Die Schlacht
Die Schlacht | |
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The Barnyard Battle | |
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© Disney • Quelle: fandom | |
Uraufführung: | 1. Juni 1929 |
Titelheld: | Micky Maus |
Regie: | Walt Disney, Ub Iwerks |
Animation: | Ub Iwerks, Johnny Cannon, Les Clark etc. |
Drehbuch: | - |
Produktion: | Walt Disney, Ub Iwerks |
Musik: | Carl W. Stalling |
Länge: | 7:24 Minuten |
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Der Cartoon Die Schlacht (im Original The Barnyard Battle) kam am 1. Juni 1929 in den USA in die Kinos. Micky muss sich als Soldat gegen eine Armee aus Katzen zur Wehr setzen.
Figuren Bearbeiten
- Micky Maus
- Kater Karlo
- Mäusestabsarzt
- Mäusesoldaten
- Katzensoldaten
Handlung Bearbeiten
Der Trompeter des Militärs bläst zum Morgenappell. Die Militärkapelle, angeleitet von Micky, spielt ein Lied. Ein Schar von Mäusen kommt angelaufen, um sich in einem Zelt für den Krieg mit Kleidung und Waffen auszustatten. Auch Micky will sich rekrutieren lassen, weshalb er sich zuvor beim Stabsarzt prüfen lässt. Dieser zieht ihm zuerst die Hose aus. Er packt ihm am Kopf und zieht seinen Hals, an dem er wie bei einem Instrument spielt. Nach der Kontrolle stempelt der Arzt in einer Tabelle ein „OK“. Danach soll Micky die Zunge rausstrecken, was dieser tut. Der Arzt zieht Micky die Zunge lang, sodass dessen Körper immer dünner wird. Er zieht, bis es nicht mehr möglich ist. Das Endstück untersucht er mit einer Lupe. Dann lässt er die Zunge zurückschnalzen, sodass Micky seine übliche Form wieder hat. Anschließend drückt er auf Mickys Bauchnabel, sodass dessen Herz herauskommt. Er schüttelt es, ehe er es wieder einfahren lässt. Dann packt der Arzt Micky am Schwanz, hebt ihn hoch und stempelt ihm ein „OK“ auf den Hintern. Anschließend lässt er Micky herunter, um ihm eine Soldatenmütze und ein Gewehr zu geben. Micky zieht nun in den Krieg. Vor dem Zelt steht der Hauptmann, der den Befehl zum Marschieren gibt. Dabei brüllt er so laut, dass ihm sein Gebiss herausfliegt. Als er es aufheben will, trampeln die Soldaten über ihn hinüber. Zwei Mäuse, die zur Einstimmung Musik machen, sowie eine fahnentragende Maus laufen voraus. Der Rest der Truppe marschiert hintendrein.
Nach einer Überblende erscheint das Wort „Der Feind“, womit die Katzensoldaten, die eine äußerliche Ähnlichkeit mit Kater Karlo haben gemeint sind. Sie kriechen durch das Feld. Mit sich führen sie eine Kanone, die sie abfeuern. Doch eine Maus ist clever genug, die Kanonenkugel mithilfe eines Ofenrohrs zurückzusenden, sodass die Katzen selbst getroffen werden. Es kommt zu einem Feuergefecht zwischen Katzen und Mäusen. Micky ist in einem Haus untergekommen, von wo aus er ein Maschinengewehr abfeuert. Als ihm die Munition ausgeht, nutzt er Klaviertasten als Ersatzmunition.
In diesem Moment erscheint eine riesige Tatze hinter ihm. Micky erschrickt, als er den wütenden Katzensoldaten sieht. Der Mäuserich rennt bis zum Kamin im Haus davon. Dort bleibt er zitternd stehen. Als er ein Gewehr in der Ecke entdeckt, nimmt er es sich und richtet es gegen den Soldaten. Doch zu Mickys Leidwesen handelt es sich nur um ein Kinderspielzeug. Beide staunen über den Korken am Faden, der aus dem Lauf des Gewehrs pendelt. Mit einem Grinsen und Pfeifen versucht Micky die peinlich Situation zu überspielen, doch der Katzensoldat versteht keinen Spaß. Schon schäumt er vor Wut. Er versucht Micky zu greifen. Doch der Mäuserich kann über ein Loch im Boden entkommen. Während die Katze noch im Loch nach Micky schielt, schleicht sich dieser mit einer großen Mausefalle von hinten an. Der wedelnde Schwanz der Katze landet darin und die Falle schnappt zu. Jaulend springt der Katzensoldat durchs Zimmer. Micky steigt auf die Mausefalle und reitet die Katze wie beim Bullenreiten.
Der Katzensoldat läuft weiter, während Micky fröhlich pfeift. Das Rennen endet, als die Katze in den Graben springt. Micky fällt vorher hin. Aber da haben ihn die anderen Katzensoldaten schon gesehen. Micky streckt ihnen die Zunge heraus, bevor er vor ihnen davonläuft. Am Ende des Grabens entdeckt Micky einen Hammer, den er sich sofort schnappt. Er klettert auf einen Amboss und wartet, bis die Katzensoldaten herauskommen. Dann schlägt er jedem mit dem Hammer auf den Kopf, so dass die Soldaten bewusstlos nach vorne zu Boden fallen. Nachdem Micky alle Katzensoldaten außer Gefecht gesetzt hat, steigt er siegessicher auf den Haufen der besiegten Katzensoldaten. Die Mäuse jubeln ihm zu. Die Blaskapelle spielt ein Siegeslied. Micky hält eine Stange mit einer Unterhose als symbolische Fahne in der Hand. Mit dieser Stange sticht er einem Katzensoldaten in den Hintern, der schmerzerfüllt aufspringt und johlend im Kreis um den Haufen rennt, während Micky salutiert.
Rolle | Originalsprecher | Deutscher Sprecher |
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Micky Maus | Walt Disney | Mario von Jascheroff |
Kompanieführer | - | - |
Mäusesoldaten | Walt Disney | Mario von Jascheroff |
Soundtrack Bearbeiten
- Dixie (1859)
- Battle Cry of Freedom
Historischer Hintergrund Bearbeiten
Der Kurzfilm spielt auf den ersten Weltkrieg an. Bei Karlos Mannen wird auf das deutsche Militärgehabe der Kriegsjahre angespielt.
In Deutschland wurde der Film unter dem Titel „Micky im Schützengraben“ daher am 18. Juni 1930 verboten. Als Begründung wurde genannt, dass das Tragen deutscher Militärhelme bei einer Katzenarmee, die gegen eine Miliz aus Mäusen kämpft, die nationale Würde verletzen würde:[1] „[...] während die siegreichen Mäuse durch das französische Käppi gekennzeichnet sind, ist die Gegenpartei der Katzen durch eine Nachahmung des deutschen Stahlhelms deutlich erkennbar als die deutsche Armee gekennzeichnet [...]“ Vom Filmbewertungsausschuss Lampe-Ausschuss wurde der Cartoon zuvor noch als künstlerisch wertvoll ausgezeichnet. Der damalige Vertreiber des Cartoons in Deutschland, die Südfilm AG, focht die Zensur nicht an.[2]
Trivia Bearbeiten
- Der Cartoon ist auf der DVD-Sammlung Walt Disney Kostbarkeiten – Micky Maus in Schwarz-Weiß 2 zu finden.
- In Kingdom Hearts III gibt es ein Minispiel, das auf dem Cartoon basiert.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweis Bearbeiten
- ↑ „The Censor!“. „The Times“, Ausgabe vom 16. November 1930; zitiert nach: Mark Bulik (26. September 2014). „1930: Mickey Mouse, Censored“. nytimes.com
- ↑ Jörg-Peter Storm, Mario Dreßler (1991). „Im Reiche der Micky Maus. Walt Disney in Deutschland 1927–1945“, Henschel Verlag, Berlin, S. 40f. ISBN 3-362-00612-4