Carl Barks: Unterschied zwischen den Versionen
K Nein, nein, das erschien schon 2012... ;-) |
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Barks erhielt die kostenlose Lizenz Ölbilder zu malen, unter der Bedingung, dass die Werke künstlerischen Wert haben würden und nicht günstiger als für 25 USD angeboten werden, dazu musste „© Walt Disney Productions“ auf die Vorderseite des Bildes. Carl Barks durfte die Bilder mit eigenem Namen signieren, Bleistift- und Tuschezeichnungen waren hier aber nicht inkludiert. Die Lizenz galt bis Ende des Jahres bzw. bis auf Widerruf. Er war mit Aufträgen und anderen Projekten so eingedeckt (z.B. Skripte für das [[Fähnlein Fieselschweif]]), dass er begann mit schnelltrocknender Acrylfarbe zu arbeiten, um das Tempo zu erhöhen. Ault, der die Auftragsliste verwaltete, schlug vor, die Preise zu erhöhen. 1973 konnte er bereits drei Bilder um je 500 USD verkaufen. Zur weiteren Steigerung des Tempos fertigte Barks Duplikate bzw. Abwandlung bestehender Konzepte an. Da der Geldspeicher ein beliebtes Motiv war, verlegte er den Schauplatz des Öfteren in den Geldspeicher und baute Details wie Kronen oder Edelsteine aus den National-Geographic-Ausgaben ein. Durch die steigenden Preise kamen eher Käufer mit Geld aber ohne Kenntnisse und weniger Comicliebhaber zum Zug. 1974 wurde ein Bild bereits um 4100 USD versteigert. 1976 erzielte das Bild anlässlich des 4. Juli – der amerikanische Unabhängigkeitstag – 6400 USD. Im selben Jahr verkaufte jemand Drucke eines Bildes auf einer Convention. Als Barks das dem Disney Konzern meldete, wurde die Lizenz widerrufen. George Sherman, der für ihn einige Jahre zuvor die Lizenz ermöglicht hatte, war bereits verstorben. Barks malte nun ohne Disney-Bezug weiter.<ref>Blum, G. (2012). Carl Barks – Die Ölgemälde. (G. Syllwasschy, Übers.) Köln: EGMONT Verlagsgesellschaft mbH. S. 14–22.</ref> | Barks erhielt die kostenlose Lizenz Ölbilder zu malen, unter der Bedingung, dass die Werke künstlerischen Wert haben würden und nicht günstiger als für 25 USD angeboten werden, dazu musste „© Walt Disney Productions“ auf die Vorderseite des Bildes. Carl Barks durfte die Bilder mit eigenem Namen signieren, Bleistift- und Tuschezeichnungen waren hier aber nicht inkludiert. Die Lizenz galt bis Ende des Jahres bzw. bis auf Widerruf. Er war mit Aufträgen und anderen Projekten so eingedeckt (z.B. Skripte für das [[Fähnlein Fieselschweif]]), dass er begann mit schnelltrocknender Acrylfarbe zu arbeiten, um das Tempo zu erhöhen. Ault, der die Auftragsliste verwaltete, schlug vor, die Preise zu erhöhen. 1973 konnte er bereits drei Bilder um je 500 USD verkaufen. Zur weiteren Steigerung des Tempos fertigte Barks Duplikate bzw. Abwandlung bestehender Konzepte an. Da der Geldspeicher ein beliebtes Motiv war, verlegte er den Schauplatz des Öfteren in den Geldspeicher und baute Details wie Kronen oder Edelsteine aus den National-Geographic-Ausgaben ein. Durch die steigenden Preise kamen eher Käufer mit Geld aber ohne Kenntnisse und weniger Comicliebhaber zum Zug. 1974 wurde ein Bild bereits um 4100 USD versteigert. 1976 erzielte das Bild anlässlich des 4. Juli – der amerikanische Unabhängigkeitstag – 6400 USD. Im selben Jahr verkaufte jemand Drucke eines Bildes auf einer Convention. Als Barks das dem Disney Konzern meldete, wurde die Lizenz widerrufen. George Sherman, der für ihn einige Jahre zuvor die Lizenz ermöglicht hatte, war bereits verstorben. Barks malte nun ohne Disney-Bezug weiter.<ref>Blum, G. (2012). Carl Barks – Die Ölgemälde. (G. Syllwasschy, Übers.) Köln: EGMONT Verlagsgesellschaft mbH. S. 14–22.</ref> | ||
[[Datei:Return to plain awful paint.JPG|thumb|250px|links|''Return to Plain Awful'' (© Disney)]] | [[Datei:Return to plain awful paint.JPG|thumb|250px|links|''Return to Plain Awful'' (© Disney)]] | ||
Die Herausgeber des größten Comickataloges Cochran und Hamilton versammelten eine Gruppe Händler und wandten sich an den Konzern mit der Idee, alle Bilder in einem Buch herauszubringen. Disney erlaubte das Projekt, um so die Einzelrechte der Bilder zu erlangen und so wurde 1981 im [[Another Rainbow|Another-Rainbow-Publishing]]-Verlag ein Buch namens ''The Fine Art of Walt Disney's Donald Duck by Carl Barks'' mit den Gemälden von Carl Barks herausgegeben. Hamilton und Cochran suchten die Fanszene auf, um Druckvorlagen für die Duck Gemälde zu sammeln. Das Buch enthielt aber nicht alle Bilder, da bei einigen die Qualität nicht ausreichend war. Ein Vorabexemplar des Buches erhielt einen Preis und das imponierte dem Konzern so sehr, dass sie ab 1981 eine Lizenz für eine weitere Reihe von Duck-Gemälden und limitierten Lithografien erteilten. Das Buch ''The Fine Art of Walt Disney's Donald Duck by Carl Barks'' war auf 1875 Stück limitiet, kostete damals 200 US-Dollar und war wahlweise in einer blauen oder roten [[Cover]]farbe erhältlich. Einst die gefragten und teuren Ölgemälde von Carl Barks zusammentragend, ist das Buch inzwischen selbst zum gefragten und teuren Sammlerstück geworden. | Die Herausgeber des größten Comickataloges Cochran und Hamilton versammelten eine Gruppe Händler und wandten sich an den Konzern mit der Idee, alle Bilder in einem Buch herauszubringen. Disney erlaubte das Projekt, um so die Einzelrechte der Bilder zu erlangen und so wurde 1981 im [[Another Rainbow|Another-Rainbow-Publishing]]-Verlag ein Buch namens ''The Fine Art of Walt Disney's Donald Duck by Carl Barks'' mit den Gemälden von Carl Barks herausgegeben. Hamilton und Cochran suchten die Fanszene auf, um Druckvorlagen für die Duck Gemälde zu sammeln. Das Buch enthielt aber nicht alle Bilder, da bei einigen die Qualität nicht ausreichend war. Ein Vorabexemplar des Buches erhielt einen Preis und das imponierte dem Konzern so sehr, dass sie ab 1981 eine Lizenz für eine weitere Reihe von Duck-Gemälden und limitierten Lithografien erteilten. Das Buch ''The Fine Art of Walt Disney's Donald Duck by Carl Barks'' war auf 1875 Stück limitiet, kostete damals 200 US-Dollar und war wahlweise in einer blauen oder roten [[Cover]]farbe erhältlich.<ref name="hightlightzone">[http://comic.highlightzone.de/tag/the-fine-art-of-walt-disneys-donald-duck-by-carl-barks/ [[Wolfgang J. Fuchs]]: Carl Barks – Die Ölgemälde, hightlightzone.de abgerufen am 30.12.2021]</ref> Einst die gefragten und teuren Ölgemälde von Carl Barks zusammentragend, ist das Buch inzwischen selbst zum gefragten und teuren Sammlerstück geworden. | ||
Dagobert wurde nun in viele Gemälde eingefügt, auch wenn er nicht Teil der Handlung der ursprünglichen Geschichte war, da die Figur auf den Bildern äußerst populär war und diese höhere Preise erzielte. So wurde der Fanzeichner [[Don Rosa]] von Hamilton [[Zurück ins Land der viereckigen Eier|mit einer Fortsetzung]] zu [[Im Land der viereckigen Eier]] beauftragt, um die Abbildung von Dagobert zu erklären. Hamilton beeinflusste Barks nun immer mehr und verlangte Konzeptskizzen. Ganz glücklich war Barks nicht mit den Vorgaben, doch er lernte schon früh, die Vorstellungen der Redakteure umzusetzen und so arbeitete er ganze zehn Jahre für Another Rainbow Publishing und war auch an der Gestaltung teurer Porzellanfiguren beteiligt. Nachdem Barks Frau Garé verstorben war, lenkten zwei Manager ihn in andere Richtungen und so brach die Beziehung zu Hamilton auseinander (Verweis auf Carl Barks Collection Band 30). Barks gründete nun das [[Carl Barks Studio]] und begann, Serigrafien sowie Bronzestatuen auf Veranstaltungen in Disney-Themenparks zu verkaufen. 1994 folgte eine Europatournee und er verteilte an die beherbergenden Verlage Bilder. So kam der Künstler auf Buntstifte zurück, die nicht viel Platz im Gepäck benötigten und mit dem man schnell arbeiten konnte. Nach der Rückkehr wurden Aquarellbuntstifte die bevorzugte Wahl von Barks. Der Künstler klagte bei Ault die letzten Jahre über zittrige Hände und nachlassende Sehstärke. Anlässlich zum 96. Geburtstag des Künstlers planten die Manager eine Gala mit einer ganzen Galerie voller Kunstwerke von Barks, um die Bilder und ein weiteres Buch mit den Bildern verkaufen zu können. In den Jahren 1996 und 1997 zeichnete Barks 80 Zeichnungen mit Buntstiften. <ref>Blum, G. (2012). Carl Barks – Die Ölgemälde. (G. Syllwasschy, Übers.) Köln: EGMONT Verlagsgesellschaft mbH. S. 23–28</ref> | Dagobert wurde nun in viele Gemälde eingefügt, auch wenn er nicht Teil der Handlung der ursprünglichen Geschichte war, da die Figur auf den Bildern äußerst populär war und diese höhere Preise erzielte. So wurde der Fanzeichner [[Don Rosa]] von Hamilton [[Zurück ins Land der viereckigen Eier|mit einer Fortsetzung]] zu [[Im Land der viereckigen Eier]] beauftragt, um die Abbildung von Dagobert zu erklären. Hamilton beeinflusste Barks nun immer mehr und verlangte Konzeptskizzen. Ganz glücklich war Barks nicht mit den Vorgaben, doch er lernte schon früh, die Vorstellungen der Redakteure umzusetzen und so arbeitete er ganze zehn Jahre für Another Rainbow Publishing und war auch an der Gestaltung teurer Porzellanfiguren beteiligt. Nachdem Barks Frau Garé verstorben war, lenkten zwei Manager ihn in andere Richtungen und so brach die Beziehung zu Hamilton auseinander (Verweis auf Carl Barks Collection Band 30). Barks gründete nun das [[Carl Barks Studio]] und begann, Serigrafien sowie Bronzestatuen auf Veranstaltungen in Disney-Themenparks zu verkaufen. 1994 folgte eine Europatournee und er verteilte an die beherbergenden Verlage Bilder. So kam der Künstler auf Buntstifte zurück, die nicht viel Platz im Gepäck benötigten und mit dem man schnell arbeiten konnte. Nach der Rückkehr wurden Aquarellbuntstifte die bevorzugte Wahl von Barks. Der Künstler klagte bei Ault die letzten Jahre über zittrige Hände und nachlassende Sehstärke. Anlässlich zum 96. Geburtstag des Künstlers planten die Manager eine Gala mit einer ganzen Galerie voller Kunstwerke von Barks, um die Bilder und ein weiteres Buch mit den Bildern verkaufen zu können. In den Jahren 1996 und 1997 zeichnete Barks 80 Zeichnungen mit Buntstiften. <ref>Blum, G. (2012). Carl Barks – Die Ölgemälde. (G. Syllwasschy, Übers.) Köln: EGMONT Verlagsgesellschaft mbH. S. 23–28</ref> | ||
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In den 1990er-Jahren erschienen im Verlag [[Dreidreizehn]] Ölgemälde-Kalender mit den Ölgemälden von Carl Barks als Monatstitelblätter. Jedem Kalender war ein Heftchen mit Erläuterungen zu den Ölgemälden von [[Klaus Bohn]] beigefügt. | In den 1990er-Jahren erschienen im Verlag [[Dreidreizehn]] Ölgemälde-Kalender mit den Ölgemälden von Carl Barks als Monatstitelblätter. Jedem Kalender war ein Heftchen mit Erläuterungen zu den Ölgemälden von [[Klaus Bohn]] beigefügt. | ||
Im November 2012 erschien in der ''[[Egmont Comic Collection]]'' das Buch ''[[Carl Barks – Die Ölgemälde]]'', herausgegeben und kommentiert von [[Geoffrey Blum]] und übersetzt von [[Jano Rohleder]], das auf 416 Seiten alle Ölgemälde von Carl Barks sammelt und mit zahlreichen Hintergrundinformationen versehen ist. | Im November 2012 erschien in der ''[[Egmont Comic Collection]]'' das Buch ''[[Carl Barks – Die Ölgemälde]]'', herausgegeben und kommentiert von [[Geoffrey Blum]] und übersetzt von [[Jano Rohleder]], das auf 416 Seiten alle Ölgemälde von Carl Barks sammelt und mit zahlreichen Hintergrundinformationen versehen ist. Das Buch greift somit die Idee des Buches ''The Fine Art of Walt Disney's Donald Duck by Carl Barks'' von 1981, in dem ebenfalls Ölgemälde von Carl Barks gesammelt abgedruckt wurden, wieder auf.<ref name="highlightzone"/> | ||
== Rezeption == | == Rezeption == |