LTB 103: Rezension
In diesem Artikel wird das LTB 71 rezensiert. Ist dieser Band einen Kauf wert oder sollte er lieber im Kiosk stehen bleiben? Du weißt es nicht? Dann lies das! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 71.
Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 71 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight , Gut
, Mittelmaß
oder Schlecht
bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!
Cover
Entenhausen-Stars in Serie: Ähnlich dem MGM-Firmenlogo (nur mit mehreren Enten statt einem Löwen) sind die Köpfe bzw. Büsten unserer Ducks vor einem kreisförmigen Hintergrund versammelt, dessen Rand mit weiteren Symbolen (wie dem Geldspeicher oder dem 313) versehen ist. Die Gesichtsausdrücke lassen bereits auf die typischen Charaktere schließen…
Seit 1983 wurde die US-amerikanische Fernsehserie „Dynasty“ rund um Familienintrigen unter den Reichen und Schönen der Rocky Mountains auf europäischen Fernsehkanälen ausgestrahlt, so auch im italienischen Staatssender RAI. Die Macher der I Classici-Bände fanden es nur ein Jahr später offenbar eine gute Idee, die Entenhausener Welt daran zu messen, und benannten einen ihrer Bände „Paperino Dynasty“. Als ein Jahr später das deutsche Pendant erschien, übernahm Ehapa die Idee und übersetzte für den deutschen Markt wörtlich: „Der Duck-Clan“, denn in Deutschland hieß diese Serie „Der Denver-Clan“. Das Cover stammt unverkennbar von Marco Rota, der vor allem Donald mit klarem, überlegenem Blick darstellt, aber auch als jemanden, der nicht weiß, welche Gefahr ihm droht (vor allem von seinem bereits hinterhältig dreinblickenden Onkel Dagobert). Klassisch und schön – mit deutlicher Ausnahme des rostbraunen Hintergrunds. (11/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Der unglückliche Gewinner
Gustav hat Donald ein Los geschenkt – und deshalb gewinnt es auch!... Doch Donald hat das Los mit der Nummer „ DD 13“ in eine Büchse mit der Aufschrift „Gift“ gesteckt, das die Kinder zum Trödler gegeben haben, um Platz im Schrank für Omas Eingemachtes zu machen. Donalds Jagd nach Büchse und Los führt vom Trödler über den Schottplatz und weiter zu Onkel Dagoberts Gießerei, doch da er sich dabei nicht immer ganz regelkonform verhält, wird er bald selbst von der Polizei und dem Betreiber des Schrottplatzes verfolgt. Neben den Kindern, die ihm helfen wollen, beteiligen sich überdies bald Onkel Dagobert und die Panzerknacker an der wilden, verwegenen Jagd. Am Ende muss Donald, auch weil er die Gießerei seines Onkels hat stilllegen lassen, ihm sein Los überlassen. Am Ende sitzt Donald vor dem unrentablen Trödlerladen, den Dagobert sich im Zuge der Suche nach der Büchse hatte andrehen lassen, und bietet gebrauchte Nägel, Lumpen und alte Flaschen feil…
Von Beginn der Sechziger Jahre an arbeitete Romano Scarpa besonders gerne mit den beiden Brüdern Abramo und Giampaolo Barosso zusammen, die ihm gag- und temporeiche, klassisch komponierte, aber nicht allzu komplizierte Skripts lieferten, die Scarpa dann mit dem ihm eigenen zeichnerischen Leben füllte. Das Kreuz und Quer und Hin und Her der rasanten Handlung zwischen Glück und Pech schreit geradezu nach den Talenten des besten italienischen Zeichners seiner Generation: unvorhergesehene Wendungen, die sich auf den Gesichtern der Protagonisten abzeichnen, die gesamte Emotionspalette zwischen tiefster Verzweiflung und euphorischster Freude, der Einsatz von Händen, Füßen, ganzen Entenkörpern in pfeilschneller Bewegung, was kein Panel wie das andere wirken lassen. Ein Glück für diesen Band, dass es (wenigstens) diese Geschichte gibt! (13/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Liebe Gäste
Donald wird zum Haustiersitter wider Willen… Die drolligen Tiere reichen aus, um von einer gelungenen, sympathischen Gaggeschichte sprechen zu können. Im Jahr 1945 hatte das Strip-Duo Bob Karp und Al Taliaferro offenbar noch sehr viel brauchbareres Material im Köcher als in späteren Jahren, als sich (zu) viel zu wiederholen begann. (7/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Der Buchprüfer
Onkel Dagobert setzt Donald zum Buchprüfer seines Hotels im Ferienort Las Palomitas ein. Für den Rest der Zeit dürften sich Neffe und Großneffen in der Sonne aalen und im Meer schwimmen. Doch als ihm die Arbeit über den Kopf wächst, fordert Donald bei seinem Onkel einen Ersatzmann an. Tick, Trick und Track lassen den Brief verschwinden und sind ganz baff, als gleichwohl ein neuer Revisor auftaucht: Langfinger-Lucky hat die Post abgefangen und die Chance gewittert, den Hotelsafe auszurauben. Als auch noch Onkel Dagobert vor Ort auftaucht, spitzt sich die Lage zu, doch gegen die Cleverness der Kinder hat der falsche Buchprüfer keine Chance…
Einen gewissen Charme hat die Art und Weise, wie Tick, Trick und Track den Brief loswerden, der ihren erholsamen Urlaub am Meer bedroht: Sie legen auf einem Steg ein kleines Steinchen drauf, und markieren dann die Unschuldslämmer, als der Wind ihn – wie befürchtet, oder wie erhofft? – dann doch erfasst: „Schicksal! Wir können nichts dafür!“ – „Trotzdem sagen wir es Onkel Donald lieber nicht, sonst kommt er noch auf die Idee, wir hätten’s absichtlich getan!“ (S. 44) Ansonsten? Tja, ist es nur ein höchst unterdurchschnittliches Ferienabenteuer mit notdürftig angehefteter Kriminalhandlung und den unbeholfenen Zeichnungen Giuseppe Peregos. (3/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Die Flaschenpost
Donald wird auf ein unbewohntes Eiland gespült – doch dort findet sich wenigstens eine Flasche für eine Rettung versprechende Flaschenpost… Ziemlich nette Pointe für einen späten Donald-Strip von 1976. (9/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Südseeträume
Donald wird vom Onkel Dagobert zum Paumotu-Archipel in der Südsee geschickt, wo diesem seit langem eine Insel namens Bola-Bola gehört, die allerdings noch niemals Gewinn abgeworfen hat. Er soll dort Ananas anbauen. Das süße Leben Donalds und seiner Neffen auf der Insel mit freundlichen Eingeborenen hat ein Ende, als er beginnt, Kokospalmen zu fällen. Zur Strafe muss er sich mit einem Tigerhai anlegen und wird dabei übel verletzt. Zu allem Überfluss erweist sich, dass er auf der falschen Insel gelandet ist: Das echte Bola-Bola ist ein winziges Eiland in einer Bucht des Garatonga-Atolls, auf dem Donald gelandet war, auf dem man selbstverständlich gar nichts anbauen kann. Donald, zurück in Entenhausen, fällt deshalb stinksauer über seinen Onkel her und legt ihn am Ende sogar noch sauber rein…
Ein bisschen ähnlich ist diese ja schon zur vorigen Geschichte – in beiden geht es um ein Urlaubsparadies, das zur Falle wird –, wird aber von Carlo Chendi etwas eleganter erzählt und von Giovan Battista Carpi natürlich weit besser gezeichnet. Dennoch bekommen Autor und Zeichner das Bruchstückhafte in dieser Geschichte nicht ganz eliminiert. Amüsements gibt es dennoch einige, deutlich am besten gefällt mir freilich die überraschende Wendung mit dem Stückchen Fels mit einzelner Palme, das sich als das wahre Bola-Bola erweist, was in einem großformatigen Panel auf S. 72 witzig inszeniert wird. (7/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Der Eierkrieg
Kuno Knäuls Eier gelangen immer schneller von seiner Eierfarm zum Verkauf ins Städtchen Littletown, während Dagoberts Eier mühselig per Zug ums Gebirge herum gelenkt werden müssen. Nach einigen untauglichen Versuchen scheint die Lösung greifbar nahe: ein Tunnel durchs Gebirge! Dabei stoßen Düsentrieb und Donald auf eine Goldader, woraufhin sie beginnen, an beiden Tunnels gleichzeitig zu arbeiten. Doch nicht nur Dagobert merkt, dass da etwas vor sich geht, sondern auch Knäul, der versucht, den Tunnel durch gestautes Wasser aus dem nahe gelegenen Fluss zu überfluten. Dabei ersäuft er aber versehentlich seine eigene Eierfarm, denn der Tunnel entlang der Goldader hatte dort seinen Ausgang gefunden. Nun muss der wieder mal gelackmeierte Donald nicht nur Eier verladen, sondern auch das von Dagobert für sich reklamierte Gold…
Der reichste Mann der Welt, Dagobert Duck, als Eierbaron? Nun, warum nicht, denn als solchen hatte man ihn immerhin noch nie gesehen. Der Ungewöhnlichkeit des Geschäftszweiges entspricht durchaus die Skurrilität der Handlung. Sowohl der Geschwindigkeitsrausch Donalds auf der Lok als auch der Versuch, die Eier mit einem Katapult über den Berg zu schleudern und auf der anderen Seite mit Keschern aufzufangen, werden von Pier Lorenzo de Vita zum Piepen dargestellt. Danach wird die Story deutlich konventioneller (Marke: „Der betrogene Betrüger“), erfreut aber immerhin noch mit einem vor den Wassermassen gemeinsam mit all seinen Hühnern auf eine Plattform geflüchteten Kuno Knäul, dem wir das von Herzen gönnen. Das hat wie einige andere kleinere Werke de Vitas aus dieser Zeit (1963) in Maßen künstlerischen Charme! (8/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Ein Dia mit Knalleffekt
Donald stört die Ruhe der schlafenden Gäste seines Dia-Abends mit Feuerwerkskörpern auf… Kleine Gag-Auskopplung der wie meist von Tony Strobl gezeichneten Reihe Photo Album Stories, bei der es sich zumindest lohnt, bis zur ebenfalls kleinen Schlusspointe am Ball zu bleiben. (7/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Der Tierpsychologe
Donald glaubt nach dem Studium von ein paar Ausgaben einer entsprechenden Zeitschrift ein begnadeter Tierpsychologe zu sein, scheitert aber zunächst an seinen Versuchsobjekten, egal ob Löwe oder Eichhörnchen. Da wird er von einem Nachbarn um Hilfe gebeten, dessen Hund Tobi ein echter Streuner geworden ist. Zwar gelingt es Donald gewitzt, Tobi wieder von seinem neuen, unguten Freundeskreis der Straßenköter zu entfernen, doch beim Versuch, in ihm Jagdinstinkte zu wecken, legen sich Hund und Ente mit einem ausgewachsenen Bären an…
…weswegen auch diese berufliche Karriere Donald Ducks mal wieder in die Binsen geht. Viele Panels weisen eine starke Orientierung des Zeichners Giorgio Bordini an dem Romano Scarpa jener Zeit (1964) auf, freilich ohne diesem das Wasser reichen zu können, und auch die Story von Rodolfo Cimino ist weitestgehend uninteressant entworfen und uninspiriert auf den Weg gebracht. (4/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Der Briefmarken-Ausflug
Donald pumpt Onkel Dagobert an, um einen versprochenen Ausflug mit Daisy und den Kindern machen zu können. Für 10 Taler beauftragt ihn Dagobert nun, bei der Gelegenheit eine Sondermarke aus Filatorra abzuholen. Doch der Trip nach Filatorra verläuft katastrophal: Donald hat den Proviant vergessen und bringt auf der Jagd nach einem Huhn einen Strohhaufen zum Einsturz, den er unter Drohungen des Bauern wieder aufschichten muss. Während sich Daisy wutentbrannt auf den Heimweg machen will, erfahren die Kinder auf dem Postamt, dass die Sondermarke bereits ausverkauft ist. Sie treffen Onkel Gustav, der die letzte erstanden hat. Währenddessen haben die Panzerknacker gleich das ganze Briefmarkenalbum Dagoberts geklaut und mischen die ganze Filatorra-Reisegesellschaft auf. Am Ende muss Donald froh sein, dass Gustav – mit Album und Marke – bereit ist, Donald nebst Daisy und den Kindern mit zurück nach Entenhausen zu nehmen…
Ein bisschen gibt es die Zusammenfassung wieder: Etwas Vernünftiges kommt auf diese Weise schwerlich zustande. Ein unbekannter Autor lässt den sowieso „umstrittenen“ Zeichner Giulio Chierchini die Suppe eines unausgegorenen Skripts ausbaden, dessen Ziel es gewesen zu sein scheint, dort auch irgendwie Daisy, Gustav und natürlich die unvermeidlichen Panzerknacker unterzubringen. Wie bei einigen anderen Comics dieses Bandes wird der Comic durch einen feinen Gag aufgewertet: Als die Panzerknacker als Glaser sich Zutritt zu den Dagobertschen Geschäftsräumen dadurch verschaffen, dass sie die Scheibe gerade nicht eingesetzt hatten. (2/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Der Kampfhahn
Und noch ein Urlaubsparadies: In Bendormira findet unter Begleitung seiner Neffen Donald seine Ruhe, denn die Bewohner sind womöglich noch verschlafener als er selbst. Das ändert sich schlagartig, als die Kampfhahnsaison beginnt. Donald ist angefixt und beschließt, einen Hahn mit nach Entenhausen zu nehmen. Doch Betrüger drehen ihm – mit falschem Schnabel – den sanftmütigen Chichirillo an. Donald fordert mit seinem vermeintlich guten Kauf den großmäuligen Hühner-Heini heraus. Doch im Training macht dessen Kämpfer gute Fortschritte, während Chichirillo… na ja! Und auch im Kampf selbst wird letzterer mühelos niedergestreckt, aber zur Furie, als er sein „Herrchen“ Donald durch den aggressiven Heini in Gefahr geraten sieht. Am Ende sitzt Chichirillo mit den Ducks beim – vegetarischen – Abendessen zu Tisch…
Hahnenkämpfe scheinen für italienische Disney-Zeichner ebenso unablöslich zu Mexiko gehören wie der Sombrero – auch davon legt dieser frühe Arbeitsnachweis (Jan. 1964) von Massimo de Vita, den er unverkennbar (Splashpanel!) nach Rodolfo Ciminos Skript realisierte, Zeugnis ab. Dem jungen De Vita gelingt hier bereits enorm viel in der Darstellung einer authentisch lateinamerikanischen Siesta-Atmosphäre. Donalds Physiognomie gewinnt einen charakteristischeren Ausdruck als bei Bordini, mit dem diese Zeichnungen in mancherlei Hinsicht verwandt sind. Vor allem nimmt der Comic aber durch die tragikomische Figur des Chichirillo für sich ein, der sich in ein Metier verschlagen sieht, in das er augenscheinlich nicht gehört. Dass er dann doch derart aus sich herauskommt, ist psychologisch nicht ganz stimmig, aber dennoch notwendig, um den Handlungsfaden zu einem guten Ende zu führen. (10/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Der Schlaftrunk
Donald klingelt des Nachts Daisy für ein Kakao-Rezept aus dem Bett… Neben der (aha!) müden Pointe törnt hier überdies die versemmelte Panel-Dramaturgie ab. (3/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Ein saftiges Geschäft
Tick, Trick und Track erhalten von Onkel Dagobert günstig Tipps für die Selbständigkeit und sogar die ersten Rohstoffe: Saftige Orangen, um daraus Saft zu machen. Im Park ist nichts zu holen – zu viel Konkurrenz – aber vor dem eigenen Haus kaufen die Leute wie verrückt. Da der erste Becher umsonst ist, kreuzt auch der enorm durstige Onkel Donald in wechselnden Verkleidungen auf. Bei der letzten Verkleidung – als Gangsterboss – wird er von der Polizei gefasst, als er gerade aus einem Fenster der rückwärtigen Front seines eigenen Hauses steigt. Tick, Trick und Track, die erkannt haben, welches Spiel ihr Onkel da veranstaltet hat, verleugnen ihn…
Hinten sind die Gänse fett! Das plätschert zunächst als halbgare Gag-Geschichte so vor sich hin, gewinnt dann aber doch noch durch die vielen bizarren Verkleidungen Donalds (zum Beispiel als Schotte oder als Raumfahrer!...) enorm an Tempo und Komik. Vor diesem Hintergrund liest man dann nochmal die ersten Seiten und merkt, dass da auch keineswegs alles schlecht war: Dagobert, der für seine Tränen das Taschentuch seines Chauffeurs benutzt, weil dessen Frau umsonst wäscht, oder auch der Bengel, der sich im Park einen Becher Orangensaft erschleicht, von seiner Mutter aber keineswegs gemaßregelt, sondern verteidigt wird: „Waaas? Ihr habt ihn von eurem widerlichen, selbstgepanschten Saft da trinken lassen? Der ist ja nicht mal pasteurisiert und bestimmt voller Bakterien!“ (S. 194) Also summa summarum doch eine gute Arbeit von den Barossos und Luciano Gatto. (9/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Duell im Schnee
Donald hasst den Winter so sehr, wie Tick, Trick und Track ihn lieben. Doch dann muss er wohl oder übel in den Skiort Obermurgl aufsuchen, weil Daisy dort mit Gustav eine Wintersportwoche verbringt. Donald konkurriert mit seinem Vetter im Abfahrtsrennen, im Eiskunstlauf und im Skispringen, doch zieht aufgrund seines phänomenalen Pechs jedes Mal den Kürzeren. Am Ende sind jedoch beide auf der Gewinnerseite: Als Daisy erfährt, dass Donald unerschrocken ihre Skimütze bergen wollte und dabei verunfallte, sieht sie ein, dass sie ihm Unrecht getan hatte, und pflegt ihn fürsorglich am Krankenbett. Und Gustav tröstet sich unterdessen mit seinem Glück am Roulettetisch…
Nach einem „heißen“ Perego am Bandanfang jetzt also noch ein am Silvestertag des Jahres 1961 ersterschienener bitterkalter, für den Autor Abramo Barosso ausnahmsweise mal nicht mit seinem Bruder zusammenarbeitete, sondern mit Osvaldo Pavese. Die nur ein halbes Jahr später erschienene Geschichte „Wässrige Kämpfe“ (LTB 107) von den Barossos und Perego wirkt übrigens wie eine Verwurstung exakt der gleichen Motive für die Sommerzeit. Bemerkenswert an dieser Geschichte ist allenfalls, dass Donald und Tick, Trick und Track diesmal ihren Hund Bolivar (hier Bernie genannt) mitnehmen. Die lustigsten und eigentlich die einzigen lustigen Momente sind die, in denen Bolivar sein Herrchen Donald mal wieder aus einer Schneeverwehung retten muss. (3/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Das Appartement
Donald als sein Butler und Dussel als sein Chauffeur begleiten Onkel Dagobert zu einem Appartement, das er als Stadtwohnung in Erwägung zieht. Die Sache ist nur: Dussel ist in dem Gebäude Hausmeister! In Verkleidung versucht er seinem Onkel die Idee mit einer Wohnung dort auszureden. In der Tat ist das Gebäude in einem miserablen Zustand. Zunächst machen die Mieter ihren Hausmeister verantwortlich, wenden sich dann aber doch gegen den Eigentümer: Dagobert…
Zeichner Al Hubbard behandelt die Figur Dussel Duck in dieser Geschichte von 1971 so, als hätte er sie erfunden. Kein Wunder: Er hatte sie (als amerikan. Fethry Duck) 1964 erfunden!... Witzig die Kluft mit Bademantel, dunkler Brille und Mörderduschhaube, in der er dem potenziellen Mieter Dagobert gegenübertritt. Ein ganz schönes Durcheinander, das Spaß und schon Lust auf den nächsten Band macht. (10/15) Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)
Fazit
Nach dem hervorragenden Start halten sich Ausschuss und Lichtblicke einigermaßen die Waage. Auffällig, dass diesmal fast alle Geschichten zum Zeitpunkt des Erscheinens des Bandes schon gut und gerne ihre 20 Jahre auf dem Buckel hatten. Wie so häufig in den Bänden der Zwischenphase (ca. Bd. 80 bis 117) muss man etwas tiefer schürfen, um die wahren Perlen zu erkennen. Hobrowili (Diskussion) 21:01, 12. Okt. 2025 (CEST)