Der Mann aus Ping-Pong

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Der Mann aus Ping-Pong
Micky und der Gedankenleseapparat
Topolino e l’uomo di Altacraz
Erstveröffentlichung: 10.03.1963
Entstehungsdatum: 1963
Storycode: I TL 380-AP
Story: Romano Scarpa
Zeichnungen: Romano Scarpa
Tusche:

Giorgio Cavazzano

Seiten: 66
Deutsche Übersetzung: Gudrun Penndorf
Deutsche Erstveröffentlichung: LTB 13
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Romano Scarpa
Infos zu Der Mann aus Ping-Pong beim I.N.D.U.C.K.S.
Gemeinsam mit Moritz Mollton wird Micky in eine Musikschule eingeladen. (© Egmont Ehapa)

Der Mann aus Ping-Pong (alternativ auch Micky und der Gedankenleseapparat, im italienischen Original Topolino e l’uomo di Altacraz) ist eine von Romano Scarpa erdachte und gezeichnete sowie von Giorgio Cavazzano getuschte Comicgeschichte aus dem Jahr 1963. Inhaltlich geht es um den ehemaligen Gefängnisinsassen Moritz Mollton, der aus der Haft entlassen wird und bei Micky unterkommt. Währenddessen ereignen sich einige merkwürdige Zwischenfälle, die Zweifel an der Aufrichtigkeit von Mickys neuem Freund aufkommen lassen.

Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammenfassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einer Spazierfahrt lernt Micky Moritz Mollton kennen, seines Zeichens „Trichterfon“-Spieler, der seinem Instrument jedoch nur komplett schräge und nervenzerrüttende Töne entlocken kann. Was nur der Leser weiß: Mollton wurde am selben Morgen aus dem berüchtigten Gefängnis von Ping-Pong entlassen. Der gutherzige Micky stellt Mollton als Gärtner ein und lässt sogar seine Garage mit schalldichten Platten auskleiden, damit dieser dort üben kann. Doch dann passieren seltsame Dinge rund um Mollton, sein Instrument und Mickys Heim, wobei ein geheimnisvoller Gedankenleseapparat eine Rolle spielt: Eine zurückgehaltene Nachricht Kommissar Hunters vom Ausbruch des Gangsters Bert Brecher aus Ping-Pong gelangt so an die Presse, und Micky erhält vom Metzger sogar ein schönes Stück Leberkäse, obwohl er an den nur gedacht hatte. Noch seltsamer: Mollton beherrscht plötzlich sein Instrument und spielt darauf traumhafte Melodien. Eine weitere Wendung tritt ein, als Mollton vom sagenhaften Mäzen Wolf Wohlklang zum Vorspielen eingeladen wird. Obwohl er groß in Form ist, lässt der Musikliebhaber – oder besser sein musikkundiger Papagei – Mollton rüde abblitzen. Kurz darauf wird Wohlklangs wertvolle Buddhaflöte gestohlen. Hunter und Micky nehmen sofort die Verfolgung auf und brausen einem Verdächtigen in einer spektakulären Autofahrt hinterher. Dieser stellt sich aber im Polizeirevier selbst: Es ist Mollton! Micky, enttäuscht vom Verhalten seines neuen Freundes, nimmt dessen Trichterfon vorerst in Gewahrsam. In der Folge legt es offenbar jemand darauf an, Micky das Instrument zu entreißen, was aber misslingt. Micky findet im Fon den Gedankenleseapparat, spielt ältere Aufnahmen ab, und jetzt ist ihm alles klar. Er muss nur noch auf Besuch warten… Es erscheint sein neuer Nachbar, vorgeblich mit der Bitte, ob er sich einen Spirituskocher leihen könne. Doch er ist auf den Gedankenleser scharf, mit dessen Hilfe ihn Micky entlarvt. Mit vereinten Kräften entwaffnen der alarmierte Hunter und Micky den Bewaffneten, unter dessen Maske sich Bert Brecher verbirgt. Mollton ist vollständig entlastet! Zuletzt hören auch noch Wohlklang und sein Papagei das jetzt wieder – nicht aber für sie – furchtbar klingende Trichterfon, und Mollton verkauft es ihnen für 999.999 Taler…

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ping-Pong, das unter Verbrechern meistgefürchtete Gefängnis, thront auf einem Felsen im Meer, umgeben von eiskaltem Wasser. Eine Flucht ist unmöglich – dutzende Wächter bewachen die Anlage und im Wasser patrouillieren Polizeiboote. So manch Insasse vertreibt sich die Zeit deswegen mit dem Anfertigen von skurrilen technischen Apparaten. Einer davon ist nach zehn Jahren harter Arbeit endlich am Ende seiner Bemühungen angelangt. Insasse Nummer 414 ist es gelungen, einen Apparat zu konstruieren, der die Gedanken anderer Menschen lesen und wiedergeben kann. Ein Wärter, der soeben vorbeikommt, dient als Testobjekt. Auf seine Frage, was der Insasse da zusammenbaue, antwortet dieser, dass er sich nur die Zeit vertreiben wolle. Die daraufhin folgenden Gedanken des Wärters, dass der Insasse ein Idiot sei und er einfach nicht schlau aus ihm werde, nimmt der Gedankenleser zunächst auf und spielt sie dann, als er wieder für sich ist, wie ein Tonband ab. Der Insasse bewundert zufrieden sein Werk und schwört sich, niemandem etwas davon zu sagen, auch, wenn er, verärgert durch die Beleidigung des Wärters, guten Grund dazu hätte.

Mollton ist „Trichterfonist“ und geht seiner Leidenschaft immer dann nach, wenn es möglich ist. (© Egmont Ehapa)

Einige Tage später kommt es im Büro des Gefängnisdirektors von Ping-Pong zu einem seltenen Ereignis: Ein Gefangener wird nach einer jahrelangen Haftstrafe entlassen. Der Direktor hält ihm eine Lobrede und zugleich Predigt, die ihn dahingehend aufmuntert, dass er sich während seiner Inhaftierung zu einem anständigen Bürger gewandelt habe und die Integration in die Gesellschaft gelingen werde, sollte er sich weiter so vorbildlich verhalten. Der Gefängnisdirektor fühlt sich zu Tränen gerührt – nicht ohne Grund, wenn man die Zwiebeln in seiner Schreibtischschublade bedenkt – und ist sichtlich bemüht, eine passende Wortwahl zu treffen. Um das Gerede des Vorgesetzten zu verkürzen, fragt der Noch-Gefangene, ob er ihm auf seinem selbstgebauten Instrument ein Abschiedsständchen bringen dürfe. Der Direktor zögert nicht, allerdings haut ihn die schiefe Musik, die aus dem sogenannten Trichterfon kommt, buchstäblich um, sodass er sein Gegenüber nun auf einmal schnellstens verabschieden will. Bei dem Insassen handelt es sich um Moritz Mollton, der in seinem neuen Leben eine Karriere als Solist anstrebt, obgleich alle Gefängnisbeamten seine Musik mehr verachten als verehren aufgrund der besonders einzigartigen Töne. Von einem anderen Wärter wird Mollton zum Ausgang geleitet, bei dem er die Zeremonie durchlaufen soll. Sie ist das letzte Ereignis, das bei der Gefängnisentlassung auf dem Protokoll steht, und gründet auf dem Spruch „Die Münze vom Brunnen sollst fangen, um nicht zurückzugelangen“.

Tatsächlich gelingt es Moritz Mollton, die aus dem Brunnen von Ping-Pong zu ihm springende Münze zu fangen. Voller Freude rennt er aus der Strafanstalt hinaus zum Hafen, der die einzige Möglichkeit darstellt, die Insel zu verlassen. Dort erwarten ihn auch schon einige Reporter von der Presse, die ihm Fragen zu den Aufenthaltsbedingungen im Gefängnis und seinen Eindrücken davon stellen. Aber anstatt die Fragen zu beantworten, schnappt sich der nunmehr freie Bürger sein Trichterfon und spielt wieder drauf los. Das hat zur Folge, dass die Journalisten einen gehörigen Schrecken kriegen und sich flugs mit einer Fähre vom Hafen absetzen. Mollton muss auf das nächste Schiff warten, das erst in einer halben Stunde ausläuft…

Wieder einige Tage später befindet er sich mit dem Zug auf dem Weg nach Entenhausen, wo er sich eine neue Existenz aufzubauen gedenkt. Vier Kilometer vor dem Bahnhof springt er vom Zug ab, da er offensichtlich als blinder Passagier mitgefahren ist. Andernorts, an ebenjenem Bahnhof, verabschiedet sich Micky von seinem Freund Gamma, der wieder zurück nach Hause musste. Micky beschließt, eine kleine Spazierfahrt zu unternehmen, um sich etwas abzulenken. Doch dabei hört er plötzlich ein schrilles Geräusch, das nicht nur seinen Ohren nicht gut bekommt, sondern sogar die Windschutzscheibe zerspringen lässt. Kurz darauf sieht der Mäuserich, wie ein Mann verzweifelt vor einer Kuhherde davonrennt. Dieser Mann sieht Micky mit seinem Auto, kommt auf ihn zu und bittet ihn, schleunigst wegzufahren. Jedoch hat sich in der Zeit, die der Mann gebraucht hat, um sich ins Auto zu setzen, die Kuhherde so um Mickys Auto versammelt, dass er nicht losfahren kann. Erst, als auch noch der aufgebrachte und um seine Kühe besorgte Bauer dazukommt, der mit seinem Gewehr mehrere Schüsse auf die zwei abgibt, suchen die Kühe das Weite. Micky drückt aufs Gaspedal und bringt sich und seinen Begleiter aus dieser heiklen Situation.

Wer schleicht da durch Mickys Garten? Ist es Mollton? (© Egmont Ehapa)

Wie sich herausstellt, handelt es sich bei Mickys Gegenüber um Moritz Mollton, denjenigen, der aus dem Gefängnis entlassen worden war. Er stellt sich Micky zwar mit vollem Namen vor, verschweigt aber seine Herkunft und gibt stattdessen an, ein „Trichterfonist“ zu sein, was der Mäuserich zuerst als Telefonist missversteht. Mollton beginnt wieder, etwas von seinem Instrument zum Besten zu geben, erschrickt damit aber nicht nur Micky, sondern auch einen Radfahrer, der sich vor den beiden befindet und anschließend sogar so verärgert ist, dass er Micky mit seiner Faust eins überzieht. Micky bittet Mollton darum, unter allen Umständen mit dem Trichterfonspiel aufzuhören. Anschließend bringt Micky seinen Wagen, der wegen der aufgescheuchten Kuhherde ganz zerbeult ist, zu einer örtlichen Werkstatt – doch dort macht man sich über den Zustand des Fahrzeugs schon lustig und will es verschrotten. Micky erreicht, dass sein Wagen dennoch in Reparatur genommen wird. Später zeigt er Mollton sein Haus, wobei der sich unglaublich gern erkenntlich zeigen würde, aber sofort hin und weg ist, als er die Blumen in Mickys Garten entdeckt. Er meint, dass ihm Gartenarbeit sehr gut liege und er bei Micky als Gärtner arbeiten könnte, bis er eine richtige Anstellung gefunden habe. Micky reagiert zunächst zurückhaltend, denn er weiß nicht, wo er Mollton im Gegenzug unterbringen soll, ändert seine ablehnende Haltung aber blitzschnell in Zustimmung, als die Garage in seinen Blickwinkel fällt, die sowieso leersteht, solange das Auto in der Werkstatt ist. Mollton bricht in Freudenströme aus, nachdem er die Zusage erhalten hat, und pflückt im Überschwang sogar ein paar von Mickys Hortensien, die er ihm als Dank überreicht. Dazu bringt er ihm ein Festtagsständchen auf seinem Trichterfon, das aber zu den bekannten Problemen führt: Geborstene Fensterscheiben, welke Blumen und verärgerte Nachbarn als Reaktion auf die unkonventionellen Töne.

Micky fordert seinen Mitbewohner auf, das Trichterfonspiel zu unterlassen, andererseits sehe er sich gezwungen, ihn rauszuwerfen. Mollton will schon gehen, da er ohne Musik nicht leben könne, wird aber in letzter Sekunde davon abgebracht, als Micky die Idee kommt, die Schallschutzplatten, die er ursprünglich in seinem Zimmer verbauen wollte, in der Garage anzubringen. In einem Test zeigt sich, dass die Platten wunderbar funktionieren; sogar so gut, dass man fast erstickt, weil der Raum hermetisch abgeriegelt ist. Nachdem Micky das Problem behoben hat, kann Mollton so viel spielen, wie er will, und keiner fühlt sich gestört. Gleichzeitig sieht man, wie auch in der Nachbarstraße ein neuer Bewohner einzieht, der Micky und Moritz Mollton von einem Fenster aus beobachtet. Die zwei sitzen zusammen am Tisch und genießen das Abendessen, als auf einmal eine Klingel ertönt und sich Mollton wie aus Gewohnheit von seinem Platz erhebt, die Hände wäscht und in der Garage verschwindet. Micky steht verdutzt da, weil er nicht weiß, was dieses Verhalten bedeuten soll. Er sieht sich noch die Spätnachrichten an und wird danach von Kommissar Hunter aus dem Schlaf gerissen, der zufällig vorbeikam und sich gewundert hat, warum Micky vor einer Stunde nicht ans Telefon gegangen ist, als er ihn angerufen hat. Das war also das Klingeln! Während Micky und der Kommissar im Haus zusammen am Tisch sitzen, ist zu sehen, wie sich aus der Garage eine Gestalt davonschleicht. Kommissar Hunter verschlingt eine große Portion von dem Brot, das Micky ihm serviert hat, was letzteren darin bestätigt, dass Hunter ein Problem zu haben scheint, da er immer viel isst, wenn er nervös ist.

Der Kommissar denkt darüber nach, dass Bert Brecher, ein berüchtigter Bandit, aus dem Gefängnis ausgebrochen ist und sich hier in der Gegend aufhalten soll, er Micky aber nichts davon erzählen darf. Ohne Micky also in irgendeiner Weise von dem Ausbruch berichtet zu haben, verlässt Hunter wenig später das Haus. Dabei ist zu erkennen, wie die Gestalt, die eben aus der Garage gehuscht ist, sich so am Fenster positioniert hat, dass sie das Gespräch verfolgen konnte. So, wie es aussieht, konnte der Mysteriöse auf den Gedankenleseapparat zurückgreifen, der zu Beginn thematisiert wurde, denn die Gedanken von Kommissar Hunter erscheinen jetzt in gesprochener Form. Allerdings bleibt unklar, wer der Mysteriöse ist, wenngleich er dem Schatten nach zu urteilen eine starke Ähnlichkeit zu Moritz Mollton hat. Am nächsten Morgen steht Hunter schon wieder bei Micky vor der Tür. Diesmal ist er aber nicht zu Nettigkeiten aufgelegt, sondern entgegnet dem Mäuserich vorwurfsvoll, dass er sein Vertrauen gebrochen habe, indem er die Neuigkeiten über Bert Brecher dem Entenhausener Kurier zugespielt habe. Micky merkt schließlich an, dass Hunter die Angelegenheit mit keinem Wort erwähnt hatte, weswegen dieser wiederum den Kurier um eine Auskunft bittet – mit dem Ergebnis, dass die Information vergangene Nacht durch einen anonymen Anrufer übermittelt wurde. Kommissar Hunter und Micky stehen vor einem Rätsel: Wer hat dem Kurier die vertraulichen Informationen der Polizei zugespielt, wenn Hunter der einzige war, der Bescheid wusste, und auch niemandem etwas weitererzählt hat?


Die beiden Ermittler werden jäh aus ihren Gedanken gerissen, als sie das Haus gerade verlassen haben und von der Veranda auf den Rasen treten wollen. Mit einem Mal rast Mollton mit einem Rasenmäher vorbei, ohne irgendwie bremsen zu können. Er schlittert quer durch den halben Garten und kommt erst an der Hecke zum Stehen. Micky wirkt verärgert, kann Mollton die Aktion aber nicht übel nehmen, da dieser ja nur helfen wollte. Gleichzeitig entschuldigt sich Mollton für die Missetat und bietet dem Kommissar an, ihm etwas aus seinem Trichterfon vorzuspielen. Wider Erwarten klingt die Musik nun nicht mehr scheußlich-schrill, sondern geradezu wunderbar. Hunter ist positiv überzeugt und Micky erstaunt über die plötzliche Wandlung hin zu schöner Musik. Eine Viertelstunde nach Beginn der Vorstellung denkt sich Hunter, dass Issel ihn abholen könnte, und Micky denkt sich, dass er sich warmen Leberkäse vorbeibringen lassen könnte. Parallel dazu läuft der Gedankenleseapparat wieder an und eine unbekannte Person tätigt die Wünsche für Hunter sowie Micky. Die beiden sind verwundert, als dann tatsächlich das eintrifft, was sie sich gedacht haben, können aber keine Rückschlüsse ziehen. Es kommt allerdings noch eine weitere Person vorbei: Ein Postbote bringt Mollton einen Eilbrief, in dem zu lesen ist, dass ihn Wolf Wohlklang zum Vorspielen einlädt. Wohlklang leitet eine Musikakademie, ist Milliardär und zeigt sich so gut wie nie in der Öffentlichkeit. Im Polizeiauto werden Micky und Mollton von Hunter und Issel zu Wohlklangs Musikakademie gefahren, von wo aus sie sogleich in das Gebäude eintreten.

In besagter Musikakademie scheinen die Dinge ihren ganz eigenen Lauf zu haben: Die Stufen am Eingang sind Klaviertasten nachempfunden, die beim Darauftreten Töne erklingen lassen, Schriftstücke werden in einem schreibmaschinenartigen Gerät zu Liedern umgewandelt und andere Personen, die ebenfalls zum Vorspielen eingeladen sind, haben mindestens genauso verrückte Instrumente bei sich wie Mollton mit seinem Trichterfon. Über Umwege gelangen er und Micky dann zu einer Bühne im Keller, von wo aus Mollton sein ganzes Können unter Beweis stellt. Gleichzeitig ist zu erkennen, wie eine mysteriöse Person das gesamte Geschehen über den Gedankenleser mitverfolgt. Molltons Vorspiel wird von einem Papageien, der die Jury darstellt, als grässlich eingestuft – kein Wunder, da der Papagei von Wolf Wohlklang nur Töne von seiner Buddhaflöte mag, die so einzigartig ist, dass Wohlklang seit Jahren nach einem Instrument sucht, das es mit ihr aufnehmen kann. Die Flöte versperrt er sicher in seinem Tresor, für den er heute das Passwort „Papagei“ nimmt. Anschließend tarnt er sich als einfacher Straßenkehrer und begegnet dabei Micky und Mollton, die gerade enttäuscht das Gebäude verlassen. Weil Mollton in seiner Euphorie wieder etwas vorspielt, werden er und Micky vom Straßenkehrer und damit von Wohlklang persönlich vor die Tür gesetzt. Doch Mollton will nicht so schnell aufgeben und geht wieder in die Musikakademie, um Wohlklang von seinen Fähigkeiten zu erzählen…

Just in diesem Moment eilt Kommissar Hunter herbei, der behauptet, dass die Buddhaflöte gestohlen worden sei. Als er gerade in die Akademie stürmen will, flieht ein Mann, der sich ein Bettlaken über den Kopf geworfen hat, vor ihm. Er schnappt sich einen nahegelegenen Wagen, den jemand stehen gelassen hat, und fährt davon. Dabei hat er allerdings einen Gegenstand verloren, und zwar das Trichterfon! Für Micky und Hunter besteht ab hier kein Zweifel mehr, dass Moritz Mollton in Wahrheit ein Verbrecher ist, der sie übel getäuscht hat. Es entbrennt eine wilde Verfolgungsjagd durch Entenhausen, wobei der Flüchtige einen Fahrstil hat wie Wirbelsturm „Alma“, wie ein Mitbürger treffend erklärt. Hunter gelingt es nicht, den flüchtigen Autofahrer zu stoppen; stattdessen enden er und Micky in einer Lagerhalle für Daunenfedern. Der Autofahrer hat aber eine Spur hinterlassen, weil er auch voller Federn war, sodass das Auto schlussendlich doch noch gefunden werden kann. Komischerweise steht es vor dem Polizeipräsidium. Der Autofahrer war in der Tat Mollton, den Issel auch schon verhaftet hat. Mollton bestreitet vehement, etwas mit dem Diebstahl der Buddhaflöte zu tun zu haben, sondern sagt aus, dass er so sauer auf Wolf Wohlklang war, dass er ihn mit seinem Trichterfon niedergeschlagen hat und sich daraufhin verzweifelt aus dem Staub gemacht hat.

Während der Verfolgungsjagd kommen Hunter und Micky ordentlich ins Lachen, aber nicht im positiven Sinne. (© Egmont Ehapa)

Allerdings hat Wohlklang bis jetzt keine Anzeige wegen Körperverletzung erstattet, was nicht gerade für die Version der Geschichte spricht, die Mollton den Polizisten und Micky erzählt. Noch viel schlimmer für Mollton ist aber, dass seine Akte untersucht wird und nun klar wird, dass er ein ehemaliger Dieb war, der wegen wiederholter Tat etliche Jahre im Gefängnis von Ping-Pong war. Damit ist nämlich auch die Freundschaft mit Micky vorerst beendet. Der wundert sich, wie es Mollton geschafft hat, ihn so zu täuschen, und, ob die Anschuldigungen gegen ihn stimmen. Als Micky mit dem Trichterfon, das er zunächst verwahren soll, von der Wache nach Hause geht, sieht er den Wagen, mit dem Mollton geflüchtet ist, und schaut ihn sich genauer an. Darin findet er eine Visitenkarte des Eigentümers – der zugleich auch Mickys neuer Nachbar ist. Gerade noch rechtzeitig sieht Micky im Rückspiegel, dass etwas aufs Auto fällt. Es handelt sich um einen Stahlbalken, der das Auto zertrümmert hat und Micky beinahe gleich mit!

Auf dem weiteren Nachhauseweg passieren Micky noch mehr komische Zwischenfälle, die immer fast dazu führen, dass das Trichterfon kaputt oder verloren geht. Zuhause angekommen, muss Micky deswegen das Trichterfon auseinanderbauen, da es nass geworden ist. Dabei macht er eine erstaunliche Entdeckung: Im Trichterfon befindet sich ein Tonband versteckt – ein Teil des Gedankenlesers, auf dem wichtige Aufnahmen gespeichert sind. Das ändert die Beweislast entscheidend, wo es doch jetzt so aussieht, als hätte Mollton den Beweis für seine Schuld im Trichterfon verstecken wollen. Micky ist kurzzeitig endgültig von dessen Schuld überzeugt. Aber schon wenig später kommen ihm wieder Zweifel, denn als er sich die Aufnahmen noch einmal anhört, findet er heraus, dass sie zu dem Zeitpunkt entstanden sind, als Mollton in der Garage vor Hunter und Micky so wunderbar vorgespielt hat. Er hat jedoch sein Spiel nicht unterbrochen und damit keine Gelegenheit gehabt, den Anruf zum Kurier zu tätigen. Das bedeutet aber auch, dass Mollton den Gedankenleser gar nicht kennt und dementsprechend auch nicht schuldig sein kann. Micky erwartet, dass er gleich noch Besuch kriegt. Ob er damit recht hat?

So scheint es, denn gegen Abend klingelt der neue Nachbar bei ihm. Er wirkt allerdings nicht angriffslustig oder verbrecherisch, sondern fragt lediglich nach einem Spirituskocher. Micky täuscht vor, auf den Dachboden zu gehen, weil er genau weiß, dass die Frage nach dem Spirituskocher nur eine Ablenkung ist. Tatsächlich zeigt sich sodann das wahre Gesicht des Nachbarn: Er macht sich am Trichterfon zu schaffen, findet aber den Gedankenleser nicht, da dieser von Micky in weiser Voraussicht entfernt worden war. Als Micky den Täter von Angesicht zu Angesicht enttarnt, zieht der eine Waffe hervor und bedroht ihn! Zuerst schießt der Mann den Gedankenleser in Stücke, um Beweise zu vernichten, und will sich dann um Micky kümmern. Dafür bleibt aber keine Zeit mehr, denn Micky hat vor ein paar Minuten den Kommissar angerufen, der jetzt eintrifft und den Mann stellen kann. Es handelt sich um Bert Brecher, der sich mehrere Masken übergezogen und der Micky auf dem Nachhauseweg so oft Schwierigkeiten bereitet hatte. Bei sich trägt er auch die Buddhaflöte, womit er nun als Schuldiger feststeht. Mollton ist wieder von allen Vorwürfen befreit. Micky fasst den Fall zusammen: Um die knapp eine Million Taler wertvolle Buddhaflöte zu stehlen, hat Bert Brecher den Gedankenleseapparat konstruiert. So konnte er Wolf Wohlklang, dem Besitzer der Flöte, das Passwort für den Safe entlocken, indem diese aufbewahrt wird. Der Gedankenleser war im Trichterfon versteckt, um nah genug am Geschehen zu sein, und strahlte die Gedanken an ein Empfängergerät aus. Um den Sender im Trichterfon in ausreichende Nähe zu Wohlklang bringen zu können, schrieb Brecher eine fingierte Einladung an Mollton. Dabei kam es ihm letztendlich nur gelegen, dass Mollton als ehemaliger Sträfling immer noch eine leicht impulsive Ader hat und durch seinen Angriff auf Wohlklang, aber auch durch seine Flucht den idealen Schuldigen dargestellt hat. Als verhängnisvoll stellt sich heraus, dass es Brecher nicht gelungen ist, das Beweismaterial rechtzeitig verschwinden zu lassen.

Im gegenüberliegenden Haus, das Bert Brecher neu angemietet hat, finden Hunter und Micky dann auch den Empfänger des Gedankenlesers. Hunter veranlasst umgehend die Freilassung von Moritz Mollton, dessen Ruf wiederhergestellt ist. In einer zweiten Zeremonie, die der Entlassungszeremonie in Ping-Pong nachempfunden ist, fängt Mollton wieder die Münze, die aus dem Brunnen hochspringt. Des Weiteren schnappt er sich sein Trichterfon und beginnt wieder zu spielen – wie Micky mit anhören muss, sind die Töne jetzt wieder schrill und schief, da der Gedankenleser, der einen Teil des Instruments verstopft hat, nicht mehr vorhanden ist. Irrwitzigerweise hört Wolf Wohlklang, der gerade jetzt in einem Auto vorbeifährt, die Musik, und erkennt die Ähnlichkeit zu seiner Buddhaflöte, die er natürlich zurückbekommen hat. Wohlklang gibt Mollton den Wert der Buddhaflöte in Bar – immerhin 999.999 Taler – und beauftragt ihn, alle drei Monate einmal für seinen Papageien zu musizieren.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezüge zu Filmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gilt als wahrscheinlich, dass sich Romano Scarpa für Der Mann aus Ping-Pong von zwei Filmen inspirieren ließ. Als Grundgerüst für die Handlung diente der Realfilm „Der Gefangene von Alcatraz“ von John Frankenheimer aus dem Jahre 1962. Darüber hinaus finden sich in der Comicgeschichte Elemente aus einem Thriller von Alfred Hitchcock wieder, dessen Veröffentlichung damals schon einige Jahre zurücklag; der Film „Das Fenster zum Hof“ erschien bereits 1954. Es ist nicht verwunderlich, dass Scarpa, der ein bekennender Hitchcock-Fan war, sich bei dessen Filmen Anregungen holte, wie er es zum Beispiel auch schon bei Die Irokesenkette (1960) getan hatte.[1]

Der Gefangene von Alcatraz (1962)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Der Gefangene von Alcatraz geht es um den Verurteilten Totschläger Robert Stroud, der im Gefängnis von Leavenworth inhaftiert wird. Während seiner mehr als 50-jährigen Haftzeit entwickelt er ein leidenschaftliches Interesse für Vögel, wobei ihm schließlich von Gefängnisleiter Shoemaker erlaubt wird, Kanarienvögel in seiner Zelle zu halten. Später heiratet er die Witwe Stella Johnson, was allerdings einen Streit mit seiner Mutter zur Folge hat. Gegen Ende des Films wird der zusehends verbitterte Mann zu allem Überdruss auch noch nach Alcatraz verlegt, wo er gezwungen wird, seine Vogelzucht aufzugeben. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, Bücher zu schreiben, in denen er über die Geschichte des Strafvollzugs in den USA berichtet und die harten Bedingungen anprangert. Mit der Zeit entwickelt sich Strouds Charakter wieder zum Positiven – auch, weil er schlussendlich in einem anderen Gefängnis beheimatet wird, wo seine Haftbedingungen wesentlich besser ausfallen. Der Film basiert auf der wahren Geschichte des Gewaltverbrechers Robert Franklin Stroud (1890–1963),[2] der mit gerade einmal 19 Jahren als Mörder ins Gefängnis überstellt wurde. Dessen Fall war so populär, dass er bereits 1955 im Buch Birdman of Alcatraz von Thomas E. Gaddis behandelt wurde.[3]

Da die Geschichte von Romano Scarpa zu einem Zeitpunkt entstand, als der „Film Noir“, ein bestimmendes Filmgenre der 1940er und 1950er Jahre, gerade erst abflammte, ist es nicht sonderlich überraschend, dass sich der Italiener dafür entschied, Teile des Kriminalfilms für eine seiner Geschichten zu verwenden, zumal mit sogenannten „Neo-Noir“-Filmen, die nun entstanden und die Tradition der bisherigen Filme wieder aufgriffen, die Themen Mord, Geldgier und Eifersucht nach wie vor angesagt waren.[4] Vergleicht man Der Gefangene von Alcatraz mit Der Mann aus Ping-Pong, fällt auf, dass beide Werke sich als Schauplatz das bekannte Bundesgefängnis Alcatraz ausgesucht haben. Im italienischen Originaltitel wird dies umso deutlicher, da Moritz Mollton hier als Mann aus Altacraz betitelt wird, was ein offensichtliches Wortspiel mit dem echten Namen – Alcatraz – ist. Daneben ist bei beiden Gefangenen die Rede von langjährigen Haftstrafen: Wie Kommissar Hunter später herausfindet, hat Mollton „etliche Jahre“ im Gefängnis auf der von eiskaltem Wasser umgebenen Insel zugebracht, eine Zeit, die ähnlich lang klingt wie die von Robert Stroud, der auf insgesamt 54 Jahre kommt. Zuguterletzt findet sich eine weitere Gemeinsamkeit, denn auch Mollton entdeckt während seiner Inhaftierung seine Leidenschaft für ein Hobby. Bei der Comicfigur ist es das Musizieren auf einem außergewöhnlichen Musikinstrument, in der Realität wie auch im Film ist es die Vogelzucht, die den Gefangenen zu neuem Lebensmut erweckt.

Filmplakat von „Das Fenster zum Hof“. Der Film kam 1955 auch in die bundesdeutschen Kinos.[5]

Dabei ist es geboten, zusätzlich eine Unterscheidung zwischen Moritz Mollton und Bert Brecher vorzunehmen, die ja zwei verschiedene Gestalten sind und die Scarpa sehr geschickt immer wieder abwechselnd zeigt (mehr zu dieser Strategie siehe unten im Abschnitt Komplizierter Kriminalfall und bewusst angelegte Verwirrung des Lesers). Denn mit Brecher entwirft er sogar eine zweite Person, die zusätzlich in Alcatraz verweilt und sich ebenso einem Hobby widmet, wenn man darunter das Konstruieren eines Gedankenleseapparats versteht. Somit hat Scarpa den Film von John Frankenheimer sozusagen gleich zweimal in Der Mann aus Ping-Pong zurate gezogen; einmal für die grundlegende Konzeptionierung des Protagonisten Moritz Mollton, andererseits für die diesem entgegensetzte Erschaffung des Antagonisten Bert Brecher. Die beiden Straftäter sind durch ihre Haft im Gefängnis miteinander verbunden, wie auch der Film als Grundgerüst für die Geschichte gedient hat.

Das Fenster zum Hof (1954)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film Der Gefangene von Alcatraz ermöglichte es Scarpa zwar, eine gute Einleitung für seine Disney-Geschichte zu finden, allerdings begnügte sich er damit nicht. Er zog sich weitere Inspiration aus dem Hitchcock-Klassiker Das Fenster zum Hof. In diesem Kriminalfilm geht es um den Fotojournalisten L. B. „Jeff“ Jefferies, der mit einem Gipsbein untätig bei sich zu Hause in einer Apartmentanlage im Rollstuhl sitzt und aus Langeweile das örtliche Geschehen beobachtet. Dabei bemerkt er, dass sich einer seiner Nachbarn, Lars Thorwald, merkwürdig verhält: Er verlässt mitten in der Nacht und in strömendem Regen sein Haus mit einem gemusterten Koffer. Als dann am nächsten Morgen dessen bettlägerigere Ehefrau verschwunden ist, entwickelt Jeff die Theorie, dass Thorwald sie umgebracht hat. Gemeinsam mit seiner Pflegerin Stella und seiner Verlobten Lisa beginnt er, Nachforschungen anzustellen, angefangen beim Beobachten von Thorwald.

Im Verlauf des Films ereignet sich ein weiterer merkwürdiger Zwischenfall, der das Ermittlerteam in seiner These bekräftigt: Der kleine Hund eines alten Ehepaares wird mit gebrochenem Genick im Hinterhof aufgefunden, wobei nahe der Fundstelle Pflanzen kürzer geworden sind, was darauf hindeutet, dass der Hund dort nach etwas gegraben hat und dabei vom Mörder erwischt worden ist. Weil Thorwald als einziger keine Gefühle für den Tod des Hunds zeigt, beschließen Jeff, Stella und Lisa, sein Haus zu durchsuchen. Während der Durchsuchung finden sie zwar keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen, allerdings nimmt Lisa den Ehering von Thorwalds verstorbener Frau mit, um wenigstens ein Beweisstück zu haben. Auch die Polizei ist mittlerweile von Thorwalds Schuld überzeugt, weswegen letzterer sich gezwungen sieht, ins Geschehen einzugreifen. Es kommt zum Finale, als Thorwald in Jeffs Haus eindringt und ihn zur Rede stellen will. Jeff, der in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, weil er im Rollstuhl sitzt, gelingt es nur mithilfe von Blitzlichtbirnen seines Fotoapparats, Thorwald einigermaßen auf Abstand zu halten, bis schließlich die Polizei sowie Lisa und Stella eintreffen, die Thorwald in Gewahrsam nehmen können. Thorwald bleibt nichts anderes übrig, als den Mord an seiner Frau zu gestehen.[6]

Vergleicht man die Handlung von Das Fenster zum Hof mit jener von Der Man aus Ping-Pong, fallen erneut Ähnlichkeiten auf: In beiden Werken entwickelt sich im Verlauf der Geschichte eine Dynamik um ein Haus, das als Ausgangspunkt von Beobachtungen gilt. Wenngleich es in Hitchcocks Film Jeff ist, der mit einem Fernglas den Verdächtigen aus seinem Haus observiert, so ist es in Scarpas Comic Bert Brecher, der als Verdächtiger in einem gemieteten Haus Stellung bezogen hat, um Micky Maus und Moritz Mollton zu beobachten. Auffallend ist hierbei, dass der Beobachtende jeweils ein Fernglas nutzt, um dem Geschehen heimlich beiwohnen zu können, und die Tatsache, dass Scarpa in Der Mann aus Ping-Pong dieses Fernglas explizit zeigt, wie es aus dem Fenster hervorragt. Darüber hinaus finden sich weitere Ähnlichkeiten: Der Täter wird sowohl bei Hitchcock als auch bei Scarpa in ebenjenem Haus gestellt, von dem aus der Protagonist beziehungsweise die Protagonisten agiert haben – im Film, als Thorwald zu Jeff kommt, um ihn mit seinen Anschuldigungen zu konfrontieren, und im Comic, als Brecher Micky besucht, um sich einen Gaskocher auszuleihen, aber eigentlich Beweismaterial an sich zu nehmen. Zudem kann auch die erst im letzten Moment eintreffende Polizei als bewusste Anspielung verstanden werden.

Luftaufnahme von Alcatraz. Zu sehen sind unter anderem der Wasserturm, das Hauptgebäude und der Leuchtturm.

Historischer Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das US-Bundesgefängnis Alcatraz als Schauplatz der Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung der Geschichte spielt zu einem nicht unerheblichen Teil im Gefängnis „Alcatraz“, das im Januar 1934 als US-Bundesgefängnis seine Funktion aufnahm. Die Strafanstalt ist in der Bucht von San Francisco, Kalifornien, auf einer Insel gelegen und etwa 1,5 Kilometer vom Festland entfernt. Während des Sezessionskriegs von 1861 bis 1865 befand sich auf der Insel bereits ein Kriegsgefangenenlager, bevor man sie in den 1930er Jahren zur Gefängnisinsel umbauen ließ. Dort wurde unter anderem auch der erste Leuchtturm an der amerikanischen Westküste errichtet.[7] Von 1934 bis zur Schließung des Gefängnisses 1963 waren dort einige der berüchtitgsten Kriminellen der USA stationiert, beispielsweise Al Capone (von 1934 bis 1939), Machine Gun Kelly (von 1934 bis 1951) oder Erich Gimpel (von 1945 bis 1955). Die Zahl der Gefangenen, die gleichzeitig inhaftiert waren, überschritt dabei die Marke von 302 nicht. Insgesamt waren im Lauf der Jahre 1.576 Häftlinge auf Alcatraz stationiert.

Gefangene bemängelten immer wieder die harten Haftbedingungen, die eine Resozialisierung nicht ermöglichen würden. Ehemalige Gefangene wie der Ex-Häftling Al Loomi beschrieben nach ihrer Entlassung, dass sie unter dem Schweigegebot enorm gelitten hätten. Allerdings war eine Resozialisierung zu keinem Zeitpunkt Ziel der Inhaftierung, vielmehr ging es darum, Unruhestifter zu Gehorsam zu zwingen und Fluchtversuche, Gewalt sowie Selbstmord zu unterbinden.[8] Das führte zu mehreren Fluchtversuchen, von denen einige zumindest teilweise geglückt sind. In den 29 Jahren als Hochsicherheitsgefängnis soll es 29 Fluchtversuche durch 34 Gefangene gegeben haben, von denen 25 Geflüchtete aber noch lebend gefasst wurden. Ein spektakulärer Fluchtversuch fand 1946 statt: Bei der „Schlacht um Alcatraz“ gelang es Bernard Coy, mit fünf Mitgefangenen einige Wärter als Geiseln zu nehmen, um sie anschließend dazu zu zwingen, ihnen ein Transportschiff des Gefängnispersonals auszuhändigen, womit eine Flucht möglich gewesen wäre. Die geplante Flucht scheiterte jedoch an der Entschlossenheit der Wärter, die den Straftätern einen wichtigen Schlüssel, den sie benötigten, um durch den Ausgang des Zellentraktes zu gelangen, nicht aushändigten.[9]

Ein weiterer Fluchtversuch wurde im Juni 1962 unternommen: Damals versuchten die Insassen Frank Morris sowie die Brüder John und Clarence Anglin, über die Belüftungsgitter der Zellen zu entkommen. Es gelang ihnen zwar, die dafür entsprechenden Gitter freizulegen, um sich Zugang zum Belüftungssystem zu verschaffen, allerdings erreichten sie mit ihrem selbstgebauten Schlauchboot aus Klebstoff und Regenmänteln wohl nie das Festland, sondern wurden von der Strömung hinaus aufs offene Meer getrieben und ertranken. Zwar fanden sich danach mehrere Hinweise darauf, dass es die drei tatsächlich geschafft haben könnten, zu fliehen – dafür sprechen zum Beispiel ein angeblich handgeschriebener Brief von John Anglin aus dem Jahre 2013 oder ein Foto, das die Anglin-Brüder 1975 auf einer Farm in Brasilien zeigt –, jedoch kann das nicht als gesichert gelten.[7]

Die Fluchten von Alcatraz waren erst möglich geworden, weil beim Bau des Gefängnisses gespart wurde. Da das umliegende Meerwasser die Zu- und Ableitungsrohre der Toiletten mit der Zeit korrodieren ließ, bot sich die Möglichkeit, die Bausubstanz mit bloßen Löffeln wegzukratzen, weil die Bewährung im Stahlbeton ein Aufplatzen des Betons herbeiführte. Außerdem waren die Zellentüren im Block D nicht mit gehärtetem, sondern mit Flacheisenstahl versehen, den man mit einer Eisenfeile leicht durchtrennen konnte. Da der Ruf von The Rock, das als sicherstes Gefängnis der Welt galt, mit den Fluchtversuchen Schaden nahm, und die Kosten etwa dreimal so hoch waren wie für ein normales Staatsgefängnis,[10] ordnete Robert F. Kennedy Anfang 1963 die Schließung an. Am 21. März desselben Jahres wurden die letzten Gefangenen auf andere Gefängnisse verlegt. Seitdem ist die Insel offiziell unbewohnt. Der Mythos um Alcatraz hat aber dazu beigetragen, dass dort seit 1972 Besuche möglich sind. Heute werden für Touristen Führungen auf der Insel angeboten.[7]

Die Gefängnisinsel Ping-Pong im Vergleich zum Vorbild: (© Egmont Ehapa)

Bezüge zum Gefängnis Alcatraz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz der Umbenennung des Gefängnisses in der deutschen Übersetzung zur Haftanstalt „Ping-Pong“ ist eine Bezugnahme auf das echte Gefängnis in den USA nicht zu leugnen, zumal im italienischen Original eindeutig in Form eines Wortspiels darauf referenziert wird. Scarpa zeigt gleich zu Beginn der Geschichte einige charakteristische Merkmale des Gefängnisses. So stellt er etwa die Insel im Meer dar, auf der das Gebäude thront, und lässt den Leser mehrere Polizeiboote erblicken, die das Wasser absichern. Es ist ein Wachturm zu erkennen, sowie zahlreiche Scheinwerfer, die auch in der Realität einen Ausbruch unmöglich machen sollten. Zugleich kann der Leser den Zellentrakt inklusive einer Zelle erkennen, die dem Original sehr nahe kommen. Mit der Darstellung von Ping-Pong lehnt sich Scarpa explizit an Alcatraz an, denn auch die Zelle, die er zeigt, und in der Bert Brecher eifrig an dem Gedankenleser arbeitet, ist mit ihrer geringen Größe und Ausstattung fast identisch mit dem offensichtlichen Vorbild, wo die Zellenmaße gerade einmal 1,52 mal 2,74 Meter betragen und nur für eine Person ausgelegt sind. Die Ausstattung reicht von einem Waschbecken über ein Bett bis hin zu einer Toilette und einem kleinen Tisch – genauso wie in Der Mann aus Ping-Pong.[8]

Die zahlreichen Bezüge lassen sich einerseits damit erklären, dass Scarpa wohl auf der Suche nach einem besonders realistischen Ort für die Handlung war, den er in Alcatraz vorfand und wegen seiner besonderen Charakteristik ziemlich originalgetreu übernahm. Andererseits war das Thema zum Entstehungszeitpunkt der Geschichte gerade sehr aktuell: Am 10. März 1963, als die Geschichte im Topolino erstveröffentlicht wurde, stand die Schließung des Gefängnisses unmittelbar bevor und war bereits medienwirksam angekündigt worden. Des Weiteren lag der letzte Fluchtversuch erst wenige Monate zurück (im Dezember 1962 fand zusätzlich zu den oben erwähnten Fluchtversuchen ein weiterer statt) und war damit immer noch höchst aktuell. Das könnte letztlich dazu geführt haben, dass auch Bert Brecher von Ping-Pong geflohen ist, weil Scarpa diese erst wenige Monate zurückliegenden Ereignisse bewusst mit in seine Comicgeschichte integrieren wollte.

Kontexteinordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Modernistische Phase (1963–1966)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mann aus Ping-Pong entstand 1963, als Romano Scarpa sich laut Einschätzung von Francesco Stajano schon in seiner sogenannten „Modernistischen Phase“ befand,[11] die von 1963 bis 1966 reicht und dementsprechend recht kurz ist. Es gibt aber gute Gründe, die dafür sprechen, diese Geschichte wie auch Das kostbare Korallenkänguruh (ebenfalls 1963) noch in Scarpas zurückliegende Phase einzuordnen. Denn wie die anderen Geschichten, die in dieser „Frühen Phase“, die von 1953 bis 1962 währte, entstanden – beispielsweise Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms (1955), Die Irokesenkette (1960) oder Die Kralle der Göttin Kali (1958), um nur eine Auswahl zu nennen –, findet sich auch in Der Mann aus Ping-Pong ein ausgereifter und komplizierter Plot, was so charakteristisch für die frühen Scarpa-Geschichten ist. Gemeinsam mit Leonardo Gori ist Stajano auch an zwei anderen Stellen zu dieser Schlussfolgerung gelangt: Einmal im 9. Band der Floyd Gottfredson Library, und ein anderes Mal im 17. Band der Fantagraphics-Reihe Disney Masters, die in den USA und auf Englisch erscheint. Darin ziehen sie die Linie, bis zu der Scarpa die ihrer Meinung nach hochwertigsten Geschichten produziert hat, schlicht bis 1963, womit sie dann auch Der Mann aus Ping-Pong und Das kostbare Korallen-Känguruh noch zur Frühen Phase Scarpas zuordnen.[12][13]

Gleichzeitig ist es aber wichtig, zu erwähnen, dass sich ab den 1960er Jahren Scarpas Zeichenstil zu wandeln begann, da er sich nunmehr an Fred Moore orientierte. Das führte zu einem insgesamt dynamischeren Stil, als es noch vor wenigen Jahren der Fall war. Außerdem verschwanden ab jetzt Mickys zwei Haare vom Kopf, die bis dahin sinnbildlich für die Fortführung des Werkes von Floyd Gottfredson gestanden hatten. Ironischerweise kehrte sich Scarpa zwar von Gottfredson als maßgebendem Vorbild bei den Zeichnungen ab, konnte sich aber trotzdem nicht ganz von diesem lossagen, da auch Gottfredson Fred Moore als Vorbild verehrte und versuchte, seine Zeichnungen zu imitieren. Über Umwege blieb Scarpa also fortwährend mit dem „Mouse-Man“ verbunden beziehungsweise ist nach wie vor eine gewisse Ähnlichkeit mit dessen Zeichnungen auszumachen. Und auch in den Geschichten reicht kaum jemand anders so nah an Gottfredson heran wie Romano Scarpa.[12]

Ist Mollton schuldig oder nicht? Scarpa wirft immer wieder einen anderen Blick auf ihn – hier, als alle Indizien gegen den Angeklagten sprechen. (© Egmont Ehapa)

Analyse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nebenfiguren als ausdrucksstarke Charaktere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte lebt zu einem wesentlichen Teil von den ausdrucksstarken Charakteren Moritz Mollton und Bert Brecher. Mit Moritz Mollton entwirft Scarpa einen sensiblen Protagonisten, wobei sich der Leser nicht sicher sein kann, ob Mollton gute oder schlechte Absichten hegt. Als ehemaliger Gefängnisinsasse von Ping-Pong stellt er das Bild des entlassenen Straftäters dar, dessen Gutmütigkeit infrage gestellt wird. Mollton neigt zu überschwänglichen Aktionen: So veranstaltet er, nachdem ihn Micky als Gärtner engagiert hat, ein ausgewachsenes Chaos in dessen Garten, oder sorgt für Tumult, als er die Kuhherde des Farmers mit seiner Musik durcheinanderbringt. Das Trichterfon, das er selbst gebaut hat und ständig spielt, wenn sich ein passender Anlass findet, attestiert ihm einen Status als Musikliebhaber, der so an seiner Musik hängt, dass er, als er von Wolf Wohlklang abgelehnt wird, zu Handgreiflichkeiten schreitet. Mollton erscheint gegen Ende der Geschichte verwundbar, witzig und verzweifelt, obwohl er im vorherigen Verlauf voller positiver Energie war. Seine vermeintliche Rückfälligkeit zum Verbrechen gibt der ganzen Geschichte eine besondere Dynamik, gerade, weil seine fast parallel dazu auftretende Schuldlosigkeit das genaue Gegenteil vermuten lässt. Hinzu kommt, dass Mollton auch bei Emotionen nicht zurückhaltend ist – so löst die Androhung, dass er zurück nach Ping-Pong gelangen könnte, in ihm ein Gefühl von starker Verzweiflung aus. Der Mann aus Ping-Pong profitiert als Kriminalgeschichte zu großen Teilen von dem spontanen und naiv daherkommenden Mollton, indem beim Leser eine Zwiespältigkeit zwischen Schuld und Unschuld suggeriert wird. Das befeuert zusätzlich die ohnehin schon komplizierte und vor scheinbaren Ungereimtheiten strotzende Handlung.[14]

Daneben entwirft Scarpa mit Bert Brecher, der erst recht spät namentlich in Erscheinung tritt, das passende Äquivalent zu Mollton. Brecher ist, wie schon am Namen zu erkennen, ein vor krimineller Energie sprühendes Verbrechergenie. Sein eigens konstruierter Gedankenleseapparat ermöglicht es ihm, seine kriminellen Pläne in die Tat umzusetzen, was zum Diebstahl der Buddhaflöte führt. Brecher handelt skrupellos, als er Micky mit einer Pistole bedroht, und scheint besonders strafanfällig zu sein, da er aus Ping-Pong ausbricht und somit keinerlei Besserungsansätze zeigt. Insgesamt stellt Brecher in Der Mann aus Ping-Pong einen ausdrucksstarken Schurken dar, der durchaus detailliert charakterisiert wird. Scarpa verwendet einige Seiten, um dem Antagonisten eine Identität zu geben, anstatt dass er einen x-beliebigen farblosen Kriminellen kreiert. Wie auch andere Charaktere – etwa Ducklas McDuck oder Dettmar Duck – verwendete Scarpa Moritz Mollton und Bert Brecher nur ein einziges Mal. Dahingehend folgte er seinem Vorgänger Floyd Gottfredson, der seinerseits auch viele Figuren nur in einer seiner Geschichten und dann nie wieder gebrauchte, darunter Das Schwarze Phantom, Miklos oder Professor Wunderlich.

Komplizierter Kriminalfall und bewusst angelegte Verwirrung des Lesers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung der Geschichte ist verstrickt und kompliziert, was schon mit der optischen Ähnlichkeit von Mollton und Brecher anfängt und mit dem Trichterfon, dessen Melodie plötzlich gut klingt, endet. Scarpa schafft es, den Leser die ganze Story über geschickt in die Irre zu führen. Denn gleich am Anfang schafft er eine erste Ungereimtheit: Dadurch, dass Brecher lediglich als mysteriöse Schattenfigur dargestellt wird, also nur mit Silhouetten gezeichnet wurde, bleibt unklar, dass der Gefängnisinsasse, der den Gedankenleser baut, gar nicht derjenige ist, der wenige Tage später aus der Haft entlassen wird, Moritz Mollton. Zu diesem Zeitpunkt vermutet der Leser nicht oder kaum, dass es sich um zwei getrennte Personen handelt. Dieser Irrtum wird durch Molltons Verschrobenheit und offensichtliche Unschuld befeuert, was den Leser dahingehend lenkt, dass er annehmen muss, dass es sich bei Mollton um ein Verbrechergenie handeln muss. Die anschließend gezeigte Szene, in der gegenüber von Mickys Haus jemand eine Wohnung bezieht, fügt sich nicht in die bisherige Handlung ein, womit Mollton nach und nach glaubwürdiger erscheint, wie auch Micky ihn beschreibt. Zu einer endgültigen Verwirrung kommt es, als nachts jemand das Trichterfon nimmt und damit Kommissar Hunter belauscht, während dieser über den Ausbruch Bert Brechers nachdenkt. Weil gezeigt wird, wie der Täter aus der Garage eilt, in der Mollton übernachtet und seine Silhouette auf eine Ähnlichkeit zwischen ihm und dem Täter schließen lässt, zweifelt der Leser infolgedessen erneut an der Unschuld Molltons.

Micky wird von Bert Brecher verfolgt, der sich unter anderem als Fischhändler verkleidet. Brecher gibt sich erst ganz am Schluss zu erkennen. (© Egmont Ehapa)

Dass sich die Melodie des Trichterfons zudem auf einmal ins Positive verändert hat, wo sie doch die ganze Zeit über so abschreckend klang, gibt zusätzliche Rätsel auf, da zunächst nicht geklärt wird, wie diese Veränderung geschehen konnte, und auch Micky keinerlei Fragen stellt, sondern vor sich hinträumt. Doch damit nicht genug: Im weiteren Verlauf werden noch mehr Verwirrungen gesetzt, als Mollton von jetzt auf gleich mit dem Wagen, der vor Wohlklangs Musikakademie gestanden hatte, eine Flucht begeht und die Buddhaflöte als gestohlen gemeldet wird. Jetzt wieder endgültig von der Schuld Molltons überzeugt, fragt sich auch Micky, wie es möglich gewesen ist, dass er sich so hat fehlleiten lassen. Als Mollton im Polizeirevier verhört wird, ist der Leser inzwischen fest von dessen Schuld überzeugt, da alle Beweise gegen ihn sprechen. Doch die Schuld Molltons gerät um ein weiteres Mal in Zweifel, als Micky durch Zufall den Gedankenleseapparat im Trichterfon findet und feststellt, dass er bedient wurde, als Mollton sein wunderbares Vorspiel vor ihm und Kommissar Hunter gegeben hat, wodurch Mollton als Schuldiger nicht mehr infrage kommt. Erst auf der siebtletzten Seite der Geschichte betritt schließlich Bert Brecher namentlich die Bühne, womit Mollton endgültig als unschuldig feststeht.

Diese komplizierte Handlung, von mehreren auffälligen gedanklichen Brüchen gekennzeichnet, macht Der Mann aus Ping-Pong zu einem besonders verzwickten Kriminalfall. Selbst Micky gerät ins Zweifeln, ob seine Beurteilung von Beginn richtig ist oder ob er sich womöglich getäuscht hat. Die Handlung erweist sich an mehreren Stellen als unlogisch, dennoch stelle sich ein Lesefluss ein.[15] Scarpa gelingt es, eine komplexe Handlung darzustellen, die den Leser immer wieder in eine falsche Richtung führt und ihn dann seine Schlussfolgerungen überdenken lässt. Das untermalt Scarpas erzählerisches Talent, der sich in Anlehnung an Floyd Gottfredson ähnlich verstrickte Plots ausdenkt. Dabei kann es Der Mann aus Ping-Pong am ehesten noch mit Der königliche Doppelgänger (1937–1938) oder Micky Maus in der Fremdenlegion (1936) aufnehmen, übertrifft aber sogar diese beiden Geschichten in ihrer Komplexität, sodass Scarpa dahingehend sein eigenes Vorbild überflogen hat.

Wesentlich dazu bei trägt auch die Gestaltung des Handlungsverlaufs: Scarpa arbeitet bewusst mit besonderen Panelfolgen, die mal ein Gefühl von Spannung und mal ein Gefühl von Empathie aufkommen lassen. So wechselt die Geschichte zwischen Elementen wie einer geheimnisvollen Atmosphäre (Seite 21), filmischen Schnitten (Seite 15), Dynamik (Seite 36), überraschendem Situationswitz (Seite 52) und Charakterstudien voller Mitgefühl (Seite 57). Damit gelingt es einerseits, Spannung aufkommen zu lassen, andererseits aber die Handlung durchweg abwechslungsreich und ansprechend zu präsentieren. Insgesamt schaffe es Scarpa, eine „Erzählwelt ganz eigener Dichte und Eleganz“ entstehen zu lassen, womit sich Der Mann aus Ping-Pong in puncto Atmosphäre und künstlerischer Gestaltung deutlich von übrigen Disney-Comics abhebt.[15][16]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wirbelstürme mit dem Namen „Alma“ gab es tatsächlich. Der Name Alma wurde insgesamt 11-Mal vergeben.
  • Im Inducks-Ranking belegt die Geschichte derzeit (Stand: März 2025) den Platz 92 unter den „Top 100“.[17]

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Luca Boschi, Leonardo Gori und Andrea Sani: I Disney Italiani. Granata Press, Bologna 1990, S. 114;
  2. Geburtsdaten von Stroud bei „geboren.am“;
  3. Die Originalausgabe des Buchs bei „johnatkinsonbooks.co.uk“;
  4. Artikel zum Film Noir im Filmlexikon;
  5. Das Filmplakat mit weiteren Daten im Filmposter-Archiv;
  6. Inhaltsangabe bei „Christoph Hartung“;
  7. 7,0 7,1 7,2 Artikel zu Alcatraz in der Wikipedia;
  8. 8,0 8,1 Artikel zu Alcatraz bei Spiegel Geschichte;
  9. Artikel zu Bernard Coy in der Wikipedia;
  10. Artikel zu Alcatraz bei Klexikon;
  11. Analyse von Francesco Stajano;
  12. 12,0 12,1 Francesco Stajano und Leonardo Gori: Gottfredsons Erben: Romano Scarpa. Floyd Gottfredson Library 9, Egmont Comic Collection, Berlin 2022, S. 270;
  13. Francesco Stajano und Leonardo Gori: Romano Scarpa: Mouse Maestro. Disney Masters Vol. 17, Fantagraphics Books, Inc., Seattle 2021, S. 181;
  14. Luca Boschi, Leonardo Gori und Andrea Sani: I Disney Italiani. Granata Press, Bologna 1990, S. 103–104;
  15. 15,0 15,1 Rezension des Duckipedia-Nutzers Hobrowili zur Geschichte;
  16. Rezension auf LTB-Online;
  17. Die „Top 100“ im Inducks.