Chip und Chap
Chip und Chap (auch Ahörnchen und Behörnchen, engl. Original Chip´n´Dale) werden in verschiedenen Quellen als Backenhörnchen, Streifenhörnchen oder Erdhörnchen bezeichnet. Sie sind im Gegensatz zu den meisten Disney-Figuren nicht vermenschlicht, allerdings auch weniger "tierisch" als andere Tiere in Disneyfilmen. Ihr Name ist eine Anspielung auf Thomas Chippendale.
Chip (bzw. Ahörnchen) hat eine kleine, schwarzen Nase, Chap (bzw. Behörnchen) hat eine größere, rote Nase und auseinanderstehende Zähne, er wird meist auch etwas einfältig dargestellt.
Cartoons

Ihren ersten Auftritt hatten sie 1943 im kriegsthematisierten Cartoon Private Pluto, welcher ursprünglich ihren einzigen Auftritt beinhalten sollte. Man entschied sich jedoch, sie weiterhin zu verwenden. Ihren Durchbruch hatten sie in ihrem dritten Cartoon, Chip an' Dale.
Der Film ist eine dreifache Premiere: Chip und Chap sprechen zum ersten Mal, treffen erstmals Donald Duck und der Zuschauer erfährt erst in diesem Film aus dem Jahre 1947 wie die zwei Nager eigentlich heißen. Der Cartoon erhielt eine Oscar-Nominierung. Seit dem kreuzen sich die Wege von Donald und den beiden Hörnchen immer wieder, wobei es in den meisten Fällen darum geht, dass Donald entweder ihren Baum fällen/kappen möchte (Chip an´Dale, Out on a Limb, Out of a Scale, Dragon Around) oder aber es geht darum, dass Chip und Chap Donald bestehlen wollen (unter anderem in: Three for Breakfast, Winter Storage, Corn Chips). Die resultierenden Kämpfe arten regelmäßig in teils sadistische Taten beider Parteien aus. 1951 startete Chip und Chaps eigene Cartoonreihe, die es jedoch nur auf 3 Kurzfilme brachte. Bemerkenswert ist der Cartoon Two Chips and a Miss, in welchem Chip und Chap Kleidung tragen und um die selbe Dame buhlen, was eine der Prämissen der Serie Chip und Chap - Ritter des Rechts um über 30 Jahre vorweg nahm.
Chip & Chap - Ritter des Rechts
Nachdem Disney in das TV-Animations-Geschäft einstieg, war man auf der Suche nach geeignetem Stoff für eine neue Zeichentrickserie. Ein Konzept sah eine Serie über sprechende Nagetiere vor, die Tiere und kleine Kinder aus brenzligen Situationen rettet.

Ursprünglich sollte die Serie Bernard & Bianca als Protagonisten zeigen, doch man änderte das Konzept. Das Mäuse-Liebespaar wurde durch ein Hörnchen-Duo ersetzt. Die bereits in den Cartoons angedeuteten Unterschiede in den Persönlichkeiten von Chip und Chap sind in der Fernsehserie noch deutlicher: Chip ist der kluge und berechnende Kopf der Rettungstruppe, während Chap einen stärkeren Sinn für Humor hat.
Außerdem tragen sie in der Serie stets Kleidung: Chip trägt einen Filzhut und eine schwarze Fliegerjacke, Chap ein rotes Hawaiihemd mit gelbem Blumenmuster. Um keine Synchronitätsprobleme zu erzeugen, nannte man 1991 die in Deutschland bislang nur als Ahörnchen und Behörnchen bekannten Nagetiere im Zuge der deutschen Ausstrahlung der TV-Serie um. In Cartoons, die man erst nach 1991 synchronisert hat, werden ebenfalls ihre neuen Namen verwendet.
Die Serie wurde ein großer Erfolg, und ist die bis dato einzige Serie, die als Grundlage für eine Themenparkattraktion dient. Außerdem wurden nach dem Erfolg der modernisierten Fassung von Chip und Chap weitere Figuren in Disney TV-Serien den Neunzigerjahren angepasst (siehe Käptn Balu und seine tollkühne Crew, Goofy & Max und Quack Pack) In Neue Micky Maus Geschichten und der Videopremiere Mickys fröhliche Weihnachten erlebt man Chip und Chap dennoch wieder in "alter Form".
Comics
Chip und Chap gehören zu den wenigen "klassischen" Disney-Figuren, die weiterhin mehr Ruhm für ihre Trickfilme als für ihre Comics erhalten. Auch wenn laut Inducks die Anzahl ihrer Auftritte im vierstelligen Bereich liegt, schafften es ihre Comics nie zum Durchbruch. In Deutschland wurden bzw. werden Comics mit Chip und Chap vornehmlich in den 100seitigen Taschenbüchern und Disneys Vorschulmagazin Einfach tierisch veröffentlicht. Bei ihrem ersten deutschen Comicauftritt im Jahre 1952 machte man aus Chap kurioserweise ein Weibchen:
- Es waren einmal zwei amerikanische Backenhörnchen. Ein Männchen, das hieß Ahörnchen, und ein Weibchen, das hieß Behörnchen (Micky Maus Sonderheft 5).
Anfang der Neunziger erschienen mehrere Comics, die auf Chip & Chap - Ritter des Rechts basierten, neue werden allerdings nicht mehr produziert. In den Donald Duck Taschenbüchern traten die Nager weiterhin als Bewohner des Entenhausener Wäldchens auf. Heute sind sie nur noch sehr selten zu sehen.
Chip und Chap in anderen Ländern
- Finnland: Tiku ja Taku
- Frankreich: Tic et Tac
- Niederlande: Knabbel en Babbel
- Spanien: Chip y Chop
- Italien: Cip e Ciop
- Brasilien: Tico e Teco