Qualitative Phasen des Lustigen Taschenbuchs: Unterschied zwischen den Versionen

Änderungen bezüglich des Bezugs I Classici - LTB
Zeile 24: Zeile 24:


== Zwischenphase ==
== Zwischenphase ==
Das Ende der ersten Phase ist schwer zu benennen. Bereits in den Bänden der 70er waren kaum mehr vollständige Rahmengeschichten enthalten, auch wenn die Classici immer noch als Vorbild dienten. Die Einschätzung, dass mit [[LTB 80]] eine neue Phase begann, entspricht dem Sukkus einer Diskussion im Comicforum und kann darum kaum als klare Wasserscheide zu betrachten sein. [[LTB 79]] war allerdings die letzte Komplettübernahme eines Classici-Bandes, und LTB 80 der erste Band, bei dem keine italienische Vorlage mehr erkennbar war. Ein gewisser Unterschied ergab sich daraus, dass ab 1981 keine Classici mit Rahmengeschichten mehr in Italien erschienen und deswegen auch keine Rahmengeschichten im deutschsprachigen Raum mehr abgedruckt wurden. Ehapa begann nun stärker, die Geschichten selber zu kompilieren, was dazu führte, dass nebst vielen Nachdrucken aus den Classici auch kurze Geschichten nicht-italienischer Künstler Eingang fanden. Das hing auch damit zusammen, dass die Seitenzahl der Classici inzwischen um 16 reduziert worden war und damit die Classici kein ganzes LTB mehr füllen konnten. Grafisch fanden jedoch noch keine weitreichenden Änderungen statt, weiterhin waren die Seiten abwechselnd s/w und farbig.
Das Ende der ersten Phase ist schwer zu benennen. Bereits in den Bänden der 70er waren kaum mehr vollständige Rahmengeschichten enthalten, auch wenn die Classici immer noch als Vorbild dienten. Die Einschätzung, dass mit [[LTB 80]] eine neue Phase begann, entspricht dem Sukkus einer Diskussion im Comicforum und kann darum kaum als klare Wasserscheide zu betrachten sein. Die Bände [[LTB 77]], [[LTB 80]] und [[LTB 83]] waren die ersten, bei denen keine italienische I Classici-Vorlage mehr erkennbar war. Ein gewisser Unterschied ergab sich daraus, dass ab 1981 keine Classici mit Rahmengeschichten mehr in Italien erschienen und deswegen auch keine Rahmengeschichten im deutschsprachigen Raum mehr abgedruckt wurden. Allerdings begann sich der deutsche Verlag beginnend mit [[LTB 89]] wieder stärker auf die italienischen Vorlagen der I Classici zu beziehen. Hintergrund war, dass die in Italien in der Seconda Serie der I Classici gängige Praxis, jeden zweiten Band aus der Prima Serie wiederabzudrucken, Ende 1982 auslief. Es entstanden nun in Italien pro Jahr regelmäßig zwölf brandneue Bände, aus denen Ehapa, das damals acht Bände pro Jahr publizierte, schöpfen konnte. Allerdings war die Seitenzahl der I Classici inzwischen um 16 reduziert worden, eine Entscheidung des italienischen Verlags [[Mondadori]], den Ehapa nicht nachvollziehen wollte. Über nach wie vpr gelegentlich ausgetauschte Geschichten hinaus wurde somit von nun an regelmäßig mit mehreren Kurzgeschichten aufgefüllt, was die Anzahl der Geschichten pro Band auf bis zu 14 anwachsen ließ. Grafisch fanden jedoch noch keine weitreichenden Änderungen statt, weiterhin waren die Seiten abwechselnd s/w und farbig.


Viele Leser bewerten die LTBs dieser Phase schwächer als die der vorangegangenen. Die bestplazierten LTB waren hier:
Viele Leser bewerten die LTBs dieser Phase schwächer als die der vorangegangenen. Die bestplazierten LTB waren hier:
Zeile 33: Zeile 33:


== Hochphase ==
== Hochphase ==
Diese Phase gilt bei sehr vielen Fans als absolute Blütephase des LTBs. Mit [[LTB 119]] ist ein markanter Bruch wahrzunehmen. Die LTBs waren nun durchgängig vollfarbig und eine geniale Idee wurde jetzt umgesetzt: Man verband die Bücher erstmals durch einen durchgehenden [[Buchrücken]], von [[LTB 119]] bis [[LTB 165]] (1987-1991), sodass die Leser zum Sammeln angeregt wurden. Man muss auch bedenken, dass der Comicmarkt zu diesem Zeitpunkt noch nicht so gesättigt war. Viele Mangas wurden zu dieser Zeit noch nicht für den deutschen Markt übersetzt und die Konkurrenz veröffentlichte viel im Albenformat. Die Zeitschriften und auch damaligen [[Hundertseiter]] wurden remittiert, lagen also nur für einen sehr kurzen Zeitraum in den Handelsunternehmen auf, während die LTBs langfristig im Handel verfügbar waren und so auch die Sammelleidenschaft in vielen entfachte. Auch Nebenreihen gab es in dieser Zeit noch keine, nur Nachdrucke wie ''[[Disneys beste Comics]]'' oder ''[[Mammut Comics]]'', die aus remittierten Büchern bestanden.  
Diese Phase gilt bei sehr vielen Fans als absolute Blütephase des LTBs. Mit dem [[LTB 116]] endete die Phase der Übernahmen aus der italienischen I Classici-Reihe. Speziell mit [[LTB 119]] ist ein markanter Bruch wahrzunehmen: Die LTBs waren nun durchgängig vollfarbig und eine geniale Idee wurde jetzt umgesetzt: Man verband die Bücher erstmals durch einen durchgehenden [[Buchrücken]], von [[LTB 119]] bis [[LTB 165]] (1987-1991), sodass die Leser zum Sammeln angeregt wurden. Man muss auch bedenken, dass der Comicmarkt zu diesem Zeitpunkt noch nicht so gesättigt war. Viele Mangas wurden zu dieser Zeit noch nicht für den deutschen Markt übersetzt und die Konkurrenz veröffentlichte viel im Albenformat. Die Zeitschriften und auch damaligen [[Hundertseiter]] wurden remittiert, lagen also nur für einen sehr kurzen Zeitraum in den Handelsunternehmen auf, während die LTBs langfristig im Handel verfügbar waren und so auch die Sammelleidenschaft in vielen entfachte. Auch Nebenreihen gab es in dieser Zeit noch keine, nur Nachdrucke wie ''[[Disneys beste Comics]]'' oder ''[[Mammut Comics]]'', die aus remittierten Büchern bestanden.  


[[Donald]], [[Micky]] & Co waren zu dieser Zeit omnipräsent, egal ob in [[Überraschungsei|Kinder Überraschung]] als Steckfiguren<ref>https://www.ue-ei-portal-sammlerkatalog.de/categories.php?cat_id=2988</ref><ref>https://www.ue-ei-portal-sammlerkatalog.de/categories.php?cat_id=2994</ref><ref>https://www.ue-ei-portal-sammlerkatalog.de/categories.php?cat_id=1394</ref>, auf Fantadosen, die Kurzfilme im TV oder in anderen Formen. Dazu kam, dass Ablenkungen wie Videospiele, das Internet & Co noch nicht erfunden waren, oder noch in den Kinderschuhen steckten und somit unerschwinglich für die meisten waren, während die preiswerten Comics von Kindern und Jugendlichen geliebt wurden. Der Verlag hatte hier beispielsweise mit der [[Micky Maus Magazin|Micky Maus]] eine Millionenauflage. Das war in einer Zeit bevor viele Buchhandlungen schließen mussten und Printmedien an Reiz verloren hatten. Doch das alleine war nicht ausschlaggebend dafür, dass diese Phase so hoch angesehen ist. Es lag an den Geschichten und deren Zusammenstellung.  
[[Donald]], [[Micky]] & Co waren zu dieser Zeit omnipräsent, egal ob in [[Überraschungsei|Kinder Überraschung]] als Steckfiguren<ref>https://www.ue-ei-portal-sammlerkatalog.de/categories.php?cat_id=2988</ref><ref>https://www.ue-ei-portal-sammlerkatalog.de/categories.php?cat_id=2994</ref><ref>https://www.ue-ei-portal-sammlerkatalog.de/categories.php?cat_id=1394</ref>, auf Fantadosen, die Kurzfilme im TV oder in anderen Formen. Dazu kam, dass Ablenkungen wie Videospiele, das Internet & Co noch nicht erfunden waren, oder noch in den Kinderschuhen steckten und somit unerschwinglich für die meisten waren, während die preiswerten Comics von Kindern und Jugendlichen geliebt wurden. Der Verlag hatte hier beispielsweise mit der [[Micky Maus Magazin|Micky Maus]] eine Millionenauflage. Das war in einer Zeit bevor viele Buchhandlungen schließen mussten und Printmedien an Reiz verloren hatten. Doch das alleine war nicht ausschlaggebend dafür, dass diese Phase so hoch angesehen ist. Es lag an den Geschichten und deren Zusammenstellung.