Carl Barks: Unterschied zwischen den Versionen
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Barks' wichtigste Schöpfung Dagobert war von ihm zunehmend weiter entwickelt und sympathischer gestaltet worden. Die Figur kam bei den Lesern auch immer besser an, weswegen [[Western Publishing]] beschloss, ihr eine eigene Heftreihe zu geben, „[[Uncle Scrooge (Amerikanische Comicreihe)|Uncle Scrooge]]“. Barks bekam den Auftrag, fortan und bis zu seinem Ruhestand die Hefte fast im Alleingang zu gestalten; nur gelegentlich wirkten andere Autoren und Zeichner mit. Die erste Geschichte, die Barks für das neue Heft schrieb, war ''[[Der arme reiche Mann]]'', das in vielerlei Hinsicht einen erneuten Meilenstein in Barks' Schaffen markierte. Die Geschichte diente als große Charakterstudie Dagoberts und zeigte ihn als schrulligen, bisweilen geizigen, aber äußerst liebenswerten alten Mann. Nachdem Barks sich bislang weitgehend über die Herkunft von Dagoberts Vermögen ausgeschwiegen hatte (in den wenigen Fällen hatte er ihn als skrupellosen Räuber oder als vom Glück Begünstigten dargestellt), schrieb er ihm mit dieser Geschichte gewissermaßen eine Biographie auf den Leib und legte fest, dass er sein Vermögen am Klondike gemacht hatte. Die Geschichte gibt auch erstmals den Panzerknackern eine tragendere Rolle und etabliert sie als Dagoberts Hauptgegner. | Barks' wichtigste Schöpfung Dagobert war von ihm zunehmend weiter entwickelt und sympathischer gestaltet worden. Die Figur kam bei den Lesern auch immer besser an, weswegen [[Western Publishing]] beschloss, ihr eine eigene Heftreihe zu geben, „[[Uncle Scrooge (Amerikanische Comicreihe)|Uncle Scrooge]]“. Barks bekam den Auftrag, fortan und bis zu seinem Ruhestand die Hefte fast im Alleingang zu gestalten; nur gelegentlich wirkten andere Autoren und Zeichner mit. Die erste Geschichte, die Barks für das neue Heft schrieb, war ''[[Der arme reiche Mann]]'', das in vielerlei Hinsicht einen erneuten Meilenstein in Barks' Schaffen markierte. Die Geschichte diente als große Charakterstudie Dagoberts und zeigte ihn als schrulligen, bisweilen geizigen, aber äußerst liebenswerten alten Mann. Nachdem Barks sich bislang weitgehend über die Herkunft von Dagoberts Vermögen ausgeschwiegen hatte (in den wenigen Fällen hatte er ihn als skrupellosen Räuber oder als vom Glück Begünstigten dargestellt), schrieb er ihm mit dieser Geschichte gewissermaßen eine Biographie auf den Leib und legte fest, dass er sein Vermögen am Klondike gemacht hatte. Die Geschichte gibt auch erstmals den Panzerknackern eine tragendere Rolle und etabliert sie als Dagoberts Hauptgegner. | ||
[[Datei:Wiedersehn mit Klondike-Cover.jpeg|thumb|300px|links|''[[Wiedersehn mit Klondike]]'', der nächste große Meilenstein in der Entwicklung Dagoberts (© Disney)]] | [[Datei:Wiedersehn mit Klondike-Cover.jpeg|thumb|300px|links|''[[Wiedersehn mit Klondike]]'', der nächste große Meilenstein in der Entwicklung Dagoberts (© Disney)]] | ||
Auf ''Der arme reiche Mann'' folgte ''[[Wiedersehn mit Klondike]]'', in der Barks ausführlicher auf Dagoberts Vergangenheit als Goldgräber einging und ihn – in einer zensierten vierseitigen Rückblende – als jungen Helden zeigte, der zahllose Schurken auf einmal erledigen konnte. Genau wie die folgende lange Dagobert-Geschichte ''[[13 Trillionen]]'' machte ''Wiedersehn mit Klondike'' deutlich, wer Dagobert jetzt war und zeigte gut seine weichen Seiten. Dagobert hatte sich vom Antagonisten Donalds zum wahren Helden gewandelt, der weder [[Nelly]] ins Armenhaus gehen noch seinen Gegner Schmu Schubiack ertrinken ließ.<ref>Vgl. für Barks Selbsteinschätzung dieser Geschichte Blum: Der „klassische“ Barks, S. 30.</ref> | Auf ''Der arme reiche Mann'' folgte ''[[Wiedersehn mit Klondike]]'', in der Barks ausführlicher auf Dagoberts Vergangenheit als Goldgräber einging und ihn – in einer zensierten vierseitigen [[Rückblende]] – als jungen Helden zeigte, der zahllose Schurken auf einmal erledigen konnte. Genau wie die folgende lange Dagobert-Geschichte ''[[13 Trillionen]]'' machte ''Wiedersehn mit Klondike'' deutlich, wer Dagobert jetzt war und zeigte gut seine weichen Seiten. Dagobert hatte sich vom Antagonisten Donalds zum wahren Helden gewandelt, der weder [[Nelly]] ins Armenhaus gehen noch seinen Gegner Schmu Schubiack ertrinken ließ.<ref>Vgl. für Barks Selbsteinschätzung dieser Geschichte Blum: Der „klassische“ Barks, S. 30.</ref> | ||
Mit ''[[Der verlorene Zehner]]'' ließ Barks Dagobert erstmals einen mythischen Ort finden, Atlantis. Der Geschichte folgten ''[[Der verhängnisvolle Kronenkork]]'' und ''[[Die sieben Städte von Cibola]]''. Allmählich wurde die [[Schatzsuche]] zum wichtigsten Thema der langen Dagobert-Geschichten, auch wenn sie immer wieder durch Geschichten unterbrochen wurden, in denen Barks Dagobert sein Vermögen gegen die Panzerknacker verteidigen ließ. 1956 trat als weiterer Gegner [[Mac Moneysac]] hinzu (in ''[[Der zweitreichste Mann der Welt]]''), den Barks jedoch nur für drei Geschichten verwendete. Die Schatzsuchen stellen allerdings die Höhepunkte dieser Phase dar. Barks schickte Dagobert auf die Suche nach dem [[Der Stein der Weisen|Stein der Weisen]], dem [[Das goldene Vlies|Goldenen Vlies]], der [[Die Krone des Dschingis Khan|Krone des Dschingis Khan]], den [[Die Schatzkammern König Salomos|Minen König Salomos]] und 1959 schließlich den [[Das Gold der Inkas|Schätzen der Inkas]] und dem [[Der Fliegende Holländer|Fliegenden Holländer]]. Kennzeichnend für die Geschichten war, dass Dagobert seine Expeditionen begann, um einen Schatz zu finden und noch reicher zu werden, obwohl ihm dies in den wenigsten Fällen gelang. Ein weiteres Genre, das Barks nun auch für Dagobert-Duck-Geschichten fruchtbar machte, war die Entdeckung eines „vergessenen“ Volkes. In zwei von Barks eindrucksvollsten Geschichten brachte er die Ducks mit Zwergindianern in Kontakt (''[[Im Lande der Zwergindianer]]'') und ließ sie auf die [[Kuller und Roller|Kullern]] treffen (''[[Land unter der Erdkruste]]''). | Mit ''[[Der verlorene Zehner]]'' ließ Barks Dagobert erstmals einen mythischen Ort finden, Atlantis. Der Geschichte folgten ''[[Der verhängnisvolle Kronenkork]]'' und ''[[Die sieben Städte von Cibola]]''. Allmählich wurde die [[Schatzsuche]] zum wichtigsten Thema der langen Dagobert-Geschichten, auch wenn sie immer wieder durch Geschichten unterbrochen wurden, in denen Barks Dagobert sein Vermögen gegen die Panzerknacker verteidigen ließ. 1956 trat als weiterer Gegner [[Mac Moneysac]] hinzu (in ''[[Der zweitreichste Mann der Welt]]''), den Barks jedoch nur für drei Geschichten verwendete. Die Schatzsuchen stellen allerdings die Höhepunkte dieser Phase dar. Barks schickte Dagobert auf die Suche nach dem [[Der Stein der Weisen|Stein der Weisen]], dem [[Das goldene Vlies|Goldenen Vlies]], der [[Die Krone des Dschingis Khan|Krone des Dschingis Khan]], den [[Die Schatzkammern König Salomos|Minen König Salomos]] und 1959 schließlich den [[Das Gold der Inkas|Schätzen der Inkas]] und dem [[Der Fliegende Holländer|Fliegenden Holländer]]. Kennzeichnend für die Geschichten war, dass Dagobert seine Expeditionen begann, um einen Schatz zu finden und noch reicher zu werden, obwohl ihm dies in den wenigsten Fällen gelang. Ein weiteres Genre, das Barks nun auch für Dagobert-Duck-Geschichten fruchtbar machte, war die Entdeckung eines „vergessenen“ Volkes. In zwei von Barks eindrucksvollsten Geschichten brachte er die Ducks mit Zwergindianern in Kontakt (''[[Im Lande der Zwergindianer]]'') und ließ sie auf die [[Kuller und Roller|Kullern]] treffen (''[[Land unter der Erdkruste]]''). |