Micky Maus: Unterschied zwischen den Versionen
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===Micky in Farbe (1935-1939)=== | ===Micky in Farbe (1935-1939)=== | ||
Bis 1935 blieben die Cartoons mit Micky schwarz-weiß. Erst im Kurzfilm „[[The Band Concert]]“ sah man Micky in einem seiner Cartoons farbig. Von nun an wurden alle [[Liste aller Micky-Maus-Cartoons|Micky-Cartoons]] farbig produziert. Die schwarzen Knopfaugen wiederum behielt Micky allerdings auch in den ersten farbigen Kurzfilmen noch bis 1937. Seine neue Augenform erschien auch nicht zuerst in einem Cartoon, sondern in einem Programmheft, das [[Ward Kimball]] anlässlich der Fertigstellung [[Schneewittchen]]s anfertigte. Walt Disney war von dieser neuen Darstellung Mickys beeindruckt und etwas später wurde die neue Augenform auch in den Kurzfilmen von Micky verwendet. So entwickelte sich das Aussehen der Figur in sehr kurzer Zeit ziemlich stark. Seine neuen Cartoons wurde aber dennoch wahre Klassiker; neben „[[The Band Concert]]“ von 1935 sind auch | Bis 1935 blieben die Cartoons mit Micky schwarz-weiß. Erst im Kurzfilm „[[The Band Concert]]“ sah man Micky in einem seiner Cartoons farbig. Von nun an wurden alle [[Liste aller Micky-Maus-Cartoons|Micky-Cartoons]] farbig produziert. Die schwarzen Knopfaugen wiederum behielt Micky allerdings auch in den ersten farbigen Kurzfilmen noch bis 1937. Seine neue Augenform erschien auch nicht zuerst in einem Cartoon, sondern in einem Programmheft, das [[Ward Kimball]] anlässlich der Fertigstellung [[Schneewittchen]]s anfertigte. Walt Disney war von dieser neuen Darstellung Mickys beeindruckt und etwas später wurde die neue Augenform auch in den Kurzfilmen von Micky verwendet. So entwickelte sich das Aussehen der Figur in sehr kurzer Zeit ziemlich stark. Seine neuen Cartoons wurde aber dennoch wahre Klassiker; neben „[[The Band Concert]]“ von 1935 sind auch unter anderen die Kurzfilme „[[The Brave Little Tailor]]“ von 1938 und „[[The Pointer]]“ von 1939 zu erwähnen. In „[[The Brave Little Tailor]]“ ist die Animation viel perfekter und umwerfender echt, als man es von Filmen aus dem Jahr 1938 erwarten kann, für viele Disney-Animatoren ist dieser Kurzfilm immer noch ein wahres Meisterwerk und ein Vorbild für Animationen in modernen Cartoons der 1980er und 1990er Jahre, wie auch für abendfüllende, animierte [[Spielfilm]]e aus dieser modernen Ära. In dem Cartoon „[[The Pointer]]“ sind auch die Animationen auf dem höchsten Niveau, aber hier hatte Walt Disney persönlich auch viel mehr als bei anderen Kurzfilmen mitgewirkt. Auch in Deutschland ist „[[The Pointer]]“ bei Disney-Spezialisten ein echter Klassiker, da man Disneys Mitwirken in diesem Cartoon auch erkennen kann. | ||
===Micky im Spielfilm (1940)=== | ===Micky im Spielfilm (1940)=== | ||
[[Bild:Fantasia.jpg|thumb|right|Diese Szene aus „[[Fantasia]]“ (1940) half mit Mickys Weltruhm zu begründen (© Disney)]] | [[Bild:Fantasia.jpg|thumb|right|Diese Szene aus „[[Fantasia]]“ (1940) half mit Mickys Weltruhm zu begründen (© Disney)]] | ||
Nach dem Kurzfilm „[[The Pointer]]“ von 1939 sank die Beliebtheit von Micky immer mehr, da sein Konkurrent [[Donald Duck]] immer beliebter wurde. Während für Donald ab 1940 immer mehr Cartoons pro Jahr gedreht wurden, bekam Micky immer weniger Cartoons im Jahr hin. Diese Statistik begeisterte Walt Disney natürlich überhaupt nicht, noch heute mögen die Nachkommen Disneys Donald nicht, da er Walts Lieblingsfigur die Show stahl. Um Micky wieder ruhmreicher zu machen, hatte Disney den glorreichen Einfall ihn in einem auf höchstem Niveau gezeichneten Spielfilm auftreten zu lassen. Natürlich bot sich geradezu nichts besser geeignetes als der gerade in Produktion gewesenen Experimental-Spielfilm „[[Fantasia]]“, der die Musik in den Vordergrund stellte, da hier die Kombination von Musik und Animation darstellen sollte. Schließlich wählten die Regisseure die Ballade „''Der Zauberlehrling''“ von Johann Wolfgang von Goethe als Inhalt des Kurzfilmes, der innerhalb „[[Fantasia]]“ gezeigt werden sollte. Die Komponisten wählten zur Animation die Musik für | Nach dem Kurzfilm „[[The Pointer]]“ von 1939 sank die Beliebtheit von Micky immer mehr, da sein Konkurrent [[Donald Duck]] immer beliebter wurde. Während für Donald ab 1940 immer mehr Cartoons pro Jahr gedreht wurden, bekam Micky immer weniger Cartoons im Jahr hin. Diese Statistik begeisterte Walt Disney natürlich überhaupt nicht, noch heute mögen die Nachkommen Disneys Donald nicht, da er Walts Lieblingsfigur die Show stahl. Um Micky wieder ruhmreicher zu machen, hatte Disney den glorreichen Einfall, ihn in einem auf höchstem Niveau gezeichneten Spielfilm auftreten zu lassen. Natürlich bot sich geradezu nichts besser geeignetes als der gerade in Produktion gewesenen Experimental-Spielfilm „[[Fantasia]]“, der die Musik in den Vordergrund stellte, da hier die Kombination von Musik und Animation darstellen sollte. Schließlich wählten die Regisseure die Ballade „''Der Zauberlehrling''“ von Johann Wolfgang von Goethe als Inhalt des Kurzfilmes, der innerhalb „[[Fantasia]]“ gezeigt werden sollte. Die Komponisten wählten zur Animation die Musik für „Der Zauberlehrling“ von Paul Dukas. | ||
Dieses Element des dritten Meisterwerks „[[Fantasia]]“ wurde bei der Premiere des Films vom Publikum am meisten begutachtet, schließlich ist es der | Dieses Element des dritten Meisterwerks „[[Fantasia]]“ wurde bei der Premiere des Films vom Publikum am meisten begutachtet, schließlich ist es der „einzige Fantasia“-Kurzfilm, in dem eine bekannte Disney-Figur auftauchte. Und auch wenn der Spielfilm „[[Fantasia]]“ erst kein großer Erfolg war, so brachter er aber auf jeden Fall Micky zum Symbol der ''Walt Disney Company'', so wie es sich Disney gewünscht hatte. Der Teil des Films „[[Der Zauberlehrling]]“ (''The Sorcerer's Apprentice'') ist ein einzigartiges Meisterstück, das durch seine Qualität und der bezaubernden Musik von Paul Dukas eines der wichtigsten Kurzfilme der Micky Maus wurde. | ||
===Der zweite Weltkrieg und Nachkriegsanimation (1941-1949)=== | ===Der zweite Weltkrieg und Nachkriegsanimation (1941-1949)=== | ||
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===Die letzten Cartoons (1950-1953)=== | ===Die letzten Cartoons (1950-1953)=== | ||
In der folgenden Zeit wurden nicht mehr Kurzfilme mit Micky pro Jahr gedreht. Es blieb bei einen bis zwei Kurzfilme im Jahr, und neben dem verloren die Cartoons bis 1953 auch an Qualität und Aufwand der Produktion. Ein Beispiel dafür ist „[[The Simple Things]]“ von 1953, er ist der letzte Kurzfilm der Micky-Serie, hier kann man deutlich erkennen, dass nicht viel Aufwand in den Cartoon hinein gesteckt worden ist, da er optisch einfach und kantig aussieht. Weil auch dieser Kurzfilm kein Erfolg wurde, ließ Disney das Produzieren der Serie einstellen. Weitere Gründe dafür sind einerseits, | In der folgenden Zeit wurden nicht mehr Kurzfilme mit Micky pro Jahr gedreht. Es blieb bei einen bis zwei Kurzfilme im Jahr, und neben dem verloren die Cartoons bis 1953 auch an Qualität und Aufwand der Produktion. Ein Beispiel dafür ist „[[The Simple Things]]“ von 1953, er ist der letzte Kurzfilm der Micky-Serie, hier kann man deutlich erkennen, dass nicht viel Aufwand in den Cartoon hinein gesteckt worden ist, da er optisch einfach und kantig aussieht. Weil auch dieser Kurzfilm kein Erfolg wurde, ließ Disney das Produzieren der Serie einstellen. Weitere Gründe dafür sind einerseits, dass die Cartoons zu teuer wurden und andererseits, dass Disneys Aufmerksamkeit bereits bei anderen Dingen lagen (die abendfüllenden Spielfilme („[[Susi und Strolch]]“ oder auch „[[Dornröschen]]“) sowie die Planung seines ersten Themenparks „[[Disneyland Park|Disneyland]]“). | ||
===Die Wiedergeburt klassischer Cartoons (1983-1995)=== | ===Die Wiedergeburt klassischer Cartoons (1983-1995)=== | ||
[[Bild:Cristmas_Carol_Micky.jpg|thumb|left|Plakat zum Oscar-nominierten Cartoon „[[Mickys Weihnachtsgeschichte]]“, 1983 (© Disney)]]Genau 30 Jahre lang wurden keine Cartoons mit Micky mehr produziert. 1983 aber kam der Oscar-nominierte Cartoon „[[Mickys Weihnachtsgeschichte]]“ in die Kinos. Dieser längere Cartoon bedeutete den Anfang der modernen Cartoons, auch wenn dieser Kurzfilm von der Qualität her nicht so sensationell war wie seine beiden Nachfolger in den Jahren 1990 bis 1995. Ersteinmal hatte Micky aber einen Auftritt im Rahmen der Oscar-Verleihung 1988 (der Oscar wurde damals genau wie auch Micky 60 Jahre alt), er war als Figur anwesend um den Gewinner in der Kategorie ''Bester Kurztrickfilm'' zu verkünden und ''Tom Selleck'' auf die Bühne zu zaubern. | [[Bild:Cristmas_Carol_Micky.jpg|thumb|left|Plakat zum Oscar-nominierten Cartoon „[[Mickys Weihnachtsgeschichte]]“, 1983 (© Disney)]]Genau 30 Jahre lang wurden keine Cartoons mit Micky mehr produziert. 1983 aber kam der Oscar-nominierte Cartoon „[[Mickys Weihnachtsgeschichte]]“ in die Kinos. Dieser längere Cartoon bedeutete den Anfang der modernen Cartoons, auch wenn dieser Kurzfilm von der Qualität her nicht so sensationell war wie seine beiden Nachfolger in den Jahren 1990 bis 1995. Ersteinmal hatte Micky aber einen Auftritt im Rahmen der Oscar-Verleihung 1988 (der Oscar wurde damals genau wie auch Micky 60 Jahre alt), er war als Figur anwesend um den Gewinner in der Kategorie ''Bester Kurztrickfilm'' zu verkünden und ''Tom Selleck'' auf die Bühne zu zaubern. | ||
Nach dem Spielfilm „[[Falsches Spiel mit Roger Rabbit]]“ der Tochterfirma Disneys [[Touchstone Pictures]], fing die Ära der modernen Cartoons 1989 eigentlich erst richtig an, denn nun wurden bis 1995 wieder einigermaßen regelmäßig Cartoons mit modernsten Animationstechniken und bester Qualität produziert. In zwei dieser insgesamt 5 Cartoons spielt Micky die Hauptrolle. In „Der Prinz und der Bettelknabe“ von 1990 stand eine neue Herausforderung für die Zeichner und Regisseure an, denn es kamen zwei Mickys vor, die zwar äußerlich identisch aussehen, aber vom Handeln ganz anders sind. In diesem längeren Cartoon erkennt man deutlich die Anwendung von Spezial-Effekten und auch die bemerkenswerte Animation. Fans erkennen einen weiteren Qualitätsanstieg in dem bis jetzt letzten Cartoon mit Micky: „[[Micky Monstermaus]]“ lief 1995 vor dem Spielfilm „[[Der Goofy Film]]“ aus den [[Disney Toon Studios]]. | Nach dem Spielfilm „[[Falsches Spiel mit Roger Rabbit]]“ der Tochterfirma Disneys, [[Touchstone Pictures]], fing die Ära der modernen Cartoons 1989 eigentlich erst richtig an, denn nun wurden bis 1995 wieder einigermaßen regelmäßig Cartoons mit modernsten Animationstechniken und bester Qualität produziert. In zwei dieser insgesamt 5 Cartoons spielt Micky die Hauptrolle. In „Der Prinz und der Bettelknabe“ von 1990 stand eine neue Herausforderung für die Zeichner und Regisseure an, denn es kamen zwei Mickys vor, die zwar äußerlich identisch aussehen, aber vom Handeln her ganz anders sind. In diesem längeren Cartoon erkennt man deutlich die Anwendung von Spezial-Effekten und auch die bemerkenswerte Animation. Fans erkennen einen weiteren Qualitätsanstieg in dem bis jetzt letzten Cartoon mit Micky: „[[Micky Monstermaus]]“ lief 1995 vor dem Spielfilm „[[Der Goofy Film]]“ aus den [[Disney Toon Studios]]. | ||
===Neue Micky-Maus-Cartoons (seit 2013)=== | ===Neue Micky-Maus-Cartoons (seit 2013)=== | ||
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[[Bild:DC_logo2002.jpg|thumb|left|„[[Disney Channel]]“-Logo von 2002 bis 2010 (© Disney)]]Doch bereits früher, in den 70er Jahren wurde das Interesse vieler ehemaliger Fans des ''Micky Maus Magazins'' wieder geweckt. Deshalb plante man bei Disney zuerst, die alten Folgen wieder im Fernsehen zu zeigen, was jedoch nicht viel Anklang fand. Stattdessen beschloss man, eine auf dem ursprünglichen Konzept basierende neue Show zu kreieren, die man auf den Namen ''New Mickey Mouse Club'' taufte. Unter dieser Bezeichnung startete das Format im Januar 1977 und stieß, wie bereits sein Vorgänger, auf viel Gegenliebe. Einige der Folgen wurden auch später noch auf dem [[Disney Channel]] gezeigt und teilweise sogar auf Video veröffentlicht. | [[Bild:DC_logo2002.jpg|thumb|left|„[[Disney Channel]]“-Logo von 2002 bis 2010 (© Disney)]]Doch bereits früher, in den 70er Jahren wurde das Interesse vieler ehemaliger Fans des ''Micky Maus Magazins'' wieder geweckt. Deshalb plante man bei Disney zuerst, die alten Folgen wieder im Fernsehen zu zeigen, was jedoch nicht viel Anklang fand. Stattdessen beschloss man, eine auf dem ursprünglichen Konzept basierende neue Show zu kreieren, die man auf den Namen ''New Mickey Mouse Club'' taufte. Unter dieser Bezeichnung startete das Format im Januar 1977 und stieß, wie bereits sein Vorgänger, auf viel Gegenliebe. Einige der Folgen wurden auch später noch auf dem [[Disney Channel]] gezeigt und teilweise sogar auf Video veröffentlicht. | ||
Bis zum Beginn der 80er war dabei vom Studio festgehalten worden, dass die Trickfilme nur im Rahmen einzelner Sendungen, der Grossteil davon aber gar nicht im Fernsehen veröffentlicht werden durften, damit man sie mit regelmäßigen Abständen wieder in die Kinos bringen könnte, was mehr Gewinn versprach. Zu dieser Zeit aber zeigte sich zunehmend das Interesse an diesen Cartoons, besonders im deutschen Fernsehen. So ließ sich die [[Walt Disney Company]] breitschlagen, einen Testlauf durchzuführen. In einer eigens dafür produzierten Sendung mit dem Namen ''Mickey and Donald'' wurden verschiedene Kurzfilme wieder aufgeführt und somit der Öffentlichkeit auch außerhalb der Kinos zugänglich gemacht. Die Produktion erwies sich als voller Erfolg und wurde dementsprechend auch weitergeführt. | Bis zum Beginn der 80er-Jahre war dabei vom Studio festgehalten worden, dass die Trickfilme nur im Rahmen einzelner Sendungen, der Grossteil davon aber gar nicht im Fernsehen veröffentlicht werden durften, damit man sie mit regelmäßigen Abständen wieder in die Kinos bringen könnte, was mehr Gewinn versprach. Zu dieser Zeit aber zeigte sich zunehmend das Interesse an diesen Cartoons, besonders im deutschen Fernsehen. So ließ sich die [[Walt Disney Company]] breitschlagen, einen Testlauf durchzuführen. In einer eigens dafür produzierten Sendung mit dem Namen ''Mickey and Donald'' wurden verschiedene Kurzfilme wieder aufgeführt und somit der Öffentlichkeit auch außerhalb der Kinos zugänglich gemacht. Die Produktion erwies sich als voller Erfolg und wurde dementsprechend auch weitergeführt. | ||
[[Bild:Mickymouseclub.jpg|thumb|right|Der Mickey Mouse Club (© Disney)]]Auch heutzutage sind Sendungen von Micky Maus noch anzutreffen, besonders auf dem Sender Super RTL. Dort wird die in den USA zwischen 2001 und 2003 speziell für den [[Disney Channel]] produzierte Serie ''Disney's House of Mouse'' (auf Deutsch: [[Mickys Clubhaus]]) aufgeführt, in der nebst Micky, Donald, Goofy, Minni und Daisy in den Hauptrollen auch zahlreiche Charaktere aus den verschiedensten [[Walt Disney Meisterwerk]] auftreten. Insgesamt brachte es die Sendung auf 53 Episoden. Speziell für die jüngsten Zuschauer wurde 2006 auch die Serie ''Mickey Mouse Clubhouse'' (''[[Micky Maus Wunderhaus]]'') ins Leben gerufen, in der die Zuschauer verschiedene Rätsel lösen müssen. Sie wurde komplett in CGI gedreht und brachte es bisher auf 13 Folgen. | [[Bild:Mickymouseclub.jpg|thumb|right|Der Mickey Mouse Club (© Disney)]]Auch heutzutage sind Sendungen von Micky Maus noch anzutreffen, besonders auf dem Sender Super RTL. Dort wird die in den USA zwischen 2001 und 2003 speziell für den [[Disney Channel]] produzierte Serie ''Disney's House of Mouse'' (auf Deutsch: ''[[Mickys Clubhaus]]'') aufgeführt, in der nebst Micky, Donald, Goofy, Minni und Daisy in den Hauptrollen auch zahlreiche Charaktere aus den verschiedensten [[Walt Disney Meisterwerk]] auftreten. Insgesamt brachte es die Sendung auf 53 Episoden. Speziell für die jüngsten Zuschauer wurde 2006 auch die Serie ''Mickey Mouse Clubhouse'' (''[[Micky Maus Wunderhaus]]'') ins Leben gerufen, in der die Zuschauer verschiedene Rätsel lösen müssen. Sie wurde komplett in CGI gedreht und brachte es bisher auf 13 Folgen. | ||
==Micky in den Comics== | ==Micky in den Comics== | ||
===Die Comicstrips=== | ===Die Comicstrips=== | ||
[[Bild:Gottfredson_gemälde.jpg|thumb|right|Gemälde von Gottfredson nach der 1936 erschienen Geschichte ''Mickey Mouse and the Seven Ghosts'']]Nebst diversen Filmverleihern und Kinobesitzern gab es in New York auch verschiedene Pressedienste, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, Comic Strips an möglichst viele Tages- und Sonntagszeitungen zu verkaufen. Einer der | [[Bild:Gottfredson_gemälde.jpg|thumb|right|Gemälde von [[Floyd Gottfredson|Gottfredson]] nach der 1936 erschienen Geschichte ''Mickey Mouse and the Seven Ghosts'']]Nebst diversen Filmverleihern und Kinobesitzern gab es in New York auch verschiedene Pressedienste, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, Comic-Strips an möglichst viele Tages- und Sonntagszeitungen zu verkaufen. Einer der größten solcher Anbieter war damals [[King Features Syndicate]], die in ''Micky Maus'' die Möglichkeit sahen, einen neuen, erfolgreichen Strip zu kreieren. Auch früher schon gab es diverse Comics mit Kinodarstellern, beispielsweise mit ''Charlie Chaplin''. So rief der Vorstand von King Features Disney an und unterbreitete ihm diesen Vorschlag. | ||
Dieser zögerte nicht lange. Comic Strips bedeuteten eine zusätzliche Einnahmequelle und die Studios konnten das Geld gut für die neuen Filme brauchen. So erschienen ab Januar 1930 täglich (ausser | Dieser zögerte nicht lange. Comic-Strips bedeuteten eine zusätzliche Einnahmequelle und die Studios konnten das Geld gut für die neuen Filme brauchen. So erschienen ab Januar 1930 täglich (ausser sonntags) verschiedene Abenteuer um die Maus. Die ersten Fortsetzungsgeschichten waren dabei eine um viele Episoden erweiterte Fassung des ersten Filmes, ''[[Plane Crazy]]''. Disney schrieb die Texte und [[Ub Iwerks]] setzte das Ganze grafisch um, wobei die [[Tuschereinzeichnungen]] von [[Win Smith]] angefertigt wurden. Als Iwerks später das Studio verließ, blieb die gesamte zeichnerische Arbeit an Smith hängen, was diesem jedoch alles andere als recht war. Zudem hatte auch [[Walt Disney]] keine Zeit, die ganzen Texte zu verfassen, da er zusätzlich noch an den Filmen arbeiten musste. | ||
Aus diesem Grund wurde Ersatz gesucht, der im seit 1929 in den Studios beschäftigten [[Floyd Gottfredson]] gefunden wurde. Dieser wollte bei seinem Eintritt ursprünglich bereits an den Comic Strips arbeiten, doch Disney setzte ihn stattdessen für die Trickfilme ein. Dock als nun Smith seine Arbeit beendete, machte Walt Gottfredson das Angebot, nun doch an den Comics zu arbeiten, was dieser allerdings ablehnte, da er sich mittlerweile bei der Arbeit an den Cartoons wohl fühlte. So einigte man sich darauf, dass er zwei Wochen lang bei den Strips aushelfen solle. Gottfredson fertigte ersten Strip im März 1930 an, der im Mai veröffentlicht wurde. Dabei gefiel ihm die Arbeit so gut, dass er insgesamt über 45 Jahre lang „Aushilfe“ war, bis er im Oktober 1975 in den Ruhestand ging. Dabei verzichtete er bei seiner Arbeit darauf, einfach Abenteuer aus den Filmen zu übernehmen, sondern dachte sich selbständig Geschichten aus. | Aus diesem Grund wurde Ersatz gesucht, der im seit 1929 in den Studios beschäftigten [[Floyd Gottfredson]] gefunden wurde. Dieser wollte bei seinem Eintritt ursprünglich bereits an den Comic-Strips arbeiten, doch Disney setzte ihn stattdessen für die Trickfilme ein. Dock als nun Smith seine Arbeit beendete, machte Walt Disney Gottfredson das Angebot, nun doch an den Comics zu arbeiten, was dieser allerdings ablehnte, da er sich mittlerweile bei der Arbeit an den Cartoons wohl fühlte. So einigte man sich darauf, dass er zwei Wochen lang bei den Strips aushelfen solle. Gottfredson fertigte ersten Strip im März 1930 an, der im Mai veröffentlicht wurde. Dabei gefiel ihm die Arbeit so gut, dass er insgesamt über 45 Jahre lang „Aushilfe“ war, bis er im Oktober 1975 in den Ruhestand ging. Dabei verzichtete er bei seiner Arbeit darauf, einfach Abenteuer aus den Filmen zu übernehmen, sondern dachte sich selbständig Geschichten aus. | ||
Das Interesse an den Comics um Micky Maus wuchs so rasch an, dass nebst den schwarzweiß gehaltenen Strips auch farbig angelegte Comicseiten angefertigt wurden, die für die Sonntagsbeilagen der amerikanischen Zeitungen produziert wurden. Die erste Seite wurde von [[Earl Duvall]] am 17. Januar 1932 erstellt. Noch in der darauf folgenden Woche übernahm allerdings [[Floyd Gottfredson]] auch die Arbeit an den Sonntagsfolgen, die im Unterschied zu den täglichen Geschichten keine Fortsetzungen waren. Mitte 1938 trat er diese Beschäftigung jedoch an [[Manuel Gonzales]] ab, dessen Einseiter auch heute noch immer wieder in dem [[Micky Maus Magazin]] zu sehen sind. | Das Interesse an den Comics um Micky Maus wuchs so rasch an, dass nebst den schwarzweiß gehaltenen Strips auch farbig angelegte Comicseiten angefertigt wurden, die für die Sonntagsbeilagen der amerikanischen Zeitungen produziert wurden. Die erste Seite wurde von [[Earl Duvall]] am 17. Januar 1932 erstellt. Noch in der darauf folgenden Woche übernahm allerdings [[Floyd Gottfredson]] auch die Arbeit an den Sonntagsfolgen, die im Unterschied zu den täglichen Geschichten keine Fortsetzungen waren. Mitte 1938 trat er diese Beschäftigung jedoch an [[Manuel Gonzales]] ab, dessen Einseiter auch heute noch immer wieder in dem [[Micky Maus Magazin]] zu sehen sind. | ||
Lange Zeit textete Gottfredson seine Geschichten allesamt selbst und sein einziger Assistent war ''Charles Alfred Taliaferro'', der sich später selbst unter dem Namen [[Al Taliaferro]] in der Riege der Disneyzeichner einen Namen machte, da er zusammen mit [[Bob Karp]] für die Zeitungsstrips um [[Donald Duck]] verantwortlich war. Ab Mitte der 40er Jahre kümmerte sich Gottfredson jedoch ausschließlich um die Zeichenarbeit, während [[Bill Walsh]] | Lange Zeit textete Gottfredson seine Geschichten allesamt selbst und sein einziger Assistent war ''Charles Alfred Taliaferro'', der sich später selbst unter dem Namen [[Al Taliaferro]] in der Riege der Disneyzeichner einen Namen machte, da er zusammen mit [[Bob Karp]] für die Zeitungsstrips um [[Donald Duck]] verantwortlich war. Ab Mitte der 40er Jahre kümmerte sich Gottfredson jedoch ausschließlich um die Zeichenarbeit, während [[Bill Walsh]] – der auch mit Gonzales zusammenarbeitete – die Texte schrieb. Der aber wohl größte Einschnitt in die Welt der Zeitungsstrips um Micky war die Tatsache, dass [[King Features Syndicate]] ab 1955 beschloss, keine weiteren Fortsetzungsgeschichten als Comics zu führen, woraufhin die Maus auf kurze Gagsstrips beschränkt war. Gleichzeitig ebnete das allerdings auch den Weg für das neu aufkommende Gebiet der Comichefte. | ||
===Die Comichefte=== | ===Die Comichefte=== | ||
Wie bereits oben angedeutet, wurde in den | Wie bereits oben angedeutet, wurde in den 1930ern das Geschäft mit Comicheften immer lukrativer, so dass man hierbei auch mit Micky auf den fahrenden Zug aufsprang. Seit 1931 kann man in den USA verschiedene Hefte um die Maus kaufen. Zuerst druckte man dafür lediglich bereits in den Zeitungen erschienene Abenteuer nach, doch schon kurz darauf wurden eigene Storys geschrieben und gezeichnet. Es erschienen auch verschiedene Hefte, beispielsweise das ''Mickey Mouse Magazine'', das 1933 ins Leben gerufen worden war. Darauf basierend entstand 1940 [[Walt Disney's Comics and Stories]], welches später auch Geschichten von [[Donald Duck]] enthielt. Dieses Magazin, mit seiner Mischung verschiedenster Serien des Disney-Kosmos, wurde zum Vorbild des späteren deutschen [[Micky Maus Magazin]]es. | ||
[[Bild:Paul_murry.jpg|thumb|left|Aufgrund seiner Leistungen wurde Murry ein Band der ''Hall of Fame'' Reihe gewidmet (© Disney)]] Dieses Heft ebnete auch zwei der berühmtesten Disney Künstler ihren Weg. Zum einen [[Carl Barks]], der jedoch nur eine einzige Micky Maus Geschichte angefertigt hat ( | [[Bild:Paul_murry.jpg|thumb|left|Aufgrund seiner Leistungen wurde Murry ein [[Hall of Fame 6|Band]] der ''[[Hall of Fame]]''-Reihe gewidmet (© Disney)]] Dieses Heft ebnete auch zwei der berühmtesten Disney-Künstler ihren Weg. Zum einen [[Carl Barks]], der jedoch nur eine einzige Micky Maus Geschichte angefertigt hat („Das Rätsel des Roten Hutes“), und zum anderen [[Paul Murry]], der seine Zeichnerlaufbahn in den Disney Studios begonnen hatte und später zu einem der populärsten Mauszeichner wurde. Er führte dabei das weiter, was bereits in den Cartoons begonnen wurde. Die Maus wurde weg vom eher rauhen Auftreten ihrer Frühzeit geführt und entwickelte sich zunehmend zu einem ernsten Charakter. Oftmals war Micky in den Comics daraufhin als schlauer Detektiv zu sehen, welcher der Polizei bei ihren Ermittlungen helfen sollte. Murry führte aber auch Charaktere wie [[Supergoof]] (zusammen mit dem Texter [[Del Connel]]) ein und war in seiner Laufbahn unglaublich produktiv. | ||
Der Gipfel der kriminalistischen Tätigkeit war dabei in den ''Mickey Mouse Heften'' 107, 108 und 109 erreicht, die allesamt 1960 erschienen und in denen der Mäuserich einen Geheimagenten im Stile ''James Bonds'' spielte. Besonders auffallend waren die übrigen Charaktere, die abgesehen von [[Goofy]] vollkommen menschlich gezeichnet waren, wie man es oftmals in amerikanischen Superheldencomics findet. Micky und Goofy wurden dabei von Murry in die Umgebung eingesetzt, um sie so wie immer aussehen zu lassen, während Dan Spiegle sich für die realistischen Hintergründe und Figuren verantwortlich zeigte. Nach diesen drei Heften wurde Micky allerdings wieder in seine gewohnte Umgebung transportiert und parodierte ''James Bond'' höchstens noch im Umfeld der | Der Gipfel der kriminalistischen Tätigkeit war dabei in den ''Mickey Mouse Heften'' 107, 108 und 109 erreicht, die allesamt 1960 erschienen und in denen der Mäuserich einen Geheimagenten im Stile ''James Bonds'' spielte. Besonders auffallend waren die übrigen Charaktere, die abgesehen von [[Goofy]] vollkommen menschlich gezeichnet waren, wie man es oftmals in amerikanischen Superheldencomics findet. Micky und Goofy wurden dabei von Murry in die Umgebung eingesetzt, um sie so wie immer aussehen zu lassen, während Dan Spiegle sich für die realistischen Hintergründe und Figuren verantwortlich zeigte. Nach diesen drei Heften wurde Micky allerdings wieder in seine gewohnte Umgebung transportiert und parodierte ''James Bond'' höchstens noch im Umfeld der disneyschen Darsteller. | ||
[[Bild:Yellowcities-2082-micky_maus_1_jahr.jpg|thumb|right|Eine neuere Ausgabe des Micky Maus Magazines (© Disney)]]Eine ähnliche Darstellung fand sich auch in den später erschienenen [[Egmont]] Geschichten [[Ein Fall für Micky]]. In dieser Nebenserie wurde weniger Wert auf den Humor gelegt, sondern vielmehr auf eine starke Atmosphäre gesetzt, wobei Micky nicht als der sympathische Mäuserich, sondern als kühler Detektiv dargestellt wurde, ähnlich den Darstellern in den ''Film noir''. Charakteristisch für diese Geschichten war auch, dass der größte Teil der bekannten Figuren fehlte, so beispielsweise [[Goofy]] oder [[Pluto]]. Lediglich [[Kommissar Hunter]] und hie und da [[Minni Maus]] hatten einige Auftritte. Obwohl die Serie besonders unter erwachsenen Leser viele Anhänger fand, war sie nicht sehr erfolgreich und wurde nach einigen Folgen wieder eingestellt. | [[Bild:Yellowcities-2082-micky_maus_1_jahr.jpg|thumb|right|Eine neuere Ausgabe des Micky Maus Magazines (© Disney)]]Eine ähnliche Darstellung fand sich auch in den später erschienenen [[Egmont]]-Geschichten [''[Ein Fall für Micky]]''. In dieser Nebenserie wurde weniger Wert auf den Humor gelegt, sondern vielmehr auf eine starke Atmosphäre gesetzt, wobei Micky nicht als der sympathische Mäuserich, sondern als kühler Detektiv dargestellt wurde, ähnlich den Darstellern in den ''Film noir''. Charakteristisch für diese Geschichten war auch, dass der größte Teil der bekannten Figuren fehlte, so beispielsweise [[Goofy]] oder [[Pluto]]. Lediglich [[Kommissar Hunter]] und hie und da [[Minni Maus]] hatten einige Auftritte. Obwohl die Serie besonders unter erwachsenen Leser viele Anhänger fand, war sie nicht sehr erfolgreich und wurde nach einigen Folgen wieder eingestellt. | ||
[[Bild:MickyundDonald.jpg|thumb|left| Micky und Donald]] | [[Bild:MickyundDonald.jpg|thumb|left| Micky und Donald]] | ||
Auch auf internationaler Ebene wurden die Comics um Micky bald sehr populär. Ein Vorreiter in Europa war und ist dabei Italien, das schon früh begann, nicht nur die Geschichten aus Amerika zu übernehmen, sondern auch selber solche Abenteuer zu entwickeln. Auf dieser Grundlage entstand 1932 die Zeitschrift [[Topolino]] (italienisch für | Auch auf internationaler Ebene wurden die Comics um Micky bald sehr populär. Ein Vorreiter in Europa war und ist dabei Italien, das schon früh begann, nicht nur die Geschichten aus Amerika zu übernehmen, sondern auch selber solche Abenteuer zu entwickeln. Auf dieser Grundlage entstand 1932 die Zeitschrift [[Topolino]] (italienisch für „Mäuschen“ und zugleich der dortige Namen für Micky), welches auch heute noch besteht und ähnlich wie das [[Lustiges Taschenbuch|Lustiges Taschenbuch]] dem Leser Disneystorys im dreireihigen Format bietet. In Frankreich bekam Micky 1934 seine eigene Zeitschrift, die unter dem Namen ''[[Journal de Micky]]'' geführt wurde und England markierte ebenfalls eine Vorreiterstellung, indem es das erste „Micky Maus Magazin“ kreierte, das eine wöchentliche Erscheinungsweise vorzeigen konnte. | ||
In Deutschland war der Maus lange Zeit kein eigenes Heft zugewiesen worden. Die Geschichten wurden dort ab 1930 größtenteils in der ''Kölner Illustrierten Zeitung'' abgedruckt und erst 1937 erstellte man in der Schweiz die erste deutschsprachige [[Micky Maus Zeitschrift]], die sich sehr stark an der englischen Ausgabe orientierte, es jedoch lediglich auf achtzehn Hefte und eine Probenummer brachte. Im selben Verlag war kurz zuvor bereits ein ''Filmbilderbuch'' erschienen, welches zwei in Comics umgesetzte Cartoons mit Micky beinhaltete. Wirklich bekannt wurde Micky Maus in Deutschland allerdings erst, als 1951 die damals noch monatliche gleichnamige Zeitschrift erschien. Das [[Micky Maus Magazin]] wurde und ist auch heute noch ein gewaltiger Erfolg, erscheint heutzutage wöchentlich und ist seit seinem Erscheinen unbestrittener Marktführer im Heftbereich. Der Höhepunkt wurde dabei in den 90ern erreicht, wo man eine Auflage von über einer Million verkauften Exemplaren erzielte. Inzwischen erscheint das Heft in 27 Sprachen und 29 verschiedenen Ländern. | In Deutschland war der Maus lange Zeit kein eigenes Heft zugewiesen worden. Die Geschichten wurden dort ab 1930 größtenteils in der ''Kölner Illustrierten Zeitung'' abgedruckt und erst 1937 erstellte man in der Schweiz die erste deutschsprachige [[Micky Maus Zeitschrift]], die sich sehr stark an der englischen Ausgabe orientierte, es jedoch lediglich auf achtzehn Hefte und eine Probenummer brachte. Im selben Verlag war kurz zuvor bereits ein ''Filmbilderbuch'' erschienen, welches zwei in Comics umgesetzte Cartoons mit Micky beinhaltete. Wirklich bekannt wurde Micky Maus in Deutschland allerdings erst, als 1951 die damals noch monatliche gleichnamige Zeitschrift erschien. Das [[Micky Maus Magazin]] wurde und ist auch heute noch ein gewaltiger Erfolg, erscheint heutzutage wöchentlich und ist seit seinem Erscheinen unbestrittener Marktführer im Heftbereich. Der Höhepunkt wurde dabei in den 90ern erreicht, wo man eine Auflage von über einer Million verkauften Exemplaren erzielte. Inzwischen erscheint das Heft in 27 Sprachen und 29 verschiedenen Ländern. | ||
Im [[Lustiges Taschenbuch|Lustigen Taschenbuch]] ist mittlerweile die Mehrzahl der Comics [[Duck]]-Comics, während in den Anfangszeiten abwechselnd je eine Ausgabe [[Duck]]- und [[Maus]]-Comics enthielt. Im [[Micky Maus Magazin]] und [[Micky Maus Taschenbuch]] sind trotz des Namensgebers ebenfalls die Duck-Comics in der Mehrzahl. Im Micky Maus Magazin hat [[Donald Duck|Donald | Im [[Lustiges Taschenbuch|Lustigen Taschenbuch]] ist mittlerweile die Mehrzahl der Comics [[Duck]]-Comics, während in den Anfangszeiten abwechselnd je eine Ausgabe [[Duck]]- und [[Maus]]-Comics enthielt. Im [[Micky Maus Magazin]] und [[Micky Maus Taschenbuch]] sind trotz des Namensgebers ebenfalls die Duck-Comics in der Mehrzahl. Im Micky Maus Magazin hat [[Donald Duck|Donald]] Micky mittlerweile gar als feste Titelfigur neben dem Titelschriftzug abgelöst. Auch in den [[Micky Maus Comics]] erscheinen mehrheitlich Duck-Comics. Erst in MMC 44 (!) war Micky Maus erstmals auf dem [[Titelbild]] zu sehen. | ||
===Europäische Zeichner=== | ===Europäische Zeichner=== | ||
In Italien erreichten Micky und die Disney Comics im Allgemeinen eine | In Italien erreichten Micky und die Disney-Comics im Allgemeinen eine große Beliebtheit und wurden, wie schon erwähnt, auch von Italienern gezeichnet und getextet. Ein Vorreiter markierte dabei der Künstler [[Romano Scarpa]], der auch heute noch für viele als der beste der europäischen Zeichner gilt. Scarpa entwickelte dabei besonders zu Beginn das gottfredson'sche Werk weiter. So ist es auch nicht verwunderlich, dass eines seiner frühsten und vielleicht bekanntesten Geschichten ''Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms'' (erschienen in [[LTB 62]]) die Fortsetzung der Geschichte des Amerikaners darstellt. | ||
[[Bild:Atömchen.jpg|thumb|left|Micky trifft zum ersten Mal auf Atömchen (© Disney/Ehapa)]]Scarpa wurde aber zunehmend immer eigenständiger und bevölkerte den Micky-Kosmos (ebenso wie den Donald-Kosmos) mit eigenen Figuren, beispielsweise [[Gamma]] oder [[Atömchen]]. Anders als in vielen amerikanischen Geschichten war aber Scarpas Micky oftmals nicht der übermächtige Detektiv, sondern ein eher menschliches Wesen, dem bisweilen auch Fehler unterlaufen, auch wenn er schlussendlich jeden Fall aufklärt. Gegenüber diesem Charakter steht die Aussage [[Byron Ericksons]], der viele Comics mit Micky aus dieser Ära als langweilig titulierte. | [[Bild:Atömchen.jpg|thumb|left|Micky trifft zum ersten Mal auf Atömchen (© Disney/Ehapa)]]Scarpa wurde aber zunehmend immer eigenständiger und bevölkerte den Micky-Kosmos (ebenso wie den Donald-Kosmos) mit eigenen Figuren, beispielsweise [[Gamma]] oder [[Atömchen]]. Anders als in vielen amerikanischen Geschichten war aber Scarpas Micky oftmals nicht der übermächtige Detektiv, sondern ein eher menschliches Wesen, dem bisweilen auch Fehler unterlaufen, auch wenn er schlussendlich jeden Fall aufklärt. Gegenüber diesem Charakter steht die Aussage [[Byron Ericksons]], der viele Comics mit Micky aus dieser Ära als langweilig titulierte. | ||
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Er war aber keineswegs der einzige, der sich mit der Maus befasste. Inzwischen finden sich zahlreiche weitere, europäische Zeichner, darunter auch Scarpas ehemaligen Schüler [[Giorgio Cavazzano]] oder [[Massimo de Vita]], die, wie viele andere Zeichner auch, ebenfalls schon Geschichten mit [[Donald Duck]] veröffentlicht haben. Von Italien schwappte die Welle dann über in das gesamte Europa, besonders in die nordischen Staaten, wo heute hauptsächlich die Geschichten mit Micky für das LTB produziert werden. | Er war aber keineswegs der einzige, der sich mit der Maus befasste. Inzwischen finden sich zahlreiche weitere, europäische Zeichner, darunter auch Scarpas ehemaligen Schüler [[Giorgio Cavazzano]] oder [[Massimo de Vita]], die, wie viele andere Zeichner auch, ebenfalls schon Geschichten mit [[Donald Duck]] veröffentlicht haben. Von Italien schwappte die Welle dann über in das gesamte Europa, besonders in die nordischen Staaten, wo heute hauptsächlich die Geschichten mit Micky für das LTB produziert werden. | ||
Maus-Geschichten von 1998 bis 2006, besonders im Lustigen Taschenbuch, wurden von vielen Fans heftig kritisiert. Nachdem Micky sich durch [[Romano Scarpa]] und andere Zeichner zum seriösen Detektiv mit scharfem Verstand entwickelt hatte, wurden in jener Zeit immer mehr Geschichten veröffentlicht, in denen laut einigen Kritikern die Maus genausowenig Verstand hat, wie [[Dussel Duck]] aus dem [[Duck-Kosmos]]. Symbolisch dazu steht die Abkehr von einer seriöseren Kleidung wie Polohemd, Fliege und langer Hose zurück zur kurzen, roten Hose mit den zwei gelben Knöpfen. Micky wurde aufgrund des veränderten Erscheiunsbild auch „TAFKAMM“ („The artist formerly known as Mickey Mouse“ genannt. Siehe auch [[TAFKAMM]]. | |||
Bekannte Zeichner dieser neuerer Maus-Geschichten sind z.B. die Ehapa-Zeichner [[Joaquin]] und [[Miguel]]. Im Interview mit LTB-Online äußerte [[Miguel]], dass die Rückkehr zur „alten“ Maus quasi eine Verordnung „von oben“ sei. So war es Erickson, der sich dazu entschloss, die Maus wieder weg vom seriösen Gesellen zu den Wurzeln (beziehungsweise zu Gottfredson) zurückzubringen. | Bekannte Zeichner dieser neuerer Maus-Geschichten sind z.B. die Ehapa-Zeichner [[Joaquin]] und [[Miguel]]. Im Interview mit LTB-Online äußerte [[Miguel]], dass die Rückkehr zur „alten“ Maus quasi eine Verordnung „von oben“ sei. So war es Erickson, der sich dazu entschloss, die Maus wieder weg vom seriösen Gesellen zu den Wurzeln (beziehungsweise zu Gottfredson) zurückzubringen. | ||
Im Spätsommer 2006 gab [[Peter Höpfner]], der damalige Chefredakteur des LTBs, bekannt, die Kurzhosenmickyproduktion für das LTB werde zum Jahr 2007 wegen schlechter Ranking-Ergebnisse eingestellt. Die in Auftrag gegebenen „TAFKAMM“-Comics erschienen im LTB noch bis Anfang 2011. Der berühmt-berüchtigte Egmont-Micky wird seitdem nur noch im [[Micky Maus Magazin]] und im [[Micky Maus Taschenbuch]] benutzt. | |||
== Optik im Wandel der Jahre == | == Optik im Wandel der Jahre == | ||
===In den Cartoons=== | ===In den Cartoons=== | ||
[[Bild:Maus-entwicklung.gif|right]]Micky wandelte sein Aussehen in seinen Kurzfilmen mehrere Male. Beispiele sind die bereits angesprochenen Handschuhe oder die neue Augenform. Vielleicht die gewichtigste Veränderung ist allerdings das Verschwinden der ursprünglichen roten Hose und das Aufkommen des ernsteren Anzuges. Das sollte die Abkehr Mickys vom spaßigen Gesellen, dessen Platz nun Donald einnahm, zum eher vorbildhafteren Charakter unterstreichen. Dabei trug er allerdings auch kein standardmäßiges Outfit, sondern änderte seine Kleidung nach Belieben und nach der Thematik des Cartoons. Während man ihn bei [[Magician Micky]] (1937) in voller Zauberausrüstung sehen kann, so ist er in seinem für lange Zeit letzten Film [[The Simple Things]] in Freizeitausrüstung zu beobachten. Sein letzter Cartoon, [[Runaway Brain]] führte ihn dann aber wieder zurück zur kurzen Hose. | [[Bild:Maus-entwicklung.gif|right]]Micky wandelte sein Aussehen in seinen Kurzfilmen mehrere Male. Beispiele sind die bereits angesprochenen Handschuhe oder die neue Augenform. Vielleicht die gewichtigste Veränderung ist allerdings das Verschwinden der ursprünglichen roten Hose und das Aufkommen des ernsteren Anzuges. Das sollte die Abkehr Mickys vom spaßigen Gesellen, dessen Platz nun Donald einnahm, zum eher vorbildhafteren Charakter unterstreichen. Dabei trug er allerdings auch kein standardmäßiges Outfit, sondern änderte seine Kleidung nach Belieben und nach der Thematik des Cartoons. Während man ihn bei „[[Magician Micky]]“ (1937) in voller Zauberausrüstung sehen kann, so ist er in seinem für lange Zeit letzten Film „[[The Simple Things]]“ in Freizeitausrüstung zu beobachten. Sein letzter Cartoon, „[[Runaway Brain]]“ führte ihn dann aber wieder zurück zur kurzen Hose. | ||
===In den Comics=== | ===In den Comics=== | ||
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[[Bild:EFFM.jpg|thumb|right|''Ein Fall für Micky'' (© Disney/Ehapa)]] Auch in den Comics wurde die kurze Hose nach den Geschichten [[ Floyd Gottfredson]]s ausgetauscht. In Amerika setzte sich dabei die lange rote Hose gepaart mit einem weißen Hemd und teilweise grünem Hut durch, der besonders durch die Comics von [[Paul Murry]] oder [[Josep Tello Gonzalez]] ins Bewusstsein der Leute geriet. In Italien dagegen entschied man sich schon früh für die rote Hose in Kombination mit einem blauen Hemd, dabei wurde auf den Hut verzichtet. Zudem erhielt Micky hier oftmals eine rote Fliege, wie auf obigem Bild zu erkennen ist. | [[Bild:EFFM.jpg|thumb|right|''Ein Fall für Micky'' (© Disney/Ehapa)]] Auch in den Comics wurde die kurze Hose nach den Geschichten [[ Floyd Gottfredson]]s ausgetauscht. In Amerika setzte sich dabei die lange rote Hose gepaart mit einem weißen Hemd und teilweise grünem Hut durch, der besonders durch die Comics von [[Paul Murry]] oder [[Josep Tello Gonzalez]] ins Bewusstsein der Leute geriet. In Italien dagegen entschied man sich schon früh für die rote Hose in Kombination mit einem blauen Hemd, dabei wurde auf den Hut verzichtet. Zudem erhielt Micky hier oftmals eine rote Fliege, wie auf obigem Bild zu erkennen ist. | ||
Ein weiterer Punkt, in dem Italien und Amerika manchmal nicht übereinstimmten war die Hautfarbe. Blieb sie in Mickys Heimatland oftmals weiß, so ist sie in Europa gemischt, teils wird dem Vorbild nachgeeifert, teils das Gesicht jedoch auch fleischfarben koloriert. Oft wurde auch der Mittelweg | Ein weiterer Punkt, in dem Italien und Amerika manchmal nicht übereinstimmten, war die Hautfarbe. Blieb sie in Mickys Heimatland oftmals weiß, so ist sie in Europa gemischt, teils wird dem Vorbild nachgeeifert, teils das Gesicht jedoch auch fleischfarben koloriert. Oft wurde auch der Mittelweg gegangen, das heißt, eine Mischung zwischen weiß und fleischfarben verwendet, ersteres in der oberen Gesichtshälfte, letzteres um die Nase und den Mund herum. In den neueren Kolorierungen beugt sich Micky aber mehrheitlich dem weißen Gesichtsschema. | ||
Kurz vor der Jahrtausendwende ist Mickys Aussehen wie bereits erwähnt wieder verstärkt dem Gottfredsons angepasst worden, kurze, rote Hose und gelbe Schuhe (siehe [[Kaschperlmicky]]), die übrigen Figuren behielten jedoch ihre heutige Erscheinung. Auch gilt es zu beachten, dass diese Änderung nur bei den dänischen Geschichten zu sehen war, während die Italiener ihrer Linie treu geblieben sind und auch heute noch Geschichten im Stile Scarpas kreieren. Nach etwa zehn Jahren wurde die Produktion dreireihiger Micky-Geschichten in Dänemark eingestellt. | Kurz vor der Jahrtausendwende ist Mickys Aussehen, wie bereits erwähnt, wieder verstärkt dem Gottfredsons angepasst worden, kurze, rote Hose und gelbe Schuhe (siehe [[Kaschperlmicky]]), die übrigen Figuren behielten jedoch ihre heutige Erscheinung. Auch gilt es zu beachten, dass diese Änderung nur bei den dänischen Geschichten zu sehen war, während die Italiener ihrer Linie treu geblieben sind und auch heute noch Geschichten im Stile Scarpas kreieren. Nach etwa zehn Jahren wurde die Produktion dreireihiger Micky-Kurzhosen-Geschichten in Dänemark eingestellt. | ||
Ein Sonderstatus nimmt hier die Serie [[Ein Fall für Micky]] ein, in der Micky einen typischen | Ein Sonderstatus nimmt hier die Serie ''[[Ein Fall für Micky]]'' ein, in der Micky einen typischen Privatdetektiv-Anzug trug, der zusammen mit einer roten Hose gepaart war und über alle Folgen hinweg gleich blieb. Sein Aussehen hier hatte jedoch keine weiteren Auswirkungen auf die restlichen Comics. | ||
==Micky in den Videospielen== | ==Micky in den Videospielen== | ||
Wie eine Vielzahl anderer, berühmter Figuren auch trat und tritt ''Micky Maus'' in verschiedenen Videospielen auf, darunter | Wie eine Vielzahl anderer, berühmter Figuren auch trat und tritt ''Micky Maus'' in verschiedenen Videospielen auf, darunter „[[Mickey Mousecapade]]“ für das Nintendo Entertainment System, „[[Mickey Mania]]“ und „[[Disney's Magical Quest]]“ für das Super Nintendo Entertainment System, „[[Castle Of Illusion starring: Mickey Mouse]]“ für Sega Genesis und Sony PlayStation, Mickey Mouse: Magic Wands“ für den Game Boy und eine Menge anderer. Im Jahr 2000 wurde die ''Disney's Magical Quest''-Serie auch für den Game Boy Advance verfügbar gemacht, während Micky mit „[[Disney's Magical Mirror]]“, einem Spiel für die jüngere Generation, seinen Sprung ins 21. Jahrhundert vollbrachte. | ||
Am Bekanntesten dürften jedoch seine Auftritte in der Videospielreihe [[Kingdom Hearts]] sein, in der die Rolle des König Micky übernimmt, der zusammen mit Königin Minni über das Disneyschloss regiert. [[Donald Duck]] ist dabei der königliche Zauberer, während [[Goofy]] den Kommandanten der königlichen Garde stellt. Anders als die beiden letztgenannten, die zusammen mit einem weiteren Helden, ''Sora'', das Spiel bestreiten, ist Micky jedoch nur am Ende zu sehen. im Game Boy Advance Sequel [[Kingdom Hearts: Chain of Memories]] bekommt er schon einen grösseren Part zugestanden und in [[Kingdom Hearts II]] wird er zu einem spielbaren Charakter. | Am Bekanntesten dürften jedoch seine Auftritte in der Videospielreihe „[[Kingdom Hearts]]“ sein, in der die Rolle des König Micky übernimmt, der zusammen mit Königin Minni über das Disneyschloss regiert. [[Donald Duck]] ist dabei der königliche Zauberer, während [[Goofy]] den Kommandanten der königlichen Garde stellt. Anders als die beiden letztgenannten, die zusammen mit einem weiteren Helden, ''Sora'', das Spiel bestreiten, ist Micky jedoch nur am Ende zu sehen. im Game Boy Advance Sequel „[[Kingdom Hearts: Chain of Memories]]“ bekommt er schon einen grösseren Part zugestanden und in „[[Kingdom Hearts II]]“ wird er zu einem spielbaren Charakter. | ||
==Vermarktung== | ==Vermarktung== | ||
[[Bild:TascheGruenMicky.jpg|thumb|right|Auch Taschen mit Micky erfreuen sich grosser Beliebtheit]] Walt Disney erkannte schon sehr früh die Möglichkeit, seine Maus gewinnbringend zu [[Marketing|vermarkten]] und sie somit populärer zu machen. So wurden bereits 1929 die ersten Lizenzprodukte mit Micky | [[Bild:TascheGruenMicky.jpg|thumb|right|Auch Taschen mit Micky erfreuen sich grosser Beliebtheit]] [[Walt Disney ]]erkannte schon sehr früh die Möglichkeit, seine Maus gewinnbringend zu [[Marketing|vermarkten]] und sie somit populärer zu machen. So wurden bereits 1929 die ersten Lizenzprodukte mit Micky – verschiedene Schulmappen mit dessen Konterfei – gegen eine Gebühr von 300 Dollar erstellt werden. Der große Erfolg dieser Produkte spornte Disney an, noch weiter in den Markt einzugreifen. Drei Jahre später war die Macht dabei so gewachsen, dass sie ein ganzes Unternehmen retten konnte. Die Uhrenfabrik Ingersoll-Waterbury widerstand der sicher drohenden Pleite dank der Lizenz zur Produktion von Mickey-Mouse-Uhren. | ||
Mit dem schnellen und überwältigenden Erfolg der Mickey Mouse zeichnete sich schon sehr früh ab, dass [[Merchandising]], also die Vermarktung von Produkten, mit dem Konterfei von Mickey und Minnie, in der ganzen Welt ein gutes Geschäft war. Im Januar 1930 begann die Näherin Charlotte Clark aus Los Angeles mit der Produktion von Mickey-Mouse- | Mit dem schnellen und überwältigenden Erfolg der Mickey Mouse zeichnete sich schon sehr früh ab, dass [[Merchandising]], also die Vermarktung von Produkten, mit dem Konterfei von Mickey und Minnie, in der ganzen Welt ein gutes Geschäft war. Im Januar 1930 begann die Näherin Charlotte Clark aus Los Angeles mit der Produktion von Mickey-Mouse-Plüschfiguren. In Deutschland waren die Menschen von Anfang so begeistert, dass es innerhalb kürzester Zeit Micky-Maus-Shows, Micky-Maus-Orchester, Micky-Maus-Jazzmusik, usw. gab. Auch Spielzeug mit der Maus wurde schon sehr früh in Deutschland produziert, damals allerdings noch ohne Lizenz der Disney Studios, weshalb sie sich auch teilweise sehr stark von der ursprünglichen Figur unterschieden. | ||
Die Zweitauswertung der Mickey Mouse (und anderer Disneyfiguren) war 1935 bereits ein Multimillionengeschäft. Ende der 1930er Jahre gab es praktisch kein Produkt das nicht mit dem verkaufsfördenden Bild der Mickey (oder Minnie) Mouse geschmückt war. Ob Marmelade, Eierbecher, Korsetts mit aufgestickten Mickey Mäusen, Alltagsgegenstände, Spielsachen, Bilderbücher oder Schmuck wie z.B. ein Diamantenarmband mit dem Ebenbild von Mickey bei Cartier zum Preis von 1000 Dollar. Mickey war allgegenwärtig. Auch in der Werbung, wo er in Frankreich beispielsweise für das Getränk ''Fanta'' warb. | Die Zweitauswertung der Mickey Mouse (und anderer Disneyfiguren) war 1935 bereits ein Multimillionengeschäft. Ende der 1930er-Jahre gab es praktisch kein Produkt, das nicht mit dem verkaufsfördenden Bild der Mickey (oder Minnie) Mouse geschmückt war. Ob Marmelade, Eierbecher, Korsetts mit aufgestickten Mickey Mäusen, Alltagsgegenstände, Spielsachen, Bilderbücher oder Schmuck wie z.B. ein Diamantenarmband mit dem Ebenbild von Mickey bei Cartier zum Preis von 1000 Dollar. Mickey war allgegenwärtig. Auch in der Werbung, wo er in Frankreich beispielsweise für das Getränk ''Fanta'' warb. | ||
In den 70er und 80er Jahren eroberte Micky ein neues Gebiet, die Mode. Plötzlich galt es als „in“, wenn man Kleidungsstücke mit dem Konterfei der Maus oder einem seiner Freunde oder Verwandten zu tragen. Auch Promis, wie beispielsweise Schlagersänger Roy Black oder die Adelige Lady Sarah ließen sich von diesem Trend anstecken. Und auch wenn diese Welle der Micky Maus Moder in den folgenden Jahren wieder etwas abgenommen hat, kann man auch heute noch in Katalogen oder Kinderfachgeschäften auf solche Kleider stoßen. | In den 70er- und 80er Jahren eroberte Micky ein neues Gebiet, die Mode. Plötzlich galt es als „in“, wenn man Kleidungsstücke mit dem Konterfei der Maus oder einem seiner Freunde oder Verwandten zu tragen. Auch Promis, wie beispielsweise Schlagersänger Roy Black oder die Adelige Lady Sarah, ließen sich von diesem Trend anstecken. Und auch wenn diese Welle der Micky Maus Moder in den folgenden Jahren wieder etwas abgenommen hat, kann man auch heute noch in Katalogen oder Kinderfachgeschäften auf solche Kleider stoßen. | ||
Heute soll die [[Walt Disney Company]] angeblich über 60'000 verschiedene Lizenzen umfassen, auf deren Einhaltung sie streng achtet. | Heute soll die [[Walt Disney Company]] angeblich über 60'000 verschiedene Lizenzen umfassen, auf deren Einhaltung sie streng achtet. |