Der verschollene Erfinder

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Der verschollene Erfinder
Topolino e l'isola nefausta
Erstveröffentlichung: 9. März 2004
Entstehungsdatum: 2004
Storycode: I TL 2519-1
Story: Casty
Zeichnungen: Casty
Tusche:

Casty & Sandro Zemolin

Seiten: 50
Deutsche Übersetzung:
Deutsche Erstveröffentlichung: LTB 473
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Casty
Infos zu Der verschollene Erfinder beim I.N.D.U.C.K.S.


Der verschollene Erfinder (Original Topolino e l'isola nefausta) ist eine 50-seitige italienische Comicgeschichte aus dem Jahr 2007. Es handelt sich um die sechste Geschichte des Comicautors Casty und um die zweite große Zusammenarbeit mit dem Comiczeichner Giorgio Cavazzano sowie mit Sandro Zemolin.

Die zweiteilige Geschichte gilt als eine der besten Abenteuer mit Micky Maus aus der Frühphase von Casty und zeichnet sich vor allem durch das Revival der Figur Maxi Smart und die Beteiligung von Kater Karlo aus. Gemeinsam machen sich Micky und Maxi auf die Suche nach Kater Karlos verschollenen Urahn Karlus von Kybernik, einem technikaffinen Erfinder.

Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teil 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geteiltes Glück (© Egmont Ehapa)

Auf dem Heimweg nach einem Nachmittag im Einkaufszentrum werden die beiden Freunde Micky Maus und Maxi Smart direkt vor Mickys Haustür von einem seltsamen Typen angehalten. Der verwegene Mann ist den Freunden offensichtlich gefolgt, nachdem er ein im Scherz geführtes Gespräch der beiden über ihre Lust auf Abenteuer an exotischen Orten mitgehört hat. Es gelingt Micky nicht, den Fremden wieder vor die Tür zu setzen, denn dieser hat Maxi Smart bereits in ein Verkaufsgespräch verwickelt und will sich die Abenteuerlust von Maxi zunutze machen.

Der Unbekannte ködert Maxi mit einer günstig zu erstehenden Schatzkarte, die zur Hälfte des Preises zu erwerben sei. Während Micky das vergilbte Papier für eine glatte Fälschung und den raffinierten Typen für einen Scharlatan hält, willigt Maxi bereits in das Geschäft ein. Der Mann scheint es ziemlich eilig zu haben und trotz Mickys ablehnender Haltung gelingt es ihm, Maxi dazu zu bringen, die vorgeschlagene Summe zu zahlen. Die beiden merken bald, dass sie betrogen wurden, denn die soeben erworbene Schatzkarte ist nicht vollständig.

Als ob das nicht genug wäre, platzt wie aus dem Nichts Kater Karlo ins Haus und es wird deutlich, dass er den Schurken mit der Karte verfolgt hat. Wie sich zeigt, ist nämlich ausgerechnet der alte Gauner Kater Karlo der Besitzer der zweiten Hälfte der zerteilten Schatzkarte. Um in den Besitz der anderen Hälfte zu kommen, hat er den Händler durch die halbe Stadt gejagt und bis zu Mickys Haus verfolgt.

Schnell erkennt Karlo jedoch, dass es besser ist, seine angriffslustige Haltung zu ändern, da er für den Erfolg seines Vorhabens auch die andere Hälfte der Karte benötigt, die Micky und Maxi besitzen. So trägt er vor, dass er ehrlich geworden sei und einem gemeinnützigen Verein beigetreten ist, der die Aufarbeitung des verkannten Genies Karlus von Kybernik fordert, seinem Großonkel irgendeines Grades. Karlos Großonkel galt Anfang des 18. Jahrhunderts als intelligenter Techniker, dessen dampfbetriebene Erfindungen jedoch nie so ganz funktionierten, wie sie eigentlich sollten. Tages jedoch kam ihm das Schicksal zu Hilfe: Ein Asteroid stürzte in seinen Garten und brachte ihn dazu, ein unbekanntes Material zu entdecken, das in der Lage ist, starke und unbegrenzte Energie zu liefern.

Das Abenteuer beginnt! (© Egmont Ehapa)

Doch leider war in Amerika niemand mehr bereit, seine Erfindungen zu finanzieren, da seine zahlreichen Versuche gescheitert waren. Karlus beschloss daher, sein Glück in Europa zu suchen, wo er jedoch nie ankam: Das Schiff, auf dem er sich befand, geriet in einen heftigen Sturm und wurde nie mehr gesehen. Nach dem Zeugnis eines Matrosen sank das Schiff jedoch nicht, wie vermutet wurde. Vielmehr konnte sich Karlus von Kybernik auf einer Insel an Land retten und der Steuermann der Narwal fertigte eine Karte der abseits gelegenen Insel an. Dank der beiden Hälften der Karte könnte es möglich sein, diese wertvolle Energiequelle mit dem Namen Luzidon wiederzufinden.

Nach diesem fantastischen Bericht erwartet Kater Karlo, dass Micky Maus ihm den Rest der Karte aushändigt. Zu seinem Erstaunen bieten Micky und Maxi ihm jedoch an, sie bei diesem Abenteuer zu begleiten und sich gemeinsam auf die Suche nach dem verschollenen Erfinder zu machen. Am nächsten Tag beginnt das Abenteuer am Hafen, obwohl Karlo nicht sehr glücklich darüber ist, Micky und Maxi an Bord zu haben.

Wellenritt (© Egmont Ehapa)

Vor der Abreise muss er auch seine große Tasche mit seinem Schurkenwerkzeug zurücklassen und nimmt nur eine von seinem Urahn modifizierte Mehrzwecktrompete mit, mit der er Micky und Maxi den ganzen Tag und vor allem nachts ärgern wird. All dies wird Micky und Maxi nach Karlos Plan viel Schlaf rauben und es dem durchtriebenen Karlo ermöglichen, das andere Stück der Karte, das sich in Mickys Besitz befindet, zu finden. Karlos nächtliche Suchaktion bleibt jedoch erfolglos, denn wie so oft ist Micky cleverer als Karlo gewesen. Micky schlägt Karlo daraufhin erschöpft einen Tausch gegen die Karte vor: Erst wenn Micky und Maxi die lautstarke Trompete erhalten, bekommt Karlo die zweite Hälfte der Schatzkarte zu Gesicht und kann nach dieser das Schiff navigieren.

Nach der Begegnung mit ein paar gastfreundlichen Eingeborenen, die sie vor einer angeblich verfluchten Insel warnen, wird die Navigation immer beschwerlicher. Inmitten von stürmischen Wassern und hohen Wellen gerät das Schiff im Nebel in Seenot und sinkt, so dass die drei Passagiere dem Meer ausgeliefert sind. Als Micky, Maxi und Karlo am Strand erwachen, finden sie sich glücklicherweise genau dort wieder, wo sie sein wollten: Ein Schild und ein gesprächiger Roboter heißen sie auf der Insel von Kybernik willkommen.

Teil 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Rundgang über die voll mit dampfbetriebenen Erfindungen vollgestellte Insel beginnt und endet vor einem riesigen, technisch aufgerüsteten Palast. Micky glaubt, dass Karlos Urahn alle technischen Wunderwerke der Insel hergestellt hat, kann sich aber nicht erklären, weshalb diese nach all der Zeit noch funktionieren. Im Inneren des Palastes findet Karlo im Handumdrehen die Quelle des Luzidons und – zu seiner großen Überraschung auch seinen Urgroßonkel Karlus von Kybernik selbst. Nachdem er seinen entfernten Verwandtschaftsgrad mit Karlo kennengelernt hat, freut sich von Kybernik, nach Jahren der Einsamkeit wieder Menschen zu sehen. Auf Mickys Nachfrage hin, wieso der Erfinder noch so gesund und munter sei, antwortet Herr von Kybernik, dass er täglich eine kleine Portion Luzidon zu sich nimmt, was den Alterungsprozess drastisch verlangsamt.

Das verkannte Genie (© Egmont Ehapa)

Schließlich setzt sich Karlus von Kybernik freudestrahlend in den Kopf, seinen illustren Gästen einige seiner neuen Erfindungen zu zeigen, die eines Tages die Welt verändern könnten. Von Kybernik ist sich jedoch nicht bewusst, dass diese Erfindungen bereits veraltet sind, da sie bereits erfunden oder sogar verbessert wurden. Bei seinen Werken handelt es sich beispielsweise um eine Rechenmaschine, die heute längst durch Computer ersetzt worden sind, oder ein dampfbetriebenes Mobiltelefon.

Zur Verwunderung von Micky, Maxi und Karlo scheinen all seine Erfindungen ausschließlich mit Dampf und nicht mit Luzidon zu funktionieren. Vielleicht aus Vergesslichkeit oder Naivität scheint von Kybernik nie ernsthaft über die Verwendung des von ihm entdeckten Materials nachgedacht zu haben. Just in diesem Moment sieht Kater Karlo seine Chance gekommen, die Seite zu wechseln und das Luzidon zu stehlen. Mit seiner Dreistigkeit verärgert Karlo seinen Vorfahren, der die Kontrolle verliert und seinen Robotern befiehlt, Karlo zu verfolgen. Der alte Gauner ist auf dem mechanischen Dampfpferd geflohen und auch Micky und Maxi Smart haben Mühe, Karlo nicht aus den Augen zu verlieren.

Flucht im Galopp (© Egmont Ehapa)

Als letzten Ausweg beschließt Karlus von Kybernik, einen seiner riesigen Roboter einzusetzen, um seinen unehrenhaften Neffen irgendeines Grades aufzuhalten. Karlo gelingt es jedoch, seinen Verwandten derartig zu manipulieren, dass nun auch Karlus von Kybernetik Zweifel bekommt. Karlo überzeugt ihn davon, dass sie mithilfe der umfunktionierten Kampf-Kolosse gemeinsam die Welt beherrschen können, wenn sie sich verbünden und bei einer erfolgreichen Mission sich die beiden Erdhalbkugeln teilen könnten. Nach all den Jahren der Einsamkeit und Abgeschiedenheit ist Karlus von Kybernik nun nicht mehr Herr seiner Sinne. Sein Roboter schnappt sich nun Micky und Maxi Smart und hebt sie in die Höhe.

Opfer der Fluten (© Egmont Ehapa)

In letzter Sekunde gelingt es dem flatterhaften Maxi jedoch, ein entscheidendes Bauteil aus dem Kampf-Roboter zu stehlen und den Koloss damit manövrierunfähig zu machen. Der Dampf steigt den beiden Bösewichtern nun sprichwörtlich zu Kopf. Karlo und von Kybernik sind gezwungen, an Bord der neuen Narwal zu kommen, welches nun mit Luzidon angetrieben wird. Der letzte Akt der Flucht wird durch Karlos Unbesonnenheit gestoppt, der seinen Rivalen Micky ein für alle Mal über die Planke schicken will. Die riesige Trompetenkanone auf dem Schiff feuert allerdings unkontrolliert nach oben und die herabfallende Kanoennkugel schießt ein Loch in das Schiff, das dadurch dem Untergang geweiht ist. Auch das wertvolle Luzidon liegt nun auf dem Grund des Meeres und kann nie mehr zweckentfremdet werden.

Nachdem die Schurken ein für alle Mal besiegt sind, ermutigt Micky den wiederentdeckten Erfinder von Kybernik ein, auf seine Insel zurückzukehren, und sein Geheimnis zu wahren. Micky und Maxi kehren mithilfe des Hippo-Roboters nach Entenhausen zurück, das sie zu einem Seepferdchen umfunktioniert haben. Im Schlepptau haben sie ihren alten Kumpel Kater Karlo, der in einem rostigen Fass schwimmend definitiv genug von dem Abenteuer hat.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maxi Smart im Aufschwung (© Egmont Ehapa)

Der verschollene Erfinder ist die sechste Geschichte, für die Casty ein Skript anfertigte. Nach Die verschollene Expedition handelt es sich um die zweite große Zusammenarbeit mit Giorgio Cavazzano. Mit 50 Seiten ist es die bis zu diesem Zeitpunkt (Mitte 2004) längste Geschichte von Casty und wurde folglich in zwei Teile aufgeteilt. Die Erstveröffentlichung erfolgte in den Topolino-Ausgaben 2519 und 2520. Weitere Nachdrucke erfolgten 2015 und 2023. Im deutschsprachigem Raum erschien das Abenteuer in LTB 473.

Anders als in den vorherigen Geschichten wird Micky Maus in diesem abenteuer nicht von seinem treuen Freund Goofy begleitet, sondern von seinem aufgewecktem Kumpel Maxi Smart. Eingeführt wurde er 1975 von Romano Scarpa in der Geschichte Smart und Sohn (erschienen in Micky Maus – Die Anthologie). Maxi trägt ein rotes Shirt und eine grüne Schirmmütze. Er wird vor allem durch seinen unstillbaren Drang nach Abenteuern charakterisiert, der in Der verschollene Erfinder deutlich zutage tritt. Während Micky teilweise zögerlicher reagiert und einen kühlen Kopf bewahren möchte, reagiert Maxi impulsiv und risikofreudig. Im Gegensatz zu Goofy ist er ein schlauer Bursche und durchschaut schnell die verzwicktesten Hintergründe. Die Verwendung von Maxi smart führt dazu, dass die Handlung deutlich zügiger erzählt werden kann und es keiner längeren Dialoge bedarf, in denen Micky die gegenwärtige Lage erklärt oder Goofy belehren muss. Im Ergebnis bleibt mehr Raum für actiongetriebene Dynamik, aber auch der Humor in den Dialogen ist pointierter und reifer.

Eine Maus für Herrn Maus (© Egmont Ehapa)

Sowohl inhaltlich als auch optisch ist Der verschollene Erfinder stark von Elementen des Steampunk-Genre durchsetzt. Der titelgebende Erfinder Karlus von Kybernik wirkt wie aus den Abenteurromanen des französischen Schriftstellers Jules Verne entnommen. Sein italienischer Originalname Dr. Petrus Nefaustus spielt auf den bei Goethe aufgegriffenen Doktor Faust an, der wiederum auf der überlieferten Vorlage des Faustus basiert.

Das mysteriöse Metall, das aus dem Weltall stammt und als schier unendliche Energiequelle genutzt werden kann, heißt im Original „Ramengon“ und in der deutschen Übersetzung „Luzidon“, was vermutlich vom lateinischen Wort lux für „Licht“ abgeleitet wurde.

Ein Schiff namens Narwal existiert tatsächlich, es ist ein 1962 fertiggestellter Trawler unter argentinischer Flagge, der im Falklandkrieg am 10. Mai 1982 bei den Falklandinseln infolge von Luftangriffen sank.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]