Die glorreichen sieben (minus vier) Caballeros: Unterschied zwischen den Versionen
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== Handlung == | == Handlung == | ||
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Señor Martinez, das Lama und der Ochse haben bereits den Indianerstamm schachmatt gesetzt. Die Indianer sind froh, dass der Häuptling verschwunden ist und sie keine Tiere mehr fangen müssen. Sie überlassen die Halskette Panchito. Damit kann er sich endlich eine kleine Ranch in Mexiko für sich und Señor Martinez leisten. José wiederum hat ausgebuchte Shows, denn er kann mit dem Ruhm der Entdeckung der Stadt Ophir werben. Und Donald? Er hat sein Lächeln wiedergefunden. Die drei singen an der Uferpromenade von Copacabana. | Señor Martinez, das Lama und der Ochse haben bereits den Indianerstamm schachmatt gesetzt. Die Indianer sind froh, dass der Häuptling verschwunden ist und sie keine Tiere mehr fangen müssen. Sie überlassen die Halskette Panchito. Damit kann er sich endlich eine kleine Ranch in Mexiko für sich und Señor Martinez leisten. José wiederum hat ausgebuchte Shows, denn er kann mit dem Ruhm der Entdeckung der Stadt Ophir werben. Und Donald? Er hat sein Lächeln wiedergefunden. Die drei singen an der Uferpromenade von Copacabana. | ||
== Entstehungsgeschichte und Bezüge == | |||
[[Don Rosa]] hatte einige Jahre vor dieser Geschichte die drei Caballeros wieder auftreten lassen (siehe ''[[Die Rückkehr der drei Caballeros]]''). Den Lesern hatte die Geschichte sehr gefallen und so kam Don Rosa nicht darum herum, ein weiteres Abenteuer mit Donald, Panchito und José zu schreiben. Dieses sollte allerdings in Brasilien stattfinden und in Rio beginnen, weil die vorherige Geschichte bereits in Panchitos Mexiko spielte. Don Rosa wollte die Geschichte nicht im Amazonas-Urwald ansiedeln, da dieser ständig mit Brasilien assoziiert wird, das Land jedoch noch viel mehr bietet. Bei seinen Recherchen nach einem Schatz, auf dessen Spur er seine Helden schicken konnte, stieß er auf „Dokument 512“ und Colonel Percy Fawcett (siehe unten).<ref name="Rosa 169">[[Don Rosa]]: Die Rückkehr des Caballero-Zeichners. In: [[Don Rosa Collection 9]], S. 169.</ref> | |||
Beim Zeichnen der Geschichte bemühte Don sich, möglichst authentisch die Situation Rios in den 1950ern wiederzugeben, weil seine Geschichten ja in dieser Zeit spielen. Er fand auch Bilder der Seilbahngarnituren, jedoch keine der Seilbahnstationen und war so gezswungen, die Garnituren der 50er an den aktuellen Stationen ankommen zu lassen. Bei dem Panel der fahrenden Gondel machte er zudem einen Fehler: Er vergaß im Hintergrund Rio einzuzeichnen.<ref name="Rosa 170">[[Don Rosa]]: Die Rückkehr des Caballero-Zeichners. In: [[Don Rosa Collection 9]], S. 170.</ref> | |||
Für die Geschichte verwendete Don Rosa eine Figur aus seinem frühen Pertwillaby-Papers-Abenteuer „Lost in (an Alternate Section of) the Andes“: den verbrecherischen Häuptling. Für diesen hatte er in der Geschichte ''[[Der Sohn der Sonne]]'', die ein Remake der Pertwillaby-Episode war, keine Verwendung gefunden. Hierher passte er aber gut.<ref name="Rosa 170"/> | |||
Der Titel der Geschichte basiert auf dem Western „Die glorreichen Sieben“, den Don Rosa bereits in ''[[Der Rächer von Windy City]]'' persiflierte. | |||
== Hintergrund == | |||
=== Die Minen von Ophir === | |||
Ophir ist ein sagenhaftes, in der Bibel erwähntes Land voll mit Gold, aus dem König Salomon seinen Reichtum gewonnen haben soll. Die entsprechenden Bibelpassagen verweisen zudem auf die Königin von Saba und den phönizischen König Hiram von Tyros, der Salomon bei seinen Fahrten nach Ophir und beim Bau des Jerusalemer Tempels unterstützt haben soll. | |||
Ophir wurde über die Jahrhunderte mehrfach zu lokalisieren versucht, meist in Ostafrika (entweder Simbabwe oder Mosambik). Andere Vorschläge lauteten Indien und sogar Amerika. Der Theologe Benito Arias Montano schlug 1571 vor, Ophir in Peru zu finden.<ref>[https://en.wikipedia.org/wiki/Ophir#Americas Artikel in der englischen Wikipedia]</ref> Don Rosa spielt in seiner Geschichte im Original mit einer Weiterentwicklung des Namens. Aus „mines of Ophir“ werden „mines of fear“ – also Minen der Angst. In der Übersetzung funktioniert dies natürlich nicht. | |||
=== Dokument 512 === | |||
Das von Don Rosa erwähnte Dokument 512, das von der Entdeckung einer verschollenen Stadt in Brasilien berichtet, gibt es tatsächlich und wird heute im Nationalarchiv aufbewahrt. Der bericht einer unbekannten Expedition kann entnommen werden, dass die Teilnehmer nur durch Zufall einen gepflasterten Weg gefunden hatten, der durch einen Berg durch zu einer Stadt mit zahlreichen, sehr ähnlich aussehenden Häusern führte. am einzigen Eingang zur Stadt befand sich ein großes Tor, das so aussah, wie es Don Rosa darstellt. Auf dem Tor und in der Stadt waren Inschriften, die die Expeditionsteilnehmer nicht entziffern konnten. Am Ende der Stadt befand sich ein Wasserfall und in der Nähe Gräber, es handelte sich also um eine Friedhofszone. Die Wiederentdeckung des zu diesem Zeitpunkt bereits stellenweise verrotteten Dokuments erfolgte 1839 (und nicht, wie von Don Rosa angegeben, 1865). Außerdem soll sich die Stadt in Bahia und nicht in Mato Grosso befunden haben.<ref name="pt">[https://pt.wikipedia.org/wiki/Manuscrito_512 Artikel über das Manuskript in der portugiesischen Wikipedia</ref> | |||
Don Rosa gibt an, dass im Dokument von einer Stadt im phönizischen Stil berichtet wird.<ref name="Rosa 169"/> Die in Manuskript 512 überlieferten Inschriften aus der Stadt wurden bereits in dieser Richtung gedeutet, bzw. als Form des Ägyptischen interpretiert.<ref name="pt"/> | |||
=== Colonel Percy Fawcett === | |||
Percy Fawcett war Offizier des britischen Auslandsgeheimdienstes und führte zahlreiche Expeditionen durch. Bei seinen ersten Reisen ging es noch um Fragen der Landvermessung in Südamerika, besonders im unerforschten Mato-Grosso-Gebiet. Bald widmete sich Fawcett allerdings zusätzlich nach einer verschollenen Stadt, die er „Z“ nannte. Zunächst meinte er, sie sei im Amazonas-Gebiet zu finden, später lokalisierte er sie südlicher, in der Region Mato Grosso. Legenden von solchen verschollenen Städten in Südamerika (siehe auch weiter oben) hatte es bereits früher gegeben. Nicht zuletzt Eldorado ist ein Beispiel dafür. Fawcett war auch der erste, der behauptete, Dinosaurier in Südamerika gesehen zu haben. Seine Berichte vor der Royal Society wurden von seinem Freund Arthur Conan Doyle als Inspiration für seinen Roman ''Die vergessene Welt'' genommen. Der Protagonist Professor Challenger ist Fawcett nachgebildet. Ein weiterer Bekannter Fawcetts war H. Rider Haggard, der von ihm anleihen für seine Alan-Quatermain-Geschichten nahm. Und nicht zuletzt [[Indiana Jones]] basiert auf diesem großen Entdeckungsreisenden.<ref name="Rosa 170"/><ref> Øystein Sørensen: Ein Offizier und drei Kavaliere. In: [[Don Rosa Collection 9]], S. 132.</ref> | |||
Fawcett verschwand 1925 auf seiner letzten Expedition spurlos in Brasilien, über sein Ende ranken sich ebenfalls Legenden. | |||
== Veröffentlichungen == | == Veröffentlichungen == |