Sergio Asteriti

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Sergio Asteriti

Sergio Asteriti (* 13. Februar 1930 in Venedig; † 27. August 2024 in Mailand[1]) war ein italienischer Comiczeichner, der von 1963 bis 2016 Disney-Comics zeichnete, wobei er sich meist auf Micky-Geschichten beschränkte. Mit seinem unverwechselbaren Stil prägte Asteriti lange Jahre die italienischen Disney-Comics, die in Deutschland zumeist während der Hochphase des Lustigen Taschenbuchs erschienen.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor Mondadori[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit seiner frühen Kindheit war Asteriti Fan der von Walt Disney geschaffenen Figuren sowie von Comics im Allgemeinen.[2] Ihm bot sich sogar in seiner Jugend die Möglichkeit, in Venedig die berühmte und einflussreiche Comickünstler-Gruppe rund um Hugo Pratt und Alberto Ongaro kennenzulernen.[3] Trotz seiner Leidenschaft für Comics entschied er sich nach der Schulzeit für ein Studium mit dem Schwerpunkt Werbung an der venezianischen Scuola di Magistero d'Arte und war entschlossen zu einer Karriere in der Werbebranche. Seiner Begeisterung blieb er dennoch treu; 1949 erschien Sergio Asteritis erster Comic „I bucanieri for Risveglio“ und wurde in venezianischen Schulen vertrieben. Nach nur einer Prüfung verließ Asteriti die Schule.[4] 1952 arbeitete er kurzzeitig gemeinsam mit Romano Scarpa in dessen Animationsstudio,[5][6] übersiedelte dann aber noch im selben Jahr nach Mailand. Dort fand er Arbeit bei der Werbeagentur „S.P.I.N.T.A.“, wo er unter anderem Kinoplakate entwarf.

Als die Agentur zwei Jahre später geschlossen wurde, wandte sich Asteriti dem Zeichnen von Comics zu. 1955 war er Teil der neuen Künstler, welche für Giuseppe Caregaros Verlag Edizioni Alpe arbeitete. Für die wöchentliche Zeitschrift „Cucciolo“ arbeitete er an der Comicreihe „Bingo Bongo“, die er vom Zeichner Dante Gentina übernahm.[2] Weitere Comics der Zeit sind „Congolino“ und „Capitan Jolando“, bald darauf fertigte er auch Cover und Illustrationen für verschiedene Zeitschriften an, darunter die von Comboni-Missionaren in der Kirchengemeinde vertriebene Zeitschrift „Voici d'Oltremare di Bianconi“ sowie die Zeitschrift „La Vispa Teresa“.[4] An „Voici d'Oltremare di Bianconi“ arbeiteten auch andere Disneycomic-Größen wie Giovan Battista Carpi und Luciano Bottaro.[7]

1958 wurde er Teil von „Creazioni D'Ami“ alias „Dami“, dem Mailänder Zeichenstudio von Rinaldo Dami, wo er für den englischen Markt zeichnen konnte. Zusammen mit Antonio Lupatelli, den er als seinen Lehrmeister betrachtete,[3] arbeitete er an den Illustrationen zu „Fun in Toyland“ und „The Funny Tales of Freddie Frog“ der wöchentlichen britischen Zeitschrift „Jack and Jill“; bald übernahm Asteriti die Reihen komplett.[4] Er übernahm während der Zeit bei „Dami“ unter anderem mit Lupatelli für die italienische Heftreihe „Il Corriere dei Piccoli“ die Zeichnungen für „Hayawatha“ und für die Heftreihe „Selezione dei Ragazzi“ die Comicserie „Formichino“ von Roberto Sgrilli und zeichnete für den britischen Verlag Fleetway Publications.[2][8] Für den britischen Markt zeichnete er bis Mitte der 1970er Jahre, unter anderem für „Bobo Bunny“ sowie Illustrationen für „Disneyland“ und „Walt Disney's Now I Know“.[4] Bereits für diese frühen Arbeiten für Non-Disney-Comics entwickelte Asteriti seinen ihm eigenen Stil, der später auch seine Disney-Comics prägen sollte. Asteriti selbst erzählte, dass er sich auf das Zeichnen für Kinder spezialisiert hatte, da es ihm schwerer fiel, den für älteres Publikum gedachten realistischen Stil zu übernehmen.[3]

1959 heiratete er seine Ehefrau Grazia.[3]

Asteriti als Disney-Zeichner bei Mondadori[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang der 1960er-Jahre war Asteriti an einem Scheidepunkt angekommen. „Ich musste mich entscheiden, ob ich bei den Fratelli Fabbri oder bei Mondadori arbeiten wollte. [...] Farbige Illustrationen oder Micky Maus?“[6] Asteriti schlug letztlich das Angebot aus, für den Verlag der Brüder Fabbri zu arbeiten, welche in dieser Zeit eine bedeutende und weite Verbreitung findende illustrierte Enzyklopädie für Kinder verlegten,[9] und entschied sich für Mondadori und seine Begeisterung seit Kindheitstagen. Seit 1963 zeichnete Asteriti Disney-Comics für „Topolino“, sein erster gezeichneter Disney-Comic „Pippo e la vacanza culturale“ nach einem Skript von Abramo und Giampaolo Barosso erschien in Topolino 420.

Der frühe Gottfredson war Asteritis großes Vorbild, dessen geist er in etlichen Geschichten einzufangen suchte (hier Fesselnde Lektüre aus LTB Spezial 45; © Egmont Ehapa)

In den über fünfzig Jahren bei Mondadori produzierte Asteriti 350 Disney-Comics, fast alle davon spielen im Maus-Universum. Mit Micky Maus sei er aufgewachsen, so erzählte Asteriti: „Der einzige Nachteil ist, dass ich älter geworden bin, während er gleich geblieben ist, jung und gesund, ohne jemals eine Erkältung zu bekommen!“[4] Für ihn war Micky sein bester Freund in Kindertagen und auch die anderen Figuren aus dem Maus-Universum schätzte er sehr, erinnerten sie ihn doch an seine Verwandten und Freunde (Rudi Ross etwa gleiche seinem Onkel).[3] Asteriti erklärte seine Begeisterung für Micky folgendermaßen: „Micky ist eine Persönlichkeit, die ich für außergewöhnlich halte. Er kann in jedem Zeitalter leben, in jedem Ambiente; dies kann reichen von einem Western zu einer historischen Geschichte in Kostümen oder zum Science-Fiction-Genre. Alles in allem gibt es für ihn keine zeitlichen oder räumlichen Grenzen. Ich weiß sehr gut, dass das heutige Publikum Donald bevorzugt [...]. Aber Micky ist einfach immer das reine Abenteuer ist, und er bringt die einmalige Fähigkeit, Situationen nicht notwendigerweise auf komische Weise zu begegnen.“[10] Diese Möglichkeit sei „sehr befriedigend und nie langweilig... Ich liebe Micky Maus, wenn ich die richtige Balance zwischen Abenteuerpoesie und Humor finde. Es ist ein schwieriges Gleichgewicht, das eine gehörige Portion Liebe erfordert, sowohl von denen, die es schreiben, als auch von denen, die es zeichnen.“[4]

Asteriti liebte besonders die alten Geschichten von Floyd Gottfredson aus den 1930er-Jahren, die in seinen Augen viel näher an der Realität waren.[6] Originalhefte mit den italienischen Erstveröffentlichungen klassischer Gottfredson-Geschichten aus den 1930ern, die er als Kind las, hütete er später als seine größten Schätze.[11] Die wenigen Möglichkeiten, Micky wie in dieser Zeit mit kurzen Hosen darstellen zu können, ergriff er stets mit Begeisterung. „Vielleicht ist es ein Merkmal, das auch von der Nostalgie abhängt, aber für mich ist der wahre Micky jener [von Gottfredson]. Während der Zeit, in der Mario Gentilini Chefredakteur war, war es jedoch nicht möglich, den Micky mit kurzen Hosen wiedereinzuführen. Ich habe das in einigen Geschichten gemacht, aber es war nicht einfach, dies zu rechtfertigen.“[12] Ein Beispiel für die Verwendung des klassischen Mickys ist die Geschichte Fesselnde Lektüre (LTB Spezial 45), die bewusst an die Gestaltung der Cartoons der 1930er sowie von Gottfredson-Geschichten anschließt. Dass dieser Gottfredson-Micky für Asteriti einen besonderen Charme ausstrahlte, wird auch heute noch beim Lesen der Geschichte spürbar.[3]

Asteriti setzte oft Geschichten mit historischen Themen um, sein reicher und dekorativer Zeichenstil passte vor allem zu mittelalterlichen und märchenhaften Handlungsorten.[1] Besonders deutlich wird seine Leidenschaft für verschiedene historische Ambiente in seinem zeichnerischen Hauptwerk, der auf Deutsch noch unveröffentlichten, 217 Seiten langen Geschichte Le avventure della gemma Pippolina (mit Story von Pierpaolo Pelò, die gleich mehrere unterschiedliche Schauplätze zu verbinden weiß, darunter eine mittelalterliche Märchenwelt, die Wüste und die Südsee.[13] Aber auch noch viele weitere Geschichten Asteritis fallen in dieses Genre. In Die Ritter der Tafelrunde, Die Macht der Magie, Der Beweis oder Fesselnde Lektüre evoziert er mit seinem Zeichenstil eine mittelalterliche, mit Fantasyelementen angereicherte Welt, für die Asteriti besonders bekannt ist. Andere Geschichten erweckten die Ära der Piraten zum Leben. Als wichtiger Maus-Zeichner mit Faible für historische Schauplätze kam Asteriti auch immer wieder die Aufgabe zu, Adaptionen zeichnerisch umzusetzen, etwa Meuterei auf der Mounty als Verarbeitung des historischen Aufstands einiger Matrosen auf der HMS Bounty oder Nussknacker und Mausekönig als Umsetzung des Kunstmärchens von E. T. A. Hoffmann. Aber auch modernere Stoffe waren ihm nicht fremd. Einfach außerirdisch! ist eine Adaption von Steven Spielbergs Film E. T., in der Gamma in die Rolle des Außerirdischen schlüpft, der auf der Erde Abenteuer erlebt und wieder nach Hause möchte. Besonders bekannt ist Asteritis Umsetzung einer Geschichte der Science-Fiction-Saga Kampf der Galaxien, die mit der Alterung und Verjüngung Goofys auch einige Fantasyelemente, die für Asteritis Werk typisch sind, enthielt.

Asteriti avancierte zum mit Abstand wichtigsten Zeichner der Zeitmaschinen-Geschichten, hier zum Beispiel Der Schatz des Priamos aus LTB 121 (© Egmont Ehapa)

Einen besonderen Platz in Asteritis Werk nehmen die Zeitmaschinen-Geschichten, von denen die meisten, aber nicht alle, ebenfalls ein historisches Setting zugrunde legen. Asteriti setzte 1985 bereits die dritte und bis dato längste Zeitmaschinen-Geschichte um, Der Schatz des Priamos, und verhalf der Serie damit mit zum Durchbruch. Dieser folgten 16 weitere von Asteriti umgesetzte Zeitmaschinen-Geschichten, wobei er vor allem in den frühen Jahren aktiv war. Ab Mitte der 1990er-Jahre zeichnete er nur noch sporadisch Geschichten mit der Zeitmaschine. Sein großer Output für die Serie ist dennoch bemerkenswert und übersteigt den jedes anderen Zeichners. Massimo De Vita etwa zeichnete mit 13 Geschichten um einige weniger als Asteriti. Abgesehen von Der Schatz des Priamos sind einige bekannte, klassische Zeitmaschinen-Geschichten Asteriti zu verdanken, etwa Im Reich von Richard Löwenherz, Ein romantisches Abenteuer oder Der Liebe zarte Bande mit der Einführung von Marlins Frau Anni.

Nebst diesen Geschichten, die die normale Entenhausener Welt verlassen, sind auch die frühen LTBs prägende Kriminalfälle hervorzuheben, die meist in fruchtbarer Zusammenarbeit mit Guido Martina und den Brüdern Barosso entstanden. Zu seinen bedeutendsten Werken in diesem Feld werden Micky und die Operation Piranka Kuka Baruka, Die Helios-Bande oder Unter falschem Verdacht gezählt.[6] Als bedeutender und produktiver Zeichner des Maus-Universums kollaborierte Asteriti allerdings mit so gut wie allen wichtigeren italienischen Disney-Autoren. In den 1970er Jahren produzierte er einige Geschichten zusammen mit seinem Bruder Franco Asteriti, der sich als Autor betätigte.

Seit 1974 schrieb Asteriti auch selbst Disney-Comics, die er anschließend grafisch umsetzte.[14] Sechs Geschichten schrieb er selbst, davon zwei Vierseiter. Ihm gefiel das Schreiben von Geschichten, jedoch empfand er es als schwierig, neue, unverbrauchte Ideen zu finden, die sich zudem für die Ausarbeitung als Comic eigneten.[3]

Asteritis gemalter Comic Urlaub in Venedig (LTB 148; © Egmont Ehapa)

Ende der 1980er und Anfang der 1990er-Jahre, als einige italienische Zeichner wie etwa Giulio Chierchini mit künstlerischen Techniken wie Airbrush oder Malerei experimentierten, setzte auch Asteriti einige „gemalte“ Comics um, darunter die vierseitige Kurzgeschichte Urlaub in Venedig sowie die lange Adaption Der Prinz und der Bettelknabe, die er direkt für Disney gestaltete.

Auch wenn Asteriti fast ausschließlich zeichnerisch im Maus-Universum beheimatet war, schuf er dennoch Comics mit den Ducks – allerdings nur sieben an der Zahl. Erwähnenswert sind das frühe Crossover Micky und Onkel Dagobert in denselben Nöten sowie Das Zauberwasser, das in der Neuauflage von LTB 111 als Titelgeschichte diente. Während die Nebenfiguren oft sehr Asteriti-haft aussehen, orientierte er sich bei seinen Ducks eher an Mustern von Scarpa und Carpi.

2008 wurde Asteriti mit dem Premio Papersera ausgezeichnet. 2017 beendete er nach 54 Jahren seine Karriere bei Mondadori. Sein letzter Disney-Comic Tip e Tap e lo straordinario mondo del Toc, geschrieben von Augusto Macchetto, wurde neben der Veröffentlichung im Topolino 3205 auch im Asteriti gewidmeten Speciale Disney 76 veröffentlicht.

Er verstarb am 27. August 2024 im Alter von 94 Jahren.

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Asteritis sehr individueller, leicht zu erkennender Zeichenstil, der nicht nur Freunde gefunden hat,[15] wurde als „floral, ultra-detailliert und ein wenig zuckrig“[10], als „barock“[16] sowie bisweilen liebevoll als „pummelig“[13] beschrieben. Der Stil wurde zudem oft als „klassisch“ subsumiert – so etwa im Überblickswerk von Luca Boschi, Leonardo Gori und Andrea Sani[17] –, was der starken Beeinflussung Asteritis durch die klassische Ära Gottfredsons und die Micky-Cartoons der 1930er geschuldet ist. Dennoch vollzieht Asteriti eine „stille Revolution“, indem er die Figuren und Objekte einer starken Schwerkraft unterwirft, die sie zu Boden zieht.[16] „Alles, von den Figuren bis zu den Objekten, tropfte hinunter, als ob es aus der zähflüssigen, melasseartigen Substanz bestünde.“[6] Die Figuren werden gestaucht, deren Rücken meist nach vorne gerückt und sie – ganz im Unterschied etwa zum ultradynamischen Scarpa – in ihrer Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. Bewegungen bei Asteriti erscheinen oft verlangsamt. Dafür nehmen die Schuhe eine für die gestauchten Charaktere unverhältnismäßige Größe an. Dieser Expressionismus erinnert teilweise an den frühen Gottfredson, vor allem aber an die ersten Cartoons, an denen sich Asteriti orientierte.[16]

Kennzeichen von Asteritis Stil: Schwere der Figuren, Verspieltheit und Rundungen, Falten und Abnutzungsspuren, asymmetrischer Bildaufbau mit „hineingeworfenen“ Objekten (aus Nussknacker und Mäusekönig in LTB Sonderedition 1/2020; © Egmont Ehapa)

Nebst der starken Schwerkraft und den in den Zeichnungen wahrnehmbaren Belastungen beweisen auch andere Stilmittel Asteritis Vorliebe für eine optisch deutlich weniger harmonische, dafür realistischer gestaltete Welt. Diese Welt besteht aus „Falten und Knicken“, sie wirkt, „als ob sie aus zerknitterten, gebrauchten Dingen geschaffen ist“.[16] Sowohl auf der Kleidung als auch in den Gesichtern von Asteritis Figuren sind zahlreiche Falten zu sehen, die aber nie einer Symmetrie oder der besseren Darstellung einer Bewegung dienen, sondern dem Anspruch, die Welt so darzustellen, wie sie ist, Genüge tun. Auch die Panel- und Hintergrundgestaltung entspricht nur selten Vorstellungen von Symmetrie und Harmonie. In diesen Hintergründen funktionieren die Gegenstände in Asteritis Zeichnungen erst einmal „für sich“ und werden daher entsprechend detailreich, teils mit erkennbaren Mängeln und Gebrauchsspuren, dargestellt, bevor sie in zweiter Instanz den Handlungen der Akteure dienen. Es sei eine „zusammengebaute Welt“ oder vielmehr eine „Kakophonie aus vielen Welten“, denn „Asteriti ist der Künstler der Teile und nicht des Ganzen.“[16] Dieses Ganze besteht dann eben erst beim Lesen und Betrachten aus den vielen einzelnen Facetten.

Die Schwere und Abgenutztheit der einzelnen Gegenstände und Figuren wird allerdings durch eine barocke, sehr gerundete Formensprache abgemildert, die durch Asteritis dicken Tuschestrich noch verstärkt wird. Dadurch wird Asteritis Welt gummi- oder melasseartig, vor allem aber extrem verspielt.[6][16] Diese Tendenz zur immer stärkeren Rundung und Barockisierung ist besonders in Asteritis späteren Comics zu beobachten.

Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Unterschied zu Scarpa, Carpi oder Cavazzano hat Asteriti keine Epigonen, die seinen Stil kopiert und weiter fortgesetzt haben. Wohl aber lässt sich ein Einfluss von Asteritis Stil auf die ebenfalls „barocke“ Formensprache von Paolo Mottura und Fabio Celoni erkennen. Mottura greift die verspielten, runden Formen und den großen Detailreichtum auf und entwickelt die Krümmungen und Stauchungen (der nach vorne gekrümmte Rücken) in dynamischer Weise weiter, wodurch er die große Schwere bei Asteriti vermeidet und deutlich leichter in der Formensprache wird. Celoni geht den Weg des großen Expressionismus noch deutlich weiter als Asteriti, etabliert stärkere Verzerrungen, aber auch genau wie Mottura deutlich mehr Dynamik. Der Druck, der in Celonis Geschichten auf den Figuren lastet, erklärt sich wie etwa in der Gothic-Trilogie aus der Geschichte heraus und ist nicht wie noch bei Asteriti ein davon unabhängiges Stilmerkmal. Ferner wurde von Simone Voci ein Einfluss Asteritis auf Alberto Lavoradori konstatiert, in dessen kubistisch-expressionistischen Zeichnungen ebenfalls großer Druck auf die Figuren ausgeübt wird, allerdings ein Druck, der auch zu Dehnungen und nicht nur zu Stauchungen führen kann.[16]

Comics (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichten in historischem und märchenhaftem Ambiente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitmaschinen-Geschichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andere Comics[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Sergio Asteriti in Fondazione Franco Fossati
  2. 2,0 2,1 2,2 Luca Boschi, Leonardo Gori und Andrea Sani (1990): I Disney Italiani (Bologna: Granata Press) S. 132.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 Interview mit Sergio Asteriti. WOW – Fanzine di fumetti fantascienza cinema, April 1979. Online-Version (italienisch).
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 (09.02.2011). „Sergio Asteriti“. illustrationartgallery.blogspot.com
  5. Leonardo Saccoccio: „È morto Sergio Asteriti, per cinquant'anni disegnatore di Topolino“. sciacalloelettronico.it
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 „È morto Sergio Asteriti, storico disegnatore di fumetti Disney“. fumettologica.it
  7. „Voci d'Oltremare - Tam Tam - VOM, Chiedo aiuto“. vintagecomics.forumcommunity.net
  8. „Sergio Asteriti“. de.wikipedia.org
  9. „Conoscere“. it.wikipedia.org
  10. 10,0 10,1 Luca Boschi, Leonardo Gori und Andrea Sani (1990): I Disney Italiani (Bologna: Granata Press) S. 133.
  11. Sergio Asteriti: „Tutta colpa dell'edicola“. In: Topolino tremila (Publikation von Papersera), S. 131–132. Online-Version
  12. Luca Boschi, Leonardo Gori und Andrea Sani (1990): I Disney Italiani (Bologna: Granata Press) S. 133–134.
  13. 13,0 13,1 Maria Concetta Spampinato: „Sergio Asteriti, storico autore Disney, ci ha lasciati“. storiedipaperi.com
  14. „Sergio Asteriti“. lambiek.net
  15. Diskussion im Papersera-Forum (italienisch)
  16. 16,0 16,1 16,2 16,3 16,4 16,5 16,6 Simone Voci: „Sergio Asteriti more geometrico demonstrato“. ecodelmondo
  17. Die Autoren teilen auf S. 129 Asteriti genau wie Luciano Gatto in die Kategorie „Disney old fashioned“ ein.