Die Mauser-Chroniken: Unterschied zwischen den Versionen
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| colspan="3" | '''Handlung'''<br>Aus einem der Tagebücher von Sir Michael Mauser fallen einige lose Seiten heraus, die sofort Micky Maus‘ Interesse wecken. Auf den vergilbten Seiten findet sich die Erzählung von einem munteren Wandersmann wieder, der als jüngster von sieben Brüdern auf Wanderschaft ging und sich in einem englischen Haselhain einen schmalen Ast abbrach. Er begegnet einem hungrigen alten Mann und teil sein Brot mit ihm. Der alte Mann weist darauf hin, dass sich beim Blick über die Schulter unweit des Haselstrauches eine Steinplatte offenbart, die hinab zur Gruft von König Artur weist. Dort ruht der Sagenkönig mit seinen Rittern und dem Hort Englands, bis die Glocke schlägt und er zu seiner letzten Schlacht gerufen wird, sobald dem Land Unheil droht. Sir Michael Maus erfährt von diesem Märchen aus einem alten Buch, als er sich im den kleinen englischen Städtchen Exeter aufhält. Zufällig stößt er auf den vorlauten Seven O’Seven, der völlig ausgehungert gerne die Einladung von Sir Mauser zum Abendessen annimmt.<br><br>Der Junge berichtet, dass er ebenfalls auf die Gruft von König Artur gestoßen ist und einige Goldmünzen an sich nahm. Der gewissenlose Gutsbesitzer Carolus Karol entdeckte die Münzen und sperrte Seven in die Scheune, um ihm das Geheimnis um die Herkunft des Goldes zu entlocken. Gemeinsam machen sich Sir Mauser und Seven O’Seven auf die Suche nach der Gruft. Als sich ihnen Karol mit seinen Handlangern entgegenstellt, erweckt Seven den schlafenden König, der den Kampf mit seinen Recken entscheiden kann. Sir Mauser gerät im Getümmel zu Boden und erwacht in einem dichten Nebel. Er stolpert über den Schlägel aus der Glocke und bewahrt diese in seiner Truhe auf. Nun begibt sich Micky Maus mit seinem Freund Goofy nach England, um den Schlägel wieder zurückzubringen und den | | colspan="3" | '''Handlung'''<br>Aus einem der Tagebücher von Sir Michael Mauser fallen einige lose Seiten heraus, die sofort Micky Maus‘ Interesse wecken. Auf den vergilbten Seiten findet sich die Erzählung von einem munteren Wandersmann wieder, der als jüngster von sieben Brüdern auf Wanderschaft ging und sich in einem englischen Haselhain einen schmalen Ast abbrach. Er begegnet einem hungrigen alten Mann und teil sein Brot mit ihm. Der alte Mann weist darauf hin, dass sich beim Blick über die Schulter unweit des Haselstrauches eine Steinplatte offenbart, die hinab zur Gruft von König Artur weist. Dort ruht der Sagenkönig mit seinen Rittern und dem Hort Englands, bis die Glocke schlägt und er zu seiner letzten Schlacht gerufen wird, sobald dem Land Unheil droht. Sir Michael Maus erfährt von diesem Märchen aus einem alten Buch, als er sich im den kleinen englischen Städtchen Exeter aufhält. Zufällig stößt er auf den vorlauten Seven O’Seven, der völlig ausgehungert gerne die Einladung von Sir Mauser zum Abendessen annimmt.<br><br>Der Junge berichtet, dass er ebenfalls auf die Gruft von König Artur gestoßen ist und einige Goldmünzen an sich nahm. Der gewissenlose Gutsbesitzer Carolus Karol entdeckte die Münzen und sperrte Seven in die Scheune, um ihm das Geheimnis um die Herkunft des Goldes zu entlocken. Gemeinsam machen sich Sir Mauser und Seven O’Seven auf die Suche nach der Gruft. Als sich ihnen Karol mit seinen Handlangern entgegenstellt, erweckt Seven den schlafenden König, der den Kampf mit seinen Recken entscheiden kann. Sir Mauser gerät im Getümmel zu Boden und erwacht in einem dichten Nebel. Er stolpert über den Schlägel aus der Glocke und bewahrt diese in seiner Truhe auf. Nun begibt sich Micky Maus mit seinem Freund Goofy nach England, um den Schlägel wieder zurückzubringen und den Wahrheitsgehalt von Sir Mausers Erzählung zu überprüfen. | ||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Im Vergleich zu den anderen Kapiteln der Saga zeichnet sich die zehnte Episode durch eine komplexere, ineinandergreifende Struktur und durch die aktive Rolle von Micky Maus aus, die nicht die eines bloßen Lesers ist. Für die Entwicklung dieses Abenteuers um den Mythos von König Artus griff Giorgio Pezzin den Vorschlag des italienischen Fans Dario Ambrosini auf, der Pezzin im Paperesa-[[Forum]] auf die interessante walisische Geschichte und den sagenhaften König aufmerksam machte. Pezzin gefiel die Idee und verwendete diese für ein neues Abenteuer von Sir Michael Mauser. | ||
Die Comicgeschichte beschäftigt sich nicht nur mit der legendären Tafelrunde, sondern vor allem dem tief verwurzelten Glauben an einen noch lebenden und schlafenden Artus, der auf seine Erweckung wartet und im Zeitpunkt der größten Not zurückkehrt. Es gibt zahlreiche historische Herrscher oder andere prominente Persönlichkeiten, denen diese Art von Unsterblichkeit zugeschrieben wurde: Von Merlin über Karl dem Großen bis Kaiser Barbarossa, aber auch in jüngster Zeit scheint man sich nicht mit dem realen Tod solcher sagenumwobenen Figuren abzufinden. | |||
Die messianische Rückkehr von König Artus ist ein mythologisches Motiv in der Legende um König Artus, das besagt, dass er eines Tages in der Rolle eines Messias zurückkehren wird, um sein Volk zu retten. Es ist ein Beispiel für das Motiv des in den Bergen schlafenden Königs. Wie heutzutage im Allgemeinen angenommen wird, war König Artus ein walisischer König aus dem 6. Jahrhundert. Es gibt nur wenige historische Aufzeichnungen über Artus, und es wird bezweifelt, dass er jemals existierte. Im Hochmittelalter aber erlangte er einen mythologischen Status, der zu einer wachsenden Literatur über sein Leben und seine Taten führte. | |||
Die Möglichkeit einer Rückkehr Arthurs wird erstmals von William von Malmesbury im Jahr 1125 erwähnt. In den „Wundern der Heiligen Maria von Laon“ (De miraculis sanctae Mariae Laudunensis), die von einem französischen Kleriker und Chronisten namens Hériman von Tournai um 1145 verfasst wurden, sich aber auf Ereignisse aus dem Jahr 1113 beziehen, wird der Glaube an das Weiterleben von Artus ebenfalls erwähnt. Verschiedene nicht-walisische Quellen weisen darauf hin, dass dieser Glaube an eine eventuelle messianische Rückkehr von Artus unter den Briten ab dem 12. Jahrhundert weit verbreitet war. Wie viel früher er existierte, ist umstritten. So vermerkt John Lydgate in seinem Fall of Princes (1431-38) den Glauben, dass Artus „als Lord and Sovereyne Out of Fayrye and Regne in Breteyne“ zurückkehren wird. Der spanische König Philipp II. von Spanien schwor offenbar bei seiner Heirat mit Maria I. von England im Jahr 1554, dass er das Königreich aufgeben würde, falls Artus zurückkehren sollte. | |||
Es wurden schon eine ganze Reihe von Orten vorgeschlagen, von denen Artus tatsächlich zurückkehren würde. Der wahrscheinlich prägendste Ort ist und bleibt Avalon. In seiner Historia Regum Britanniae aus dem 12. Jahrhundert behauptete Geoffrey von Monmouth, dass Artus bei Camlann „tödlich verwundet“ wurde, dann aber „auf die Insel Avallon (insulam Auallonis) gebracht wurde, um von seinen Wunden geheilt zu werden“. Eine andere Überlieferung besagte, dass Artus unter einem Berg oder Hügel auf seine Rückkehr wartete. Erstmals erwähnt von Gervase von Tilbury in seiner Otia Imperialia (ca. 1211), wurde dies in der britischen Folklore bis ins 19. Jahrhundert beibehalten. Zu den anderen, weniger verbreiteten Konzepten gehört die Vorstellung, dass Artus bei der Schlacht abwesend war oder dass er in eine Krähe oder einen Raben verwandelt wurde. | |||
Diese Vorstellung von Artus' späterer Rückkehr hat sich für eine Reihe von modernen Schriftstellern als attraktiv erwiesen. John Masefield griff das Bild von Artus, der unter einem Hügel schläft, als zentrales Thema in seinem Gedicht ''Midsummer Night'' (1928) auf. Auch C. S. Lewis ließ sich von diesem Aspekt der Artuslegende in seinem Roman ''Die böse Macht'' (1945) inspirieren, in dem König Artus im Land Abhalljin auf dem Planeten Venus leben soll. | |||
Die Rückkehr von König Artus ist vor allem in Comics zu finden, wofür es mindestens seit den 1940er Jahren Beispiele gibt. Eine der bekanntesten Verwendungen dieses Motivs stammt von Mike Barr und Brian Bolland, die Artus und seine Ritter im Jahr 3000 zurückkehren lassen, um in der Comicserie ''Camelot 3000'' (1982-85) die Erde vor einer außerirdischen Invasion zu retten. Weitere Beispiele sind Stephen R. Lawheads Roman ''Avalon: The Return of King Arthur'' (1999), in dem es um einen wiedergeborenen Artus geht, der sich erhebt, um die britische Monarchie wiederherzustellen, die kurz vor ihrer Abschaffung steht. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Schon seit seiner Schulzeit hegte Giorgio Pezzin eine große Faszination für Bücher und liebte Bibliotheken voller alter Werke. Die Vorstellung von einer Großen Bibliothek mit tausenden antiken Texten beflügelte seine Fantasie, somit war es für ihn absehbar, einiges Tages eine Comicgeschichte über die Bibliothek von Alexandria zu schreiben – Sir Michael Mausers elftes Abenteuer. | ||
Die fertige Geschichte folgt weitestgehend dem ersten Skript. Pezzin stellte Sir Mauser den tatkräftigen Arno McGoof an die Seite, der mit Absicht große Ähnlichkeit zu dem Archäologen [[Indiana Goof]] aufweist. Die vielen exotische Schauplätze dieser Geschichte, wie das Marokko der damaligen Zeit, der umwerfende Blick auf das antike Alexandria oder das beschauliche Apachendorf schaffen in Pezzins Augen einen besonderen Reiz. | |||
Zu Beginn der Geschichte besucht Sir Mauser die [https://de.wikipedia.org/wiki/Mescalero Mescalero] Indianer. Die Mescalero sind eine Stammesgruppe der Apachen im Südwesten der Vereinigten Staaten und (vormals) im Nordosten von Mexiko und zählen kulturell zu den Östlichen Apache. Heute leben die meisten Mescalero in der Mescalero Apache Reservation in New Mexico. | |||
Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Bibliothek_von_Alexandria Bibliothek von Alexandria] war die bedeutendste antike Bibliothek. Ihre Ursprünge und ihr Ende liegen gleichsam im Nebel der Zeit verborgen. Die Geschichte der makedonisch-griechischen Stadt Alexandria reicht zurück ins 3. Jahrhunderts v. Chr. Besonders verbreitet sind Spekulationen um die Zerstörung der Bibliothek. Oft wird die Ansicht geäußert, dass sie im 3. Jahrhundert der Zerstörung des gesamten Palastviertels von Alexandria zum Opfer fiel. Dass sie 48 v. Chr. einem spektakulären Großbrand zum Opfer fiel ist allerdings ebenso unwahrscheinlich wie die Legende der Zerstörung durch die Araber im Jahr 642. Um die bis heute reichende Nachwirkung der Bibliothek ranken sich abseits der historischen und archäologischen Forschung zahlreiche Mythen. Sie gilt als legendäre Urform einer Universalbibliothek und idealtypischer Wissensspeicher. Bisher sind jedoch keine Überreste der Bibliothek gefunden worden. | |||
Zudem ist bis heute kein Papyrusfragment entdeckt worden, das der Bibliothek von Alexandria zuzuordnen ist. Die schon bald nach der Gründung in der Bibliothek vorhandene ungeheure Menge an Schriften deckte alle Wissensgebiete ab. Sie umfasste Werke über naturwissenschaftliche Themen (besonders Astronomie), Mathematik, Medizin und Philosophie samt ausführlichen Kommentaren dazu. Die bei Weitem dominierende Sprache war das Griechische, jedoch waren auch anderssprachige Texte – darunter ägyptische und hebräische – vorhanden, besonders bei religiösem Schrifttum, das aus dem Perserreich und Indien stammte. Die Bibliothek verfügte über einen für die damaligen Verhältnisse enormen, aber heute unbekannten Bestand an Schriftrollen. Es handelte sich dabei sowohl um literarische Schriften als auch große Mengen an wissenschaftlicher Literatur aus den verschiedensten Fachgebieten. Es ist anzunehmen, dass bereits bald nach der Gründung ein großer Bestand vorhanden war, der danach über Generationen weiterwuchs. | |||
Des Weiteren verfügte die Bibliothek wohl über ein Museum (Museion) und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen, an denen zahlreiche berühmte Gelehrte wirkten und sich die ''Alexandrinische Schule'' herausbildete. Die Bibliothek diente aber nicht nur wissenschaftlichen Zwecken, sondern auch der Machtdemonstration der Ptolemäer. Gegründet wurde sie im Rahmen der groß angelegten Kulturpolitik des makedonisch-griechischen Königs Ptolemaios I. in der Residenz- und Hauptstadt seines ägyptischen Reiches. Auch unter römischer Verwaltung (ab 30 v. Chr.) wurde die Bibliothek weiterbetrieben. Trotz der geringen Zahl an verlässlichen Informationen über die Bibliothek wird sie seit jeher von zahllosen Forschern, Schriftstellern und Künstlern als idealtypischer Ort umfassenden Wissens bewundert. Im Zuge dessen wurden die antiken Berichte über die Bibliothek nicht selten ausgeschmückt, offene Fragen wurden mit spekulativen Annahmen beantwortet | |||
[https://de.wikipedia.org/wiki/Theodosius_I. Theodosius I]. (347-395) regierte von 379 bis 395 und war der letzte römische Kaiser, der (für kurze Zeit) das gesamte Römische Reich regierte. Nach seinem Tod 395 führte die Aufteilung des Reiches in zwei Herrschaftsbereiche unter seinen beiden Söhnen letztlich zur endgültigen Trennung in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich. | |||
Der in der Comicgeschichte anklingende [https://de.wikipedia.org/wiki/Byzantinischer_Bilderstreit byzantinische Bilderstreit] entspricht der Realität. Er war Auswuchs einer theologischen Debatte in der orthodox-katholischen Kirche und dem byzantinischen Kaiserhaus während des frühen 8. und der Mitte des 9. Jahrhunderts. Streitthema war der Gebrauch und die Verehrung von Ikonen. Die beiden Parteien wurden in der späteren Betrachtung als Ikonoklasten (Ikonenzerstörer) und Ikonodulen (Ikonenverehrer) bezeichnet. | |||
Im Comic wird korrekt benannt, dass das heutige Tanger in Marroko dem antiken Tangis entspricht. Wahrscheinlich wurde Tanger im 5. oder 6. Jahrhundert v. Chr. von Karthagern gegründet. Später geriet die Siedlung Tingis unter römische bzw. byzantinische Herrschaft, bevor sie im Jahr 702 von den Arabern erobert wurde. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Bei der Erstellung des Skripts für das zwölfte Kapitel der Mauser-Chroniken erinnerte sich Giorgio Pezzin an eine bemerkenswerte Szene aus dem ersten Film der „Herr der Ringe“-Saga. Als die Gefährten unter den Berg in das Reich Moria vordringen, wo die Zwerge auf der ständigen Suche nach Reichtümern sind, spricht der Zauberer Gandalf den Satz „Geblendet von der Gier hatten sie zu tief gegraben!“, denn die Zwerge erweckten damit den feurigen Dämon Balrog. | ||
Inspiration für seine Comicgeschichte, die Sir Mauser ins Erdinnere führt, fand Pezzin reichlich. Die Vorstellung, 6.300 Kilometer unter der Erdoberfläche zu sein und dort auf leuchtende Kristalle zu stoßen, die eine nie endende Energiequelle darstellten, ließ seine Fantasie aufblühen. Eindrucksvoll ist für Pezzin die Szene, in der Sir Mauser und Goofmet mit dem Minenaufzug in die Tiefe fahren. Vor der Fertigstellung der Geschichte fügte einer Erklärungsseiten am Anfang ein, um das Verschwinden der Neandertaler jüngeren Lesern bildlich zu erklären. | |||
Zu Beginn des Abenteuers ist Sir Michael Mauser unterwegs im Kaukasus und besucht eine Bergbaustätte, die schon seit der Römerzeit ausgebeutet wird. Für die alten Römer war die Welt unter der Erde das Reich des Gottes Vulcanus, die Quelle von Feuer und Zerstörung, wie sie es in Pompeji erlebt hatten. Sie suchten nach Erklärungen für spektakuläre Naturphänomene. Was lag also näher, als die glühende Lava, die aus dem Vesuv, dem Ätna oder dem Stromboli austrat, als die Schlacke einer riesigen infernalischen Schmiede des Gottes Vulcanus zu erklären? Seine Schmiede verortete man unter dem Vulkan Ätna auf Sizilien bzw. unter der Insel Vulcano, die nach ihm benannt wurde. | |||
Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_hohlen_Erde Theorie der hohlen Erde] ist eine wissenschaftliche Theorie aus dem 17.–18. Jahrhundert von Edmond Halley. Ihr zufolge wäre die Erde aus konzentrischen Kugeln aufgebaut, mit Atmosphären dazwischen und sonnenartiger Beleuchtung, wodurch auch die inneren Sphären bewohnbar seien. Obwohl wissenschaftlich durch neuere Erkenntnisse widerlegt und verworfen, entwickelte sich die Theorie der hohlen Erde zum Gegenstand pseudowissenschaftlicher und verschwörungstheoretischer Mutmaßungen und zu einem beliebten Motiv in den SciFi-Medien. | |||
Seit Menschengedenken gibt es mythische Vorstellungen darüber, was sich im Erdinneren befinden könnte. Aus vielen Kulturen sind Erzählungen bekannt, die fantasiebasierte Beschreibungen geben und sagenhafte Unterwelten schildern. Im Mittelalter galt das Innere der Erde als das Reich Satans. Demgegenüber begannen im 17. Jahrhundert die sich entwickelnden modernen Naturwissenschaften ein faktenbasiertes Bild über das unzugängliche Innere der Erde zu erarbeiten. | |||
Der englische Naturwissenschaftler Edmond Halley stellte im November 1691 in einem Vortrag vor der Royal Society in London erstmals eine neuartige wissenschaftliche Hypothese zur physikalischen Beschaffenheit der Erde vor, die er mithilfe von Erkenntnissen aus der Gravitationstheorie und den Theorien von Isaac Newton entwickelt hatte. Er hatte schon Jahre vorher die Verteilung und Veränderung des geomagnetischen Feldes als Resultat einer komplizierten Überlagerung von mehreren sich bewegenden Magnetpolen erklärt. Seine These konnte er jedoch trotz weiterer Forschungsarbeiten nie zufriedenstellend begründen. | |||
Die Theorie der hohlen Erde beeinflusste Ludvig Holbergs Roman ''Niels Klims unterirdische Reise'' (1741), Giacomo Casanovas Roman ''Icosameron'' (1788), Edgar Allan Poes Werk ''The Narrative of Arthur Gordon Pym of Nantucket'' und wurde durch Jules Vernes Roman ''Die Reise zum Mittelpunkt der Erde'' allgemein bekannt. [[Tarzan]]-Autor Edgar Rice Burroughs siedelte seinen fiktiven Kontinent „Pellucidar“ ebenfalls in der Innenfläche einer Hohlerde an. | |||
Die zweite große Frage der Comicgeschichte dreht sich um die [https://de.wikipedia.org/wiki/Neandertaler Neandertaler]. Es entsteht im Comic eine Debatte darüber, ob der Neandertaler mit dem modernen Menschen tatsächlich verwandt war und wohin der Höhlenmensch verschwunden ist. Wie man heute weiß, ist der Neandertaler ein ausgestorbener Verwandter des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens). Er entwickelte sich in Europa (parallel zum Homo sapiens in Afrika) aus und besiedelte zeitweise große Teile Süd-, Mittel- und Osteuropas. Offensichtlich im Verlaufe der letzten Kaltzeit haben die Neandertaler ihr ursprünglich ausschließlich europäisches Siedlungsgebiet bis Westasien und Teile Zentralasiens (Usbekistan, Tadschikistan) verlegt. Die Verwandtschaft von Neandertalern und modernen Menschen gilt als weitestgehend geklärt. Unter Paläoanthropologen herrscht Einvernehmen darüber, dass beide im afrikanischen Homo erectus einen gemeinsamen Vorfahren hatten. | |||
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Pezzin beendete schließlich aufgrund von Differenzen sogar seine gesamte Arbeit für Disney. Knapp zwanzig Jahre später trat der neue Chefredakteur des [[Topolino]], [[Alex Bertani]], an Pezzin heran und bat ihn, seine Arbeit an der Serie fortzusetzen. 2021 erschien schließlich ''Topolino e la fonte della giovinezza'' (auf Deutsch noch unveröffentlicht) mit einem Skript von Pezzin, wobei dieses Mal [[Davide Cesarello]] für die zeichnerische Umsetzung verantwortlich zeichnete. Sowohl im Jahr 2022 als auch im Jahr 2023 wurde die Neuauflage der Reihe fortgeführt. | Pezzin beendete schließlich aufgrund von Differenzen sogar seine gesamte Arbeit für Disney. Knapp zwanzig Jahre später trat der neue Chefredakteur des [[Topolino]], [[Alex Bertani]], an Pezzin heran und bat ihn, seine Arbeit an der Serie fortzusetzen. 2021 erschien schließlich ''Topolino e la fonte della giovinezza'' (auf Deutsch noch unveröffentlicht) mit einem Skript von Pezzin, wobei dieses Mal [[Davide Cesarello]] für die zeichnerische Umsetzung verantwortlich zeichnete. Sowohl im Jahr 2022 als auch im Jahr 2023 wurde die Neuauflage der Reihe fortgeführt. | ||
Im deutschsprachigen Raum wurden die meisten Erzählungen aus den Tagebüchern von Sir Michael Mauser erst viele Jahre später unchronologisch in vielen verschiedenen Publikationen erstveröffentlicht, darunter zahlreichen [[Nebenreihen des Lustigen Taschenbuchs]] sowie Bänden der [[Egmont Comic Collection]]. Sein | Im deutschsprachigen Raum wurden die meisten Erzählungen aus den Tagebüchern von Sir Michael Mauser erst viele Jahre später unchronologisch in vielen verschiedenen Publikationen erstveröffentlicht, darunter zahlreichen [[Nebenreihen des Lustigen Taschenbuchs]] sowie Bänden der [[Egmont Comic Collection]]. Sein Debüt gab der britische Gentleman Ende 1999 in [[LTB 268]] mit ''Der Flug des Feuerfalken'' (Kapitel 1). Im Oktober 2003 gab es ein Wiedersehen mit ''Der schlafende König'' (Kapitel 10) in [[LTB 317]]. Zum 80. Jubiläum von [[Goofy]] erschien im April 2012 ''Rückkehr der Schattenkrieger'' (Kapitel 2) in [[LTB Maus-Edition 2]]. ''Die Insel der Giganten oder Der Hüter der Mysterien von Mu'' (Kapitel 9) wurde im Oktober 2013 im Jubiläumsband [[Alles über Micky Maus]] abgedruckt. Einen Monat später wurde ''Das siebte Kloster'' (Kapitel 3) in der Autoren-Reihe [[Die besten Geschichten von Massimo De Vita]] kompiliert. Im [[LTB Spezial 72]] erschien im September 2016 ''Das Volk des Meeres'' (Kapitel 4). Im Jahr 2018 wurden gleich drei Geschichten auf Deutsch erstveröffentlicht: Im Januar ''Die Steinzeit lebt'' (Kapitel 12) in [[LTB Spezial 80]], im August ''Die Höhle des Ali Baba'' (Kapitel 6) in [[Donald Baba und die 40 Knacker]] und im September ''Der Schild des Thor'' (Kapitel 7) in [[LTB Exklusiv 4]]. Passend zum schaurigen Anlass wurde ''Die Rückkehr der Highlander'' (Kapitel 5) in [[LTB Halloween 5]] im September 2019 abgedruckt. Die beiden verbliebenen Episoden der ursprünglichen Saga (''Der Geist des Piguazul'', Kapitel 8 sowie ''Die Pergamente aus Alexandria'', Kapitel 11) erschienen erstmals im [[LTB Premium 32]] Ende des Jahres 2021. | ||
[[Datei:Mauser-Chroniken-Limited-Edition.png|mini|rechts|Italienische Luxusedition ''Lo Scrigno Tops Stories'' (© Panini)]] | [[Datei:Mauser-Chroniken-Limited-Edition.png|mini|rechts|Italienische Luxusedition ''Lo Scrigno Tops Stories'' (© Panini)]] | ||
Im Dezember 2021 erfolgte eine deutschsprachige Veröffentlichung der Reihe im LTB Premium 32. Allerdings waren in diesem Sammelband die erst 2021 und 2022 neu erschienenen Kapitel ''Topolino e la fonta della giovinezza'' und ''Il X Klum'' sowie die Rahmengeschichte zur Serie nicht enthalten. Eine deutsche Veröffentlichung steht hier noch aus. | Im Dezember 2021 erfolgte eine deutschsprachige Veröffentlichung der Reihe im LTB Premium 32. Allerdings waren in diesem Sammelband die erst 2021 und 2022 neu erschienenen Kapitel ''Topolino e la fonta della giovinezza'' und ''Il X Klum'' sowie die Rahmengeschichte zur Serie nicht enthalten. Eine deutsche Veröffentlichung steht hier noch aus. | ||
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Schließlich wurden im August 2021 vier Geschichten in ''I Classici di Walt Disney (seconda serie)'' unter dem Titel ''Le Tops Stories l'ultimo diario'' (Das letzte Tagebuch der Mauser-Chroniken) nachgedruckt. Darin findet sich der neu geschaffene Prolog des Zyklus. Für ''Die Rückkehr der Highlander'' (Kapitel 5, 1999) wurde eine zusätzliche letzte Seite angefertigt, die als Verbindung zur Rahmenhandlung fungiert. | Schließlich wurden im August 2021 vier Geschichten in ''I Classici di Walt Disney (seconda serie)'' unter dem Titel ''Le Tops Stories l'ultimo diario'' (Das letzte Tagebuch der Mauser-Chroniken) nachgedruckt. Darin findet sich der neu geschaffene Prolog des Zyklus. Für ''Die Rückkehr der Highlander'' (Kapitel 5, 1999) wurde eine zusätzliche letzte Seite angefertigt, die als Verbindung zur Rahmenhandlung fungiert. | ||
Als limitierte Edition wurde im Oktober 2023 die exklusive Sammelbox ''Lo Scrigno Tops Stories'' auf den italienischen Markt gebracht. Diese ist wie ein Reisekoffer gestaltet und enthält neben den vier Einzelbänden noch eine Karte und einen Kompass als Bonusmaterial. | Als limitierte Edition wurde im Oktober 2023 die exklusive Sammelbox ''Lo Scrigno Tops Stories'' auf den italienischen Markt gebracht. Diese ist wie ein Reisekoffer gestaltet und enthält neben den vier Einzelbänden noch eine Karte und einen Kompass als Bonusmaterial. Ein fünfter Band mit den drei aktuellsten Geschichten der Serie folgte im November 2023. | ||
==Rezeption== | ==Rezeption== | ||
Aktuelle Version vom 5. November 2025, 20:48 Uhr

Die Mauser-Chroniken (ital. orig. Le Tops stories) ist eine italienische Comicserie des Maus-Universums, die von Autor Giorgio Pezzin erdacht wird.
Zwischen den Jahren 1999 und 2002 entstanden zwölf Episoden der Serie, welche von Massimo De Vita zeichnerisch umgesetzt wurden. Seit 2021 wird sie mit jährlich einem neuen Kapitel fortgesetzt, die nunmehr von Davide Cesarello gezeichnet werden. Zudem folgte 2021 noch eine von Cesarello gestaltete Rahmengeschichte, welche vier der ursprünglich von De Vita gezeichneten Geschichten miteinander verbindet.
Im Auftakt der Serie erbt Micky Maus eine Kiste mit Tagebüchern seines britischen Vorfahren und Abenteurers Sir Michael Mauser (ital. org. Top de Tops). Nach der Lektüre einiger der spektakulären Erlebnisses begibt sich Micky auf die Spuren seines Ahnen und vesucht, Beweise über den Wahrheitsgehalt der Schilderungen zu finden.
Kapitel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Hauptfiguren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sir Michael Mauser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Protagonist der „Mauser-Chroniken“ ist Sir Michael Mauser, der die Eindrücke aus seinen Abenteuern in seinen Tagebüchern schildert und um persönliche Anmerkungen ergänzt. Der in London geborene Brite entstammt einem britischen Adelsgeschlecht und gehört dem englischen Oberhaus, dem „House of Lords“ an. Obwohl man ihn in seiner dortigen Funktion als Abgeordneter zu keinem Zeitpunkt in Erscheinung sieht und Sir Mauser auch nie mit seinem korrekten Adelstitel angesprochen wird, muss es sich entsprechend um einen vererbbaren Adelstitel handeln, der die Zugehörigkeit zum weltlichen „Lord Temporal“ berechtigt (z.B. Duke, Earl, Baron). Sein ausgezeichneter Ruf kommt ihm im Umgang mit Diplomaten (vgl. Kapitel 11), ranghohen Militärangehörigen (vgl. Kapitel 7) oder anderen Persönlichkeiten zugute. Über den Werdegang von Sir Michael Mauser ist nichts bekannt, nur in Kapitel 7 erinnert er sich an seine Tante und seinen Jugendfreund Tommy. Es ist anzunehmen, dass Sir Michael eine ausgezeichnete Bildung genoss und über ein umfassendes historisches Wissen sowie Sprachkenntnisse verfügt. Bei seinen Reisen in Asien hat sich Sir Mauser verschiedene Kampfsport-Techniken angeeignet, die er allerdings zur im Notfall zur Selbstverteidigung einsetzt. Auch ansonsten ist Sir Mauser athletisch und in guter konstitutioneller Verfassung, kann reiten, klettern und tauchen. Sir Michael Mauser verdingt sich als weltweit operierender Geschäftsmann. Er ist als Großbankier im Bankensektor tätig und ist Teilhaber an (mindestens) einer Versicherungsgesellschaft und einer Reederei. Aus den Geschichten geht hervor, dass er sich für Geologie und Mineralogie interessiert, daher auch Besitzer zahlreicher Minen ist (z.B. in der Türkei, vgl. Kapitel 12) und in Minen investiert (Kapitel 8). Als Unternehmer in verschiedenen Wirtschaftssektoren verfügt Sir Mauser über ein Netz aus vertrauensvollen Handelsvertretern, Agenten und Beratern (vgl. Kapitel 5). Sein Vermögensverwalter Johnson berät ihn in finanziellen Angelegenheiten (Kapitel 8). Auch ist er ein wichtiger Klient der Kanzlei „Handitover, Havitt & Holditt“. Als Arbeitgeber sieht es Sir Mauser als seine Pflicht an, sich um seine Angestellten in jeglicher Hinsicht zu kümmern und für ihr Wohlergehen zu sorgen; auch, wenn sich daraus persönliche Strapazen für ihn selbst ergeben (vgl. Kapitel 4, 7, 8). Sir Mauser bewohnt ein prächtiges Herrenhaus im Londoner Stadtteil Kensington in Nähe des Big Ben. Zu seinem treuen Butler Thomas pflegt Sir Mauser ein geradezu kameradschaftliches Verhältnis. Wenn Thomas in Schwierigkeiten gerät, ist Sir Mauser in ernster Sorge um ihn (vgl. Kapitel 2, 5). Da Sir Michael Mauser Mitglied im Archäologischen Klub und der Geographischen Gesellschaft ist, verkehrt er oft in Kreisen von Gelehrten und Wissenschaftlern. Zu einigen pflegt er sogar ein freundschaftliches Verhältnis und steht ihnen in Not bei (vgl. Kapitel 2, 6, 7, 9, 11, 12). Vor allen Dingen zählt das Reisen zu den Gewohnheiten des englischen Adligen, egal ob aus geschäftlichen oder privaten Gründen. Als Sammler ist Sir Mauser stets auf der Suche nach Antiquitäten und Artefakten, die er zum Teil in seiner Villa aufbewahrt oder Museen stiftet (vgl. Kapitel 6, 11). Bei manchen seiner Reisen schätzt Sir Mauser die Begleitung seines Butlers oder eines Kollegen. Dabei pflegt er einen respektvollen Umgang mit fremden Kulturen, deren Völkern, religiösen Vorstellungen, Riten und anderen Geheimnissen. Die wichtigste Charaktereigenschaft von Sir Michael Mauser ist sicherlich seine Neugier und seine Offenheit für fremde Dinge. Er ist immer bestrebt, den Sachen auf den Grund zu gehen und Zusammenhänge zu verstehen. Dabei fällt es ihm schwer, sich auf obskure Sachverhalte wie Telepathie oder paranormale Erscheinungen einzulassen. Als Verfechter der Logik sucht er lieber wissenschaftliche Erklärungen und zweifelt daher häufig an seinen Erinnerungen. Als Angehöriger des Adels sind ihm Tugenden wie Ehre, Treue, Kameradschaft und Loyalität wichtig. Für seine Freunde ist er bereit, sich auch gefahrvollen Situationen auszusetzen, die er nur bedingt beeinflussen kann. Ab und zu kommen ihm auch spöttische Bemerkungen oder ironische Sprüche über die Lippen, was seinen Humor beweist. Markenzeichen von Sir Michael Mauser ist sein stets gut gepflegter Schnurrbart (Moustache). Bei seinen Abenteuern trägt er meistens einen Safarianzug mit Schlapphut und Stiefeln. Privat legt er auch gern einen klassischen Anzug an und verfügt über allerlei Morgenmäntel. Alle seine Abenteuer, über die Sir Mauser in seinen Tagebüchern berichtet, spielen zeitlich in den 1930er Jahren. Als Micky Maus als sein abenteuerlustigster Nachfahre durch das Testament von Sir Michael Mauser zum Erben bestimmt wird, erklärt der Notar beiläufig, Sir Mauser habe sich zur Ruhe gesetzt. Spekulativ berechtigt die Annahme, dass Sir Mauser seinen Butler Thomas zum Erben seines Herrenhauses bestimmt hat und in das siebte Kloster aus Kapitel 3 eingekehrt ist. Goofy-Inkarnationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In allen zwölf Geschichten der „Mauser-Chroniken“ begegnet Sir Michael Mauser einem individuellen Partner, der rein optisch Goofy sehr ähnelt. Diese Goofy-Figuren nehmen oft eine Schlüsselposition in der Handlung ein, was für Sir Mauser nicht immer gleich ersichtlich ist. Sie fungieren als Partner mit bestimmten Fähigkeiten und Kenntnissen, die hilfreich sind und eine Rettung aus einer misslichen Lage versprechen. Je nachdem, ob Sir Mauser eine eher aktivere oder passivere Rolle in dem Abenteuer einnimmt, spielt auch die Goofy-Figur eine etwas größere oder kleinere Rolle. Auffällig ist, dass Sir Mauser und die Goofy-Figur sich oft dadurch begegnen, dass sie sich gegenseitig das Leben retten (Kapitel 1, 6, 7, 8). Die jeweilige Goofy-Inkarnation ist fast immer einer bestimmten kulturellen Gruppe zugehörig (mit Ausnahme von Kapitel 5, 10 und 11, wo sie ebenfalls britisch ist). Sir Mauser und die jeweilige Goofy-Figur wechseln meist schnell zur Anrede per Du, sobald sie sich kennengelernt haben. Massimo De Vita beschreibt das Verhältnis zwischen Micky und Goofy beim Erzählen einer Geschichte in der Art, als dass einer von beiden der Protagonist ist, der andere sein Begleiter. [1] Doch dabei sieht er die Sache in der Welt von Disneycomics durchaus komplexer, da es in dieser ermöglicht ist, jede beliebige Handlung zu erzählen. Deshalb tauschen Micky und Goofy in De Vitas Geschichten manchmal die Rollen: Wenn der eine den den Helden spielt, ist der andere sein Begleiter und umgekehrt. Dabei verweist De Vita auf Werke von Floyd Gottfredson, in denen Goofy der Protagonist ist und seinen Freund Micky sprachlos macht (zum Beispiel Goofy im Rampenlicht oder Dr. X). Auch in der Comicserie Es war einmal in Amerika nimmt Goofy verschiedene Rollen ein.
Die Goofy-Figuren sind zusätzlich von ihrer Physiognomie stark verschieden. So ist Goofos beispielsweise besonders dünn und schlaksig, Arno McGoof dagegen muskulös und breitschultrig. Goofmet ist eher stämmig gebaut, der offensichtlich jüngste Goof namens Seven O’Seven der Kleinste. Goofredo hat typisch rotes Haar, Rapa-Goof ist blond und eine dunklere Hautfarbe. Wenngleich das Alter von Vater Jorgoof nicht bekannt ist, weist sein langer Bart auf sehr große Lebenserfahrung hin.
Thomas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thomas steht als treu ergebener Butler in den Diensten seines Herrn Sir Michael Mauser. Er kümmert sich nicht nur um die Garderobe seines Herren, sondern fährt als Chauffeur auch die Limousine. Thomas ist stets um das Wohlergehen Sir Mausers bedacht und lässt ihn ungern allein; so wacht er bei einer Tasse Tee, bis Sir Mauser nachts von der Polizeistation zurück ist. Als Running-Gag stellt Thomas häufig in unmöglichen Situationen die Frage, ob ein Tässchen Tee gewünscht wird. Manchmal begleitet Thomas seinen Herrn auf dessen Reisen und trägt u.a. das Teegedeck (vgl. Kapitel 6, 9). Selten gibt er Sir Mauser auch einen Rat oder äußert Bedenken. Nebenfiguren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Henderson Handittover Ist ein britischer Notar, der den Nachlass von Sir Michael Mauser verwaltet. Finnegan Polder Ist ein Freund von Sir Michael Mauser und leidet unter Gedächtnisverlust, als er auf der Suche nach der Flöte des Omars ist. Käpt’n Muller Er unterstützt Sir Michael Mauser auf der Suche nach dessen Schiff. Bardo Bärtle Ein Bösewicht, der auf der Suche nach dem Schatz von Ali Baba ist. Sun Chi Ist ein Angestellter von Sir Michael Mauser aus Singapur. Thaddäus van Tarnan Thaddäus ist ein guter Freund von Sir Michael Mauser. Professor Olafson Ein Archäologe und Freund von Sir Michael Mauser. Professor Holzbär Professor Holzbär ist ein Mitglied der Geografischen Gesellschaft der unteranderem auch Sir Mauser angehört. Auf einer Expedition in Grönland ist Professor Holzbär nach einem Sturm verschwunden und Sir Mauser macht sich auf um ihn zu finden. General Blimp Ist Offizier der Britischen Armee und stolz auf sein Luftschiff "Polarstern". Axel Roscoe Ist ein Anthropologie-Professor, der sich auf die menschliche Evolution und die Erforschung der Neandertaler spezialisiert hat. Dr. Wilma Wüstenlack Ist eineleidenschaftliche Archäologin und Expertin der Nazca-Kultur, die das Geheimnis der Nazca-Linien in Peru erforscht und mit Sir Mauser befreundet ist. Antagonisten und Karlo-Inkarnationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In drei Abenteuern sieht sich Sir Michael Mauser mit Inkarnationen von Kater Karlo konfrontiert.
Gleich zweimal bekommt es der britische Archäologe mit feindlichen Agenten des Schurkenstaates Birania zutun. Dabei handelt es sich um einen fiktiven, militaristischen Staat irgendwo in einem Gebirge in Osteuropa. Birania versinnbildlicht eine Militärdikatur und wird von einem tyrannischen Alleinherrscher regiert, der keinen Widerspruch duldet und Zuwiderhandeln hart bestraft. Damit nimmt Birania die gleiche Rolle ein wie die fiktive Republik Belgravia in der Comicserie Paperinik New Adventures oder wie Nazi-Deutschland in den Indiana Jones-Filmen. Sir Mauser widersetzt sich den gut ausgerüsteten Spionen von Birania in Der Schild des Thor und in Die Pergamente aus Alexandria. Nicht selten muss sich Sir Michael Mauser vor paranormalen Phänomenen in Acht nehmen. In Rückkehr der Schattenkrieger geht beispielsweise eine Armee von Geister-Soldaten auf ihn los, in Der schlafende König erwachen die begrabenen Ritter von König Artur wieder zum Leben. Auch auf Außerirdische trifft der wackere Reisende von Zeit zu Zeit, so etwa in Das Volk des Meeres, Die Rückkehr der Highlanderund Die Insel der Giganten oder Der Hüter der Mysterien von Mu. Zudem sind häufig auch zwielichtige Verbrecher und rivalisierende Wissenschaftler hinter Schätzen her, nach denen Sir Mauser forscht. Aufbau, Struktur und Inhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erzählstruktur der zwölf Kapitel weist wiederkehrende Elemente auf. Es gibt eine Ebene der Gegenwart und eine Ebene der Vergangenheit. Auf der ersten Ebene begegnet man Micky Maus und manchmal auch dessen Freund Goofy. Auf der zweiten Ebene fungiert Sir Michael Mauser selbst als Erzähler, der seine Abenteuer nachträglich in seinen Tagebüchern aufgeschrieben hat. Dort schildert er nicht nur die Abläufe der Handlung, sondern auch persönliche Bemerkungen, Eindrücke, Einschätzungen und Bewertungen. Die Abenteuer gewinnen dadurch zusätzlich an Authentizität. Der Leser ist insofern gefordert, beide Ebenen zu erfassen und zu durchdringen. Zeichner Massimo De Vita sah darin eine weitere Besonderheit der Serie, da der Leser sich gut in Micky hineinversetzen kann, da beide im Sessel sitzen und die Tagebücher von Michael Mauser lesen. Seine Sicht auf die Serie schilderte De Vita in einem Interview wie folgt.
Die Kapitel der Saga stehen in keinem chronologischen Zusammenhang und weisen keine inhaltliche Kontinuität zwischen sich auf. Die später angefertigte Rahmengeschichte bildet eine Abfolge und verbindet die Kapitel 8, 7, 10, 5 und 13. Manche Geschichten beginnen mit einem Prolog oder enden mit einem Epilog. Kapitel 1 schließt sich an den vorherigen Prolog an, in dem Micky Maus die Reisetruhe erhält und von Sir Michael Mauser erfährt. Manchmal nutzt Sir Michael Mauser auch Zeitsprünge innerhalb seiner Geschichte. In jeder von ihnen erscheint jeweils eine eigenständige Goofy-Figur, der eine Schlüsselrolle in der Handlung zukommt. Nur in zwei Episoden taucht eine Kater-Karlo-Figur als Bösewicht auf (8 und 10). In mindestens zwei Geschichten macht Sir Mauser Bekanntschaft mit Außerirdischen (5 und 6). Obwohl er zunächst nicht gerade neugierig ist, die Truhe seines Vorfahren zu öffnen, nimmt Mickys Interesse an der Lektüre der Tagebücher mit der Zeit zu. In der Reisetruhe befinden sich die Tagebücher, die mit einem Titel und einer Jahreszahl überschrieben sind, aber auch lose Seiten und mitunter Gegenstände (z.B. Kapitel 10). Micky greift gelegentlich ein unbestimmtes Tagebuch heraus, auf das er aufmerksam geworden ist, und liest es in seinem Ohrensessel. Zu beobachten ist, dass Micky mitunter völlig eingenommen wird von der Geschichte und oft ungläubig das Buch zur Seite legt. Manchmal gruselt er sich vor dem Erzählten oder beginnt zu zweifeln. Am Ende von drei Kapiteln (1, 5, 10) setzt Micky Maus die Zeitlinie fort und wandelt auf den Spuren seines Vorfahren; oft, um sich selbst ein Bild davon zu machen, ob die Tagebuchgeschichte der Wahrheit entsprechen könnte. In keinem der drei Fälle gelingt es ihm aber, diese Frage beantworten zu können oder weitere Informationen zu erhalten. In bestimmten Punkten weisen die Kapitel erzählerische Gemeinsamkeiten auf. Handlungsvoranbringender Ausgangspunkt vieler Episoden besteht darin, dass Sir Michael Mauser bestimmten Personen (häufig Freunden oder Gelehrten) zu Hilfe eilen möchte (Kapitel 2, 4, 6, 7, 9, 12). Es gibt zwei Kapitel, die in England spielen (5 und 10), zwei Dschungel-Abenteuer (1 und 8), zwei Orient-Berichte (2 und 6), zwei Geschichten mit viel Schnee (3 und 7) und zwei Episoden, die sich hauptsächlich auf dem Meer und kleinen Inseln zutragen (4 und 9). In fast jeder Geschichte gehen Gefahren von bestimmten Naturgewalten aus (Tsunami, Vulkanausbruch, Sandsturm, Schneesturm, Höhleneinsturz etc.). Häufig ergründet Sir Mauser die historischen Entwicklungen von fremden Kulturen und sieht sich mit paranormalen Phänomenen konfrontiert (z.B. Geister in Kapitel 2 und 10, Telepathie in Kapitel 3, Auswirkungen des Meteoriten in Kapitel 7). Die Zeichnungen unterstützen die Handlung in jeder Hinsicht. Die Bemerkungen von Sir Mauser werden immer durch gelbe Schriftrollen gekennzeichnet. Es wird großen Wert auf die Gestaltung der ausdrucksstarken Figuren gelegt, was sowohl Mimik und Gestik, aber auch Ausdrucksweise, Kleidung und Aktionen angeht. Diese richten sich streng nach den realen Orten und Begebenheiten. Regelmäßig werden kurze fremdsprachige Begriffe oder Floskeln eingebaut (z.B. englisch oder griechisch). Die Hintergründe sind zumeist sehr detailliert gezeichnet und enthalten zahlreiche Details hinsichtlich Landschaften und Architektur. In Kapitel 2 gibt es sogar eine Seite komplett im Querformat. Durch alle Geschichten zieht sich eine beinahe Disney-untypische lehrreiche Ernsthaftigkeit (Darstellung von wissenschaftlichen Phänomenen, Waffen, Sprengstoff, Technik, Politik). Den Lesern werden nicht selten Werte vermittelt, für die Sir Mauser einsteht (Ehre, Ehrlichkeit, Respekt, Freundschaft, Aufopferungsbereitschaft, Umweltbewusstsein etc.). Entwicklung und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprüngliche Comicserie erschien in Italien zwischen den Jahren 1999 und 2002. Das erste Abenteuer um Sir Michael Mauser wurde in Topolino 2250 (1999) veröffentlicht. Im Jahr 1999 folgten noch vier weitere Episoden. Ein Jahr später wurde die Reihe mit einem weiteren Abenteuer fortgesetzt, ehe sich 2001 zwei neue Geschichten anschlossen. Gleich vier Storys aus der Feder von Giorgio Pezzin und Massimo De Vita erschienen im Jahr 2002. In der Zwischenzeit hatten sich allerdings Pezzin und De Vita zerstritten. Der Künstler hatte zunehmend begonnen, das Ende von Pezzins Skripten ohne Vorwarnung abzuändern, was dem Autor nicht gefiel. Pezzin und De Vita beendeten ihre Zusammenarbeit und damit auch Die Mauser-Chroniken als gemeinsames Serienprojekt.[4] Für Pezzins folgende Serie Mickys Weltgeschichte baute er in erster Linie auf Paolo Mottura.[5] Pezzin beendete schließlich aufgrund von Differenzen sogar seine gesamte Arbeit für Disney. Knapp zwanzig Jahre später trat der neue Chefredakteur des Topolino, Alex Bertani, an Pezzin heran und bat ihn, seine Arbeit an der Serie fortzusetzen. 2021 erschien schließlich Topolino e la fonte della giovinezza (auf Deutsch noch unveröffentlicht) mit einem Skript von Pezzin, wobei dieses Mal Davide Cesarello für die zeichnerische Umsetzung verantwortlich zeichnete. Sowohl im Jahr 2022 als auch im Jahr 2023 wurde die Neuauflage der Reihe fortgeführt. Im deutschsprachigen Raum wurden die meisten Erzählungen aus den Tagebüchern von Sir Michael Mauser erst viele Jahre später unchronologisch in vielen verschiedenen Publikationen erstveröffentlicht, darunter zahlreichen Nebenreihen des Lustigen Taschenbuchs sowie Bänden der Egmont Comic Collection. Sein Debüt gab der britische Gentleman Ende 1999 in LTB 268 mit Der Flug des Feuerfalken (Kapitel 1). Im Oktober 2003 gab es ein Wiedersehen mit Der schlafende König (Kapitel 10) in LTB 317. Zum 80. Jubiläum von Goofy erschien im April 2012 Rückkehr der Schattenkrieger (Kapitel 2) in LTB Maus-Edition 2. Die Insel der Giganten oder Der Hüter der Mysterien von Mu (Kapitel 9) wurde im Oktober 2013 im Jubiläumsband Alles über Micky Maus abgedruckt. Einen Monat später wurde Das siebte Kloster (Kapitel 3) in der Autoren-Reihe Die besten Geschichten von Massimo De Vita kompiliert. Im LTB Spezial 72 erschien im September 2016 Das Volk des Meeres (Kapitel 4). Im Jahr 2018 wurden gleich drei Geschichten auf Deutsch erstveröffentlicht: Im Januar Die Steinzeit lebt (Kapitel 12) in LTB Spezial 80, im August Die Höhle des Ali Baba (Kapitel 6) in Donald Baba und die 40 Knacker und im September Der Schild des Thor (Kapitel 7) in LTB Exklusiv 4. Passend zum schaurigen Anlass wurde Die Rückkehr der Highlander (Kapitel 5) in LTB Halloween 5 im September 2019 abgedruckt. Die beiden verbliebenen Episoden der ursprünglichen Saga (Der Geist des Piguazul, Kapitel 8 sowie Die Pergamente aus Alexandria, Kapitel 11) erschienen erstmals im LTB Premium 32 Ende des Jahres 2021. Im Dezember 2021 erfolgte eine deutschsprachige Veröffentlichung der Reihe im LTB Premium 32. Allerdings waren in diesem Sammelband die erst 2021 und 2022 neu erschienenen Kapitel Topolino e la fonta della giovinezza und Il X Klum sowie die Rahmengeschichte zur Serie nicht enthalten. Eine deutsche Veröffentlichung steht hier noch aus. In Italien wurden die ersten zwölf Geschichten später in zwei eigenen Sammelbänden nachgedruckt: Tops Stories - Gli enigmi di Topolino in Più Disney Nr. 32 im Oktober 2004 sowie zwei Monate darauf Tops Stories 2 - Gli enigmi di Topolino Più Disney Nr. 33. Schließlich wurden im August 2021 vier Geschichten in I Classici di Walt Disney (seconda serie) unter dem Titel Le Tops Stories l'ultimo diario (Das letzte Tagebuch der Mauser-Chroniken) nachgedruckt. Darin findet sich der neu geschaffene Prolog des Zyklus. Für Die Rückkehr der Highlander (Kapitel 5, 1999) wurde eine zusätzliche letzte Seite angefertigt, die als Verbindung zur Rahmenhandlung fungiert. Als limitierte Edition wurde im Oktober 2023 die exklusive Sammelbox Lo Scrigno Tops Stories auf den italienischen Markt gebracht. Diese ist wie ein Reisekoffer gestaltet und enthält neben den vier Einzelbänden noch eine Karte und einen Kompass als Bonusmaterial. Ein fünfter Band mit den drei aktuellsten Geschichten der Serie folgte im November 2023. Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle zwölf „klassische“ Teile befinden sich in den Top 1000 Geschichten in der Induckswertung. Somit zählt die Serie zu einer der bestbewerteten im Inducks (Stand 2021). Auf den ersten Blick mag diese Serie wie etwas schon Gesehenes erscheinen, bietet sie doch viele oft genutzte Situationen, Klischees von Abenteuergeschichten und nur phasenweise Humor. Die Stärke besteht allerdings darin, eine sehr gelungene Mischung aus Abenteuer, Science-Fiction und Mystery spannend mit einem glaubwürdigen, vielschichtigen Helden zu inszenieren, die von den vielen Goofy-Inkarnationen unterstützt wird. Die Geschichten sind lehrreich und gut geeignet für alle Lesergruppen. Festzustellen bleibt, dass in keiner der zwölf ursprünglichen Geschichten eine weibliche Figur auch nur ansatzweise eine Rolle spielt. Diesen Umstand hat Giorgio Pezzin in der Es-war-einmal-in-Amerika-Saga bewusst aufgegriffen. Alex Bertani, Chefredakteur des Topolinos beschreibt die Serie wie folgt: „Die Mauser-Chroniken ist eine Comic-Reihe, die im Topolino veröffentlicht wurde. Es war Januar 1999 in der Ausgabe Nr. 2250 als „Der Flug des Feuerfalken“ erschien, die erste einer langen und beliebten Serie, die auf der Figur Sir Michael Mauser basiert. Einem reichen Industriellen, der sich für große Geheimnisse begeistert und zugleich Vorfahr unseres Micky Maus ist, der dann auch seine Tagebücher erbt und zu einer Art Erzähler der Abenteuer wird. Alle zwölf Folgen der Serie, die im August 2002 endeten, wurden von Giorgio Pezzin geschrieben und von Massimo De Vita gezeichnet, zwei unbestrittenen Maestro der Disney-Comics. Die Mauser-Chroniken behandelten und erzählten einige der großen Mysterien der Menschheit und taten dies mit einem originellen Ansatz, der reich an philosophischen Nuancen war. Ein toller Comic. Als ich den Maestro Giorgio Pezzin kontaktierte, um ihn zu bitten, die Mauser-Chroniken wieder aufleben zu lassen, hätte ich mir sicherlich nicht vorstellen können, dass ich nicht nur ein begeistertes Festhalten an dem Projekt, sondern auch ein unveröffentlichtes Skript vorfinden würde, das in der Schublade blieb und die Bereitschaft des Maestros die letzten Seiten des Mauser-Chroniken-Epos zu schreiben.“[6] Auch Giorgio Pezzin äußerte sich in einer Sonderausgabe darüber und schwärmt davon wie Alex Bertani an ihn herangetreten ist, um Pezzins Meinung über eine Fortsetzung der Mauser-Chroniken einzuholen. Der entgegengebrachte Respekt bzw. die Höflichkeit brachten Pezzin nicht nur dazu eine Rahmenhandlung zu schreiben, um die verschiedenen Geschichten miteinander zu verbinden, sondern beendeten dessen Lethargie, in der er versunken war und drängten ihn sogar dazu etwas mehr zu tun. So wollte er eine kurze Episode schreiben und suchte dafür in den Archiven seines Computers nach angefangen Skripten. Es war auch für ihn eine schöne Überraschung, dass er ein fertiges und noch nicht veröffentlichtes Skript vorfand. Pezzin schließt eine Fortsetzung nicht ganz aus, denn ein ganzer Schatz an Ideen ist wieder ans Licht gekommen.[7] Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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