LTB 143: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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{{hl}} [[Adaption|Literaturadaptionen]] haben im Lustigen Taschenbuch von jeher einen großen Stellenwert. Hier handelt es sich nun um eine extralange, kindgerechte und "disneyfizierte" Version des legendären Romans ''Die Elenden'' von Victor Hugo (der übrigens auch die ebenfalls bereits "disneyfizierte" literarische Vorlage für den berühmten Zeichentrickfilm ''[[Der Glöckner von Notre Dame]]'' verfasste), heutzutage auch besonders bekannt als Musicalversion ''Les Miserables''. Diesem Comic ist auch zurecht [[Das Geheimnis der Silberleuchter|ein eigener Artikel]] gewidmet worden, gilt sie doch als eine der besten Literaturparodien, die Entenhausen bislang zu bieten hatte. | {{hl}} [[Adaption|Literaturadaptionen]] haben im Lustigen Taschenbuch von jeher einen großen Stellenwert. Hier handelt es sich nun um eine extralange, kindgerechte und "disneyfizierte" Version des legendären Romans ''Die Elenden'' von Victor Hugo (der übrigens auch die ebenfalls bereits "disneyfizierte" literarische Vorlage für den berühmten Zeichentrickfilm ''[[Der Glöckner von Notre Dame]]'' verfasste), heutzutage auch besonders bekannt als Musicalversion ''Les Miserables''. Diesem Comic ist auch zurecht [[Das Geheimnis der Silberleuchter|ein eigener Artikel]] gewidmet worden, gilt sie doch als eine der besten Literaturparodien, die Entenhausen bislang zu bieten hatte. | ||
Hier stimmt einfach alles: Angefangen von der hübschen Rahmenhandlung über Carpis gewohnt sensationellen Zeichnungen (ein wahrer Altmeister war hier am Werk - und das nicht nur zeichnerisch, auch die Story stammt aus seiner Feder) bis hin zur tollen Besetzung der Charaktere mit allerlei bekannten Gesichtern aus dem Duck-Universum plus mit [[Kater Karlo]] und [[Trudi]] zwei Gästen aus dem Maus-Universum, die passenderweise das fiese Halunken-Ehepaar Thénadier mimen dürfen. Die weiteren Schurkenrollen sind mit den [[Panzerknacker]]n als Gebrüder Rauhbein und [[Klaas Klever]] als Napoleons Sekretär Canard ebenso treffsicher besetzt: Sie sorgen für die benötigte Spannung. In den weiteren Rollen: Dagobert als Protagonist Dagojean (der insgesamt wohl etwas gutherziger und weniger knausriger charakterisiert ist als Dagobert üblicherweise), [[Donald]] als armer Dichter Donaldius, Tick, Trick und Track als bauernschlaue Straßenjungs und [[Daisy]] als Dagojeans geliebte Adoptivtochter Cosette. Für ganz besondere Spannung und Unterhaltung sorgt der von Carpi erfundene und nur selten zum Einsatz kommende Rabenvogel [[Yanez]] als Inspektor | Hier stimmt einfach alles: Angefangen von der hübschen Rahmenhandlung über Carpis gewohnt sensationellen Zeichnungen (ein wahrer Altmeister war hier am Werk - und das nicht nur zeichnerisch, auch die Story stammt aus seiner Feder) bis hin zur tollen Besetzung der Charaktere mit allerlei bekannten Gesichtern aus dem Duck-Universum plus mit [[Kater Karlo]] und [[Trudi]] zwei Gästen aus dem Maus-Universum, die passenderweise das fiese Halunken-Ehepaar Thénadier mimen dürfen. Die weiteren Schurkenrollen sind mit den [[Panzerknacker]]n als Gebrüder Rauhbein und [[Klaas Klever]] als Napoleons Sekretär Canard ebenso treffsicher besetzt: Sie sorgen für die benötigte Spannung. In den weiteren Rollen: Dagobert als Protagonist Dagojean (der insgesamt wohl etwas gutherziger und weniger knausriger charakterisiert ist als Dagobert üblicherweise), [[Donald]] als armer Dichter Donaldius, Tick, Trick und Track als bauernschlaue Straßenjungs und [[Daisy]] als Dagojeans geliebte Adoptivtochter Cosette. Für ganz besondere Spannung und Unterhaltung sorgt der von Carpi erfundene und nur selten zum Einsatz kommende Rabenvogel [[Yanez]] als Inspektor Javert, dem unerbitterlichen Vertreter des Gesetzes, der Dagojean getreu der Buchvorlage gnadenlos auf Schritt und Tritt verfolgt. Diese Figur hat hier eine für Disney-Comics eher ungewöhnliche Präsenz und Bedrohlichkeit (auch wenn die Endkonfrontation harmonischer und kinderfreundlicher ausgeht als im Original von Hugo). Überhaupt wurde hier ein guter Mittelweg zwischen dem typischen kinderfreundlichen Ton der Duck-Comics und der eher düsteren, poetischen Grundstimmung des Romans gefunden, wodurch sich eine ganz eigene, ungewohnte Grundstimmung ergibt. Ungewöhnlich für einen Comic mit den Ducks ist beispielsweise, dass sich die Handlung über einen Zeitrahmen von etwa zehn Jahren erstreckt, was Cosette erlaubt, im Verlaufe der Geschichte von einem kleinen Mädchen zu einer erwachsenen jungen Frau heranzureifen. Der disneytypische Humor kommt bei aller Armosphäre und Spannung auch nicht zu kurz, wirkt aber auch nicht unpassend, sondern wird behutsam und treffsicher eingewoben, beispielsweise bei Dagojeans Versuchen, Jarvet zu entkommen oder wenn die Gebrüder Rauhbein in Dagojeans Wohnung vordringen. | ||
Insgesamt bleibt nur zu sagen: Definitiv ein einzigartiges Meisterwerk unter den Disney-Comics, von denen ja bislang schon zahlreiche im Lustigen Taschenbuch erschienen sind. Inhaltlich und zeichnerisch hat Carpi hier eine tolle Geschichte erschaffen, die mich schon als Kind beeindruckt hat und nichts an ihrer Wirkung eingebußt hat. '''Top++'''. [[Benutzer:Professor von Quack|Professor von Quack]] ([[Benutzer Diskussion:Professor von Quack|Diskussion]]) 16:13, 21. Jul. 2023 (CEST) | Insgesamt bleibt nur zu sagen: Definitiv ein einzigartiges Meisterwerk unter den Disney-Comics, von denen ja bislang schon zahlreiche im Lustigen Taschenbuch erschienen sind. Inhaltlich und zeichnerisch hat Carpi hier eine tolle Geschichte erschaffen, die mich schon als Kind beeindruckt hat und nichts an ihrer Wirkung eingebußt hat. '''Top++'''. [[Benutzer:Professor von Quack|Professor von Quack]] ([[Benutzer Diskussion:Professor von Quack|Diskussion]]) 16:13, 21. Jul. 2023 (CEST) |