Das Schwarze Phantom: Unterschied zwischen den Versionen
Sonic (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
McDuck (Diskussion | Beiträge) Bilder |
||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
== Allgemein == | == Allgemein == | ||
[[Bild:Jagd nach dem Phantom-2.jpg|mini|links|Das Phantom bei Gottfredson ist ein Krimineller der übelsten Sorte ... (© Egmont Ehapa)]] | |||
Das Schwarze Phantom ist eine ruchlose Person ohne wirkliche Vorbilder. Seine wichtigsten Eigenschaften sind sein schwarzer Umhang, sein Genie, seine Unvorhersehbarkeit, seine handgeschriebenen und tintenverklecksten Warnhinweise am Tatort und tatsächlich auch sein zartes Gemüt, das es ihm zwar unmöglich macht, Micky Maus [[Tod|sterben]] zu sehen, ihn aber nicht daran hindern kann, ihm schreckliche Todesfallen zu stellen. Diese Eigenschaft wird unter anderem in ''[[Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms]]'' von [[Guido Martina]] und [[Romano Scarpa]] auf die Spitze getrieben, als das Phantom einen teuflischen Plan ausheckt, damit seine Gegner sich gegenseitig umbringen und er selber nicht Hand anlegen muss. | Das Schwarze Phantom ist eine ruchlose Person ohne wirkliche Vorbilder. Seine wichtigsten Eigenschaften sind sein schwarzer Umhang, sein Genie, seine Unvorhersehbarkeit, seine handgeschriebenen und tintenverklecksten Warnhinweise am Tatort und tatsächlich auch sein zartes Gemüt, das es ihm zwar unmöglich macht, Micky Maus [[Tod|sterben]] zu sehen, ihn aber nicht daran hindern kann, ihm schreckliche Todesfallen zu stellen. Diese Eigenschaft wird unter anderem in ''[[Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms]]'' von [[Guido Martina]] und [[Romano Scarpa]] auf die Spitze getrieben, als das Phantom einen teuflischen Plan ausheckt, damit seine Gegner sich gegenseitig umbringen und er selber nicht Hand anlegen muss. | ||
Zeile 10: | Zeile 11: | ||
== Entstehungsgeschichte und erster Auftritt == | == Entstehungsgeschichte und erster Auftritt == | ||
[[Datei:Jagd nach dem Phantom-1.jpg|mini|rechts|... sowie ein Meisterspion, der Micky auflauert, wo immer er geht (© Egmont Ehapa)]] | |||
Erfunden wurde das Schwarze Phantom von [[Floyd Gottfredson]], der es erstmals 1939 in dem Zeitungsstrip ''[[Die Jagd nach dem Phantom]]'' auftauchen ließ. Gottfredson hatte die Idee eines ganz in Schwarz gekleideten Gegners von Micky, von dem man nur die Augen sehen sollte. Er schlug diese neue Figur seinem Skriptautor [[Merrill de Maris]] vor, der sogleich eine düstere Kriminalstory rund um gestohlene Kameras entwarf und das Phantom als Agenten eines totalitären europäischen Regimes definierte – der Zweite Weltkrieg stand unmittelbar bevor. Die Inspirationen für die Figur selbst waren mannigfaltig. Zunächst waren perfid-mörderische, in Schwarz gehüllte Gegner spätestens seit den Fantômas-Romanen und -Filmen populär und Gottfredson hatte bereits einige solcher Figuren eingesetzt: den noch von Walt Disney erfundenen „Fuchs“ in ''[[Micky Maus im Tal des Todes]]'', die schurkischen [[Professoren Ecks, Doublex und Triplex]] oder den Fledermausbanditen von Inferno Gulch. Weitere Vorläufer war der Doktor aus dem Cartoon ''[[The Mad Doctor]]'', der sich ebenfalls zeitweilig in Schwarz kleidete, sowie Skizzen für den Film ''[[Pinocchio]]'' mit schwarzen Figuren. Die stärkste Inspiration zog Gottfredson allerdings aus dem Comicstrip ''Jerry on the Job'' von Walter Hoban, wo komplett schwarze Zwillinge – nur Augen und Lippen sind weiß – auftauchen, die „The Blots“ genannt werden und alles synchron tun. Gottfredson nannte seine Figur schlicht ebenso „The Blot“ – die Kopplung „The Phantom Blot“ gab es erst in späteren US-Nachdrucken. Und er ließ sie, in Anlehnung an die Vorlage, in einem Strip synchron hinter Micky herlaufen.<ref>[[Thomas Andrae]]: Von Mäusen und Menschen – Leichtfüßigkeit und Schwermut. In: [[Floyd Gottfredson Library 5]], S. 10–11.</ref><ref name="Torcivia">Joe Torcivia: Die Darsteller – Das Schwarze Phantom. In: [[Floyd Gottfredson Library 5]], S. 267.</ref> | Erfunden wurde das Schwarze Phantom von [[Floyd Gottfredson]], der es erstmals 1939 in dem Zeitungsstrip ''[[Die Jagd nach dem Phantom]]'' auftauchen ließ. Gottfredson hatte die Idee eines ganz in Schwarz gekleideten Gegners von Micky, von dem man nur die Augen sehen sollte. Er schlug diese neue Figur seinem Skriptautor [[Merrill de Maris]] vor, der sogleich eine düstere Kriminalstory rund um gestohlene Kameras entwarf und das Phantom als Agenten eines totalitären europäischen Regimes definierte – der Zweite Weltkrieg stand unmittelbar bevor. Die Inspirationen für die Figur selbst waren mannigfaltig. Zunächst waren perfid-mörderische, in Schwarz gehüllte Gegner spätestens seit den Fantômas-Romanen und -Filmen populär und Gottfredson hatte bereits einige solcher Figuren eingesetzt: den noch von Walt Disney erfundenen „Fuchs“ in ''[[Micky Maus im Tal des Todes]]'', die schurkischen [[Professoren Ecks, Doublex und Triplex]] oder den Fledermausbanditen von Inferno Gulch. Weitere Vorläufer war der Doktor aus dem Cartoon ''[[The Mad Doctor]]'', der sich ebenfalls zeitweilig in Schwarz kleidete, sowie Skizzen für den Film ''[[Pinocchio]]'' mit schwarzen Figuren. Die stärkste Inspiration zog Gottfredson allerdings aus dem Comicstrip ''Jerry on the Job'' von Walter Hoban, wo komplett schwarze Zwillinge – nur Augen und Lippen sind weiß – auftauchen, die „The Blots“ genannt werden und alles synchron tun. Gottfredson nannte seine Figur schlicht ebenso „The Blot“ – die Kopplung „The Phantom Blot“ gab es erst in späteren US-Nachdrucken. Und er ließ sie, in Anlehnung an die Vorlage, in einem Strip synchron hinter Micky herlaufen.<ref>[[Thomas Andrae]]: Von Mäusen und Menschen – Leichtfüßigkeit und Schwermut. In: [[Floyd Gottfredson Library 5]], S. 10–11.</ref><ref name="Torcivia">Joe Torcivia: Die Darsteller – Das Schwarze Phantom. In: [[Floyd Gottfredson Library 5]], S. 267.</ref> | ||
Zeile 22: | Zeile 24: | ||
== Das Phantom in Italien == | == Das Phantom in Italien == | ||
[[Datei:Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms-6.jpeg|mini|links|Bei Martina und Scarpa schwört das Phantom seinen Widersachern ewige Rache (© Egmont Ehapa)]] | |||
Vor der Wiederbelebung in den USA hatten sich allerdings schon die Italiener mit der Figur beschäftigt. Schon 1955 erschien mit ''[[Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms]]'' das erste große Werk mit der Figur in Italien. In dieser Geschichte greifen die Schöpfer [[Guido Martina]] und [[Romano Scarpa]] die wichtigsten Eigenschaften der Figur auf: ihre Unberechenbarkeit, ihre Intelligenz, ihre Skrupellosigkeit und dennoch ihre Unfähigkeit, ihre Feinde selber umzubringen. In ''Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms'' ist der Schurke also aus dem Gefängnis ausgebrochen und ersinnt nun einen ebenso teuflischen wie genialen Plan, damit seine größten Feinde, die ihn in ''Jagd nach dem Phantom'' hinter Gitter gebracht hatten, sich gegenseitig umbringen. Somit steht diese Geschichte in der perfekten Tradition des Werkes Gottfredson und ebnete den Weg für eine lange Reihe neuer Geschichten aus italienischer Produktion. | Vor der Wiederbelebung in den USA hatten sich allerdings schon die Italiener mit der Figur beschäftigt. Schon 1955 erschien mit ''[[Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms]]'' das erste große Werk mit der Figur in Italien. In dieser Geschichte greifen die Schöpfer [[Guido Martina]] und [[Romano Scarpa]] die wichtigsten Eigenschaften der Figur auf: ihre Unberechenbarkeit, ihre Intelligenz, ihre Skrupellosigkeit und dennoch ihre Unfähigkeit, ihre Feinde selber umzubringen. In ''Das doppelte Geheimnis des Schwarzen Phantoms'' ist der Schurke also aus dem Gefängnis ausgebrochen und ersinnt nun einen ebenso teuflischen wie genialen Plan, damit seine größten Feinde, die ihn in ''Jagd nach dem Phantom'' hinter Gitter gebracht hatten, sich gegenseitig umbringen. Somit steht diese Geschichte in der perfekten Tradition des Werkes Gottfredson und ebnete den Weg für eine lange Reihe neuer Geschichten aus italienischer Produktion. | ||
Zeile 29: | Zeile 32: | ||
Ende der 1980er sowie in den frühen 1990ern trat das Phantom seltener auf und wenn dann hauptsächlich in Geschichten, in denen ohnedies sehr viele Disney-Charaktere auftauchten – ''Der goldene Eisenkamm'' ([[LTB Spezial 21]]) oder ''[[Der Tierkreisstein]]'' – oder in [[Adaption]]en, das heißt, nicht im ursprünglichen Kontext und auch nicht verhüllt. Vereinzelt waren allerdings Geschichten möglich, in denen das Phantom wieder zum gerissenen, hemmungslosen Gegner Mickys wurde und Pläne mit hochtechnologischen Waffen verfolgte. Erwähnenswert ist die Geschichte ''Eine tödliche Falle'' ([[LTB 188]]) von [[Carlo Panaro]] und [[Giorgio Di Vita]], weil hier das Phantom Micky einen Mikrochip implantiert, der ihn zunächst zum Befehlsempfänger bei einem Raubzug macht und ihn schließlich zum vermeintlichen [[Tod|Selbstmord]] zwingt. | Ende der 1980er sowie in den frühen 1990ern trat das Phantom seltener auf und wenn dann hauptsächlich in Geschichten, in denen ohnedies sehr viele Disney-Charaktere auftauchten – ''Der goldene Eisenkamm'' ([[LTB Spezial 21]]) oder ''[[Der Tierkreisstein]]'' – oder in [[Adaption]]en, das heißt, nicht im ursprünglichen Kontext und auch nicht verhüllt. Vereinzelt waren allerdings Geschichten möglich, in denen das Phantom wieder zum gerissenen, hemmungslosen Gegner Mickys wurde und Pläne mit hochtechnologischen Waffen verfolgte. Erwähnenswert ist die Geschichte ''Eine tödliche Falle'' ([[LTB 188]]) von [[Carlo Panaro]] und [[Giorgio Di Vita]], weil hier das Phantom Micky einen Mikrochip implantiert, der ihn zunächst zum Befehlsempfänger bei einem Raubzug macht und ihn schließlich zum vermeintlichen [[Tod|Selbstmord]] zwingt. | ||
[[Datei:Zu Gast im Orbit.jpg|mini|rechts|Castys Phantom verfolgt große Pläne (© Egmont Ehapa)]] | |||
Allmählich entstanden wieder mehr Geschichten, die das Schwarze Phantom als schier unhaltbares Genie des Verbrechens darstellten, das technisch hochgerüstet war und mit immer neuen Erfindungen Entenhausen erpressen konnte. Todesfallen, wie in der Gottfredson-Geschichte sowie in der Fortsetzung von Martina und Scarpa, kamen allerdings nur sehr selten zum Einsatz, da sie wohl der Leserschaft nicht zugemutet werden konnten. Für diese neueren Geschichten stehen ''Herr über das Wasser'' ([[LTB 487]]) oder ''Stromausfall in Entenhausen'' ([[LTB 334]]), aber besonders die Geschichten von [[Casty]]. | Allmählich entstanden wieder mehr Geschichten, die das Schwarze Phantom als schier unhaltbares Genie des Verbrechens darstellten, das technisch hochgerüstet war und mit immer neuen Erfindungen Entenhausen erpressen konnte. Todesfallen, wie in der Gottfredson-Geschichte sowie in der Fortsetzung von Martina und Scarpa, kamen allerdings nur sehr selten zum Einsatz, da sie wohl der Leserschaft nicht zugemutet werden konnten. Für diese neueren Geschichten stehen ''Herr über das Wasser'' ([[LTB 487]]) oder ''Stromausfall in Entenhausen'' ([[LTB 334]]), aber besonders die Geschichten von [[Casty]]. | ||
Zeile 42: | Zeile 45: | ||
=== Das Phantom in Adaptionen und Kostümgeschichten === | === Das Phantom in Adaptionen und Kostümgeschichten === | ||
Das Schwarze Phantom hat bisher in verhältnismäßig wenigen italienischen [[Adaption]]en eine Rolle übernommen. Das erste Mal tauchte es 1966 in der Geschichte ''Micky als Kurier des Zaren'' ([[LTB 17]]) von [[Gian Giacomo Dalmasso]] und [[Giovan Battista Carpi]] auf. In der Comicversion der Romanvorlage von Jules Verne übernimmt das Phantom die Rolle des Verräters und Intriganten Iwan Ogareff, der sich mit dem von Kater Karlo verkörperten Khan gegen den russischen Zaren verbündet hat. 1973 folgte mit ''Galante Duelle'' ([[LTB 70]]/[[LTB Spezial 24]]) eine weitere Geschichte in Kostümen, jedoch keine Adaption, wo das Phantom gemeinsam mit weiteren Gegenspielern Mickys in einem Mantel-und-Degen-Setting auftrat. Die beiden Geschichten sollten jahrelang die einzigen bleiben, in denen man das Phantom auch jenseits des aktuellen [[Entenhausen]]s zu Gesicht bekam. | Das Schwarze Phantom hat bisher in verhältnismäßig wenigen italienischen [[Adaption]]en eine Rolle übernommen. Das erste Mal tauchte es 1966 in der Geschichte ''Micky als Kurier des Zaren'' ([[LTB 17]]) von [[Gian Giacomo Dalmasso]] und [[Giovan Battista Carpi]] auf. In der Comicversion der Romanvorlage von Jules Verne übernimmt das Phantom die Rolle des Verräters und Intriganten Iwan Ogareff, der sich mit dem von Kater Karlo verkörperten Khan gegen den russischen Zaren verbündet hat. 1973 folgte mit ''Galante Duelle'' ([[LTB 70]]/[[LTB Spezial 24]]) eine weitere Geschichte in Kostümen, jedoch keine Adaption, wo das Phantom gemeinsam mit weiteren Gegenspielern Mickys in einem Mantel-und-Degen-Setting auftrat. Die beiden Geschichten sollten jahrelang die einzigen bleiben, in denen man das Phantom auch jenseits des aktuellen [[Entenhausen]]s zu Gesicht bekam. | ||
[[Bild:Graf Phantula.jpg|mini|rechts|Das Phantom als Dracula (© Egmont Ehapa)]] | |||
Dies änderte sich erst 1989, als das Phantom in einer [[Zeitmaschinen-Geschichte]] auftauchte und den französischen Kardinal Richelieu verkörperte (''Ein romantisches Abenteuer'', [[LTB 147]]/[[LTB Spezial 48]]) und im selben Jahr in ''Die Verlobten'' ([[LTB 151]]) in einer echten Adaption, wo das Phantom als „der Ungenannte“ auftritt, dessen Name („Graf Nasopiatto“ in der deutschen Version) nicht ausgesprochen werden kann, ohne dass es zu einem Unglück kommt. Das Phantom nimmt in dieser Geschichte letztlich eine positive Rolle ein, die für die Figur selten ist, da es für die Freilassung Goofys und Minnies sorgt und Kater Karlos Intrige aufdeckt. Das Schwarze Phantom findet auch seinen Auftritt in ''[[Drachenland|Der Ritter ohne Furcht und Adel]]'' ([[LTB 203]]/[[LTB Fantasy 6]]), in [[Es war einmal in Amerika#Tausend Rinder, Tausend Meilen|einer Geschichte]] der Serie ''[[Es war einmal in Amerika]]'', in ''Der Schatten des Drachen'' ([[LTB 94]]) und in ''Wem die Glocke klingelt'', einer Adaption von Ernest Hemingway. Wie an dieser Auflistung erkennbar, nahm in den 1990ern die Verwendung des Phantoms in Adaptionen und Kostümgeschichten stark zu. | Dies änderte sich erst 1989, als das Phantom in einer [[Zeitmaschinen-Geschichte]] auftauchte und den französischen Kardinal Richelieu verkörperte (''Ein romantisches Abenteuer'', [[LTB 147]]/[[LTB Spezial 48]]) und im selben Jahr in ''Die Verlobten'' ([[LTB 151]]) in einer echten Adaption, wo das Phantom als „der Ungenannte“ auftritt, dessen Name („Graf Nasopiatto“ in der deutschen Version) nicht ausgesprochen werden kann, ohne dass es zu einem Unglück kommt. Das Phantom nimmt in dieser Geschichte letztlich eine positive Rolle ein, die für die Figur selten ist, da es für die Freilassung Goofys und Minnies sorgt und Kater Karlos Intrige aufdeckt. Das Schwarze Phantom findet auch seinen Auftritt in ''[[Drachenland|Der Ritter ohne Furcht und Adel]]'' ([[LTB 203]]/[[LTB Fantasy 6]]), in [[Es war einmal in Amerika#Tausend Rinder, Tausend Meilen|einer Geschichte]] der Serie ''[[Es war einmal in Amerika]]'', in ''Der Schatten des Drachen'' ([[LTB 94]]) und in ''Wem die Glocke klingelt'', einer Adaption von Ernest Hemingway. Wie an dieser Auflistung erkennbar, nahm in den 1990ern die Verwendung des Phantoms in Adaptionen und Kostümgeschichten stark zu. | ||
Zeile 49: | Zeile 52: | ||
== Das Phantom bei Egmont == | == Das Phantom bei Egmont == | ||
Die ersten Egmont-Geschichten mit dem Phantom, die seit den 1970ern erschienen, folgten der Darstellung und Charakterisierung des Phantoms durch Paul Murry als stets verhüllter, aber nicht mehr besonders gefährlicher Ganove. Dies änderte sich in den 1990ern zunächst durch die Serie ''[[Ein Fall für Micky]]'', wo das Phantom wieder zum absolut ruchlosen Gegner Mickys wurde, der über Leichen geht, perfide Fallen für seine Gegner vorbereitet und technologisch meist hochgerüstet ist. Beispielhaft dafür sei die Geschichte ''Der Untergang von Entenhausen'' ([[LTB Spezial 28]]) genannt, wo das Phantom mit einem Plan die gesamte Entenhausener Polizei ertränken will, oder die Geschichte ''Micky unter Verdacht!'' ([[LTB Spezial 25]]), wo das Phantom mittels spezieller Bakterien Pigmente zum Verschwinden bringt und dies für einen Coup benutzt, der in der Entwertung gewaltiger Geldmengen münden soll. In der nicht der Serie zugeordneten Geschichte ''Turm der tausend Schrecken'' ([[LTB Spezial 11]]) entwickelt das Phantom ein System diverser Fallen, die Micky letztendlich qualvoll umbringen sollen. | Die ersten Egmont-Geschichten mit dem Phantom, die seit den 1970ern erschienen, folgten der Darstellung und Charakterisierung des Phantoms durch Paul Murry als stets verhüllter, aber nicht mehr besonders gefährlicher Ganove. Dies änderte sich in den 1990ern zunächst durch die Serie ''[[Ein Fall für Micky]]'', wo das Phantom wieder zum absolut ruchlosen Gegner Mickys wurde, der über Leichen geht, perfide Fallen für seine Gegner vorbereitet und technologisch meist hochgerüstet ist. Beispielhaft dafür sei die Geschichte ''Der Untergang von Entenhausen'' ([[LTB Spezial 28]]) genannt, wo das Phantom mit einem Plan die gesamte Entenhausener Polizei ertränken will, oder die Geschichte ''Micky unter Verdacht!'' ([[LTB Spezial 25]]), wo das Phantom mittels spezieller Bakterien Pigmente zum Verschwinden bringt und dies für einen Coup benutzt, der in der Entwertung gewaltiger Geldmengen münden soll. In der nicht der Serie zugeordneten Geschichte ''Turm der tausend Schrecken'' ([[LTB Spezial 11]]) entwickelt das Phantom ein System diverser Fallen, die Micky letztendlich qualvoll umbringen sollen. | ||
[[Bild:Auf dem Pfad der Tugend.jpg|mini|links|Das Phantom bei Ferioli (© Egmont Ehapa)]] | |||
Mit dem Start des von [[Byron Erickson]] angestoßenen Projekts, Micky wieder in kurzen roten Hosen darzustellen (siehe [[Kaschperlmicky]]), fand auch das Phantom etliche Auftritte. Da dies zunächst hauptsächlich dreireihige Geschichten waren, die im deutschen Sprachraum im LTB veröffentlicht wurden, waren lange Zeit nur Egmont-Phantom-Geschichten im LTB zu sehen, was der Bewertung des Phantoms durch etliche Lesende nicht gut tat. Aus diesen Geschichten stechen allerdings die Geschichten von [[Pat McGreal|Pat]] und [[Carol McGreal]] hervor, die das Phantom in der dreireihigen Phantomann-Comicserie und der vierreihigen Serie ''[[Kampf der Jahrtausende]]'' einsetzten. Für Byron Erickson war das Phantom eine fast unmenschliche Figur, die seiner Meinung nach in der originalen Gottfredson-Geschichte durch seine Enttarnung massiv an Charisma verlor. Dies macht verständlich, warum die Egmont-Geschichten das Phantom immer nur verhüllt zeigten und bisweilen sogar Micky mutmaßen ließen, das Phantom sei gar kein Mensch (''Terror in Entenhausen'', [[LTB 231]]). | Mit dem Start des von [[Byron Erickson]] angestoßenen Projekts, Micky wieder in kurzen roten Hosen darzustellen (siehe [[Kaschperlmicky]]), fand auch das Phantom etliche Auftritte. Da dies zunächst hauptsächlich dreireihige Geschichten waren, die im deutschen Sprachraum im LTB veröffentlicht wurden, waren lange Zeit nur Egmont-Phantom-Geschichten im LTB zu sehen, was der Bewertung des Phantoms durch etliche Lesende nicht gut tat. Aus diesen Geschichten stechen allerdings die Geschichten von [[Pat McGreal|Pat]] und [[Carol McGreal]] hervor, die das Phantom in der dreireihigen Phantomann-Comicserie und der vierreihigen Serie ''[[Kampf der Jahrtausende]]'' einsetzten. Für Byron Erickson war das Phantom eine fast unmenschliche Figur, die seiner Meinung nach in der originalen Gottfredson-Geschichte durch seine Enttarnung massiv an Charisma verlor. Dies macht verständlich, warum die Egmont-Geschichten das Phantom immer nur verhüllt zeigten und bisweilen sogar Micky mutmaßen ließen, das Phantom sei gar kein Mensch (''Terror in Entenhausen'', [[LTB 231]]). | ||
Zeile 87: | Zeile 90: | ||
== Trivia == | == Trivia == | ||
[[Bild:SchwarzesPhantom9.jpg|thumb|right|Das Schwarze Phantom in animierter Form in den DuckTales]] | [[Bild:SchwarzesPhantom9.jpg|thumb|right|Das Schwarze Phantom in animierter Form in den DuckTales (© Disney)]] | ||
* Im Fernsehen tauchte das Phantom erstmals 1988 in der [[DuckTales]]-Episode „''Operation Heldenonkel''“, im Original gesprochen von Peter Cullen, auf. Hier wurde es allerdings in der deutschen [[Synchronisation]] wörtlich übersetzt Phantom Klecks genannt. | * Im Fernsehen tauchte das Phantom erstmals 1988 in der [[DuckTales]]-Episode „''Operation Heldenonkel''“, im Original gesprochen von Peter Cullen, auf. Hier wurde es allerdings in der deutschen [[Synchronisation]] wörtlich übersetzt Phantom Klecks genannt. | ||
* 1999 tauchte es ein weiters mal animiert in der Episode „''Ein übler Schmierfink''“ der Reihe [[Neue Micky-Maus-Geschichten]] auf. | * 1999 tauchte es ein weiters mal animiert in der Episode „''Ein übler Schmierfink''“ der Reihe [[Neue Micky-Maus-Geschichten]] auf. |