In diesem Artikel wird das LTB 75 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 75.

© Egmont Ehapa
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Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 75 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover Bearbeiten

  Phantomias schwingt sich, mit einem Seil an der Mondsichel festgemacht, gutgelaunt über die Häuser Entenhausens…

Das Cover, zuerst erschienen als Titel einer Ausgabe des Topolino (Mai 1980), ist schlicht gestaltet und kann mit einer hübschen, ebenfalls klar und deutlich umgesetzten Gag-Idee aufwarten. Trotz fehlender Bewegungslinien hat der unbekannte ausführende Künstler durchaus Rasanz und Dynamik in die Szene gelegt. Ein Großteil der zauberhaften Wirkung geht jedoch von den feinen rosa Wolkenstreifen vor der einbrechenden violetten Nacht aus. Ein atmosphärisch total stimmiges und zur Phantomias-Figur passendes Cover! Hobrowili (Diskussion) 15:25, 5. Mai 2025 (CEST)

Rahmengeschichte Bearbeiten

  Die acht öden, von Giancarlo Gatti gezeichneten Seiten, auf denen es Donald seinem schnöseligen Vetter Gustav mal so richtig zeigen darf, machen natürlich keine Rahmengeschichte, aber mal wieder auf den fragwürdigen Editionszusammenhang eines LTB aufmerksam: Nur zwei Geschichten, die beiden ersten, wurden aus dem I Classici 44 der Seconda Serie übernommen, hatten dort aber an einer ganz anderen Stelle gestanden, was die fehlende Kontinuität zwischen Vorgeschichte und dem folgenden „Ferienzeit – Urlaubszeit“ erklärt. Das I Classici 44 war die – etwas verspätete – italienische Veröffentlichung zur Olympiade in Moskau 1980, italienisch „Paperin Sansone“, also in etwa „Donald als der starke Samson“. Traditionell wurden diese Olympia-Bände bis dahin von Ehapa wegen des Zeitverzugs für den deutschen Markt ignoriert (was sich erst mit dem LTB 97 zur Olympiade in Los Angeles 1984 änderte). Obwohl es in „Paperin Sansone“ kaum um Sport ging (vielleicht etwas verschämt wegen des Boykotts der Spiele durch westliche Staaten, dem sich Italien entzog), wurde in Deutschland auch mit diesem Band so verfahren und durch die Integration dreier bislang nur im „Topolino“ erschienener Phantomias-Geschichten in einen völlig neuen Kontext gestellt. Der deutsche Band ist also auch ein Beleg für die anhaltende und wachsende Beliebtheit des Phantomias. Man nahm alle Geschichten dieser Figur aus Italien, derer man habhaft werden konnte. Hobrowili (Diskussion) 15:25, 5. Mai 2025 (CEST)

 
Abkühlung für diesen Sommerband in Martina/M. De Vitas ansonsten einfallsarmer "Ferienzeit - Urlaubszeit" (© Egmont Ehapa)

Ferienzeit – Urlaubszeit Bearbeiten

„Wir sind mit Ihrem Wagen hergekommen, Herr Duck. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen!“ – „Aber nein… / …Was, das soll mein Wagen sein?“ – „Ein kleiner Unfall bei der Geisterbrücke, Sie ist eingestürzt.“ (Die Polizei, dein Freund und Helfer)

  Tick, Trick und Track beharren darauf, auch in die Ferien fahren zu dürfen, was mal wieder zu Stunk mit ihrem Altvorderen und folgendem Baumhaus-Alarm führt, mit dm Unterschied, dass Donald seinen Neffen diesmal nicht mit dem Teppichklopfer, sondern einem Besen zu Leibe rückt. Dann urlauben die Kinder eben auf eigene Faust, und zwar in ihrer „Sommerresidenz“ an der Geisterbrücke. Eine Sommerresidenz hat dort auch Onkel Dagobert und den Verdacht, dass es sich dort Eindringlinge gemütlich gemacht haben. Doch es sind nicht Tick, Trick und Track, wie Donald meint zu wissen, sondern drei zu allem bereite Gauner, die die Villa in Beschlag genommen haben. Sie finden in Dagoberts Zylinder, nachdem Donald dummerweise den Tipp gegeben hat, eine eiserne Talerreserve, verschnüren die Ducks ordentlich und wollen sich über alle Berge davonmachen. Doch mittlerweile haben die Kinder Wind von der Gefangennahme ihrer Onkels bekommen und alarmieren die Polizei, die das Gauner-Trio hops nimmt. Angeschmiert ist vor allem Donald: Er muss für seinen Onkel die im allgemeinen Trubel eingestürzte Geisterbrücke wieder aufmauern…

Die im I Classici im August 1980 abgedruckte Sommergeschichte von 1974 passte mehr oder weniger auch schon in den Juni 1981, als das LTB 75 erschien. Die Grundstruktur „Die Neffen machen sich selbständig auf in die Ferien und befreien ihre Onkels aus den Händen von Gaunern“ gebiert allerdings nur einen spröden, wenn nicht langweiligen Plot mit nur wenigen kleineren Höhepunkten. Natürlich wartet man angesichts von Titel und Cover minütlich darauf, dass sich Donald jetzt endlich das Phantomias-Kostüm überstreift und die Sache auf seine Art regelt – doch da kommt nichts. Selten hätten wir einen Auftritt des maskierten Rächers so sehr gebraucht und haben ihn so vermisst. Hobrowili (Diskussion) 15:25, 5. Mai 2025 (CEST)

 
Gefrierender Rauch als pfeifiges Leitmotiv in Cimino/Gattos "Donald und die Glücks-Melodie" (© Egmont Ehapa)

Donald und die Glücks-Melodie Bearbeiten

„Du bist durchschaut, Donald! Du hast dich nur vor den Lastwagen geworfen, damit du dich drücken kannst. Dann geh‘ ich eben mit Gustav aus.“ (Daisy lässt mal wieder ihre ganze Empathie spielen)

  Donald, abgebrannt wie eh und je, ist wirklich ein Pechvogel: Zuerst erfasst ihn ein Lkw, dann Gustavs neuer Sportwagen, mit der Folge von Brüchen diverser Entenkeulen. Ein pensionierter Kapitän erzählt den Kindern von einer Glücks-Melodie, die ihm auf einer Nordpolarexpedition einmal das Leben gerettet habe. Bald befinden sich Donald und die Kinder auf einem Schiff auf dem Weg in die Arktis, dorthin „wo es so kalt ist, daß einem der Rauch der Pfeife gefriert“, auf der Suche nach einer geheimnisvollen Schallplatte aus Eis. Nach Abenteuern im Eisberg und mit Eisbären geraten die Ducks in Gefangenschaft eines pelzbemantelten und hornbehelmten Nordpolarvolkes, das auch über das Grammophon und die Schallplatte aus Eis gebietet – und über die Glücks-Melodie. Da Donald den Thronfolger, ein hyper-aggressives Kleinkind, zum Lachen bringt, werden die Ducks begnadigt, mehr noch: Repliken von Eisschallplatte und Eisgrammophon machen sich mit auf Heimreise per Eisberg. Dort lässt Donald sicherheitshalber – Eis ist eben in den Entenhausener Breiten nicht beständig – eine Vinylplatte daraus pressen. Die Geschichte endet tatsächlich damit, dass Donald einmal im Leben viel mehr Glück hat als sein Vetter…

Ist Luciano Gatto nun der beste der schlechten oder der schlechteste der besten italienischen Disney-Zeichner?... Geschichten wie diese bringen mich dazu, eher die zweite Sichtweise zu teilen. Gatto schafft es in dieser Geschichte von 1975 ziemlich gut, eine frostige Nordpolar-Atmosphäre zu generieren. Manchmal fremdele ich mit diesem Lidaufschlag von Gattos Ducks, wodurch sie – vor allem Donald – ein bisschen blöde wirken. An der Geschichte von Rodolfo Cimino überzeugt mich, dass Donald nach all der Ungerechtigkeit, die er am Anfang, und den Mühen, die er auf der Reise erfährt, am Ende als Gewinner dasteht, während sich Gustav mit einem „Glubsch… ächz… gurgel“ erstmal ins Off verkrümeln muss. Ansonsten ist auch vieles derart routiniert ciminoesk, das große Gerät, diesmal in Gestalt dieses obskuren Grammophons, oder auch die – gähn – Gefangenschaft beim seltsamen (keinem der realen Ethnographie dieses Erdballs ähnelnden) Urvolk, aus der die Ducks unverhofft entkommen, dass keinesfalls höhere Ansprüche befriedigt werden können. Ein Manko auch: Die Geschichte passt nicht in diesen „Sommerband“. Hobrowili (Diskussion) 15:25, 5. Mai 2025 (CEST)

Phantomias und der kopflose Totempfahl Bearbeiten

„Woher wußten Sie, daß sich der kopflose Totempfahl gerade in diesem Museum befindet?“ – „Schon mal was von Museumsführer gehört, mein Lieber?“ (Klaas Klever behauptet sich mit Belesenheit gegen Onkel Dagobert)

 
Und schon wieder wird jemand nass, diesmal in Martina/Carpis "Phantomias und der kopflose Totempfahl". (© Egmont Ehapa)

  Onkel Dagobert hat 10.000 Taler Belohnung ausgesetzt für denjenigen, der hinter das Geheimnis des „kopflosen Totempfahls“ kommt, mit dessen Hilfe er vor 25 Jahren aus den Händen von Indianern entkam. Doch nicht nur Klaas Klever und Dagobert machen sich auf den Weg ins Indianergebiet, sondern auch Phantomias, der auf den genauen Ort – „Gold-Town“ – über das Etikett in Dagoberts Zylinder gekommen ist. Auf der Flucht vor Indianern nimmt er offenbar denselben Weg auf dem Fluss, den vor 25 Jahren auch Dagobert im Totempfahl zurückgelegt haben muss. Phantomias macht die Bekanntschaft des Museumswärters im Indianermuseum: Der Totempfahl befindet sich dort!... Außerdem lüftet er das erste Geheimnis: Der Kopf des Totempfahls war wohl nicht abgebrochen, sondern wurde von Dagobert abgesägt. Im Museum kommen ihm Klever und in dessen Verfolgung Dagobert in die Quere. Klever wird als Museumsdieb von der Polizei verhaftet, während es sich Dagobert im Totempfahl auf Phantomias‘ Kopf gemütlich gemacht hat. Dagobert muss mit der Sprache rausrücken: Dort wo damals der Totempfahl stand, ruhte eine Schatztruhe in der Erde. Später nahm er den Schatz im Kopf des Pfahls mit. Phantomias, dem nun die Belohnung zusteht, verpflichtet Dagobert darauf, die 10.000 Taler Donald zu geben: „Er hat sie nötiger als ich“…

„Phantomias und der kopflose Totempfahl“ ist Verwirrung pur – aber immerhin schön gezeichnet. In zehn Ausgaben des Topolino waren von April bis Juni 1973 zehn durch eine Rahmenhandlung lose zusammengehaltene, von unterschiedlichen Zeichnern gestaltete Episoden rund um das „Geheimnis des kopflosen Totempfahls“ erschienen. Gerade die ersten Episoden hängen noch so eng zusammen, dass der Leser nach der Entkleidung vom Kontext nur noch Bahnhof verstehen kann. Um es ihm nicht zu einfach zu machen, lässt Ehapa den ganzen ersten Teil, in dem Dagobert dieses Rätselrennen auslobt (Tick zu Donald, S. 95: „Hast du etwa die Sache mit dem Totempfahl vergessen?“), einfach weg. Auf Deutsch erschien der erste Teil gar erst 1992 als „Der Sohn der Sonne“ im Donald Duck-Taschenbuch 442. Hier abgedruckt ist also der zweite Teil, dem das nicht weniger zusammenhanglose „Verschwundene Grautier“ in LTB 77 als dritte Episode folgt. Trotz dieser schweren Hypotheken kommt durch die Tatsache, dass Giovan Battista Carpi erstmals seit der Phantomias-Origin-Geschichte Die Verwandlung (1969) als Zeichner des Phantomias zurückkehrte, durchaus einige Freude auf. Phantomias im Indianergebiet fühlt sich zwar auch ein bisschen an wie der einst von Franz Beckenbauer herbeizitierte Chinese beim FC Bayern München, gibt aber einige recht lebendige Natur- und Nachtszenen her. Warum den Rächer, der ja eigentlich in die Stadt gehört, nicht mal aufs platte, waldreiche Land verpflanzen?... So behauptet sich die ja gleichfalls „geköpfte“ Geschichte noch überraschend gut in diesem schwächeren Band. Hobrowili (Diskussion) 15:25, 5. Mai 2025 (CEST)

Phantomias in den Händen der Panzerknacker Bearbeiten

„Inselversteck, wie? Vor Phantomias‘ Rache seid ihr selbst dort nicht sicher!“ (Donald, sich gerade den Kartoffelsack des Entführungsopfers abgestreift habend)

 
Ein schwungvoller Phantomias in Martina/M. De Vitas "Phantomias in den Händen der Panzerknacker"... (© Egmont Ehapa)

  Perfider Plan von Opa Knack, um Dagobert mal wieder um seine Talerchen zu erleichtern: Auf den Drohbrief der Panzerknackerbande – „Die schrecklichen Dreizehn sind zurück und werden gnadenlos zuschlagen“ – werde der alte Duck schnurstracks Phantomias um Hilfe bitten, hinter dessen Maske sich aber Opa Knack verbergen und so seinen Leuten den Zugang zum Geldspeicher verschaffen werde. Das Pech der Bande: In dem Moment, als der verkleidete Opa Knack läutet, befindet sich gerade Donald im Speicher, und der weiß natürlich, dass es sich da nicht um den echten Phantomias handeln kann. Schnell disponieren die Panzerknacker um, kidnappen Donald und mästen ihn, damit sein Onkel ihn mit Gold aufwiegen werde. Doch der denkt nicht daran und überlässt Donald seinem Schicksal. Hingegen starten Tick, Trick und Track einen Aufruf an Phantomias im Fernsehen, ihren Onkel zu befreien. Die Panzerknacker bekommen es mit der Angst vor dem maskierten Rächer zu tun und lassen Donald laufen. Der verwandelt sich in Phantomias und zwingt zunächst seinen treulosen Onkel mit der Drohung, dessen Gold mit seiner Strahlenpistole in Nichts aufzulösen, Donald und den Kindern eine ganze Woche in einem seiner Ferienhotels zu spendieren. Dann sucht Phantomias das neue Hauptquartier der Panzerknacker in der Ruine des Inselspukschlosses auf, treibt die ganze Bande zusammen und verfrachtet sie dorthin, „wo statt Gardinen Eisengitter vor den Fenstern sind“. Das Abenteuer endet für Donald und die perplexen Tick, Trick und Track in einem Ferienhotel am Strand…

Ja ja, die deutschen Titel: Während es im Italienischen korrekt heißt: „Paperinik e la banda dei dodici“ – also „Phantomias und die Bande der Zwölf“ (im Deutschen werden daraus 13 Panzerknacker, also wohl inklusive Opa Knack), heißt es in der Übersetzung fälschlicherweise, Phantomias sei in die Hände der Panzerknacker geraten. Doch das stimmt ja gar nicht – Donald ist es, der als Geisel genommen wird. Phantomias räumt dann nur noch sauber unter der Bande auf. Die Story von Guido Martina aus dem Jahr 1980 ist bei weitem nicht die erste, in der Phantomias und die Panzerknacker gemeinsam auftreten (Premiere hatte die Paarung bereits 1973, dt. in LTB 102), und verlässt auch kaum die ausgetretenen Pfade der längst etablierten Phantomias-Rächer-Geschichten. Mal wieder sind nicht alle Ideen Martinas für den Leser gut nachzuvollziehen, so zum Beispiel die irgendwie abwegigen Anstrengungen der Panzerknacker, Donald an Gewicht zulegen zu lassen, und dann auch noch mit Fischgerichten. Gerade im Vergleich mit der ersten Geschichte des Bandes, „Ferienzeit – Urlaubszeit“ fällt aber auf, was für einen künstlerischen Sprung Massimo De Vita in der Zwischenzeit gemacht hatte. Statt der etwas schwerfälligen, bodenverwachsenen Figuren aus dem Jahr 1974 „erheben“ sich die schlanker, eleganter wirkenden Figuren nunmehr weiter nach oben, tänzeln geradezu durch die Szenen. Auch seine Panels sind etwas vielgestaltiger und opulenter geworden, wie man zum Beispiel im Vergleich der Szenen an der „Sommerresidenz“ aus der ersten mit jenen an dem Inselspukschloss in dieser Geschichte ersehen kann. De Vita schien zu dieser Zeit viel von Scarpa und Cavazzano gelernt und übernommen zu haben, siedelt sich stilistisch irgendwo in ihrer Mitte an, ohne verwechselbar zu werden. So wird „Phantomias in den Händen der Panzerknacker“ doch zur besten Geschichte des Bandes und ist im Grunde ja auch seine Titelgeschichte, erschien sie doch im selben Topolino wie das Motiv, das zum Cover von Bd. 75 erkoren wurde. Hobrowili (Diskussion) 15:25, 5. Mai 2025 (CEST)

 
...und ein eher hüftsteifer in Concina/Scalas "Phantomias und der erste Schultag" (© Egmont Ehapa)

Phantomias und der erste Schultag Bearbeiten

„Wieso ‚grmpf‘?“ – „Darum!“ (Donald hat andere Vorstellungen von Phantomias‘ Zukunftsplänen als die Kinder)

  Freude für die Kinder, Schreck für Donald: Im Fernsehen verkündet der Schulrat, Professor Streber, mit dem Ende der Sommerferien werde, weil er noch nie einen Abschluss vorgewiesen hat, auch Phantomias zur Schule gehen müssen. Er werde vorerst in die 7. Klasse eingestuft. Nun bereitet sich ganz Entenhausen auf das große Ereignis vor: Gauner wie die Panzerknacker frohlocken, die Polizei fürchtet, Phantomias werde von nun an wohl keine Zeit mehr für sie haben, Vertreter suchen Donald heim, er solle seinen Freund Phantomias als Werbeträger für Frühstücksflocken, Stifte, Ranzen und sonstigen Schulbedarf akquirieren, die Schule lost die Klasse aus, in die Phantomias, das „Vorbild der Jugend“, in Zukunft gehen soll, Eltern beginnen mit der Entscheidung des Schulrats zu hadern, weil ihre Kinder schier durchdrehen. Auch Donald ist nicht untätig, will er doch um keinen Preis als Phantomias die Schulbank drücken: Daniel Düsentrieb konstruiert einen seltsamen Roboter für ihn, eine Art Orakel, das einen zunächst unverständlichen Ratschlag gibt: „Kannst du deine Widersacher nicht besiegen, verbünde dich mit ihnen. Du mußt mit den Wölfen heulen, nur lauter!“… Und so wird Phantomias, als der erste Schultag beginnt und den Klassenraum der 7c von Tick, Trick und Track betritt, alle fünf Minuten durch einen Alarm auf die Straße genötigt, um dort einen Ganoven, der kein anderer als ein maskierter Düsentrieb ist, zur Strecke zu bringen. Die Lehrerin, Fräulein Müller, ist dem Nervenzusammenbruch nahe. Nun schließen sich endgültig die Eltern zusammen und steigen dem Schulrat aufs Dach – denn in Anbetracht solchen Treibens könnten ihre Kinder nichts lernen. Als Phantomias von Streber von der Schulpflicht befreit wird, feiern Phantomias, Düsentrieb und der Roboter dies mit prickelndem Sekt…

Von wegen „Ferien mit Phantomias“ – Phantomias muss zu Schule! Was für eine blöde Idee, habe ich zuerst gedacht, bin aber, als ich etwas länger darüber nachgedacht habe, auch wieder etwas zurückgerudert. Denn das hätte ja durchaus Potenzial für ein paar ganz manierliche satirische Spitzen, Marke: Freiheit gegen System, Rache gegen Moral, Ideal gegen Realität… Nur dass Bruno Concina und Guido Scala aus dem Stoff all das eben nicht machen, sondern rein darauf hinauswollen, Donald zu zeigen, wie er aus der Nummer wieder herauskommt. Dabei lenken sie auch noch zunehmend von dem Schulthema auf z.B. eine Erfindung Düsentriebs ab, die im Ganzen zu viel Aufmerksamkeit beansprucht. Die Anlage taugt zudem vielleicht für eine kurze Gag-Geschichte, doch nicht für diese 60 Seiten, die nur mühevoll mit allerlei Krimskrams vollgestellt werden. Und dann taucht der maskierte Held gar erst auf S. 44 auf – fast schon ein Etikettenschwindel für eine Geschichte, über der groß „Phantomias“ steht. Immerhin ist die Grundidee ziemlich unverbraucht und entfernt sich von den gängigen Rächergeschichten so weit wie nur irgend möglich. Hobrowili (Diskussion) 15:25, 5. Mai 2025 (CEST)

Phantasie und Wirklichkeit Bearbeiten

  Ahörnchen und Behörnchen wollen „Donald allein zu Haus“ besuchen, machen dabei aber allerlei Krach, der Donald, gepackt von seiner Krimilektüre, ängstigt. Schließlich scheucht Donald die Eindringlinge aus dem Haus hinaus…

Der vierseitige Lückenfüller, eine typische S-Code-Gag-Geschichte von Ed Nofziger unter Ausführung des Jaime Diaz Studios, hat mit dem Thema des Bandes gar nicht zu schaffen, auch wenn Donald in seinem Gruselkrimi von einer „maskierten Gestalt“ liest, die sich dem Fenster nähert. Hobrowili (Diskussion) 15:25, 5. Mai 2025 (CEST)

Fazit Bearbeiten

Positiv ist festzustellen, dass die drei Phantomias-Geschichten des Bandes unterschiedlich genug sind, um nicht gleich ins Schnarchen zu verfallen. Außerdem wird im Juni 1981 ein halbwegs konsistentes Sommer- und Ferienfeeling geschaffen. Doch ist die Qualität in der Gesamtschau sehr bescheiden. Der Band ist überdies ein erneuter Beweis, dass die 70er-Bände der LTBs (1980-1982) ein Dezil der Diskontinuität darstellen – vieles passt in der Zusammenstellung einfach nicht zusammen, wovon die begonnene, aber nicht weitergeführte Rahmengeschichte nur der sichtbarste Ausdruck ist. Hobrowili (Diskussion) 15:25, 5. Mai 2025 (CEST)