’s gewaltig).

Die Handlung der Geschichte ist im Grunde sehr einfach und wird vor allem in der ersten Hälfte durch zahlreiche beschreibende Panels in die Länge gezogen. Der Spannungsmoment, wie sich Phantomias allein von dem sinkenden Flugzeug im Meer retten kann, wird recht einfach gelöst, in dem ein verspielter Delfin erscheint, der zuvor von Tick, Trick und Track dressiert worden sein soll. Wie auch Daniel Düsentrieb werden die Neffen zwar erwähnt, tauchen aber selbst nicht in der Geschichte auf. Auch, warum Phantomias bei der Auktion gleich zu Beginn eine so hohe Summe bietet und Klaas Klever weder misstrauisch wird noch ein Bietergefecht startet, bleibt ein Rätsel.

Der fiese Milliardär Klaas Klever wird in Die Abhöraffäre bereits zum fünften Mal von Guido Martina in den Abenteuern, die Phantomias gewidmet sind, eingesetzt. Schon in den Geschichten Phantomias ist wieder da! (1971, u. a. LTB 44), Phantomias übertrifft sich selbst (1971, u. a. LTB 41), Phantomias und die „Schlafende Schöne“ (1972, u. a. LTB 57) sowie wenige Monate zuvor in Zwillings-Zwist (1973, u. a. LTB Sonderedition 1/2013) verkörperte der durchtriebene und hinterlistige Klaas Klever den Gegenspieler.

Ende der Maskerade (© Egmont Ehapa)

Insofern ist es für die meisten Leserinnen und Leser wohl keine Überraschung, dass Klever wieder der Auftraggeber der Entführung ist. Martina nutzt diese Antagonisten in der Tat übermäßig aus, indem er zahlreiche, einander ähnliche Geschichten schrieb, in denen Donald in seiner Geheimidentität als Phantomias seinen Einfluss als maskierter Rächer geltend macht, um die Interessen von Onkel Dagobert zu wahren. Auch in diesem Abenteuer übertreibt Martina ein wenig, indem er Klaas Klever sogar zum „Boss“ der Panzerknacker macht und ihn eine ganze Reihe von Verbrechen begehen lässt: Flugzeugentführung, Entführung, Spionage, Betrug, Vortäuschung usw.).[1] In diesem Abenteuer bekommt es Phantomias zum ersten Mal mit den Panzerknackern zu tun, die in einigen späteren Geschichten einen erbitterten Hass auf Phantomias entwickeln. In Die Abhöraffäre scheinen sie Phantomias zwar zu erkennen, ihn und seine Fähigkeiten jedoch zu unterschätzen.

Des Weiteren ist es auch nicht das erste Mal, dass Phantomias in die Privatvilla von Onkel Dagobert einbricht. Diese Tat gelingt ihm zuvor schon in Die Verwandlung(1969, u. a. LTB 41) und Phantomias in Aktion (1970, u. a. LTB 41). Wieder bemüht er den Schleudersitz seines 313 bzw. X, um über die Mauer zu kommen. Um dieses Mal den Hunden zu entgehen (die man nicht sieht), balanciert er wie ein Akrobat mit einer Stange auf einem Seil.

Interessanterweise bietet Die Abhöraffäre gleich zwei Anlässe für reale historische Bezüge, die zum Zeitpunkt der Entstehung der Geschichte in aller Munde waren. Grund hierfür ist die Wanze, die Phantomias im Telefonhörer von Onkel Dagobert entdeckt. Im Jahr 1973 standen Telefon-Abhöraffären im Mittelpunkt zweier Aufsehen erregender Skandale: Einerseits dem „Ponzi-Beneforti“-Fall in Italien und der „Watergate“-Affäre in Amerika.

Anfang 1973 war der italienische Privatdetektiv Tom Ponzi in einen großen Fall von Telefonabhörungen verwickelt – eine ungeheuerliche Tat, die damals noch nicht durch das italienische Strafgesetzbuch geregelt war. Insbesondere wurde er beschuldigt, zusammen mit dem ehemaligen Kriminalpolizeikommissar Walter Beneforti eine Abhöraktion organisiert zu haben, was die Zeitungen als „die Spionagetelefon-Affäre” bezeichneten.[2] Ponzi wurde in einen großen Gerichtsskandal verwickelt, weil ihm vorgeworfen wurde, ein umfangreiches Netzwerk von unerlaubten Abhöraktionen gegen die italienische Industrie- und Finanzgruppe Montedison und einige politische Persönlichkeiten geplant zu haben.[3] Der Vorfall wurde von der Presse als „das italienische Watergate” beschrieben – in Anlehnung an den Skandal, der 1973 zum Rücktritt des damaligen US-Präsidenten Richard Nixon geführt hatte.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Treibheld auf dem Meer (© Egmont Ehapa)
  • In dieser Comicgeschichte gibt es einige Unstimmigkeiten bei der Kolorierung, die auch im Deutschen nicht behoben worden sind. So sind die Ärmel, der Kragen und der Gürtel von Phantomias’ Kostüm entweder komplett rot, komplett gelb oder mitunter gemischt. Eine optische Kuriosität bietet sich am Ende des ersten Teils, wo Phantomias auf den Tragflächen des im Meer versinkenden Flugzeugs einen weißen Umhang trägt. Über mehrere Panels ist das Cape weiß, zu Beginn der zweiten Hälfte aber wieder blau.[4] Als der verkleidete Phantomias sich als Onkel Dagobert ausgibt und mit dem Stöckchen an der Türklingel von Klaas Klevers Villa klingelt, ist ein Teil des Zylinders weiß gelassen. Als Phantomias seine Maske vom Gesicht zieht, hat die Dagobert-Maske ebenfalls einen weißen Schnabel.
  • Der farblich zweigeteilte Säure-Stift, den Phantomias zum Schmelzen und Wiedererstarren der Eisenstäbe verwendet, stammt aus Phantomias ist phänomenal (1971, u. a. LTB 44). Er wird auch in neueren Geschichten wiederverwendet, so etwa in Eine Liebe für ewig (2025, LTB 595).
  • In der Szene, in der Donald zuhause in seinem Sessel sitzt und überlegt, wie er gegen Klaas Klever vorgehen kann, gibt es einen leicht zu übersehenden Gag im Hintergrund: Ein kleiner Donald in einer Badehose sitzt im zweiten Panel auf dem Rahmen eines Bildes, das ein Meer und ein Segelboot zeigt. Im letzten Panel, in dem Donald zuversichtlich eine Idee kommt, springt der kleine Donald ins Wasser des Gemäldes und nur noch sein Bürzel ist zu sehen. Möglicherweise handelt es sich um eine von De Vita eingebaute Allegorie auf Donalds Mut nach anfänglicher Ratlosigkeit.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]