Tony Strobl: Unterschied zwischen den Versionen
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Nachdem der Krieg beendet war, beschloss Strobl, nicht mehr länger an den verschiedenen Filmen mitzuarbeiten, und wollte stattdessen zum Metier Comic wechseln, nicht zuletzt deshalb, weil der dortige Lohn wesentlicher höher ausfiel. Einige Jahre lang fertigte er die verschiedensten Illustrationen an, bis er 1947 in Bevery Hills zu [[Western Publishing]] stieß. Die Firma hatte sich einen Namen mit den verschiedensten Comics gemacht, darunter welche von Disney, Warner Brothers und Walter Lantz. Aufgrund dessen beherrschte Strobl bald eine große Anzahl von Figuren und fertigte auch Comics mit Bugs Bunny oder Woody Woodpecker an. | Nachdem der Krieg beendet war, beschloss Strobl, nicht mehr länger an den verschiedenen Filmen mitzuarbeiten, und wollte stattdessen zum Metier Comic wechseln, nicht zuletzt deshalb, weil der dortige Lohn wesentlicher höher ausfiel. Einige Jahre lang fertigte er die verschiedensten Illustrationen an, bis er 1947 in Bevery Hills zu [[Western Publishing]] stieß. Die Firma hatte sich einen Namen mit den verschiedensten Comics gemacht, darunter welche von Disney, Warner Brothers und Walter Lantz. Aufgrund dessen beherrschte Strobl bald eine große Anzahl von Figuren und fertigte auch Comics mit Bugs Bunny oder Woody Woodpecker an. | ||
Anfang der | Anfang der 1950er Jahre stieg die Bekanntheit und die Beliebtheit der Disney-Comics stark an. So verzeichnete ''[[Walt Disney's Comics and Stories]]'' 1952 eine Auflage von rund vier Millionen, mehr als alle anderen Comics zuvor. Bei Western Publishing wurde daraufhin beschlossen, die bisher eher spärlich vertriebenen Comics um [[Micky Maus]], [[Donald Duck]] oder [[Dagobert Duck]] nun regulär alle zwei Monate erscheinen zu lassen. Während [[Carl Barks]] für die Geschichten mit Dagobert beauftragt worden war, sollte der Rest der Zeichnertruppe sich um Donald kümmern; [[Jack Bradbury]], [[Phil DeLara]], [[Paul Murry]] und natürlich auch Tony Strobl. Seine Arbeiten wurden besonders nach dem Jahr 1954 wichtig, als Bradbury und Murry sich vermehrt den Comics um Micky Maus zuwandten. | ||
Mitte der | Mitte der 1960er wurde Strobl von den Leuten bei Disney kontaktiert, die ihm einen Vorschlag unterbreiten wollten. Ihre Idee war es, neue Comicmagazine zu produzieren, die allerdings nur außerhalb der USA zu kaufen wären (Western Publishing hatte damals die Lizenz für den US-Markt). Strobl zeigte sich von der Idee zunächst wenig begeistert, ließ sich dann aber dennoch breitschlagen, unter anderem auch wegen der Gage von 30 Dollar pro Seite, verglichen mit den 23 Dollar von vorher. So war er lange Zeit für den ausländischen Sektor zuständig. | ||
In den 1970ern zeichnete er für die Comicserie des „[[Entenhausener Kurier]]s“ um [[Dagobert Duck|Dagobert]] als Chefredakteur und [[Dussel Duck|Dussel]] und [[Donald Duck|Donald]] als Redakteure. Das [[Comic-Skript|Skript]] stammte dabei meist von [[Dick Kinney]], dem Schöpfer der Comicserie. Strobl ersetzte dabei Kinneys langjährigen Zeichner-Partner [[Al Hubbard]], der sich vermehrt Spielfilmen widmete. Strobl zeichnete die meisten „Entenhausener Kurier“-Geschichten. | In den 1970ern zeichnete er für die Comicserie des „[[Entenhausener Kurier]]s“ um [[Dagobert Duck|Dagobert]] als Chefredakteur und [[Dussel Duck|Dussel]] und [[Donald Duck|Donald]] als Redakteure. Das [[Comic-Skript|Skript]] stammte dabei meist von [[Dick Kinney]], dem Schöpfer der Comicserie. Strobl ersetzte dabei Kinneys langjährigen Zeichner-Partner [[Al Hubbard]], der sich vermehrt Spielfilmen widmete. Strobl zeichnete die meisten „Entenhausener Kurier“-Geschichten. | ||
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Während seiner ersten Jahre bei Western Publishing tuschte Strobl seine Geschichten noch selbst, was für ihn jedoch einen unglaublichen Zeitaufwand bedeutete, da er bei dieser Arbeit sehr langsam war. Später sagte er: „Eine achtseitige Geschichte würde mich zwei Wochen in Anspruch nehmen, wenn ich sieben Tage pro Woche arbeiten würde!“ (Originalton: „An eight page story would take me two weeks to do, working seven days a week!“). Aufgrund dessen verzichtete er bald darauf, dies selbst zu erledigen, und ließ seine beiden engsten Mitarbeiter die Geschichten tuschen, [[Steve Steere]] und [[John Liggera]]. | Während seiner ersten Jahre bei Western Publishing tuschte Strobl seine Geschichten noch selbst, was für ihn jedoch einen unglaublichen Zeitaufwand bedeutete, da er bei dieser Arbeit sehr langsam war. Später sagte er: „Eine achtseitige Geschichte würde mich zwei Wochen in Anspruch nehmen, wenn ich sieben Tage pro Woche arbeiten würde!“ (Originalton: „An eight page story would take me two weeks to do, working seven days a week!“). Aufgrund dessen verzichtete er bald darauf, dies selbst zu erledigen, und ließ seine beiden engsten Mitarbeiter die Geschichten tuschen, [[Steve Steere]] und [[John Liggera]]. | ||
Anfangs schrieb Strobl auch keine Geschichten selbst, sondern setzte lediglich Manuskripte von verschiedenen Autoren um (der einzige, der damals seine Stories selbst schrieb, war Carl Barks), was man an den verschiedenen Erzählstilen der einzelnen Werke sehr gut sieht. Bis zu den | Anfangs schrieb Strobl auch keine Geschichten selbst, sondern setzte lediglich Manuskripte von verschiedenen Autoren um (der einzige, der damals seine Stories selbst schrieb, war Carl Barks), was man an den verschiedenen Erzählstilen der einzelnen Werke sehr gut sieht. Bis zu den 1960ern waren es hauptsächlich [[Carl Fallberg]], [[Bob Gregory]] und [[Vic Lockman]], die sich für die Geschichten verantwortlich zeigten. Mit letzterem erfand Strobl auch den Charakter [[Moby Duck]]. In den späteren Zeiten schrieb Strobl seine Geschichten allerdings selbst. | ||
Obwohl sein Hauptwerk sicherlich aus den Geschichten um [[Donald Duck]] besteht, ist das Spektrum der von im gezeichneten Geschichten viel offener. Wie bereits oben erwähnt erstellte er auch einige Geschichten mit Woody Woodpecker und Bugs Bunny, den er laut eigenen Aussagen zu seinen Lieblingsfiguren zählt. Aber auch bei Disney zeichnete er die unterschiedlichsten Figuren, beispielsweise Micky und [[Klein Adlerauge]]. Dabei zählt er wohl zu den produktivsten Zeichnern seiner Zeit und es ist kaum möglich, sich Disney-Comichefte aus den Jahren zwischen 1955 und 1970 zu besorgen, ohne auf Geschichten von ihm zu stoßen. | Obwohl sein Hauptwerk sicherlich aus den Geschichten um [[Donald Duck]] besteht, ist das Spektrum der von im gezeichneten Geschichten viel offener. Wie bereits oben erwähnt erstellte er auch einige Geschichten mit Woody Woodpecker und Bugs Bunny, den er laut eigenen Aussagen zu seinen Lieblingsfiguren zählt. Aber auch bei Disney zeichnete er die unterschiedlichsten Figuren, beispielsweise Micky und [[Klein Adlerauge]]. Dabei zählt er wohl zu den produktivsten Zeichnern seiner Zeit und es ist kaum möglich, sich Disney-Comichefte aus den Jahren zwischen 1955 und 1970 zu besorgen, ohne auf Geschichten von ihm zu stoßen. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
*[[Klaus Strzyz]]/Andreas C. Knigge: Tony Strobl (Interview) in: [[Klaus Strzyz]]/Andreas C. Knigge: Disney von innen. | *[[Klaus Strzyz]]/Andreas C. Knigge: Tony Strobl (Interview) in: [[Klaus Strzyz]]/Andreas C. Knigge: Disney von innen. Gespräche über das Imperium der Maus. Ullstein, Frankfurt am Main/Berlin 1988, ISBN {{ISBN|3-548-36551-5}}, S. 64–73. | ||
*[[DDSH 229]]: Zeichnerportrait von [[Wolfgang J. Fuchs]] | *[[DDSH 229]]: Zeichnerportrait von [[Wolfgang J. Fuchs]] | ||
*[[DDSH 385]]: Entenhausener Geschichte(n) 279 (S. 58/59) von [[Wolfgang J. Fuchs]] | *[[DDSH 385]]: Entenhausener Geschichte(n) 279 (S. 58/59) von [[Wolfgang J. Fuchs]] |