Der Stein der Weisen: Unterschied zwischen den Versionen

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Dagobert beginnt, alles in seiner Umgebung in Gold zu verwandeln. Dadurch wird allerdings der „Kneckes“ auf sie aufmerksam. Er wird von den Kindern überwältigt und enthüllt seine Identität: er ist [[Montarde|Arnold Bürzli]] von der [[Internationale Währungsbehörde|Internationalen Währungsbehörde]], der ausgeschickt wurde, um zu verhindern, dass durch den Stein die Währung in Gefahr gerät. Bürzli erzählt den Kindern auch, dass die Ausstrahlung des Steins Onkel Dagobert bald ebenfalls in Gold verwandeln werden. Die besorgten Großneffen versuchen daher, ihre Onkel zu finden.<br>
Dagobert beginnt, alles in seiner Umgebung in Gold zu verwandeln. Dadurch wird allerdings der „Kneckes“ auf sie aufmerksam. Er wird von den Kindern überwältigt und enthüllt seine Identität: er ist [[Montarde|Arnold Bürzli]] von der [[Internationale Währungsbehörde|Internationalen Währungsbehörde]], der ausgeschickt wurde, um zu verhindern, dass durch den Stein die Währung in Gefahr gerät. Bürzli erzählt den Kindern auch, dass die Ausstrahlung des Steins Onkel Dagobert bald ebenfalls in Gold verwandeln werden. Die besorgten Großneffen versuchen daher, ihre Onkel zu finden.<br>
Dagobert befindet sich auf einer Müllkippe und verwandelt alles was er sieht in Gold. Seine Augen werden golden und seine Gelenke werden steif. Doch in letzter Minute können Tick, Trick, Track und Arnold Bürzli ihm den Stein abnehmen.
Dagobert befindet sich auf einer Müllkippe und verwandelt alles was er sieht in Gold. Seine Augen werden golden und seine Gelenke werden steif. Doch in letzter Minute können Tick, Trick, Track und Arnold Bürzli ihm den Stein abnehmen.
== Hintergrund ==
Diese Geschichte ist im Vergleich mit sonstigen Geschichten von Carl Barks überaus reich an Hintergrundinformationen, ohne die man sie nur schwer verstehen kann.
=== Die Alchemie und der Stein der Weisen ===
Die Alchemie ist ein alter Zweig der Naturphilosophie und wurde als solche von den eigentlichen Naturwissenschaften spätestens im 18. Jahrhundert abgelöst (eine Zeit lang existierten alchemistische Praktiken und die Methodik moderner Wissenschaft parallel, bzw. wurden von denselben Menschen praktiziert). Die Alchemie beschäftigte sich besonders mit der ''Transmutation'' von Stoffen, aber auch Geisteszuständen, wobei höherwertige, reinere und, in der Vorstellung der Vormoderne, gottähnlichere Zustände angestrebt wurden. Dies betrifft etwa die Suche nach einem Stoff oder Prozess, der unedle Metalle in Gold verwandelt, das ewige Leben ermöglicht oder einen höheren Geisteszustand herbeiführt.<br>
In ihren Studien gelang es den Alchemisten zwar nicht, Gold herzustellen, aber sie entdeckten etwa Arsen, Bismut und Phosphor oder stellten Schwarzpulver und Porzellan her. Insofern lieferten sie wichtige Ausgangspunkte für die spätere Chemie.<br>
In dieser Geschichte greift Barks die Suche nach dem Stein der Weisen, der Gold erzeugen kann, als handlungsleitendes Motiv auf. Der angebliche Erzeuger des Steins der Weisen in der Fuchs-Übersetzung, Gabir Ibn Hajan, ist eine historische Figur und einer der bedeutendsten arabischen Alchemisten und Naturphilosophen, der in seinen Schriften zur Suche nach dem Stein anregte. Im Barksschen Original wird er als „Ostanes the Mede“ bezeichnet, der selbst als einer der frühen Magier und Alchemisten aus der Antike bekannt ist.
=== Der Minotaurus und der Ariadnefaden ===
Barks verarbeitet in dieser Geschichte ebenfalls Elemente der altgriechischen Theseussage. Derzufolge zieht Theseus, Sohn des Königs von Athen, nach Kreta, um sich mit dem Minotauros, einem menschenfressenden Ungeheuer mit dem Kopf eines Stiers und dem Körper eines Mannes, zu messen, den König Minos von Kreta in ein Labyrinth eingesperrt hat. In Knossos, der Hauptstadt des minoischen Kretas, trifft Theseus Ariadne, die Tochter des Minos, und verliebt sich in sie. Ariadne gibt ihm einen Faden und ein Schwert, um den Minotauros zu erlegen. Mit dem abgerollten Faden kann Theseus, nach getaner Heldentat, wieder den Weg zurück aus dem Labyrinth finden.<br>
Die Geschichte des König Minos und des Minotauros spiegelt die mythengewordene griechische Erinnerung an die Kultur der Minoer wider, die 2600 bis 1450 v. Chr. die Insel Kreta und einige weitere griechische Inseln prägte. Die minoische Kultur kennzeichnete sich vor allem durch den Stierkult und durch die labyrinthartigen Palastanlagen, die wohl die Legende befeuert haben.
=== Sarazenische Piraten ===
Im ausgehenden Mittelalter waren es vielfach muslimische Piraten, als Sarazenen bezeichnet, die den Mittelmeerraum unsicher machten. Ihre Ziele galten neben Raub von wertvollen Gütern der Erbeutung von Sklaven und der Erpressung von Tributen. Die Stationierung der Piraten in Kreta und Zypern, wie von Barks hier beschrieben, entspricht allerdings nicht wirklich historischen Quellen, da die Inseln lange in genuesischer und venezianischer Hand waren.


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
[https://inducks.org/story.php?c=W+US+++10-02 Die Geschichte im Inducks]
*[https://inducks.org/story.php?c=W+US+++10-02 Die Geschichte im Inducks]
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Alchemie Mehr über die Alchemie in der Wikipedia]
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Stein_der_Weisen Der Stein der Weisen in der Wikipedia]
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Dsch%C4%81bir_ibn_Hayy%C4%81n Gabir Ibn Hajan in der Wikipedia]
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Minoische_Kultur Die minoische Kultur in der Wikipedia]
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Theseus Theseus in der Wikipedia]
 
[[Kategorie:Comicgeschichte]]
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