Die Kunst des Verkaufens: Unterschied zwischen den Versionen
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1940 arbeitete Barks am Cartoonentwurf „Traveling Salesman Donald“ mit. Es war der erste Cartoon, an dem Barks gemeinsam mit [[Jack Hannah]] arbeitete und das erste Mal seit „Northwest Mounted“ 1936, dass Barks [[Kater Karlo]] zeichnete. Im Cartoon sollte Donald als gewiefter Verkäufer dem Barmann Karlo unechte Perlen verkaufen, die sich in Wahrheit als Hühnereier herausstellten. Daraufhin hatten Donald und Karlo einen langen, brutalen Kampf. Dieser dürfte der Grund gewesen sein, warum Disney das Projekt ablehnte.<ref>[[Geoffrey Blum]] (Hg., 2010): ''Carl Barks Tegnefilmene'' (Oslo: Egmont Serieforlaget), S. 161–167.</ref> Für ''Die Kunst des Verkaufens'' griff Barks auf diesen Cartoonentwurf zurück und entnahm den gewieften Verkäufer Donald, der seinen Kunden alles aufschwatzen kann. | 1940 arbeitete Barks am Cartoonentwurf „Traveling Salesman Donald“ mit. Es war der erste Cartoon, an dem Barks gemeinsam mit [[Jack Hannah]] arbeitete und das erste Mal seit „Northwest Mounted“ 1936, dass Barks [[Kater Karlo]] zeichnete. Im Cartoon sollte Donald als gewiefter Verkäufer dem Barmann Karlo unechte Perlen verkaufen, die sich in Wahrheit als Hühnereier herausstellten. Daraufhin hatten Donald und Karlo einen langen, brutalen Kampf. Dieser dürfte der Grund gewesen sein, warum Disney das Projekt ablehnte.<ref>[[Geoffrey Blum]] (Hg., 2010): ''Carl Barks Tegnefilmene'' (Oslo: Egmont Serieforlaget), S. 161–167.</ref> Für ''Die Kunst des Verkaufens'' griff Barks auf diesen Cartoonentwurf zurück und entnahm den gewieften Verkäufer Donald, der seinen Kunden alles aufschwatzen kann. | ||
Extra für den Comic erschuf Barks den Einsiedler mit übermäßigem Haarwuchs. Weil der gesamte Oberkörper und Kopf von Haaren bedeckt sind, konnte Barks nur noch mittels der Augen seine Boshaftigkeit darstellen.<ref name="CBC 1"/> Die Rolle des Einsiedlers in der Geschichte wird aber besonders dadurch geprägt, dass er seitenlang überhaupt nicht zu sehen, sondern nur zu hören ist. Auf diesen Seiten – und aufgrund all der Gemeinheiten, die er Donald angedeihen lässt – kommt seine Boshaftigkeit viel deutlicher zum Tragen als auf den zwei Seiten, wo man ihn sieht. Denn als er tatsächlich aus der Hütte hervortritt, wird er sehr schnell von Donald überwältigt. Barks fertigte für den Einsiedler sogar zwei Skizzen an.<ref>[https://inducks.org/story.php?c=CM++17 Die Skizzen auf Inducks]</ref> Seine Kreation muss ihm gefallen haben, denn sechs Jahre später verwendete er einen ganz ähnlichen Einsiedler in der Geschichte ''[[Die Macht der Töne]]''. Auch in dieser Geschichte ist Donald als Verkäufer unterwegs, also passte es ganz gut, dass Barks wiederum einen behaarten Einsiedler verwendete. Dieser ist aber deutlich freundlicher.<ref name="CBC 1">[[Geoffrey Blum]]: Studien für einen Einsiedler. In: [[Carl Barks Collection | Extra für den Comic erschuf Barks den Einsiedler mit übermäßigem Haarwuchs. Weil der gesamte Oberkörper und Kopf von Haaren bedeckt sind, konnte Barks nur noch mittels der Augen seine Boshaftigkeit darstellen.<ref name="CBC 1"/> Die Rolle des Einsiedlers in der Geschichte wird aber besonders dadurch geprägt, dass er seitenlang überhaupt nicht zu sehen, sondern nur zu hören ist. Auf diesen Seiten – und aufgrund all der Gemeinheiten, die er Donald angedeihen lässt – kommt seine Boshaftigkeit viel deutlicher zum Tragen als auf den zwei Seiten, wo man ihn sieht. Denn als er tatsächlich aus der Hütte hervortritt, wird er sehr schnell von Donald überwältigt. Barks fertigte für den Einsiedler sogar zwei Skizzen an.<ref>[https://inducks.org/story.php?c=CM++17 Die Skizzen auf Inducks]</ref> Seine Kreation muss ihm gefallen haben, denn sechs Jahre später verwendete er einen ganz ähnlichen Einsiedler in der Geschichte ''[[Die Macht der Töne]]''. Auch in dieser Geschichte ist Donald als Verkäufer unterwegs, also passte es ganz gut, dass Barks wiederum einen behaarten Einsiedler verwendete. Dieser ist aber deutlich freundlicher.<ref name="CBC 1">[[Geoffrey Blum]]: Studien für einen Einsiedler. In: [[Carl Barks Collection I]], S. 282.</ref> Barks verwendete den Einsiedler später auf einer Zeichnung, die Dagobert und etliche seiner Feinde zeigt,<ref>[https://inducks.org/story.php?c=XUC+CBPG++7 Die Zeichnung auf Inducks]</ref> sowie im Ölgemälde „July the Fourth in Duckburgh“, wo der Einsiedler aus einem Fenster auf den Umzug hinunter schaut.<ref>[https://inducks.org/story.php?c=CB+OIL+119 „July the Fourth in Duckburgh“ auf Inducks]</ref><ref>Soupic und Corey: July Fourth in Duckburg. In: [[Bertel Express|Bertel Express Spezial]] 5, S. 70–72.</ref> Des Weiteren wurde die Figur von [[William Van Horn]] in der Geschichte ''Bertie, der Berggeist'' ([[Neue Abenteuer der Ducks 7]]/[[DDSH 344]]) und von [[Dave Rawson]] und [[Carlos Guirado]] in der Geschichte ''Bruchpilot'' (MMM 3/2002) verwendet. | ||
Die Versuche von Donald, in die Hütte des Einsiedlers hineinzukommen, erinnern ein wenig an den späteren Barks-Comic ''[[Der goldene Weihnachtsbaum]]''. In jener Geschichte versucht Donald ins Haus der Hexe Hulda zu gelangen und versucht es ebenfalls mit einem Baumstamm, genau wie in '' | Die Versuche von Donald, in die Hütte des Einsiedlers hineinzukommen, erinnern ein wenig an den späteren Barks-Comic ''[[Der goldene Weihnachtsbaum]]''. In jener Geschichte versucht Donald ins Haus der Hexe Hulda zu gelangen und versucht es ebenfalls mit einem Baumstamm, genau wie in ''Die Kunst des Verkaufens''. | ||
Dass Kinder als Verkäufer von Produkten mit Lockangeboten angeworben wurden, war früher durchaus üblich. Die Seiten von Comicheften waren oft gefüllt mit Reklamen, die zahlreiche Kinderspielzeuge, Sportartikel oder elektronische Geräte abbildeten. Wenn die Kinder ein bestimmtes Produkt entsprechend oft verkauften, so das Versprechen, würden sie das bekommen, was sie haben wollten.<ref>Kirk Demaras (2011): ''Mail Order Mysteries. Real Stuff from Old Comic Book Ads!'' (Insight Editions) S. 78f.</ref> | Dass Kinder als Verkäufer von Produkten mit Lockangeboten angeworben wurden, war früher durchaus üblich. Die Seiten von Comicheften waren oft gefüllt mit Reklamen, die zahlreiche Kinderspielzeuge, Sportartikel oder elektronische Geräte abbildeten. Wenn die Kinder ein bestimmtes Produkt entsprechend oft verkauften, so das Versprechen, würden sie das bekommen, was sie haben wollten.<ref>Kirk Demaras (2011): ''Mail Order Mysteries. Real Stuff from Old Comic Book Ads!'' (Insight Editions) S. 78f.</ref> | ||
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*[[Barks Library 2]] (1992)<ref name="Übersetzung"/> | *[[Barks Library 2]] (1992)<ref name="Übersetzung"/> | ||
*[[Barks Comics & Stories 1]] (2001) | *[[Barks Comics & Stories 1]] (2001) | ||
*[[Carl Barks Collection | *[[Carl Barks Collection I]] (2005) | ||
*[[Entenhausen-Edition 2]] (2010) | *[[Entenhausen-Edition 2]] (2010) | ||
*[[Barks Comics & Stories 1|Donald Duck Comics & Stories]] (2015) | *[[Barks Comics & Stories 1|Donald Duck Comics & Stories]] (2015) |