Der Sohn der Sonne: Unterschied zwischen den Versionen
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| D-PUBL = Micky Maus 21 bis 22/1995 | | D-PUBL = Micky Maus 21 bis 22/1995 | ||
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[[Datei:Der Sohn der Sonne-Cover.png|thumb| | [[Datei:Der Sohn der Sonne-Cover.png|thumb|300px|rechts|© Egmont Ehapa]] | ||
'''Der Sohn der Sonne''', ursprüngliche Übersetzung: '''Das Gold der Inkas''' (Original: '' The Son of the Sun ''), ist die erste | '''Der Sohn der Sonne''', ursprüngliche Übersetzung: '''Das Gold der Inkas''' (Original: '' The Son of the Sun ''), ist die erste [[Disney]]-[[Comicgeschichte]] von [[Don Rosa]]. In ihr begeben sich die [[Duck]]s auf eine [[Schatzsuche]] in den Anden. | ||
==Figuren== | == Figuren == | ||
*[[Donald Duck]] | *[[Donald Duck]] | ||
*[[Tick, Trick und Track]] | *[[Tick, Trick und Track]] | ||
*[[Dagobert Duck]] | *[[Dagobert Duck]] | ||
*[[Mac Moneysac]] | *[[Mac Moneysac]] | ||
* | *Museumsdirektor | ||
* | *Peruaner | ||
==Handlung== | == Handlung == | ||
[[Datei:Der Sohn der Sonne 3.jpg|thumb|250px|links|© Egmont Ehapa]] | [[Datei:Der Sohn der Sonne 3.jpg|thumb|250px|links|© Egmont Ehapa]] | ||
Dagobert stellt seinem Neffen und seinen Großneffen seine Schmuckstücke vor, die im [[Entenhausen|Entenhausener]] Museum ausgestellt werden. Auch [[Mac Moneysac]] ist anwesend und bricht einen Streit mit Dagobert Duck vom Zaun. Moneysac ist der Auffassung, dass er sein Geld hart verdient hat und Dagobert einfach Schätze finden würde und deshalb Moneysac der Reichere von beiden sei. Dagobert fühlt sich von der Aussage Moneysacs so provoziert, dass er einen Wettstreit auslöst. Wer den größeren Inkaschatz von beiden findet, der ist der bessere Schatzsucher. Beim Verlassen des Raumes stößt Moneysac Donald zur Seite, der dabei einen alten Inka-Tonkrug zerstört. Im Boden des Kruges befindet sich eine Goldplatte mit Hieroglyphen. Der Museumsdirektor übersetzt die Inschrift auch gleich und erzählt vom legendären Tempel zu Ehren des Gottes Manco Capac, dem Sohn der Sonne. Ergänzende Informationen finden dann die Großneffen im [[Das Schlaue Buch|Schlauen Buch]]. Dort steht geschrieben, dass die Inka sich auf der Flucht vor den Konquistadoren ins Hochgebirge zurückgezogen haben und dort ihr Gold in einem Tempel versteckt haben. Moneysac belauscht die Ducks und den Museumsdirektor und ist so über alles im Bilde. | Dagobert stellt seinem Neffen und seinen Großneffen seine Schmuckstücke vor, die im [[Entenhausen|Entenhausener]] Museum ausgestellt werden. Auch [[Mac Moneysac]] ist anwesend und bricht einen Streit mit Dagobert Duck vom Zaun. Moneysac ist der Auffassung, dass er sein Geld hart verdient hat und Dagobert einfach Schätze finden würde und deshalb Moneysac der Reichere von beiden sei. Dagobert fühlt sich von der Aussage Moneysacs so provoziert, dass er einen Wettstreit auslöst. Wer den größeren Inkaschatz von beiden findet, der ist der bessere Schatzsucher. Beim Verlassen des Raumes stößt Moneysac Donald zur Seite, der dabei einen alten Inka-Tonkrug zerstört. Im Boden des Kruges befindet sich eine Goldplatte mit Hieroglyphen. Der Museumsdirektor übersetzt die Inschrift auch gleich und erzählt vom legendären Tempel zu Ehren des Gottes Manco Capac, dem Sohn der Sonne. Ergänzende Informationen finden dann die Großneffen im [[Das Schlaue Buch|Schlauen Buch]]. Dort steht geschrieben, dass die Inka sich auf der Flucht vor den Konquistadoren ins Hochgebirge zurückgezogen haben und dort ihr Gold in einem Tempel versteckt haben. Moneysac belauscht die Ducks und den Museumsdirektor und ist so über alles im Bilde. | ||
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Durch die Wasserverdrängung und die Überflutung kann das verdorrte Land wieder bewirtschaftet werden. Die Bevölkerung feiert die Rückkehr des Gottes und der Einheimische, der meinte der Schatz befände sich im See, hat Recht behalten. Dagobert triumphiert am Ende, da er den See für einen Peso gekauft hat und somit Eigentümer des Goldes und des Sonnenrades ist. | Durch die Wasserverdrängung und die Überflutung kann das verdorrte Land wieder bewirtschaftet werden. Die Bevölkerung feiert die Rückkehr des Gottes und der Einheimische, der meinte der Schatz befände sich im See, hat Recht behalten. Dagobert triumphiert am Ende, da er den See für einen Peso gekauft hat und somit Eigentümer des Goldes und des Sonnenrades ist. | ||
==Hintergrund und Entstehungsgeschichte== | == Hintergrund und Entstehungsgeschichte == | ||
Im Jahre 1984 erscheint der vorerst letzte amerikanische Disney-Comic. Diese Ära scheint vorbei zu sein. Doch ein Jahr später steigt der Verlag [[Another Rainbow]] ein und gründet den Label [[Gladstone]]. Dieser veröffentlicht alte Carl Barks Geschichten, mit [[Cover|Covers]] von [[Daan Jippes]]. Der imitiert den Barks-Stil so genau, dass Don Rosa glaubt, es mit einem unveröffentlichten Original zu tun zu haben. Elektrisiert von diesem Vorgehen und als er dann auch noch erfährt, dass dieser tolle Verlag neue Zeichner sucht, ist er sofort Feuer und Flamme und ruft bei Gladstone an. Dessen Redakteur, [[Byron Erickson]], ist von seinem Enthusiasmus überzeugt und gibt ihm eine Chance. Und so entsteht diese Geschichte, Ende 1986. Don Rosa braucht für die Fertigstellung nur wenige Wochen. Wie ist das möglich? Tatsächlich greift er hier auf ein altes Szenario aus den Episoden 66-127 seiner ''Pertwillaby Papers'' zurück, einem Studentencomic aus dem 70gern. Einige Sequenzen malt er sogar eins zu eins ab, wie zum Beispiel die Szene, in der der Vulkan explodiert. Doch eines unterscheidet seine Duck-Geschichte definitiv von der alten: Sie hat einen riesigen Erfolg. <ref>[[Gerd Syllwasschy|Syllwasschy, G.]] (2013). [[Länder, Enten, Abenteuer – Familie Duck auf Schatzsuche]]. S. 9, Köln: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.</ref> <ref>[[Les trésors de Picsou]] 44, S. 8-10 (auf Französisch)</ref> | Im Jahre 1984 erscheint der vorerst letzte amerikanische Disney-Comic. Diese Ära scheint vorbei zu sein. Doch ein Jahr später steigt der Verlag [[Another Rainbow]] ein und gründet den Label [[Gladstone]]. Dieser veröffentlicht alte Carl Barks Geschichten, mit [[Cover|Covers]] von [[Daan Jippes]]. Der imitiert den Barks-Stil so genau, dass Don Rosa glaubt, es mit einem unveröffentlichten Original zu tun zu haben. Elektrisiert von diesem Vorgehen und als er dann auch noch erfährt, dass dieser tolle Verlag neue Zeichner sucht, ist er sofort Feuer und Flamme und ruft bei Gladstone an. Dessen Redakteur, [[Byron Erickson]], ist von seinem Enthusiasmus überzeugt und gibt ihm eine Chance. Und so entsteht diese Geschichte, Ende 1986. Don Rosa braucht für die Fertigstellung nur wenige Wochen. Wie ist das möglich? Tatsächlich greift er hier auf ein altes Szenario aus den Episoden 66-127 seiner ''Pertwillaby Papers'' zurück, einem Studentencomic aus dem 70gern. Einige Sequenzen malt er sogar eins zu eins ab, wie zum Beispiel die Szene, in der der Vulkan explodiert. Doch eines unterscheidet seine Duck-Geschichte definitiv von der alten: Sie hat einen riesigen Erfolg. <ref>[[Gerd Syllwasschy|Syllwasschy, G.]] (2013). [[Länder, Enten, Abenteuer – Familie Duck auf Schatzsuche]]. S. 9, Köln: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.</ref> <ref>[[Les trésors de Picsou]] 44, S. 8-10 (auf Französisch)</ref> | ||
==Bedeutung== | == Bedeutung == | ||
Diese Geschichte ist die erste richtige Duck-Geschichte von Don Rosa, daher handelt es sich bei ihr um einen seiner wichtigsten Comics. In diesem Comic wandte Don Rosa bereits so gut wie alles am, was heute als seine Markenzeichen betrachtet wird: Eine spannende Suche nach einem legendären Schatz, das alles vor sorgfältig recherchierten historischen Hintergründen und mit einer Menge an offensichtlichen und weniger offensichtlichen Berufen zu Barks-Geschichten. Daher wurde diese Geschichte in der Fanszene begeistert aufgenommen und sogar für den [[Harvey-Award]] nominiert. Diese Geschichte ist, wenngleich sie nicht Rosas bekannteste ist, einer der Grundsteine für seine Beliebtheit. | Diese Geschichte ist die erste richtige Duck-Geschichte von Don Rosa, daher handelt es sich bei ihr um einen seiner wichtigsten Comics. In diesem Comic wandte Don Rosa bereits so gut wie alles am, was heute als seine Markenzeichen betrachtet wird: Eine spannende Suche nach einem legendären Schatz, das alles vor sorgfältig recherchierten historischen Hintergründen und mit einer Menge an offensichtlichen und weniger offensichtlichen Berufen zu Barks-Geschichten. Daher wurde diese Geschichte in der Fanszene begeistert aufgenommen und sogar für den [[Harvey-Award]] nominiert. Diese Geschichte ist, wenngleich sie nicht Rosas bekannteste ist, einer der Grundsteine für seine Beliebtheit. | ||
== Bezüge zu Barks == | == Bezüge zu Barks == | ||
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Da es sich um Rosas erste richtige Duck-Geschichte handelt, war dieser bei seinen Zeichnungen noch etwas unsicher, daher ist ein Teil seiner Figuren in dieser Geschichte aus Barks-Geschichten abgezeichnet. So kommen zum Beispiel einige der Zeichnungen mit Mac Moneysac aus „[[Der zweitreichste Mann der Welt]]“. Auch zum Beispiel die furchterregenden Steilhänge mit dem schmalen Weg (S. 11, Panel 5) sind abgezeichnet, diesmal jedoch von „[[Das Gold der Inkas]]“. Nach und nach gewinnt Rosa natürlich an Selbstvertrauen, und in späteren Geschichten zeichnet er nicht mehr ab. Doch er schafft es nie wirklich, den Disney-Stil vollständig zu beherrschen. | Da es sich um Rosas erste richtige Duck-Geschichte handelt, war dieser bei seinen Zeichnungen noch etwas unsicher, daher ist ein Teil seiner Figuren in dieser Geschichte aus Barks-Geschichten abgezeichnet. So kommen zum Beispiel einige der Zeichnungen mit Mac Moneysac aus „[[Der zweitreichste Mann der Welt]]“. Auch zum Beispiel die furchterregenden Steilhänge mit dem schmalen Weg (S. 11, Panel 5) sind abgezeichnet, diesmal jedoch von „[[Das Gold der Inkas]]“. Nach und nach gewinnt Rosa natürlich an Selbstvertrauen, und in späteren Geschichten zeichnet er nicht mehr ab. Doch er schafft es nie wirklich, den Disney-Stil vollständig zu beherrschen. | ||
Die [[D.U.C.K.-Widmung]] befindet sich im letzten Panel. In einigen Ausgaben wurde sie jedoch entfernt. | == Trivia == | ||
*Das bekannte Obelix-Zitat „Die spinnen, die Römer“ wird wie auch in „''[[Zurück ins Land der viereckigen Eier]]''“ (Carl Barks) in abgewandelter Form vom einheimischen Jäger als „Die spinnen, die Amerikaner“ wiedergegeben. Der einheimische Jäger kommt übrigens aus besagter Geschichte von Carl Barks. | |||
Es ist kein [[Hidden Mickey]] enthalten. | *Die [[D.U.C.K.-Widmung]] befindet sich im letzten Panel. In einigen Ausgaben wurde sie jedoch entfernt. | ||
*Es ist kein [[Hidden Mickey]] enthalten. | |||
== Veröffentlichungen == | == Deutsche Veröffentlichungen == | ||
*[[Micky Maus]] 21–22/1995 (1995) | *[[Micky Maus]] 21–22/1995 (1995) | ||
*[[ Onkel Dagobert von Don Rosa 9]] (1996) | *[[ Onkel Dagobert von Don Rosa 9]] (1996) | ||
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*[[Don Rosa Library 1]] (2020) | *[[Don Rosa Library 1]] (2020) | ||
==Weblinks== | == Weblinks == | ||
*[https://inducks.org/story.php?c=AR+102 Die Geschichte im Inducks] | *[https://inducks.org/story.php?c=AR+102 Die Geschichte im Inducks] | ||
*[https://www.youtube.com/watch?v=3-UZz6Ndr68 Videorezension auf Youtube] | *[https://www.youtube.com/watch?v=3-UZz6Ndr68 Videorezension auf Youtube] |