Die Mauser-Chroniken: Unterschied zwischen den Versionen
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Das erste Abenteuer von Sir Michael Mauser spielt auf der Yucatán Halbinsel und beschäftigt sich mit der Hochkultur von [https://de.wikipedia.org/wiki/Palenque Palenque], die bis heute wissenschaftlich erforscht wird. Die Grundlage der Inspiration für Giorgio Pezzin bildete der eindrucksvolle [https://de.wikipedia.org/wiki/Tempel_der_Inschriften#Der_Sarkophag Stein von Palenque]. Dabei handelt es sich um eine Grabplatte, die einen Mayaherrscher in einer ungewöhnlichen Pose zeigt, die für das moderne Auge den Anschein erweckt, als würde der Mann mit einer Rakete in den Weltraum fliegen. | ||
Diesen Mythos griff Pezzin aus einem Buch des italienischen Journalisten, Schriftstellers und Verschwörungstheoretikers Pier Domenico Colosimo (1922-1984), der unter dem Pseudonym [https://it.wikipedia.org/wiki/Peter_Kolosimo Peter Kolosimo] in den 1970er Jahren zahlreiche Theorien aufstellte, auf. Pezzin verriet, dass er sich einen Großteil der Bücher von Colosimo heimlich besorgte, da dieser aufgrund seiner seltsamen Ideen von der Wissenschaft geächtet und für einen Spinner gehalten wurde. Colosimo gilt als einer der frühesten Unterstützer der pseudowissenschaftlichen Theorien der mysteriösen Archäologie und insbesondere der Theorie der antiken Astronauten, die den Besuch außerirdischer Zivilisationen auf irdischem Boden in sehr fernen Zeiten vermutete. Zwar vertraut Pettin auf die Ergebnisse der Wissenschaft, hält Colosimos Theorie vom Besuch Außerirdischer auf der Erde nicht für vollkommen unglaubwürdig. | |||
Im Comic orientiert sich Pezzin stark an der Maya-Stadt Palenque, die zu den am frühesten erforschten Städten der Maya gehört und bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt war. Nach weiteren Expeditionen in die vom Urwald überwucherte Ruinenstadt fanden die ersten Ausgrabungen im modernen Sinne ab dem Jahr 1940 statt – also zwei Jahre, nachdem die Geschichte spielt. Die Ausgrabungsstätte wurde später auch für Touristen geöffnet, sodass Micky und Goofy tatsächlich vor Ort auf Spurensuche hätten gehen können. Die von Goofotecl geschilderte Auseinandersetzung zwischen zwei benachbarten Maya-Städten ist korrekt (Konfrontation zwischen den Städten Tikal und Calakmul im 6. Jhr.). | |||
Die Erforschung von Palenque und dessen Tempeln und Bauten trug maßgeblich zur Entschlüsselung der Mayaschrift bei. Im sogenannten [https://de.wikipedia.org/wiki/Tempel_der_Inschriften Tempel der Inschriften] ruht in einer Grabkammer der Sarkophag des Palenque-Herrschers Pakal, dessen Grabplatte (3,8 m Länge; 2,2 m breite) die oben erwähnte Szenerie zeigt. Wie auch Pezzin erfuhr, zeigt das Bildnis nicht einen Maya in einer mysteriösen Maschine bei der Reise ins Weltall, sondern stellt den Übergang des Herrschers in die Unterwelt Xibalbá dar. Dennoch strahlt der Stein von Palenque für viele noch immer eine große Faszination aus. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Sein zweites Abenteuer führt Sir Michael Mauser 1936 nach [https://de.wikipedia.org/wiki/Bagdad Bagdad], die Hauptstadt des Iraks. Erst nach jahrzehntelanger britischer Kontrolle wurde 1921 das Königreich Irak mit Bagdad als Hauptstadt errichtet, das hiermit formelle Unabhängigkeit erlangte. Dennoch behielten die Briten einen starken politischen Einfluss und eine wirtschaftliche Sonderstellung, sodass ein Militärputsch gegen die probritische Regierung im Jahr 1941 Erfolg hatte. Wie Giorgio Pezzin verriet, sollte die Geschichte ursprünglich in Kairo spielen, der Schauplatz wurde jedoch nach Bagdad verlegt, was für die Handlung nach der Meinung von Pezzin keine großen Schwierigkeiten machte. Bei der Gestaltung der Stadt orientierte sich De Vita offenbar an Kairo oder griff auf typische Bauten der arabischen Welt zurück. Die gezeigte Moschee erinnert sehr stark an die Haga Sophia in Istanbul, weniger an die sunnitische Abu-Hanifa-Moschee oder die al-Kazimiyya-Moschee in Bagdad. | ||
Inhaltlich verbinden die Künstler unheimliche Fiktion aus der Welt von 1001. Nacht und der Erzählung von Aladdin, wodurch dieses Abenteuer im Vergleich zu anderen Episoden eine sehr gespenstische und schaurige Aura hat. Das zentrale Motiv der Geschichte ist die Musik und deren Einfluss auf Spiritualität. Pezzin zeigt sich laut eigener Aussage immer wieder verblüfft, wie sich aus nur sieben Noten diverse Modulationen und Harmonien ableiten lassen und deren Kombination schier unendlich sei. Er führt die Entwicklungen von Klängen und Musik zurück bis zu den Anfängen der Menschheit. Anhand der Flöte von Omar bestehe für ihn kein Zweifel daran, dass die Musik eine große suggestive Kraft ausübe, die sich uns bewegen lässt, uns anregt oder uns hilft, uns zu erinnern und uns Dinge vorzustellen. Was wäre also, wenn diese suggestive Kraft durch künstliche Praktiken wie ein geheimnisvolles Instrument verstärkt werden könnte? | |||
Im Comic ist die Flöte des Omar dieses titelgebende Musikinstrument. Dabei handelt es sich um eine orientalische [https://de.wikipedia.org/wiki/Nay Nay], eine Längsflöte ohne Mundstück. Die historischen Ursprünge des Instrumentes sind nicht klar zu bestimmen, doch es gibt Hinweise darauf, dass die Nay schon vor 4.000 Jahren im Orient gespielt wurde. Einige Exemplare aus der Zeit der Sumerer können heute in Museen besichtigt werden. Im 13. Jahrhundert wurde die Nay aufgrund des Wirkens einiger herausragender anatolischer Denkern zu einem Symbol der islamisch-spirituellen Kunst. Vor allem die Sufis, die islamischen Mystiker, haben viel zur Popularität dieser Längsflöte beigetragen. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Bei seinem dritten Abenteuer besucht Sir Michael Mauser Griechenland und macht sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen siebten Kloster. Realer Schauplatz des Comics sind die berühmten [https://de.wikipedia.org/wiki/Meteora Metéora-Klöster], die sich östlich des Pindos-Gebirges nahe der Stadt Kalambaka in Thessalien befinden und zum Weltkulturerbe gehören. Die Klöster sind ausnahmslos auf schmalen Berggipfeln und Felsnadeln errichtet, was ihnen auch den Beinamen der „schwebenden Klöster“ einbrachte. | ||
Die gesamte Anlage besteht aus 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen, von denen heute nur noch sechs bewohnt sind. Die restlichen achtzehn Klöster sind entweder zu schwer zu erreichen oder wurden wegen Einsturzgefahr verlassen. Im Comic sucht Sir Mauser das siebte bewohnte Kloster „Moni Simion“, das Pezzins Fantasie entsprang. Der gewählte Name spielt offensichtlich auf den frommen König [https://de.wikipedia.org/wiki/Simeon_Uro%C5%A1_Palaiologos Symeon] an, der die Klöster Ende des 14. Jhr. finanziell unterstützte und damit für deren Ausbau sorgte. | |||
Ursprünglich sollte sich das Kloster nicht in Griechenland befinden, sondern in Tibet. Auf Wunsch der Redaktion verlegte Pezzin den Handlungsort und überarbeitete das Skript stark. So lebt Pater Jorgoof nun allein anstatt zusammen mit dem Abt Sulay-Bam. Auch taucht keine Kater Karlo Figur mehr auf, sondern zwei einheimische Gauner. Das Motiv um die besonderen Fähigkeiten der in völliger Abgeschiedenheit lebenden Mönche, die sich als Eremiten harte religiöse Verpflichtungen auferlegt haben, blieb bestehen. Telepathie und Telekinese sind zwei Elemente, die Pezzin im Comic verwendet. | |||
Die im Comic aufgezeigte Verbindung zu einer sanskritischen Inschrift, die sich im Untergrund der Klöster befindet, ist so nicht evident. Vermutlich ließ sich Pezzin hier von der riesigen [https://de.wikipedia.org/wiki/Theopetra-H%C3%B6hle Theopetra-Höhle] inspirieren, in der Spuren gefunden wurden, die darauf hindeuten, dass bereits vor zehntausenden Jahren Menschen in der Höhle waren. | |||
Bei der kulinarischen Köstlichkeit „Tiropita“, die Sir Mauser an einem Verkaufsstand angeboten wird, handelt es um ein griechisches Gebäck, das aus Schichten aus gebuttertem Phyllo hergestellt wird und mit einer Käse-Eier-Mischung gefüllt ist. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Das vierte Abenteuer von Sir Michael Mauser ist bis auf seinen Handlungsort fast vollständig der Fiktionalität entsprungen und dreht sich ausnahmsweise nicht um ein mythisches Artefakt. Die Geschichte dreht sich laut Pezzin um die besonderen Eigenschaften von Wasser, deren Spiruelle Kraft und die Annahme, dass Wasser Lebewesen miteinander verbindet. | ||
Der [https://de.wikipedia.org/wiki/Tuamotu-Archipel Tuamotu-Archipel] existiert wirklich und ist eine zu Französisch-Polynesien gehörende Inselgruppe im Südpazifik. Er stellt die Inselgruppe mit der weltweit größten Ausdehnung dar. Die Inseln erstrecken sich im Südpazifik über fünfzehn Längen- und zehn Breitengrade von Mataiva im Norden bis Temoe im äußersten Südosten über mehr als 2000 Kilometer. Sie befinden sich zwischen 14° und 23° südlicher Breite und zwischen 135° und 150° westlicher Länge und bedecken dabei mehr als 2 Millionen km², eine Fläche größer als Westeuropa. Diese weltgrößte Gruppe von Korallenatollen umfasst 78 Atolle unterschiedlicher Größe mit unzähligen Einzelinseln (Motu) sowie drei hohe Koralleninseln. Auf den 45 bewohnten Atollen leben etwa 17.000 Menschen, die größtenteils polynesischer Herkunft sind. | |||
Trotz eines wirtschaftlichen Aufschwungs zu Beginn des 20. Jahrhunderts blieben die meisten der Inseln des Archipels bis zur Mitte Jahrhunderts relativ isoliert, da die Schifffahrt zwischen den kaum über die Meeresoberfläche ragenden Inseln und zahlreichen, scharfkantigen Riffen gefährlich war. Die Tuamotus trugen auf den Karten noch lange den Namen „Gefährliche Inseln“ (Dangerous Islands). Der Untergang eines Schiffes namens „Leviathan“ ist nicht belegt, jedoch gab es eine Reihe von Schiffen mit diesem Namen, der auf das biblische Seeungeheuer anspielt. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Bei seinem fünften Abenteuer widmet sich Sir Michael Mauser dem Mythos von [https://de.wikipedia.org/wiki/Stonehenge Stonehenge], nachdem er mit dem Rätsel eines alten Schachspiels konfrontiert wird und schließlich herausfindet, zu welcher Funktion die Monolithen von Stonehenge errichtet worden sind. Giorgio Pezzin erwähnte, dass er lange und wiederholt an dem Skript gearbeitet hat. Er war fasziniert von Stonehenge und der Frage, aus welchem Grund die damaligen Menschen sich so viel Arbeit machten, um die riesigen Steinblöcke aufzurichten und in eine Form zu bringen. Über Stonehenge gibt es zahlreiche Theorien und Spekulationen. Da die Anordnung der Steine auch in moderner Zeit mehrfach verändert wurde, bleibt es für Pezzin wohl für immer ein Rätsel, wie die Blöcke ursprünglich standen und welchen Zweck sie erfüllten. In moderner Zeit haben Pseudowissenschaftler wie Erich von Däniken die These aufgestellt, Stonehenge sei von außerirdischen Besuchern der Erde errichtet worden. | ||
Das [https://de.wikipedia.org/wiki/Schach Schachspiel] ist wahrscheinlich eines der ältesten Spiele der Geschichte und sein [https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Schachspiels Ursprung] nicht ganz geklärt. Gefestigt hat sich die Ansicht, dass Schach aus dem asiatischen Raum kommt, wo auch andere Brettspiele äußerst beliebt sind. Von dort gelangte das Spiel in den Orient, von wo es als Auswirkungen der Kreuzzüge den Weg nach Europa fand. An den europäischen Höfen der Fürsten etablierte sich das Schachspiel bis ins 13. Jahrhundert. Die Regeln wurden über König Alfons X. weiterentwickelt und später immer wieder angepasst. Über die Gründung des ersten Schachvereins 1809 bis heute erfreut sich das Spiel großer Beliebtheit. | |||
Die Idee, dass ein einfacher Putzmann in einem Labor sich im Laufe der Zeit enormes Wissen angeeignet hat, entnahm Pezzin laut eigener Aussage dem Film „Good Will Hunting“ aus dem Jahr 1997, wo ein Hausmeister geniale Thesen aufstellt. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Bei der Gestaltung des sechsten Abenteuers von Sir Michael Mauser ließ sich Giorgio Pezzin – wie man bereits unschwer am Titel der Geschichte erkennen kann – von den Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht inspirieren. Er griff zurück auf die ursprünglichen Schilderungen des französischen Orientalisten und Schriftstellers [https://de.wikipedia.org/wiki/Antoine_Galland Antoine Galland]. Dieser übersetzte die Geschichten erstmals aus dem Arabischen, wurde später Mitglied der Pariser Akademie der Inschriften und schönen Künste und lehrte ab dem Jahr 1709 als Professor der arabischen Sprache. Pezzin wurde zudem von seinen Lieblingsgeschichten „Aladin und die Wunderlampe“ sowie „Ali Baba und die vierzig Räuber“ beeinflusst. Er stellte sich vor, was wäre, wenn die wundersamen Erlebnisse nicht doch ein Fünkchen Wahrheit enthielten würden. | ||
Allerdings brachte Pezzin nicht die zauberhafte Beschwörungsformel zum Öffnen der Schatzkammer ein, sondern griff auf pseudo-wissenschaftliche Erklärungsansätze der Mechanik zurück. Inspirieren ließ er sich dabei von den Überlegungen des griechischen Mathematikers und Ingenieurs [https://de.wikipedia.org/wiki/Heron_von_Alexandria Heron von Alexandria], der als einer der klügsten Köpfe seiner Zeit galt. Bekannt sind vor allem seine Ausführungen zu automatischen, teilweise sogar schon programmierbaren Geräten und zur Ausnutzung von Wasser, Luft und Hitze als treibende Kraft. Hier sind insbesondere die Erfindung des Heronsballs und der Heronsbrunnen zu nennen. Mithilfe dieser ausgetüftelten Erfindungen wird die Schatzkammer in Sir Mausers Abenteuer geöffnet. | |||
Auch das Skript für diese Geschichte wurde überarbeitet. In der ursprünglichen Fassung war der schurkische Archäologe Bardo Bärtle kein französischer Gelehrte, der auf die schiefe Bahn geraten ist, sondern ein überzeugter und fanatischer Wissenschaftler aus dem Staat Birania. Pezzin hätte sich durchaus vorstellen können, aus der Figur einen wiederkehrenden Gegenspieler von Sir Mauser zu machen. Zudem ist Giorgio Pezzin mit dem jetzigen Ende der Geschichte, das etwas plump und langweilig daherkommt, nicht besonders zufrieden. Ursprünglich sollten Sir Michael Mauser und seine Freunde den Sandsturm nur überleben, weil sie an Pflöcken in der Wüste festgebunden waren. Dieses Ende wurde abgeschwächt, wahrscheinlich auch, um die Geschichte zu einem schnelleren Ende zu bringen. Das Sandsturm-Phänomen des [https://de.wikipedia.org/wiki/Samum_(Wind) Samums] existiert wirklich. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>In seinem siebten Abenteuer mit Sir Michael Mauser griff Giorgio Pezzin gleich auf mehrere historischen Ereignisse zurück, die er in der Comicgeschichte zu einer Handlung miteinander verwob. | ||
Ein Asteroid, der in einem entlegenen Gebiet abstürzt und den Forschern Rätsel aufgibt, basiert auf einer wahren Begebenheit. Die Rede ist von dem spektakulären [https://de.wikipedia.org/wiki/Tunguska-Ereignis Tunguska-Ereignis] im Jahr 1908. Der Einschlag eines gewaltigen Asteroiden gilt hier als wahrscheinlichste Ursache; das Naturphänomen ist jedoch bis heute Teil zahlreicher Verschwörungstheorien. | |||
Das Schiff „Walküre“, dass im Comic unter der Flagge des faschistischen Schurkenstaats Birania unterwegs war, könnte eine Anspielung auf das deutsche Schiff „[https://de.wikipedia.org/wiki/Schwabenland_(Schiff) Schwabenland]“ sein. Die „Schwabenland“ fand Verwendung als Forschungsschiff der Deutschen Antarktischen Expedition 1938/39. | |||
Weite Teile der Comicgeschichte stellen Anknüpfungspunkte zum tragischen Absturz des italienischen Luftschiffs „[https://de.wikipedia.org/wiki/Italia_(Luftschiff) Italia]“ im Nordpolarmeer. Die „Italia“ wurde 1928 für die Nobile-Nordpol-Expedition fertiggestellt, auf der sie am 25. Mai 1928 im Eismeer havarierte und verloren ging. Der Kapitän der „Italia“, der italienische Luftschiffpionier und General [https://de.wikipedia.org/wiki/Umberto_Nobile Umberto Nobile], überlebte das Unglück nur knapp. Nobile brach am 11. Mai 1926 mit seinem Luftschiff zu einer ersten Polarfahrt auf und war gemeinsam mit dem berühmten Forscher Roald Amundsen und dem Sponsor der Expedition, dem Amerikaner Lincoln Ellsworth, unterwegs. Sie gelten nachweislich als die ersten Menschen, die den Nordpol zweifelsfrei erreichten. Auch im Comic kommen ein dekorierter General und ein Polarforscher vor. | |||
Die Göttin [https://en.wikipedia.org/wiki/Kadlu Kweeto] zählt mit ihren zwei Schwestern Kadlu und Ignirtoq zu wichtigen Gottheiten der Mythologie der Inuit und verfügt über die Macht, Blitze durch das aneinanderreiben von Steinen zu erzeugen. | |||
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| colspan="3" | '''Handlung'''<br>Der erfahrene und stets gut vorbereitete Vermögensberater Johnson spricht bei seinem Mandanten Sir Michael Mauser vor, um ihm eine lukrative Investition im Amazonasgebiet nahezulegen. Sir Mauser könnte sich an einer Mine beteiligen, die Kupfererze fördert und leichte Transportwege bietet. Der Besitzer der Mine benötigt einen Finanzier, um eine zusätzliche Straße durch den Dschungel zu bauen. Um sich vor Ort von den Gewinnaussichten zu überzeugen, schifft sich Sir Mauser in Brasilien ein und wird von dem freundlichen Führer Pedro zum Stützpunkt der Minengesellschaft begleitet. Dort berichtet Senhor Pedro Gutierrez, der Minenbesitzer und angesehene Geologe, dass merkwürdige Dinge auf der Baustelle vor sich gehen. Die Arbeiter fürchten den Zorn des | | colspan="3" | '''Handlung'''<br>Der erfahrene und stets gut vorbereitete Vermögensberater Johnson spricht bei seinem Mandanten Sir Michael Mauser vor, um ihm eine lukrative Investition im Amazonasgebiet nahezulegen. Sir Mauser könnte sich an einer Mine beteiligen, die Kupfererze fördert und leichte Transportwege bietet. Der Besitzer der Mine benötigt einen Finanzier, um eine zusätzliche Straße durch den Dschungel zu bauen. Um sich vor Ort von den Gewinnaussichten zu überzeugen, schifft sich Sir Mauser in Brasilien ein und wird von dem freundlichen Führer Pedro zum Stützpunkt der Minengesellschaft begleitet. Dort berichtet Senhor Pedro Gutierrez, der Minenbesitzer und angesehene Geologe, dass merkwürdige Dinge auf der Baustelle vor sich gehen. Die Arbeiter fürchten den Zorn des spirituellen Geistes der Piguazul, dem Gott des Flusses. Zum Schutz der Baustelle, für die eigens der Regenwald mit härtester Vorgehensweise gerodet wird, beauftragt Senhor Gutierrez den zwielichtigen Halunken Carlos Gato. Dieser geht erbarmungslos gegen die einheimischen Stammesmitglieder des Regenwaldes vor und entführt sie aus deren Dörfern. Als Sir Mauser und auch Gutierrez diesem Gebaren entschieden widersprechen, werden sie kurzerhand ebenfalls von Carlos‘ Leuten in Gewahrsam genommen.<br><br>Carlos fordert die Überschreibung der Mine auf seinen Namen sowie die angedachten 10.000 britischen Pfund, mit denen sich Sir Mauser beteiligen will. Der Schamane Goofos verhilft Sir Michael Mauser zur Flucht und verbindet dessen Wunde mit einem Kräuterumschlag. Verborgen in den geheimen Unterschlüpfen von Goofos entkommt Sir Mauser den Schergen Carlos Gatos und kann über ein verstecktes Funkgerät Hilfe holen. Eine berittene Patroullie verhaftet Carlos Gatos und dessen Männer. Sir Mauser verzichtet auf seine Investition und will die Heimreise antreten. Vorher wird er jedoch von Goofos zu nächtlicher Stunde auf die Lichtung des Großen Baumes „Jamba-Qu“ geführt, der sich Sir Mauser in Trance offenbart. In Gedanken versunken kehrt ein zweifelnder Sir Mauser dem Amazonasbecken den Rücken. | ||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Das achte Abenteuer von Sir Michael Mauser sollte ursprünglich den Titel „Der wandelnde Wald“ tragen. Pezzin veränderte den Titel jedoch zugunsten des 1.320 Kilometer langen Flusses [https://de.wikipedia.org/wiki/Rio_Igua%C3%A7u Rio Iguaçu] in Südamerika. Sein Unterlauf mit den berühmten Iguazú-Wasserfällen ist Teil zweier Nationalparks und inspirierte Giorgio Pezzin für die authentische Atmosphäre am Amazonasgebiet. Wie in der Realität reist Sir Mauser zuerst nach Manaus und von dort aus mit dem Schiff weiter, den Rio Negro hinab. | ||
Das Dampfschiff erinnert stark an das historische Schiff aus dem Spielfilm ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Fitzcarraldo#Das_Schiff Fitzcarraldo]'' von 1984, in dem der exzentrische Abenteurer und Opernliebhaber Brian Sweeney Fitzgerald – von den spanischsprechenden Peruanern Fitzcarraldo genannt – besessen davon ist, in Iquitos mitten im peruanischen Dschungel ein Opernhaus zu errichten. Das extra für den Filmdreh gebaute Schiff liegt seit Jahren abgewrackt, rostend und von Pflanzen überwuchert in der peruanischen Region Madre de Dios im Urwald. | |||
Im ursprünglichen Skript lebten im Dschungel die Gebrüder Gutierrez, die sich nicht immer einig waren. Aus den Brüdern Pedro und Fernando formte Pezzin schlussendlich aus Einfachheitsgründen die einzelne Figur des Pedro Gutierrez. | |||
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, ob es in der Welt der Pflanzen im Laufe der Jahrmillionen zu einer Form der Kommunikation gekommen ist. Als Grundlage fasst Pezzin den in seinen Augen spektakulären Vorgang der Photosynthese ins Auge. Seinen Recherchen zufolge verfügen Pflanzen tatsächlich über eine gewisse Intelligenz und tauschen Informationen miteinander aus. Mittlerweile ist wissenschaftlich erwiesen, dass gestresste Pflanzen neben Farbe, Geruch und Form auch durch Töne signalisieren, die jedoch im für Menschen nicht wahrnehmbaren Ultraschallbereich liegen. | |||
Die Comicgeschichte transportiert die Faszination von einer eigenen Sprache der Bäume. Diese Neugierde trifft auf Sir Mauser, den Pezzin zwar als wissenschaftlich gebildeter Mensch aus dem 20. Jahrhundert beschreibt, der aber weiterhin offen für neue Entdeckungen ist und der Natur großen Respekt entgegenbringt. Daher harmoniert er gut mit dem Schamanen Goofos, der ein wenig verträumt und exzentrisch ist, aber von einer großen Ehrfurcht vor den Bäumen ergriffen ist. | |||
Das Ende der Geschichte überarbeitete Giorgio Pezzin dahingehend, als das dieses eine Suggestion anbietet, ob Sir Mausers Empfindungen der Wirklichkeit entsprechen oder nicht. Er unterstreicht, dass nicht alle Fakten, die in der Handlung gezeigt werden, tatsächlich geschehen sein müssen, sondern Sir Mauser nur seine persönlichen Eindrücke in seinem Tagebuch schildert. | |||
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| colspan="3" | '''Handlung'''<br>Unweit der chilenischen Küste ist Sir Michael Mauser im Oktober 1933 mit seiner Segeljacht „Phoebe V.“ unterwegs, um die Osterinsel anzusteuern. An Bord befindet sich nicht nur Butler Thomas, sondern auch Sir Mausers Freund Thaddäus Van Tartan, seines Zeichens angesehener Anthropologe. Die drei geraten in einen verheerenden Tsunami und durch eine Flutwelle geht Van Tartan über Bord. Nachdem Sir Mauser den rettenden Hafen von Tonka Riki auf der Osterinsel erreicht hat, setzt er sogleich alles daran, seinen Freund Thaddäus zu retten. In der Nähe der kolossalen Steingötzen „Moai“ freundet sich Sir Mauser schnell mit dem Algenfischer Rapa-Goof an. Dieser weiß von einer Insel vulkanschen Ursprungs zu berichten, die erst vor kurzem dem Meer entsprungen ist. Die beiden neuen Freunde besteigen ein Wasserflugzeug und können tatsächlich Thaddäus von Tartan aufspüren, der auf der Vulkaninsel Schutz gesucht hat. Dabei hat er die Entdeckung eines steinalten Moai-Roboters mit einer rätselhaften Mechanik im Inneren gemacht. Sir Mauser führt die Theorie an, dass es sich um Überreste des versunkenen Kontinents Mu handeln könnte. Zurück an Land stellt Rapa-Goof Sir Mauser seine männliche Verwandtschaft vor, die sich generationenübergreifend langlebiger Gesundheit erfreut. Mithilfe sprechender Armreifen, die sich auf wundersame Weise schnell im Kreis drehen und Bilder zeigen, lernt Sir Mauser die wechselvolle Geschichte der Osterinsel kennen. | | colspan="3" | '''Handlung'''<br>Unweit der chilenischen Küste ist Sir Michael Mauser im Oktober 1933 mit seiner Segeljacht „Phoebe V.“ unterwegs, um die Osterinsel anzusteuern. An Bord befindet sich nicht nur Butler Thomas, sondern auch Sir Mausers Freund Thaddäus Van Tartan, seines Zeichens angesehener Anthropologe. Die drei geraten in einen verheerenden Tsunami und durch eine Flutwelle geht Van Tartan über Bord. Nachdem Sir Mauser den rettenden Hafen von Tonka Riki auf der Osterinsel erreicht hat, setzt er sogleich alles daran, seinen Freund Thaddäus zu retten. In der Nähe der kolossalen Steingötzen „Moai“ freundet sich Sir Mauser schnell mit dem Algenfischer Rapa-Goof an. Dieser weiß von einer Insel vulkanschen Ursprungs zu berichten, die erst vor kurzem dem Meer entsprungen ist. Die beiden neuen Freunde besteigen ein Wasserflugzeug und können tatsächlich Thaddäus von Tartan aufspüren, der auf der Vulkaninsel Schutz gesucht hat. Dabei hat er die Entdeckung eines steinalten Moai-Roboters mit einer rätselhaften Mechanik im Inneren gemacht. Sir Mauser führt die Theorie an, dass es sich um [[Der_geheimnisvolle_Kontinent_Mu#Der_Mythos_„Mu“|Überreste des versunkenen Kontinents Mu]] handeln könnte. Zurück an Land stellt Rapa-Goof Sir Mauser seine männliche Verwandtschaft vor, die sich generationenübergreifend langlebiger Gesundheit erfreut. Mithilfe sprechender Armreifen, die sich auf wundersame Weise schnell im Kreis drehen und Bilder zeigen, lernt Sir Mauser die wechselvolle Geschichte der Osterinsel kennen. | ||
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Um die rätselhaften Steinstatuen [https://de.wikipedia.org/wiki/Moai Moai] auf den Osterinseln ranken sich seit Jahrhunderten Mythen und Legenden. Giorgio Pezzin griff diese für sein neuntes Abenteuer mit Sir Michael Mauser auf und brachte eine Verbindung mit dem [[Der_geheimnisvolle_Kontinent_Mu#Der_Mythos_„Mu“|Mythos des versunkenen Kontinents Mu]] ins Spiel. Seiner Auffassung nach bekommt man als Leser daher zwei Geschichten zum Preis für eine. | |||
Nach der ersten Idee von Pezzin sollte Sir Mauser eher zufällig auf die Moai stoßen, als er an Land gespült wird. Diese waren ursprünglich nicht der Zweck seiner Reise. Er hätte diese vielmehr beiläufig wahrgenommen, sich aber nicht intensiver mit deren Herkunft beschäftigt. Dies hatte wiederum Auswirkungen auf seine Motivation und seine Einstellungen zu dem Mythos. Ursprünglich setzte Sir Mauser alles daran, nach dem Taifun so schnell wie möglich gerettet zu werden und nach hause zu gelangen, weitere Erklärungen zum Hintergrund des Kontinents Mu hätte er nicht eingefordert. Dafür fehlt in der fertigen Geschichte der von Pezzin vorgesehene Konflikt zwischen Menschen und Robotern, die von einer außerirdischen Zivilisation auf die Erde gebracht worden wären. | |||
Die Moai, wie die kolossalen Steinstatuen auf der Osterinsel genann werden, sind Bestandteil größerer Zeremonialanlagen (Marae), wie sie ähnlich auch aus anderen Bereichen der polynesischen Kultur bekannt sind. Das genaue Alter der Figuren ist umstritten, mittlerweile gilt jedoch als gesichert, dass sie nicht älter als 1500 Jahre sind. vermutlich waren es ursprünglich über 1000 Stück. | |||
Der Rano Raraku, die „Geburtsstätte“ der Moai, ist der für den Touristen wohl interessanteste Punkt der Insel. An den Hängen des Vulkanes und rund um den Kratersee stehen oder liegen über 300 Statuen in unterschiedlicher Größe und verschiedenen Stadien der Fertigung. Unweit davon steht an einer Meeresbucht der Ahu Tongariki, die größte Zeremonialplattform Polynesiens mit 15 wieder aufgerichteten Statuen von imponierender Größe. Trotz umfangreicher Forschungen ist der eigentliche Zweck der Statuen und die genaue Zeit ihrer Errichtung immer noch umstritten. Die Figuren sind keine Götterbilder. Man geht heute davon aus, dass die Moai berühmte Häuptlinge oder allseits verehrte Ahnen darstellen, die als Bindeglied zwischen dem Diesseits und dem Jenseits fungierten. | |||
Die Frühgeschichte der Osterinsel ist schwierig zu rekonstruieren, da schriftliche Aufzeichnungen völlig fehlen. Bereits die [https://de.wikipedia.org/wiki/Osterinsel#Geschichte Besiedlungsgeschichte] ist umstritten. Die von Giorgio Pezzin benannte These des Abenteurers und forschwers Thor Heyderdahl, der die Inselgeschichte in eine frühe Periode im 1. Jahrtausend n. Chr. und eine mittlere Periode zwischen 1100 und 1600 n. Chr. Einteilte und wonach eine weitere Besiedlung der Spätperiode ab 1680 von Polynesien aus erfolgt sein soll, gilt als widerlegt. Heute ist in der Anthropologie allgemein akzeptiert, dass die Osterinsel von Westen besiedelt wurde, im Rahmen der Polynesischen Völkerwanderung und zwar mit nur einer Siedlungswelle. | |||
Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Hotu_Matua Legende von Hotu Matua] thematisiert die Besiedlung der Osterinsel und ist das zentrale Epos der Osterinsel-Kultur. Sie ist in mehreren Varianten überliefert, die auf einem einheitlichen Grundgerüst beruhen, in den Details jedoch erheblich voneinander abweichen. | |||
Ihren heutigen Namen erhielt die Osterinsel von dem Niederländer Jakob Roggeveen, der im Auftrag der Westindischen Handelskompanie am Ostersonntag, dem 5. April 1722, mit drei Schiffen dort landete. Die Bereichte des deutschen Expeditionsteilnehmers Carl Friedrich Behrens lenkten die Aufmerksamkeit Europas auf die bis dahin unbekannte Insel. Während seiner zweiten Südseeexpedition besuchte James Cook vom 13. bis 17. März 1774 die Osterinsel und war von diesem seiner Meinung nach trostlosen Eiland wenig angetan. | |||
Am 1. November 1868 erreichte das britische Kriegsschiff HMS Topaze die Osterinsel Landungsgruppen unter Führung der Schiffsoffiziere und unter Teilnahme des Schiffsarztes John Linton Palmer unternahmen in den nächsten Tagen Ausflüge in verschiedene Regionen der Insel, begleitet von Einheimischen. Sie gelangten nach Vinapu, zum Rano Raraku, zum Ahu Tongariki und zur Kultstätte Orongo. Palmer legte der Royal Geographical Society einen Bericht über seine Erkenntnisse vor – diesen Bericht könnte Sir Michael Mauser gelesen haben, was erklären würde, weshalb er bereits von den Steinstatuen wusste. | |||
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| colspan="3" | '''Handlung'''<br>Aus einem der Tagebücher von Sir Michael Mauser fallen einige lose Seiten heraus, die sofort Micky Maus‘ Interesse wecken. Auf den vergilbten Seiten findet sich die Erzählung von einem munteren Wandersmann wieder, der als jüngster von sieben Brüdern auf Wanderschaft ging und sich in einem englischen Haselhain einen schmalen Ast abbrach. Er begegnet einem hungrigen alten Mann und teil sein Brot mit ihm. Der alte Mann weist darauf hin, dass sich beim Blick über die Schulter unweit des Haselstrauches eine Steinplatte offenbart, die hinab zur Gruft von König Artur weist. Dort ruht der Sagenkönig mit seinen Rittern und dem Hort Englands, bis die Glocke schlägt und er zu seiner letzten Schlacht gerufen wird, sobald dem Land Unheil droht. Sir Michael Maus erfährt von diesem Märchen aus einem alten Buch, als er sich im den kleinen englischen Städtchen Exeter aufhält. Zufällig stößt er auf den vorlauten Seven O’Seven, der völlig ausgehungert gerne die Einladung von Sir Mauser zum Abendessen annimmt.<br><br>Der Junge berichtet, dass er ebenfalls auf die Gruft von König Artur gestoßen ist und einige Goldmünzen an sich nahm. Der gewissenlose Gutsbesitzer Carolus Karol entdeckte die Münzen und sperrte Seven in die Scheune, um ihm das Geheimnis um die Herkunft des Goldes zu entlocken. Gemeinsam machen sich Sir Mauser und Seven O’Seven auf die Suche nach der Gruft. Als sich ihnen Karol mit seinen Handlangern entgegenstellt, erweckt Seven den schlafenden König, der den Kampf mit seinen Recken entscheiden kann. Sir Mauser gerät im Getümmel zu Boden und erwacht in einem dichten Nebel. Er stolpert über den Schlägel aus der Glocke und bewahrt diese in seiner Truhe auf. Nun begibt sich Micky Maus mit seinem Freund Goofy nach England, um den Schlägel wieder zurückzubringen und den | | colspan="3" | '''Handlung'''<br>Aus einem der Tagebücher von Sir Michael Mauser fallen einige lose Seiten heraus, die sofort Micky Maus‘ Interesse wecken. Auf den vergilbten Seiten findet sich die Erzählung von einem munteren Wandersmann wieder, der als jüngster von sieben Brüdern auf Wanderschaft ging und sich in einem englischen Haselhain einen schmalen Ast abbrach. Er begegnet einem hungrigen alten Mann und teil sein Brot mit ihm. Der alte Mann weist darauf hin, dass sich beim Blick über die Schulter unweit des Haselstrauches eine Steinplatte offenbart, die hinab zur Gruft von König Artur weist. Dort ruht der Sagenkönig mit seinen Rittern und dem Hort Englands, bis die Glocke schlägt und er zu seiner letzten Schlacht gerufen wird, sobald dem Land Unheil droht. Sir Michael Maus erfährt von diesem Märchen aus einem alten Buch, als er sich im den kleinen englischen Städtchen Exeter aufhält. Zufällig stößt er auf den vorlauten Seven O’Seven, der völlig ausgehungert gerne die Einladung von Sir Mauser zum Abendessen annimmt.<br><br>Der Junge berichtet, dass er ebenfalls auf die Gruft von König Artur gestoßen ist und einige Goldmünzen an sich nahm. Der gewissenlose Gutsbesitzer Carolus Karol entdeckte die Münzen und sperrte Seven in die Scheune, um ihm das Geheimnis um die Herkunft des Goldes zu entlocken. Gemeinsam machen sich Sir Mauser und Seven O’Seven auf die Suche nach der Gruft. Als sich ihnen Karol mit seinen Handlangern entgegenstellt, erweckt Seven den schlafenden König, der den Kampf mit seinen Recken entscheiden kann. Sir Mauser gerät im Getümmel zu Boden und erwacht in einem dichten Nebel. Er stolpert über den Schlägel aus der Glocke und bewahrt diese in seiner Truhe auf. Nun begibt sich Micky Maus mit seinem Freund Goofy nach England, um den Schlägel wieder zurückzubringen und den Wahrheitsgehalt von Sir Mausers Erzählung zu überprüfen. | ||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Im Vergleich zu den anderen Kapiteln der Saga zeichnet sich die zehnte Episode durch eine komplexere, ineinandergreifende Struktur und durch die aktive Rolle von Micky Maus aus, die nicht die eines bloßen Lesers ist. Für die Entwicklung dieses Abenteuers um den Mythos von König Artus griff Giorgio Pezzin den Vorschlag des italienischen Fans Dario Ambrosini auf, der Pezzin im Paperesa-[[Forum]] auf die interessante walisische Geschichte und den sagenhaften König aufmerksam machte. Pezzin gefiel die Idee und verwendete diese für ein neues Abenteuer von Sir Michael Mauser. | ||
Die Comicgeschichte beschäftigt sich nicht nur mit der legendären Tafelrunde, sondern vor allem dem tief verwurzelten Glauben an einen noch lebenden und schlafenden Artus, der auf seine Erweckung wartet und im Zeitpunkt der größten Not zurückkehrt. Es gibt zahlreiche historische Herrscher oder andere prominente Persönlichkeiten, denen diese Art von Unsterblichkeit zugeschrieben wurde: Von Merlin über Karl dem Großen bis Kaiser Barbarossa, aber auch in jüngster Zeit scheint man sich nicht mit dem realen Tod solcher sagenumwobenen Figuren abzufinden. | |||
Die messianische Rückkehr von König Artus ist ein mythologisches Motiv in der Legende um König Artus, das besagt, dass er eines Tages in der Rolle eines Messias zurückkehren wird, um sein Volk zu retten. Es ist ein Beispiel für das Motiv des in den Bergen schlafenden Königs. Wie heutzutage im Allgemeinen angenommen wird, war König Artus ein walisischer König aus dem 6. Jahrhundert. Es gibt nur wenige historische Aufzeichnungen über Artus, und es wird bezweifelt, dass er jemals existierte. Im Hochmittelalter aber erlangte er einen mythologischen Status, der zu einer wachsenden Literatur über sein Leben und seine Taten führte. | |||
Die Möglichkeit einer Rückkehr Arthurs wird erstmals von William von Malmesbury im Jahr 1125 erwähnt. In den „Wundern der Heiligen Maria von Laon“ (De miraculis sanctae Mariae Laudunensis), die von einem französischen Kleriker und Chronisten namens Hériman von Tournai um 1145 verfasst wurden, sich aber auf Ereignisse aus dem Jahr 1113 beziehen, wird der Glaube an das Weiterleben von Artus ebenfalls erwähnt. Verschiedene nicht-walisische Quellen weisen darauf hin, dass dieser Glaube an eine eventuelle messianische Rückkehr von Artus unter den Briten ab dem 12. Jahrhundert weit verbreitet war. Wie viel früher er existierte, ist umstritten. So vermerkt John Lydgate in seinem Fall of Princes (1431-38) den Glauben, dass Artus „als Lord and Sovereyne Out of Fayrye and Regne in Breteyne“ zurückkehren wird. Der spanische König Philipp II. von Spanien schwor offenbar bei seiner Heirat mit Maria I. von England im Jahr 1554, dass er das Königreich aufgeben würde, falls Artus zurückkehren sollte. | |||
Es wurden schon eine ganze Reihe von Orten vorgeschlagen, von denen Artus tatsächlich zurückkehren würde. Der wahrscheinlich prägendste Ort ist und bleibt Avalon. In seiner Historia Regum Britanniae aus dem 12. Jahrhundert behauptete Geoffrey von Monmouth, dass Artus bei Camlann „tödlich verwundet“ wurde, dann aber „auf die Insel Avallon (insulam Auallonis) gebracht wurde, um von seinen Wunden geheilt zu werden“. Eine andere Überlieferung besagte, dass Artus unter einem Berg oder Hügel auf seine Rückkehr wartete. Erstmals erwähnt von Gervase von Tilbury in seiner Otia Imperialia (ca. 1211), wurde dies in der britischen Folklore bis ins 19. Jahrhundert beibehalten. Zu den anderen, weniger verbreiteten Konzepten gehört die Vorstellung, dass Artus bei der Schlacht abwesend war oder dass er in eine Krähe oder einen Raben verwandelt wurde. | |||
Diese Vorstellung von Artus' späterer Rückkehr hat sich für eine Reihe von modernen Schriftstellern als attraktiv erwiesen. John Masefield griff das Bild von Artus, der unter einem Hügel schläft, als zentrales Thema in seinem Gedicht ''Midsummer Night'' (1928) auf. Auch C. S. Lewis ließ sich von diesem Aspekt der Artuslegende in seinem Roman ''Die böse Macht'' (1945) inspirieren, in dem König Artus im Land Abhalljin auf dem Planeten Venus leben soll. | |||
Die Rückkehr von König Artus ist vor allem in Comics zu finden, wofür es mindestens seit den 1940er Jahren Beispiele gibt. Eine der bekanntesten Verwendungen dieses Motivs stammt von Mike Barr und Brian Bolland, die Artus und seine Ritter im Jahr 3000 zurückkehren lassen, um in der Comicserie ''Camelot 3000'' (1982-85) die Erde vor einer außerirdischen Invasion zu retten. Weitere Beispiele sind Stephen R. Lawheads Roman ''Avalon: The Return of King Arthur'' (1999), in dem es um einen wiedergeborenen Artus geht, der sich erhebt, um die britische Monarchie wiederherzustellen, die kurz vor ihrer Abschaffung steht. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Schon seit seiner Schulzeit hegte Giorgio Pezzin eine große Faszination für Bücher und liebte Bibliotheken voller alter Werke. Die Vorstellung von einer Großen Bibliothek mit tausenden antiken Texten beflügelte seine Fantasie, somit war es für ihn absehbar, einiges Tages eine Comicgeschichte über die Bibliothek von Alexandria zu schreiben – Sir Michael Mausers elftes Abenteuer. | ||
Die fertige Geschichte folgt weitestgehend dem ersten Skript. Pezzin stellte Sir Mauser den tatkräftigen Arno McGoof an die Seite, der mit Absicht große Ähnlichkeit zu dem Archäologen [[Indiana Goof]] aufweist. Die vielen exotische Schauplätze dieser Geschichte, wie das Marokko der damaligen Zeit, der umwerfende Blick auf das antike Alexandria oder das beschauliche Apachendorf schaffen in Pezzins Augen einen besonderen Reiz. | |||
Zu Beginn der Geschichte besucht Sir Mauser die [https://de.wikipedia.org/wiki/Mescalero Mescalero] Indianer. Die Mescalero sind eine Stammesgruppe der Apachen im Südwesten der Vereinigten Staaten und (vormals) im Nordosten von Mexiko und zählen kulturell zu den Östlichen Apache. Heute leben die meisten Mescalero in der Mescalero Apache Reservation in New Mexico. | |||
Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Bibliothek_von_Alexandria Bibliothek von Alexandria] war die bedeutendste antike Bibliothek. Ihre Ursprünge und ihr Ende liegen gleichsam im Nebel der Zeit verborgen. Die Geschichte der makedonisch-griechischen Stadt Alexandria reicht zurück ins 3. Jahrhunderts v. Chr. Besonders verbreitet sind Spekulationen um die Zerstörung der Bibliothek. Oft wird die Ansicht geäußert, dass sie im 3. Jahrhundert der Zerstörung des gesamten Palastviertels von Alexandria zum Opfer fiel. Dass sie 48 v. Chr. einem spektakulären Großbrand zum Opfer fiel ist allerdings ebenso unwahrscheinlich wie die Legende der Zerstörung durch die Araber im Jahr 642. Um die bis heute reichende Nachwirkung der Bibliothek ranken sich abseits der historischen und archäologischen Forschung zahlreiche Mythen. Sie gilt als legendäre Urform einer Universalbibliothek und idealtypischer Wissensspeicher. Bisher sind jedoch keine Überreste der Bibliothek gefunden worden. | |||
Zudem ist bis heute kein Papyrusfragment entdeckt worden, das der Bibliothek von Alexandria zuzuordnen ist. Die schon bald nach der Gründung in der Bibliothek vorhandene ungeheure Menge an Schriften deckte alle Wissensgebiete ab. Sie umfasste Werke über naturwissenschaftliche Themen (besonders Astronomie), Mathematik, Medizin und Philosophie samt ausführlichen Kommentaren dazu. Die bei Weitem dominierende Sprache war das Griechische, jedoch waren auch anderssprachige Texte – darunter ägyptische und hebräische – vorhanden, besonders bei religiösem Schrifttum, das aus dem Perserreich und Indien stammte. Die Bibliothek verfügte über einen für die damaligen Verhältnisse enormen, aber heute unbekannten Bestand an Schriftrollen. Es handelte sich dabei sowohl um literarische Schriften als auch große Mengen an wissenschaftlicher Literatur aus den verschiedensten Fachgebieten. Es ist anzunehmen, dass bereits bald nach der Gründung ein großer Bestand vorhanden war, der danach über Generationen weiterwuchs. | |||
Des Weiteren verfügte die Bibliothek wohl über ein Museum (Museion) und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen, an denen zahlreiche berühmte Gelehrte wirkten und sich die ''Alexandrinische Schule'' herausbildete. Die Bibliothek diente aber nicht nur wissenschaftlichen Zwecken, sondern auch der Machtdemonstration der Ptolemäer. Gegründet wurde sie im Rahmen der groß angelegten Kulturpolitik des makedonisch-griechischen Königs Ptolemaios I. in der Residenz- und Hauptstadt seines ägyptischen Reiches. Auch unter römischer Verwaltung (ab 30 v. Chr.) wurde die Bibliothek weiterbetrieben. Trotz der geringen Zahl an verlässlichen Informationen über die Bibliothek wird sie seit jeher von zahllosen Forschern, Schriftstellern und Künstlern als idealtypischer Ort umfassenden Wissens bewundert. Im Zuge dessen wurden die antiken Berichte über die Bibliothek nicht selten ausgeschmückt, offene Fragen wurden mit spekulativen Annahmen beantwortet | |||
[https://de.wikipedia.org/wiki/Theodosius_I. Theodosius I]. (347-395) regierte von 379 bis 395 und war der letzte römische Kaiser, der (für kurze Zeit) das gesamte Römische Reich regierte. Nach seinem Tod 395 führte die Aufteilung des Reiches in zwei Herrschaftsbereiche unter seinen beiden Söhnen letztlich zur endgültigen Trennung in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich. | |||
Der in der Comicgeschichte anklingende [https://de.wikipedia.org/wiki/Byzantinischer_Bilderstreit byzantinische Bilderstreit] entspricht der Realität. Er war Auswuchs einer theologischen Debatte in der orthodox-katholischen Kirche und dem byzantinischen Kaiserhaus während des frühen 8. und der Mitte des 9. Jahrhunderts. Streitthema war der Gebrauch und die Verehrung von Ikonen. Die beiden Parteien wurden in der späteren Betrachtung als Ikonoklasten (Ikonenzerstörer) und Ikonodulen (Ikonenverehrer) bezeichnet. | |||
Im Comic wird korrekt benannt, dass das heutige Tanger in Marroko dem antiken Tangis entspricht. Wahrscheinlich wurde Tanger im 5. oder 6. Jahrhundert v. Chr. von Karthagern gegründet. Später geriet die Siedlung Tingis unter römische bzw. byzantinische Herrschaft, bevor sie im Jahr 702 von den Arabern erobert wurde. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Bei der Erstellung des Skripts für das zwölfte Kapitel der Mauser-Chroniken erinnerte sich Giorgio Pezzin an eine bemerkenswerte Szene aus dem ersten Film der „Herr der Ringe“-Saga. Als die Gefährten unter den Berg in das Reich Moria vordringen, wo die Zwerge auf der ständigen Suche nach Reichtümern sind, spricht der Zauberer Gandalf den Satz „Geblendet von der Gier hatten sie zu tief gegraben!“, denn die Zwerge erweckten damit den feurigen Dämon Balrog. | ||
Inspiration für seine Comicgeschichte, die Sir Mauser ins Erdinnere führt, fand Pezzin reichlich. Die Vorstellung, 6.300 Kilometer unter der Erdoberfläche zu sein und dort auf leuchtende Kristalle zu stoßen, die eine nie endende Energiequelle darstellten, ließ seine Fantasie aufblühen. Eindrucksvoll ist für Pezzin die Szene, in der Sir Mauser und Goofmet mit dem Minenaufzug in die Tiefe fahren. Vor der Fertigstellung der Geschichte fügte einer Erklärungsseiten am Anfang ein, um das Verschwinden der Neandertaler jüngeren Lesern bildlich zu erklären. | |||
Zu Beginn des Abenteuers ist Sir Michael Mauser unterwegs im Kaukasus und besucht eine Bergbaustätte, die schon seit der Römerzeit ausgebeutet wird. Für die alten Römer war die Welt unter der Erde das Reich des Gottes Vulcanus, die Quelle von Feuer und Zerstörung, wie sie es in Pompeji erlebt hatten. Sie suchten nach Erklärungen für spektakuläre Naturphänomene. Was lag also näher, als die glühende Lava, die aus dem Vesuv, dem Ätna oder dem Stromboli austrat, als die Schlacke einer riesigen infernalischen Schmiede des Gottes Vulcanus zu erklären? Seine Schmiede verortete man unter dem Vulkan Ätna auf Sizilien bzw. unter der Insel Vulcano, die nach ihm benannt wurde. | |||
Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_hohlen_Erde Theorie der hohlen Erde] ist eine wissenschaftliche Theorie aus dem 17.–18. Jahrhundert von Edmond Halley. Ihr zufolge wäre die Erde aus konzentrischen Kugeln aufgebaut, mit Atmosphären dazwischen und sonnenartiger Beleuchtung, wodurch auch die inneren Sphären bewohnbar seien. Obwohl wissenschaftlich durch neuere Erkenntnisse widerlegt und verworfen, entwickelte sich die Theorie der hohlen Erde zum Gegenstand pseudowissenschaftlicher und verschwörungstheoretischer Mutmaßungen und zu einem beliebten Motiv in den SciFi-Medien. | |||
Seit Menschengedenken gibt es mythische Vorstellungen darüber, was sich im Erdinneren befinden könnte. Aus vielen Kulturen sind Erzählungen bekannt, die fantasiebasierte Beschreibungen geben und sagenhafte Unterwelten schildern. Im Mittelalter galt das Innere der Erde als das Reich Satans. Demgegenüber begannen im 17. Jahrhundert die sich entwickelnden modernen Naturwissenschaften ein faktenbasiertes Bild über das unzugängliche Innere der Erde zu erarbeiten. | |||
Der englische Naturwissenschaftler Edmond Halley stellte im November 1691 in einem Vortrag vor der Royal Society in London erstmals eine neuartige wissenschaftliche Hypothese zur physikalischen Beschaffenheit der Erde vor, die er mithilfe von Erkenntnissen aus der Gravitationstheorie und den Theorien von Isaac Newton entwickelt hatte. Er hatte schon Jahre vorher die Verteilung und Veränderung des geomagnetischen Feldes als Resultat einer komplizierten Überlagerung von mehreren sich bewegenden Magnetpolen erklärt. Seine These konnte er jedoch trotz weiterer Forschungsarbeiten nie zufriedenstellend begründen. | |||
Die Theorie der hohlen Erde beeinflusste Ludvig Holbergs Roman ''Niels Klims unterirdische Reise'' (1741), Giacomo Casanovas Roman ''Icosameron'' (1788), Edgar Allan Poes Werk ''The Narrative of Arthur Gordon Pym of Nantucket'' und wurde durch Jules Vernes Roman ''Die Reise zum Mittelpunkt der Erde'' allgemein bekannt. [[Tarzan]]-Autor Edgar Rice Burroughs siedelte seinen fiktiven Kontinent „Pellucidar“ ebenfalls in der Innenfläche einer Hohlerde an. | |||
Die zweite große Frage der Comicgeschichte dreht sich um die [https://de.wikipedia.org/wiki/Neandertaler Neandertaler]. Es entsteht im Comic eine Debatte darüber, ob der Neandertaler mit dem modernen Menschen tatsächlich verwandt war und wohin der Höhlenmensch verschwunden ist. Wie man heute weiß, ist der Neandertaler ein ausgestorbener Verwandter des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens). Er entwickelte sich in Europa (parallel zum Homo sapiens in Afrika) aus und besiedelte zeitweise große Teile Süd-, Mittel- und Osteuropas. Offensichtlich im Verlaufe der letzten Kaltzeit haben die Neandertaler ihr ursprünglich ausschließlich europäisches Siedlungsgebiet bis Westasien und Teile Zentralasiens (Usbekistan, Tadschikistan) verlegt. Die Verwandtschaft von Neandertalern und modernen Menschen gilt als weitestgehend geklärt. Unter Paläoanthropologen herrscht Einvernehmen darüber, dass beide im afrikanischen Homo erectus einen gemeinsamen Vorfahren hatten. | |||
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| colspan="3" | Figuren: Sir Michael Mauser, sowie [[Micky Maus | | colspan="3" | Figuren: Sir Michael Mauser, Stoffel Seegoof, Dr. Wilma Wüstenlack, Professor Brummeis sowie [[Micky Maus]] in der Rahmenhandlung | ||
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| colspan="3" | '''Handlung'''<br> | | colspan="3" | '''Handlung'''<br>Wieder einmal hat sich Micky Maus die Zeit genommen, eines der Tagebücher seines Vorfahren Sir Michael Mauser zu lesen und seinen Urahn wieder bei einem spannenden Abenteuer zu begleiten. | ||
Die neue Expedition des reichen Unternehmers und Wissenschaftlers Sir Michael Mauser beginnt auf einem britischen Forschungsschiff, das auf dem Weg nach Peru ist. Der freundliche Professor Brummeis hat von Sir Mausers kühnen Abenteuern gehört und ist gerne bereit, den Landsmann nach durch den Panamakanal nach Südamerika zu bringen. Dort will sich Sir Mauser mit der befreundeten Archäologin Dr. Wilma Wüstenlack treffen, die schon seit langer Zeit das Geheimnis der mysteriösen Nazca-Linien erforscht und offenbar kurz vor dem Durchbruch steht. Damit Sir Mauser so schnell wie möglich in Peru ankommt oder seine schwere Ausrüstung nicht auf dem Landweg zu der Hochebene transportieren muss, stellt Professor Brummeis ihm ein Wasserflugzeug und den quirligen Piloten Stoffer Seegoof zur Verfügung. | |||
[[Datei:LTB-AT-9-3.jpg|400px|mini|rechts|Sir Mauser und Seegolf erreichen Nacza (© Egmont Ehapa)]] | |||
Der holprige Start und die die Reise mit dem Flugzeug verlaufen trotz Seegoofs schwunghaften Flugstil reibungslos. Unterwegs zeigt Sir Mauser seinem Begleiter die beeindruckenden Geoglyphen von Nazca, die in den schotterigen Wüstenboden geritzt worden sind – bislang weiß allerdings niemand so genau, was der Grund für die Botschaften ist, die nur vom Himmel aus betrachtet werden können. Als sie das kleine Dorf am Parinacocha-See erreichen, erfahren die beiden, dass die Forscherin schon seit einer Woche vermisst wird. Als sie in ihr Haus eindringen, finden sie Spuren eines Kampfes vor, da viele der seltenen Masken der Nasca-Kultur zerstört sind. Plötzlich werden auch Sir Mauser und Seegoof hinterrücks niedergeschlagen und entführt, um nach einigen Stunden in einer scheinbaren Schiffskabine zu erwachen. | |||
Sir Mauser nutzt einen der Schraubenzieher, die Seegoof für Notreparaturen immer in seinen Socken trägt, und entkommt durch den Lüftungsschacht aus seiner Zelle. In der Zwischenzeit trickst der gesprächige Pilot die Wachen aus und verschafft Sir Mauser damit etwas Zeit. Verblüfft entdeckt Sir Mauser, dass er sich nicht auf einem Schiff auf dem Meer, sondern auf einem Luftschiff befindet, das Teil einer regelrechten fliegenden Flotte ist. Der Abenteurer setzt seine Erkundungstour fort und erreicht die Zelle von Dr. Wüstenlack, die froh ist, endlich befreit zu werden. Die fachkundige Wissenschaftlerin erwähnt ihm gegenüber einen „zehnten Quexchua“, der am selbigen Tag besänftigt werden muss, da er sonst ungehalten reagiert. Anschließend gelangt Sir Mauser in den Kontrollraum, wo sich die Luftpiraten und ihr kleingewachsener Anführer aufhalten. Als er den Gesprächen der Kriminellen lauscht, kann sich Sir Michael Mauser endlich ein Bild von der Lage machen. | |||
Demnach wurden die Nazca-Zeichnungen von Außerirdischen gezeichnet, um sie bei ihren periodischen Besuchen auf der Erde, die alle 333 Jahre stattfinden, als Bezugspunkt zu verwenden. Die himmlischen Besucher haben nämlich die Fähigkeit, Temperaturen zu erkennen und können daher die Nazca-Linien sogar aus dem Weltraum wahrnehmen. Die Piraten sind dem Geheimnis auf die Spur gekommen, indem sie Dr. Wüstenlacks Aufzeichnungen gestohlen haben. Ihr Ziel ist es, den „zehnten Quexchua“ auszunutzen, um die außerirdische Technologie zu stehlen und für kriminelle Zwecke zu nutzen. Für den Hinterhalt benutzen sie schlauerweise Luftschiffe, da die Hitze eines Flugzeugmotors sie verraten würde. | |||
Sir Mauser weiß nun genug und schreitet zur Tat. Er setzt einen der Piraten außer Gefecht, verschafft sich die Zellenschlüssel und befreit Seegoof und Dr. Wüstenlack. Trotz der Aufregung besteht die Forscherin darauf, eine der peruanischen Masken mitzunehmen, die sie gefunden hat. Die drei Flüchtenden erreichen Seegoofs Wasserflugzeug, das am Luftschiff hängt, doch der Pilot wird von einem der Piraten getroffen und verliert das Bewusstsein. Daher ist Sir Mauser gezwungen, die Steuerung des Flugzeugs selbst zu übernehmen und entkommt nur knapp seinen Verfolgern. | |||
Da es mittlerweile Nacht geworden ist, ist es zu dunkel, um einen geeigneten Landeplatz zu erkennen. Zum Glück hat Dr. Wüstenlack die geheimnisvolle Maske dabei, mit deren Fähigkeiten Sir Mauser die Nazca-Linien gut erkennen kann. Er nutzt diese als provisorische Landebahn, was jedoch in einer schmerzhaften Bruchlandung endet. Die Piraten, denen die Überraschung misslungen ist, ziehen sich zurück. Noch immer von Kopfschmerzen gequält beobachtet Sir Mauser fassungslos, wie Dr. Wüstenlack sich mit den Außerirdischen trifft, sich in ihrer Sprache unterhält und eine Schachtel mit einem geheimnisvollen Geschenk erhält. | |||
Am nächsten Tag bringt ein anderes Flugzeug den verwirrten Sir Mauser und Seegoof zurück zum Schiff. Der Pilot hat seine Erinnerung an das Abenteuer vollständig verloren, während der britische Unternehmer sich immer noch fragt, was er in der Nacht zuvor gesehen hat. | |||
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| colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br> | | colspan="3" | '''Historischer Hintergrund'''<br>Seit ihrer Entdeckung ringen sich wilde Spekulationen um die als Nazca Linien bekannten Zeichen. Allen voran hält sich das Gerücht, dass es sich um eine Art Lageskizze und Landeplatz für Außerirdische handele. In dem [[Zeitmaschinen-Geschichte|Zeitmaschinen]]-Abenteuer ''Die Zeichnungen von Nazca'' (u. a. [[LTB Spezial 37]]) beschäftigte sich Micky Maus schon einmal mit dem sogenannten achten Weltwunder. | ||
Die wie im Comic gezeigten als Katapultflugzeuge eingesetzten Wasserflugzeuge wahren tatsächlich im Einsatz. Sie wurden mittels eines Bordkatapults von den Trägerschiffen gestartet, wasserten nach ihrer Flugmission beim Trägerschiff und wurden mit einem Bordkran wieder an Bord geholt. Die Geschichte der eigentlichen Katapultflugzeuge, die vor allem zu Aufklärungszwecken eingesetzt wurden, begann im Jahr 1927. Bei dem Modell, das im Comic von Seegoof geflogen wird, könnte es sich um eine sowjetische ''Berijew KOR-1'' handeln, eines der wenigen sowjetischen Seeflugzeuge, die ausschließlich und von Beginn ihrer Entwicklung an als Schwimmerflugzeug ausgelegt waren. In der italienischsprachigen Originalfassung handelt es sich nämlich nicht um ein britisches Forschungsboot, sondern um ein russisches. | |||
Der See Lago Parinacochas extiert wirklich und liegt in der Provinz Parinacochas der Region Ayacucho in Südwest-Peru. Der abflusslose See besitzt eine Fläche von 69,5 km². Am Nordwestufer befindet sich der archäologische Fundplatz Inkawasi. | |||
Die Gegend um Nazca gehört zur Pampa Colorada, die östlich von der Andenkette und vierzig Kilometer westlich vom pazifischen Ozean begrenzt wird. Wie auch im Comic erläutert füllten sich etwa vor 50 000 Jahren die Andentäler in Folge starke Niederschläge mit Schotter. Nach dem Verebben der Eiszeit blieb eine riesige Tafellandschaft zurück, die Atacama-Wüste. | |||
Vor mehr als 2.000 Jahren, ab 400 v. Ch., wurden hier im kilometerlange, geometrische Formen und mythische Gebilde in die Erde gescharrt. Im Jahr 1927 wurden sie von Piloten bei einem Flug über die Wüste wiederentdeckt und wurden in kürzester Zeit auf der ganzen Welt bekannt gemacht. Auf mehr als 250 Quadratkilometern erstreckt sich ein weitläufiges Netzwerk bestehend aus bis zu zehn Kilometern langen Linien. Verschiedene Formen wechseln sich mit Zeichnungen von Pflanzen, Tieren und Menschen ab. Vollständig lässt sich dieses Monument nur aus der Luft erfassen. Möglich wird der Farbkontrast durch die Oberflächenschichtung des Geländes. Wird die oberste Schicht rötlich oxidierten Gerölls (der wie die Comicfigur auch als „Wüstenlack“ bezeichnet wird) freigescharrt, erscheint ein hellgelber, klar abgesetzter Untergrund. Bis heute haben sich auch phantasievolle Web- und Keramikarbeiten der Nazca erhalten, die im Hintergrund in der Hütte von Frau Dr. Wüstenlack angedeutet sind. | |||
Zehn Jahre nach der ersten Sichtung der Abbildungen beginnt 1939 die deutsche Forscherin Maria Reiche, aus heutiger Sicht die Pionierin der Nazca-Wissenschaft, sich mit den Geoglyphen zu beschäftigen. Sie interessiert sich vor allem für die unendlich scheinenden geometrischen Formen, die für sie als Mathematikerin, Physikerin und Geographin kein fremdes Terrain darstellen. Allerdings kann sie selbst erst 1946, nach dem Ende des Krieges, mit der Untersuchung der Nazca Linien vor Ort beginnen. Reiche glaubt daran, dass der Schlüssel zum Verständnis der Nazca Linien im Himmel liegt. Sie macht sich selbstständig daran, das Geheimnis der sogenannten „Geoglyphen“ ausfindig machen. | |||
Über 40 Jahre lang legte Reiche die geometrischen Darstellungen frei, fotografierte und vermaß sie Meter für Meter – zunächst ohne ein Team, allein mit Maßband und Sextanten. Um nicht täglich aus Lima anreisen zu müssen, zog sie sogar in eine Hütte ohne Wasser- oder Stromversorgung direkt am Wüstenrand. Nach vielen Jahren des Forschens kommt sie zu dem Schluss, dass die Linien der abstrakten Zeichen frühe Peilinstrumente der Nazca waren, während die gegenständlichen Darstellungen eher rituellen Charakter gehabt haben könnten. Daher auch der Begriff „Geoglyphen„: Erdzeichen zur Bestimmung der Sonnenposition, um so den günstigsten Zeitpunkt für Aussaat und Ernte festzulegen. | |||
Im Jahr 1968 erscheint ein neuer Erforscher des Phänomens der Nazca Linien auf der Bildfläche. Erich von Däniken behauptet, dass das Nazca-Plateau eine riesige Landebahn für außerirdische Raumschiffe sei. Er schuf mit dieser These einen der Bausteine der von ihm vertretenen „Prä-Astronautik‘“ der zufolge außerirdische Lebewesen durch die Jahrhunderte immer wieder die Erde besucht und die menschliche Evolution essenziell beeinflusst hätten. Diese These verwendete Pezzin als pseudowissenschaftlichen Kern seiner Comicgeschichte. | |||
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| '''Goofmet''' || Die Steinzeit lebt || ehemaliger Minenarbeiter und Teppichhändler in der Türkei, der Sir Michael Mauser bei der Erkundung einer Mine hilft | | '''Goofmet''' || Die Steinzeit lebt || ehemaliger Minenarbeiter und Teppichhändler in der Türkei, der Sir Michael Mauser bei der Erkundung einer Mine hilft | ||
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| '''Stoffel Seegoof''' || Der zehnte Quexchua || draufgängerischer Pilot eines Wasserflugzeuges im Dienste eines Forschungsschiffes, der Sir Mauser zu den Nazca-Linien in Peru fliegt | |||
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'''Axel Roscoe''' | '''Axel Roscoe''' | ||
Ist ein Anthropologie-Professor, der sich auf die menschliche Evolution und die Erforschung der Neandertaler spezialisiert hat. | |||
'''Dr. Wilma Wüstenlack''' | |||
Ist eineleidenschaftliche Archäologin und Expertin der Nazca-Kultur, die das Geheimnis der Nazca-Linien in Peru erforscht und mit Sir Mauser befreundet ist. | |||
==Antagonisten und Karlo-Inkarnationen== | ==Antagonisten und Karlo-Inkarnationen== |