Die Linsen aus Babylonien: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Panzerknacker sind sich ihrer Sache so sicher, dass sie mit Onkel Dagobert eine Wette abschließen: Er erhält seine Fantastilliarden zurück, wenn es ihm gelingt, nur eine einzige der steril gewordenen Linsen auszusäen und wieder neue Linsen zu ernten. Von einem Botaniker haben die Panzerknacker gehört, dass es fast unmöglich sei, die Linsen wieder zum Keimen zu bringen. Da ihm nichts anderes übrig bleibt, willigt Onkel Dagobert in die Wette ein.
Die Panzerknacker sind sich ihrer Sache so sicher, dass sie mit Onkel Dagobert eine Wette abschließen: Er erhält seine Fantastilliarden zurück, wenn es ihm gelingt, nur eine einzige der steril gewordenen Linsen auszusäen und wieder neue Linsen zu ernten. Von einem Botaniker haben die Panzerknacker gehört, dass es fast unmöglich sei, die Linsen wieder zum Keimen zu bringen. Da ihm nichts anderes übrig bleibt, willigt Onkel Dagobert in die Wette ein.


Zusammen mit seinen Familienangehörigen versucht Onkel Dagobert, überall auf der Welt die geeigneteste Stelle für den Anbau der Linsen aus Babylonien zu finden. Doch es scheint, als würden die Panzerknacker recht behalten, sodass Onkel Dagobert klein beigeben will und sich in das ihm gebliebene Zimmer im ehemaligen Duck-Turm zurückzieht. Dagegen sind sich Donald und Tick, Trick und Track sicher, dass es der alte Haudegen Dagobert noch immer schaffen könnte, sich ein neues Vermögen aufzubauen und mit seinem beneidenswerten Geschäftssinn ein zweites Mal der reichste Mann der Welt zu werden. Onkel Dagobert hört diese Worte mit und schöpft neuen Lebensmut daraus. Als er sich schlafen legt, weiß er noch nicht, dass in der obersten Etage des Duck-Turms eine Linse aus Babylonien in einen Blumenkübel geweht wurde und dort in luftiger Höhe zu sprießen begonnen hat – so, wie es bei den berühmten Hängenden Gärten von Babylon der Fall gesen sein soll. Am Ende wird darauf hingewiesen, dass es Onkel Dagobert damit doch noch gelungen ist, sein altes Vermögen von den Panzerknackern rechtmä´ßig zurückzufordern.
Zusammen mit seinen Familienangehörigen versucht Onkel Dagobert, überall auf der Welt die geeigneteste Stelle für den Anbau der Linsen aus Babylonien zu finden. Doch es scheint, als würden die Panzerknacker recht behalten, sodass Onkel Dagobert klein beigeben will und sich in das ihm gebliebene Zimmer im ehemaligen Duck-Turm zurückzieht. Dagegen sind sich Donald und Tick, Trick und Track sicher, dass es der alte Haudegen Dagobert noch immer schaffen könnte, sich ein neues Vermögen aufzubauen und mit seinem beneidenswerten Geschäftssinn ein zweites Mal der reichste Mann der Welt zu werden. Onkel Dagobert hört diese Worte mit und schöpft neuen Lebensmut daraus. Als er sich schlafen legt, weiß er noch nicht, dass in der obersten Etage des Duck-Turms eine Linse aus Babylonien in einen Blumenkübel geweht wurde und dort in luftiger Höhe zu sprießen begonnen hat – so, wie es bei den berühmten Hängenden Gärten von Babylon der Fall gesen sein soll. Am Ende wird darauf hingewiesen, dass es Onkel Dagobert damit doch noch gelungen ist, sein altes Vermögen von den Panzerknackern rechtmäßig zurückzufordern.


== Hintergrund und Bedeutung ==
== Hintergrund, Analyse und Bedeutung ==
''Die Linsen aus Babylonien'' wird oft als eine der Geschichten erwähnt, die nicht von [[Carl Barks|Barks]] stammen, aber in puncto Qualität mit seinen Werken mithalten können. Hervorgehoben werden die große Komplexität der Handlung, bei der sich wesentliche Entwicklungslinien erst nach und nach erschließen, sowie der große emotionale Gehalt der Geschichte.<ref>[https://disney-comics.fandom.com/it/wiki/Paperino_e_le_lenticchie_di_Babilonia Artikel in der italienischen Paperpedia]</ref><ref>[http://www.ltb-online.de/platz25.htm Rezension auf LTB-Online]</ref>


''Linsen aus Babylonien'' wird oft als eine der Geschichten erwähnt, die nicht von [[Carl Barks|Barks]] stammen, aber in puncto Qualität mit seinen Werken mithalten können. Allerdings ist sie durchaus umstritten; Blogger GeoX z.B. äußerte sich sehr kritisch über die Geschichte, die bereits 1995 in den USA veröffentlicht wurde.
Die Geschichte weist, für einen Disney-Comic eigentlich untypisch, zwei nicht als solche gekennzeichnete Prologe auf. Diese stellen bereits die wichtigsten Figuren einander gegenüber: Zunächst den verarmten Dagobert und seine Neffen, dann werden in einer Rückblende die Panzerknacker in Babylonien gezeigt. Nach einem weiteren Zeitsprung beginnt die Haupthandlung. Diese entwickelt sich strukturell insofern mehrschichtig, als Scarpa sowohl den Ducks und ihren Entscheidungen folgt, als auch immer wieder die Panzerknacker zu zeigen. So ist dem Leser – im Unterschied zu den Ducks – bereits früh klar, dass die Panzerknacker Dagoberts Linsengeschäft hintertreiben, unklar bleibt aber bis zum Ende, warum sie dies tun. Auch der zweite Teil ist mehrschichtig, da Scarpa sowohl Donald und den Kindern in ihrem Flugzeug als auch Dagobert folgt, um schließlich in präziser Taktung beide an denselben Ort zu führen.


Die Geschichte zählt zu den wenigen Nicht-Barks- oder Rosa-Comics, zu denen Don Rosa Titelbilder angefertigt hat, nämlich für die Ausgaben von ''Uncle Scrooge Adventures'' #31 und #32. Die amerikanische Version begann allerdings schon in Ausgabe #30, ist also in drei Teile aufgeteilt anstelle der ursprünglichen zwei.
Nebst der Struktur ist die Geschichte auch deshalb außergewöhnlich, weil sie am Beginn und Ende das eigentlich für Disney-Comics Undenkbare zeigt: den kompletten Verlust von Dagoberts Vermögen und einen gebrochenen, von Schuldeneintreibern verfolgten Dagobert. Der Schluss ist offengelassen und gibt nur den Hoffnungsschimmer der einen keimenden Linse, mit der Dagobert sein Vermögen zurückgewinnen kann, ohne dass Scarpa zeigt, wie Dagobert dies tatsächlich bewerkstelligt. In dieser Weise erinnert das Ende an die Barks-Geschichten ''[[Der Selbstschuss]]'' und ''[[Eingefrorenes Geld]]'', in denen Dagobert am Ende der Geschichte sein Vermögen an die Panzerknacker verliert, sowie an ''[[Weihnachten für Kummersdorf]]'', das ebenfalls den Verlust seines Barvermögen zeigt und ebenfalls nur eine Möglichkeit in den Raum stellt, wie dieser sein Geld wiedererlangen kann.
 
Scarpa selbst dachte wohl nie daran, eine Fortsetzung zu schreiben oder die Geschichte in eine Kontinuität einzubetten. Im Unterschied zu seinen Maus-Geschichten, die wiederholt auf frühere Geschichten Bezüge nehmen, arbeitete Scarpa nie ein „Universum ''in progress''“ für die Ducks aus. Dies dürfte an seiner deutlich geringeren Wertschätzung für Donald und die anderen Ducks im Verhältnis zu Micky liegen.<ref>Luca Boschi, Leonardo Gori and Andrea Sani (1990): ''I Disney Italiani'' (Bologna: Granata Press) S. 102f.</ref>
 
Allerdings ist ''Die Linsen aus Babylonien'' durchaus umstritten; Blogger GeoX z.B. äußerte sich sehr kritisch über die Geschichte, die bereits 1995 in den USA veröffentlicht wurde.<ref>http://duckcomicsrevue.blogspot.com/2013/01/the-lentils-from-babylon.html</ref>
 
Die Geschichte zählt zu den wenigen Nicht-Barks- oder Rosa-Comics, zu denen [[Don Rosa]] Titelbilder angefertigt hat, nämlich für die Ausgaben von ''Uncle Scrooge Adventures'' #31 und #32. Die amerikanische Version begann allerdings schon in Ausgabe #30, ist also in drei Teile aufgeteilt anstelle der ursprünglichen zwei.


== Fortsetzung ==
== Fortsetzung ==