LTB 356: Rezension
In diesem Artikel kann jeder seine persönliche Meinung zu den im LTB 356 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht. Die Geschichten können mit Highlight , Gut
, Mittelmaß
oder Schlecht
bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen miteinbezogen werden.

Cover / Erster Eindruck
Das Cover macht einen sehr gelungenen Eindruck, vorallem wegen eines Audrucks, nämlich dem von Donalds Gesicht. Außer das das Bild so gut in Szene gesetzt ist, macht auch die Farbgebung viel her. Allerdings könnte außerhalb des Saloons auch etwas anderes sein als orange-gelber Himmel mit weißen Nebelstreifen. Der Wild-West-Style ist auch auf der Rückseite durchgezogen wurden, wo man natürlich auch wieder einen Einführungstext mit zahlreichen Wortspielen und wunderbaren Erkenntnissen findet. Alles in allem noch ein sehr gut . --W. Kronf 16:40, 11. Okt 2006 (CEST)
Sheriff gesucht!
Donald möchte unbedingt Polizist werden! Doch der Entenhausener Polizeipräsident, der die normale Uniform eines Streifenpolizisten trägt und Donald immer persönlich mit dem Fuß wieder aus dem Präsidium kickt, an dessen Tür übrigens ein gelber Stern auf rotem Grund prangt, lässt dies nicht zu. "Ein guter Gesetzeshüter muss gewandt und gewitzt sein. Eigenschaften, die Ihnen nicht in die Wiege gelegt wurden!", meint er. Wir wissen: gewandt und gewitzt ist Donald, und ein Gesetzeshüter schon lange! Und zwar als Phantomias, und als solcher unterstützt er die offenbar unfähige oder überforderte Entenhausener Polizei häufig. Jedenfalls drückt unser "Polizeipräsident" Donald eine Stelle als Hilfssheriff in "Twin Beaks" auf. Gemeint ist Issaquah bei Seattle, wo die Serie Twin Peaks gedreht wurde. Das ist aber keine Wild-West-Stadt. Und erst recht hat der Entenhausener Polizeipräsident dem Sheriff dieses Ortes nichts zu sagen. Denn er ist ja sogar in einem anderen Bundesstaat! "Aufgelegt! Hrmpf! Bloß weil er das Sagen hat, kann ich nicht widersprechen.", grummelt der Sheriff. Darauf komme ich später noch einmal zurück. Donald macht sich gleich bei seiner Ankunft unbeliebt, in dem er eine, Zitat: "spannende und sehr spaßige Schlägerei" beendet. Dann folgt ein Fall mit Romanen von einem gewissen Jean-Jacques Schmelz (seit wann schreibt man Jaques mit c?), den ich hier mal außen vor lasse, denn er ist von Story wie auch Zeichnung sehr gut umgesetzt. Auch Daisys Reisekoffer ist voll von diesen Büchern, darum ist wohl auch nichts zu essen im Haus und Daisy kann sich nicht umziehen. Liest man die Geschichte ein zweites Mal, wenn man das Ende kennt, erscheinen viele Einzelheiten sehr sinnlos: Wer ist der komische Typ im Buchladen neben Daisy? Wieso regt sich Habestil so auf, wenn ein Mitarbeiter über einen Raub von Schmelz-Büchern schreibt? Wieso wirft ihn auch der Richter heraus? Gerade hier müsste er doch mit Eifer gegen den Diebstahl vorgehen, schließlich ist er ja großer Schmelz-Fan und hat nichts mit der Sache zu tun! Trotzdem ruft er den Sheriff an und erzählt ihm von Donalds Besuch. Und auch Donalds Frage auf Seite 39 bleibt unbeantwortet: Wieso ist die halbe Stadt Jean-Jacques-Schmelz-Fan? Aber zum endgültigen Schluss: Der Sheriff von Twin Beaks schiebt dem Entenhausener Polizeipräsidenten Donald als Assistent unter. Wie das? Hatte dieser nicht gerade noch "das Sagen"? Note: 3 --W. Kronf 16:40, 11. Okt 2006 (CEST)
Gold auf dem Mars
Der Mars ist der vierte Planet unseres Sonnensystems und wird oft auch der Rote Planet genannt. Die Wissenschaftler fragen sich schon sehr lange, ob es auf dem Mars Leben gibt! So beginnt diese Geschichte. Onkel Dagobert, der natürlich nur auf seine Bereicherung aus ist, will von Herrn Düsentrieb eine Marssonde konstruiert haben. Heraus kommt die "KGN" = "Kleiner gehts nicht", eine, wie der Name schon sagt, eher kleinere Erfindung. Eine Mini-Rakete befördert sie in die Luft. Tolle Zeichnungen, einigermaßen gute Story, eine 2+ --W. Kronf 17:03, 11. Okt 2006 (CEST)
Der widerspenstige Koloss
Schöne Story mit Tabea Trifftig, exzellente Zeichnungen von Cavazzano. Wunderbarer Verlauf und Darstellung, nur die Anhänger des Größenwahnsinnigen sehen etwas merkwürdig aus. Tolle Ideen machen daraus eine glatte 1 . --W. Kronf 20:45, 12. Okt 2006 (CEST)
Die hohe Kunst der Klempnerei
Wirre Story ohne einen klaren Grundgedanken, aber die ist noch ganz gut gelungen im Gegensatz zu den Zeichnungen. Einfach grausam, wie kann man Donald nur so verunstalten! Ehrlich, auf Seite 115 im Panel 2 habe ich ihn erst gar nicht erkannt. Und nebenbei lehnt er in Panel 1 dieser Seite an einer Laterne am rechten Straßenrand, in besagtem zweiten Panel fällt er jedoch am linken Straßenrand vor einem Baum um. Auch das Ende ist ziemlich unsinnig, was an der Übersetzung liegen könnte, die ansonsten jedoch einwandfrei ist. Note: 4+ . --W. Kronf 20:45, 12. Okt 2006 (CEST)
Zauber der Entzauberung
Hier zeigt sich wieder mal, was kreativ ist und was nicht. Diese Story zählt eindeutig zu den kreativen. Witzige Zeichnungen ergänzen diese Geschichte mit Gundel, Dagobert und Baptist zu einem Gesamtwerk, das die 1- verdient. --W. Kronf 21:13, 12. Okt 2006 (CEST)
Schließfach Nummer 100
Eine gewagte Story, die leicht hätte zu einem Flop werden können. Aber durch die einfallsreiche Umsetzung und die nicht hervorragenden, aber sehr gut passenden Zeichnungen ist es auch machbar, dass ein Panzerknacker ausversehen ein stadtberüchtigtes und -begehrtes Bankschließfach knackt und den Inhalt dann wieder auf logische wie lustige Weise verliert. Note: 2+ --W. Kronf 21:13, 12. Okt 2006 (CEST)
Ein heilsamer Schreck
So etwas absurdes habe ich lange nicht gelesen. Es passt nicht nach Entenhausen, man hätte vielleicht lieber irgendwelche Comicfiguren einer wöchentlichen Wurfzeitung dafür verwenden sollen. Ansonsten aber das, was ein Comic im ursprünglichen Sinne sein soll: komisch. Donald und Dussel essen frische Kirschen. Donald bemerkt, dass sein Vetter die Kerne mit isst. Da fällt ihm ein Streich ein. Er erfindet eine "Geschichte, die Oma früher immer erzählt hat": wenn man viele Kirschkerne verschluckt, wächst ein Kirschbaum im Bauch und kommt irgendwann zu den Ohren herausgewachsen.
Dann verschluckt Donald einen Kirschkern und steckt sich heimlich einen Zweig ins Ohr. Dussel erschrickt und glaubt ihm die Geschichte. Auch wenn es es manchmal nicht so aussieht, es sind wunderbare Zeichnungen. Auf Seite 166, Panel 2 und 4 stützt sich Dussel auf den Panelrand, in Panel 5 derselben Seite sehen in Dussels Vorstellungen die Menschen, Bäume, Häuser und Straßen alle ganz bizzar aus.
Doch weiter zur Handlung: Donald hat im Botanischen Garten (da erinnert man sich doch gleich an einen gewissen Hilfsgärtner) einen Baum mit seinen Sachen angezogen, davor steht ein Schild "Arbor Donaldi". Dussel, der dort einen Experten aufsuchen will, sieht den Baum und erschrickt furchtbar. Donald, als Spezialist verkleidet, überredet Dussel, sich auch einzugraben und zum Baum zu werden.
Einige Zeit später kommen Daniel Düsentrieb und Gustav Gans vorbei. Dussel erzählt ihnen die Geschichte. Dann wird abgeblendet und Donald wird gezeigt, wie er am nächsten Morgen wieder in den Botanischen Garten geht. "Kraiiisch!" lautet seine erste Reaktion, als er einen Baum in Dussel-Form erblickt. Nachdem sich die gesamte Verwandschaft eingefunden hat, erklären Düsentrieb und Dussel, dass sie sich einen Scherz erlaubt haben, indem sie einen "Dussel-Baum" bastelten. Und wieder die tollen Zeichnungen: Seite 183, Panel 2 - was für ein Meisterwerk! Aber jetzt kommt das verrückte: zum Schluss genießen alle zusammen ein paar Kirschen - und auf einmal wächst etwas zu Donalds Ohr heraus... Note: 2+ --W. Kronf 15:23, 16. Okt 2006 (CEST)
Erschnüffelte Schätze
Eine äußerst gute Grundidee, fantastische Zeichnungen, aber leider kann man das Ende schon auf der zehnten Seite (von zwanzig) erahnen. Note: 2 --W. Kronf 15:23, 16. Okt 2006 (CEST)
Großes Maskenfest
Einfallsloser Titel. Ansonsten eine gute Story mit viel Moral... eigentlich zuviel. Etwas Witz wäre schon angebracht, Zeichnungen gut bis mittelmäßig. Also insgesamt eine 3+ --W. Kronf 15:23, 16. Okt 2006 (CEST)
Eine sandige Bedrohung
Wo bleibt hier die OMA? Nur in ihrer Welt sind Sandmonster möglich. Auch ansonsten ist die Story nicht viel besser, die Zeichnungen miserabel, wie man es nicht anders von Andersen erwarten kann erwarten kann. Note: 4 --W. Kronf 15:30, 16. Okt 2006 (CEST)
Fazit
- Gelungenes Cover
- Hauptgeschichte, deren Titel (und damit der des ganzen Buches) nicht passt
- Schöne Dagobert&Düsentrieb-Story
- Tolles Micky-Abenteuer
- Guerrini beherrscht offenbar die hohe Kunst der Zeichnerei nicht
- Zauberhaftes von Tulipano und Mulinari
- Die Panzerknacker in Aktion
- Komisch-absurde Dusselei
- Gut erschnüffelte Dagobert&Düsentrieb-Story
- Zorngiebel zankt wieder
- Sandig-schlammiges von Andersen und den Shaws
Gesamtnote: