LTB 6: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 6 rezensiert. Ist dieser Band einen Kauf wert oder sollte er lieber im Kiosk stehen bleiben? Du weißt es nicht? Dann lies das! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 6.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 6 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelmaß Micky im farbenprächtigen Torero-Kostüm schwenkt ein zünftiges rotes Tuch. Ein Stier ist nicht in Sicht, aber Micky scheint auch ohne seinen Gegner in der Arena zu wissen, was er tut…

„Topolino olé“ hieß es in dem nur ein halbes Jahr zuvor, im Juni 1968, erschienenen italienischen I Classici, das diesem Band zugrunde lag (das „olè“ der Erstauflage ist vermutlich nur ein Schreibfehler). Dem totalen Torero-Touch wurde in Deutschland durch den spröderen Titel „Micky-Parade“ entgegengearbeitet. Während das „olé“ im Originalband sehr schön die Dynamik von Mickys Fußarbeit aufnimmt, ist davon im deutschsprachigen, gelben Schriftzug auf tiefblauem Grund nicht viel zu spüren. Keine ganz schlechte Arbeit von Giuseppe Perego. Hobrowili (Diskussion) 20:50, 7. Jan. 2025 (CET)

Rahmengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Schau mal an! Stierkampf in Ochsenstedt!“ (Goofy im Opening Splash zur Rahmengeschichte)

Mittelmaß Die Rahmengeschichte schafft es diesmal ausnahmsweise, eine Handlungsidee von der ersten bis zur letzten Seite zu bewahren: Goofy will Torero werden und schafft es am Ende tatsächlich in die Arena von Ochsenstedt. Dalmasso/Peregos „Aufhänger“ ist dabei die Begegnung Goofys mit einem Stier in Missaglia/Capitanios eröffnender Kariba-Geschichte. Eigentlich ist die Auflösung der Torero-Handlung am Ende des Bandes viel zu lang (16 Seiten!), aber diesmal angesichts des sowieso schwächeren sonstigen Comic-Materials auch kein Beinbruch. Sogar die Klammer zum Cover-Motiv ist geschlossen, insofern Micky in Torero-Kluft einen souveränen Auftritt hin- und Goofys Widersacher Juanito reinlegt. Hobrowili (Diskussion) 20:50, 7. Jan. 2025 (CET)

Micky löst das Rätsel von Kariba[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Antwort: genaue Beschreibung der Schiffsbesatzung!“ – „Rückantwort: ein großer Doofer und ein kleiner Schlauer!“ (Das U-Boot-Personal der Gangster behält den Blick fürs Wesentliche)

Der Funke springt auf Goofy, nicht aber auf den Leser von Missaglia/Capitanios "Micky löst das Rätsel von Kariba" über (© Egmont Ehapa)

Schlecht Micky und Goofy schiffen sich für einen Auftrag nach Rhodesinien in Schwarzafrika ein: Dort verschwinden sowohl Mitglieder der LFTH (Liga für heimwehkranke Tiere) als auch die Dschungeltiere selbst. Die beiden erleiden Schiffbruch, weil sie von einem U-Boot mit Torpedos versenkt werden. Schließlich gelangen sie aber doch irgendwie an den Kariba-Stausee, wo sie sich als Bauarbeiter verdingen, um unbemerkt Nachforschungen anstellen zu können. Sie finden heraus, dass auf riesige Leinwände projizierte Filme von Waldbränden und Dinosauriern die Tiere in Panik versetzt hatten. Dahinter steckt eine Bande unter Leitung von Kater Karlo, welche die Tiere einfängt und an Tierhändler teuer verhökert. Am Ausgang der Schlucht hatte sie eine Felswand aus Gummi fingiert, die Wildtiere dahinter versteckt und für den Verkauf vorbereitet. Micky und Goofy setzen sich an die Stelle der beiden Piloten der Bande und organisieren so die Rettung der Tiere per Luftfracht, während die Bande vor Ort noch denkt, die heiße Ware würde ihren vorgesehenen Bestimmungsort erreichen. Auch die Gefangenen der LFTH werden auf diese Weise gerettet. Am Ende überwältigen die beiden Helden des Tages nicht nur die Bande, sondern knallen auch noch dem feindlichen U-Boot einen vor den Latz…

„Irgendwas mit afrikanischen Wildtieren“ – Immer wenn ich dieses Cover vom Micky-Torero sah, wusste ich, dass dieses LTB eine solche Geschichte enthielt. Letztlich kann sie sich aber auf keinen Fall durch ihre Qualität bei mir eingebrannt haben. Dabei hat das Skript von Ennio Missaglia noch einen interessanten aktuellen Bezug: Im Jahr 1959 war die Kariba-Talsperre in Rhodesien, dem späteren Simbabwe, eingeweiht worden. Die mit der Flutung des Gebietes einhergehende Umsiedlung von Wildtieren, die bis 1963 andauerte, wurde unter dem sensationellen Slogan der „Operation Noah“ zum weltweit beachteten Medienereignis. Missaglia entnahm dem Stoff für die am Neujahrstag 1961 ersterschienene Geschichte also der Tagespresse. Sogar die Tätigkeit Mickys und Goofys auf der Baustelle könnte von der Berichterstattung über die rund 100 während der Bauarbeiten getöteten Arbeiter inspiriert gewesen sein. Leider ist der Zeichner Luciano Capitanio von der Größe der Aufgabe, dieser modernen Arche-Geschichte irgendwie Leben einzuhauchen, komplett überfordert. Schöne Tierbilder, die man hier ja als erstes erwarten würde, gibt es kaum. Es fehlen ihm auch alle gestalterischen Mittel, Action zu inszenieren. Und wenn du dich wundern solltest, warum da Kartoffelsäcke durch die Schluchtensysteme Schwarzafrikas laufen, schau mal, ob oben nicht doch ein Kopf sitzt: Denn so sehen oft auch von Capitanio gezeichnete Figuren aus. Für kleine Gaggeschichten mag das noch angehen, aber keinesfalls für eine Abenteuergeschichte von gewaltigen 60 Seiten. So gesehen ist Ehapas Einführungstext zu „Micky löst das Rätsel von Kariba“, es handle sich um „eines der interessantesten Abenteuer von Micky und Goofy“, nur das berühmte Pfeifen im Walde. Hobrowili (Diskussion) 20:50, 7. Jan. 2025 (CET)

Micky und Goofy in den Fängen der Spionageabwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Durch unsere Spionageabwehr wissen wir, daß die Spionageabwehr von Zinnoberstein weiß, was unsere Spionageabwehr weiß!“ (Quackfalens Wirtschaftsminister)

Schlecht Zwischen Quackfalen, dem Land, in dem Entenhausen liegt (wussten wir auch noch nicht), und dem benachbarten Fürstentum Zinnoberstein findet ein seltsamer Wettbewerb statt: ein Quiz, dessen Preis die Bohrkonzession für die an der Grenze zwischen beiden Ländern festgestellten Erdölvorkommen ist. Quackfalens Vertreter Norbert Neunmalklug ist nun an der Reihe, dem Erbprinzen von Zinnoberstein Fragen zu stellen, die dieser nach Möglichkeit nicht beantworten kann. Micky und Goofy werden ausgewählt, die besonders kniffligen Geographie-Fragen nach Zinneburg, die Hauptstadt Zinnobersteins, zu bringen. Doch die Spionageabwehr des Fürstentums ist auf Zack und sabotiert die Anreise der beiden Agenten, wo sie nur kann. Diese verpassen so einen Bus und brettern mit einem gemieteten Wagen gegen einen Straßenbaum. Schließlich ist es, wie peinlich für Inspektor Schnüffel, den Chef der Zinnobersteinschen Spionageabwehr, dessen eigenen Wagen, mit dem Micky und Goofy in Zinneburg einfahren und die Fragen in Quackfalens Botschaft abliefern. Neunmalklug ist siegessicher…

Dalmasso/Carpis "Astronaut Micky" als neuer Held des Raumfahrtzeitalters (© Egmont Ehapa)

…aber ob er das Quiz dann letztlich für sich entscheidet, erfahren wir nicht. Autor Gian Giacomo Dalmasso und sein Zeichner Giulio Chierchini tun aber auch nur sehr wenig dafür, dass wir uns noch großartig für den Ausgang des Wettbewerbs interessieren. Einige Jahre vorher hatte das Gespann mit dem Krimi „Micky und das Hypnotisier-Niespulver“ (LTB 9) etwas durchaus Vielversprechendes geschaffen, hinter das dieser karge Spionagecomic ohne Thrill und Verstand dann doch wieder deutlich zurückfällt. Was bleibt, ist die skurrile Idee des Autors, Wirtschaftsinteressen am Quiztisch „ausspielen“ zu lassen. Irgendwie pazifistisch. Wissen Selenski und Putin davon?... Hobrowili (Diskussion) 20:50, 7. Jan. 2025 (CET)

Astronaut Micky[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Nach dem 5. Mal zum 6. Mal! Zack! Das sagt der so, ohne überlegen zu müssen!“ – „Aber Onkel Goofy, die haben doch Elektronengehirne dort!“ (Goofy und Mack und Muck in der Welt der ganzen Zahlen)

Mittelmaß Entenhausen setzt alles auf Weltraumforschung – und seinen nächsten Astronauten Micky Maus. Sobald dieser ins All geschossen und seine Raumkapsel in die Erdumlaufbahn entlassen wird, denkt er fast nur noch an die Grußbotschaft, die er an Minni zu übersenden plant. Aber sein romantischer Erguss erreicht Minni gar nicht mehr: Sie wurde von einer Bande unter Kater Karlo entführt, der jetzt „mit einer Gruppe von ausländischen Wissenschaftlern zusammen“ arbeitet, die brennend an der Entenhausener Raumkapsel interessiert ist. Micky lässt die Kapsel auf dem Ozean landen, wo bereits ein U-Boot darauf wartet. Micky blufft, eine Superhaftmine ins Wasser geworfen zu haben, die das U-Boot unweigerlich zum Explodieren bringen werde. Die Offiziere und Matrosen der feindlichen Macht fliehen auf Beibooten. Ein weiteres U-Boot, das ihnen zur Hilfe eilt, wird seinerseits durch das Bombardement eines befreundeten Düsenjägergeschwaders in die Flucht geschlagen. Kater Karlo, zuletzt von seinen „Freunden“ nur noch wie Dreck behandelt, wird aus dem Wasser gefischt. Micky, der zwar nicht wie geplant 146mal, aber immerhin 9mal die Erde umkreist hat, bekommt im Entenhausener Stadtparlament als Dank einen Sack voll Geld…

Anders als im folgenden Gespinst „Die Reise zum Mond“ steht in dieser Geschichte eher die Realität der zeitgenössischen Raumforschung im Hintergrund. Man merkt, dass im Jahr 1963, in dem Dalmasso/Carpis „Astronaut Micky“ entstand, bereits der erste Mensch, der Russe Juri Gagarin, seine Runden auf der Erdumlaufbahn gedreht hatte, während sowohl Rakete als auch Weltraumabenteuer in Mazzanti/Carpis Geschichte von 1960 noch einen merklich illusionäreren Eindruck machen. Auch dass die Raumfahrt mittlerweile Medienereignisse hervorgebracht hatte, wird in „Astronaut Micky“ trefflich gespiegelt – mehrere Seiten des Comics spielen sozusagen vor dem Fernseher. Ferner werden zwar leicht verschleiert, aber doch deutlich, die Auseinandersetzungen zwischen der Sowjetunion und den USA während des Kalten Krieges bearbeitet, speziell das „Space Race“ zwischen den beiden Weltmächten um Pionierleistungen und Vorherrschaft in der Raumfahrt. Die „ausländischen Wissenschaftler“ hatten nichts anderes vor als – nun ja – Technologietransfer zu betreiben. Herausgekommen ist trotz dieser interessanten Bezüge eine eher dürre Story. Der karikierende Strich Carpis rettet an der einen oder anderen Stelle noch aber ansehnlich den Gesamteindruck. Sehr gut gefallen mir vor allem die unterschiedlichen Reaktionen der Fernsehzuschauer auf Mickys Liebesbotschaft an Minni (S. 120/121): im Wohnzimmer eines sich eifersüchtig beäugenden Ehepaares, im Mädcheninternat („Wie lieb! Schluchz!“), bei einer alten Jungfer, bei einem Ex-Knacki, im Salon einer eleganten Dame mit Schoßhündchen („Himmlisch!“). Hobrowili (Diskussion) 20:50, 7. Jan. 2025 (CET)

Micky und Goofy werden sogar die Torturen im "Terra-Park" überstehen in Mazzanti/Carpis "Die Reise zum Mond" (© Egmont Ehapa)

Die Reise zum Mond[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Gut, daß es noch ziemlich weit ist bis zum Saturn! Da hab‘ ich noch Zeit zum Nachdenken!“ (Micky)

Highlight Micky und Goofy werden von einem geheimnisvollen Herrn mit schwarzem Anzug und Melone – der im Fortgang der Geschichte keine Rolle mehr spielen wird – in einer von ihm gebauten Rakete, die er „Goofyter 1000“ tauft, ins Weltall komplimentiert. Sie zerschellt auf der Mondoberfläche, wo Micky und Goofy sogleich den ersten Angehörigen des Volkes der „Kehrlinge“ antreffen: Diese Bewohner der erdabgewandten Seite des Mondes machen und verstehen alles dem normalen Menschen- und Mäuseverstand entgegengesetzt: So sind Beleidigungen Freundschaftsbekundungen und umgekehrt, Häuser stehen auf ihrem Dach und werden durch die Fenster verlassen, Clowns sind Folterknechte, usw. Schließlich gelingt es Micky, das Vertrauen des Ältestenrates zu erwerben. Er will den Kehrlingen in ihrem größten Kampf beistehen: Die „Richtlinge“ von der anderen Mondseite, durch die mysteriöse „Rote Maske“ aufgestachelt, beschießen die Kehrlinge immer wieder mit Lebensmitteln – durch ihren Verzehr bekommen jene nur immer noch mehr Hunger. Micky plant, Eis von den Saturnringen abzuschneiden, um damit die gefährlichen Produkte in einer Tiefkühltruhe einzufrieren und damit unschädlich zu machen. Micky wird neuer Chef der Luftflotte, womit er sich die Feindschaft des Polizeichefs Kommissar Komet einhandelt, der selbst auf diesem Posten scharf war. Auf dem Weg zum Saturn müssen sich Micky und Goofy der Sabotageversuche sowohl Komets als auch der Roten Maske erwehren. Aber ein noch seltsamerer Gegenspieler verblüfft auf dem Saturn: Dessen einziger Bewohner Puck besitzt die Fähigkeit, Gedanken anderer sich materialisieren zu lassen. Bald machen es sich die Arbeiter in Fernseh- und Lesesesseln gemütlich und Micky verbringt Zeit mit Minni und Pluto bei einer Tasse Tee. Nur Goofy bleibt ungläubig, woraufhin der Zauber Pucks zerfällt. Im Kampf um ihr Raumschiff enttarnt Micky die Rote Maske als Kater Karlo. Komet wird alleine auf dem Saturn zurückgelassen und damit den Späßen Pucks ausgeliefert. Dafür ist Mickys und Goofys Aufprall auf der guten alten Erde kurz und schmerzvoll…

Die kunterbunte Weltraum-Farce aus dem Jahr 1960 ist die erste Disney-Geschichte von Attilio Mazzanti. Mazzanti, der auch unter dem Pseudonym Alex Murray schrieb, verfasste nur zwei Jahre lang einige Disney-Skripts, von denen nicht nur diese, sondern auch die Zeitreisegeschichte „Donald im Jahre 2001“ (LTB 1) Klassikerstatus erwarb. „Die Reise zum Mond“ (im Italienischen noch deutliche abgespaceter „Astralpippo n. 9999!“) wirkt so, als hätten Mazzanti und sein Zeichner Giovan Battista Carpi bei ihrer Arbeit ausgiebig mit halluzinogenen Substanzen experimentiert. Schon im Opening Splash begegnet uns eine blonde Ansagerin, die uns aus einem Fernsehgerät „mit dreidimensionalem Bildschirm und Geruchstaste“ entgegenragt und den Auftritt eines Professors Odor, „Erfinder der riechbaren Wellenlänge“, ankündigt. Auch der Herr im schwarzen Anzug, herkunfts- und skrupellos, erscheint samt seiner Clockwork-Orange Melone wie einem Drogentrip entsprungen. Und so beeindruckend geht es weiter über die grotesken Szenen von der „verkehrten Welt“ auf dem Mond bis hin zum wahnwitzigen Sammeln des kochend heißen Saturneises mit dem Schneidbrenner und den fantasmagorischen Auftritten des Puck, der als eine Kreuzung von Märzhase aus "Alice im Wunderland" und Shakespeares Narren aus dem „Sommernachtstraum“ daherkommt. Apropos Traum: Selbst dass sich die drohende Rote Maske am Ende als Kater Karlo, Mickys Erzfeind, entpuppt, scheint zur Funktion von Träumen als einer symbolsprachlichen Verarbeitungsinstanz der menschlichen Psyche zu passen. Das unvermittelte letzte Panel, das neben den sternesehenden Micky und Goofy einen Polizisten zeigt, der eine Ordnungswidrigkeit aufnimmt, steht für das plötzliche Erwachen aus diesem Fiebertraum, der uns Lesern so besonders viel Spaß gemacht hat. Hobrowili (Diskussion) 20:50, 7. Jan. 2025 (CET)

Wer entführt wen?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Komisch! Er hat doch die ganze Nacht geschlafen!“ (Goofy hat was verpasst)

Mittelmaß Eigentlich sind Micky und Goofy als Urlauber beim gemütlichen Picknick im Geiergebirge, da werden sie von einem Überfall auf einen Biertransporter aufgeschreckt. Offenbar haben die drei Banditen Geheiminformationen, dass in den Bierfässern Geld für die Bank von Green-City transportiert wird. Micky und Goofy schreiten ein, sammeln das Geld auf und bringen es zur Bank, wo sie den Bankdirektor und den Sheriff von Green-City kennenlernen. Sie erfahren, dass es sich bereits um den vierten Überfall auf einen Geldtransporter innerhalb kürzester Zeit handelt. Nachts – die Urlauber haben ein Zimmer im Hotel gegenüber der Bank bezogen – kann Micky nicht schlafen und beobachtet die Bande (Kater Karlo, Schnauz und Harry), wie sie in die Bank einbricht und Geld erbeutet. Die größere Überraschung ist, dass der Bankdirektor dabei mitspielt und sich bereitwillig von den Gaunern fesseln lässt. Micky folgt mit dem Fahrrad des Bankdirektors der Bande in ihren Unterschlupf, stört ihre Champagnersause empfindlich und überwältigt sie. Er kehrt nach Green-City zurück und überführt mit einem Trick den Bankdirektor als Komplizen des Gaunertrios. Es ist bereits Morgen geworden und Micky weckt Goofy, um aufzubrechen. Gut dass Goofy am Steuer sitzt, denn Micky ist von den Erlebnissen der Nacht komplett erschlagen und schläft auf dem Beifahrersitz ein…

Autor Gian Giacomo Dalmasso ist in diesem LTB bereits zum dritten Mal vertreten, was nichts anderes heißt, als dass dieses LTB völlig Guido-Martina-frei bleibt. Pier Lorenzo de Vitas seltsam verzerrte Charakterköpfe, hier vor allem ein Sheriff und ein Bankdirektor, bevölkern einmal nicht die Enten-, sondern die Mäusewelt. Natürlich kein großer Wurf, aber doch eine halbwegs solide und plausible Story, auch mit kleineren Highlights wie Mickys strapaziöser Fahrradtour (S. 226-230). Gewiss technische Gründe sind dafür verantwortlich, dass Micky auf mindestens drei Panels keine Nase zu haben scheint (S. 231, 232, 238). Ein völliger Missgriff ist hingegen mal wieder der (erste) deutsche Titel „Wer entführt wen?“ Ein oberflächlicher Blick in die Geschichte hätte die Macher von Ehapa belehren könne, dass hier selbstverständlich niemand niemanden entführt. Hobrowili (Diskussion) 20:50, 7. Jan. 2025 (CET)

Fazit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste lange Geschichte ist ja doch immer so etwas wie ein Aushängeschild für ein LTB, und dass das hier mit „Micky löst das Rätsel von Kariba“ vor allem zeichnerisch so schwach gerät, ist eine Hypothek, von der sich dieser Band nicht wieder erholt. Am anderen Ende der Bandbreite der „Micky-Parade“ rangiert Mazzanti/Carpis phantasievoll-absurde „Reise zum Mond“, der man eine inspirierendere Comic-Nachbarschaft gewünscht hätte. Hobrowili (Diskussion) 20:50, 7. Jan. 2025 (CET)