Sicherheit für unsere Kinder!: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:SicherheitfürunsereKinder2.jpg|mini|320px|rechts|Die Misere nimmt ihren Anfang…<br>(Panel aus [[Die besten Geschichten mit Donald Duck – Klassik Album 35|Klassik Album 35]] © Egmont Ehapa)]] | [[Datei:SicherheitfürunsereKinder2.jpg|mini|320px|rechts|Die Misere nimmt ihren Anfang…<br>(Panel aus [[Die besten Geschichten mit Donald Duck – Klassik Album 35|Klassik Album 35]] © Egmont Ehapa)]] | ||
Bereits bei der Abfahrt gibt Donald eine erste Kostprobe seiner Tollpatschigkeit zum Besten. In Südamerika angekommen geht es nahtlos damit weiter. Als er und seine drei Neffen einen Canyon besichtigen, klettert Donald unvorsichtig ein Stück die Steilwand hinunter, um das verlorene Taschentuch einer Señorita zu bergen. Den Drillingen gelingt es, ihren Onkel zu retten, da dieser einem aber versehentlich auf die Hand tritt, stürzen sie in der Folge ab und sitzen auf einem Felsvorsprung fest. Donalds übereilte Hilfeaktion mit einem Seil endet in einem Fiasko, denn nun fallen alle vier Ducks in die Tiefe und landen in einem reißenden | Bereits bei der Abfahrt gibt Donald eine erste Kostprobe seiner Tollpatschigkeit zum Besten. In Südamerika angekommen geht es nahtlos damit weiter. Als er und seine drei Neffen einen Canyon besichtigen, klettert Donald unvorsichtig ein Stück die Steilwand hinunter, um das verlorene Taschentuch einer Señorita zu bergen. Den Drillingen gelingt es, ihren Onkel zu retten, da dieser einem aber versehentlich auf die Hand tritt, stürzen sie in der Folge ab und sitzen auf einem Felsvorsprung fest. Donalds übereilte Hilfeaktion mit einem Seil endet in einem Fiasko, denn nun fallen alle vier Ducks in die Tiefe und landen in einem reißenden Fluss, der am Grund des Canyons fließt. Dank ihrer Fähigkeiten als Rettungsschwimmer gelingt es den Neffen, den bewusstlosen Donald auf einen Felsen zu ziehen. Nachdem er wieder zu sich gekommen ist, beschließt er selbstbewusst, erst einmal ein Nickerchen zu machen. Am nächsten Morgen wird ihm dann sicher ein Plan einfallen, wie man der Misere entkommen kann, beruhigt er die Drillinge noch voller Überzeugung. Donald beginnt friedlich zu schlummern, Tick, Trick und Track dagegen, bleiben lieber wach, um Treibholz zu sammeln. Ein Floß zu bauen scheint die einzige Möglichkeit zu sein… | ||
[[Datei:SicherheitfürunsereKinder5.jpg|mini|320px|links|Statt in die Lüfte gehts mal ins Wasser.<br>(Panel aus [[Die besten Geschichten mit Donald Duck – Klassik Album 35|Klassik Album 35]] © Egmont Ehapa)]] | [[Datei:SicherheitfürunsereKinder5.jpg|mini|320px|links|Statt in die Lüfte gehts mal ins Wasser.<br>(Panel aus [[Die besten Geschichten mit Donald Duck – Klassik Album 35|Klassik Album 35]] © Egmont Ehapa)]] | ||
Als Donald | Als Donald des Morgens erwacht, haben die drei zwar kein Holz gesammelt, dafür wird Donald wundersamerweise von frischem Kaffeeduft geweckt. Um den Ducks im Canyon zu helfen, hat man ein Schlauchbot mit Lebensmitteln und einem Campingkocher den Fluss heruntertreiben lassen. Die Neffen konnten es aus dem Wasser ziehen. Das kräftigende Frühstück baut Donalds Selbstbewusstein weiter auf, und mit dem Schlauchboot sollte es ein Leichtes sein, an einer geeigneten Stelle an Land zu paddeln und die Zivilisation wieder aufzusuchen. Doch leider besagt eine Nachricht, die ins Boot gelegt wurde, dass der Fluss nach dem Canyon durch die Wildnis führt. Also müssen die Ducks sich etwa 500 Kilometer weit bis zur Stadt Iquitos durchschlagen. Sie besteigen das Schlauchboot und beginnen die gefährliche Reise. | ||
{{Zitat|Pass lieber auf! Da vorne sind Stromschnellen! Weiter links steuern! Da ist das Wasser etwas ruhiger.“<br> „Pah! Wer hat schon Angst vor ein paar Strudeln!?“<br>„Wir, Onkel Donald!|Tick, Trick und Track & Donald Duck}} | {{Zitat|Pass lieber auf! Da vorne sind Stromschnellen! Weiter links steuern! Da ist das Wasser etwas ruhiger.“<br> „Pah! Wer hat schon Angst vor ein paar Strudeln!?“<br>„Wir, Onkel Donald!|Tick, Trick und Track & Donald Duck}} | ||
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[[Datei:SicherheitfürunsereKinder4.jpg|mini|320px|links|Es wird noch besser!<br>(Panel aus [[Die besten Geschichten mit Donald Duck – Klassik Album 35|Klassik Album 35]] © Egmont Ehapa)]] | [[Datei:SicherheitfürunsereKinder4.jpg|mini|320px|links|Es wird noch besser!<br>(Panel aus [[Die besten Geschichten mit Donald Duck – Klassik Album 35|Klassik Album 35]] © Egmont Ehapa)]] | ||
Einige Zeit später beginnt vor allem Donald der Hunger arg zu plagen. Mittlerweile hat man den Canyon hinter sich gelassen und durchquert den Urwald. Donald erblickt einige Vögel – umgehend steuert er das Ufer an, um sich an einem Wildhuhn oder einigen gekochten Eiern zu laben. Dabei bedenkt er nicht, dass ein Palisadenzaun beim Ufer deutlich darauf hinweist, dass es hier Indianer geben muss. Zielsicher rennt Donald auch schon in eine Käfigfalle und ist gefangen. | |||
Laut dem Handbuch der Kinder handelt es sich um des Gebiet besonders gefährlicher Indianer. Es gelingt den | Laut dem Handbuch der Kinder handelt es sich um des Gebiet besonders gefährlicher Indianer. Es gelingt den dreien, einen einzelnen davon mit einem Trick wegzulocken und auszuschalten. Die Zeit drängt, denn Donald ist an den Marterpfahl gefesselt und die Indianer tanzen wild um ihren Gefangenen herum. Dank der Kleidung des gefangenen Indianers können die Drillinge sich kostümieren und Donald unerkannt vom Marterpfahl losschneiden. Auf der Flucht kommt es den Ducks gelegen, dass sich am Ufer eine ganze Horde Krokodile ausgebreitet hat, denn nachdem man sie geschickt umgangen hat, halten die Tiere die Indianer auf. | ||
Da die Neffen vorsorglich alle Kanus der Indianer versenkt haben, können diese nicht die Verfolgung aufnehmen. Doch es ist noch ein weiter Weg bis Iquitos und die Neffen müssen ihrem Onkel noch unzählige Male zu Hilfe kommen, bis die Stadt endlich in Sichtweite ist. Erschöpft fallen Tick, Trick und Track in einen Halbschlaf und kriegen gerade noch mit, wie Donald sich vor dem Empfangskomitee rühmt… | Da die Neffen vorsorglich alle Kanus der Indianer versenkt haben, können diese nicht die Verfolgung aufnehmen. Doch es ist noch ein weiter Weg bis Iquitos und die Neffen müssen ihrem Onkel noch unzählige Male zu Hilfe kommen, bis die Stadt endlich in Sichtweite ist. Erschöpft fallen Tick, Trick und Track in einen Halbschlaf und kriegen gerade noch mit, wie Donald sich vor dem Empfangskomitee rühmt… | ||
{{Zitat|Wie geht's den lieben Kleinen?“<br> „Sie schlafen wie in Abrahams Schoß. Sie sind bei mir ja auch in guter Hut!|Der Vorsitzende der Elternvereinigung von Iquitos & Donald Duck}} | {{Zitat|Wie geht's den lieben Kleinen?“<br> „Sie schlafen wie in Abrahams Schoß. Sie sind bei mir ja auch in guter Hut!|Der Vorsitzende der Elternvereinigung von Iquitos & Donald Duck}} | ||
== Hintergrund == | == Hintergrund == | ||
Übersteigertes Selbstbewusstsein ist bei Donald Duck nichts ungewöhnliches. Ebenso ist er dafür bekannt, ein tollpatschiger Chaot zu sein. Dass seine Neffen sich als Retter erweisen, ist auch nichts wirklich Neues. In dieser Geschichte übertreibt Barks all diese Faktoren jedoch bewusst, und wiederholt das Schema immer wieder, teils mehrfach pro Seite. Dabei treibt es der Autor sogar gezielt auf die Spitze, indem er Donald schließlich sogar am Marterpfahl eines wilden, südamerikanischen Indianerstamms zappeln | Übersteigertes Selbstbewusstsein ist bei Donald Duck nichts ungewöhnliches. Ebenso ist er dafür bekannt, ein tollpatschiger Chaot zu sein. Dass seine Neffen sich als Retter erweisen, ist auch nichts wirklich Neues. In dieser Geschichte übertreibt Barks all diese Faktoren jedoch bewusst, und wiederholt das Schema immer wieder, teils mehrfach pro Seite. Dabei treibt es der Autor sogar gezielt auf die Spitze, indem er Donald schließlich sogar am Marterpfahl eines wilden, südamerikanischen Indianerstamms zappeln lässt. Und obwohl den Erpel schließlich vorübergehend sein Selbstbewusstsein verlässt, findet er es am Ende der Geschichte plötzlich wieder – irgendwer muss ja die Lorbeeren einstecken. | ||
* Für das [[Schlaue Buch]] hatte sich bei Erika Fuchs zu diesem Zeitpunkt noch kein fester Name etabliert. In dieser Geschichte wird es (zumindest in der überarbeiteten Vertextung) als Führer bezeichnet. In anderen Geschichten übersetzte Fuchs mit „Handbuch“, „Physikbuch“ oder „Erdkundebuch“, bis sich eine feste Bezeichnung durchsetzte. | * Für das [[Schlaue Buch]] hatte sich bei Erika Fuchs zu diesem Zeitpunkt noch kein fester Name etabliert. In dieser Geschichte wird es (zumindest in der überarbeiteten Vertextung) als Führer bezeichnet. In anderen Geschichten übersetzte Fuchs mit „Handbuch“, „Physikbuch“ oder „Erdkundebuch“, bis sich eine feste Bezeichnung durchsetzte. | ||
* Die klischeehafte Darstellung der wilden Auca-Indianer war zu Carl Barks Schaffensphase noch kein Problem. In 1980er Jahren gab Disney dann eine Richtlinie heraus, wonach in den Comics keine amerikanischen Ureinwohner mehr gezeigt werden sollten. Doch auch für die damaligen Verhältnisse leistete sich Barks durch die Verwendung der Bezeichnung „Auca“ einen Fauxpas, wennauch ihm das wohl nicht bewusst war. Dabei handelt es sich eigentlich um eine abwertende und beleidigende Bezeichnung für freilebende Indianer des Stammes der Waorani. | * Die klischeehafte Darstellung der wilden Auca-Indianer war zu Carl Barks Schaffensphase noch kein Problem. In den 1980er Jahren gab Disney dann eine Richtlinie heraus, wonach in den Comics keine amerikanischen Ureinwohner mehr gezeigt werden sollten. Doch auch für die damaligen Verhältnisse leistete sich Barks durch die Verwendung der Bezeichnung „Auca“ einen Fauxpas, wennauch ihm das wohl nicht bewusst war. Dabei handelt es sich eigentlich um eine abwertende und beleidigende Bezeichnung für freilebende Indianer des Stammes der Waorani. | ||
* In den USA wurde die Geschichte auch unter dem alternativen Titel ''The Watchful Parent'' veröffentlicht. | * In den USA wurde die Geschichte auch unter dem alternativen Titel ''The Watchful Parent'' veröffentlicht. | ||
* Die Story ist ein [[Remake]] der 1945er Barks-Geschichte ''[[Retter in der Not]]'' (auch unter dem Titel ''Abenteuer in der Teufelsschlucht'' bekannt, bzw. im Original als ''Taming the Rapids''). | * Die Story ist ein [[Remake]] der 1945er Barks-Geschichte ''[[Retter in der Not]]'' (auch unter dem Titel ''Abenteuer in der Teufelsschlucht'' bekannt, bzw. im Original als ''Taming the Rapids''). | ||