Hofwiesen

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Herr Astblatt, Harry und Priska (© Egmont Ehapa)

Hofwiesen (ital. Farmtown) ist eine ländlich geprägte Kleinstadt im Landesinneren von Calisota und einige Stunden von Entenhausen entfernt. Hofwiesen ist der heimliche Rückzugsort von Gustav Gans, wo dieser auch ohne sein Glück zur Ruhe finden und seine dortigen Freunde treffen kann.

Erschaffen wurde Hofwiesen von dem italienischen Comicautor Marco Nucci und dem Comiczeichner Stefano Zanchi, die den Ort erstmalig im Jahr 2021 in der Gustav-Gans-Geschichte Viel Glück! (LTB 567) verwendeten.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustav zieht nach Hofwiesen (© Egmont Ehapa)

In dem melancholischen Abenteuer Viel Glück! (2021, erschienen in LTB 567 ist es der zweifelnde Gustav Gans leid, ständig die Rolle des unsympathischen Glückspilzes in seiner Heimatstadt Entenhausen einzunehmen. Er beschließt daher, an einem anderen Ort neu anzufangen. Er zieht nach Hofwiesen, um sich einen neuen Ruf aufzubauen versucht - und zwar ohne sein Glück, das an ihm haftet. Seltsamerweise funktioniert sein Vorhaben in der Einsamkeit einige Zeit lang auch. In Hofwiesen scheint ihm das Glück eine Pause zu gönnen und ihm Zeit zu geben, ein Netzwerk gesunder Beziehungen zu den Einheimischen aufzubauen. Unter dem falschen Namen seines Vetters Donald verborgen, lernt Gustav so den Mechaniker Harry und Herrn Astblatt, den Besitzer des örtlichen Gemischtwarenladens, kennen. Zu den beiden Kleinstädtern gesellt sich Herrn Astblatts Nichte, die groß gewachsene Priska, die als Lehrerin im Dorf arbeitet und sofort ein gewisses Interesse an dem neuen Mitbürger zeigt.

Der Glückspilz sieht sich jedoch durch äußere Umstände gezwungen in der Pflicht, nach Entenhausen zurückzukehren, um der Stadt bei einer Reihe von Rückschlägen zu helfen. Es dauert nicht lange, bis die Bewohner von Hofwiesen die Wahrheit über Gustav Gans und sein ständiges Glück herausfinden, doch schon bald finden sie sich damit ab, da sie ihrer Ansicht nach den „echten“ Gustav hinter der Fassade kennengelernt haben. Von diesem Moment an werden sind Gustavs neue Freunde bereit, ihn jedes Wochenende in Hofwiesen zu empfangen, sodass sie für den pomadigen Lockenkopf zu einer Art zweiter Familie werden.[1]

In der direkten Fortsetzung Der Himmel von Hofwiesen ist es dann Priska, die Gustav nach Entenhausen folgt und ihn in ihren Traum, eine Buchhandlung zu eröffnen, einbezieht. Aus persönlichen Motiven heraus beschließt Gustav zunächst, das Projekt zu boykottieren, aus Angst, dass Priska ihn in der Stadt als denjenigen sieht, wie er auch von den anderen Einwohnern der Gumpenmetropole wahrgenommen wird: Als lästigen Widerling ohne feste Arbeit, dem alles in den Schoß zu fallen scheint. Am Ende kommt es nicht zu einem Bruch zwischen Gustav und der enttäuschten Priska, sondern Gustav entscheidet sich dafür, endlich Verantwortung für sich und seine Mitmenschen zu übernehmen. Außerdem beschließt auch Gustavs Tante Desideria Gans, eine Weile nach Hofwiesen zu ziehen.

In der auf Deutsch noch unveröffentlichten Geschichte Addio, Giovani Marmotte (Marco Nucci und Libero Ermetti) aus dem Jahr 2024 wird bekannt, dass Hofwiesen die Heimatstadt des Oberstwaldmeister Guido Ganter ist, der das moderne Fähnlein Fieselschweif anleitet. Es wird erklärt, dass die Familie von Guido Ganter schon seit Generationen aus abenteuerlustigen Entdeckern besteht und auch sein Vater schon den Titel eines Oberstwaldmeister trug. Außerdem wird erwähnt, dass es in Hofwiesen eine Reihe fröhlicher Feste gibt, die regelmäßig in der Gemeinschaft gefeiert werden.[2]

Geographie und Agrikultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die genaue Lage von Hofwiesen ist zumindest in der deutschsprachigen Übersetzung nicht näher bezeichnet. Im italienischsprachigen Original ist die Rede davon, dass sich der Ort vor dem Quackmore Gebirge befindet und damit in der Nähe von Quackhausen (ital. Quacktown)[3], dem Handlungsort der Jugendabenteuer um Donni Duck und seine Freunde. Das ist insofern plausibel, als dass in Viel Glück! gezeigt wird, dass sich Hofwiesen nicht allzu weit von Oma Ducks Bauernhof befinden kann, denn Oma Duck und Franz Gans kommen mit dem Elektromobil Richtung Entenhausen auf einer Landstraße an Hofwiesen vorbei. Hofwiesen ist vergleichsweise belebter als das hinterwälderische Hinterwildenwaldwinkel.

Hofwiesen ist mit Entenhausen durch eine Eisenbahnlinie verbunden. Es ist allgemein bekannt, dass Entenhausen über einen großen Bahnhof und Calisota über ein weit verzweigtes Schienennetz verfügt. Demnach ist Hofwiesen sowohl mit dem Auto als auch mit dem Zug erreichbar. In den Comics ist zu erkennen, dass Gustavs Zug über eine große Brücke fährt, welche die Mündung der Gumpe überspannt, die in Entenhausen ins Meer fließt. Das legt die Vermutung nahe, dass Hofwiesen sich nicht in der Nähe der Küste, sondern im Landesinneren befindet, wahrscheinlich im hügeligen Vorgebirge.

Die kleine Stadt Hofwiesen und seine idyllische Umgebung ist von Landwirtschaft geprägt. Es gibt ausgedehnte Felder, die sich schier endlos über flaches Land und sanfte Hügel zu spannen scheinen. Welche Erträge die Felder abwerfen, wird nicht genau benannt – vermutlich wird Getreide geerntet. Im Hofladen wird aber beispielsweise auch Mais und anderes Gemüse angeboten. Gustav selbst züchtet große Tomaten. Zudem befindet sich in der Nähe von Hofwiesen ein großer Wald, in dem je nach Jahreszeit schmackhafte Pilze wachsen. Möglicherweise betreibt Hofwiesen auch Forstwirtschaft. Um Hofwiesen herum sieht man vereinzelte Windräder, die vermutlich den Strombedarf der wenigen Einwohner vollständig abdecken können.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration von Hofwiesen (Blasco Pisapia) (© Egmont Ehapa)

Wie schon angedeutet, ist Hofwiesen an das Schienennetz angebunden und hat einen kleinen Bahnhof mit gerade mal zwei Gleisen sowie einem Abstellgleis. Es gibt mindestens eine Landstraße, die am Städtchen und am willkommen heißenden Ortseingangsschild vorbeiführen. In Hofwiesen selbst gibt es keine breiten Fahrbahnen, die für Autos geeignet wären. Daher ist man dort am besten mit dem Fahrrad unterwegs, wenn man etwas transportieren möchte.

Um den Stadtkern herum befinden sich mehrere Bauernhöfe. Auf einem der umliegenden Hügel steht auch der kleine Bauernhof von Gustav Gans, der eine wunderbare Aussicht über das Tal genießen kann. Gustav erwähnt, dass er das Haus einst bei einer Lotterie gewonnen habe, aber praktisch noch nie dort war. Neben dem Wohnhaus gibt es eine Scheune, einen Stall und ein winziges Lokushäuschen. Gustav wohnt in Hofwiesen nicht allein, sondern zusammen mit mehreren Tieren, die er liebevoll versorgt, u. a. kleine Ferkelchen, gackernde Hühner und eine Kuh.

Die Altstadt bildet den historischen Stadtkern von Hofwiesen. Dieser besteht praktisch aus einer breiten Hauptstraße und schlichten Häusern mit roten Dächern. Einige Gebäude haben Balkone und Erker, außerdem runden einige Türme das Stadtensemble ab. Teilweise wurde so dicht gebaut, dass nur kleine Gässchen zwischen den Häusern hindurchführen. Manche dieser Gassen wurden mit Torbögen überbaut. In einem dieser Bauten über dem Stadttor befindet sich die Schule, in der Priska unterrichtet. Die Schule liegt unweit der Verkaufsstraße, wo auch Herr Astblatt seinen Gemischtwarenladen betreibt.

Im Zentrum des Städtchens steht der runde Springbrunnen, der ein beliebter Treffpunkt der Einwohner ist. An Markttagen bauen die Bauern und Handwerker hier ihre Stände auf und bieten ihre Waren feil.

Bewohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harry (© Egmont Ehapa)

Hofwiesen hat nicht viele Bewohner, aber einige von ihnen entwickeln sich zu Gustav Gans engsten Freunden. Zudem kennt Gustav die Familien von Frau Kupfer und Herrn von Setterstett, die er nach seiner Ankunft in Hofwiesen freudig grüßt.

Herr Astblatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herr Astblatt (ital. Mister Blossom) ist der Betreiber des Gemischtwarenladens „All-Einkauf-Astblatt“ in Hofwiesen und der erste Einheimische, mit dem Gustav Gans bei seinem ersten Abstecher in die Stadt einige Worte wechselt. Der Ladeninhaber ist ein kleiner Mann gesetzteren Alters mit roten Haaren und einem roten Schnurbart. Außerdem trägt er eine altmodische Brille mit runden Gläsern, die er aber meistens nach oben geschoben hat. Als Selbständiger hat er immer die Hemdsärmel hochgekrempelt und zeichnet sich vor allem durch seinen Arbeitseifer und seinen Fleiß aus. Er ist ein fröhlicher, herzlicher Mensch, der den Kontakt mit seinen Kunden sehr schätzt. Außerdem ist er kein übler Koch und ein erfahrener Pilzsucher, sodass er gern Pilze sammelt und anschließend zubereitet.

Sein bester Freund ist der Mechaniker Harry. Außerdem ist Herr Astblatt der Onkel von Priska, zu der er ebenfalls ein gutes Verhältnis pflegt.

Harry[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harry (ital. Fitz) ist als begnadeter Automechaniker in Hofwiesen bekannt und werkelt gerne auch mal an schweren Landmaschinen herum. Er ist ein breitschultriger Kerl mit muskulösen Oberarmen, hat im Inneren aber ein herzensgutes Wesen und ist ausgesprochen hilfsbereit. Seine längeren Haare sehen etwas wild aus. Harry trägt eine blaue Latzhose, ein gelbes Hemd und ein rotes Basecap. Auf der Mütze befindet sich ein Markenlogo in stilisierter Form eines „A“. In den deutschen Veröffentlichungen wurde der gelbe Buchstabe retuschiert und durch ein „H“ ersetzt – vermutlich als Anspielung auf den deutschen Namen Harry.

Priska[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Priska (© Egmont Ehapa)

Priska (ital. Priscilla) ist die Nichte von Herrn Astblatt und geht diesem oft bei seiner Arbeit zu Hand. Wenn sie nicht im Kolonialwarenladen aushilft, arbeitet sie ebenfalls als Farmerin oder ist als Lehrerin für Literatur in der kleinen Dorfschule von Hofwiesen tätig, wo sie sich gut um die Schülerinnen und Schüler kümmert.[4] Priska ist sehr schlank und trägt eine Latzhose mit hochgekrempelten Hosenbeinen. Ihre roten Haare hat sie meistens mit einem Tuch zusammengebunden, manchmal trägt sie die im Winde flatternden Haare aber auch offen. Um den Hals hat sie ein rotes Halstuch in der gleichen Farbe wie ihr Haarband. Charakteristisch für sie sind zudem ihre grünen Augen.

Priska hilft Gustav Gans dabei, die Grundregeln eines guten Landwirts zu verstehen und nimmt ihn in der Gemeinschaft von Hofwiesen auf. Sie lehrt ihn, worauf es beim Gemüse-Anbau ankommt und erklärt ihm, dass es besser sei, klein anzufangen und der Natur Zeit zu geben. Von dieser Erfahrung Priskas ist Gustav Gans sehr beeindruckt, und es wird offenkundig, dass die beiden sich sehr gern haben und ab und zu Zeit zusammen verbringen, um zum Beispiel von den Hügeln aufs Tal hinab zu blicken.

In Der Himmel von Hofwiesen erzählt Priska, dass sie sich schon von Klein auf für Literatur interessiert und bestimmte Bücher schon unzählige Male gelesen hat. Es ist ihr Traum, ein eigenes Buchgeschäft für Jung und Alt zu eröffnen, doch sie glaubt nicht, dass Hofwiesen der richtige Ort dafür sei, da die Leute hier nur ihre harte Arbeit im Kopf hätten. Schließlich trifft sie die bewusste Entscheidung, eine Chance in Entenhausen zu ergreifen und dort einen Buchladen zu eröffnen. Nach einigen Fehlschlägen in vielen Wochen wird ihr Traum – nicht zuletzt dank der Hilfe von Gustav Gans – ein Erfolg. Dennoch entschließt sie sich, wieder nach Hofwiesen zurückzuziehen.

Im Besonderen bei ihrem zweiten Auftritt wird deutlich, dass Priska und Gustav romantische Gefühle füreinander hegen. Andererseits stammen sie aus unterschiedlichen Welten und können nicht dauerhaft zusammenleben. Für Gustav ist Priska der erste Mensch, der ihn und seinen Charakter vollends durchdrungen hat und sie ihn mit all seinen guten wie schlechten Gewohnheiten annimmt – vor allen Dingen auch ohne sein ewiges Glück. Aus Priskas Sicht ist Gustav der erste interessante Mensch, der nicht aus Hofwiesen stammt und sich dennoch für das urige Landleben begeistern kann. Trotz deines Glücks ist er bereit, sich zurückzunehmen, dazuzulernen und uneigennützig für andere Leute einzustehen. Gustavs Glück kann damit auch für fremde Personen ein Gewinn sein, ohne, dass er sich dafür schämen müsse.

Auftritte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]