Dreamcast

Die Dreamcast ist die letzte Videospielkonsole der Firma Sega und kam in Japan am 27. November 1998 auf den Markt. Die Nachfolgekonsole des Sega Saturn konnte trotz fortschrittlicher Technik und gutem Verkaufsstart die Erwartungen nicht erfüllen. Aufgrund der starken Konkurrenz durch die PlayStation 2 fasste die Dreamcast keinen Fuß im Handel und setzte sich schlussendlich nicht auf dem Markt durch. Das ambitionierte Projekt entwickelte sich um die Jahrtausendwende zu einem finanziellen Desaster für Sega. Die Produktion der Konsole wurde bereits im Frühjahr 2001 eingestellt. Insgesamt wanderten nur rund 9 Millionen Einheiten über die Ladentheke.
Nachdem Disney sein Engagement auf dem Sega Saturn zurückgefahren hatte, unterstützte der Konzern die Dreamcast mit einigen Titeln.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit der im November 1994 veröffentlichten Videospielkonsole Saturn feierte Sega anfängliche Erfolge. Doch nach dem Launch der PlayStation und des Nintendo 64 verlor der Konzern rasch Marktanteile und lief der Gefahr auf, hinter der Konkurrenz zurückzufallen. Während Sega 1997 bei den Verkaufszahlen hinter Sony und Nintendo auf dem dritten Platz rangierte, begann man bereits mit der Entwicklung eines Nachfolgers. Auf der Sega New Challenge Conference, die am 21. Mai 1998 in Tokyo stattfand, präsentierte Sega das Gerät der Öffentlichkeit.[1] Im Westen wurde der Release des Systems mit Spannung erwartet. Allein in den USA lag die Zahl der Vorbestellungen bis Ende August bei über 300.000 und übertraf damit die Erwartungen von Sega bei weitem.[2] Die Markteinführung erfolgte in den Vereinigten Staaten am 9. September 1999, Europa zog am 14. Oktober 1999 nach. In Deutschland kostete die Dreamcast zum Release 499 DM.[3] Aufgrund der schleppenden Verkaufszahlen senkte Sega den Verkaufspreis wenig später auf rund 399 DM. Nach der Veröffentlichung der PlayStation 2 zum Weihnachtsgeschäft 2000 brachen die Verkäufe der Dreamcast so stark ein, dass Sega im Januar 2001 die Einstellung der Produktion bekanntgab. In Europa übernahm daraufhin das französische Unternehmen Bigben Interactive die Vermarktung der Konsole. Die letzten Bestände wurden in Deutschland ab Februar 2001 für einen unverbindlichen Verkaufspreis von 299 DM verkauft, nachdem die Einzelhändler mit eigenständigen Preissenkungen auf den Produktionsstopp reagiert hatten.[4] Bigben selbst bot zum Weihnachtsgeschäft 2001 ein Bundle mit drei Vollpreistiteln für 279 DM an.[5] Infolge der geringen Verkaufszahlen wies der Konzern 2000 einen Verlust von rund 18,1 Milliarden Yen (~ 193 Millionen Euro) aus.[6]

Während Disney zu Zeiten des Master System und Mega Drive zu den produktivsten Drittanbietern zählte, veröffentlichte der Konzern für die Vorgängerkonsole der Dreamcast – abgesehen von einem japanexklusiven Port von Quackshot und Castle Of Illusion – keinen einzelnen Titel. Aufgrund des Misserfolges des Sega Saturn zeigte sich Disney weiterhin zögerlich und unterstützte die neue Konsole von Sega vorläufig nicht. Erst im Jahr 2000 erschienen in Zusammenarbeit mit anderen Herstellern wie Ubi Soft oder Eidos insgesamt sechs Titel. Außerdem wurden zwei Spiele unter dem Label des Tochterunternehmens ESPN veröffentlicht. Bei den Spielen handelt es sich allesamt um Multiplattformtitel. Nach nur einem Jahr stellte Disney die Unterstützung für die Konsole ein.
Seit der Eröffnung im Jahr 1994 sponserte Sega im Themenpark Epcot die Ausstellung „Innoventions: The Road to Tomorrow“. Nach einer zweimonatigen Renovierung wurde die Attraktion passend zum Launch der Dreamcast unter dem Titel „Video Games of Tomorrow“ wiedereröffnet. Die Ausstellung legte einen Fokus auf die Konsole und bot Fans die Möglichkeit, neue Dreamcast-Spiele auszuprobieren. Darüber hinaus konnten Anstecknadeln mit dem Dreamcast- und Walt Disney World-Logo erworben werden. Die Räumlichkeiten der Ausstellung wurden durch eine imposante Statue von Sonic the Hedgehog geschmückt, die von der vorhergehenden Fachmesse E3 stammte. 2001 beendete Sega die Patenschaft für die Ausstellung.[7]
Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Dreamcast ist mit einem 200 MHz getakteten Hitachi-SH4-RISC-Prozessor und 16 MB RAM ausgestattet. Außerdem sind ein 8 MB großer Grafikspeicher und ein 2 MB großer Audiospeicher verbaut. Sega setzte beim Speichermedium auf die eigens entwickelte GD-ROM, einer Weiterentwicklung der CD-ROM. Die Dreamcast bietet eine Auflösung von 640 × 480 Pixeln, die Tonausgabe erfolgt durch einen 32-Bit-Yamaha-3D-Soundchip. Als eine der ersten Videospielkonsolen bot die Dreamcast zahlreiche Online-Funktionen, wie etwa einen Webbrowser oder DLC-Erweiterungen.
Disney-Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Toy Story 2: Buzz Lightyear eilt zu Hilfe! (2000)
- Walt Disney World Quest: Magical Racing Tour (2000)
- ESPN: International Track & Field (2000)
- Captain Buzz Lightyear – Star Command (Videospiel) (2000)
- 102 Dalmatians: Puppies to the Rescue (2000)
- ESPN: NBA 2Night (2000)
- Dinosaurier (2000)
- Donald Duck Quack Attack (2000)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Dreamcast reveal: Sega New Challenge Conference, May 21st 1998, Tokyo, youtube.com
- ↑ Gaming's next generation, money.cnn.com
- ↑ Sega stellt Dreamcast auf der IFA vor, golem.de
- ↑ Sega verkündet neuen Preis für Dreamcast, golem.de
- ↑ Neues Dreamcast-Bundle von Bigben, gamesmarket.global
- ↑ Dreamcast für Sega ein finanzieller Albtraum, heise.de
- ↑ Sega World At Disney's Innoventions, forums.sonicretro.org