Gamma vor Gericht: Unterschied zwischen den Versionen

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| TITEL = Gamma vor Gericht
| TITEL = Gamma vor Gericht
| ORTITEL = An Education for Eega Beeva
| ORTITEL = An Education for Eega Beeva
| PUBL = 11. Oktober 1948 – 25. Dezember 1948
| PUBL = 11.10.1948–25.12.1948
| ENTST = 1948
| ENTST = 1948
| CODE = YM 116
| CODE = YM 116
| STORY = [[Bill Walsh]]
| STORY = [[Bill Walsh]]
| ZEICH = [[Floyd Gottfredson]]
| ZEICH = [[Floyd Gottfredson]]
| PAG = 66 Strips auf 22 Seiten
| PAG = 66 Tagesstrips, 22 Seiten in der FGL
| LAY = [[Zeitungsstrip]]
| UEB = [[Wolfgang J. Fuchs]]
| UEB = [[Wolfgang J. Fuchs]]
| D-PUBL = [[Die großen Klassiker]] 18
| D-PUBL = [[Die großen Klassiker]] 18
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== Hintergrund und Bedeutung ==
== Hintergrund und Bedeutung ==
Jeder Streifen enthält einen Gag, was darauf zurückzuführen ist, dass diese täglich in der Tageszeitung veröffentlicht wurden. Daher kommt es auch vor, dass die Handlung innerhalb einer Seite mit drei Streifen ständig wechselt und andere Pointen aus dem Alltag von Micky mit Gamma erzählt. Wolfgang Fuchs weist im Buch [[Heimliche Helden: Gamma]] darauf hin, dass das erste Panel stets auf die vorhergehende Folge Bezug nahm und die Geschichte so weiterentwickelt wurde und man so die Bilder nicht einfach weglassen konnte. Weiters befand sich der Walt Disney Schriftzug und das Datum ebenfalls weiter oben, da manche Zeitungen mehrere Strips auf einer Seite unterbringen wollten und so der Bildrand entbehrlich bleiben musste. Um all diese aus den Tagesstreifen resultierenden Probleme zu vermeiden, wurden häufig einige Jahre später Neufassungen produziert, die aber Erscheinungsdatum, Signatur, Copyright, Textwiederholungen usw. entfernten.<ref>Fuchs, W. (2006). Gamma – Der Mensch der Zukunft. In W. Disney, Heimliche Helden  Band 4: Gamma (Bd. 4, S. 4–12). Köln: EGMONT vgs verlagsgeschaft mbH.</ref>
[[Datei:Gamma Anwalt.jpg|thumb|rechts|200px|Der Anwalt als Autoritätsperson (© Egmont Ehapa)]]
[[Datei:Gamma Anwalt.jpg|thumb|rechts|200px|Der Anwalt als Autoritätsperson (© Egmont Ehapa)]]
Thomas Andrae führt in einem Artikel an, dass der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kalter_Krieg|Kalte Krieg] seine Schatten auf die Geschichten mit Gamma werfe. So versucht Micky gegen den Willen Gammas ihn in ein menschliches Wesen zu verwandeln, ganz gegen die Natur des Fremdartigen. Gamma sei ein unberechenbarer Außenseiter, dessen Macht und Kreativität eingedämmt werden müsse, um den sozialen Frieden zu wahren. Die Gedanken, die sich Micky macht, spiegeln die antikommunistische Paranoia dieser Zeit wider. Gammas Gebaren sei Grund genug dafür, ihn als Unruhestifter abzustempeln und er weicht damit von konformistischen Vorstadtmenschen jener Zeit, der von Gruppenzwang und Massenmedien gelenkt wurde und auch notorische Angst davor hatte, in seiner homogenen Gesellschaftsschicht aufzufallen, ab. Die Szenen vor Gericht erinnern Andrae an den damals stark aktuellen Film „Das Wunder von Manhatten“. Der Bezirksstaatsanwalt wird zum Antagonisten und nicht der Richter oder die Regierung. Es geht dabei weniger um den Kampf zwischen der Nachkriegsgesellschaft und dem Individualismus, sondern vielmehr um den Konflikt zwischen Autoritätspersonen, die ihre Macht missbrauchen. Exzentrische Wissenschaftler mögen seltsam gewirkt haben, in der postnuklearen Weltordnung, waren sie aber trotzdem von elementarer Bedeutung.<ref>Andrae, T. (2022). Von Mäusen und Menschen – 1948–1951: Nachkriegswehen. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 10, S. 8–13). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.</ref>
Thomas Andrae führt in einem Artikel an, dass der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kalter_Krieg|Kalte Krieg] seine Schatten auf die Geschichten mit Gamma werfe. So versucht Micky gegen den Willen Gammas ihn in ein menschliches Wesen zu verwandeln, ganz gegen die Natur des Fremdartigen. Gamma sei ein unberechenbarer Außenseiter, dessen Macht und Kreativität eingedämmt werden müsse, um den sozialen Frieden zu wahren. Die Gedanken, die sich Micky macht, spiegeln die antikommunistische Paranoia dieser Zeit wider. Gammas Gebaren sei Grund genug dafür, ihn als Unruhestifter abzustempeln und er weicht damit von konformistischen Vorstadtmenschen jener Zeit, der von Gruppenzwang und Massenmedien gelenkt wurde und auch notorische Angst davor hatte, in seiner homogenen Gesellschaftsschicht aufzufallen, ab. Die Szenen vor Gericht erinnern Andrae an den damals stark aktuellen Film „Das Wunder von Manhatten“. Der Bezirksstaatsanwalt wird zum Antagonisten und nicht der Richter oder die Regierung. Es geht dabei weniger um den Kampf zwischen der Nachkriegsgesellschaft und dem Individualismus, sondern vielmehr um den Konflikt zwischen Autoritätspersonen, die ihre Macht missbrauchen. Exzentrische Wissenschaftler mögen seltsam gewirkt haben, in der postnuklearen Weltordnung, waren sie aber trotzdem von elementarer Bedeutung.<ref>Andrae, T. (2022). Von Mäusen und Menschen – 1948–1951: Nachkriegswehen. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 10, S. 8–13). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.</ref>