Bürgermeister: Unterschied zwischen den Versionen
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Auffallend ist in diesem Zusammenhang, dass Schweinsfiguren in der Tradition von [[Carl Barks]] meistens Bösewichte verkörpern. Hinter dem Schweinegesicht und dem Bauchumfang lässt sich ggf. eine unterschwelliger Spott am Typus eines Politikers im Allgemeinen vermuten. Der Bürgermeister macht sich generell Sorgen um seine Wiederwahl und handelt oft ausschließlich aus diesem Motiv heraus. Folglich treten rationale Argumente bei den Erwägungen des Bürgermeisters nicht selten in den Hintergrund. | Auffallend ist in diesem Zusammenhang, dass Schweinsfiguren in der Tradition von [[Carl Barks]] meistens Bösewichte verkörpern. Hinter dem Schweinegesicht und dem Bauchumfang lässt sich ggf. eine unterschwelliger Spott am Typus eines Politikers im Allgemeinen vermuten. Der Bürgermeister macht sich generell Sorgen um seine Wiederwahl und handelt oft ausschließlich aus diesem Motiv heraus. Folglich treten rationale Argumente bei den Erwägungen des Bürgermeisters nicht selten in den Hintergrund. | ||
Obwohl meist wohlwollend und freigiebig zeigt der Bürgermeister von Zeit zu Zeit dennoch auch eine aggressive und kämpferische Seite – vor allem dann, wenn er einen Disput mit dem Multimilliardär [[Dagobert Duck]] ausficht. Als größter und wichtigster Steuerzahler der Stadt wird Onkel Dagobert immer wieder eine exponierte Stellung zuteil, aus der häufig ein nicht zu unterschätzendes Abhängigkeitsverhältnis resultiert. Einerseits ist der Bürgermeister und seine Stadt auf die hohen Steuerzahlungen des reichsten Mannes der Welt angewiesen, andererseits ist das Stadtoberhaupt aber auch darum bemüht, es sich nicht auf Dauer mit Onkel Dagobert zu verscherzen. Dieser betrachtet kommunale Institutionen zeitweise als sein Privateigentum, da er den Großteil durch seine Steuern finanziert hat. In einer Vielzahl von Geschichten versucht Onkel Dagobert, die ihm aufgebürdete Steuerlast zu umgehen, was nicht selten dazu führt, dass sich zwischen beiden Parteien ein kreativ ausgefochtener Konflikt entbrennt (siehe dazu beispielsweise ''Flucht nach Duckland'' ([[LTB 373]]), ''Onkel Dagoberts Steuerparadies'' ([[LTB 461]]) oder ''Der Kaiser von Talerhausen'' ([[LTB 467]], [[LTB Spezial 100]] | Obwohl meist wohlwollend und freigiebig zeigt der Bürgermeister von Zeit zu Zeit dennoch auch eine aggressive und kämpferische Seite – vor allem dann, wenn er einen Disput mit dem Multimilliardär [[Dagobert Duck]] ausficht. Als größter und wichtigster Steuerzahler der Stadt wird Onkel Dagobert immer wieder eine exponierte Stellung zuteil, aus der häufig ein nicht zu unterschätzendes Abhängigkeitsverhältnis resultiert. Einerseits ist der Bürgermeister und seine Stadt auf die hohen Steuerzahlungen des reichsten Mannes der Welt angewiesen, andererseits ist das Stadtoberhaupt aber auch darum bemüht, es sich nicht auf Dauer mit Onkel Dagobert zu verscherzen. Dieser betrachtet kommunale Institutionen zeitweise als sein Privateigentum, da er den Großteil durch seine Steuern finanziert hat. In einer Vielzahl von Geschichten versucht Onkel Dagobert, die ihm aufgebürdete Steuerlast zu umgehen, was nicht selten dazu führt, dass sich zwischen beiden Parteien ein kreativ ausgefochtener Konflikt entbrennt (siehe dazu beispielsweise ''Flucht nach Duckland'' ([[LTB 373]]), ''Onkel Dagoberts Steuerparadies'' ([[LTB 461]]) oder ''Der Kaiser von Talerhausen'' ([[LTB 467]], [[LTB Spezial 100]]). In ''Umzugsunternehmen PK'' ([[LTB 451]]) lässt sich der Bürgermeister, der ausschließlich an seine Wiederwahl denkt, insgeheim von Onkel Dagobert für dessen Zwecke einspannen. | ||
In ''Schlacht um Entenhausen'' (u.a. [[LTB 378]]) wird der Bürgermeister wegen eines Notfalls aus seinem Angelurlaub zurückgeholt und ist ausschließlich in Freizeitkleidung zu sehen. Zuerst verweigert der Bürgermeister gegenüber dem rücksichtslosen General, das Militär im Stadtgebiet einzusetzen. Außerdem befürchtet er, dass bei dem Militäreinsatz die [[Emil-Erpel-Statue]] zerstört werden könnte und die Wähler ihm das niemals verzeihen würden. | In ''Schlacht um Entenhausen'' (u.a. [[LTB 378]]) wird der Bürgermeister wegen eines Notfalls aus seinem Angelurlaub zurückgeholt und ist ausschließlich in Freizeitkleidung zu sehen. Zuerst verweigert der Bürgermeister gegenüber dem rücksichtslosen General, das Militär im Stadtgebiet einzusetzen. Außerdem befürchtet er, dass bei dem Militäreinsatz die [[Emil-Erpel-Statue]] zerstört werden könnte und die Wähler ihm das niemals verzeihen würden. | ||
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==Wahl und Aufgaben== | ==Wahl und Aufgaben== | ||
[[Datei:Buergermeister LTB 463-5.jpg|350px|mini| | [[Datei:Buergermeister LTB 463-5.jpg|350px|mini|rechts|Das selbstbewusste Stadtoberhaupt (© Egmont Ehapa)]] | ||
Der Bürgermeister hat auch in Entenhausen die ihm zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen. Er vertritt als regierendes Stadtoberhaupt die Bürgerinnen und Bürger und repräsentiert den Rat. In Entenhausen wird der Bürgermeister direkt gewählt. | Der Bürgermeister hat auch in Entenhausen die ihm zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen. Er vertritt als regierendes Stadtoberhaupt die Bürgerinnen und Bürger und repräsentiert den Rat. In Entenhausen wird der Bürgermeister direkt gewählt. | ||
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Auch in ''Gesetzeslücken'' (u.a. [[LTB 433]]) wird das Amt des Bürgermeister auf Idee des Stadtrats für eine Woche auf eine andere Person übertragen. Die Wahl erfolgt nicht demokratisch, sondern per Zufallsverfahren per Los im Gegenwert von einem Taler. Ausgerechnet [[Opa Knack]] besitzt das Gewinnerlos und zieht mit seinen Panzerknackern in das Rathaus ein, während der echte Bürgermeister zum Angeln fährt. In dieser Geschichte beweist der Bürgermeister große Sachkenntnis, IT-Kompetenzen und ist mehrfach in Sorge um das Wohl der Stadt, da der Gewinner der Lotterie seine Macht missbrauchen könnte, was auch tatsächlich geschieht. | Auch in ''Gesetzeslücken'' (u.a. [[LTB 433]]) wird das Amt des Bürgermeister auf Idee des Stadtrats für eine Woche auf eine andere Person übertragen. Die Wahl erfolgt nicht demokratisch, sondern per Zufallsverfahren per Los im Gegenwert von einem Taler. Ausgerechnet [[Opa Knack]] besitzt das Gewinnerlos und zieht mit seinen Panzerknackern in das Rathaus ein, während der echte Bürgermeister zum Angeln fährt. In dieser Geschichte beweist der Bürgermeister große Sachkenntnis, IT-Kompetenzen und ist mehrfach in Sorge um das Wohl der Stadt, da der Gewinner der Lotterie seine Macht missbrauchen könnte, was auch tatsächlich geschieht. | ||
[[Datei:LTB 473-7.jpg|300px|mini|links|Der Bürgermeister in ''Kampf der Kulturen'' ([[LTB 473]]) (© Egmont Ehapa)]] | |||
Als Leiter der Verwaltung ist der Bürgermeister in vollem Umfang eigenverantwortlich und Dienstherr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Das bekommen einige Angestellte als Quasi-Untergebene des Bürgermeisters häufig zu spüren. Des Weiteren hat der Bürgermeister volle Entscheidungsfreiheit über die Geschäftsverteilung und die innere Organisation der Entenhausener Verwaltung. Nicht selten erlässt er Beschlüsse im Alleingang, revidiert vorherige Entscheidungen anderer Amtsträger oder beruft sich (meist auf Rat eines Sekretärs) auf sehr alte Rechtsgrundlagen. Als dringend Arbeitskräfte zum Bau eines Abwasserkanals benötigt werden, beruft sich der Bürgermeister in ''Vier Handbreit Glück'' ([[LTB 471]]) auf eine alte Verordnung aus dem Jahr 1791, die es ihm gestattet, „Herumtreiber“ ohne festen Beruf für Zwangsarbeiten zu verpflichten. In ''Kampf der Kulturen'' ([[LTB 473]]) zitiert der Bürgermeister eine „Entenhausener Stadtchronik der Gesetze und Verordnungen“, um Onkel Dagobert in die Pflicht zu nehmen. | Als Leiter der Verwaltung ist der Bürgermeister in vollem Umfang eigenverantwortlich und Dienstherr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Das bekommen einige Angestellte als Quasi-Untergebene des Bürgermeisters häufig zu spüren. Des Weiteren hat der Bürgermeister volle Entscheidungsfreiheit über die Geschäftsverteilung und die innere Organisation der Entenhausener Verwaltung. Nicht selten erlässt er Beschlüsse im Alleingang, revidiert vorherige Entscheidungen anderer Amtsträger oder beruft sich (meist auf Rat eines Sekretärs) auf sehr alte Rechtsgrundlagen. Als dringend Arbeitskräfte zum Bau eines Abwasserkanals benötigt werden, beruft sich der Bürgermeister in ''Vier Handbreit Glück'' ([[LTB 471]]) auf eine alte Verordnung aus dem Jahr 1791, die es ihm gestattet, „Herumtreiber“ ohne festen Beruf für Zwangsarbeiten zu verpflichten. In ''Kampf der Kulturen'' ([[LTB 473]]) zitiert der Bürgermeister eine „Entenhausener Stadtchronik der Gesetze und Verordnungen“, um Onkel Dagobert in die Pflicht zu nehmen. | ||