Der Midasring

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Der Midasring
The Midas Ring
Erstveröffentlichung: 23. Januar 1952 – 19. April 1952
Entstehungsdatum: 1952
Storycode: YM 128
Story: Bill Walsh
Zeichnungen: Floyd Gottfredson
Seiten: 76 Tagesstrips, 25 Seiten in der FGL
Deutsche Übersetzung: Marc Moßbrugger
Deutsche Erstveröffentlichung: Floyd Gottfredson Library 11
Weiterführendes
Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson

Ind.PNG Infos zu Der Midasring

beim I.N.D.U.C.K.S.
Onkel Wombats Tack-Tack-Zeitmaschine

Der Midasring (engl. Der Midasring) ist eine Comicgeschichte von Bill Walsh und Floyd Gottfredson aus dem Jahr 1952, die unmittelbar an die Geschichte Onkel Wombats Tack-Tack-Zeitmaschine anschließt.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Ein fahrender Trödler (Zigeuner) schenkt Micky aus Dankbarkeit einen Artikel aus seinem Sortiment. Micky wählt einen Ring, doch nicht irgendeinen Ring, den Ring des König Midas. Der Trödler versucht ihm noch den Ring auszureden, doch als Micky ihn sich an den Finger steckt, kann er ihn nicht mehr abnehmen. Der Trödler verschwindet plötzlich und Micky entdeckt langsam die Fähigkeiten des Rings. Das Geld scheint ihn sprichwörtlich zu verfolgen und so wird Micky immer reicher. Er findet Geld, es schwebt ihm zu, er trifft einen Obdachlosen, dem er mal 50 Dollar geliehen hatte und der inzwischen ein texanischer Ölbaron ist. Aus Dankbarkeit schenkt der Ölbaron ihm eine Ölquelle. Als Micky gemeinsam mit Goofy versucht das Geld loszuwerden, wird er noch reicher. Er bekommt eine zweite Ölquelle und die Kurse der hochriskanten Aktien, die er gekauft hat, schießen durch die Decke. Die Finanzbeamten prüfen inzwischen seine Finanzen, um die Einkommenssteuer zu ermitteln.

Eines nachts wird Micky von zwei mysteriösen Personen entführt und Micky wacht am nächsten Morgen in einer Villa wieder auf. Dort wird er von einem Butler und Fräulein Katharina Krisp geweckt. Sie plant nun sein ganzes Leben durch und schirmt Micky vollständig von Verwandten und Bekannten ab. Micky kann sich nicht wehren und fügt sich seinem Schicksal und damit Frl. Krisp. Als Fräulein Krisp von den Fähigkeiten des Ringes erfährt, bedroht sie Micky mit einer Waffe und nimmt den Ring an sich. Der Trödler taucht plötzlich wieder auf und warnt noch vor dem Ring, doch sie trägt ihn trotzdem. Da es sich dabei aber um den falschen Finger handelt, verwandelt sich Fräulein Krisp in Gold. Der Trödler zaubert und erlöst sie damit wieder, nachdem Micky interveniert hatte. Der von den Kräften des Rings erlöste Micky, wird in kürzester Zeit wieder bettelarm, aber sehr glücklich. Am Ende überreicht ihm der Steuerbeamte den Bescheid über eine Steuerschuld von USD 37.000.006,32, die Micky in fünf Dollar Raten begleichen möchte.

Hintergrund und Bedeutung[Bearbeiten]

Thad Komorowski beschreibt in einem Artikel, dass Walsh sich in dieser Geschichte wiederhole und referenziert dabei auf vorherige Handlungen. Er kritisiert, dass Walsh keine zündende Idee hatte, um dem Thema um die Schattenseiten des Reichtums eine neue Facette oder Wendung hinzufügen zu können. Er bringt die Handlung hier aber mit einer Femme fatal voran, die den Helden ins Abenteuer trägt. Weiters beschreibt Komorowski, dass diese Art der Erzählungen nicht jedermanns Geschmack seien und nach dem Lesen verstehe man auch, wieso die Geschichten aus Gottfredsons Spätwerk nicht mehr nachgedruckt wurden.[1]

Auch Thomas Andrae meint zur Geschichte, dass der Reichtum, der nicht zu Glück und Freiheit führt, eine abgedroschene Moral sei und in der Geschichte auch nur noch eine Randnotiz sei. In dieser Geschichte sei eine weitere Bedrohung der Nachkriegsjahre hauptschuldig, die selbstständige und selbstbewusste arbeitende Frau. Frauen wurden während des Krieges und auch unmittelbar danach von Männern als Bedrohung angesehen. In zeitgenössischen Büchern wurde die Macht der Frau zum Symbol vor der Angst vor Konformität, verlorene Individualität und der Herrschaft der Bürokratie. Diese Geschichte schwimmt auf dieser Welle mit und mit der Umkehr der klassischen Geschlechterrollen ist es die maskuline Frau, die die Micky dominiert und sein Leben durchorganisiert. Um den Stereotypen zu bekräftigen, trägt sie eine Hornbrille, einen männlich wirkenden Hosenanzug und besitzt eine hohe Anzahl an Abschlüssen. Am Ende jedoch entpuppt sich Krisp als Femme Fatal und attraktive Dame, die ihn nicht nur bedroht, sondern auch seinen Ring stiehlt. Der Fluch des Midasringes zeigt, dass die Dysfunktionalität der Nachkriegsjahres jeden zum Opfer machen kann.[2]

Obwohl die Geschichte eine außerordentlich gute Bewertung auf Inducks hat (Platz 454, März 2024), wurde sie erst mit der Floyd Gottfredson Library das erste Mal auf Deutsch veröffentlicht.[3]

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten]

  • Um König Midas ranken sich mehrere Legenden. So hat er der Sage nach Dionysos darum gebeten, die Gabe zu besitzen alles in Gold zu verwandeln, das er berührt. Das galt aber auch für Speisen und Tränke, so droht er zu verhungern. In vielen weiteren Disney-Comics, besonders in Bezug auf Dagobert Duck, spielt Midas eine tragende Rolle.
  • Die Figur des Trödlers, soll an den Film Der Wolfsmensch (1941) angelehnt sein. Hier hatte Bela Lugosi ebenfalls einen ähnlichen Charakter gespielt.
  • Der Name der Manschettenverbrecherin Miss Krisp ist ein Wortspiel: crisp bedeutet knusprig.[4]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Komorowski, T. (2022). Im Zweifel für den Irrsinn. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 11, S. 76). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
  2. Andrae, T. (2022). Von Mäusen und Menschen – 1951–1953: Identitätskrise. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 11, S. 8-9). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
  3. https://inducks.org/recommend.php?top100=1&page=10
  4. Horst Schröder. „Held: Micky Maus“ (Übersetzung: Ingo Petzke) in: Stefan Schmidt (Hrsg): Hommage an Floyd Gottfredson. 1993 (Sonderheft des Der Donaldist; 27)