Schneewittchen (2025)
Snow White | |
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Schneewittchen | |
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© Disney • Quelle: filmposter-archiv.de | |
Uraufführung: | 15. März 2025 |
Deutsche Uraufführung: | 20. März 2025 |
Produzent: | Walt Disney Studios Motion Pictures (Studio); Walt Disney Pictures, Marc Pratt Productions (Produktion) |
Regisseur: | Marc Webb |
Drehbuch: | Erin Cressida Wilson |
Musik: | Benj Pasek, Justin Paul |
Länge: | 109 Minuten |
Schneewittchen (im Original: Snow White) ist ein US-amerikanischer Fantasy-Film von Walt Disney Pictures, der unter der Regie von Marc Webb entstand. Produziert wurde der Film von Marc Platt und Russell Allen, das Drehbuch verfasste Greta Gerwig und Erin Cressida Wilson. Der Film basiert auf dem Märchen Schneewittchen, welches 1812 das erste Mal von den Gebrüder Grimm gesammelt und veröffentlicht wurde, und enthält einzelne Elemente aus dem fast gleichnamigen Disney-Film „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ von 1937. In den Hauptrollen wirken unter anderem Rachel Zegler, Gal Gadot, Andrew Burnap und Ansu Kabia mit.
Die Filmpremiere fand am 15. März 2025 in Hollywood statt, seinen regulären Kinostart in den USA hatte er am 21. März 2025. In Deutschland und Österreich erfolgte die Filmpremiere bereits am 20. März 2025. Ursprünglich war die Veröffentlichung für 2024 angekündigt.
Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schneewittchen wird während einer Kutschenfahrt durch einen Wintersturm geboren und erhält ihren Namen aufgrund des ringsum schneebedeckten Landes. Ihre Eltern, König und Königin, erziehen ihre Tochter so, dass sie freundlich und nett ist und zu genau der Regentin heranreifen kann, die das Land als Nachfolge benötigt. Die vier wichtigsten Werte stehen auf einem herzförmigen Anhänger, welche die Eltern ihr als Kette schenken. Eines Tages allerdings wird die Königin krank und verstirbt. Der König heiratet erneut eine Adelige, die durch ihre besondere Schönheit und ihre magischen Fähigkeiten überzeugt. Als Kunde an das Ohr des Königs gelangt, dass Truppen aus einem Nachbarkönigreich in das seinige eindringen, zieht er mit seiner Armee aus, kehrt aber nicht zurück. Nun kann die verbliebene Böse Königin die Fassade der liebevollen Leiterin fallen lassen und alleine über das Land herrschen, mit ihrer Tyrannei die Bevölkerung unterdrücken und Schneewittchen im Schloss auf den Rang eines Dienstmädchens erniedrigen.
Jahre später begegnet Schneewittchen im Schloss dem Dieb Jonathan, der ihr erzählt, wie sehr das Volk unter der Herrschaft ihrer Stiefmutter leidet. Jonathan sieht sich gezwungen zu stehlen, um für sich und andere noch ein Auskommen zu finden. Als die Königin ihn entdeckt, verurteilt sie ihn trotz Schneewittchens Fürbitte zum Tode. Allerdings gelingt es Schneewittchen, den Dieb zu befreien, der entkommen kann. Die böse Königin beobachtet unbemerkt zornig die Szene. Schneewittchen bittet sie bei einem weiteren Treffen, dem Volk gegenüber Milde zu zeigen, doch die Königin lehnt mit den Worten ab, das Volk brauche eine Herrscherin perfekt wie ein Diamant. Als sie später ihren verzauberten Spiegel befragt, wer die Schönste im ganzen Land sei und dieser diesmal als Antwort Schneewittchen gibt, ist die Königin noch zorniger. Sie beschließt, einen Jäger damit zu beauftragen, Schneewittchen in den Wald zu locken und dort umzubringen.
Im Wald bringt es der Jäger nicht über sein Herz, die gütige und unschuldige Schneewittchen zu töten. Stattdessen rät er ihr, durch den Wald zu fliehen. Im Wald sieht die Prinzessin erschreckende baumartige Monster, aber auch niedliche Tiere, die sie auf ihrem weiteren Weg führen. So gelangt Schneewittchen zum Haus der sieben Zwerge, in welchem sie erschöpft schläft. Als die Zwerge nach einem langen Arbeitstag zurückkehren, heißen sie mit Ausnahme Bummbärs Schneewittchen für diese Gewitternacht im Haus willkommen.
Die böse Königin erfährt in der Zwischenzeit, dass Schneewittchen immer noch am Leben ist, als sie erneut ihrem Spiegel die Frage stellt und dieser immer noch Schneewittchen zur Antwort gibt. Daraufhin sendet die Königin ihre Truppen aus, um Schneewittchen zu finden und zu töten.
In der folgenden Zeit lernt Schneewittchen die sieben Zwerge besser kennen und sie diese auch schätzen. Besonders zu Seppl entwickelt sie ein enges Verhältnis, den sie vor den anderen verteidigt und sie ermahnt, als die Zwerge sich über dessen Tollpatschigkeit lustig machen. Sie bringt dem bisher vor Angst stummen Seppl zudem bei zu pfeifen, um sich so auszudrücken. Während die Zwerge das Haus putzen, will Schneewittchen sich auf die Suche nach ihrem verschwundenen Vater begeben. Dabei trifft sie auch wieder auf Jonathan und lernt dessen Räuberbande kennen. Als die Wachen der bösen Königin sie dort finden, verteidigen Jonathan und seine Männer Schneewittchen erbittert. Im Zuge des Kampfes wird Jonathan verletzt und später bei den Zwergen von Chef geheilt. Schneewittchen gelingt es mithilfe der mit ihr befreundeten Tiere des Waldes, die Wachen wegzulocken. Als die Wachen jedoch später nahe am Haus der Zwerge vorbeikommen und Jonathan sie von dort wiederum weglocken möchte, wird er gefangengenommen und zum Schloss gebracht. Auf diese Weise findet die böse Königin Schneewittchens Aufenthaltsort heraus.
Die böse Königin verwandelt sich in eine ältere Frau, geht als solche zu Schneewittchen und gibt ihr einen vergifteten Apfel. Als sie diesen isst, fällt die Prinzessin in einen tiefen, todesähnlichen Schlaf. Die böse Königin verrät Schneewittchen noch, dass sie auch ihren Vater getötet hat. Die Zwerge trauern um Schneewittchen und ebenso Jonathan, der inzwischen dank dem Jäger aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Als er die vermeintlich tote Schneewittchen küsst, erwacht sie wieder zum Leben.
Jetzt, da ihr Vater tot ist, weiß Schneewittchen nicht, was sie tun soll. Jonathan überzeugt sie davon, für ihr Königreich zu kämpfen. Sogar Seppl pflichtet dem bei und spricht damit das erste Mal in seinem Leben, sehr zum Erstaunen aller anderen. Also ziehen sie los zum Schloss. Schneewittchen konfrontiert die Königin und erinnert deren Untergebenen daran, wie schön es früher war. Zudem verrät sie ihnen, dass die Königin schuld am Tod des früheren Königs ist. Ihre Worte rütteln die Leute auf, die nun ebenfalls gegen die böse Königin rebellieren. Diese, außer sich vor Zorn, will einen Dolch in Schneewittchens Herz werfen, der ihr allerdings durch einen von Jonathans Banditen aus der Hand geschossen wird. Die Königin flüchtet in den Raum mit dem magischen Spiegel, wo Schneewittchen beobachtet, wie ihre Widersacherin den Spiegel zertrümmert und in diesen hineingesogen wird.
Schneewittchen wird rechtmäßige Königin, heiratet Jonathan und alle kommen zusammen, um zu feiern.
Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schneewittchen begegnet im Wald zwei siebenköpfigen Personengruppen, zuerst den sieben Zwergen Chef, Brummbär, Hatschi, Schlafmütz, Happy, Pimpel und Seppl, später aber auch Jonathans Räuberbande, die aus Quigg, Farno, Scythe, Finch, Maple, Bingley und Norwich besteht. Die sieben Zwerge und der Zauberspiegel sind computeranimierte Figuren. Seppl, eine im Trickfilm noch stumme Figur, spricht zum ersten Mal in diesem Film.
Für die deutsche Synchronfassung zeichnet sich die FFS Film- & Fernseh-Synchron in Berlin verantwortlich. Dialog-Regisseur Manuel Straube schrieb auch das Dialogbuch, ähnlich war auch der musikalische Leiter Christopher Noodt für die Übersetzung der Liedtexte zuständig.[1]
Rolle | Schauspieler | Synchronsprecher |
---|---|---|
Schneewittchen | Rachel Zegler | Sophia Riedl |
Die böse Königin | Gal Gadot | Rubina Nath |
Jonathan | Andrew Burnap | Dennis Herrmann |
der Jäger | Ansu Kabia | Daniel Welbat |
junges Schneewittchen | Emilia Faucher | unbekannt |
gute Königin | Lorena Andrea | Yvonne Greitzke |
guter König | Hadley Fraser | Karim Khawatmi |
Zauberspiegel | Patrick Page (nur Stimme) | Achim Buch |
Quigg | George Appleby | Asad Schwarz |
Farno | Colin Michael Carmichael | unbekannt |
Scythe | Samuel Baxter | unbekannt |
Finch | Jimmy Johnston | unbekannt |
Maple | Dujonna Gift | unbekannt |
Bingley | Idriss Kargbo | unbekannt |
Norwich | Jaih Betote | unbekannt |
Chef | Jeremy Swift (nur Stimme) | Florian Halm |
Brummbär | Martin Klebba (nur Stimme) | Tobias Lelle |
Hatschi | Jason Kravits (nur Stimme) | Axel Malzacher |
Schlafmütz | Andy Grotelueschen (nur Stimme) | Stefan Gossler |
Happy | George Salazar (nur Stimme) | Tobias Müller |
Pimpel | Tituss Burgess (nur Stimme) | Manuel Straube |
Seppl / Erzähler | Andrew Barth Feldman (nur Stimme) | Christian Zeiger |
Lieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Lieder des Films bestehen neben drei aus dem Trickfilm bekannten Liedern („Heiho“, „Wer bei der Arbeit pfeift“ und „The Silly Song“) aus neuen, von Benj Pasek und Justin Paul geschriebenen Liedern. Das Soundtrack-Album zum Film erschien bereit am 13. März 2025, „Waiting on a Wish“ erschien zudem als Single.[2]
- Was hier wächst wird gut (Good Things Grow)
- Was hier wächst wird gut (Dorfbewohner-Reprise) (Good Things Grow (Villagers' Reprise))
- Ich wünsch es wäre wahr (Waiting on a Wish)
- Hei-Ho (Heigh-Ho)
- Wunderschön (All Is Fair)
- Wer bei der Arbeit pfeift (Whistle While You Work)
- Prinzessinnen-Probleme (Princess Problems)
- The Silly Song (The Silly Song)
- Nimm meine Hand (A Hand Meets A Hand)
- Wunderschön (Reprise) (All Is Fair (Reprise))
- Ich wünsch es wäre wahr (Reprise) (Waiting On A Wish (Reprise))
- Schneewittchens Rückkehr (Snow White Returns)
- Was hier wächst wird gut (Finale) (Good Things Grow (Finale))
→ siehe auch Schneewittchen (2025) Soundtrack
Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Ankündigung zu diesem Film plante Disney im Jahr 2016 den Film Rose Red, der um Schneewittchens Schwester Rosenrot handeln und auf das Märchen Schneeweißchen und Rosenrot basieren sollte. Das Live Action-Projekt wurde jedoch am 29. Mai 2021 abgebrochen. 2018 wurde Brie Larson als die favorisierte Kandidatin für Rosenrot bestätigt.[3]
Am 31. Oktober 2016 berichtete das US-amerikanische Magazin „Variety“, dass Walt Disney Pictures ein Live-Action-Remake von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (Snow White and the seven Dwarfs, 1937) entwickelt. Marc Platt produzierte bereits „Mary Poppins’ Rückkehr“ (Mary Poppins Returns, 2018) und wurde auch für diesen Film verpflichtet, die neue Filmmusik soll von den Songwritern Pasek and Paul (Benj Pasek und Justin Paul) komponiert werden, den Erfolgskomponisten hinter „La La Land“, welche bereits für das Live-Action-Remake von „Aladdin“ unter anderem den Liedtext zu „Speechless“ schrieben. Für das Drehbuch war Erin Cressida Wilson im Gespräch.[4] Am 30. Mai 2019 wurde berichtet, dass Marc Webb im Gespräch für die Regie des Films ist. Webb ist für seine beiden „The Amazing Spider-Man“-Filme bekannt.[5]
Als erste Rollenbesetzung wurde Rachel Zegler am 22. Juni 2021 als Schneewittchen bestätigt. Regisseur Marc Webb lobte die vielseitigen Talente der aufstrebenden Schauspielerin, für die „Snow White“ erst der dritte Kinofilm ist:
- „Rachels außergewöhnliche stimmliche Fähigkeiten sind nur der Anfang ihrer Gaben. Ihre Stärke, ihre Intelligenz und ihr Optimismus werden ein wesentlicher Bestandteil der Wiederentdeckung der Freude an diesem klassischen Disney-Märchen sein.“
- „Rachel’s extraordinary vocal abilities are just the beginning of her gifts. Her strength, intelligence, and optimism will become an integral part of rediscovering the joy in this classic Disney fairytale.“[6]
Am 3. November 2021 folgte die Ankündigung von Gal Gadot als Böse Königin.[7]
Später im selben Monat wurde berichtet, dass Greta Gerwig das Drehbuch mitverfassen wird.[8] Durch Gerwigs Überarbeitung von Wilsons Drehbuch wurde unter anderem der Prinz aus dem Originalfilm gestrichen.[9] Dieser wurde durch die männliche Hauptrolle Jonathan ersetzt, deren Besetzung am 12. Januar 2022 als Andrew Burnap angekündigt wurde.[10] Am 22. Februar 2022 wurde schließlich bekanntgegeben, dass Sandy Powell das Kostümdesign übernimmt. Powell hatte bereits für die Realfilmadaption von Cinderella sowie für Mary Poppins Returns die Kostüme entworfen.[11]
Während der D23 Expo 2022 wurde 2024 als Premiere des Films angegeben,[12] am 15. September 2022 wurde der Termin auf den 22. März 2024 spezifiziert.[13] Aufgrund des SAG-AFTRA-Streiks 2023 wurde dieser Termin im Oktober 2023 auf den 21. März 2025 verschoben.[14]
Die Dreharbeiten begannen schließlich am 1. März 2022 in London und endeten am 8. Juli desselben Jahres.[15]
Kontroversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vor dem Filmstart 2025 wurde der Film bereits kontrovers diskutiert.
Das Casting von Rachel Zegler in der Titelrolle der Schneewittchen fand seit 2021 regelmäßige rassistische Kritik. Zegler ist zur Hälfte kolumbianischer Abstammung, während Schneewittchen im Grimm’schen Märchen als „so weiß wie Schnee, so roth wie Blut, und so schwarzhaarig wie Ebenholz“[16] beschrieben wurde, woher auch ihr Name stamme. Vorherige Remakes fanden bereits vergleichbare rassistische Reaktionen, zum Beispiel die Besetzung von Halle Bailey als Arielle in „Arielle, die Meerjungfrau“[17] oder von Yara Shahidi als Tinker Bell in „Peter Pan & Wendy“.[18] Schneewittchens Name wurde im fertigen Film damit erklärt, dass sie an einem Schneetag geboren wurde.
In Interviews zum Film, die Zegler 2022 führte, ging sie auf sexistische Elemente der ursprünglichen Märchenverfilmung ein. Ihrer Ansicht nach zeige der Trickfilm den Prinzen dabei, wie er Schneewittchen stalke und fokussiere sich auf Schneewittchens Suche nach Liebe. In der Realverfilmung würde Schneewittchen eher nach der Führungsposition in ihrem Königreich träumen statt von einem Mann. Auf Andrew Burnaps Rolle wollte sie nicht eingehen und scherzte, dass seine Szenen auch komplett aus dem Film gestrichen werden könnten.[19] Auch für diese Äußerungen wurde sie online angegangen.[20]
In einem Interview äußerte sich der kleinwüchsige US-Schauspieler Peter Dinklage 2022 im Podcast „WTF with Marc Maron“ über das „scheinheilige“ Casting der Latina-Schauspielerin Rachel Zegler als Schneewittchen, „aber dann machen sie immer noch die verdammt rückständige Story über sieben Zwerge, die zusammen in einer Höhle leben?“ Die Disney-Studios gaben daraufhin bekannt, im Austausch mit Vertretern der Kleinwüchsigen-Gemeinschaft zu stehen, um keine unangebrachten Stereotypen zu reproduzieren.[21] Andere Mitglieder der Kleinwüchsigen-Gemeinschaft kritisierten wiederum Peter Dinklage, nicht in ihrem Namen zu sprechen und durch die Kritik dafür zu sorgen, dass Kleinwüchsigen die Chance verwehrt bleibe, die Rolle der Zwerge im Film zu übernehmen. Einige wie Dylan Postl taten in Interviews kund, liebend gerne einen Zwerg zu spielen, und wiesen darauf hin, dass sich kleinwüchsigen Schauspielern ansonsten nur wenige Filmchancen und damit Möglichkeiten zur Arbeit bieten und dass Peter Dinklages Kritik sie dieser wichtigen Chance beraubt hätte. Zudem warfen sie Peter Dinklage, der als Schauspieler in der Game of Thrones-Serie bereits einen guten Platz gefunden habe, Eigennutz vor und merkten an, dass die Zwerge nicht wie von Dinklage behauptet in einer Höhle leben, sondern stattdessen Diamantensucher seien, die es zu etwas gebracht haben.[22][23][24]
Im Juli 2023 wurden schließlich erste Paparazzi-Fotos des Drehs publik, darunter von sieben unterschiedlich aussehenden Menschen, welche in der Presse als der Ersatz der sieben Zwerge bezeichnet wurden.[25] Während der D23 Expo 2024 wurden in einem ersten Teaser-Trailer die computeranimierten Zwerge gezeigt.[26][27] Dies fachte die Kritik aus der Kleinwüchsigen-Gemeinschaft erneut an, die Disney-Studios hätten so einer marginalisierten Gruppe von Schauspielern die Chance auf sieben prominente Rollen in einem internationalen Blockbuster verwehrt.[20] Im fertigen Film entpuppten sich die sieben unterschiedlich aussehenden Menschen als die Bande des Gesetzlosen Jonathan.
Nach Zeglers Interview-Aussagen von 2022 kündigte das Medienunternehmen Daily Wire mit direktem Verweis auf die Disney-Studios eine eigene Schneewittchen-Verfilmung mit dem Titel „Snow White and the Evil Queen“ und Brett Cooper als Schneewittchen für 2024 an.[28] Der Film mit vermeintlich traditionellen Werten wurde bald darauf für 2025 angekündigt und erschien nicht vor der Disney-Verfilmung.[20] Cooper arbeitet seit Ende 2024 nicht mehr für Daily Wire.[29]
Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Film wurde verhalten aufgenommen. Laut Analysten müsste er etwa 500 Million Dollar einspielen, um die Produktionskosten ausgleichen zu können und für Disney als Erfolg zu gelten. Dennoch spielte Schneewittchen am ersten Wochenende, das stets das umsatzstärkste ist, in den USA 43 Millionen, global 87,3 Millionen US-Dollar ein und blieb damit hinter den Erwartungen zurück.[30] Im Unterschied zu früheren Disney-Realfilmadaptionen von Meisterwerken erreichte Schneewittchen nur ein B+-Rating auf CinemaScore und 42% auf RottenTomatoes. Das verhältnismäßig schlechte Abschneiden wurde teils durch die zuvor laut gewordenen Kontroversen und die negative Resonanz etlicher Kinozuschauer auf die mit CGI erzeugten Zwerge erklärt.[31][32] Auch von Kritikern bekam der Film nur gemischte Rezensionen, einige Kritiken insbesondere englischsprachiger Medien waren nachgerade verheerend. Doch es gibt auch einige positive Stimmen. So lobt etwa der Hollywood Reporter Rachel Zegler, die Schneewittchens Kampfgeist glaubhaft transportiere und dass die Abweichungen des Drehbuchs von der Originalvorlage dem Film die Möglichkeit geben, auf eigenen Füßen zu stehen.[33] Zwei Wochen nach der Veröffentlichung erhielt der Film in der Internet Movie Database (IMDb) bei bereits über 264.000 Rezensionen eine durchschnittliche Bewertung von lediglich 1,5/10 (Stand: 30. März 2025)[34].
Unterschiede zum Film von 1937[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Realfilmadaption weist zahlreiche Unterschiede zum Meisterwerk Schneewittchen und die sieben Zwerge von 1937 auf. Nur einige sollen hier genannt werden:
- Der Film von 2025 titelt nur noch Schneewittchen, da er stärker auf die weibliche Hauptfigur und ihren Kampf gegen die Böse Königin fokussiert und die Zwerge im Film eine weniger bedeutende Rolle spielen als im Vorgänger.
- Schneewittchens Name wird hier dadurch erklärt, dass sie an einem Wintertag zur Welt kam, und nicht mehr aus ihrer schneeweißen Haut.
- Im Unterschied zum Vorgänger erklärt der Film den Tod der Eltern Schneewittchens und gibt ihrer Geschichte mehr Raum.
- Schneewittchen und die Böse Königin haben im Vorgänger keinen gemeinsamen Auftritt, außer in den Szenen, in denen die Königin als Hexe verwandelt Schneewittchen zu töten versucht. In diesem Film interagieren sie mehrfach miteinander, schon zu Beginn und später auch am Ende, als Schneewittchen die Königin konfrontiert und eine Rebellion verursacht.
- Die Böse Königin hat deutlich mehr Auftritte, mehr magische Fähigkeiten und singt sogar.
- Der Jäger bietet der Königin im 1937er-Film ebenso wie im Märchen ein Schweineherz an, um sie vom Tod Schneewittchens zu überzeugen. In diesem Film ist es ein Apfel, den Schneewittchen gepflückt hat und den die Königin später verwendet, um daraus den vergifteten Apfel herzustellen.
- Im Originalfilm ist Schneewittchens schlussendlicher Ehemann, der sie wachküsst, ein Prinz ohne eigenen Namen. Im Film von 2025 heißt die Figur Jonathan und ist nicht mehr adelig, sondern ein Räuber mit einer eigenen Bande. Er spielt im Film auch eine viel größere Rolle, da er schon relativ am Anfang im Schloss der Bösen Königin auf Schneewittchen trifft und von dieser aus dem Gefängnis befreit wird. Später im Wald treffen sie sich wieder, wo Jonathan Schneewittchen und diese wiederum ihm gegen die Wachen der Bösen Königin hilft. Schneewittchen und Jonathan verlieben sich so erst langsam im Laufe der Handlung ineinander – im Unterschied zum Tropus der „Liebe auf den ersten Blick“ im Original – und als sie ihn am Ende heiratet, wird er dadurch König an ihrer Seite. Im Film von 1937 nimmt der Prinz Schneewittchen mit auf sein Schloss als Ehefrau. Sie herrscht daher nicht autonom aufgrund ihrer Abstammung, sondern nur durch Heirat mit ihm.
- Sowohl Schneewittchen als auch Jonathan reiten.
- Die Zwerge haben in diesem Film besondere Fähigkeiten, die ihnen beim Finden der Edelsteine helfen. Dies fehlt im Original.
- Seppl spricht am Ende.
- Der Film definiert Schönheit („to be the fairest“) um. Schneewittchen wird hier für ihre innere Schönheit, ihre Freundlichkeit gegenüber allen anderen Menschen, und ihre Fähigkeit, das Reich gut zu beherrschen, gepriesen. Die Böse Königin will sie daher nicht in erster Linie deswegen beseitigen, weil sie schöner als sie ist, sondern weil sie ihren Herrschaftsanspruch auf das Königreich anfechten kann. Der Zauberspiegel erwähnt die ideale Schönheit der schneeweißen Haut, blutroten Lippen und Haaren schwarz wie Ebenholz daher nicht, als die Königin ihn fragt.
- Der Jäger wird im neuen Film von der Königin dafür bestraft, dass er Schneewittchen hat entkommen lassen und in den Kerker geworfen. Dort hilft er dann später Jonathan dabei zu entkommen. Im Originalfilm taucht diese Sequenz nicht auf und eine Bestrafung seitens der Königin wird nie erwähnt.
- Im Film von 2025 gelingt es der bösen Königin schon beim ersten Versuch, Schneewittchen zu vergiften.
- Im Originalfilm verfolgen die sieben Zwerge die Böse Königin in ihrer verwandelten Form als Hexe, nachdem sie Schneewittchen vergiftet hat. Zum Tod der Königin kommt es, als sie oben an der Schlucht vom Blitz getroffen wird, hinunterstürzt und von ihrem eigenen Felsbrocken, den sie auf die Zwerge stürzen wollte, erschlagen wird. Dieses Ende wurde in der neuen Version komplett geändert. Nunmehr kehrt die Königin zum Schloss zurück und verwandelt sich wieder in ihre alte Form. Sie wird dann von Schneewittchen konfrontiert, die eine Rebellion anstachelt. Die Königin stirbt, als sie den Zauberspiegel zerschlägt und von diesem eingesogen wird.
- Im Original wird Schneewittchen erst zum Leben erweckt, nachdem die Königin bereits tot ist und ein Jahr vergangen ist. Im Film von 2025 passiert dies viel schneller und noch lange vor dem Showdown gegen die Königin.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schneewittchen (2025) in der Internet Movie Database
- Schneewittchen (2025) auf Wikipedia (englisch)
- Schneewittchen (2025) in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ „Schneewittchen (2025)“. synchronkartei.de
- ↑ filmmusicreporter (13. März 2025). „‚Snow White‘ Soundtrack Album Details“. filmmusicreporter.com
- ↑ „Rose Red (film)“. disney.fandom.com
- ↑ Rebecca Ford (31. Oktober 2016). „Disney Developing Live-Action ‘Snow White’ (Exclusive)“. hollywoodreporter.com
- ↑ Justin Kroll (30. Mai 2019). „Marc Webb Eyed to Direct Disney’s ‘Snow White’ Remake (EXCLUSIVE)“. variety.com
- ↑ Sian Moore (23. Juni 2021). „Disney’s Snow White live-action remake: Release date, cast and soundtrack revealed“. classicfm.com
- ↑ Justin Kroll (3. November 2021). „Gal Gadot To Play Evil Queen In Disney’s Live-Action ‘Snow White’“. deadline.com
- ↑ Hayley Maitland (17. November 2021). „Heigh-Ho! Greta Gerwig is Penning the Script for Disney’s Live-Action Snow White Remake“. vogue.com
- ↑ Aimée Lutkin (17. Juli 2023). „Halle Bailey Supports Rachel Zegler Through Backlash to ‘Snow White’ Casting“. yahoo.com
- ↑ Borys Kit (12. Januar 2022). „Andrew Burnap Joins Rachel Zegler, Gal Gadot in Disney’s Live-Action ‘Snow White’ Remake (Exclusive)“. hollywoodreporter.com
- ↑ Skyler Shuler (22. Februar 2002). „‘Cinderella’ Costume Designer Sandy Powell Joins ’Snow White’“. thedisinsider.com
- ↑ Lee Freitag (10. September 2022). „Disney's Live-Action Snow White's Release Window Confirmed“. cbr.com
- ↑ Rebecca Rubin (15. September 2022). „Disney Removes ‘Star Wars’ Spinoff ‘Rogue Squadron’ From Release Calendar, Sets Dates for ‘Snow White,’ ‘Inside Out 2’ and ‘Lion King’ Sequel“. variety.com
- ↑ Pamela McClintock (27. Oktober 2023). „Disney Delays ‘Snow White’ and ‘Elio’ a Year, Removes Jonathan Majors’ ‘Magazine Dreams’ From Calendar“. hollywoodreporter.com
- ↑ Twitter-Eintrag von Moviebuff1219 vom 19. Januar 2022, archiviert auf web.archive.org.
- ↑ „Schneewittchen“. wikipedia.org
- ↑ Ashley Lee (12. Mai 2023). „‚The Little Mermaid‘ left Halle Bailey ‚tired‘ and ‚isolated.‘ And she thanked God for it“. latimes.com
- ↑ (17. März 2023). „Yara Shahidi Addresses Racist Black Tinker Bell Backlash“. papermag.com
- ↑ Olivia B. Waxman (13. März 2025). „Why Disney’s Snow White Remake Is Creating Controversy“. time.com
- ↑ 20,0 20,1 20,2 Dominic Konrad (20. März 2025). „‚Schneewittchen‘-Neuverfilmung voller Kontroversen“. tagesschau.de
- ↑ (26. Januar 2022). „Peter Dinklage kritisiert ‚Snow White‘-Remake mit 7 Zwergen – Disney reagiert“. watson.ch
- ↑ Jeremy Dick (31. Januar 2022). „Peter Dinklage's Snow White Criticism Draws Ire from Actors with Dwarfism“. movieweb.com
- ↑ Spencer Baculi (31. Januar 2022). „Peter Dinklage’s Snow White Complaint Blasted By Dwarf Performers: “He’s Trying To Take Roles Away”“. boundingintocomics.com
- ↑ Ryan Smith (1. Februar 2022). „Dwarf Actors Label Peter Dinklage's 'Snow White' Criticism as 'Selfish'“. newsweek.com
- ↑ Emma Powell (14. Juli 2023). „EXCLUSIVE: Snow White and the Seven... Politically-Correct Companions? First pictures of new live-action remake of Disney classic shows stand-in princess walking with diverse band of merry men and women after row over using dwarf actors“. dailymail.co.uk
- ↑ Hy Quan Quach (13. August 2024). „Nach Änderungen wegen Kritik: Erster ‚Schneewittchen‘-Trailer beschert euch magisches Disney-Feeling“. kino.de
- ↑ André Westphal (31. Oktober 2023). „‚Schneewittchen‘ (‚Snow White‘): Jetzt doch wieder mit Zwergen“. 4kfilme.de
- ↑ DailyWire+ (17. Oktober 2023). „Snow White and the Evil Queen, Coming Soon to Bentkey.“ youtube.com
- ↑ Mandatory Editors (5. Dezember 2024). „Why Fans Think Brett Cooper Was Fired From Daily Wire“. yahoo.com
- ↑ Pamela McClintock (24. März 2025). „Box Office: How ‘Snow White’ Landed in Potential Bomb Territory“. hollywoodreporter.com
- ↑ Anthony D'Allessandro (23. März 2025). „Ho-Hum, Ho-Hum: ‘Snow White’ Opens To $43M — What Poisoned This Princess At The Box Office – Sunday AM Box Office Update“. deadline.com
- ↑ Schneewittchen auf RottenTomatoes
- ↑ David Rooney (19. März 2025). „‘Snow White’ Review: Rachel Zegler Shines and Gal Gadot Glowers in Disney’s Mostly Captivating Live-Action Update“. hollywoodreporter.com
- ↑ Schneewittchen (2025) in der IMDb