Walt Disney: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein Großwerk gelang Disney 1937 mit der Zeichentrick-Verfilmung von [[Schneewittchen und die sieben Zwerge]], der von der Filmakademie einen regulären [[Oscar]] sowie sieben Miniaturausgaben erhielt. Insgesamt waren 750 Künstler an der Erschaffung dieses Klassikers beteiligt. Im Anschluss an den großen Erfolg von Schneewittchen schuf Disney 1940 eine Zeichentrick-Version von [[Pinocchio]]. Ein absolutes Novum war der ebenfalls 1940 erschienene Musikfilm [[Fantasia]], der zu Werken Bachs, Beethovens, Tschaikowskis und Strawinskys kleine Kurzgeschichten präsentiert. Er gilt als erster abendfüllender vertonter Trickfilm, wobei nicht eine Geschichte vertont, sondern, quasi umgekehrt, die Musik in Bilder zeichnerisch übersetzt wird. Neben den netten und niedlichen Geschichten (z.B. auch ein urkomisches Ballett von Nilpferden und Krokodilen) erscheinen auch düstere oder sogar abstrakte Episoden. Sehr bekannt ist dabei diejenige, in der Micky den "[[Zauberlehrling]]" - vertont nach der bekannten Goethe-Ballade - spielt. 1941 folge [[Dumbo]] als vierter abendfüllender Zeichentrickfilm und 1942 schließlich [[Bambi]] nach Felix Salten, den Walt Disney selbst immer als seinen Lieblingsfilm bezeichnete. Diese fünf Werke gelten bis heute als die größten Klassiker aus dem Hause Disney. | Ein Großwerk gelang Disney 1937 mit der Zeichentrick-Verfilmung von [[Schneewittchen und die sieben Zwerge]], der von der Filmakademie einen regulären [[Oscar]] sowie sieben Miniaturausgaben erhielt. Insgesamt waren 750 Künstler an der Erschaffung dieses Klassikers beteiligt. Im Anschluss an den großen Erfolg von Schneewittchen schuf Disney 1940 eine Zeichentrick-Version von [[Pinocchio]]. Ein absolutes Novum war der ebenfalls 1940 erschienene Musikfilm [[Fantasia]], der zu Werken Bachs, Beethovens, Tschaikowskis und Strawinskys kleine Kurzgeschichten präsentiert. Er gilt als erster abendfüllender vertonter Trickfilm, wobei nicht eine Geschichte vertont, sondern, quasi umgekehrt, die Musik in Bilder zeichnerisch übersetzt wird. Neben den netten und niedlichen Geschichten (z.B. auch ein urkomisches Ballett von Nilpferden und Krokodilen) erscheinen auch düstere oder sogar abstrakte Episoden. Sehr bekannt ist dabei diejenige, in der Micky den "[[Zauberlehrling]]" - vertont nach der bekannten Goethe-Ballade - spielt. 1941 folge [[Dumbo]] als vierter abendfüllender Zeichentrickfilm und 1942 schließlich [[Bambi]] nach Felix Salten, den Walt Disney selbst immer als seinen Lieblingsfilm bezeichnete. Diese fünf Werke gelten bis heute als die größten Klassiker aus dem Hause Disney. | ||
Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte Disney zahlreiche Abenteuerfilme wie "Die Schatzinsel" nach Robert Louis Stevenson und 20.000 Meilen unter dem Meer nach Jules Verne. In den 1950er Jahren entstanden [[Cinderella]], [[Alice im Wunderland]], [[Peter Pan]] und [[Dornröschen und der Prinz]], aber auch, zusammen mit dem deutschen Physiker und Populärwissenschaftler [[Heinz Habe]]r, die Fernsehdokumentation [[Unser Freund das Atom]], mit der im Auftrag der Regierung Eisenhower das Image der Kernenergie verbessert werden sollte. | Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte Disney zahlreiche Abenteuerfilme wie "Die Schatzinsel" nach Robert Louis Stevenson und 20.000 Meilen unter dem Meer nach Jules Verne. In den 1950er Jahren entstanden [[Cinderella]], [[Alice im Wunderland]], [[Peter Pan]] und [[Dornröschen und der Prinz]], aber auch, zusammen mit dem deutschen Physiker und Populärwissenschaftler [[Heinz Habe]]r, die Fernsehdokumentation [[Unser Freund das Atom]], mit der im Auftrag der Regierung Eisenhower das Image der Kernenergie verbessert werden sollte. | ||
Am 17. Juli 1955 eröffnete Walt Disney seinen ersten Vergnügungspark [[Disneyland]] in Anaheim, wenige Kilometer südlich von Los Angeles. 1964 kaufte er das Gelände für den zweiten Park in Orlando, Florida, der noch besser als das erste Disneyland werden sollte. 1964 kam der erfolgreichste Disney-Spielfilm, das Musical Mary Poppins, heraus, das mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde. Der letzte Film, an dem Disney persönlich mitwirkte war [[Das Dschungelbuch]] (The Jungle Book). | Am 17. Juli 1955 eröffnete Walt Disney seinen ersten Vergnügungspark [[Disneyland]] in Anaheim, wenige Kilometer südlich von Los Angeles. 1964 kaufte er das Gelände für den zweiten Park in Orlando, Florida, der noch besser als das erste Disneyland werden sollte. 1964 kam der erfolgreichste Disney-[[Spielfilm]], das Musical [[Mary Poppins]], heraus, das mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde. Der letzte Film, an dem Disney persönlich mitwirkte war [[Das Dschungelbuch]] (The Jungle Book). | ||
Am 15. Dezember 1966 starb Walt Disney unerwartet nach einer Operation an Lungenkrebs, und sein jüngerer Bruder Roy übernahm die [[Walt Disney Productions]] und die Weiterentwicklung des Parks, der 1971 zu Ehren seines "Erfinders" als [[Walt Disney World]] eröffnet wurde. Es war nicht, wie oft angenommen, Walt Disney, der [[Dagobert Duck]] und andere Mitglieder der Disney-Familie erfunden hat, sondern der „gute Zeichner“ [[Carl Barks]]. Aus seiner Zeichenfeder stammen auch viele weitere Einwohner Entenhausens. | Am 15. Dezember 1966 starb Walt Disney unerwartet nach einer Operation an Lungenkrebs, und sein jüngerer Bruder Roy übernahm die [[Walt Disney Productions]] und die Weiterentwicklung des Parks, der 1971 zu Ehren seines "Erfinders" als [[Walt Disney World]] eröffnet wurde. Es war nicht, wie oft angenommen, Walt Disney, der [[Dagobert Duck]] und andere Mitglieder der Disney-Familie erfunden hat, sondern der „gute Zeichner“ [[Carl Barks]]. Aus seiner Zeichenfeder stammen auch viele weitere Einwohner Entenhausens. | ||
Um Trickfilme realistischer wirken zu lassen, entwickelten Disneys Techniker den Multiplan-Kamera-Tisch, bei dem Zeichnungen von Hintergrund, Figur und Vordergrund auf getrennte, übereinanderliegende Ebenen gelegt und dann von oben fotografiert werden. Durch veränderte Abstände zwischen den Ebenen lassen sich so realistischere, räumlich wirkende Effekte realisieren. | Um Trickfilme realistischer wirken zu lassen, entwickelten Disneys Techniker den Multiplan-Kamera-Tisch, bei dem Zeichnungen von Hintergrund, Figur und Vordergrund auf getrennte, übereinanderliegende Ebenen gelegt und dann von oben fotografiert werden. Durch veränderte Abstände zwischen den Ebenen lassen sich so realistischere, räumlich wirkende Effekte realisieren. |