Die Verwandlung

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Die Verwandlung
Jetzt kommt Phantomias!
Paperinik il diabolico vendicatore
Erstveröffentlichung: 08.06. – 15.06.1969
Entstehungsdatum: 1969
Storycode: I TL 706-AP
Story: Guido Martina
Zeichnungen: Giovan Battista Carpi
Seiten: 60
Deutsche Übersetzung: Gudrun Penndorf
Deutsche Erstveröffentlichung: LTB 41
Weiterführendes
Infos zu Die Verwandlung beim I.N.D.U.C.K.S.
© Egmont Ehapa

Die Verwandlung, auch Jetzt kommt Phantomias (im Original Paperinik il diabolico vendicatore, also übersetzt „Phantomias, der teuflische Rächer“) ist eine 1969 erstveröffentlichte, von Guido Martina geschriebene und von Giovan Battista Carpi gezeichnete Comicgeschichte. Die Geschichte, die die erstmalige Verwandlung von Donald Duck in sein Alter Ego Phantomias behandelt, gilt als Meilenstein der italienischen Disney-Comics und zählt auch zu den besten in Italien entstandenen Geschichten.[1]

Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da hat Donald natürlich vollkommen Recht... (© Egmont Ehapa)

Große Überraschung: Donald hat im Lotto gewonnen! Und noch dazu eine Villa, nämlich die Villa Rosa in der Nähe von Rosenheim. Da erhofft er sich natürlich gute Chancen bei Daisy und kann einmal seinen Vetter Gustav ausstechen, doch die Enttäuschung folgt stehenden Fußes: Als Donald seinen skeptischen Neffen die Freudenbotschaft mitteilen will, erkennt er, dass das Paket an Gustav Gans adressiert war und somit nur versehentlich den Weg in sein Haus gefunden hat. Donald verrät seinen Neffen allerdings nichts davon und nimmt sie mit, um sich seinen neuen „Besitz“ anzuschauen. Die Kinder wollen auch einen kleinen Hund mitnehmen, den sie gefunden haben, aber Donald jagt den Hund fort, denn er duldet keine Haustiere. Der Hund läuft Gustav in die Arme, der ihn zu seinem Herrchen bringt: dem Grafen Zaster, der Gustav gleich als Leibwächter des Schützlings einstellt, natürlich für fürstlichen Lohn.

Die Villa (© Egmont Ehapa)

Donald weiß von alldem natürlich nichts. Gemeinsam mit seinen mäßig begeisterten Neffen, die ihm sein Verhalten gegenüber dem Hund Putzi übelnehmen, besichtigt er den Park und die heruntergekommene Villa Rosa. Donald lässt sich auf einem Lehnstuhl in der Villa nieder, was allerdings eine Staubwolke verursacht, die Tick, Trick und Track in die Flucht treibt. Als sie weg sind, entdeckt er unter dem Polster das geheime Tagebuch eines gewissen Phantomias, eines Edelmannes, der die Reichen beraubte, um den Armen zu geben. Donald steckt das Tagebuch ein und fährt mit Tick, Trick und Track zurück. Vor seiner Haustür wartet Onkel Dagobert, der Donald anstellen will: Er soll ihm des Nachts zufächeln, da ein Ventilator ihm zu teuer ist. Donald lehnt den Job ab und wirft erst seinen Onkel, dann seine Neffen, die ihm seine Faulheit vorhalten, hinaus, um sich der Lektüre des Tagebuchs zu widmen.

Die Lektüre beflügelt Donalds Fantasie, der auch zum Rächer werden will, um es endlich einmal Onkel Dagobert zu zeigen. Im Tagebuch findet er Skizzen verschiedener Waffen, die der erste Phantomias in seinem Auto hatte, und die Donald sich von Ingenieur Düsentrieb auch in seinen Kleinwagen einbauen lässt. Von Herrn Düsentrieb bekommt Donald zudem Masken der Duckschen Familienmitglieder. In der Villa Rosa holt er sich das Kostüm von Phantomias sowie eine Hypnotisierlampe. Seinem Rachefeldzug steht also nichts mehr im Wege!

Das Tagebuch (© Egmont Ehapa)

Als erstes bringt Donald die Lampe zu Onkel Dagobert und redet diesem ein, sie sei eine normale Lampe, mit der Dagobert Strom sparen könne. In der Nacht verwandelt sich Donald das erste Mal in Phantomias. Er dringt bei Dagobert ein, überwindet sämtliche Fallen und gelangt schließlich ins Schlafzimmer, wo sich sein Onkel schon im Hypnoseschlaf befindet. Donald-Phantomias stiehlt die Matratze unter dem schlafenden Dagobert, jene Matratze, die mit Talerscheinen vollgestopft ist. Auf dem Weg zur Villa Rosa legt er sich mit zwei Polizisten an, die er zwar ausschaltet, die ihm dann aber dennoch in die Villa folgen. Dort überwältigt Donald-Phantomias sie und versteckt sich und die Matratze schließlich im geheimen Untergeschoss der Villa.

Donald lenkt von sich ab (© Egmont Ehapa)

Am nächsten Morgen – Donald ist wieder in seinem Bett – wird er rüde von Onkel Dagobert geweckt, der über den Raub der Matratze schwer erzürnt ist. Er verlangt eine Gegenüberstellung mit den zwei Polizisten. Diese können jedoch nicht sicher sagen, ob Donald oder Gustav im Phantomias-Kostüm gesteckt hatte. Dagobert will deshalb zur Villa Rosa fahren und dort nach der Matratze suchen. Donald überlegt nervös, wie er verhindern kann, dass die Matratze gefunden wird. Am Weg täuscht er deshalb vor, einen Schatten mit Fledermausflügeln zu sehen. Alle steigen aus. Donald lenkt seine Verwandten mit den Masken von Herrn Düsentrieb ab, die er Putzi aufsetzt. Doch zu Fuß schafft er es nicht mehr rechtzeitig zur Villa und so muss er beobachten, dass Gustav es vor ihm schafft. Donald geht betrübt nach Hause. Gustav findet natürlich sofort den Eingang zu den Geheimräumen und darin die Maske. Sein Glück bewahrt ihn allerdings nicht davor, eine Kerze anzuzünden, in deren Unterteil sich Dynamit befindet. Die Villa fliegt in die Luft und damit steht für den Rest der Duck-Familie fest, dass Gustav der Dieb gewesen ist.

© Egmont Ehapa

Zurück in Donalds Haus: Donald vernimmt mit Staunen vom Rest seiner Familie, dass nicht er der Dieb ist. Dafür heißt er ab jetzt auch nicht mehr Donald, sondern der Rächer.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1968 war der Film Arrriva Dorellik erschienen, eine Parodie auf die Fumetti neri, eine Sorte von Kriminalgeschichten, die damals in Italien populär waren (besonders zu nennen sind die Geschichten um Diabolik) und deren Helden häufig Namen auf -ik hatten. Inspiriert davon beauftragte Elisa Penna, Chefredakteurin des italienischen Mondadori-Verlags, Guido Martina, ebenfalls eine Parodie auf die Fumetti neri zu schreiben. Martina traf sich mit Mario Gentilini, dem vorschwebte, Micky Maus zu einem Art Superhelden zu machen. Martina, der Micky allerdings als zu langweilig empfand, schlug vor, dem sympathischeren und menschlicheren Donald eine Geheimidentität zu geben und entwickelte so die Figur Paperinik (italienischer Name von Phantomias) von Paperino (Donald).[2][3] Den Namen von Paperiniks Vorgänger Fantomius (auf Deutsch meist als „erster Phantomias“ bezeichnet) entlehnte er von der Figur Fantômas. Die ganze Geschichte legte er als Parodie auch auf weitere Superschurkengeschichten, zum Beispiel die um Arsène Lupin, an.[4] Die Geschichte war schon bei ihrer Veröffentlichung ein enormer Erfolg. Mondadori hatte bereits öfters Leserbriefe bekommen, die sich wünschten, Donald möge auch einmal gegen seinen Onkel gewinnen. Die Geschichten Martinas, die bis dato das Topolino-Magazin geprägt hatten, hatten Donald in der Regel als Verlierer gezeigt. Die neue Stellung als Rächer gefiel den Lesern sehr, weswegen die neu eingeführte Figur nicht in der Versenkung verschwand. Martina schrieb bereits im folgenden Jahr zwei neue Geschichten, darunter die direkte Fortsetzung „Phantomias in Aktion“. Schnell wurde Phantomias daraufhin zu einer etablierten Figur, die aber auch gleichzeitig Highlight der Topolino-Hefte war.

Donald, der Rächer (© Egmont Ehapa)

In vielen Beschreibungen der Entstehungsgeschichte von Phantomias, unter anderem auch bei Luca Boschi, ist zu lesen, Elisa Penna hätte die Idee zur Figur Phantomias geliefert. Dies dürfte allerdings nicht der Wahrheit entsprechen. Penna hat auch in anderen Fällen hinterher die Ideen anderer als ihre eigenen ausgegeben, wie Massimo De Vita am eigenen Leib erfahren musste.[5]

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Geschichte gilt nicht ohne Grund als Meilenstein der italienischen Disney-Comics, teilweise sogar als Meilenstein der italienischen Comics insgesamt, eingedenk der Popularität, die Phantomias in Italien besitzt. Obwohl die Geschichte sich deutlich von den späteren Phantomias-Comics unterscheidet, die die Figur als mit beiden Beinen im Recht stehenden Superhelden präsentiert, prägte sie dennoch nachhaltig den Typus der Figur und begründete das Genre der Phantomias-als-Rächer-Geschichten, das auch heute noch von Marco Gervasio aufgegriffen wird. Gervasio schöpft ohnehin viel aus dieser allerersten Phantomias-Geschichte und so ist es auch kein Wunder, dass er in der Geschichte „Aller Anfang ist schwer“ (LTB 544 & LTB Ultimate 48) eine Hommage/Fortsetzung von „Die Verwandlung“ schrieb und zeigte, dass der Lottogewinn keineswegs zufällig in Donalds Hand landete, sondern alles von Lord Quackett dementsprechend arrangiert wurde.[6] „Aller Anfang ist schwer“ ist die einleitende Geschichte zu Gervasios Konstrukt „Phantomias in modernen Zeiten“, in dem der Rächer-Phantomias nach Guido Martina wiederbelebt wird.

Konflikt mit dem Onkel (© Egmont Ehapa)

Die Geschichte zeigt Guido Martina Fähigkeiten als Comicautor. Die Verwandlung Donalds in den titelgebenden Phantomias erfolgte erst auf der letzten Seite des ersten Teils (S. 38 im LTB 41) und die Leser mussten sich eine Woche gedulden, bis sie den ersten Einsatz miterleben konnten. In der Geschichte beleuchtet Martina die negativen Seiten fast aller Figuren und auch Donald kommt, etwa wenn er den Hund Putzi misshandelt, äußerst schlecht weg.

„Die Verwandlung“ als erste Phantomias-als-Rächer-Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Immer noch derselbe Schlaumeier! Tritt sein Glück mit Füßen!“
Gustav Gans über Donald

Donalds Probleme in dieser Geschichte sind selbstverschuldet. Durch den vermeintlichen Gewinn einer Villa in einer edel klingenden Gegend fühlt sich Donald als zu edel für einen Straßenhund. Sein Hochmut wird dabei gekühlt, als sich die Villa als baufällig und der vermeintliche Straßenhund als Haustier eines Reichen entpuppt. Obwohl er Gustavs Gewinn indirekt stahl, bekommt er mit, dass Fortuna ihm stattdessen mit dem Hund einen stattlichen Finderlohn und einen gut bezahlten Job schenkte. Die Arbeit an der Villa will er an die Drillinge abgeben. Daheim lehnt Donald einen degradierenden, aber bequemen Job bei Dagobert ab, auch die Drillinge vertreibt er sich durch seinen Missmut und seiner Geheimniskrämerei.
Hätte Donald den Lottogewinn an Gustav zurückgegeben, hätte dieser ihn vielleicht belohnt. Hätte Donald den Hund behalten und bei der Renovierung der Villa mitgeholfen, hätten ihn die Drillinge bereitwillig unterstützt. Hätte Donald das Jobangebot bei Dagobert angenommen, ihm zwei Stunden am Tag Luft zuzufächern, hätte er einen sicheren Job sowie zufriedene Anverwandte. Aber stattdessen ist Donald in der Geschichte eine stolze, faule, missgünstige Figur, welche den einfachsten Weg für sich wählt.

Erst der glückliche Zufall, an Gustavs Lottogewinn zu geraten und in der erschwindelten Villa auf Phantomias′ Erbe zu treffen, sorgt bei Donald für einen Sinneswandel. Alleine liest er das Tagebuch, was er in der Villa fand.

„Des Nachts arbeitete ich, am Tage schlief ich. Das war meine Art, mich an all jenen sogenannten Erfolgreichen zu rächen, die mich einen Nichtsnutz schimpften.“
Phantomias

Donald identifiziert sich sogleich mit dem Edelmann, der als Phantomias Rache nahm. Aus dem Nichtsnutz Donald wird durch die Aussicht auf Rache ein schadenfroher, aktiver Part der Geschichte. Er eilt zu Daniel Düsentrieb, zu dem er als erste Figur in der Geschichte freundlich ist.

Donald führt daraufhin seine demütigende Rache an Dagobert durch, indem er ihn betäubt und ihm dann die Matratze unter dem Hintern stiehlt. Als Donald sich durch Leichtsinn verdächtig macht, versucht er mit allen Mitteln, Gustav die Schuld an dem Verbrechen zu geben. Beides ungleich größere Racheakte für Dagoberts Jobangebot und Gustavs Gelächter über Donalds Pech. Am Ende der Geschichte wurde Donald dank Gustavs unerwarteten Pech nicht mehr als Verdächtiger gehandhabt, selbst seinen Ruf als Faulpelz musste er nicht aufgeben.

Auch in der Rahmengeschichte zu „Die Verwandlung“ von Gian Giacomo Dalmasso und Giuseppe Perego wird bereits Unmut geschürt. Vor der eigentlichen Handlung reagiert Donald übellaunig, als die Drillinge ihn wie angewiesen vor dem Schulbesuch noch einmal wecken. Von der Wand schaut ihn ein Bild von Daisy an, ebenfalls mit zornigen Blick. Im Garten spricht ihn der neue Briefträger grob an, weshalb er ihm ebenso grob entgegen kommt. Dass Donald seit dem unfreiwilligen Aufwachen bereits schlechte Laune hat, verstärkt den Eindruck seiner üblen Laune im weiteren Lauf des Comics.

Gadgets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inspiriert von der Beschreibung des Spezialfahrzeugs in Phantomias′ altem Tagebuch lässt sich Donald von Daniel Düsentrieb seinen 313 ausbessern. Die von ihm eingesetzten neuen Geheimwaffen im Wagen sind sein Schleudersitz, außerdem wird per Knopfdruck sein Stoßdämpfer zum Rammbock und der Wagen kann Ölpfützen gegen Verfolger gießen. Das Nummernschild „313“ bleibt sowohl bei Donald als auch bei Phantomias am Steuer hinten am Wagen sichtbar.

Bei Düsentrieb lässt Donald noch Maske von Dagobert, Daisy und Donald mitgehen, die der findige Erfinder als Scherzartikel bezeichnet, die er für einen Karnevalswagen erstellt habe.

Das Phantomias-Kostüm, welches Donald aus der Villa mitgehen ließ, weist auch über versteckte Tricks auf. Donald verwendet in dieser Geschichte die Schuhe mit Sprungfedern sowie einen Fallschirm, der die Landungen besonders großer Sprünge abdämpft. Zum Knacken von Tür und Tor kennt er auch zweierlei Mittel: Der sprühbare Schnellroster frisst Metallstäbe von Toren und Zäunen auf, der flüssige Stahlfresser dient zusammen mit dem Zauberschlüssel zum Knacken von Türschlössern.

Die Villa Rosa selbst verfügt über mehrere Geheimgänge. Donald verwendet eine Feuerleiter im Garten, um hinter der Gartenmauer in einer Geheimtür zu verschwinden. Dieser Geheimgang ist auch mit der Türe im Kamin verbunden.

Neben den Gängen bietet die Villa aber auch kreative Geheimwaffen, die noch von Phantomias′ Zeit stammen. Die Hypnotisierlampe ist eine Öllampe, welche beim Anzünden Tiefschlafdämpfe ausstößt und somit Leute betäuben kann. Bei Betätigung zweier Knöpfe im Sessel, unter dessen Sitzkissen Phantomias′ Tagebuch und Kostüm steckt, schnellen zwei Boxhandschuhe aus. Auf dem Kamin steht die Zauberkerze, welche zur oberen Hälfte eine normale Kerze aus Wachs ist, die untere Hälfte besteht jedoch aus Dynamit.

Phantomias in Deutschland vor dem LTB 41[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statt im hohen Bogen wird „Der Wuschelhund“ von Donald im flachen Winkel hinausgeworfen. (© Egmont Ehapa)

Der Wuschelhund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anfangsteil mit Putzi wurde bereits 1971 unter dem Titel „Der Wuschelhund“ im Micky Maus Magazin Nummer 23 veröffentlicht. Dazu wurde der ursprünglich dreireihige Comic zu einem vierreihigen ummontiert, jeder Bezug zu Phantomias wurde aus der Geschichte gestrichen und aus der gewonnenen Villa wurde ein Einkaufsgutschein gemacht. Die Szene, in der Donald den titelgebenden Hund misshandelt, wurde entschärft. Durch die freie Übersetzung (wahrscheinlich von Erika Fuchs) stehen einige Panel auch in einem völlig anderen Kontext als zuvor. Die vierreihige, gekürzte Fassung erschien auch gleichzeitig in den Egmont-Ländern Dänemark, Norwegen und Schweden.[7]

Die nun fünfseitige Geschichte beschreibt, wie Donald mit seinem frisch gewonnenen Einkaufsgutschein einkaufen fährt, vorher aber noch den von den Drillingen nach Hause geschleppten Streuner rauswirft. Der Streuner wird von Gustav gefunden und als Wuschel des Bankiers Bleching erkannt. Als Donald und die Jungs vom Einkaufstrip zurückfahren, begegnen sie Gustav, der durch seinen neuen Job als Hundepfleger von Wuschel mit tausend Talern im Monat einen neuen Job hat. Donald, zu Beginn des Comics noch begeistert von seinem Gewinn, ist nun wütend über sein selbstverschuldetes Pech.

Dagobert fürchtet auf dem Cover um sein Geld. (© Egmont Ehapa)

Donald Duck und die unheimliche Villa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits anderthalb Jahre nach der italienischen Erstveröffentlichung des Comics erschien in Italien ein Prosa-Buch zum Comic unter demselben Titel und mit demselben Autoren und Zeichner. „Paperinik il diabolico vendicatore“ erschien im November 1970 im Verlag Arnoldo Mondadori Editore als Teil der Reihe L'Intrepida, verfasst von Guido Martina und illustriert von Giovan Battista Carpi.[8] Das Buch erschien 1974 als „Donald Duck und die unheimliche Villa“ im Delphin-Verlag auf Deutsch, übersetzt von Helga M. Wegener.

Die Handlung der Text-Adaption ist weitgehend identisch mit der Comic-Vorlage, strich aber Dagoberts Besuch bei Donald nach dessen Villenbesuch. Dafür wurde das Buch an anderen Stellen ausführlicher, gibt dem Bauern und den Polizisten in der Geschichte Namen sowie eine Hintergrundgeschichte und erklärt auch, dass Donald bei seinem ersten Ausflug als maskierter Rächer die Maske vergaß.
Da die Wegener-Übersetzung vor der Penndorf-Übersetzung aus LTB 41 entstand, sind viele Situationen und Namen etwas anders übersetzt. Die Villa Rosa heißt in beiden Übersetzungen gleich, liegt im Comic aber im Rosenhain in der Nähe von Rosenheim und im Buch auf dem Rosenhügel in der Ortschaft Rosengarten. Der ehemalige Villen-Besitzer, dessen Tagebuch Donald findet, ist im Comic Phantomias und im Buch Otto Phantom, genannt der Ungreifbare. Die Drillinge kennen ihn im Comic dank dem Schlauen Buch und im Buch durch einen Comic. Donalds Alter Ego wird im Buch „Donald, der fürchterliche Rächer“ genannt. Dagoberts Geldspeicher ist ein simples Konzerngebäude, Donald und Düsentrieb duzen sich außerdem im Buch.[7]

Fortsetzungen und Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte „Kampf um die Villa Rosa“ von Fabio Michelini Giovan Battista Carpi aus dem Jahr 1996 (erschienen in LTB 235) versteht sich als Fortsetzung zu „Die Verwandlung“. Darin haben es sowohl Klaas Klever auch Onkel Dagobert auf die Überreste der in die Luft geflogenen Villa Rosa und das großzügige Gelände in Rosenhain abgesehen. Nachdem Donald weitere unterirdische Gewölbe sowie ein zweites verstecktes Tagebuch des Ersten Phantomias gefunden hat, kann er mit der technischen Unterstützung von Daniel Düsentrieb sowohl Klaas Klever vertreiben als auch Onkel Dagobert einen Strich durch die Rechnung machen. Am Ende ist Phantomias als legitimer Herr über die Villa Rosa und das Erbe des Ersten Phantomias bestätigt.

In der Geschichte „Aller Anfang ist schwer“ (LTB 544 & LTB Ultimate 48) wird die Geschichte aus Sicht John Quacketts geschildert, der laut dieser Geschichte maßgeblich an den Geschehnissen beteiligt war. In „Schicksalswege eines Helden“ (LTB 474) werden verschiedene Alternativen Realitäten gezeigt, in der Gustav oder Dagobert die Villa Rosa erhalten. Im Comic „Alles auf Anfang“ (LTB 521) reist der Superschurke Dr. Dark mit einer Düsentrieb'schen Zeitspule in die Vergangheit, wo er Donald's Verwandlung in Phantomias verhindert und sich selbst mit Phantomias' Ausrüstung versorgt. Dies wird jedoch in einem alternativen Ende von Phantomias und Daniel Düsentrieb mithilfe einer zweiten Zeitspule verhindert.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Spätere italienische Abdrucke veränderten teilweise den sehr harschen Text Martinas in der Originalversion. Aus der Beleidigung Dagoberts gegenüber Donald, „Questo pelandrone non è nemmeno capace di derubare un sordomuto cieco e paralitico“ (Dieser Faulpelz schafft es nicht einmal, einen Taubstummen, Blinden und Gelähmten zu berauben) wurde „Questo pelandrone non è nemmeno capace di rubare una noce a uno scoiattolo“ (Dieser Faulpelz schafft es nicht einmal, eine Nuss einem Einhörnchen wegzustehlen).[9]
  • Laut Giovan Battista Carpi sollte Phantomias ursprünglich eine blaue Maske tragen, der Kolorist entfernte jedoch die Maske aus Versehen. Erst mit der dritten Geschichte, Die Rache des Phantomias, setzte sich die schwarze Dominomaske durch.[8]
  • Bei der brasilianischen Veröffentlichung von „Die Verwandlung“ und „Phantomias in Aktion“ in Almanaque Disney-Ausgabe 27 und 28 wurden die Enden der Comics geändert, sodass Donalds Geheimidentität als Phantomias beide Male von seiner Familie aufgedeckt wurden. Disney-Historiker Simone Cavazzuti fand als Grund für die Änderungen heraus, dass Donalds Verhalten als Phantomias gegen die Verlagsstandards von Abril verstieß. Diese geänderten Comics wurden auch in Tio Patinhas 155 nachgedruckt, wo in einer zusätzlich gezeichneten Seite für „Phantomias übertrifft sich selbst“ gezeigt wurde, wie Donald mit Vergall-Pillen seine Familie vergessen lässt, dass er Phantomias ist und somit den italienischen Status Quo wiederherstellt.[10]
  • In „Alles auf Anfang: Der Edelmann hinter der Maske“ (Teil 12 von „Die Legende des ersten Phantomias“) wird die erste Verwandlung von John Quackett in den ersten Phantomias gezeigt. Diese zeichnete Marco Gervasio quasi eins zu eins von der Verwandlung aus dieser Geschichte ab.


Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aktuell (Stand: Juli 2023) liegt die Geschichte auf Platz 58 in der Inducks-Bewertung, da aber fast sämtliche Carl-Barks-Storys sehr hohe Bewertungen erhalten haben, ist solch ein hohes Abschneiden für eine Nicht-Barks-Geschichte bemerkenswert.
  2. Interview mit Guido Martina in La Stampa 1987, abrufbar unter [1] (Italienisch)
  3. https://www.giornalepop.it/il-paperinik-originale-cancellato-da-pk/
  4. Italienischer Wikipedia-Artikel zur Geschichte
  5. https://www.ventennipaperoni.com/2020/06/14/massimo-de-vita-intervista/
  6. http://www.salimbeti.com/paperinik/en/origins.htm
  7. 7,0 7,1 (07.09.2023). „Phantomias zweimal anders“, in: Bertel-Express 52, S. 32ff
  8. 8,0 8,1 Artikel in Paperpedia: „Paperinik il Diabolico Vendicatore“. disney-comics.fandom.com, abgerufen am 25. Juli 2025 (Italienisch)
  9. Artikel in Papersera über Webarchive (Italienisch)
  10. Simone Cavazzuti (28.02.2021). „Un Paperinik edulcorato“. ecodelmondo.blogspot.com (Italienisch)
    Simone Cavazzuti (Juni 2023). „Ein weichgespülter Rächer“, in: Bertel-Express 51, S. 7ff (Deutsch)