Anschlag auf den Glückstaler

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Anschlag auf den Glückstaler
For Old Dime's Sake
Erstveröffentlichung: 4. April 1963
Entstehungsdatum: 16. Juli 1962
Storycode: W US 43-01
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 18
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: MM 30 – 32/1971
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Carl Barks
Infos zu Anschlag auf den Glückstaler beim I.N.D.U.C.K.S.
Im Opening Panel der Geschichte macht Barks gleich deutlich, dass es in dieser Geschichte heiß her geht! (© Ehapa)

Anschlag auf den Glückstaler (oder auch Onkel Dagobert und sein unschlagbarer Geldspeicher; im englischen Original For Old Dime's Sake) ist eine 18-seitige Comicgeschichte von Carl Barks aus dem Jahr 1962.

In dieser Geschichte müssen Dagobert, Donald und die drei Neffen den Geldspeicher und den Glückstaler gegen Gundel Gaukeleys Angriffe verteidigen.

Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Glatzenkogel tobt ein heftiges Gefecht zwischen Dagobert, Tick, Trick, Track sowie Donald und der Hexe Gundel Gaukeley. Letztere versucht, den von beiden Seiten heiß begehrten Glückszehner endlich und ein für alle mal in ihre Gewalt zu bringen, aber ihre Gegner halten standhaft an dem Geldstück fest. Mit Blitzen und Wirbelstürmen, Kometen und Meteoren möchte die Hexe an die Münze gelangen. Die Antwort darauf erfolgt aber stets durch das behände Umlegen eines Schalters um die Blitzableiter zu aktivieren oder das Drehen an Stellrädern um den Wirbelsturm-Entzwirbler zu starten, während sich Dagobert und seine Anverwandten im Geldspeicher verschanzt halten. Nach den ersten beiden misslungenen Versuchen durch Blitze und einen Tornado haben die fünf Enten nun vorerst Ruhe. Da aber bald der nächste Anschlag droht, ziehen sich die Ducks Asbestanzüge an, um gegen alle Gefahren gewappnet zu sein.

Dagobert muss seine heißgeliebte Nummer 1 beschützen. Koste es, was es wolle! (© Ehapa)

Derweil beschatten Dagoberts Detektive Gundel am Brocken[1]. In letzter Zeit hat das Hexenmädchen gewaltige Fortschritte gemacht: Gundel strotzt vor Energie. Die hat sie jedoch nicht von sonstwoher, sondern von antiken Tontafeln aus dem Kronostempel in Knossos, von alten Zauberkräutern aus der Höhle der Circe und Funden aus den Tempelruinen von Trapezunt. Nach dem Brauen einiger Zutaten im Kessel ist ihr Zauberstab nun noch mächtiger als zuvor. Erneut wagt sie sich zu Dagoberts Anwesen. Dort trifft man gerade letzte Vorbereitungen für einen wohl nahenden Angriff. Und dann ist der große Moment gekommen: Gundel testet ihren neuen Zauberstab.

„Blitz und Wirbelsturm haben diesen elenden Speicher nicht zerstören können. Herbei nun, ihr Buhmänner des Alls! Wir wollen doch sehen, ob Dagobert auch gegen euch gefeit ist!“

Mit diesen Worten eröffnet sie ihren Angriff: Ein Komet rast auf den Geldspeicher zu – er trifft ihn zwar, wird aber umgehend von der Wasserkühlung stillgelegt. Niemals zuvor ist Gundel so gedemütigt worden. Ihr schöner Komet, einfach weg. Das erzürnt sie ungemein und so folgt der nächste Paukenschlag. Dagobert ermahnt im Innern des Geldspeichers die Kinder, die Helme fester zu binden, weil jetzt die richtig dicken Brocken kämen. Ausgerechnet er aber hat seinen Helm verschlampt und muss so mit einem Büroschrank als Schutz Vorlieb nehmen. Der nun von den Ducks mittels Magneten gestartete Strahlungsdruck sollte Maßnahme genug sein, um Weiteres abzuwenden, und – siehe da – der Speicher bleibt tatsächlich unversehrt, nachdem der Komet aufgetroffen und einfach nur an ihm abgeprallt ist. Wieder war alles vergebens, und Gundel erfreut das nicht gerade. Im Haus ist Donald geradezu bleich vor Aufregung. Wegen Schrecken blass werden geht, denken sich Donald und einer seiner Neffen, aber wie kann Onkel Dagobert schwarz werden? Die Antwort überrascht: Im Büroschrank lagerten so mancherlei Tintengläser, und davon sind ihm ein paar auf den Kopf gefallen.

Gundels Macht und Stärke ist beeindruckend wie nie zuvor (© Ehapa)

Als Dagobert draußen den Meteoriten erspäht, stellt er fest, was für einen Schatz ihm die Hexe da hinterlassen hat: Ein Paket, randvoll mit frisch gebackenen Diamanten und geschmolzenem Gold. Gundel kriegt einen Wutanfall und fragt sich, wie sie den Zehner kriegen soll, wenn nicht einmal der stärkste Zauberstab der Welt etwas ausrichten kann. Tick, Trick und Track fragen ihren Großonkel, ob die Hexe nun den Kampf aufgegeben hat, aber da ist sich Dagobert nicht sicher. Er erwidert, erst den Speicher zu verlassen, wenn seine Detektive melden, dass sie auf dem Heimweg ist. Aber ob er drinnen oder draußen ist, waschen müsse er sich auf jeden Fall. Auf dem Hinterkopf bemerkt einer der Neffen nach dem Waschgang noch einen kleinen Flecken. Den will Dagobert nun behalten, um sich immer an diesen Tag erinnern zu können. Plötzlich erregt Donald mit einem Telefongespräch für Dagobert Aufmerksamkeit. Es stellt sich heraus, dass die Detektive begutachten, wie Gundel Entenhausen verlässt. Sie berichten, sie sei auf dem Flugplatz und sehe sehr niedergeschlagen aus. Dagobert kann seine Freude nicht mehr verbergen und macht ein paar Luftsprünge.

Am Flugplatz indes macht sich Gundel Gedanken darüber, den Zauberstab wegzuwerfen, aber sie weiß ja nicht, wofür der nochmal gut sein könnte – also behält sie ihn. Als sie sich schminkt und dabei ihren Spiegel herausholt, sieht sie hinter Frachtkisten die Köpfe der Detektive hervorragen. Dass sie beobachtet wird, hat sie sich schon fast gedacht, aber nun entschließt sie sich, noch einmal zu handeln. Sie will vortäuschen, abgereist zu sein, damit sich ihr Erzfeind vielleicht sicherer fühlt und nachlässig wird.

Dazu verwandelt sie sich nach dem Einsteigen in das Flugzeug in eine Stewardess und steigt wieder aus. Tatsächlich funktioniert ihr Plan und die Detektive erkennen sie nicht.

Als Dagobert derweil seinen Geldspeicher verlässt, gibt er den Kindern und Donald die Weisung, die Türe nur zu öffnen, wenn er selbst davor steht. Gundel beobachtet Dagobert, wie er zum Bürgermeister will, um solche Anschläge, wie durch sie auf den Geldspeicher verübt, künftig für das gesamte Gebiet von Entenhausen zu untersagen. Jedoch gelingt es der Hexe bereits zuvor, den Bürgermeister für zwei Stunden außer Gefecht zu setzen und sich in seine Person zu verwandeln.

Als Dagobert beim vermeintlichen Bürgermeister eintrifft, setzt sie auch ihn schachmatt und entlockt ihm gar die Kombination des Geldspeichers. Sogar, dass die letzten im Geldspeicher Verbliebenen, Donald und die Kinder, die Weisung haben, nur ihm zu öffnen, gibt er preis. Sofort eilt die als Dagobert verwandelte Hexe zum Geldspeicher und Donald öffnet ihr bereitwillig die Türe. Sie sieht, dass Tick, Trick und Track ebenfalls vor Ort sind und würde sie am liebsten in Kröten oder ähnliches verwandeln, lässt es jedoch bleiben um keine Zeit zu verlieren.

Gundel Gaukeley ist sogar in der Lage ihre Macht bis in den Kosmos heraufzubeschwören und Kometen und Meteore auf den Geldspeicher lenken (© Ehapa)

Gundel (noch immer als Dagobert verwandelt) entnimmt unter dem Vorwand, der Glückstaler sei im Geldspeicher nicht mehr sicher, diesen aus dem Tresorraum. Das macht alle Anwesenden sofort stutzig, auch Donald schöpft Verdacht. Aber nur Tick, Trick und Track haben einen Plan: Sie geben vor, einen Fettfleck auf Dagoberts Zylinder entdeckt zu haben. So könne er nicht auf die Straße. Als Gundel (bzw. „Dagobert“) den Zylinder abnimmt, sehen die drei Neffen sich bestätigt: Es ist kein Tintenfleck an „Dagoberts“ Hinterkopf! Sie rufen Donald zu, ihn festzuhalten. Es sei nicht Dagobert, sondern die Hexe!

Sie spritzen sie mit einem Wasserschlauch ab, wodurch der Zauber verloren geht. Einer der drei entreißt ihr den Zauberstab und zerbricht ihn sofort. Auf ihr Fluchen, einen Meteor heraufzubeschwören, antwortet der Junge nur:

„Mit den Splittern können Sie höchstens ein paar Sternschnuppen auftun!“
einer der Jungs zu Gundel Gaukeley

Derweil kommt der echte Dagobert wieder zu sich und erinnert sich, die Kombination an Gundel verraten zu haben. Er eilt sofort los und kann im Trubel den Glückstaler der Hexe entreißen. Zornig zaubert Gundel tatsächlich mehrere Sternschnuppen, an denen sich Dagobert auf der Flucht in den Speicher am Bürzel verbrennt.

Glücklich, als Sieger vom Feld gegangen zu sein, möchte Dagobert den Tintenfleck am Hinterkopf abermals nun noch einige Zeit behalten. Nur auf den verbrannten Bürzel hätte er gerne verzichten können.

Hintergrundinformationen und Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der englische Titel „For old dime's sake“ ist eine Anspielung auf die Redewendung „For old time's sake“ und kann sowohl mit der englischen, als auch mit der bedeutungsgleichen deutschsprachigen Redewendung „Um alter Zeiten Willen“ übersetzt werden. Barks ersetzte hier das Wort „time“ durch „dime“ und spielt dabei mit dem im Englischen ähnlichen Klang der beiden Wörter time (für Zeite(en)) und dime (für Zehner) um eine Verbindung zum Glückstaler aufzubauen.[2] (siehe dazu auch Abschnitt „Analyse“)
  • Barks bedient sich auf den ersten Seiten der Geschichte gleich mehrerer bedeutender Gestalten und Orte der griechischen Mythologie. So werden die Sagen um die Tontafeln aus der Krypta des Kronostempels in Knossos (wobei hier nicht ganz der Geschichte und der Geografie gefolgt wird, da Knossos auf Kreta liegt und der Kronostempel (wo Kebes wirkte[3]) in Theben, einem vollkommen anderen Teil des heutigen Griechenlands), die Höhle der Circe und die Tempelruinen von Trapezunt erwähnt. Letzteres liegt jedoch als Trabzon im Nordosten der heutigen Türkei am Schwarzen Meer. In dieser Region liegt auch der Hintergrund um Das goldene Vlies.[4] Und nicht nur Gundel Gaukeley werden die Sagen und Gestalten in den Mund gelegt: Auch Dagoberts Detektive erwähnen beispielsweise Zeus, den Götterboten, und Boreas, den Gott des (winterlichen) Nordwinds, während sie die Hexe beschatten. Allerdings ist die Abfolge der Erwähnungen im englischsprachigen Original anders, als in der deutschen Übersetzung durch Erika Fuchs. Am Ende, jedoch, werden sowohl im Deutschen die gleichen Mythen erwähnt, wie im Englischen.
  • Circe, eine Zauberin der griechischen Mythologie, spielte bei Barks bereits in der nur wenige Monate zuvor entstandenen Geschichte Die Irrfahrten des Dagobert Duck eine Rolle, in welcher Dagobert ebenfalls gegen Gundel Gaukeley antreten muss.
  • Erika Fuchs nutzte für die deutschsprachige Übersetzung eine Reihe von Alliterationen: z.B. Krypta des Kronostempels in Knossos oder auch Tempelruinen von Trapezunt.
  • Interessant ist auch das durch Erika Fuchs für Gundel verwendete Wort „Kosmos“. Die Geschichte erschien auf Deutsch erstmalig im Jahre 1971 in der Micky Maus - also zu Zeiten des Kalten Kriegs. Das Begriff Kosmos wurde jedoch ausschließlich auf der sowjetischen Seite des Eisernen Vorhangs verwendet. Im Westen nutzt man bis heute noch hauptsächlich die Begriffe Weltraum, All oder Universum.
  • Barks zeichnete lediglich neun Geschichten mit Gundel Gaukeley. Für eine weitere Geschichte schrieb er zwar noch den Plot, zeichnete sie jedoch nie zuende. Schlussendlich wurde diese eine Geschichte gleich zwei Mal - durch Tony Strobl und Daan Jippes - fertiggezeichnet.[5]
Donalds Schnabel ist nur im LTB Classic Edition 18 von 2022 erblasst (© Egmont Ehapa)
  • Nachdem Gundels Komet eingeschlagen ist und die Ducks ihre Asbestanzüge wieder ausziehen erwähnt eines der Kinder, dass Donald ganz blass im Gesicht sei. Hier wurde selbst im englischsprachigen Original Donalds Schnabel - gegenteilig zu der Aussage des Kindes - nicht blass oder gar weiß gezeichnet, sondern erhielt eine orangefarbene Kolorierung. Lediglich die letztmalige deutschsprachige Publikation, in welcher die Geschichte abgedruckt ist, ist die einzig bekannte Version, in welcher Donalds Schnabel einen helleren Teint zugewiesen bekam. (siehe Bild rechts; Stand: 4. März 2025)
  • In einem Panel sitzt wortlos ein Rabe, der stark an Nimmermehr erinnert, am Bildrand. Es herrscht Unklarheit darüber, ob es ein Vorgänger des Raben Nimmermehr ist oder nicht. Schlussendlich ist die unmittelbar auf Anschlag auf den Glückstaler folgende Geschichte, „Die Insel der goldenen Gänse“, die Geschichte, in der der vollendete Nimmermehr erstmals sprechen kann.

Unterschiede der Übersetzungen Fuchs/Chotjewitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die Handlungszusammenfassung dieses Artikels die Fuch’sche Übersetzung abhandelt, werden hier die Unterschiede der beiden Übersetzungen erörtert:

  • Bei Chotjewitz ist die Heimat der Hexe der italienische Vulkan Vesuv; wie es auch heute die Regel ist.
  • Gundel trägt bei Chotjewitz den Nachnamen Gaukelei, statt Gaukeley.
  • Die Namen der griechischen Mythologie finden bei Chotjewitz weniger Eingang als bei Fuchs oder wurden stark verändert. So wurde die Höhle der Circe hier zum „Saustall der Circe“ und die Krypta im Kronostempel zu Knossos zum „alte(n) Jupitertempel“.
  • Dagoberts Detektive sind bei Chotjewitz Spione.
  • Der Geldspeicher bekommt gleich mehrere Titel verliehen. So wird er auf der ersten Seite alleine durch die beiden Entenhausener Bewohner mit drei verschiedenen Titeln geschmückt: Kohlenspeicher, Geldspeicher, Goldspeicher. Auf der gleichen Seite nennt Dagobert seinen Geldspeicher „Goldlager“.
  • Während Erika Fuchs dem Geldspeicher mehrere Abwehrsysteme andichtet (Blitzableiter, Windentzwirbler und ein Magnet um Strahlung zu erzeugen), sind es bei den Chotjewitz’ lediglich zwei: ein Windableiter (diese wird in einem späteren Panel auch Hurrikanabwehranlage genannt) und einen magnetischen Entpoler.
  • Die Währung heißt bei Chotjewitz Dollar und ist in Groschen unterteilt; so fürchtet Dagobert zu Beginn der Geschichte um sein „Gröschelchen“. Bei der Erwähnung des Gröschelchens wird auch der Leserschaft bewusst, dass das Übersetzerpaar Chotjewitz die Vorgeschichte (Die Irrfahrten des Dagobert Duck) vermutlich nicht gelesen hat, da auch Erika Fuchs in ihrer Übersetzung auf die Vorgeschichte eingeht, indem sie Dagobert sagen lässt:
„Seit unserem letzten Kampf ist sie noch rabiater geworden. (…)“
Dagobert Duck bei Fuchs
Zum Vergleich im englischsprachigen Original:
„She's a lot of trickier and meaner now than she was the last time we battled! (…)“
Dagobert Duck bei Barks
und bei Chotjewitz:
„Gelingt ihr das, dann ist mein Gröschelchen futsch!“
Dagobert Duck bei Chotjewitz
  • Laut Gundel ist in der Chotjewitz’schen Übersetzung „der alte Groschen von Dagobert Duck der größte Glücksbringer der Welt“.

Analyse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wieder einmal beweist Dagobert vor Gundel den längeren Atem. Und selbst wenn Gundel Dagobert doch einmal überlisten kann, so ist auf die Kinder immer Verlass: Tick, Trick und Track nutzen gekonnt ihre Intelligenz, um Gundel daran zu hindern an Dagoberts ersten Zehner zu gelangen. Letzten Endes weiß Dagobert jedoch genau, dass er sich vor den Angriffen einer Hexe immer schützen muss, da von ihr permanent eine Gefahr ausgeht. Selbst, wenn Donald und die Kinder glauben, das Schlimmste sei überstanden.

Des Weiteren liegen die von Gundel erwähnten Orte sehr weit auseinander, womit nochmal verdeutlicht wird, dass sie durchaus in der Lage ist, auch weit entfernte Orte für sich und ihr Hexenwissen zu nutzen.

Die Geschichte zieht die These, dass Dagoberts Glückstaler für dessen Erfolg verantwortlich ist, deutlich in Frage. Denn es bedarf vieler technischer Anschaffungen, um Dagoberts „Allerheiligstes“ zu schützen. Ginge man davon aus, dass Dagobert nur aufgrund der Anwesenheit des Glückszehners erfolgreich wäre, dann müsste man auch davon ausgehen können, dass es keinerlei technischer Hilfsmittel bedarf - ähnlich wie bei Gustav Gans’ Glück.

Außerdem beweist die Geschichte, dass Gundel Gaukeley eine sterbliche Hexe ist, und keinesfalls eine unsterbliche Magierin. Sie ist darauf angewiesen, sich Hilfsmittel aus aller Herren Länder zu besorgen und sie in ihrem Hexenkessel zu einem Gebräu zu mischen und gemeinsam mit Zaubersprüchen anzuwenden. Der Trank, den sie hier anmischt, macht außerdem nicht sie selbst stärker, sondern nur ihren Stab. Ohne ihren Stab ist sie - wie es die Aktion der Kinder am Ende der Geschichte beweist - eine gewöhnliche Ente.

Anschlag auf den Glückstaler ist Barks’ vierte Geschichte mit Gundel Gaukeley seit ihrer Einführung in Der Midas-Effekt. Hatte Gundel anfänglich nur ihre Bombastik-Buff-Bomben und praktisch keinerlei magischen Kräfte, die sie zu nutzen wusste, wurde sie hier zu der bösartigen Antagonistin Dagoberts, wie Barks es sich wünschte. Gundel ist hier in einer Weise bösartig und auch kraft- und machtvoll, wie sie es in keiner Geschichte zuvor ist.[6]

Barks zeigt in der Geschichte noch einmal deutlich auf, wie wandlungsfähig seine geschaffene Hexe ist. Sie nimmt hier die Gestalt von ganzen vier Personen an: Zunächst verwandelt sie sich in eine Stewardess, um am Flugplatz Dagoberts Detektive zu überlisten, dann verwandelt sie sich in ein „schönes Fräulein“, um beim Bürgermeister vorsprechen zu können um im nächsten Augenblick das Aussehen desselbigen anzunehmen (wozu sie allerdings Maß nehmen muss, da dieser um ein Wesentliches größer ist als sie). Ihre letzte Verwandlung in dieser Geschichte gehört Dagobert. Aber auch hier muss sie wieder Maß nehmen, obwohl Dagobert in den Zeichnungen gleich groß erscheint. Allerdings bleibt festzustellen, dass sie zu all diesen Verwandlungen nicht in der Lage ist, wenn sie ihre Tasche und ihren Zauberstab nicht dabei hat. Dies fällt auch Donald unmittelbar auf, als sie - zu Dagobert verwandelt - den Geldspeicher betritt.

Zu guter letzt, was möglicherweise auch der wichtigste Punkt aller analytischen Erwähnungen zu sein vermag, sei gesagt, dass Barks mit Anschlag auf den Glückstaler eine Geschichte (Fortsetzung) schuf, die beinahe nahtlos an Die Irrfahrten des Dagobert Duck anknüpft. Während die Ducks den Schatz der Circe in der Vorgeschichte zurücklassen, schafft Gundel Teile des Schatzes zum Vesuv (bzw. Brocken) um hier die darin verborgenen magischen Kräfte in ihrem Zauberstab zu bündeln und für ihre Angriffe auf Dagoberts Geldspeicher zu nutzen. Der „originale“ Zauberstab der Circe ging - zu Gundels Leidwesen - in der Vorgeschichte zu Bruch. Dieser Hintergrund erklärt auch das Wortspiel im englischsprachigen Titel: For old d(t)ime's sake; zu deutsch: Um alter Zeiten Willen bzw. Um des alten Zehners Willen. Jedoch segnet auch am Ende dieser Geschichte, dank der Drillinge, der Zauberstab das Zeitliche, sodass Gundel sich mit Bruchstücken desselbigen begnügen muss, mit dem sie allerdings immerhin Sternschnuppen zaubern kann, mit welchen sie Dagoberts Bürzel versengt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiterführendes zu den Erwähnungen rund um die griechische Mythologie in der deutschsprachigen Wikipedia
Literatur

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anmerkung: In frühen Übersetzungen verwendete Erika Fuchs den Namen des Berges Brocken, dem höchsten Berg des deutschen Mittelgebirges Harz. Erst später nutzte auch sie den Namen des italienischen Vulkans Vesuv.
  2. For Old Dime's Sake auf seriesam.com
  3. Cebes, Philosophus: Das Gemälde im Kronostempel von Kebes im Münchener DigitalisierungsZentrum
  4. Trabzon / Trapezunt – Stationen in der Geschichte auf alaturka.info
  5. Carl Barks’ Geschichten mit Gundel Gaukeley im Inducks
  6. MYTHCOMICS: "ODDBALL ODYSSEY" (UNCLE SCROOGE #40, 1963), "FOR OLD DIME'S SAKE" (UNCLE SCROOGE #43, 1963) in „The archetypical archive“, vom 24. Februar 2020, abgerufen am 2. März 2025
  7. Bei der Neuauflage im Jahr 1986 durch den Ehapa-Verlag wurde die Fuchs-Übersetzung abgedruckt