Rückblende: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Rückblende''', auch: Rückschau, Rückwendung, Analepse oder Retrospektion ist ein in der Narratologie (Erzähltheorie/Erzählforschung) gebräuchlicher Begriff, bei dem „ein Erzähler nachholend berichtet, was sich früher ereignet hat“.<ref> Lahn, Silke und Meister, Jan-Christoph: Einführung in die Erzähltextanalyse, 3. Auflage. Stuttart:, 2016: S. 147</ref> | '''Rückblende''', auch: Rückschau, Rückwendung, Analepse oder Retrospektion ist ein in der Narratologie (Erzähltheorie/Erzählforschung) gebräuchlicher Begriff, bei dem „ein Erzähler nachholend berichtet, was sich früher ereignet hat“.<ref> Lahn, Silke und Meister, Jan-Christoph: Einführung in die Erzähltextanalyse, 3. Auflage. Stuttart:, 2016: S. 147</ref> | ||
Bei der Rückblende unterbricht der Erzähler die „fiktiv-gegenwärtige Handlungsfolge, um einen oder mehrere Einschübe zu Zeitspannen oder Ereignissen einzubauen, die von der fiktiven Gegenwart aus in der Vergangenheit liegen – oftmals sogar jenseits der Haupthandlung der erzählten Zeit ('Vorzeithandlung')“<ref>Jeßing, Benedikt und Köhnen, Ralph: Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, 4. Auflage. Stuttgart, 2017: S. 190</ref> | Bei der Rückblende unterbricht der Erzähler die „fiktiv-gegenwärtige Handlungsfolge, um einen oder mehrere Einschübe zu Zeitspannen oder Ereignissen einzubauen, die von der fiktiven Gegenwart aus in der Vergangenheit liegen – oftmals sogar jenseits der Haupthandlung der erzählten Zeit ('Vorzeithandlung')“.<ref>Jeßing, Benedikt und Köhnen, Ralph: Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, 4. Auflage. Stuttgart, 2017: S. 190</ref> | ||
Auch gängig ist der englische Begriff '' | Auch gängig ist der englische Begriff ''flashback'' (dt. für Rückblende) aus der Filmtheorie.<ref> vgl. Lahn, Silke und Meister, Jan-Christoph: Einführung in die Erzähltextanalyse, 3. Auflage. Stuttgart, 2016: S. 147</ref> | ||
Bei einer Rückblende handelt es sich um den Typus des späteren Erzählens (retrospektives Erzählen). | Bei einer Rückblende handelt es sich um den Typus des späteren Erzählens (retrospektives Erzählen). | ||
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Die Rückblende ist eine Form der zeitlichen [[Anachronie]]. | Die Rückblende ist eine Form der zeitlichen [[Anachronie]]. | ||
Verwandt mit der Rückblende ist der Rückgriff: Hier verweist der Erzähler auf ein einzelnes Faktum aus der Vergangenheit<ref> vgl. Jeßing, Benedikt und Köhnen, Ralph: Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, 4. Auflage. Stuttgart, 2017: S. 191</ref> | Verwandt mit der Rückblende ist der Rückgriff: Hier verweist der Erzähler auf ein einzelnes Faktum aus der Vergangenheit.<ref> vgl. Jeßing, Benedikt und Köhnen, Ralph: Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, 4. Auflage. Stuttgart, 2017: S. 191</ref> (Z. B. 2009 war ich schon mal bei einem tollen Konzert von denen.) | ||
Beim [[Rückblick]] bezieht sich die Figur reflexiv auf die eigene Vergangenheit<ref>vgl. Jeßing, Benedikt und Köhnen, Ralph: Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, 4. Auflage. Stuttgart, 2017: S. 191</ref> | Beim [[Rückblick]] bezieht sich die Figur reflexiv auf die eigene Vergangenheit,<ref>vgl. Jeßing, Benedikt und Köhnen, Ralph: Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, 4. Auflage. Stuttgart, 2017: S. 191</ref> z. B. [[Dagobert Duck]], wenn er in [[LTB 399]] ''rückblickend'' erzählt, wie er seine erste Million verdient hat. | ||
==Beispiele== | ==Beispiele== |