True-Life Adventures

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„True-Life Adventure“ (© Disney)

True-Life Adventures (auf Deutsch als Entdeckungsreisen im Reiche der Natur und Abenteuer der Natur veröffentlicht) ist eine Reihe an Disney-Naturdokumentarfilmen, die zwischen 1948 und 1960 veröffentlicht wurden. Von den insgesamt 14 Produktionen der Reihe handelt es sich bei den ersten sieben um halbstündige Kurzfilme (featurette) und bei den weiteren sieben um Kinoproduktionen in Spielfilmlänge. Viele ältere Quellen nennen 13 „True-Life Adventures“, da „Perris Abenteuer“ als „True-Life Fantasy“ vermarktet wurde, heute wird der Film hingegen oft als Teil der „True-Life Adventures“ betrachtet.

In Deutschland hat die Dokumentationsreihe zwei Titel: „Entdeckungsreisen im Reiche der Natur“ und „Abenteuer der Natur“.[1] Der längere Titel „Entdeckungsreisen im Reiche der Natur“ wurde bereits 1956 für die deutsche Version der „True-Life Adventures“-Bücher verwendet, der kürzere Titel „Abenteuer der Natur“ wurde für die Veröffentlichung 1995 auf VHS und 2012 auf DVD verwendet. Auf der Streaming-Plattform Disney+ wird die Reihe beim Originaltitel „True-Life Adventures“ genannt.

Filmliste[Bearbeiten]

Der Film „Perris Abenteuer“ wurde von der Disney Company als „True-Life Fantasy“ vermarktet, da er auf dem Buch „Perri“ von Felix Salten basiert.

Entstehung[Bearbeiten]

In gewisser Weise geht die Entstehung der Filmreihe auf die Fotoaufnahmen zurück, welche der Künstler Maurice Day im Auftrag von Walt Disney in den späten 1930er Jahren von der Landschaft und Tierwelt in Maine machte. Diese dienten im Studio als Inspiration für Konzeptzeichnungen für den Film „Bambi“ (1942), für den auch zwei verwaiste Rehkitze als lebende Modelle ins Studio gebracht wurden.[2] In den Studios wurden Naturfotos an die Bürowände gehangen, und die Story in „Bambi“ sollte sich um realistische Herausforderungen des Lebens als Tier im Wald drehen und nicht um vermenschlichte Tiere, die Kleider tragen und singen.[3]

„Ich habe in den Kriegsjahren viel gelernt, als wir Lehr- und Technikfilme drehten, in denen abstrakte und obskure Dinge für die Jungs in den Streitkräften kurz und verständlich gemacht werden mussten“, so Walt Disney in einer Zeitungskolumne von Hedda Hopper am 26. Dezember 1948. „Mit der Rückkehr des Friedens begann ich, die informativ-unterhaltende Serie zu planen, welche jetzt zu den True-Life Adventures wurde.“ („I learned much during the war years when we were making instruction and technological films in which abstract and obscure things had to be made plain and quickly for the boys in the military services…I began, with the return of peace, to plan the informative-entertainment series which now has jelled in the True-Life Adventures.“)[4]

Dreh[Bearbeiten]

„Die Robbeninsel“ (© Disney)

1945 sprach Walt Disney Studio-Mitarbeiter Ben Sharpsteen darauf an, dass er ein Projekt über Alaska machen wollte, einer der letzten noch weitgehend unentdeckten Orte Amerikas. Unsicher, was Disney vorschwebte, engagierte Sharpsteen die beiden Naturfotografen Alfred und Elma Milotte, um in der Wildnis Alaskas Material zu drehen.[5] Das Filmmaterial zeigte laut Alfred Milotte alles, was sich bewegte („everything that moved“), also Fischer, Holzfäller, Eisenbahner und ein wenig der dortigen Tierwelt. Über ein Telegramm bat Disney, mehr von der Tierwelt zu filmen. Milotte antwortete mit „Wie wäre es mit Robben?“ („How about seals?“), was Walt Disney bestätigte: „Mehr Robben.“ („More seals.“)[6][7]

Schnitt[Bearbeiten]

Aus den Aufnahmen der Robben auf den Pribilof-Inseln entstand „Die Robbeninsel“ (Seal Island, 1948).[2] Beim Schnitt wies Walt Disney den Produzenten Ben Sharpsteen an, sich auf die Robben zu konzentrieren und nicht auf die Laufzeit zu achten: „Konzentrieren Sie sich auf sie - zeigen Sie überhaupt keine Menschen. Wir planen den Film für einen Kinostart, aber machen Sie sich keine Sorgen über die Länge. Machen Sie ihn nur so lang, wie er sein muss, damit Sie die Geschichte der Robben erzählen können.“ („Focus on them – don't show any humans at all. We'll plan this for a theatrical release, but don't worry about the length. Make it just as long as it needs to be so you can tell the story of the seals.“)[5] Nachdem Walt Disney zusammen mit seiner damals elfjährigen Tochter Sharon nach Alaska reiste, um die Robben und ihr Umfeld in natura zu sehen, bestätigte er diese Anweisung erneut.[7] Ub Iwerks hat den 16-mm-Kodachrome-Film für die Kinoprojektion auf 35 mm vergrößert und einige Spezialeffekte hinzugefügt,[8] als Erzähler diente Winston Hibler.[9] Der Text dabei war vermenschlichte die Tiere, war zudem knapp gehalten und ergänzte nur das Gefilmte, anstatt es zu ersetzen, was zum Markenzeichen der Reihe wurde.[5] Winston Hibler schrieb zusammen mit James Algar den Erzählertext für „Die Robbeninsel“ und gestand, dass zuerst der Erzählertext und dann erst der Schnitt des kilometerlangen Filmmaterials entstand.[4] Da die 16-mm-Filme nicht mit Ton kamen, mussten die Aufnahmen nachvertont werden, weshalb viele der Tierlaute von Jimmy MacDonald statt vom Original-Tier stammen.[10] Ein Jahr nach dem Dreh war der etwa halbstündige Film fertig für die Veröffentlichung.[7] Drehbuchschreiber und Regisseur James Algar erinnerte sich daran, dass Disney mahnte, dass „keine herablassende Haltung gegenüber der Natur eingenommen werden dürfe. Die Lebewesen sollten nicht als ‚dumme Tiere‘ betrachtet werden, sondern als ‚unsere Freunde, die weisen Tiere‘.“ („no condescending attitude was to be taken toward nature. Creatures were to be viewed not as ‚dumb animals‘ but as ‚our friends, the wise animals.‘“)[5][11] Die Filme gehörten zu den frühesten Produktionserfahrungen von Roy E. Disney.[8]

Vertrieb und weitere Filme[Bearbeiten]

Buena Vista Film Distribution Company (© Disney/Buena Vista)

Die Filmreihe markierte für die Disney Company den Übergang vom bisherigen Filmvertreiber RKO Radio Pictures zu dem hauseigenen Filmvertreiber, der Buena Vista Film Distribution Company. RKO scheute sich bereits bei 1948 bei „Die Robbeninsel“ (Seal Island), den Kurzfilm zu vermarkten.[12] Der Dokumentarfilm sei laut RKO mit 28 Minuten zu lang für einen Kurzfilm und zu kurz für einen Spielfilm. Roy Disney leitete die Absage an seinen Bruder Walt weiter: „Alle sagen: ‚Wer will schon Robben beim Spielen auf einem kahlen Felsen zusehen?‘“ („They all say, ‚Who wants to watch seals playing house on a bare rock?‘“) Walt Disney wandte sich an einen Freund, welcher das Crown Theater in Pasadena, Kalifornien, gehörte, und bat diesen, „Die Robbeninsel“ im Dezember 1948 eine Woche lang vorzuführen. Diese Vorführung bewies bereits, dass es ein Publikum für halbstündige Naturdokumentationen gibt, qualifizierte den Kurzfilm aber auch für eine Oscar-Nominierung. Nach dem Sieg des Oscars in der Kategorie für den besten Kurzfilm[7] soll Walt Disney Gerüchten nach zu seinem Bruder Roy gesagt haben, er solle den Preis zu RKO bringen und ihnen mit dem Oscar auf den Kopf hauen.[13] So oder so vertrieb RKO den gepriesenen Film nach der Oscar-Auszeichnung ohne weitere Widerworte.[7]

„Die Robbeninsel“ pries schon auf den Plakaten an, der erste Film in der neuen Reihe der „True-Life Adventures“ zu sein.[7] Der englische Reihenname stammt von Walt Disney selbst, basierend auf dem Begriff true-to-life,[4] was auf Deutsch lebensnah bedeutet.[14] Unter dem Titel leitete „Die Robbeninsel“ die insgesamt 13teilige True-Life Adventures-Reihe ein, die zwischen 1948 und 1960 erschienen und die erste Kinoreihe von Naturdokumentationen überhaupt wurde.[2] „Die Robbeninsel“ brachte bei Kosten von 86.000 US-Dollar bereits bei der ersten Aufführung mehr als 434.000 US-Dollar ein. Der Nachfolge-Kurzfilm „Im Tal der Biber“ kostete zwar 102.000 US-Dollar, spielte dafür aber 664.000 US-Dollar ein.[4] Oliver Wallace komponierte noch „Die Robbeninsel“, für die Filme und Kurzfilme danach schuf Paul Smith die Musik.

Die nach 1948 produzierten „True-Life Adventures“-Kurzfilme wurden zusammen mit anderen Disney-Filmen im Kino ausgestrahlt.[10] Von 1948 bis 1953 erschienen insgesamt sechs Dokumentar-Kurzfilme, dann wurde mit „Die Wüste lebt“ das Format zu spielfilmlangen Dokumentationen gewechselt.

Als RKO sich dann erneut bei „Die Wüste lebt“ (The Living Desert, 1953) weigerte, dem ersten Spielfilm der Reihe ins Kino zu bringen,[12] fiel für die Disney Company der Startschuss, einen eigenen Vertrieb zu starten, die Buena Vista Film Distribution Company.[8] Zur Gründung der Tochterfirma bekamen die beiden Disney-Brüder Hilfe von Irving Ludwig, „Die Wüste lebt“ wurde zum ersten vertriebenen Film der neuen Firma.[15]

True Life Adventures im Kino
Titel
(Originaltitel)
Kinopremiere USA
(Kinopremiere Deutschland)
Format Beschreibung[5]
Die Robbeninsel
(Seal Island)
21. Dezember 1948
(23. März 1951)[16]
Kurzfilm Untersucht die jährliche Wanderung der Pelzrobben zu den Pribilof-Inseln
Im Tal der Biber
(Beaver Valley)
19. Juli 1950
(19. Juni 1951 zur Berlinade)[17]
Kurzfilm Untersucht eine Biberkolonie und das Leben im umliegenden Lebensraum
In den USA zusammen mit „Die Schatzinsel“ (Treasure Island, 1950) im Kino.
Erde, die große Unbekannte
(Nature's Half Acre)
28. Juli 1951
(17. Dezember 1952)[18]
Kurzfilm Untersucht die Fülle des Lebens auf einem halben Hektar Land, einschließlich Pflanzen, Säugetiere und Insekten
In den USA zusammen mit „Alice im Wunderland“ (Alice in Wonderland, 1951) im Kino
Der olympische Elch
(The Olympic Elk)
13. Februar 1952
(3. August 1952)[19]
Kurzfilm Untersucht die Wanderungen von Elchherden über die Olympic Paninsula im Bundesstaat Washington
In den USA zusammen mit einer Wiederveröffentlichung von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (Snow White and the Seven Dwarfs) im Kino.
Wasservögel
(Water Birds)
26. Juni 1952
(22. Dezember 1953)[20]
Kurzfilm Untersucht eine Vielzahl von Vogelarten, die in der Nähe von Gewässern in ganz Nordamerika leben
In den USA zusammen mit „Robin Hood und seine tollkühnen Gesellen“ (The Story of Robin Hood and His Merrie Men, 1952) im Kino
Im Lande der Bären
(Bear Country)
5. Februar 1953
(14. Dezember 1954[21] als Beiprogramm zu „Drei Caballeros“)[22]
Kurzfilm Untersucht den Lebenszyklus des amerikanischen Schwarzbären
In den USA zusammen mit „Peter Pan“ (1953) im Kino
Die Alligatoren der Everglades
(Prowlers of the Everglades)
23. Juli 1953 Kurzfilm Untersucht den Lebenszyklus des amerikanischen Alligators
In den USA zusammen mit „Das Schwert und die Rose“ (The Sword and the Rose, 1953) im Kino
Die Wüste lebt
(The Living Desert)
10. November 1953
(22. Juni 1954)[23]
Spielfilm Untersucht Pflanzen und Lebewesen, die in dem unwirtlichen Wüstenklima des amerikanischen Westens leben
Wunder der Prärie
(The Vanishing Prairie)
17. August 1954
(11. Juli 1955)[24]
Spielfilm Untersucht Pflanzen und Lebewesen, die in der amerikanischen Prärie leben
Geheimnisse der Steppe
(The African Lion)
14. September 1955
(17. August 1956[25] zur Berlinade)[26]
Spielfilm Untersucht die Verhaltensweisen eines Löwenrudels im südlichen Afrika
Geheimnisse des Lebens
(Secrets of Life)
6. November 1956
(Juni 1957 zur Berlinade)[27]
Spielfilm Untersucht die Fortpflanzung und das Überleben einer Vielzahl von Arten, darunter Pflanzen, Insekten und Säugetiere
Perris Abenteuer
(Perri)
28. August 1957
(31. Oktober 1958)[28]
Spielfilm
Weiße Wildnis
(White Wilderness)
12. August 1958
(Juni 1959 zur Berlinade)[29]
Spielfilm Untersucht Pflanzen und Lebewesen, die in der Arktis leben, einschließlich der jährlichen Karibuwanderung in Alaskas Brooks Range
Wilde Katzen
(Jungle Cat)
10. August 1960
(Juni 1960 zur Berlinade)[30]
Spielfilm Untersucht den Lebenszyklus des Jaguars in Südamerika
Der Tanz der Skorpione gehört zu den bekanntesten Filmszenen der „True-Life Adventures“-Reihe (© Disney)

Für Walt Disney, der zu dem Zeitpunkt vor allem für fiktive Unterhaltungsgeschichten als Real- oder Zeichentrickfilm bekannt war, war die Produktion von Naturdokumentationen ein ungewöhnlicher Karriereschritt. Viele Film-Tricks bisheriger Produktionen wurden aber auch in der Dokumentationsreihe verwendet, um die lehrreichen Filme unterhaltsamer zu gestalten. Dazu zählt die Manipulation des Filmmaterials durch Schnitt oder Ergänzung um Hintergrundmusik, um Szenen dramatischer oder komischer zu machen. Zum Beispiel wurde eine Szene in „Die Wüste lebt“, in der zwei Skorpione gegeneinander kämpfen, mit Banjo-Musik versehen, damit ihr Kampf nach einem Tanz aussieht.[31]

Meistens bestanden die Dreh-Teams aus zwei Leuten, bei manchen Aufnahmen kamen aber bis zu fünf verschiedenen Kameraleuten zum Einsatz. Der Dreh war nicht immer ungefährlich: Um Aufnahmen von den Büffeln aus nächster Nähe zu erhalten, bedeckte Tom McHugh seine Kamera und sich mit einem alten Büffelfell und begab sich mitten in die Herde.[3] Für „Geheimnisse des Lebens“ lag Robert Crandall stundenlang neben einem Ameisenhaufen filmend auf dem Bauch, während die Ameisen an ihm zwickten.[32] Von den 16-mm-Filmen in einer Länge von 120.000 Fuß (ca. 36.600 m) wurden vielleicht nur 30.000 Fuß (ca. 9100 m) für den fertigen Film verwendet. Alfred und Elma Milotte drehten drei Jahre lang Filmmaterial für „Geheimnisse der Steppe“, von dem nur sechs Prozent des gedrehten Materials im fertigen 72-Minuten-Film verwendet wurde.[3]

Heimkino-Veröffentlichung und Merchandise[Bearbeiten]

Seit 1954 erschien in den USA eine Buchreihe beim Simon and Schuster Verlag als Teil ihrer Tell-a-Tale-Reihe, in der Jane Werner die Dokumentationen in Sachbücher umwandelte.[5] Die Hardcover-Buchreihe wurde mit „Walt Disney's Living Desert“ eingeleitet,[33] 1955 folgte „Vanishing Prairie“,[34] 1956 „African Lion“,[35] 1957 „Secrets of life“[36] und 1958 „White Wilderness“.[37] 1958 erschien zudem mit „True-Life Adventures“ auch eine Buch-Adaption der Kurzfilme „Seal Island“, „Nature's Half Acre“, „Beaver Valley“ und „Bear Country“.[38]

In den USA erschien eine zur Filmreihe gleichnamige Zeitungscartoon-Reihe der Disney Company vom 14. März 1955 bis zum 14. April 1973, geschrieben von Dick Huemer und illustriert von George Wheeler. Bei der Reihe handelte es sich statt um kleinen Geschichten um realistische Zeichnungen von Tieren mit schriftlichen, biologischen Informationen.[31] Über hundert Folgen der True Life Adventures wurden auf Deutsch in den frühen 1960er Jahren im Micky-Maus-Magazin als „Walt Disneys Wunder des Lebens“ übersetzt und abgedruckt. Die „Wunder des Lebens“-Reihe beschäftigt sich aber nicht nur um die Tierwelt der Erde, sondern auch um die Eigenarten anderer Planeten. Huemer verwendete als Quelle auch die „National Geographic“-Reihe, versuchte aber in jeder Folge einen menschlichen Aspekt zu finden, mit dem sich der Leser identifizieren kann: „Obwohl Tiere unmöglich so denken können wie wir, neigt man dazu, es zu glauben, wenn ein Hund mit einem zu sprechen scheint. Diese Art von Anthropomorphismus ist uns erlaubt.“ („Even though animals can't possibly think about things the way we do, when a dog seems to be talking to you there's a tendency to believe. That sort of anthropomorphism we're allowed to do.“)[5]

Die Dokumentationsreihe wurde auch in der Heftreihe Four Color Comics von Dell Publishing in Comics verarbeitet, wofür der Verlag die neue Kategorie Dell Nature Classics schuf:[8][5]

  • Four Color Comics 625: Beaver Valley (1955), auf Deutsch 1962 als „Im Tal der Biber“ im Hamburger Abendblatt veröffentlicht
  • Four Color Comics 665: The African Lion (1955), auf Deutsch 1965 als „Der Löwe“ im Hamburger Abendblatt veröffentlicht
  • Four Color Comics 700: Water Birds and the Olympic Elk (1956)
  • Four Color Comics 749: Secrets of Life (1956)
  • Four Color Comics 758: Bear Country (1956), auf Deutsch 1986 als „Die Welt der Bären“ in der Mickys bunte Comicwelt 6 veröffentlicht
  • Four Color Comics 847: Perri (1957), auf Deutsch 1985 gleichnamig als „Perri“ in der Mickys bunte Comicwelt 3 veröffentlicht
  • Four Color Comics 943: White Wilderness (1958)
  • Four Color Comics 1136: Jungle Cat (1960)

In Deutschland erschien im Bertelsmann-Verlag seit 1956 die Buchreihe „Entdeckungsreisen im Reiche der Natur“, begonnen mit „Die Wüste lebt“. Weitere Bände der Reihe sind „Im Tal der Biber“, „Rätsel der Natur“, „Im Lande der Bären“, „Wunder der Prärie“, „Geheimnisse der Steppe“, „Afrikanische Löwen“, „Perri“ und „Weisse Wildnis“.

1995 erschienen drei „True-Life Adventures“-Spielfilme auf VHS unter dem Reihennamen „Walt Disney Abenteuer der Natur“, nämlich „Die Wüste lebt“, „Wunder der Prärie“ und „Wilde Katzen“.[1] Jeder der drei Videokassetten bekam eine Tagline auf dem VHS-Cover:

  • „Die Wüste lebt“: „Eine verlassene Gegend... Aber voller Leben, Dramatik und Abenteuer!“
  • „Wunder der Prärie“: „Entdecken Sie die Prärie, eine Landschaft voller Leben und Aktivität!“
  • „Wilde Katzen“: „Durchstreifen Sie den Dschungel mit einem faszinierenden Jäger!“

Neun der Filmproduktionen wurden ab 2012 als Teil der DVD-Set-Reihe „Walt Disney Naturfilm-Klassiker – Abenteuer der Natur“ veröffentlicht. Die DVD-Sets entstanden als Gegenstück zu der DVD-Reihe „Walt Disney Abenteuer-Klassiker“, in welcher viele der ersten Realfilme der Disney-Company veröffentlicht wurden. „Walt Disney Naturfilm-Klassiker – Abenteuer der Natur“ erschien in drei Volumes, in denen je drei der „True-Life Adventures“-Produktionen enthalten sind. Das DVD-Set „Volume 1: Die Wüste lebt“ bietet die beiden Filme „Die Wüste lebt“ und „Wunder der Prärie“ sowie den Kurzfilm „Die Robbeninsel“, das DVD-Set „Volume 2: Geheimnisse der Steppe“ beinhaltet die beiden Filme „Geheimnisse der Steppe“ und „Wilde Katzen“ sowie den Kurzfilm „Im Lande der Bären“, zuletzt erschien das DVD-Set „Volume 3: Weiße Wildnis“ mit dem Film „Weiße Wildnis“ und den beiden Kurzfilmen „Wasservögel“ und „Im Tal der Biber“.[1] In der Reihe fehlen dementsprechend die „True-Life Adventures“-Kurzfilme „Erde, die große Unbekannte“, „Der olympische Elch“ und „Die Alligatoren der Everglades“ sowie die beiden „True-Life Adventures“-Spielfilme „Geheimnisse des Lebens“ und „Perris Abenteuer“.

Ebenfalls 2012 erschienen „Die Wüste lebt“ und „Wunder der Prärie“ in der DVD-Reihe „Süddeutsche Zeitung: Cinemathek“ mit je einem „True-Life Adventures“-Kurzfilm als DVD-Extra: „Die Wüste lebt“ kam mit „Die Robben-Insel“ und „Wunder der Prärie“ erschien mit „Im Lande der Bären“.[39][40]

Auf der Streaming-Plattform Disney+ sind ebenfalls einige Produktionen der Reihe verfügbar. Diesmal unter dem englischen Originalnamen „True-Life Adventures“ gibt es die Kurzfilme „Im Tal der Biber“, „Erde, die große Unbekannte“ (unter dem Namen „Nature's Half Acre“), „Der olympische Elch“, „Wasservögel“ und „Die Alligatoren der Everglades“ sowie die Filme „Die Wüste lebt“, „Wunder der Prärie“, „Geheimnisse der Steppe“, „Geheimnisse des Lebens“, „Perris Abenteuer“ und „Wilde Katzen“.[1] Dementsprechend fehlen mit dem Stand von 2022 die beiden Kurzfilme „Die Robbeninsel“ und „Im Lande der Bären“ sowie der Film „Weiße Wildnis“. „Weiße Wildnis“ war seit des Starts von Disney+ im November 2019 bis Januar 2020 auf der Streaming-Plattform, wurde dann aber von der Plattform genommen.[41]

2020 wurde zur D23 Destination D: Fantastic Worlds das Panel „A Look Back at Walt Disney’s True-Life Adventures“ gehalten mit Don Hahn und Becky Cline.[42]

True Life Adventures im Heimkino
Titel Walt Disney Abenteuer der Natur
(VHS)
Walt Disney Naturfilm-Klassiker
Abenteuer der Natur
(DVD)
Süddeutsche Zeitung: Cinemathek
(DVD)
Disney+
Die Robbeninsel „Volume 1: Die Wüste lebt“ „Die Wüste lebt“
Im Tal der Biber „Volume 3: Weiße Wildnis“ „Im Tal der Biber“
Erde, die große Unbekannte „Nature's Half Acre“
Der olympische Elch „Der olympische Elch“
Wasservögel „Volume 3: Weiße Wildnis“ „Wasservögel“
Im Lande der Bären „Volume 2: Geheimnisse der Steppe“ „Wunder der Prärie“
Die Alligatoren der Everglades „Die Alligatoren der Everglades“
Die Wüste lebt „Die Wüste lebt“ „Volume 1: Die Wüste lebt“ „Die Wüste lebt“ „Die Wüste lebt“
Wunder der Prärie „Wunder der Prärie“ „Volume 1: Die Wüste lebt“ „Wunder der Prärie“ „Wunder der Prärie“
Geheimnisse der Steppe „Volume 2: Geheimnisse der Steppe“ „Geheimnisse der Steppe“
Geheimnisse des Lebens „Geheimnisse des Lebens“
Perris Abenteuer „Perris Abenteuer“
Weiße Wildnis „Volume 3: Weiße Wildnis“
Wilde Katzen „Wilde Katzen“ „Volume 2: Geheimnisse der Steppe“ „Wilde Katzen“

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Academy Awards[Bearbeiten]

„Wunder der Prärie“, bei dem Sharpsteen Regie führte, gewann den Oscar für die Beste Dokumentation

Die Reihe gewann acht Oscars, darunter fünf für den Besten Kurzfilm und drei für den Besten Dokumentarfilm.[1]

Der Oscar für den besten Kurzfilm durchlief seit seiner ersten Verleihung 1932 mehrere Änderungen. Als die „True-Life Adventures“-Kurzfilme herauskamen, wurde die Kategorie nach der Laufzeit verteilt: „One-Reeler“ für Kurzfilme mit einer Länge von bis zu 15 Minuten und „Two-Reeler“ für bis zu halbstündige Kurzfilme.[43] Diese Maßeinheit der Filmspule war zu dem Zeitpunkt bereits etwas veraltet: Da die Standardlänge einer 35mm-Filmspule tausend Fuß sind (zirka 305 Meter), schaffte es nur der Stummfilm mit seinen 18 Frames pro Sekunde auf 15 Minuten pro Spule. Beim Tonfilm mit 24 Frames pro Sekunde sind es etwa elf Minuten. „Two-Reeler“ liefen in der Praxis meistens nur 15 bis 24 Minuten.[44] Da die „True-Life Adventures“-Kurzfilme alle etwa eine halbe Stunde Laufzeit hatten, bekamen sie den Oscar für den besten Kurzfilm in der „Two-Reeler“-Kategorie, und zwar 1949 („Die Robbeninsel“) und von 1952 bis 1954 drei Jahre hintereinander („Erde, die große Unbekannte“, „Wasservögel“ und „Im Lande der Bären“).[43]

Obwohl Walt Disney nur wenige Dokumentationen vor „Die Robbeninsel“ veröffentlichte, wurden bereits zwei seiner Produktionen 1943 für den frisch eingeführten Oscar für den besten Dokumentarfilm nominiert, nämlich für zwei während des 2. Weltkriegs entstandenen Cartoons „The Grain That Built a Hemisphere“ und „The New Spirit“. 1954, also elf Jahre später, gewann er seinen ersten Oscar in der Kategorie für „Die Wüste lebt“, 1955 folgte „Wunder der Prärie“ und 1959 „Weiße Wildnis“. Nach den drei „True-Life Adventures“-Spielfilmen gewann Disney noch einen weiteren Oscar in der Kategorie „bester Dokumentarfilm“, nämlich 1961 mit „The Horse with the Flying Tail“. Mit den vier Oscarsiegen ist Walt Disney bis heute der am häufigsten honorierte Produzent in der Kategorie.[45]

Weitere Preise[Bearbeiten]

Auf der Berlinale wurden „Die Wüste lebt“, „Wunder der Prärie“, „Geheimnisse der Steppe“ und „Im Tal der Biber“ mit dem Goldenen Bär ausgezeichnet.[17][31] „Die Wüste lebt“ gewann zudem noch einen Golden Globe und den Internationalen Preis beim Festival von Cannes.[31]

Als Reaktion auf die erfolgreichen Filmreihe bekam Walt Disney 1954 von der Pädagogenorganisation Phi Delta Kappa International den Education Award und von den Associated Exhibitors of the NEA den American Education Award verliehen. Ein Jahr später schrieb ein Pädagoge im „California Teachers Association Journal“ über Walt Disney: „Einige unserer prominentesten amerikanischen Pädagogen haben ihn als eine mächtige Kraft bei der Verbreitung von Wissen anerkannt und seine Filme als wertvolle Hilfen für den Unterricht bezeichnet [...] In welchem Licht man diesen bedeutenden Amerikaner mit seinen vielen Talenten und seinem unermesslichen Einfluss auch immer betrachten mag, seine Leistungen und seine Pläne machen ihn zu einem bemerkenswerten öffentlichen Erzieher.“ („Some of our most prominent American schoolmen have recognized him as a powerful force in the spreading of knowledge and have named his films as valuable aids to classroom instruction [...] In whatever light this distinguished American of many talents and incalculable influence may be viewed, his record and his plans establish him as a remarkable public educator.“)[5]

Kontroversen[Bearbeiten]

New York State Censorship Board[Bearbeiten]

Als 1954 „Wunder der Prärie“ (The Vanishing Prairie) auf die Leinwand gebracht werden sollte, verweigerte das New York State Censorship Board die Ausstrahlung wegen einer Szene, in der ein Büffel Junges gebiert. Doch Disney protestierte und schaffte es, zusammen mit der American Civil Liberties Union den Film dennoch ins Kino zu bringen.[12] Zu der Zeit kommentierte Walt Disney die Zensur der Szene: „Die Geburtsszene wäre nie auf der Leinwand erschienen, wenn ich geglaubt hätte, dass sie ein Publikum beleidigen könnte. Es wäre eine Schande, wenn New Yorker Kinder glauben müssten, dass der Storch auch Büffel bringt.“ („Birth scene would never have appeared on the screen if I believed it might offend an audience. It would be a shame if New York children had to believe the stork brings buffaloes too.“)[3]

The Fifth Estate[Bearbeiten]

„These films are photographed in their natural setting and are completely authentic, unstaged and unrehearsed.“ (© Disney)

Am 5. Mai 1982 wurde im der kanadischen Nachrichtenmagazin „The Fifth Estate“ in der Folge „Cruel Camera“ von Moderator Bob McKeown und seinem Team thematisiert, wie schlecht Tiere in Hollywood-Filmen wie zum Beispiel „Heaven’s Gate“ (1980) behandelt werden.[46] Ein Teil der Sendung konzentrierte sich dabei um die Filmreihe „True-Life Adventures“.[47][48] Die Szene aus „Weiße Wildnis“, in der ein Eisbär einen Schneehügel erklimmen will, wurde zum Beispiel in Calgary auf einem Aussenset mit einem zahmen Eisbären statt in der kanadischen Wildnis mit einem wilden Bären gedreht. In einer der vielen Interviews steht Tiertrainer William „Bill“ H. Carrick Frage und Antwort, der für Filme der Reihe bei Disney arbeitete. Der Film „Die Wüste lebt“, so Carrick, sei komplett im Studio gedreht worden, die Lemming-Szene in „Weiße Wildnis“ wäre mit in Manitoba gefangenen Lemmingen am Bow River nahe Canmore, Alberta, gedreht worden statt mit wilden Lemmingen an den arktischen Küste Kanadas.

„The Disney people were nice to work for, but I didn't really enjoy working on the films, because on the whole the narrations were terrible. There were so many inaccuracies.“
„Es war nett, für Disney zu arbeiten, aber die Arbeit an den Filmen hat mir nicht wirklich Spaß gemacht, weil die Erzählungen im Großen und Ganzen schrecklich waren. Es gab so viele Ungenauigkeiten.“
William H. Carrick, Cruel Camera

Das „The Fifth Estate“-Team bekam auch ein Interview mit den „True-Life Adventures“-Produzenten Roy E. Disney, der von der Lemming-Szene gehört hatte, aber nicht direkt daran gearbeitet habe. Da Lemminge sich nur alle sieben Jahre von Klippen stürzen, müsse die Szene nachgestellt werden, so Disney. Professor Ronald J. Brooks widerspricht dem in einem späteren Interview in „Cruel Camera“, dass noch kein Lemming beim Klippensprung beobachtet wurde und diese gezeigte Lemmingart auch keine Klippen bei ihrem natürlichen Umfeld habe. In den ersten Filmen der Reihe, so Disney weiter, wurden bereits existierende Filmrollen mit den gewünschten Szenen gekauft, bei späteren wie „Weiße Wildnis“ mussten bestimmte Szenen nachgestellt werden. Für die einzige „True-Life Fantasy“ „Perri“ stand Disney hingegen hinter der Kamera. Bei Filmen mit Tieren wäre es vorher nie vorherzusehen, wie sich die Tiere verhalten, weshalb die Titelrolle Perri aus vielen Eichhörnchen bestand, von denen viele wegen der Begegnungen mit anderen wilden Tieren beim Dreh starben. In einem späteren Interview mit Tiertrainer Marlin Perkins wird Roy E. Disney zitiert, dass bei manchen gewünschten Aufnahmen Glück nicht helfe, sondern dass man ihr unter die Arme greifen müsse.[49][12] Obwohl das Gerücht, dass Lemminge sich von Klippen in den Tod stürzen, durch „Weiße Wildnis“ große Verbreitung fand, ist der Film nicht die Quelle dieses Gerüchtes. Biologe Thomas McDonough vermutet, dass Disney „diese Idee irgendwoher bekommen haben“ müsse, und sie dann für die Leinwand dramatisiert wurde.[50] Bereits 1955 erschien zum Beispiel Carl Barks' Comic „Der Käse von Kirkebö“, in der sich ebenfalls Massen an Lemmingen von Klippen stürzten, nur diesmal auf der dänischen Insel Kirkjubø (Kirkebö) statt in Kanada.[51] Der Zoologe Gordon Jarrell bestätigt, dass Lemminge schwimmen können, wenn sie Flüsse durchkreuzen wollen, und sie können auch darin ertrinken, aber die Frage, ob sich Lemminge in Massen selbst umbringen, kann er nicht bejahen: „Das ist eine häufige Frage. ‚Bringen sie sich wirklich um?‘ Nein. Die Antwort ist eindeutig: Nein, das tun sie nicht.“ („It's a frequent question. ‚Do they really kill themselves?‘ No. The answer is unequivocal, no they don't.“)[50] Laut Disney-Historiker Jim Korkis habe Walt Disney und sein Studio nicht von der Methode gewusst, mit der James R. Simon an die Lemming-Aufnahmen kam.[3][52]

Lehrfilme und andere Verarbeitungen der Dokumentationen[Bearbeiten]

Ausschnitte der Dokumentationen wurden auch für Folgen der Anthologie-FernsehsendungDisneyland“ (1954–1958) und „The Wonderful World of Disney“ (1969–1979) verwendet. In der „Disneyland“-Sendung liefen die Dokumentationen als Teil der Kategorie „Adventureland“, in der Sendung „The Wonderful World of Disney“ wurde diese Unterteilung bereits fallen gelassen.[53] Bei den Folgen handelt es sich um:

  • 10. November 1954: „The Vanishing Prairie / Seal Island“
  • 29. Dezember 1954: „Beaver Valley / Cameras in Africa“
  • 9. Februar 1955: „A Progress Report / Nature's Half Acre“
  • 21. September 1955: „Behind the True-Life Cameras“
  • 29. Februar 1956: „A Trip Through Adventureland / Water Birds“
  • 27. Februar 1957: „The Crisler Story / Prowlers of the Everglades“
  • 1. Mai 1957: „The Yellowstone Story / Bear Country“
  • 16. Oktober 1960: „Rapids Ahead / Bear Country“
  • 18. Dezember 1960: „Escape to Paradise / Water Birds“
  • 28. Mai 1961: „Disneyland '61 / Olympic Elk“
  • 11. Juni 1961: „The Title Makers / Nature's Half Acre“

In den 1960er und 1970er Jahren wurden einige der „True-Life Adventures“-Spielfilme in kürzere Lehrfilme geschnitten und umgearbeitet.[8]

  • 1960 wurde „Geheimnisse des Lebens“ (Secrets of Life, 1956) in die Lehrfilme Secrets of the Ant and Insect World, Secrets of the Bee World, Secrets of the Plant World und Secrets of the Underwater World verarbeitet und veröffentlicht.[54]
  • 1962 wurde „Wunder der Prärie“ (The Vanishing Prairie, 1954) in die Lehrfilme The Buffalo – Majestic Symbol of the Plains, Small Animals of the Plains, Pioneer Trails, Indian Lore and Bird Life of the Plains und Large Animals that Once Roamed the Plains verarbeitet und veröffentlicht.[54]
  • 1964 wurde „Weiße Wildnis“ (White Wilderness, 1958) in die Lehrfilme The Arctic Region and Its Polar Bears, Large Animals of the Arctic und The Lemmings and Arctic Bird Life verarbeitet und veröffentlicht.[54]
  • 1968 wurde „Geheimnisse der Steppe“ (The African Lion, 1955) in die Lehrfilme The African Lion and His Realm, Birds, Baboons, and Other Animals – Their Struggle for Survival und Elephants and Hippos in Africa verarbeitet und veröffentlicht, außerdem entstanden „The Weasel Family“, „The Wild Dog Family – The Coyote“, „The Wild Cat Family – The Cougar“ und „The Deer Family“.[54]
  • 1970 entstanden „The Beasts of Burden Family“ und „The Bear Family“.[55]
  • 1974 wurde „Die Wüste lebt“ (The Living Desert, 1953) in die Lehrfilme Animals at Home in the Desert, Predators of the Desert und What Is a Desert? sowie „Wilde Katzen“ (Jungle Cat, 1960) in die Lehrfilme

Animals of the South American Jungle und Jungle Cat of the Amazon verarbeitet und veröffentlicht.[55]

Im Sommer 1964 wurden „True-Life Adventure“-Kurzfilme und -Filme zusammen mit Cartoons im Rahmen des „True-Life Adventure Festival“s in den USA erneut ins Kino gebracht.[56] Dabei wurden sechs der Filme mit fünf der Kurzfilme und sechs von der Reihe unabhängigen Cartoons kombiniert:[57]

  • „Die Wüste lebt“ wurde mit „Im Lande der Bären“ und dem Cartoon „Ben and Me“ kombiniert
  • „Weiße Wildnis“ wurde mit „Die Alligatoren der Everglades“ und dem Cartoon „Paul Bunyan“ kombiniert
  • „Geheimnisse der Steppe“ wurde mit „Erde, die große Unbekannte“ und dem Cartoon„The Saga of Windwagon Smith“ kombiniert
  • „Perris Abenteuer“ wurde mit „Wasservögel“ und dem Cartoon „Goliath II“ kombiniert
  • „Wilde Katzen“ wurde mit „Im Tal der Biber“ und dem Cartoon „Noah's Ark“ kombiniert
  • „Wunder der Prärie“ wurde mit dem Disney-Dokumentarfilm „Mysteries of the Deep“ und dem Cartoon „Pecos Bill und der Wilde Westen“ kombiniert

Der Dokumentar-Kurzfilm „Mysteries of the Deep“ wurde nicht als Teil der „True-Life Adventure“-Reihe produziert.[58]

1975 wurde das Material der „True-Life Adventures“-Reihe in dem neuen Spielfilm „Abenteuer der Natur“ (The Best of Walt Disney's True-Life Adventures) veröffentlicht, welche somit als Clip-Show der Reihe dient.[59] Der Film beginnt mit einer Widmung an Walt Disney, in dem seine Anfänge als Trickfilmzeichner bis zum Dokumentarfilmproduzent erzählt werden,[60] dabei werden auch Clips von „Mickys Platzkonzert“ (1935), „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (1937), „Fantasia“ (1940), „Dumbo, der fliegende Elefant“ (1941) und „Bambi“ (1942) verwendet.[59]

Aufnahmen der Filmreihe dienten Disney-Trickfilmzeichnern als Referenzmaterial für eine ganze Reihe an Tieren.[8] Zum Beispiel nahm Ollie Johnston während der Produktion von „Bernard und Bianca – Die Mäusepolizei“ (The Rescuers, 1977) Aufnahmen über die Ungeschicktheit von Albatrossen als Vorlage für den Albatros Orville.[61]

Vermächtnis[Bearbeiten]

„Das Wunder der Natur“ (© Disney)

Als erste Dokumentationsreihe Disneys wurde „True-Life Adventures“ zum Vorgänger der Filmreihe „People and Places“ und den „Mickey Mouse Club“-Segmenten „The Nature of Things“. Obwohl der Kategoriename „True-Life Fantasy“ nur für „Perris Abenteuer“ verwendet wurde, benutzte Disney dessen Methode, gestelltes Tiermaterial nach einem Drehbuch zu filmen, auch für Fernsehproduktionen wie „Der einsame Puma“ (Charlie, the Lonesome Cougar, 1967) und „Sammy, the Way Out Seal“ (1962).[3]

Am 14. Februar 2000 startete die Disney Company eine Folgeserie der „True-Life Adventures“ mit dem Titel „New True Life Adventures“. Vier Lehrfilme erschienen in der Reihe:[47][62]

  • Alaska: Dances of the Caribou (14. Februar 2000)
  • Elephant Journey (8. Mai 2000)
  • Sea of Sharks (24. Juli 2000)
  • The Everglades: Home of the Living Dinosaurs (20. November 2000)

Bisher erschien keiner der vier „New True Life Adventures“-Folgen auf Deutsch.

2007 entstand mit Disneynature ein neues Film-Label der Walt Disney Company, welches hauptsächlich Dokumentarfilme über die Natur produziert. Die meisten der Filme wurden auch in Deutschland veröffentlicht.[63]

Die Titelkarte der „Micky Maus“-Folge „Das Wunder der Natur“ (Nature's Wonderland, 2017) ist im Design des True-Life Adventures-Logos.[59]

Da die Disney Company im März 2019 20th Century Fox aufkaufte, gehört inzwischen auch die Tochterfirma „National Geographic Films“ mit ihren Natur-thematischen Filmen zum Disney-Konzern.[47] Viele der zu National Geographic gehörenden Filme sind inzwischen auf Disney+ zu sehen.

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 „Entdeckungsreisen im Reiche der Natur“. wikipedia.org
  2. 2,0 2,1 2,2 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 79f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Jim Korkis (09.02.2012). „Walt and the True-Life Adventures“. waltdisney.org
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Jim Korkis (03.08.2016). „The Story Behind Seal Island“. mouseplanet.com
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 5,8 Charles Dorn (24.06.2022). „‚I Never Saw as Good a Nature Show Before‘: Walt Disney, Environmental Education, and the True-Life Adventures“. cambridge.org
  6. „MAY 4, 1949: Seal Island is Released“. d23.com
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 Beth Deitchman (19.04.2017). „Walt’s First True-Life Adventure Began with an Unlikely Question“. d23.com
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 8,4 8,5 „True-Life Adventures“. wikipedia.org
  9. „MARCH 29, 1951: True-Life Adventure Beaver Valley Wins Oscar® for Best Short Subject“. d23.com
  10. 10,0 10,1 William Fischer (06.05.2023). „These Disney Shorts and Movies Pioneered Modern Nature Documentaries“. collider.com
  11. Jim Korkis (26.08.2020). „In Their Own Words: The People Who Worked on the True-Life Adventures“. mouseplanet.com
  12. 12,0 12,1 12,2 12,3 Nadine Smith (13.03.2020). „How Disney Tricked the World Into Believing Lemmings Commit Mass Suicide“. hyperallergic.com
  13. „MARCH 24, 1949: True-Life Adventure Seal Island Wins an Oscar® for Short Subject/Two Reel“. d23.com
  14. „true-to-life“. pons.com
  15. „NOVEMBER 10, 1953: The Living Desert, the First Film Released by Buena Vista Distribution Company Premieres“. d23.com
  16. „Die Robbeninsel: Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com
  17. 17,0 17,1 „Disney Film Im Tal der Biber 1950 Aushangfoto“. biberausstellung.de
  18. „Erde, die große Unbekannte: Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com
  19. „The Olympic Elk: Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com
  20. „Wasservögel: Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com
  21. „Im Land des Bären: Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com
  22. (04.01.1955). „NEU IN DEUTSCHLAND“, aus DER SPIEGEL 2/1955. spiegel.de
  23. „Stichtag: 22. Juni 1954 - Deutsche Kinopremiere von "Die Wüste lebt"“. wdr.de
  24. „Die verschwindende Prärie: Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com
  25. „Geheimnisse der Steppe: Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com
  26. „Internationale Filmfestspiele Berlin 1956“. wikipedia.org
  27. „Geheimnisse des Lebens: Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com
  28. „Perris Abenteuer“. wikipedia.org
  29. „Weiße Wildnis: Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com
  30. „Wilde Katzen: Informationen zur Veröffentlichung“. imdb.com
  31. 31,0 31,1 31,2 31,3 „George Wheeler“. lambiek.net
  32. Wade Sampson (06.12.2006). „The True Story of True Life Adventures“. mouseplanet.com
  33. „Walt Disney's LIVING DESERT A True-Life Adventure Movie Book, 1st in Series, 1954“. auction.howardlowery.com
  34. „WALT DISNEY'S VANISHING PRAIRIE. Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1955“. amazon.com
  35. „Walt Disney's African Lion Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1956“. amazon.com
  36. „Walt Disney: Secrets of life (A True-Life Adventure) Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1957“. amazon.com
  37. „Walt Disney's White Wilderness, Vintage 1958 - Animals of the Arctic, Children's, Young Readers Hardcover Book, Collectible ,Illustrated“. etsy.com
  38. „Walt Disney's Seal Island (True-Life Adventure Series) Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1958“. amazon.com
  39. „Die Wüste lebt - SZ-Cinemathek Naturfilm (2012)“. cede.de
  40. „Wunder der Prärie - SZ-Cinemathek Naturfilm“. cede.de
  41. Claire Epting (02.01.2020). „A Bunch Of Movies Just Vanished From Disney Plus“. screencrush.com
  42. DisneyD23 (25.04.2020). „A Look Back at Walt Disney’s True-Life Adventures | Destination D“. youtube.com Yt favicon.png
  43. 43,0 43,1 „Oscar/Bester Kurzfilm“. wikipedia.org
  44. „Reel“. wikipedia.org
  45. „Oscar/Bester Dokumentarfilm“. wikipedia.org
  46. „Cruel Camera“. docuwiki.net
  47. 47,0 47,1 47,2 „True-Life Adventures“. disney.fandom.com
  48. „Cruel Camera“. imdb.com
  49. Centar Key (21.08.2014). „Cruel Camera - Animals in Movies | Full documentary“. youtube.com Yt favicon.png
  50. 50,0 50,1 Riley Woodford (September 2003). „Lemming Suicide Myth“. adfg.alaska.gov
    David Mikkelson (27.02.1996). „Did Disney Fake Lemming Suicide for the Nature Documentary ‚White Wilderness‘?“. snopes.com
  51. Siehe Der Käse von Kirkebö
  52. „White Wilderness (film)“. wikipedia.org
  53. „Disney anthology television series“. wikipedia.org
  54. 54,0 54,1 54,2 54,3 „Disney Shorts: 1960ies“. disneyfilmguide.page.tl
  55. 55,0 55,1 „Disney Shorts: 1970ies“. disneyfilmguide.page.tl
  56. „True-Life Adventure Festival (film)“. d23.com
  57. „Walt Disney's True-Life Adventure Festival“. disney.fandom.com
  58. „Mysteries of the Deep“. disney.fandom.com
  59. 59,0 59,1 59,2 „Abenteuer der Natur“. imdb.com IMDb.png
  60. „The Best of Walt Disney's True-Life Adventures“. wikipedia.org
  61. Bob Thomas (1991). „Carrying on the Tradition“. In: „Disney's Art of Animation: From Mickey Mouse to Beauty and the Beast“. New York: Hyperion. S. 111–112. ISBN 1-56282-899-1. archive.org
  62. „True-Life Adventures (film)“. d23.com
  63. „Disneynature“. wikipedia.org