Fluch der Karibik: Unterschied zwischen den Versionen

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===Die Idee für eine Attraktionenverfilmung===
===Die Idee für eine Attraktionenverfilmung===
[[Bild:Tower of Terror DVD.jpeg|thumb|left|Der Beginn eines neuen Genres: Filme, die auf einer Attraktion basieren (© Disney)]]
[[Bild:Tower of Terror DVD.jpeg|thumb|left|Der Beginn eines neuen Genres: Filme, die auf einer Attraktion basieren (© Disney)]]
Die amerikanische Filmindustrie, und somit auch Disney, sucht schon seit längerem nach Stoffen, aus denen Filme gemacht werden können. Nachdem Theaterstücke, Bücher, Comics und seit kürzerem auch Videospiele als Vorlage für Filme herhielten, testete Disney im Jahre 1997 wie das Publikum auf Filme reagiert, die auf einer Themenparkattraktion basieren. Da diese Idee recht gewagt war, begann man das Projekt mit einem TV Film, der auf einer verhältnismäßig jungen Attraktion basierte: [[Im Jenseits sind noch Zimmer frei]], der im Original [[Tower of Terror]] heißt holte die Inspiration für die Story bei der beliebten [[E-Ticket]] Ride Attraktion [[The Twilight Zone Tower of Terror]] von 1994 aus den [[Disney-MGM-Studios]].
Die amerikanische Filmindustrie, und somit auch Disney, sucht schon seit längerem nach Stoffen, aus denen Filme gemacht werden können. Nachdem Theaterstücke, Bücher, Comics und seit kürzerem auch Videospiele als Vorlage für Filme herhielten, testete Disney im Jahre 1997 wie das Publikum auf Filme reagiert, die auf einer Themenparkattraktion basieren. Da diese Idee recht gewagt war, begann man das Projekt mit einem TV Film, der auf einer verhältnismäßig jungen Attraktion basierte: [[Im Jenseits sind noch Zimmer frei]], der im Original [[Tower of Terror]] heißt, holte die Inspiration für die Story bei der beliebten [[E-Ticket]] Ride Attraktion [[The Twilight Zone Tower of Terror]] von 1994 aus den [[Disney-MGM-Studios]].


Da der Film positive Reaktionen hervorrief, und lange Zeit zum Standardrepertoire des Halloween TV Programms gehörte (auch in Deutschland), entschied man sich nun, das Projekt auf Kinofilme auszuweiten.
Da der Film positive Reaktionen hervorrief, und lange Zeit zum Standardrepertoire des Halloween TV Programms gehörte (auch in Deutschland), entschied man sich nun, das Projekt auf Kinofilme auszuweiten.


2000 folgte [[Mission to Mars]], ebenfalls basierend auf einer neuen Attraktion. Dieser spielte in den Staaten seine Kosten von 90 Millionen Dollar nicht ein, erhielt jedoch neben manchen zerstörerischen Kritiken auch viele sehr löbliche.  
2000 folgte [[Mission to Mars]], ebenfalls basierend auf einer neuen Attraktion. Dieser spielte in den Staaten seine Kosten von 90 Millionen Dollar nicht ein, erhielt jedoch neben manchen zerstörerischen Kritiken auch viele sehr löbliche.  
Während der Produktion von [[Mission to Mars]] sponn man hinter den Kulissen das durchaus ehrgeizige Projekt der Attraktionenfilme weiter. Unter anderem tauchten erste Ideen und Konzepte für einen Film zu ''Pirates of the Caribbean'' auf. Die Idee zum Piratenfilm fand viel Gegenliebe, weshalb man ihm früh das grüne Licht gab. Bereits im Ende 1999 erschienen Buch [[Disney - Die ersten 100 Jahre]] wurde er im Zusammenhang mit anderen geplanten Filmen erwähnt.  
Während der Produktion von [[Mission to Mars]] sponn man hinter den Kulissen das durchaus ehrgeizige Projekt der Attraktionenfilme weiter. Unter anderem tauchten erste Ideen und Konzepte für einen Film zu ''Pirates of the Caribbean'' auf. Die Idee zum Piratenfilm fand viel Gegenliebe, weshalb man ihm früh grünes Licht gab. Bereits im Ende 1999 erschienenen Buch [[Disney - Die ersten 100 Jahre]] wurde er im Zusammenhang mit anderen geplanten Filmen erwähnt.  


Nach dem Misserfolg von [[Mission to Mars]] schickte man jedoch erst eine andere Attraktion ins Kino. Ob man mit der bisherigen Pre-Production von ''Fluch der Karibik'' noch nicht weit genug war oder ob Disney einen Flop befürchtete und deshalb lieber einen weiteren "Testfilm" ins Kino schicken wollte ist leider unbekannt, sicher ist jedoch der Fakt, das erst Anfang 2002 die Produktion von ''Fluch der Karibik'' anfing. Während dessen sollten im Juli 2002 [[Die Country Bears]] das Kino erobern. Der Film wurde ein mittlerer Erfolg.
Nach dem Misserfolg von [[Mission to Mars]] schickte man jedoch erst eine andere Attraktion ins Kino. Ob man mit der bisherigen Pre-Production von ''Fluch der Karibik'' noch nicht weit genug war, oder ob Disney einen Flop befürchtete und deshalb lieber einen weiteren "Testfilm" ins Kino schicken wollte, ist leider unbekannt, sicher ist jedoch der Fakt, das erst Anfang 2002 die Produktion von ''Fluch der Karibik'' anfing. Während dessen sollten im Juli 2002 [[Die Country Bears]] das Kino erobern. Der Film wurde ein mittlerer Erfolg.


===Jerry Bruckheimer übernimmt das Steuerrad===
===Jerry Bruckheimer übernimmt das Steuerrad===
[[Bild:03 pirates1.jpeg|thumb|right|Erstes Teaser Poster zum Film. Es erinnert noch stark an die grundlegende Attraktion (© Disney/Bruckheimer)]]  
[[Bild:03 pirates1.jpeg|thumb|right|Erstes Teaser Poster zum Film. Es erinnert noch stark an die grundlegende Attraktion (© Disney/Bruckheimer)]]  
[[Jerry Bruckheimer]] erwies sich in seiner Karriere als Erfolgsgarant, vor allem für die [[Walt Disney Studios]], denen er, unter den Labeln [[Touchstone Pictures]] und [[Hollywood Pictures]], einige der erfolgreichsten Filme der Firmengeschichte bescherte. Um das ehrgeizige Projekt ''Pirates of the Caribbean'' auf Erfolgskurs zu bringen, sandte man Bruckheimer eine Kopie des damaligen Scripts.
[[Jerry Bruckheimer]] erwies sich in seiner Karriere als Erfolgsgarant, vor allem für die [[Walt Disney Studios]], denen er, unter den Labeln [[Touchstone Pictures]] und [[Hollywood Pictures]], einige der erfolgreichsten Filme der Firmengeschichte bescherte. Um das ehrgeizige Projekt ''Pirates of the Caribbean'' auf Erfolgskurs zu bringen, sandte man Bruckheimer eine Kopie des damaligen Scripts.
Disney erhoffte sich, dass Bruckheimer (bekennender Piratenfilm-Fan und Anhänger großer Epen) erneut die richtigen Entscheidungen treffen und somit aus der ''Pirates of the Caribbean'' Idee einen großen Erfolg machen wird.
Disney erhoffte sich, dass Bruckheimer (bekennender Piratenfilm-Fan und Anhänger großer Epen) erneut die richtigen Entscheidungen treffen und somit aus der ''Pirates of the Caribbean'' Idee einen großen Erfolg machen würde.
Doch [[Jerry Bruckheimer]] war von dem damaligen Skript von [[Jay Wolpert]] nicht sehr begeistert. "Ich weiß nicht, was ich damit machen soll.", wird Bruckheimer oft über den ersten Entwurf zitiert. Diese reine, klassische Piratengeschichte war harmlos und "soft" und außerdem war das Skript eindeutig auf eine PG-Freigabe getrimmt, was dem Skript viel Potential raubte.
Doch [[Jerry Bruckheimer]] war von dem damaligen Skript von [[Jay Wolpert]] nicht sehr begeistert. "Ich weiß nicht, was ich damit machen soll.", wird Bruckheimer oft über den ersten Entwurf zitiert. Diese reine, klassische Piratengeschichte war harmlos und "soft" und außerdem war das Skript eindeutig auf eine PG-Freigabe getrimmt, was dem Skript viel Potential raubte.


Bruckheimer rief, nachdem er das Skript las, aus Eigeninitiative die Autoren [[Ted Elliot]] und [[Terry Rossio]] an und gab ihnen den Auftrag, die Story zu überarbeiten, da diese berühmt für ihre beim Publikum beliebten Drehbücher sowohl für Kinder- als auch für Erwachsenenfilme sind. Eine ihrer ersten Ideen war, dass die Piraten verflucht sein müssten.
Bruckheimer rief, nachdem er das Skript las, aus Eigeninitiative die Autoren [[Ted Elliot]] und [[Terry Rossio]] an und gab ihnen den Auftrag, die Story zu überarbeiten, da diese berühmt für ihre beim Publikum beliebten Drehbücher sowohl für Kinder- als auch für Erwachsenenfilme sind. Eine ihrer ersten Ideen war, dass die Piraten verflucht sein müssten.
Von Rossios und Elliots Ideen überzeugt gewann [[Jerry Bruckheimer]] an Interesse für das Projekt. So versprach er der Disney Chefetage zwei Dinge: "Ich werde den bestmöglichen Film machen und er wird keine "R" Freigabe erhalten!"
Von Rossios und Elliots Ideen überzeugt, war [[Jerry Bruckheimer]] überzeugt von dem Projekt. So versprach er der Disney Chefetage zwei Dinge: "Ich werde den bestmöglichen Film machen und er wird keine "R" Freigabe erhalten!"


Bruckheimers erste Schritte als neuer Produzent von ''Fluch der Karibik'' erzeugten immer mehr Euphorie hinter den Kulissen: Mit dem neuen Entwurf für die Handlung meldete sich der Produzent bei Regisseur [[Gore Verbinski]]. Bruckheimer und Verbinski wollten schon seit längerem miteinander arbeiten, fanden aber keinen geeigneten Stoff. Da sie aber beide Piratenfans sind, bot sich ''Pirates of the Caribbean'' geradezu an.
Bruckheimers erste Schritte als neuer Produzent von ''Fluch der Karibik'' erzeugten immer mehr Euphorie hinter den Kulissen: Mit dem neuen Entwurf für die Handlung meldete sich der Produzent bei Regisseur [[Gore Verbinski]]. Bruckheimer und Verbinski wollten schon seit längerem miteinander arbeiten, fanden aber keinen geeigneten Stoff. Da sie aber beide Piratenfans sind, bot sich ''Pirates of the Caribbean'' geradezu an.


Nachdem Bruckheimer den Komponisten [[Alan Silvestri]] vom Film abzog und stattdessen den [[Hans Zimmer]] Zögling [[Klaus Badelt]] engagierte begann Bruckheimer mit dem Casting der Darsteller. Als erstes warb er [[Johnny Depp]] für den Film an. Dieser erwies sich zwar ebenfalls als Fan von Piraten und der Disneyland Attraktion, jedoch zweifelte er an der Idee eines "Bruckheimer-Disney-Piraten-Attraktionen-Films". Doch genau dies war für Bruckheimer der Anlass gerade [[Johnny Depp]] anzufragen. Man würde ihn nicht in einem solchen Film erwarten, das wiederum würde den Film für das Publikum interessanter machen. Mit diesem Gedankenschluss und einer festen Zusage von [[Gore Verbinski]] in der Hand konnte auch [[Johnny Depp | Depp]] für die Produktion gewonnen werden.
Nachdem Bruckheimer den Komponisten [[Alan Silvestri]] vom Film abzog und stattdessen den [[Hans Zimmer]] Zögling [[Klaus Badelt]] engagierte, begann Bruckheimer mit dem Casting der Darsteller. Als erstes warb er [[Johnny Depp]] für den Film an. Dieser erwies sich zwar ebenfalls als Fan von Piraten und der Disneyland Attraktion, jedoch zweifelte er an der Idee eines "Bruckheimer-Disney-Piraten-Attraktionen-Films". Doch genau dies war für Bruckheimer der Anlass gerade [[Johnny Depp]] anzufragen. Man würde ihn nicht in einem solchen Film erwarten, das wiederum würde den Film für das Publikum interessanter machen. Mit diesem Gedankenschluss und einer festen Zusage von [[Gore Verbinski]] in der Hand konnte auch [[Johnny Depp | Depp]] für die Produktion gewonnen werden.


Des weiteren schlug Bruckheimer dem damaligen Newcomer [[Orlando Bloom]] am Set von ''Black Hawk Down'' vor, an seinem nächsten Projekt mitzumachen. Auch Bloom sagte zu, obwohl das Drehbuch von Elliot und Rossio noch in der Rohfassung war. Nach und nach wurde die gesamte Besetzungsliste gefüllt.
Des weiteren schlug Bruckheimer dem damaligen Newcomer [[Orlando Bloom]] am Set von ''Black Hawk Down'' vor, an seinem nächsten Projekt mitzumachen. Auch Bloom sagte zu, obwohl das Drehbuch von Elliot und Rossio erst in einer Rohfassung vorlag. Nach und nach wurde die gesamte Besetzungsliste gefüllt.
Auch für eine glanzvolle Riege hinter der Kamera wurde gesorgt: [[Gore Verbinski]] engagierte den leitenden Kameramann [[Dariusz Wolski]], mit dem er bereits zusammenarbeitete und für die Koordination der Stunt- und Fechtszenen stellte man [[Robert Anderson]] ein, der bereits an Filmen mit Hollywoodlegende (und Piratendarsteller) Errol Flynn mitwirkte.
Auch für eine glanzvolle Riege hinter der Kamera wurde gesorgt: [[Gore Verbinski]] engagierte den leitenden Kameramann [[Dariusz Wolski]], mit dem er bereits zusammengearbeitet hatte, und für die Koordination der Stunt- und Fechtszenen stellte man [[Robert Anderson]] ein, der bereits an Filmen mit Hollywoodlegende (und Piratendarsteller) Errol Flynn mitgewirkt hatte.


So wurde klar, das Bruckheimer einen epochalen Actionkracher plant, der mit seinen rauen Seiten auch eine höhere Freigabe mit sich bringen konnte. Doch die Faustregel Hollywoods, "Wer mit Bruckheimer arbeitet, braucht sich keine Sorgen um das Studio machen", erfüllte sich erneut: Die Geschäftsleitung der [[Walt Disney Company]] vertraute Bruckheimer und bot keinen Widerstand gegen seine Entscheidungen, da er mit seinen Erfolgen mehrfach bewies, dass er sich in seiner Sache sicher ist. Dies zeigte sich nicht nur in dem Stil des Filmes, sondern sogar in der Tatsache, dass er überhaupt in Produktion ging: Sechs Wochen vor Produktionsbeginn wollte die Disney Geschäftsleitung aufgrund des voraussichtlichen Budgets den Film wieder aus der Produktion nehmen, obwohl eine Crew bereits die Vorbereitungen traf und das Casting vollendet war. Bruckheimer, der sich mittlerweile in das Projekt verliebt hatte, traf sich mit den Disney Bossen, und handelte in einer zweistündigen Diskussion nicht nur eine erneute Produktionserlaubnis, sondern auch eine Budgeterhöhung aus.
So wurde klar, das Bruckheimer einen epochalen Actionkracher plante, der mit seinen rauen Seiten auch eine höhere Freigabe mit sich bringen konnte. Doch die Faustregel Hollywoods, "Wer mit Bruckheimer arbeitet, braucht sich keine Sorgen um das Studio machen", erfüllte sich erneut: Die Geschäftsleitung der [[Walt Disney Company]] vertraute Bruckheimer und bot keinen Widerstand gegen seine Entscheidungen, da er mit seinen Erfolgen mehrfach bewies, dass er weiss, was er macht. Dies zeigte sich nicht nur in dem Stil des Filmes, sondern sogar in der Tatsache, dass er überhaupt in Produktion ging: Sechs Wochen vor Produktionsbeginn wollte die Disney Geschäftsleitung aufgrund des voraussichtlichen Budgets den Film wieder aus der Produktion nehmen, obwohl eine Crew bereits die Vorbereitungen traf und das Casting vollendet war. Bruckheimer, der sich mittlerweile in das Projekt verliebt hatte, traf sich mit den Disney Bossen, und handelte in einer zweistündigen Diskussion nicht nur eine erneute Produktionserlaubnis, sondern auch eine Budgeterhöhung aus.


Konsequenterweise bewarb man ''Fluch der Karibik'' auch nicht als Disney Film, sondern als eine [[Jerry Bruckheimer]] Produktion.
Konsequenterweise bewarb man ''Fluch der Karibik'' auch nicht als Disney Film, sondern als eine [[Jerry Bruckheimer]] Produktion.
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Das erste Skript von ''Fluch der Karibik'' war ein pures Abenteuerfilmdrehbuch ohne große Actionsequenzen und Humor. In dieser Fassung sollte Norrington auf die Seite der Piraten um Captain Barbossa, damals noch Blackheart, wechseln um seine scheinheiligen Ziele zu erreichen.
Das erste Skript von ''Fluch der Karibik'' war ein pures Abenteuerfilmdrehbuch ohne große Actionsequenzen und Humor. In dieser Fassung sollte Norrington auf die Seite der Piraten um Captain Barbossa, damals noch Blackheart, wechseln um seine scheinheiligen Ziele zu erreichen.
[[Bild:FluchDerKaribik3.jpeg|thumb|left|Jack Sparrow in heroischer Pose (© Disney/Bruckheimer)]]
[[Bild:FluchDerKaribik3.jpeg|thumb|left|Jack Sparrow in heroischer Pose (© Disney/Bruckheimer)]]
Da Bruckheimer diese Story zu schwach war und der Film, im wahrsten Sinne des Wortes, zu blutleer würde heuerte er [[Terry Rossio]] und [[Ted Elliot]] an. Diese waren von Bruckheimers Angebot begeistert: Das Autorenduo wollte schon nach der Fertigstellung von [[Aladdin]] ein echtes Piratenabenteuer in die Kinos bringen. Zwar arbeiteten sie während der Produktion von [[Aladdin]] schon am Buch zu [[Der Schatzplanet]], doch das war ihnen nicht genug. Also schrieben Rossio und Elliot gemeinsam an einem großen Epos, das sie mehreren Studios, darunter auch Disney, anboten. Allerdings hatte kein Studio Interesse.
Da Bruckheimer diese Story zu schwach war und der Film, im wahrsten Sinne des Wortes, zu blutleer geworden wäre, heuerte er [[Terry Rossio]] und [[Ted Elliot]] an. Diese waren von Bruckheimers Angebot begeistert: Das Autorenduo wollte schon nach der Fertigstellung von [[Aladdin]] ein echtes Piratenabenteuer in die Kinos bringen. Zwar arbeiteten sie während der Produktion von [[Aladdin]] schon am Buch zu [[Der Schatzplanet]], doch das war ihnen nicht genug. Also schrieben Rossio und Elliot gemeinsam an einem großen Epos, das sie mehreren Studios, darunter auch Disney, anboten. Allerdings hatte kein Studio Interesse.
Nun aber erfüllte sich ihr lang gehegter Wunsch. Und als Bruckheimer erklärte, dass der Film auf der Disneyland-Attraktion [[Pirates of the Caribbean]] basieren sollte, gab es für die beiden kein halten mehr. Denn [[Ted Elliot]] und [[Terry Rossio]] sind mit der Attraktion aufgewachsen und sind stets Fans geblieben.
Nun aber erfüllte sich ihr lang gehegter Wunsch. Und als Bruckheimer erklärte, dass der Film auf der Disneyland-Attraktion [[Pirates of the Caribbean]] basieren sollte, gab es für die beiden kein halten mehr. Denn [[Ted Elliot]] und [[Terry Rossio]] sind mit der Attraktion aufgewachsen und sind stets Fans geblieben.


Das Duo machte sich sofort an die Arbeit und machten sehr früh die Figur [[Captain Jack Sparrow]] um einiges extrovertierter. Außerdem verliehen sie dem Drehbuch zwei der Zutaten, die später nicht unerheblich für den Erfolg des Films werden sollten: Elliot und Rossio übernahmen den übernatürlichen Aspekt der originalen Themenparkattraktion [[Pirates of the Caribbean]] und erfanden die Geschichte des aztekischen Fluchs und gaben dem Film eine Portion Humor. Außerdem fügten sie, ganz im Sinne Bruckheimers, mehr Action zu der Story hinzu. Und da die Autoren große Fans der Attraktion sind bauten sie zahlreiche Anspielungen auf eben diese ein.
Das Duo machte sich sofort an die Arbeit und machte sehr früh die Figur [[Captain Jack Sparrow]] um einiges extrovertierter. Außerdem verliehen sie dem Drehbuch zwei der Zutaten, die später nicht unerheblich für den Erfolg des Films werden sollten: Elliot und Rossio übernahmen den übernatürlichen Aspekt der originalen Themenparkattraktion [[Pirates of the Caribbean]] und erfanden die Geschichte des aztekischen Fluchs und gaben dem Film eine Portion Humor. Außerdem fügten sie, ganz im Sinne Bruckheimers, mehr Action zu der Story hinzu. Und da die Autoren große Fans der Attraktion sind bauten sie zahlreiche Anspielungen auf eben diese ein.


Der Grund, [[Ted Elliot]] und [[Terry Rossio]] einzustellen war ihre beachtliche Reihe an Drehbüchern: Sie machten für Disney die Drehbücher von [[Aladdin]] und [[Der Schatzplanet]] und schrieben auch für [[Godzilla]], [[Shrek]] und [[Die Maske des Zorro]]. Mit diesen Werken bewiesen sie einen eigenwilligen (und dem Publikum angenehm erscheinenden) Humor sowie einen guten Spagat zwischen Kindern und Erwachsenen.  
Der Grund, [[Ted Elliot]] und [[Terry Rossio]] einzustellen war ihre beachtliche Reihe an Drehbüchern: Sie machten für Disney die Drehbücher von [[Aladdin]] und [[Der Schatzplanet]] und schrieben auch für [[Godzilla]], [[Shrek]] und [[Die Maske des Zorro]]. Mit diesen Werken bewiesen sie einen eigenwilligen (und dem Publikum angenehm erscheinenden) Humor und schafften ausserdem den Spagat zwischen Kinder- und Erwachsenenunterhaltung.  


Trotz ihrer guten Referenzen bedeutete es nicht, dass die beiden Autoren besonders schnell arbeiteten. Und da sie zudem nicht von Grund auf am Projekt beteiligt waren wurde das Drehbuch erst während den Dreharbeiten fertig gestellt. Diese Tatsache hatte Vor- und Nachteile: Zwar konnte sich der Regisseur [[Gore Verbinski]] nicht ständig an einem Buch orientieren und war deshalb teils unsicher, andererseits entschieden sich die Produzenten aufgrund des unfertigen Buchs dazu, die Autoren mit auf das Set zu nehmen.
Trotz ihrer guten Referenzen bedeutete es nicht, dass die beiden Autoren besonders schnell arbeiteten. Und da sie zudem nicht von Grund auf am Projekt beteiligt waren, wurde das Drehbuch erst während den Dreharbeiten fertig gestellt. Diese Tatsache hatte Vor- und Nachteile: Zwar konnte sich der Regisseur [[Gore Verbinski]] nicht ständig an einem Buch orientieren und war deshalb teils unsicher, andererseits entschieden sich die Produzenten aufgrund des unfertigen Buchs dazu, die Autoren mit auf das Set zu nehmen.
Von dieser Entscheidung war [[Ted Elliot]] sehr beeindruckt:
Von dieser Entscheidung war [[Ted Elliot]] sehr beeindruckt:
[[Bild:Autoren.PNG|thumb|right|Elliot und Rossio durften ans Set und hatten dort viele Ideen]]
[[Bild:Autoren.PNG|thumb|right|Elliot und Rossio durften ans Set und hatten dort viele Ideen]]
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Einige der letzten Änderungen am Skript betrafen den Fluch, der ursprünglich komplizierter war. Um Logikfehler und Verwirrungen beim Publikum zu vermeiden schnitt man, in Absprache mit den Autoren, einige Szenen heraus und vereinfachte den Fluch.
Einige der letzten Änderungen am Skript betrafen den Fluch, der ursprünglich komplizierter war. Um Logikfehler und Verwirrungen beim Publikum zu vermeiden schnitt man, in Absprache mit den Autoren, einige Szenen heraus und vereinfachte den Fluch.


Von den Leistungen des Duos, nicht nur aber vor allem am Set, beeindruckt entschloss sich [[Jerry Bruckheimer]] es auf seine Favoritenliste zu setzen. Er gab ihnen das Skript zu [[Das Vermächtnis der Tempelritter]], um es zu verbessern und ernannte sie zu den Autoren sowie Coproduzenten von [[Deja Vu]].
Von den Leistungen des Duos nicht nur, aber vor allem am Set, beeindruckt, entschloss sich [[Jerry Bruckheimer]] es auf seine Favoritenliste zu setzen. Er gab ihnen das Skript zu [[Das Vermächtnis der Tempelritter]], um es zu verbessern und ernannte sie zu den Autoren sowie Coproduzenten von [[Deja Vu]].


Aber auch der Regiesseur [[Gore Verbinski]] war mit daran beteiligt, dem Film eine Richtung zu geben. Er war besonders an der aufständischen Seite der Piraten interessiert:
Aber auch der Regiesseur [[Gore Verbinski]] war mit daran beteiligt, dem Film eine Richtung zu geben. Er war besonders an der aufständischen Seite der Piraten interessiert:
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===Schatzjagd auf Informationen: Recherche über Piraterie===
===Schatzjagd auf Informationen: Recherche über Piraterie===
[[Bild:Carib2.jpg|thumb|left|Nicht nur Sparrow, sondern auch die Autoren fanden die Informationen "''Interessant... wirklich sehr interessant!''" (© Disney/Bruckheimer)]]
[[Bild:Carib2.jpg|thumb|left|Nicht nur Sparrow, sondern auch die Autoren fanden die Informationen "''Interessant... wirklich sehr interessant!''" (© Disney/Bruckheimer)]]
Bevor die Dreharbeiten anfangen konnten, stand eine umfangreiche Recherche bevor. Denn obwohl die Handlung und viele der Charaktere in ''Fluch der Karibik'' unrealistisch sind, so wollte man die Requisiten und Kostüme sowie die Sprache möglichst authentisch gestalten. Deshalb mussten sie möglichst viel über die Geschichte der Piraterie in Erfahrung bringen.
Bevor die Dreharbeiten anfangen konnten, stand eine umfangreiche Recherche bevor. Denn obwohl die Handlung und viele der Charaktere in ''Fluch der Karibik'' unrealistisch sind, so wollte man die Requisiten und Kostüme sowie die Sprache möglichst authentisch gestalten. Deshalb mussten möglichst viel über die Geschichte der Piraterie in Erfahrung gebracht werden.
Dazu engagierten die Disney-Studios die angesehenen Historiker und Piratenexperten [[Peter Twist]] und [[David Cordingly]]. Mit ihrem Wissen über die Sitten und Gebräuche, den damaligen Kleidungsstil und den alltäglichen und nautischen Gebrauchsgegenständen verliehen sie der Produktion die nötige Grundlage an Realismus. So basiert die Idee zum Piratenkodex und der „Parler“-Reglementierung auf Fakten, die das Produktionsteam von den Historikern kennen gelernt hat.
Dazu engagierten die Disney-Studios die angesehenen Historiker und Piratenexperten [[Peter Twist]] und [[David Cordingly]]. Mit ihrem Wissen über die Sitten und Gebräuche, den damaligen Kleidungsstil und die alltäglichen und nautischen Gebrauchsgegenstände verliehen sie der Produktion die nötige Grundlage an Realismus. So basiert die Idee zum Piratenkodex und der „Parler“-Reglementierung auf Fakten, die das Produktionsteam von den Historikern kennen gelernt hat.
Auch das Piratenmekka Tortuga ist trotz seiner comichaften Überzeichnung nicht frei erfunden. Es gab im goldenen Zeitalter der Piraterie einige piratenfreundliche Häfen, in denen die Seeräuber ihre Beute für Essen, Alkohol und Frauen ausgaben. Dies ist auch der Grund, weshalb es in der Realität keine vergrabenen Schätze gibt: Die Piraten hatten nie genug zum vergraben über. Sie lebten sozusagen von einem Beutezug zum anderen.
Auch das Piratenmekka Tortuga ist trotz seiner comichaften Überzeichnung nicht frei erfunden. Es gab im goldenen Zeitalter der Piraterie einige piratenfreundliche Häfen, in denen die Seeräuber ihre Beute für Essen, Alkohol und Frauen ausgaben. Dies ist auch der Grund, weshalb es in der Realität keine vergrabenen Schätze gibt: Die Piraten hatten nie genug zum vergraben über. Sie lebten sozusagen von einem Beutezug zum anderen.


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Des weiteren baute man in den Studios des lokalen Nachrichtensenders KABC in Glendale das Set der Kapitänskajüte auf der Black Pearl.  
Des weiteren baute man in den Studios des lokalen Nachrichtensenders KABC in Glendale das Set der Kapitänskajüte auf der Black Pearl.  
In den Raleigh Studios in Manhattan Beach erstellten die Bühnenbauer einen beträchtlichen Teil der kunstvollen Villa des Gouverneurs - Esszimmer, Schlafzimmer, Gänge, Wäscheschrank, ein Foyer im ersten und zweiten Stock sowie einen Treppenaufgang, den die Crew prompt mit Kanonenfeuer zerstörte.  
In den Raleigh Studios in Manhattan Beach erstellten die Bühnenbauer einen beträchtlichen Teil der kunstvollen Villa des Gouverneurs - Esszimmer, Schlafzimmer, Gänge, Wäscheschrank, ein Foyer im ersten und zweiten Stock sowie einen Treppenaufgang, den die Crew prompt mit Kanonenfeuer zerstörte.  
Port Royal wiederum steht auf dem drei Morgen großen Klippengeände des still gelegten Themenparks „Marineland“ in Palos Verde. Die Größe des Gebiets und der dort gebotene Ausblick auf den Pazifik waren genau richtig für die Absichten der Crew. Und da sich in der Nähe weder Hochhäuser noch Straßen oder Strommasten befanden konnte man überall filmen, ohne unerwünschte Dinge im Bild zu haben.
Port Royal wiederum steht auf dem drei Morgen großen Klippengelände des still gelegten Themenparks „Marineland“ in Palos Verde. Die Größe des Gebiets und der dort gebotene Ausblick auf den Pazifik waren genau richtig für die Absichten der Crew. Und da sich in der Nähe weder Hochhäuser noch Straßen oder Strommasten befanden konnte man überall filmen, ohne unerwünschte Dinge im Bild zu haben.
Die große künstliche Festung umfasste neben den Wachtürmen auch den Amtsraum des Kommandanten, einen feuchten Gefängniszellenblock und einen weiten Innenhof des Forts, der einen Galgen aufweisen kann.
Die große künstliche Festung umfasste neben den Wachtürmen auch den Amtsraum des Kommandanten, einen feuchten Gefängniszellenblock und einen weiten Innenhof des Forts, der einen Galgen aufweisen kann.
Dieselbe Location beherbergte noch etliche weitere Setteile, inklusive der Innenräume und der Fassade der Gouverneursvilla, der Bucht von Port Royal und des Raums für die Arbeit mit dem Blue-Screen-Background.
Dieselbe Location beherbergte noch etliche weitere Setteile, inklusive der Innenräume und der Fassade der Gouverneursvilla, der Bucht von Port Royal und des Raums für die Arbeit mit dem Blue-Screen-Background.
Nachdem sämtliche Sets erstellt wurden, konnten am 9. Oktober 2002 die Dreharbeiten zu ''Fluch der Karibik'' beginnen. Die ersten zwei Drehwochen verbrachte man ausschließlich in den Studios.
Nachdem sämtliche Sets erstellt waren, konnten am 9. Oktober 2002 die Dreharbeiten zu ''Fluch der Karibik'' beginnen. Die ersten zwei Drehwochen verbrachte man ausschließlich in den Studios.
Ein ähnlich aufwändiges Verfahren wie das Erbauen der Sets war die Suche nach den richtigen Drehorten für die Karibik-AUfnahmen. Als erster möglicher Schauplatz für die Außendrehs zog man noch die Santa-Catalina-Insel vor der Küste von Long Beach in Kalifornien in Betracht, da sie nahe an Los Angeles ist (wo sich die Studiodrehs stattfinden sollten) und man so ein hohes Zeit- und Kostenersparnis gehabt hätte. Allerdings befand man bei näherem hinsehen, dass diese Insel nicht tropisch genug aussah. Also musste man nach anderen Plätze Ausschau halten. So überlegte man die kostentechnisch ebenfalls günstigen Insel um Thailand und Australien zu wählen, doch die Produzenten forderten mehr Authentizität. Der kennzeichnende und außergewöhnliche Look der weißen Sandstrände und den typischen Palmen konnte man nur in der Karibik einfangen.
Ein ähnlich aufwändiges Verfahren wie das Erbauen der Sets war die Suche nach den richtigen Drehorten für die Karibik-Aufnahmen. Als erster möglicher Schauplatz für die Außendrehs zog man noch die Santa-Catalina-Insel vor der Küste von Long Beach in Kalifornien in Betracht, da sie nahe an Los Angeles ist (wo die Studiodrehs stattfinden sollten) und man so eine hohe Zeit- und Kostenersparnis gehabt hätte. Allerdings befand man bei näherem Hinsehen, dass diese Insel nicht tropisch genug aussah. Also musste man nach anderen Plätze Ausschau halten. So überlegte man die kostentechnisch ebenfalls günstigen Insel um Thailand und Australien zu wählen, doch die Produzenten forderten mehr Authentizität. Den kennzeichnenden und außergewöhnlichen Look der weißen Sandstrände und der typischen Palmen konnte man nur in der Karibik einfangen.


[[Bild:Pirates7tu.jpg|thumb|left|Die einsame Insel gehörte zweifelsfrei zu den Lieblingsdrehorten der Crew (© Disney/Bruckheimer)]]
[[Bild:Pirates7tu.jpg|thumb|left|Die einsame Insel gehörte zweifelsfrei zu den Lieblingsdrehorten der Crew (© Disney/Bruckheimer)]]
Dennoch musste das Team monatelang nach den geeigneten Inseln suchen. Doch da beinahe jede Insel in der Insel auf die Tourismusbranche ausgelegt ist und sich deshalb in den meist wohlgeformten Buchten stets große Hotelkomplexe befanden, fand man keine Insel, die perfekt war.
Dennoch musste das Team monatelang nach den geeigneten Inseln suchen. Doch da beinahe jede Insel in der Karibik auf die Tourismusbranche ausgelegt ist und sich deshalb in den meist wohlgeformten Buchten stets große Hotelkomplexe befanden, fand man keine Insel, die perfekt war.
Schließlich fand man mit der Insel St. Vincent, bislang die am wenigsten bebaute Insel der Karibik, und den umliegenden Inseln Petite Tabac und den Grenadines die perfekten Drehorte.
Schließlich fand man mit der Insel St. Vincent, bislang die am wenigsten bebaute Insel der Karibik, und den umliegenden Inseln Petite Tabac und den Grenadines die perfekten Drehorte.
St. Vincent bot zwar nicht die weißen Sandstrände, die man sich wünschte, lag allerdings geographisch gesehen günstig und war völlig frei von Touristen. Deshalb ernannte man St. Vincent zum Basispunkt der Produktion. Im August 2002 zog eine kleine Gruppe von 30 Mitarbeitern los, um die Produktionsbüros zu errichten und mit den Bauarbeiten in der Karibik zu beginnen. Die Hauptbesetzung und die Hauptcrew folgten erst am 18. Januar 2003. Von da an belegte die 400-köpfige Filmcrew jedes der 325 Hotelzimmer auf der Insel und mietete zudem sämtliche freie Appartements und Häuser. Außerdem engagierte das Filmteam mehrere hundert weitere Arbeitskräfte, allesamt Einwohner der umliegenden Inseln.
St. Vincent bot zwar nicht die weißen Sandstrände, die man sich wünschte, lag allerdings geographisch gesehen günstig und war völlig frei von Touristen. Deshalb ernannte man St. Vincent zum Basispunkt der Produktion. Im August 2002 zog eine kleine Gruppe von 30 Mitarbeitern los, um die Produktionsbüros zu errichten und mit den Bauarbeiten in der Karibik zu beginnen. Die Hauptbesetzung und die Hauptcrew folgten erst am 18. Januar 2003. Von da an belegte die 400-köpfige Filmcrew jedes der 325 Hotelzimmer auf der Insel und mietete zudem sämtliche freie Appartements und Häuser. Außerdem engagierte das Filmteam mehrere hundert weitere Arbeitskräfte, allesamt Einwohner der umliegenden Inseln.
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Die frisch vergrößerte Bühne war der perfekte Ort für eine üppig ausgeschmückte Höhle, die mit windenden Wasserwegen, einem Wassergraben, kleinen Grotten und trügerischem Felsgelände ausgestattet wurde.  
Die frisch vergrößerte Bühne war der perfekte Ort für eine üppig ausgeschmückte Höhle, die mit windenden Wasserwegen, einem Wassergraben, kleinen Grotten und trügerischem Felsgelände ausgestattet wurde.  
Produktionsdesigner Brian Morris hatte völlig freie Hand beim Entwurf des perfekten Piratenverstecks, weshalb er seiner Fantasie auch freien lauf ließ. [[Jerry Bruckheimer]] gefiel dieses Engagement und er versuchte deshalb gar nicht ihn zu bremsen.  
Produktionsdesigner Brian Morris hatte völlig freie Hand beim Entwurf des perfekten Piratenverstecks, weshalb er seiner Fantasie auch freien Lauf ließ. [[Jerry Bruckheimer]] gefiel dieses Engagement und er versuchte deshalb gar nicht, ihn zu bremsen.  
Auch der Innenrequisiteur [[Larry Dias]] und sein Team verbrachten geraume Zeit damit, sich Gedanken über das Set zu machen. Sie recherchierten die Ära, in der man den Film ansiedelte und entschied sich einerseits durch Authentizität und Realismus die Dramatik des Films zu unterstützen, aber zugleich durch überzeichneten Prunk die weniger ernsthafte Seite des Films zu unterstreichen.
Auch der Innenrequisiteur [[Larry Dias]] und sein Team verbrachten geraume Zeit damit, sich Gedanken über das Set zu machen. Sie recherchierten die Ära, in der man den Film ansiedelte und entschied sich einerseits durch Authentizität und Realismus die Dramatik des Films zu unterstützen, aber zugleich durch überzeichneten Prunk die weniger ernsthafte Seite des Films zu unterstreichen.
[[Bild:Münzen Fluch der Karibik.jpg|thumb|right|Die Objekte der Begierde: Die atztekischen Münzen (© Disney/Bruckheimer)]]
[[Bild:Münzen Fluch der Karibik.jpg|thumb|right|Die Objekte der Begierde: Die atztekischen Münzen (© Disney/Bruckheimer)]]
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[[Bild:18024-1-large.jpg|thumb|left|Das ist kein Geisterschiff, sondern der Stolz der britischen Marine (© Disney/Bruckheimer)]]
[[Bild:18024-1-large.jpg|thumb|left|Das ist kein Geisterschiff, sondern der Stolz der britischen Marine (© Disney/Bruckheimer)]]
Da nur wenige der heutigen Schiffe noch so aussehen, als wären sie im 18. Jahrhundert erbaut worden, befürchtete das Produktionsteam, dass es die drei Schiffe bauen lassen müsse, was die Kosten noch weiter in die Höhe getrieben hätte.
Da nur wenige der heutigen Schiffe noch so aussehen, als wären sie im 18. Jahrhundert erbaut worden, befürchtete das Produktionsteam, dass es die drei Schiffe bauen lassen müsse, was die Kosten noch weiter in die Höhe getrieben hätte.
Diese Vermutung stellte sich jedoch als falsch heraus: Der für die Produktion engagierte Marinekoordinator Matt O'Connor, der als Kontakt- und Beratungsperson fungieren sollte, bot an, dass er der dem Team von ''Fluch der Karibik'' das wertvolle Schiff "Lady Washington" überlasst. Dieses Schiff ist eine zeitperioden- und maßstabsgetreue Reproduktion des Schiffs, das 1789 erstmals im pazifischen Nordwesten anlegte. Das Produktionsteam nahm das Angebot an, und so segelte die Crew der Lady Washington 6.500 Kilometer weit zum Drehort St. Vincent.
Diese Vermutung stellte sich jedoch als falsch heraus: Der für die Produktion engagierte Marinekoordinator Matt O'Connor, der als Kontakt- und Beratungsperson fungieren sollte, bot an, dem Team von ''Fluch der Karibik'' das wertvolle Schiff "Lady Washington" zu überlassen. Dieses Schiff ist eine zeitperioden- und maßstabsgetreue Reproduktion des Schiffs, das 1789 erstmals im pazifischen Nordwesten anlegte. Das Produktionsteam nahm das Angebot an, und so segelte die Crew der Lady Washington 6.500 Kilometer weit zum Drehort St. Vincent.
Die Mannschaft der Lady Washington durfte im Komparsenrollen mitspielen, während ihr Schiff sozusagen eine Hauptrolle hatte.  
Die Mannschaft der Lady Washington durfte in Komparsenrollen mitspielen, während ihr Schiff sozusagen eine Hauptrolle hatte.  
Als an einem Drehtag Segelaufnahmen des Schiffes gemacht werden sollten, entschied [[Gore Verbinski]] spontan zu filmen, wie Jack Sparrow das stolze Schiff steuert und Will Turner die Segel hisst.
Als an einem Drehtag Segelaufnahmen des Schiffes gemacht werden sollten, entschied [[Gore Verbinski]] spontan zu filmen, wie Jack Sparrow das stolze Schiff steuert und Will Turner die Segel hisst.
Die unvorbereiteten Schauspieler spielten, wenn auch nervös, mit, als sich plötzlich die eigentliche Schiffscrew versteckte und sie allein an Deck waren:
Die unvorbereiteten Schauspieler spielten, wenn auch nervös, mit, als sich plötzlich die eigentliche Schiffscrew versteckte und sie allein an Deck waren:
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"''Keiner hatte mir gesagt, dass ich das Schiff steuern würde. Es war eine Feuerprobe. Bei der zweiten Aufnahme dachte ich, wir würden die Dauntless rammen. Dann sagt Gore zu mir: ,Johnny, komm näher, bring das Boot näher'. Und ich dachte: ,Oh, Mann, ich habe gerade zum ersten Mal ein riesiges Schiff mit scheinbar halsbrecherischer Geschwindigkeit gesteuert! Komm näher?'''", erinnert sich Depp an diesen Drehtag.
"''Keiner hatte mir gesagt, dass ich das Schiff steuern würde. Es war eine Feuerprobe. Bei der zweiten Aufnahme dachte ich, wir würden die Dauntless rammen. Dann sagt Gore zu mir: ,Johnny, komm näher, bring das Boot näher'. Und ich dachte: ,Oh, Mann, ich habe gerade zum ersten Mal ein riesiges Schiff mit scheinbar halsbrecherischer Geschwindigkeit gesteuert! Komm näher?'''", erinnert sich Depp an diesen Drehtag.


Orlando Bloom fügte in einem Interview hinzu:. "''Wir segelten dieses riesige Schiff auf offenem Meer", sagt er. "Irgendwann blickte ich über meine Schulter, und da steht Johnny am Steuer mit seinem Hut und seinen Goldzähnen. Und ich ziehe an einem Tau und denke mir: ,Ich kann einfach nicht glauben, dass ich dies mache.'''"
Orlando Bloom fügte in einem Interview hinzu:. "''Wir segelten dieses riesige Schiff auf offenem Meer. Irgendwann blickte ich über meine Schulter, und da steht Johnny am Steuer mit seinem Hut und seinen Goldzähnen. Und ich ziehe an einem Tau und denke mir: ,Ich kann einfach nicht glauben, dass ich dies mache.'''"
[[Bild:Pirates des caraibes la malediction du black pearl 0.jpg|thumb|right|Die sagenumwobene Black Pearl (© Disney/Bruckheimer)]]
[[Bild:Pirates des caraibes la malediction du black pearl 0.jpg|thumb|right|Die sagenumwobene Black Pearl (© Disney/Bruckheimer)]]
Die Lady Washington war allerdings das einzige echte Segelschiff am Drehort. Die anderen Schiffe lies man aus Kostengründen nicht komplett erbauen, sondern nur als Teilsets.
Die Lady Washington war allerdings das einzige echte Segelschiff am Drehort. Die anderen Schiffe lies man aus Kostengründen nicht komplett erbauen, sondern nur als Teilsets.
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====Zombiepiraten und entfernte Telefonzellen: Visuelle Effekte====
====Zombiepiraten und entfernte Telefonzellen: Visuelle Effekte====
[[Bild:Zombie.jpeg|thumb|left|Frühe Konzeptzeichnung für einen verfluchten Piraten (© Disney/Bruckheimer)]]
[[Bild:Zombie.jpeg|thumb|left|Frühe Konzeptzeichnung für einen verfluchten Piraten (© Disney/Bruckheimer)]]
Der übernatürliche Aspekt der Geschichte war [[Jerry Bruckheimer]] und [[Gore Verbinski]] sehr wichtig, da er der Geschichte ihrer Meinung nach noch zusätzliche Spannung und Originalität verliehe. Somit war klar, dass die Effekte mit äußerster Sorgfalt hergestellt werden mussten. Bruckheimer schlug daraufhin die von [[George Lucas]] gegründete Effekteschimede [[Industrial Light & Magic]] vor, mit der er schon in vergangenen Filmen, darunter [[Pearl Harbor]], gute Erfahrungen gemacht hat.
Der übernatürliche Aspekt der Geschichte war [[Jerry Bruckheimer]] und [[Gore Verbinski]] sehr wichtig, da er der Geschichte ihrer Meinung nach noch zusätzliche Spannung und Originalität verlieh. Somit war klar, dass die Effekte mit äußerster Sorgfalt hergestellt werden mussten. Bruckheimer schlug daraufhin die von [[George Lucas]] gegründete Effekteschimede [[Industrial Light & Magic]] vor, mit der er schon in vergangenen Filmen, darunter [[Pearl Harbor]], gute Erfahrungen gemacht hat.


Nach der Fertigstellung von ''Fluch der Karibik'' respektierte Bruckheimer dieses Effektstudio sogar noch mehr, da es unter sehr großem Zeitdruck sher beeindruckende Arbeit geleistet hatte.
Nach der Fertigstellung von ''Fluch der Karibik'' respektierte Bruckheimer dieses Effektstudio sogar noch mehr, da es unter sehr großem Zeitdruck sher beeindruckende Arbeit geleistet hatte.
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"''Die Garderobe (der Darsteller) ist vielschichtig, daher müssen wir sie so simulieren, dass der Stoff richtig fällt und korrekt mit dem Zubehör interagiert. Viele von ihnen tragen Schärpen und Musketen und Schwerter und Halsketten und alle möglichen Sachen, um die herum der Stoff richtig fallen muss. (Und) ein paar haben bestimmte Kostümteile oder Gesichtsausdrücke, die wir versuchen rüberzubringen.''"
"''Die Garderobe (der Darsteller) ist vielschichtig, daher müssen wir sie so simulieren, dass der Stoff richtig fällt und korrekt mit dem Zubehör interagiert. Viele von ihnen tragen Schärpen und Musketen und Schwerter und Halsketten und alle möglichen Sachen, um die herum der Stoff richtig fallen muss. (Und) ein paar haben bestimmte Kostümteile oder Gesichtsausdrücke, die wir versuchen rüberzubringen.''"


Um wirklich jede Nuance der Darsteller einzufangen, wurden viele Szenen mehrfach gedreht. Sowohl mit den Darstellern (als bloßes Referenzmaterial=, als auch ohne sie (dies waren die Aufnahmen, in die man die computeranimierten Piraten einbaute).
Um wirklich jede Nuance der Darsteller einzufangen, wurden viele Szenen mehrfach gedreht. Sowohl mit den Darstellern (als bloßes Referenzmaterial), als auch ohne sie (dies waren die Aufnahmen, in die man die computeranimierten Piraten einbaute).
[[Bild:Reporter-web.jpeg|thumb|left|Seit dem Erfolg von ''Fluch der Karibik'' tauchen Skelette überall in den Disneyparks auf (© Disney)]]
[[Bild:Reporter-web.jpeg|thumb|left|Seit dem Erfolg von ''Fluch der Karibik'' tauchen Skelette überall in den Disneyparks auf (© Disney)]]
Einige, darstellerisch besonders wichtige Szenen, mussten die Darsteller zusätzlich mit Motion Capturing-Anzügen spielen. Der Computer merkte sich die Bewegungen verschiedener Referenzpunkte, um so später die Darstellung des Schauspielers 1:1 zu übernehmen. Nur sein Aussehen wurde am Computer verändert.
Einige darstellerisch besonders wichtige Szenen mussten die Darsteller zusätzlich mit Motion Capturing-Anzügen spielen. Der Computer merkte sich die Bewegungen verschiedener Referenzpunkte, um so später die Darstellung des Schauspielers 1:1 zu übernehmen. Nur sein Aussehen wurde am Computer verändert.


Doch die darstellerischen Szenen waren überraschenderweise einfacher zu gestalten als die Kampfszenen, bei denen [[Gore Verbinski]] und Kameraleiter [[Dariusz Wolski]] gezwungen waren, sich auf eine Kombination von Können und Raten zu verlassen.  
Doch die darstellerischen Szenen waren überraschenderweise einfacher zu gestalten als die Kampfszenen, bei denen [[Gore Verbinski]] und Kameraleiter [[Dariusz Wolski]] gezwungen waren, sich auf eine Kombination von Können und Raten zu verlassen.  
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"''Es war nicht nur für uns schwierig, sondern es war auch für unsere Stuntmänner, für unseren Stuntkoordinator und letztlich für unsere Kameraleute anspruchsvoll''", sagt Verbinski. "''Während der Schwertgefechte mussten sie viele Szenen mit handgehaltenen Kameras drehen. Zuerst nahmen wir die britische Marine und die Piraten beim Kampf auf. Dann filmten wir eine Referenz nur mit der Marine, gefolgt von einer weiteren nur mit den Piraten. Die Jungs kämpfen im Prinzip nur mit der Luft, was für sich gesehen ziemlich albern aussieht. Wir filmten also Luft, um dann zu einem Skelett, das nicht vorhanden war, zu schwenken, das seine Dialogzeile aufsagt, und dann zu einem anderen Skelett. Wir führten viele technische Diskussionen darüber, wie man den Fokus auf einen fiktionalen Referenzpunkt lenkt, während man die Aufregung der Kampfszenen aufrechterhält. Wir wollten nicht auf Bewegungskontrolle und diese Art von statischer, steriler Komposition zurückgreifen.''"  
"''Es war nicht nur für uns schwierig, sondern es war auch für unsere Stuntmänner, für unseren Stuntkoordinator und letztlich für unsere Kameraleute anspruchsvoll''", sagt Verbinski. "''Während der Schwertgefechte mussten sie viele Szenen mit handgehaltenen Kameras drehen. Zuerst nahmen wir die britische Marine und die Piraten beim Kampf auf. Dann filmten wir eine Referenz nur mit der Marine, gefolgt von einer weiteren nur mit den Piraten. Die Jungs kämpfen im Prinzip nur mit der Luft, was für sich gesehen ziemlich albern aussieht. Wir filmten also Luft, um dann zu einem Skelett, das nicht vorhanden war, zu schwenken, das seine Dialogzeile aufsagt, und dann zu einem anderen Skelett. Wir führten viele technische Diskussionen darüber, wie man den Fokus auf einen fiktionalen Referenzpunkt lenkt, während man die Aufregung der Kampfszenen aufrechterhält. Wir wollten nicht auf Bewegungskontrolle und diese Art von statischer, steriler Komposition zurückgreifen.''"  


Neben den Animationen der Zombiepiraten weißt ''Fluch der Karibik'' noch drei weitere Arten von Spezialeffekten auf, die das Team von [[Industrial Light & Magic]] anfertigte. Zum einen mussten sie die Maskenmalerei für die Einführung der Umgebungen machen, zum anderen mussten sie die Teilsets der Dauntless und der Black Pearl am Computer so bearbeiten, dass sie wie ganze Schiffe aussehen.
Neben den Animationen der Zombiepiraten weist ''Fluch der Karibik'' noch drei weitere Arten von Spezialeffekten auf, die das Team von [[Industrial Light & Magic]] anfertigte. Zum einen mussten sie die Maskenmalerei für die Einführung der Umgebungen machen, zum anderen mussten sie die Teilsets der Dauntless und der Black Pearl am Computer so bearbeiten, dass sie wie ganze Schiffe aussehen.
Der letzte Punkt des Spezialeffektreigen war ein ganz besonderer, der vom engen Terminplan der Produktion herrührte.
Der letzte Punkt des Spezialeffektreigens war ein ganz besonderer, der vom engen Terminplan der Produktion herrührte.
Um diese zu beschleunigen filmte die Crew nämlich auch in Situationen, in denen normalerweise der Dreh angehalten wird: Wenn Öltanker, Touristen, Segelboote oder Telefonzellen im Bild waren wurden diese nicht entfernt oder der Drehort gewechselt, sondern gefilmt. In der Post-Produktion wurden dann knapp 550 visuelle Effekte dazu genutzt solche Dinge zu retuschieren.
Um Zeit zu sparen, filmte die Crew nämlich auch in Situationen, in denen normalerweise der Dreh angehalten wird: Wenn Öltanker, Touristen, Segelboote oder Telefonzellen im Bild waren, wurden diese nicht entfernt oder der Drehort gewechselt, sondern gefilmt. In der Post-Produktion wurden dann knapp 550 visuelle Effekte dazu genutzt, solche Dinge zu retuschieren.
Zum Vergleich: Laut Verbinski wurden 150 Effekte gebraucht um die Skelette darzustellen.
Zum Vergleich: Laut Verbinski wurden 150 Effekte gebraucht um die Skelette darzustellen.


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"''Ich wollte nicht, dass diese Piraten ähnlich aussahen, wie wir es alle schon zuvor gesehen hatten''", erklärt Verbinski seinen Standpunkt. "''Keine Haken für fehlende Hände oder überall Augenklappen. Ich wollte keine Faschingsgürtel oder gestreiften Hemden sehen. Das Nachlesen über diese Zeitperiode verdeutlicht, dass die Leute damals nicht sehr lange lebten; im Wesentlichen faulten sie dahin. Die Schiffe waren leck, es gab keine medizinische Versorgung und nicht viel Körperhygiene. Die Dinge waren ziemlich ekelhaft. So seltsam es klingt, es hat Spaß gemacht, diese Ekel erregenden Qualitäten und Texturen zu finden, als wir begannen, die Statistenrollen zu besetzen und das Aussehen für alle Piraten zu entwerfen. Einige der Statisten waren so intensiv mit dabei, dass man es riechen konnte.''"
"''Ich wollte nicht, dass diese Piraten ähnlich aussahen, wie wir es alle schon zuvor gesehen hatten''", erklärt Verbinski seinen Standpunkt. "''Keine Haken für fehlende Hände oder überall Augenklappen. Ich wollte keine Faschingsgürtel oder gestreiften Hemden sehen. Das Nachlesen über diese Zeitperiode verdeutlicht, dass die Leute damals nicht sehr lange lebten; im Wesentlichen faulten sie dahin. Die Schiffe waren leck, es gab keine medizinische Versorgung und nicht viel Körperhygiene. Die Dinge waren ziemlich ekelhaft. So seltsam es klingt, es hat Spaß gemacht, diese Ekel erregenden Qualitäten und Texturen zu finden, als wir begannen, die Statistenrollen zu besetzen und das Aussehen für alle Piraten zu entwerfen. Einige der Statisten waren so intensiv mit dabei, dass man es riechen konnte.''"


Um die Kostüme realistisch zu gestalten, besuchte die Kostümdesignerin [[Penny Rose]] zahlreiche Porträtgemäldegalerien und Schifffahrtsmuseen. So gewann sie das richtige Gefühl für den Kleidungsstil der damaligen Zeit. Zusätzliche Unterstützung fand Rose bei Historiker [[David Cordingly]], der sich mit der Piraterie bestens auskennt. Die Kostümdesignerin [[Penny Rose]] brachte schließlich sogar einen Spezialisten mit, der die Kleidung der Piraten dreckig und verbraucht aussehen lies.
Um die Kostüme realistisch zu gestalten, besuchte die Kostümdesignerin [[Penny Rose]] zahlreiche Porträtgemäldegalerien und Schifffahrtsmuseen. So gewann sie das richtige Gefühl für den Kleidungsstil der damaligen Zeit. Zusätzliche Unterstützung fand Rose bei Historiker [[David Cordingly]], der sich mit der Piraterie bestens auskennt. Sie brachte schließlich sogar einen Spezialisten mit, der die Kleidung der Piraten dreckig und verbraucht aussehen lies.
Um den realistischen Look der Kleidung auch beim Makeup zu erreichen brauchte man zu Spitzenzeiten bis zu 30 Haarstylisten und 50 Makeup Künstlern. Beim Dreh in den Höhlenszenen verpassten diese den Darstellern speziell dafür entworfenes Make up, damit sie nicht verwaschen aussahen. Depps Charakter sah damit nochmals besser und cooler aus, weshalb man es für den Rest des Filmes weiter verwendete. Des weiteren trugen einige der bösen Piraten gelbe Kontaktlinsen, um sie zugleich bedrohlicher als auch kränklicher erscheinen zu lassen.
Um den realistischen Look der Kleidung auch beim Makeup zu erreichen brauchte man zu Spitzenzeiten bis zu 30 Haarstylisten und 50 Makeup Künstler. Beim Dreh in den Höhlenszenen verpassten diese den Darstellern speziell dafür entworfenes Make up, damit sie nicht verwaschen aussahen. Depps Charakter sah damit nochmals besser und cooler aus, weshalb man es für den Rest des Filmes weiter verwendete. Des weiteren trugen einige der bösen Piraten gelbe Kontaktlinsen, um sie zugleich bedrohlicher als auch kränklicher erscheinen zu lassen.


Bei der Requisite bemühte man sich um zahlreiche täuschend echte Replikate. Bis auf Jack Sparrows Pistole, die ein Original aus dem Jahr 1760 ist sind sämtliche Pistolen Replikate. Bei den Schwertern dagegen konnte die Crew auf zahlreiche Originale zurückgreifen.
Bei der Requisite bemühte man sich um zahlreiche täuschend echte Replikate. Bis auf Jack Sparrows Pistole, die ein Original aus dem Jahr 1760 ist sind sämtliche Pistolen Replikate. Bei den Schwertern dagegen konnte die Crew auf zahlreiche Originale zurückgreifen.