Carl Barks' Völker: Unterschied zwischen den Versionen
Mattes (Diskussion | Beiträge) →Besonderheiten: Jak jak jak jahuuu Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung |
|||
(28 dazwischenliegende Versionen von 10 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei: | [[Datei:Scrooge McDuck and Strange Beings.jpg|thumb|400px|rechts|Diese Zeichnung von [[Don Rosa]] zeigt die Völker, denen Dagobert bei [[Carl Barks]] begegnet ist: Bewohner des Asteroidengürtels, Indianer auf der Insel im All, Harpyien, Muchkale (Bewohner der Venus), Besucher vom Planeten Diana, Königin der sieben Meere, Kuller und Roller, Atlantiden, Marsianer (im Uhrzeigersinn), Zwergindianer (in der Mitte) (© Disney)]] | ||
In seinen [[Comic]]geschichten lässt [[Carl Barks]] die [[Duck]]s mehrfach auf '''unbekannte Völker und Kulturen''' treffen, die zuvor kaum eines Menschen (oder einer Ente) Auge gesehen hat. | In seinen [[Comic]]geschichten lässt [[Carl Barks]] die [[Duck]]s mehrfach auf '''unbekannte Völker und Kulturen''' treffen, die zuvor kaum eines Menschen (oder einer Ente) Auge gesehen hat. | ||
Zeile 25: | Zeile 25: | ||
== Eckenhausener == | == Eckenhausener == | ||
Die '''Eckenhausener''' waren zwar erst Barks' zweites vergessenes Volk, und doch ist hier ein riesiger Sprung im Vergleich zu den Gnixen zu sehen. Denn die Eckenhausener sind so ausgefeilt, alles ist so stimmig, die Kultur, die | Die '''Eckenhausener''' waren zwar erst Barks' zweites vergessenes Volk, und doch ist hier ein riesiger Sprung im Vergleich zu den Gnixen zu sehen. Denn die Eckenhausener sind so ausgefeilt, alles ist so stimmig, die Kultur, die Landschaft, dass es sich bei ihnen tatsächlich, trotz ihres seltsamen Aussehens, um ein wahres Volk handeln könnte. Hier hat Barks eindeutig dazugelernt und beweist uns sein Können. | ||
=== Lebensraum === | === Lebensraum === | ||
Zeile 34: | Zeile 34: | ||
[[Datei:Im Land der viereckigen Eier-4.jpeg|thumb|200px|rechts|Eckenhausener (© Egmont Ehapa)]] | [[Datei:Im Land der viereckigen Eier-4.jpeg|thumb|200px|rechts|Eckenhausener (© Egmont Ehapa)]] | ||
[[Datei:Im Land der viereckigen Eier-3.jpg|thumb|200px|rechts|© Egmont Ehapa]] | [[Datei:Im Land der viereckigen Eier-3.jpg|thumb|200px|rechts|© Egmont Ehapa]] | ||
Zu den physischen Besonderheiten der Eckenhausener lässt sich erst einmal sagen, dass sie viereckig sind. Alles an ihnen ist so: Der Kopf ist ein Würfel, die Nase auch, die Arme sind Quader. Das führt auch zu einer eigenen, sehr interessanten Kultur: Alles muss viereckig sein und das einzige Gesetz, das es schon seit immer gibt: Wer etwas rundes zeigt wird zu lebenslänglicher Arbeit in den Steinbrüchen verurteilt. Und dieses Gesetz ist unanfechtbar. Eine weitere Besonderheit ist, dass es kein Geld gibt. Gier und Geiz sind den Eckenhausenern unbekannt, was dafür sorgt, dass sie alles gleichgestellt sind und ein glückliches Leben zu führen scheinen. | Zu den physischen Besonderheiten der Eckenhausener lässt sich erst einmal sagen, dass sie viereckig sind. Alles an ihnen ist so: Der Kopf ist ein Würfel, die Nase auch, die Arme sind Quader. Das führt auch zu einer eigenen, sehr interessanten Kultur: Alles muss viereckig sein und das einzige Gesetz, das es schon seit immer gibt: Wer etwas rundes zeigt wird zu lebenslänglicher Arbeit in den Steinbrüchen verurteilt. Und dieses Gesetz ist unanfechtbar. Eine weitere Besonderheit ist, dass es kein Geld gibt. Gier und Geiz sind den Eckenhausenern unbekannt, was dafür sorgt, dass sie alles gleichgestellt sind und ein glückliches Leben zu führen scheinen. Ihre Ernährung besteht ausschließlich aus den viereckigen Eiern, die die viereckigen Hühner jede Nacht in Massen legen. Die Eckenhausener sind fröhliche, herzliche und gastfreundliche Gesellen. | ||
Die Eckenhausener sind von allen anderen Völkern abgeschieden und nur selten kommt einer bis zu ihnen durch. Durch diesen mangelnden Kontakt mit der Außenwelt erleiden die Eckenhausener bei jedem Besuch einen gigantischen Kulturschock und wandeln sich komplett. So übernahmen sie in den 1860er-Jahren, als Professor Püstele bei ihnen war, direkt sein Aussehen und sein Verhalten. Über 80 Jahre später folgt dann der nächste Besuch durch Donald, Tick, Trick und Track und nach diesem Besuch nehmen sie vollständig Donalds Verhalten und Aussehen (nicht Tick, Trick und Tracks, da die drei sich zu ähnlich sehen – Donald stach da heraus). Und so geht es immer weiter. Dieser Umstand wurde jedoch von Carl Barks nur angedeutet und erst von Don Rosa vertieft. | Die Eckenhausener sind von allen anderen Völkern abgeschieden und nur selten kommt einer bis zu ihnen durch. Durch diesen mangelnden Kontakt mit der Außenwelt erleiden die Eckenhausener bei jedem Besuch einen gigantischen Kulturschock und wandeln sich komplett. So übernahmen sie in den 1860er-Jahren, als Professor Püstele bei ihnen war, direkt sein Aussehen und sein Verhalten. Über 80 Jahre später folgt dann der nächste Besuch durch Donald, Tick, Trick und Track und nach diesem Besuch nehmen sie vollständig Donalds Verhalten und Aussehen (nicht Tick, Trick und Tracks, da die drei sich zu ähnlich sehen – Donald stach da heraus). Und so geht es immer weiter. Dieser Umstand wurde jedoch von Carl Barks nur angedeutet und erst von Don Rosa vertieft. | ||
=== Auftritte === | === Auftritte === | ||
*[[Im Land der viereckigen Eier]], [[Carl Barks]], 1948 | *[[Im Land der viereckigen Eier]], [[Carl Barks]], 1948 | ||
*[[Zurück ins Land der viereckigen Eier]], [[Don Rosa]], 1988 | *[[Zurück ins Land der viereckigen Eier]], [[Don Rosa]], 1988 | ||
*Die lebende Legende, Story von [[Geoffrey Blum]], Zeichnungen von [[Carlos Mota]], u. a. [[Micky Maus Comics 9]], 2009 | |||
*[[Damals]]: Eckig in den Anden, [[Kari Korhonen]], [[DDSH 450]], 2024 | |||
== Menehunes == | == Menehunes == | ||
Zeile 51: | Zeile 53: | ||
=== Besonderheiten === | === Besonderheiten === | ||
[[Datei:Unternehmen Inselfrieden-1.jpeg|thumb|200px|rechts|Die Menehunes helfen Tick, Trick und Track (© Egmont Ehapa)]] | [[Datei:Unternehmen Inselfrieden-1.jpeg|thumb|200px|rechts|Die Menehunes helfen Tick, Trick und Track (© Egmont Ehapa)]] | ||
Die Menehunes sind sehr klein und vor allem äußerst flink. Tatsächlich sind sie so flink, dass | Die Menehunes sind sehr klein und vor allem äußerst flink. Tatsächlich sind sie so flink, dass niemand sie je gesehen hat, da sie sich immer in der dichten Inselvegetation verstecken, sobald sich jemand nach ihnen umdreht. Daher sind sie im Laufe der Zeit zu einer Legende geworden, an die nur noch die indigene Bevölkerung Tanais glaubt. Doch obwohl sie im Hintergrund bleiben, bleiben sie nicht inaktiv: Sie versuchen immer, den Guten zu helfen und die Bösen zu behindern. So helfen sie Tick, Trick und Track bei der Fischerei und hindern die Panzerknacker später an der Flucht. Außerdem arbeiten sie fortwährend daran, die Insel vor Naturkatastrophen zu schützen. | ||
=== Auftritte === | === Auftritte === | ||
Zeile 65: | Zeile 67: | ||
=== Besonderheiten === | === Besonderheiten === | ||
[[Datei:Der verlorene Zehner-6.jpg|thumb|200px|rechts|Die Atlantiden früher und heute (© Egmont Ehapa)]] | [[Datei:Der verlorene Zehner-6.jpg|thumb|200px|rechts|Die Atlantiden früher und heute (© Egmont Ehapa)]] | ||
Die | Die Atlantiden sind im Laufe der Zeit sehr fischähnlich geworden, haben grüne Hautfarbe, grüne Lippen, Schwimmhäutchen und Flossen am Rücken und an den Armen. Sie haben natürlich auch Kiemen. Die Atlantiden haben viel von ihrer alten Kultur behalten und verfügen über Vergnügungsetablissements, haben Cafés, Blumenläden, Beleuchtung durch Leuchtfische, Molkereien für Walfische und schauen mit Begeisterung Ringkämpfen von Riesenkraken zu. Die einzige Kunst, die sie unter Wasser nicht weiterentwickeln konnten, ist die Musik, für die sie ein besonderes Faible haben. Deshalb sind sie besonders begeistert, als Tick, Trick und Track Musikautomaten entdecken und tanzen dazu ausgelassen. Alles was nach Atlantis gelangt, muss dort bleiben und gehört den Atlantiden, auch die bestimmten Zehner von 1916, die Dagobert so gerne haben möchte. | ||
=== Auftritte === | === Auftritte === | ||
Zeile 75: | Zeile 77: | ||
=== Lebensraum === | === Lebensraum === | ||
Tralla La ist ein Ort in einem fast kreisrunden, sehr tiefen und von steilen Gebirgswänden eingeschlossenen Tal, das sehr abgelegen im Himalaya-Gebirge in Tibet liegt und von der Außenwelt abgeschnitten ist. Die Gebirgswände sind so steil, dass ein Erklettern fast nicht möglich ist und von mächtigen Wasserfällen überzogen. Im Zentrum des Tals befindet sich ein riesiger Strudel, über den das geschmolzene Gebirgswasser aus dem Tal abfließen kann, sodass das Tal nicht überflutet wird und dort Leben und Lebensmittelanbau möglich ist. Don Rosa zeigt in seiner Fortsetzung von Barks' Geschichte, dass auch ein unterirdischer Weg nach Tralla La möglich ist, den einst Kublai Khan und seine Goldene Horde beschritten haben. Der Name Tralla La ist eine Anspielung von Barks auf das mythische Land Shangri-La aus James Hiltons Roman „Der verlorene Horizont“.<ref>Øystein Sørensen: Die Schätze des Kublai Khan, in [[Don Rosa Collection 3]].</ref> | Tralla La ist ein Ort in einem fast kreisrunden, sehr tiefen und von steilen Gebirgswänden eingeschlossenen Tal, das sehr abgelegen im Himalaya-Gebirge in Tibet liegt und von der Außenwelt abgeschnitten ist. Die Gebirgswände sind so steil, dass ein Erklettern fast nicht möglich ist und von mächtigen Wasserfällen überzogen. Im Zentrum des Tals befindet sich ein riesiger Strudel, über den das geschmolzene Gebirgswasser aus dem Tal abfließen kann, sodass das Tal nicht überflutet wird und dort Leben und Lebensmittelanbau möglich ist. Don Rosa zeigt in seiner Fortsetzung von Barks' Geschichte, dass auch ein unterirdischer Weg nach Tralla La möglich ist, den einst Kublai Khan und seine Goldene Horde beschritten haben. Der Name Tralla La ist eine Anspielung von Barks auf das mythische Land Shangri-La aus James Hiltons Roman „Der verlorene Horizont“.<ref>[[Øystein Sørensen]]: Die Schätze des Kublai Khan, in [[Don Rosa Collection 3]].</ref> | ||
=== Besonderheiten === | === Besonderheiten === | ||
Zeile 96: | Zeile 98: | ||
[[Datei:Zwergindianer.jpg|thumb|200px|rechts|Wenn es um die Verteidigung ihres Landes geht, lassen sie sich nichts bieten (© Egmont Ehapa)]] | [[Datei:Zwergindianer.jpg|thumb|200px|rechts|Wenn es um die Verteidigung ihres Landes geht, lassen sie sich nichts bieten (© Egmont Ehapa)]] | ||
Die Zwergindianer sind, wie der Name es schon sagt, sehr klein. Sie haben riesige Nasen und tragen Federn auf dem Kopf. Doch ihre eigentlichen Besonderheiten liegen nicht im Aussehen, sondern viel mehr im Verhalten. Erst einmal muss man sagen, dass die Zwergindianer grundsätzlich wie die anderen Indianer des Nordens leben. Sie leben in kleinen Zelten, bauen Totempfähle und bewegen sich mit Kanus fort und benutzen Speere, sowie Pfeil und Bogen. Vor allem aber leben sie in perfektem Einklang mit der Natur. Die Tiere sind ihre Freunde und stehen ihnen dauernd zur Seite. Man kann davon ausgehen, dass sie im Gegenzug nicht von den Indianern gejagt werden. Die Indianer können mit den Tieren sprechen. Und doch haben sie Feinde unter den Tieren, wie zum Beispiel einen Riesenhecht. Ihr eigentlicher Feind ist jedoch der „Fortschritt“. Denn die anderen Menschen leben nicht so naturnah, wie die Indianer und stellen daher eine wahre Gefahr dar, nicht zuletzt Dagobert. Das wissen sie sehr gut, daher haben sie ein sehr großes Misstrauen gegenüber Fremden, denn sie wollen ihr Reich und ihre Freunde um jeden Preis verteidigen. | Die Zwergindianer sind, wie der Name es schon sagt, sehr klein. Sie haben riesige Nasen und tragen Federn auf dem Kopf. Doch ihre eigentlichen Besonderheiten liegen nicht im Aussehen, sondern viel mehr im Verhalten. Erst einmal muss man sagen, dass die Zwergindianer grundsätzlich wie die anderen Indianer des Nordens leben. Sie leben in kleinen Zelten, bauen Totempfähle und bewegen sich mit Kanus fort und benutzen Speere, sowie Pfeil und Bogen. Vor allem aber leben sie in perfektem Einklang mit der Natur. Die Tiere sind ihre Freunde und stehen ihnen dauernd zur Seite. Man kann davon ausgehen, dass sie im Gegenzug nicht von den Indianern gejagt werden. Die Indianer können mit den Tieren sprechen. Und doch haben sie Feinde unter den Tieren, wie zum Beispiel einen Riesenhecht. Ihr eigentlicher Feind ist jedoch der „Fortschritt“. Denn die anderen Menschen leben nicht so naturnah, wie die Indianer und stellen daher eine wahre Gefahr dar, nicht zuletzt Dagobert. Das wissen sie sehr gut, daher haben sie ein sehr großes Misstrauen gegenüber Fremden, denn sie wollen ihr Reich und ihre Freunde um jeden Preis verteidigen. | ||
In der Geschichte ''Donvald der Eroberer'' wird erzählt, dass der unerschrockene Wikinger Olaf der Blaue aus dem Barks-Klassiker ''[[Der goldene Helm]]'' nach seiner Landung auf dem amerikanischen Kontinent auf die Zwergindianer traf und sich mit ihnen anfreundete. Die Zwergindianer befanden sich zu dieser Zeit in einem Bruderkrieg zwischen zwei Stämmen, die sich um ihre Jagdreviere stritten. Es gelang Olaf dem Blauen, einen Frieden zwischen den beiden Gruppen zu vermitteln und als Freund in die Stammesgeschichte aufgenommen zu werden. | |||
Seit der Veröffentlichung von ''Im Land der Zwergindianer'' im [[LTB Classic Edition 12]] werden die Zwergindianer nicht mehr als solche bezeichnet. | |||
=== Auftritte === | === Auftritte === | ||
*[[Im Lande der Zwergindianer]], [[Carl Barks]], 1957 | *[[Im Lande der Zwergindianer]], [[Carl Barks]], 1957 | ||
*[[Der Krieg der Wendigowak]], [[Don Rosa]], 1991 | *[[Der Krieg der Wendigowak]], [[Don Rosa]], 1991 | ||
* | *Donvald der Eroberer ([[LTB Spezial 107]]), [[Riccardo Secchi]] & [[Francesco Guerrini]], 2019 | ||
== | == Kullern == | ||
[[Datei:Land unter der Erdkruste-1.jpg|thumb|400px|links|Die Kullern...]] | [[Datei:Land unter der Erdkruste-1.jpg|thumb|400px|links|Die Kullern...]] | ||
Auch für die '''Kullern''' verwendete Barks Elemente der Kultur der Gnixen, wobei sie wiederum stimmiger waren als das Erstlingswerk. | Auch für die '''Kullern''' verwendete Barks Elemente der Kultur der Gnixen, wobei sie wiederum stimmiger waren als das Erstlingswerk. | ||
Zeile 122: | Zeile 128: | ||
*Eine runde Sache (MM 7/2012), [[Isabel Klink]], [[Jan Gulbransson]], [[Michael Bregel]], [[Jan Gulbransson]] und [[Ferran Rodriguez]], 2012 | *Eine runde Sache (MM 7/2012), [[Isabel Klink]], [[Jan Gulbransson]], [[Michael Bregel]], [[Jan Gulbransson]] und [[Ferran Rodriguez]], 2012 | ||
*Alle gegen einen ([[LTB 452]]), [[Francesco Artibani]] und [[Alessandro Perina]], 2013 | *Alle gegen einen ([[LTB 452]]), [[Francesco Artibani]] und [[Alessandro Perina]], 2013 | ||
*Das Erdbeben, [[ | *Entenhausen im Schnee: Episode 1: Horror unter Tage ([[LTB Weihnachten 30]]), Chantal Pericoli und Marco Mazzarello, 2024 | ||
*[[DuckTales]] - Das Erdbeben, Staffel 1, Episode 29 | |||
*[[DuckTales (2017)]] - [[Achtung vor den Erdfermianern!]], Staffel 1, Episode 6 | |||
*Die afrikanischen Minen in [[DuckTales 1|DuckTales (NES)]] | *Die afrikanischen Minen in [[DuckTales 1|DuckTales (NES)]] | ||
Zeile 131: | Zeile 139: | ||
== Indianer auf der Insel im All == | == Indianer auf der Insel im All == | ||
[[Datei:Insel im All.jpg|thumb|300px|rechts|(© Egmont Ehapa)]] | [[Datei:Insel im All.jpg|thumb|300px|rechts|(© Egmont Ehapa)]] | ||
In der Geschichte ''[[Die Insel im All]]'' brechen die Ducks auf, um im | In der Geschichte ''[[Die Insel im All]]'' brechen die Ducks auf, um im Planetoidengürtel nach einem sicheren Versteck für Onkel Dagoberts Geld zu finden und stoßen dabei auf '''Indianer'''. | ||
=== Lebensraum === | === Lebensraum === | ||
Zeile 164: | Zeile 172: | ||
[[Datei:Gesichtslose.jpg|thumb|rechts|(© Egmont Ehapa)]] | [[Datei:Gesichtslose.jpg|thumb|rechts|(© Egmont Ehapa)]] | ||
Die '''Gesichtslosen''' sind das letzte landbewohnende „vergessene“ Volk, das Barks erschafft. Im Unterschied zu früheren Völkern ist ihre Kultur kaum ausgeprägt, was aber damit zu tun haben kann, dass sie als Gesichtslose wenig Möglichkeit haben, sich kulturell zu betätigen. | Die '''Gesichtslosen''' sind das letzte landbewohnende „vergessene“ Volk, das Barks erschafft. Im Unterschied zu früheren Völkern ist ihre Kultur kaum ausgeprägt, was aber damit zu tun haben kann, dass sie als Gesichtslose wenig Möglichkeit haben, sich kulturell zu betätigen. | ||
Barks könnte seine Gesichtslosen nach dem Vorbild der Shmoos in Al Capps Cartoon ''Li'l Abner'' gestaltet haben.<ref>https://cbarks.dk/theinfluencersbd.htm</ref> Auch diese Figuren brauchen nichts zu essen und sind sogar noch bereiter, alles für die Menschen zu geben und sich für sie zu opfern, als die Gesichtslosen bei Barks. | |||
=== Lebensraum === | === Lebensraum === | ||
Zeile 176: | Zeile 186: | ||
== Besucher vom Planeten Diana == | == Besucher vom Planeten Diana == | ||
[[Datei:Planet Diana-1.jpg|thumb|rechts|(© Egmont Ehapa)]] | [[Datei:Planet Diana-1.jpg|thumb|rechts|(© Egmont Ehapa)]] | ||
Die '''Besucher vom Planeten Diana''' sind insofern ein Sonderfall in dieser Kategorie, weil sie auf die Ducks treffen und nicht umgekehrt. Die Ducks besuchen auch nie ihren ursprünglichen Lebensraum, die Handlung der Geschichte ''[[Besuch vom Planeten Diana]]'' ist nach [[Entenhausen]] verlagert. Die Bewohner des Planeten Diana sind viel kleiner als die Ducks, sehen aber sonst genauso aus. Sie haben eine hochentwickelte Technologie, können mit ihren Radioempfängern Radiowellen der Erde abhören, benutzen Vergrößerung- und Verkleinerungsgase und können so Gefahren auf ihre Größe schrumpfen. Zigarrenrauch vertragen sie äußerst schlecht. Im Allgemeinen sind sie deutlich gesitteter als die meisten Bewohner der Erde. Sie kommen auf die Erde um mit Dagobert Duck ins Geschäft um Nahrungsmittel zu kommen. Der [[Donaldismus|Donaldist]] paTrick Martin bezweifelt, dass dies der wahre Grund ihrer Reise sei, denn bei der hochentwickelten Technologie wäre es doch möglich, Nahrungsmittel zu vergrößern und so das Versorgungsproblem zu lösen. Er vermutet, dass die Bewohner Dianas die Reise aus Spionagegründen unternommen haben.<ref name="Martin"/> Eine alternative Lösung wäre z.B. ein technisches Problem, denn das Gas wird in der Geschichte nur gegen Säugetiere eingesetzt. Ob es zur | Die '''Besucher vom Planeten Diana''' sind insofern ein Sonderfall in dieser Kategorie, weil sie auf die Ducks treffen und nicht umgekehrt. Die Ducks besuchen auch nie ihren ursprünglichen Lebensraum, die Handlung der Geschichte ''[[Besuch vom Planeten Diana]]'' ist nach [[Entenhausen]] verlagert. Die Bewohner des Planeten Diana sind viel kleiner als die Ducks, sehen aber sonst genauso aus. Sie haben eine hochentwickelte Technologie, können mit ihren Radioempfängern Radiowellen der Erde abhören, benutzen Vergrößerung- und Verkleinerungsgase und können so Gefahren auf ihre Größe schrumpfen. Zigarrenrauch vertragen sie äußerst schlecht. Im Allgemeinen sind sie deutlich gesitteter als die meisten Bewohner der Erde. Sie kommen auf die Erde um mit Dagobert Duck ins Geschäft um Nahrungsmittel zu kommen. Der [[Donaldismus|Donaldist]] paTrick Martin bezweifelt, dass dies der wahre Grund ihrer Reise sei, denn bei der hochentwickelten Technologie wäre es doch möglich, Nahrungsmittel zu vergrößern und so das Versorgungsproblem zu lösen. Er vermutet, dass die Bewohner Dianas die Reise aus Spionagegründen unternommen haben.<ref name="Martin"/> Eine alternative Lösung wäre z.B. ein technisches Problem, denn das Gas wird in der Geschichte nur gegen Säugetiere eingesetzt. Ob es zur Vergrößerung von anderen Lebensformen oder Materialen geeignet ist, wurde von Barks offengelassen. | ||
=== Auftritte === | === Auftritte === | ||
*[[Besuch vom Planeten Diana]], [[Carl Barks]], 1966 | *[[Besuch vom Planeten Diana]], [[Carl Barks]], 1966 | ||
*Besuch von einem anderen Stern, [[Vicar]], | *Besuch von einem anderen Stern, [[Vicar]], 1976 | ||
*Geschrumpfte Schurken, [[Gaute Moe]], 2019 | |||
*Trainer Duck am Puck, [[Kari Korhonen]], 2019 | |||
== Königin der sieben Meere == | == Königin der sieben Meere == | ||
Zeile 195: | Zeile 207: | ||
*[[Die Königin der sieben Meere]], [[Carl Barks]], 1966 | *[[Die Königin der sieben Meere]], [[Carl Barks]], 1966 | ||
==Harpyien== | |||
[[Datei:Goldenes Vlies-2.jpg|mini|rechts|Die Harpyien (© Egmont Ehapa, © Disney)]] | |||
Bei den '''Harpyien''' handelt es sich um mythische Sagengestalten, die ''[[Das goldene Vlies]]'' in der gleichnamigen Geschichte aus dem Jahr 1955 bewachen. Die geflügelten Mischwesen entstammen der griechischen Mythologie und sind durch ihre Vogelgestalt mit einem Frauenkopf gekennzeichnet. Als die Harpyien ursprünglich in ''Das goldene Vlies'' auftauchten, wurden sie dort „Larkies“ genannt. Ihre Vornamen waren Agnes, Bessie, Fay und Inez. Laut einer Beilage in zum ''[[Topolino]]''-Heft Nr. 8 aus dem Jahr 1956 wurde der englische Begriff für Harpyien ("harpies") in der Originalfassung von den Verlegern der Western Printing and Lithographing Co. zensiert. Der Grund dafür war, dass sich dieser Begriff im amerikanischen Underground-Slang auf eine Prostituierte beziehen kann. Stattdessen wurd die Bezeichnung "larkies" gewählt, was so viel wie "ausgelassen sein" bedeutet. | |||
Die Harpyien tauchen mit neuen Namen ebenfalls in der [[DuckTales - Neues aus Entenhausen|DuckTales]]-Adaption der Comicgeschichte auf, die den gleichen Titel trägt und als Zeichentrickfilm produziert wurde. In der Episode ist es [[Quack, der Bruchpilot]], der Kolchis mehr oder weniger durch Zufall entdeckt, als er mit seinem Hubschrauber in einen Sturm gerät und von Harpyien angegriffen wird. Eine der Harpyien (Anastasia) verliebt sich in Quack, der nach seiner Rückkehr nach Entenhausen von Onkel Dagobert aufgefordert wird, ihn nach Kolchis und damit zum Goldenen Vlies zu führen. Die Harpyien wirken hier weniger bedrohlich, aber dennoch unheimlich und unberechenbar. | |||
Im [[DuckTales (2017)|DuckTales Reboot von 2017]] sind die Harpyien in der Episode ''Storkules in Entenhausen'' als Antagonisten zu sehen, allerdings in einem komplett anderen Design. Sie wurden ausgesandt, um Storkules zu beseitigen, nachdem dieser mit seiner Laute einen Harpyienschwarm beherrschte, der nur Chaos im Königreich verursachte, woraufhin die Fabelwesen zur Strafe von Zeus verbannt wurden. Nachdem Storkules eine der rachsüchtigen Harpyie gefangen hat, ziehen sich die anderen Harpyien zurück. Storkules versteckt die Harpyie in einem Schrank auf Donalds Hausboot und bringt ein "Nicht öffnen"-Schild an der Tür an. Track, Nicky und Storkules versuchen alles, die Harpyien loszuwerden, die Entenhausen belästigen. Sie gründen ein Unternehmen namens ''Harp-B-Gone'' und stellen es den Leuten in Rechnung, wenn sie vor den Harpyien gerettet wurden. Während Storkules die Harpyien mit der "Hilfe" von Track einfängt, versucht Nicky einen Weg zu finden, die Harpyien zu rehabilitieren, nachdem sie herausgefunden hat, dass die Harpyien eine unstillbare Schwäche für Zitronen haben. | |||
Weitere Auftritte haben die Harpyien in den Episoden ''Invasion vom Mond'' sowie ''Der perfekte Plan'' | |||
===Lebensraum=== | |||
In ''Das goldene Vlies'' werden Onkel Dagobert und Donald von Harpyien in das Gebiet des antiken Kolchis entführt, um dort in einem Kochwettstreit der Fabelwesen als Schiedsrichter zu fungieren. In der Argonautensage war Kolchis die Heimat der Medea und das Ziel Iasons und der Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies. Nach der Sage wurden in Kolchis auf dem kirkäischen Feld die verstorbenen Männer in Stierfelle genäht und in Weiden aufgehängt. Die Frauen wurden hingegen in der Erde bestattet. | |||
Im ''DuckTales''-Reboot leben die Harpyien in dem fiktiven Land „Maceduckia“. | |||
===Besonderheiten=== | |||
Die Harpyien verkörpern die Sturmwinde und sind die Töchter des Meerestitanen Thaumas und der Okeanide Elektra. Die Schwester der Harpyien ist Iris, die Göttin des Regenbogens. Ihre Anzahl ist unbestimmt, doch werden in den griechischen Erzählungen nie mehr als zwei Harpyien zugleich benannt, was der Darstellung im Comic entgegenläuft. In den früheren Erzählungen der griechischen Mythologie werden sie als schöne Frauen mit gelocktem Haar und Vogelflügeln beschrieben, später sind sie hässliche hellhaarige Dämonen. Die Harpyien wohnen in einer Höhle auf Kreta und müssen auf Geheiß des Zeus Seelen von Toten in den Tartaros tragen oder Leute töten, die seinen Zorn erregen. Die Harpyien werden als schnell wie der Wind und als unverwundbar beschrieben. Bei Homer werden sie für das Verschwinden des Odysseus verantwortlich gemacht. In der Argonautensage spielen sie eine wichtige Rolle: Sie quälen den blinden Seher Phineus, indem sie ihm das Essen vom Tisch rauben und mit ihrem Kot ungenießbar machen. Zetes und Kalais, Söhne des Nordwindes Boreas und Gefährten der Argonauten, vertreiben schließlich die Harpyien. Im 13. Gesang von Dantes ''Inferno'' werden die Selbstmörder von Harpyien gepeinigt. | |||
===Auftritte=== | |||
*[[Das goldene Vlies]], [[Carl Barks]], 1955 | |||
*[[Mickys Inferno]], [[Guido Martina]] und [[Angelo Bioletto]], 1949 | |||
*Hulda, die holde Harpyie, [[Rodolfo Cimino]] und [[Romano Scarpa]], 1966 | |||
*Das erste Fußballspiel der Welt, [[Romano Scarpa]], 1974 | |||
*Zurück – Stück für Stück, [[Warren Spector]] und [[Magic Eye Studio]], 2011 | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
*Im Buch [[Enten, Tiere, Sensationen]] sind viele dieser Geschichten, einschließlich ihrer Fortsetzungen von [[Don Rosa]] abgedruckt. | *Im Buch [[Enten, Tiere, Sensationen]] sind viele dieser Geschichten, einschließlich ihrer Fortsetzungen von [[Don Rosa]] abgedruckt. |