Glückszehner: Unterschied zwischen den Versionen

andere Originstory laut „Unter schwerem Verdacht“
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Don Rosa verwendet seit seinem Comic ''[[Das Geheimnis des Glückszehners]]'' eine einheitliche, aber von Barks abweichende Prägung des Dime, nämlich die ''Goddess of Liberty'' mit dem Prägungsjahr 1875. In der Geschichte lässt er Dagobert die Münze 1877 verdienen. Wie die beiden realen amerikanischen Münzen, an denen sich Barks orientierte, gibt es diesen Dime ebenfalls wirklich.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Seated_liberty_dime.jpg</ref>
Don Rosa verwendet seit seinem Comic ''[[Das Geheimnis des Glückszehners]]'' eine einheitliche, aber von Barks abweichende Prägung des Dime, nämlich die ''Goddess of Liberty'' mit dem Prägungsjahr 1875. In der Geschichte lässt er Dagobert die Münze 1877 verdienen. Wie die beiden realen amerikanischen Münzen, an denen sich Barks orientierte, gibt es diesen Dime ebenfalls wirklich.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Seated_liberty_dime.jpg</ref>


In der Saga ''[[Sein Leben, seine Milliarden]]'' von [[Don Rosa]] verdient der junge [[Dagobert Duck]] die Münze beim Schuhputzen in Glasgow. Das Ganze ist bei Rosa jedoch von Dagoberts [[Dietbert Duck|Vater]] eingefädelt, um ihn die Härte des Lebens zu lehren: Eine US-Münze ist in Schottland wertlos, Dagobert wurde also um seinen ersten Lohn betrogen. Aus diesem Erlebnis zieht Dagobert den Entschluss, nach Amerika auszuwandern, damit die verdiente, aber in Schottland wertlose Münze, einen Wert bekommt. In ''Das Geheimnis des Glückszehners'' wird gezeigt, wie die Münze von [[Kuno Klever]] aus den USA nach Schottland gebracht wird, wo er sie den armen Kindern zusammen mit anderem Kleingeld zuwirft. [[Mathilda Duck|Mathilda]] sammelt die Münze auf und übergibt sie ihrem Vater, der den oben genannten Plan fasst. In ''Der Letzte aus dem Clan der Ducks'' wird gezeigt, dass auch Dagobert seinen Lohn an die Familie abtritt, nur eben den wertlosen Dime nicht. Die Schuhputzszene war zuvor in ''Die große Langeweile'' von [[Carl Fallberg]] und [[Tony Strobl]] zu sehen. Und auch in ''[[Die Geschichte von Onkel Dagoberts Bett]]'' von [[Vic Lockman]] und Barks betätigte sich der kleine Dagobert als Schuhputzer (ohne dass allerdings ein Bezug zum ersten selbstverdienten Zehner gezogen wird).
Die Nummer Eins wirkt als einzelner Gegenstand ohne jeglichen materiellen Wert noch viel mehr als Symbol für das besagte Ideal, das sich Dagobert geschaffen hat.<br>
„Er ist Dagoberts Lebensspender und sein Lebenszweck, man könnte sagen, seine komplette Potenz ist eingeschmolzen in der unscheinbaren kleinen Münze. Wer ihm den Zehner nimmt, raubt ihm die Kraft“, erklärt der Schriftsteller Frank Schätzing dieses Phänomen.<ref>[https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.65-jahre-dagobert-duck-ein-kapitalist-nein-ein-sparer.024f3e60-c47e-49d3-8d06-94f7106a7556.html 65 Jahre Dagobert Duck - Ein Kapitalist? Nein, ein Sparer!] auf stuttgarter-zeitung.de vom 23. November 2012, abgerufen am 22. Oktober 2021</ref> Die Funktion als „Glücksbringer“ lehnt [[Don Rosa]] grundsätzlich ab. Im letzten Hauptkapitel der SLSM-Saga legt Rosa seine eigene Sichtweise auf die angebliche „Glücksmünze“ Dagobert in den Mund, als er den Aberglauben seines Neffen Donalds energisch zurückweist:
[[Datei:Nicht Glückszehner.jpeg|thumb|right|Dagobert reagiert energisch auf den Spitznamen seines ersten Zehners. (© [[Egmont Ehapa]])]]
[[Datei:Nicht Glückszehner.jpeg|thumb|right|Dagobert reagiert energisch auf den Spitznamen seines ersten Zehners. (© [[Egmont Ehapa]])]]
{{Zitat|Glückszehner? Welcher unsägliche Ignorant hat diesen hanebüchenen Blödsinn ausgebrütet?“<br>&nbsp;&nbsp;„Oh, das hört man allenthalben.“<br>„Dann ist man allenthalben nicht recht bei Trost! Ich hatte diese Münze schon zwanzig Jahre bevor ich reich wurde – und zwar reich durch meiner eigenen Hände Arbeit!|Dagobert Duck & Donald Duck<ref>[[Don Rosa]]: ''[[Der Einsiedler der Villa Duck]]''. In: [[Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden]], S. 250.</ref>}}
{{Zitat|Glückszehner? Welcher unsägliche Ignorant hat diesen hanebüchenen Blödsinn ausgebrütet?“<br>&nbsp;&nbsp;„Oh, das hört man allenthalben.“<br>„Dann ist man allenthalben nicht recht bei Trost! Ich hatte diese Münze schon zwanzig Jahre bevor ich reich wurde – und zwar reich durch meiner eigenen Hände Arbeit!|Dagobert Duck & Donald Duck<ref>[[Don Rosa]]: ''[[Der Einsiedler der Villa Duck]]''. In: [[Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden]], S. 250.</ref>}}
Auch in anderen Geschichten weist Onkel Dagobert gelegentlich entschieden darauf hin, dass es sich bei seinem erst selbst verdienten Zehner nicht um einen herkömmlichen Glücksbringer handelt, zum Beispiel in ''Ein wölfischer Plan'' ([[LTB 387]]). Die entgegengesetzte Ansicht, dass die Münze wahrhaft magische Kräfte beinhaltet, wurde vor allem von italienischen [[Comic-Skript|Skriptern]] einige Male thematisiert.


In der Saga ''[[Sein Leben, seine Milliarden]]'' von [[Don Rosa]] verdient der junge [[Dagobert Duck]] die Münze beim Schuhputzen in Glasgow. Das Ganze ist bei Rosa jedoch von Dagoberts [[Dietbert Duck|Vater]] eingefädelt, um ihn die Härte des Lebens zu lehren: Eine US-Münze ist in Schottland wertlos, Dagobert wurde also um seinen ersten Lohn betrogen. Aus diesem Erlebnis zieht Dagobert den Entschluss, nach Amerika auszuwandern, damit die verdiente, aber in Schottland wertlose Münze, einen Wert bekommt. In ''Das Geheimnis des Glückszehners'' wird gezeigt, wie die Münze von [[Kuno Klever]] aus den USA nach Schottland gebracht wird, wo er sie den armen Kindern zusammen mit anderem Kleingeld zuwirft. [[Mathilda Duck|Mathilda]] sammelt die Münze auf und übergibt sie ihrem Vater, der den oben genannten Plan fasst. In ''Der Letzte aus dem Clan der Ducks'' wird gezeigt, dass auch Dagobert seinen Lohn an die Familie abtritt, nur eben den wertlosen Dime nicht. Die Schuhputzszene war zuvor in ''Die große Langeweile'' von [[Carl Fallberg]] und [[Tony Strobl]] zu sehen. Und auch in ''[[Die Geschichte von Onkel Dagoberts Bett]]'' von [[Vic Lockman]] und Barks betätigte sich der kleine Dagobert als Schuhputzer (ohne dass allerdings ein Bezug zum ersten selbstverdienten Zehner gezogen wird).
Eine völlig andere Ursprungsgeschichte des Glückszehners, die nicht auf dem Barks-Rosa-„Kanon“ beruht, entwickelt [[Rodolfo Cimino]] in ''Unter schwerem Verdacht'' ([[LTB 267]]). In dieser Geschichte erzählt Onkel Dagobert seinen Neffen, dass er die Münze einst am Klondike verdiente und dass ein Postbeamter damals in einem harten Winter, in dem die Leute in Klondike vom Rest der Welt abgeschnitten waren, aber dringend Bargeld benötigten, urkundlich das Recht bekam, Münzen prägen zu dürfen. Der Zehner sieht deshalb anders aus als die anderen Münzen (er hat kleine Ecken an der Ziffernwertprägung) und wird von Gundel Gaukeley und ihrer Hexenfreundin [[Mona Menetekel]] für Falschgeld gehalten.
 
Die Nummer Eins wirkt als einzelner Gegenstand ohne jeglichen materiellen Wert noch viel mehr als Symbol für das besagte Ideal, das sich Dagobert geschaffen hat.<br>
„Er ist Dagoberts Lebensspender und sein Lebenszweck, man könnte sagen, seine komplette Potenz ist eingeschmolzen in der unscheinbaren kleinen Münze. Wer ihm den Zehner nimmt, raubt ihm die Kraft“, erklärt der Schriftsteller Frank Schätzing dieses Phänomen.<ref>[https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.65-jahre-dagobert-duck-ein-kapitalist-nein-ein-sparer.024f3e60-c47e-49d3-8d06-94f7106a7556.html 65 Jahre Dagobert Duck - Ein Kapitalist? Nein, ein Sparer!] auf stuttgarter-zeitung.de vom 23. November 2012, abgerufen am 22. Oktober 2021</ref> Die Funktion als „Glücksbringer“ lehnt [[Don Rosa]] grundsätzlich ab. Die entgegengesetzte Ansicht, dass die Münze wahrhaft magische Kräfte beinhaltet, wurde vor allem von italienischen [[Comic-Skript|Skriptern]] einige Male thematisiert.
[[Datei:Glueckszehner Daenemark.png|mini|Der Zehner in Dänemark: Ein Talisman, der von Dagobert auch als solcher anerkannt wird. (© [[Egmont Ehapa]])]]
[[Datei:Glueckszehner Daenemark.png|mini|Der Zehner in Dänemark: Ein Talisman, der von Dagobert auch als solcher anerkannt wird. (© [[Egmont Ehapa]])]]
Gelegentlich weist Onkel Dagobert entschieden darauf hin, dass es sich bei seinem erst selbst verdienten Zehner nicht um einen herkömmlichen Glücksbringer handelt, zum Beispiel in ''Ein wölfischer Plan'' ([[LTB 387]]).


== Der Glückstaler in anderen Sprachen ==
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