Qualitative Phasen des Lustigen Taschenbuchs: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach einem Rausch an guten Geschichten und Büchern begann der schleichende Niedergang der Qualität. Ab [[LTB 229]] änderte sich langsam aber sicher so einiges und das nicht zum Besseren. [[Harald Saalbach]] war zu dieser Zeit Chefredakteur (bis [[LTB 292]], arbeitete aber zuvor schon lange als Redakteur. Ab [[LTB 293]] übernahm [[Peter Höpfner]] das Zepter. Ab den 230iger Ausgaben änderte sich auch das Cover markant und wurde von [[Josep Tello Gonzalez]] gezeichnet. Außerdem zogen immer mehr dänische Geschichte ins LTB ein, die Mausgeschichten, die in den skandinavischen Ländern nicht so populär waren und sind, wurden durch Duckgeschichten verdrängt. Gelungene Serien wie die [[Zeitmaschinen-Geschichten]] fanden immer weniger und irgendwann gar keinen Platz mehr. Das qualitative Ende kam dann durch dänische Serien wie ''[[O.M.A.]]'' und andere dänische Geschichten ohne Qualitätsansprüche. Ende der 1990iger änderten die Skandinavier das Konzept der Figur [[Micky Maus]] gänzlich und erschufen den [[TAFKAMM|Kasperlmicky]]. Als diese Geschichten dann den Einzug ins LTB schafften, war das Buch für viele zeitweise unlesbar. Als Paradebeispiel gilt die wohl schlechteste Disney-Comic-Geschichte aller Zeiten: ''[[Angriff der Riesenpinguine]]''. Doch auch die dänischen Duckgeschichten standen dieser oft um nichts nach. Eine ganze Reihe an Zeichnern und Autoren lösen bei Lesern heute noch Schaudern aus. So gelten die Künstler [[Mark und Laura Shaw|Shaws]], [[Pat & Carol McGreal|McGreals]], [[Bancells]], [[Miguel Fernandez Martinez|Miguel]] oder [[Xavier Vives Mateu]] heute noch als toxisch. Auch [[Flemming Andersen|Andersen]] wurde von vielen immer stärker kritisiert, auch wenn seine ersten Werke durchaus gelungen waren und in der Hochphase des LTB publiziert wurden. Heute gilt das [[LTB 329]] – „Unter Hypnose“ als das schlechteste LTB aller Zeiten.<ref>https://www.comicforum.de/showthread.php?68834-schlechtestes-LTB</ref><ref>https://www.comicforum.de/showthread.php?63355-Das-SCHLECHTESTE-LTB-aller-Zeiten</ref><ref>https://forum.fieselschweif.de/thread-511.html</ref> | Nach einem Rausch an guten Geschichten und Büchern begann der schleichende Niedergang der Qualität. Ab [[LTB 229]] änderte sich langsam aber sicher so einiges und das nicht zum Besseren. [[Harald Saalbach]] war zu dieser Zeit Chefredakteur (bis [[LTB 292]]), arbeitete aber zuvor schon lange als Redakteur. Ab [[LTB 293]] übernahm [[Peter Höpfner]] das Zepter. Ab den 230iger Ausgaben änderte sich auch das Cover markant und wurde von [[Josep Tello Gonzalez]] gezeichnet. Außerdem zogen immer mehr dänische Geschichte ins LTB ein, die Mausgeschichten, die in den skandinavischen Ländern nicht so populär waren und sind, wurden durch Duckgeschichten verdrängt. Gelungene Serien wie die [[Zeitmaschinen-Geschichten]] fanden immer weniger und irgendwann gar keinen Platz mehr. Das qualitative Ende kam dann durch dänische Serien wie ''[[O.M.A.]]'' und andere dänische Geschichten ohne Qualitätsansprüche. Ende der 1990iger änderten die Skandinavier das Konzept der Figur [[Micky Maus]] gänzlich und erschufen den [[TAFKAMM|Kasperlmicky]]. Als diese Geschichten dann den Einzug ins LTB schafften, war das Buch für viele zeitweise unlesbar. Als Paradebeispiel gilt die wohl schlechteste Disney-Comic-Geschichte aller Zeiten: ''[[Angriff der Riesenpinguine]]''. Doch auch die dänischen Duckgeschichten standen dieser oft um nichts nach. Eine ganze Reihe an Zeichnern und Autoren lösen bei Lesern heute noch Schaudern aus. So gelten die Künstler [[Mark und Laura Shaw|Shaws]], [[Pat & Carol McGreal|McGreals]], [[Bancells]], [[Miguel Fernandez Martinez|Miguel]] oder [[Xavier Vives Mateu]] heute noch als toxisch. Auch [[Flemming Andersen|Andersen]] wurde von vielen immer stärker kritisiert, auch wenn seine ersten Werke durchaus gelungen waren und in der Hochphase des LTB publiziert wurden. Heute gilt das [[LTB 329]] – „Unter Hypnose“ als das schlechteste LTB aller Zeiten.<ref>https://www.comicforum.de/showthread.php?68834-schlechtestes-LTB</ref><ref>https://www.comicforum.de/showthread.php?63355-Das-SCHLECHTESTE-LTB-aller-Zeiten</ref><ref>https://forum.fieselschweif.de/thread-511.html</ref> | ||
Die Bücher jener Zeit erhielten kaum noch positive Resonanz. Geschichten, die heute noch positiv im Gedächtnis geblieben sind, sucht man lange. Dazu kam, dass die Geschichten immer kürzer wurden und die Bücher vorwiegend mit noch dazu meist unwitzigen Gaggeschichten befüllt wurden. Der Unmut zum Produkt LTB wurde über die Jahre immer stärker und so durfte sich der Chefredakteur [[Peter Höpfner]] viel Kritik von Fans anhören. Es wurde sogar eine Petition von Fans gestartet, die sich wieder den alten Micky wünschte. Das Problem dabei lag gar nicht in Deutschland, sondern in der Zentrale des Verlages, in Dänemark. Das LTB war nicht mehr eine rein deutschsprachige Publikation, sondern wurde schon einige Jahre in Dänemark für den skandinavischen Raum (außer Finnland) kompiliert. So wurde eine inoffizielle Produktformel eingeführt, die wohl die Wurzel allen Übels war und ist<ref>https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/disney-comics-geheime-produktformel-das-ltb-wird-50/20401992.html</ref>. Neben einer zwingenden [[Phantomias]]-Geschichte, nur noch einer [[Maus]] und vorwiegend dänischen Geschichten, wurden die Geschichten auch immer kürzer. Masse statt Klasse war nun die Devise. Das Produkt musste nun in einem wesentlich größeren Gebiet Anklang finden. Geschichten, die in einem Egmont-Land publiziert wurden, waren „geblockt“, durften also für längeren Zeitraum nicht mehr in der Hauptreihe erscheinen. Wenn also zum Beispiel eine gute Geschichte bereits in Dänemark erschienen war, durfte diese nicht mehr ins LTB kommen. Dafür kamen in Deutschland immer mehr Nebenreihen auf den Markt. Erst durch Interventionen der Leser änderte sich die Qualität langsam wieder. Etwa ab Mitte der 300er Ausgaben war eine leichte Verbesserung spürbar. Im Jahr 2007 verkündete Peter Höpfner, dass das Projekt [[Tafkamm|Kurzhosenmicky]] eingestellt worden sei. Eine Erleichterung in den Foren war deutlich zu vernehmen. Das Ende dieser Phase ist nicht eindeutig zu deklarieren, [[LTB 345]] eignet sich wohl recht gut dafür, da ab [[LTB 346]] häufiger Geschichten von [[Casty]] gedruckt wurden. Laut Statistik folgten aber noch viele weitere schlechte LTB. | Die Bücher jener Zeit erhielten kaum noch positive Resonanz. Geschichten, die heute noch positiv im Gedächtnis geblieben sind, sucht man lange. Dazu kam, dass die Geschichten immer kürzer wurden und die Bücher vorwiegend mit noch dazu meist unwitzigen Gaggeschichten befüllt wurden. Der Unmut zum Produkt LTB wurde über die Jahre immer stärker und so durfte sich der Chefredakteur [[Peter Höpfner]] viel Kritik von Fans anhören. Es wurde sogar eine Petition von Fans gestartet, die sich wieder den alten Micky wünschte. Das Problem dabei lag gar nicht in Deutschland, sondern in der Zentrale des Verlages, in Dänemark. Das LTB war nicht mehr eine rein deutschsprachige Publikation, sondern wurde schon einige Jahre in Dänemark für den skandinavischen Raum (außer Finnland) kompiliert. So wurde eine inoffizielle Produktformel eingeführt, die wohl die Wurzel allen Übels war und ist<ref>https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/disney-comics-geheime-produktformel-das-ltb-wird-50/20401992.html</ref>. Neben einer zwingenden [[Phantomias]]-Geschichte, nur noch einer [[Maus]] und vorwiegend dänischen Geschichten, wurden die Geschichten auch immer kürzer. Masse statt Klasse war nun die Devise. Das Produkt musste nun in einem wesentlich größeren Gebiet Anklang finden. Geschichten, die in einem Egmont-Land publiziert wurden, waren „geblockt“, durften also für längeren Zeitraum nicht mehr in der Hauptreihe erscheinen. Wenn also zum Beispiel eine gute Geschichte bereits in Dänemark erschienen war, durfte diese nicht mehr ins LTB kommen. Dafür kamen in Deutschland immer mehr Nebenreihen auf den Markt. Erst durch Interventionen der Leser änderte sich die Qualität langsam wieder. Etwa ab Mitte der 300er Ausgaben war eine leichte Verbesserung spürbar. Im Jahr 2007 verkündete Peter Höpfner, dass das Projekt [[Tafkamm|Kurzhosenmicky]] eingestellt worden sei. Eine Erleichterung in den Foren war deutlich zu vernehmen. Das Ende dieser Phase ist nicht eindeutig zu deklarieren, [[LTB 345]] eignet sich wohl recht gut dafür, da ab [[LTB 346]] häufiger Geschichten von [[Casty]] gedruckt wurden. Laut Statistik folgten aber noch viele weitere schlechte LTB. |