Werwolf des Nordens
Werwolf des Nordens | |
---|---|
Pawns of the Loup Garou | |
Erstveröffentlichung: | Januar 1968 |
Entstehungsdatum: | 21. März 1967 |
Storycode: | W DD 117-01 |
Story: | Carl Barks |
Zeichnungen: | Tony Strobl (Bleistift), John Liggera (Tusche) |
Seiten: | 21 |
Deutsche Übersetzung: | Joachim Stahl |
Deutsche Erstveröffentlichung: | DDSH 333 (2015) |
Weiterführendes | |
| |
|
Werwolf des Nordens (oder auch Irrungen und Wirrungen mit einem Werwolf oder Die Werwolf-Mine; im englischen Original Pawns of the Loup Garou) ist eine 21-seitige Comicgeschichte die von Carl Barks erdacht und von Tony Strobl gezeichnet wurde, aus dem Jahr 1967.
Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Donald Duck
- Onkel Dagobert
- Tick, Trick und Track
- Mona, die Skulpturenbildnerin
Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Donald hat einen neuen Job als Flugkapitän bei einer international tätigen Fluggesellschaft angetreten, hat jedoch bisher nur eine Kiste nach Käferthal transportieren dürfen. Als er erfährt, dass er endlich einen wichtigen Flug unter vollster Verschwiegenheit an seinen Bestimmungsort bringen soll, freut er sich überschwänglich. Donald bekommt von seinem Chef einen verschlossenen Umschlag, den er erst öffnen darf, wenn er sich mit der Maschine in der Luft befindet und in welchem der Zielort auf einem Zettel geschrieben steht. Diesen Zettel muss er unmittelbar nach dem Lesen vernichten. In Gedanken denkt er, dass es womöglich um Geheimwaffen für Agenten in Brutopia geht.
Auch Dagobert befindet sich auf dem Flughafengelände und wird durch Donalds Geheimniskrämerei neugierig auf den Inhalt der Kiste. Sogleich schleicht er sich heimlich ins Flugzeug, wo er die Kiste heimlich, still und leise öffnet. Bei dem Inhalt handelt es sich lediglich um Werkzeug, welches zwar interessant für Dagobert zu sein scheint, aber nicht interessant genug, als das er vor Freude überschnappt. Zuvor haben die Kinder Dagobert gesehen, der sie auch noch freundlich gegrüßt hat, und die sich nun fragen, wo er abgeblieben sein mag. Als sie ihm auf die Schliche kommen, wollen sie ihn schnell aus der Maschine bringen, schaffen es aber nicht mehr, da Donald die Maschine bereits zur Startposition bringt und abhebt.
Derweil erfährt Donald von seinem Flugziel am Elchfluss, wo er die Kiste nur abliefern und im Gegenzug eine andere Kiste entgegennehmen soll. Darüber, dass er wieder nur von Geheimagenten träumen darf, ist Donald sichtlich nicht erfreut. Auch dass er ganze vier blinde Passagiere mitführt, wird Donald erst nach der Landung bewusst, als er aus dem Cockpit kommt.
Die Situation wird für Donald immer unerfreulicher, da auch niemand zur Frachtübergabe erscheinen mag. Erst bei Anbruch der Nacht, kommt eine Gestalt aus dem nahen Wald, der eine Kiste für den Rückflug hinter sich herzieht. Allerdings fängt er an zu rennen und lässt den Schlitten mit der Kiste für den Rückflug auf halben Weg stehen, als aus dem Wald Wolfsgejaule ertönt. Zu allem Überfluss klaut er auch noch das Flugzeug und die Fünfertruppe, bestehend aus Donald, Dagobert und den drei Neffen, sitzen nun in der Kälte des Nordens fest.
Um seine Neugier zu stillen, öffnet Dagobert nun auch die neue Kiste, in der sich eine goldene Werwolf-Statue befindet. Nur logisch, dass er sofort den Schlittenspuren in den Wald folgen will, um herauszufinden, woher das Gold stammt. Aber Donald hält ihn auf und zwingt ihn an der Landepiste zu bleiben und auf ein Flugzeug zu warten. Dem pflichtet auch Tick bei, der sich aufgrund des Geheuls des Wolfs nicht sicher zu fühlen scheint. Glücklicherweise ist man rechtzeitig fertig mit dem Bau eines kleinen Unterstands, als es anfängt zu schneien.
Am nächsten Morgen entdeckt Donald, dass beide Kisten geklaut wurden: Sowohl die Kiste mit dem Werkzeug, als auch die Kiste mit der güldenen Statue! Anhand der Spuren, identifiziert man eindeutig einen Wolf. Aufgrund einer Reintierherde lässt sich die Spur allerdings nur für kurze Dauer verfolgen. Hinter der Rentierherde folgt ein weiterer verängstigter Mann, der vor einem „Wolfsmann“ warnt, der jedoch ohne weitere Worte gleich weiterrennt. Die Kinder lesen im schlauen Buch, dass es wohl einen „Werwolf des Nordens“ gibt, der jeden zu Eis erstarren lässt, wenn man ihn nur berührt.
Donald ist mit dieser Information, seinem Naturell folgend, nur wenig zufrieden und will wütenden Schrittes weiterziehen, stößt dabei aber auf eine weitere Person. Donald tut die Angst der Kinder als albern ab, allerdings pflichtet ihnen auch Dagobert bei, der ebenfalls schreckliche Angst vor dem Gejaule hat. Donald entgegnet:
- „Macht euch nicht lächerlich! Das ist nur ein stinknormaler Wolf!“– Donald
Als die Kinder und Dagobert allerdings auf einen Baum flüchten, möchten sie von Donald wissen, was denn mit den Wölfen sei, die sich ebenfalls auf den Baum geflüchtet haben.
Donald jedoch besteht auf die Fortführung der Mission, die beiden Kisten wieder in Besitz zu bringen und zwingt die Familienmitglieder mitzukommen. Nur wenig später entdecken sie vor einem Höhleneingang eine zu Eis gewordene Person. Dagobert und die Kinder halten dies für das Werk des Wolfsmannes und glauben an eine wahrhaftige Person unter dem Eispanzer. Nur Donald glaubt nicht an solch einen Unfug: Er schiebt Dagobert in Richtung der Eisfigur, der gleich erkennt, dass es sich tatsächlich nur um eine Eisfigur handelt, unter der kein wirkliches Lebewesen verborgen ist. Dagobert kommt auch gleich der Einfall, dass in der Kiste, die sie von Entenhausen an den Elchfluss gebracht hatten, sich Werkzeug befand, mit der man hervorragend solche Figuren herstellen könne. Er vermutet, dass da jemand in der Höhle sei, der zur Abschreckung die Figur vor den Höhleneingang gestellt hat.
In seinem Übermut möchte Donald sprichwörtlich mit dem Kopf durch die Wand, als er im Höhleneingang gegen eine Tür rennt. Geistesgegenwärtig vermutet Dagobert hinter der Tür eine Goldmine. Nun möchte Donald es wissen und er nimmt die Eisstatue und rammt die Tür ein. Hinter dieser verbirgt sich allerdings kein Gold, sondern ein wahrhaftiger Werwolf!
Donald rennt umgehend raus und warnt die Kinder um mit ihnen auf einen Baum zu flüchten, auf den der Werwolf nicht hinaufklettern kann. In diesem Tumult wurde Dagobert glatt übersehen, der sich nun in aller Seelenruhe in der Höhle umschauen kann. Dort entdeckt er eine Zelle, deren Nutzen er sogleich erkennt. Er lockt den Werwolf wieder zurück in die Höhle, damit Donald und die drei Jungs wieder vom Baum hinunterkönnen und den Werwolf in der Zelle einzusperren. Dagoberts Plan geht auf. Nur eine Ecke weiter entdecken die fünf die Skulpturenbildnerin Mona, bei der sich auch beide Kisten befinden.
Donald macht Mona darauf aufmerksam, dass die Werkzeuge gerne in der Höhle bei ihr bleiben können, aber die Statue unbedingt nach Entenhausen müsse – so lautet schließlich sein Auftrag!
Mona warnt ihn jedoch vor der Ausführung des Auftrags, da sie noch nicht vollendet sei. Es würde sonst was fürchterliches geschehen! Im nächsten Augenblick ist auch der Werwolf wieder zugegen, der sich aus der Zelle befreit hat. Voll an seine Kräfte glaubend versucht Donald den Werwolf mit der Statue eins überzubraten. Allerdings hat er nicht mit der Widerstandsfähigkeit eines Werwolfs gerechnet, dem die Schläge und Kinnhaken überhaupt nichts anhaben können. Wieder kommt es zu der Szenerie, dass der Werwolf Donald und die Kinder verfolgt und Dagobert in der Höhle zurückbleibt, da dieser auf eine Goldader gestoßen ist. Dabei entdeckt er auch schwarze Magie behandelnde Bücher, in welchen geschrieben steht, dass man nur mit einer goldenen Wolfsstatue einen Werwolf besiegen könne. Aufgrund einer glücklichen Fügung landen die Kinder und Donald wieder in der Höhle, wo Mona Donald um Mithilfe bittet, die Statue bis zum Mondaufgang fertigzustellen. Im selben Moment kommt Dagobert hinzu, der Monas Worte bestätigt. Andernfalls würde sich der Werwolf in den Wolfsmann verwandeln.
Der Erzählung Monas zufolge, wurde der Wolf durch Graf Drukala hypnotisiert um ihn als Waffe gegen Mona und ihren Vater einzusetzen. Jedoch verlor er die Kontrolle und Graf Drukala stahl die Kiste mit der unfertigen Goldstatue in Richtung des Flugplatzes, wo er Donalds Flugzeug stahl. Der Werwolf folgte ihm und brachte die Kisten zur Höhle zurück.
Weiter wird klar, warum dies alles geschieht: Bei dem Werwolf handelt es sich in Wahrheit um Monats Hauswolf Isegrim, genannt Isi, der nun in seiner Hypnose die Umwelt tyrannisiert, was er aber eigentlich gar nicht will und daher Mona hilft, die Hypnose wieder rückgängig zu machen.
Als Isi wieder in die Höhle zurückkommt, hofft Mona auf den rechten Moment und hält ihm die nun fertige Statue entgegen, was den Werwolf besänftigt und die Hypnose wieder rückgängig macht.
Gemeinsam nutzen nun alle gemeinsam das ein Mal wöchentlich landende Postflugzeug für ihren Rückflug nach Entenhausen. Dort verrät Mona, dass sie und ihr Vater früher gar mit Graf Drukala befreundet waren. Ihr Vater befindet sich derweil bereits in Entenhausen, wo er auch das Werkzeug besorgt und ihr hat zukommen lassen um die Statue zu fertigen.
Und auch Dagobert ist zufrieden: Hat er doch einige Goldnuggets aus der Höhle in seinem Zylinder versteckt.
Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- In der Übersetzung Joachim Stahls findet sich eine Anspielung auf den Titel New York – Rio – Tokyo von Trio Rio aus dem Jahr 1986.[1] Dort lesen die drei Neffen die Flugziele von Donalds Fluggesellschaft vom Flugplan ab in exakt jener Reihenfolge.
Remake von Daan Jippes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Irrungen und Wirrungen mit einem Werwolf | |
---|---|
Die Werwolf-Mine | |
Pawns of the Loup Garou | |
Erstveröffentlichung: | 22. Januar 1999 |
Entstehungsdatum: | 1998 |
Storycode: | H 98135 |
Story: | Carl Barks |
Zeichnungen: | Daan Jippes |
Seiten: | 21 |
Deutsche Übersetzung: | unbekannt |
Deutsche Erstveröffentlichung: | DDSH 170 (2000) |
Weiterführendes | |
| |
|
1998 schuf Daan Jippes ein Remake der Geschichte, das erstmals im November 2000 im DDSH 170 im deutschen Sprachraum und zwei Jahre darauf in dessen Sammelband, unter dem Titel Die Werwolf-Mine veröffentlicht wurde. Wer dort die Geschichte übersetzt hat ist leider unbekannt.
Spätere Veröffentlichungen tragen den Titel Irrungen und Wirrungen mit einem Werwolf in der Übersetzung durch Erika Fuchs.
Hintergrundinformationen und Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Häufig wird der Übersetzerin Erika Fuchs die Schöpfung des Wortes „Lauschangriff“ zugeschrieben und sich dabei auf diese Geschichte berufen, was allerdings falsch ist. Tatsächlich taucht das Wort zwar in der von Daan Jippes gezeichneten Version auf (S. 2, P 5), welche auch mit dem Titel Irrungen und Wirrungen mit einem Werwolf durch Erika Fuchs übersetzt wurde, allerdings war der Begriff Lauschangriff zu dieser Zeit (Ende der 1990er Jahre) bereits seit vielen Jahrzehnten (genauer: seit 1976[2]) bekannt. Ob sie das Wort nicht doch tatsächlich „erfunden“ hat und bereits früher in einer anderen Geschichte verwendete, ist indes nicht bekannt. Jedoch ist die Verbindung des Begriffs mit dieser Geschichte nicht haltbar.
- Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass auch der Donaldist Ernst Horst den Begriff Lauschangriff im Klappentext seines Buchs Nur keine Sentimentalitäten! – Wie Dr. Erika Fuchs Entenhausen nach Deutschland verlegte Erika Fuchs zuschreibt.[3]
- Wer für die Übersetzung im DDSH 170 (November 2000) und im DDSH Sammelband (2002) verantwortlich zeichnet ist nicht bekannt.
- Die Idee zu der Geschichte stammt von einem Fan Carl Barks’ namens Michael Barrier, der im Dezember 1966 einen Brief an Carl Barks schrieb.[4]
- Loup Garou ist französisch und bedeutet Werwolf.
Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- von Barks vorab gefertigte Bleistiftskizzen erschienen vollständig in folgenden Publikationen
- Barks Library Special Donald Duck 26 (2001; hier komprimiert auf 5½ Seiten)
- Carl Barks Collection XXVIII (2007; hier in vollständiger Größe auf 21 Seiten)
- Veröffentlichungen der Barks/Strobl-Geschichte (1967)
- DDSH 333 (2015)
- Die tollsten Geschichten von Donald Duck – Sammelband 2 (2015)
- Veröffentlichungen des Jippes-Remakes (1998)
- DDSH 170 (2000; als Die Werwolf-Mine)
- Barks Library Special Donald Duck 26 (2001; als Irrungen und Wirrungen mit einem Werwolf)
- Die tollsten Geschichten von Donald Duck – Sammelband 33 (2002; als Die Werwolf-Mine)
- Carl Barks Collection XXVIII (2007; ohne Titel)
- Barks Donald Duck 9 (2014; als Irrungen und Wirrungen mit einem Werwolf)
- Anthologie-Reihe 1 – Donald Duck: Die Ente – die Legende (2018; als Irrungen und Wirrungen mit einem Werwolf)
- Entenhausen-Edition 75 (2022; als Irrungen und Wirrungen mit einem Werwolf)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Entenhausener Geschichte(n), Folge 271: Wenn die Nebel wallen… Donald, Geister und Gespenster, Wolfgang J. Fuchs, DDSH 377 (2018)
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Geschichte von Barks/Strobl im Inducks
- Das Remake von Jippes im Inducks
- Die Geschichte von Barks/Strobl in der Barksbase
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Trio Rio - New York, Rio, Tokyo auf YouTube.com
- ↑ Verwendungshäufigkeit des Begriffs „Lauschangriff“ in Zeitungen auf dwds.de
- ↑ 24-seitige Leseprobe zu Nur keine Sentimentalitäten! – Wie Dr. Erika Fuchs Entenhausen nach Deutschland verlegte (2010; Karl Blessing Verlag, München) als *.pdf-Datei auf buecher.de
- ↑ Informationen über den Brief Barriers an Barks auf seriesam.com