Qualitative Phasen des Lustigen Taschenbuchs: Unterschied zwischen den Versionen
McDuck (Diskussion | Beiträge) K →Phasen des Aufschwungs und der Stagnation: ich nehme an, du meinst den Maskierten Maler. Die erste Geschichte mit Sergei wurde bereits in LTB 249 veröffentlicht |
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Nach dem Tiefpunkt folgt ein Aufschwung. So auch bei den Lustigen Taschenbüchern. Kleinere aber nicht unbedeutende Änderungen versprachen Besserung und den leidgequälten Lesern Linderung. So fand ein neuer Autor & Zeichner mit [[LTB 344]] Einzug ins LTB: [[Casty]], noch heute einer der beliebtesten Autoren, der dann ab [[LTB 346]] häufiger anzutreffen war. Dänische Kurzhosen-Geschichten wurden seltener und dafür die besseren italienischen Geschichten häufiger. Eine weitere Verbesserung war, dass regelmäßig klassische Geschichten von beispielsweise [[Scarpa]] oder [[Carpi]] abgedruckt wurden. So wurde eine weitere Zielgruppe bedient, die Erwachsenen. Jedoch blieb die Produktformel, die Zentralisierung durch Dänemark und das Sperren von Geschichten. So wurden zwar Verbesserungen durchgeführt, aber die Qualität von früher nie mehr erreicht. Es sollte noch ein Weilchen dauern, bis sich die zweite Maus-Geschichte durchsetzte. Wobei man bedenken muss, dass auch viele Bücher dieser Phase noch zu den am schlechtesten bewerteten gehören. Die schwankende Qualität und Verkürzung der italienischen Geschichten, ist wohl auch auf den Wechsel des italienischen Verlages geschuldet. [[Mondadori]] verlor einige Jahre zuvor die Lizenz an [[Disney Italia]], was wohl auch ein Grund dafür war, dass die italienischen Geschichten wesentlich kürzer wurden. | Nach dem Tiefpunkt folgt ein Aufschwung. So auch bei den Lustigen Taschenbüchern. Kleinere aber nicht unbedeutende Änderungen versprachen Besserung und den leidgequälten Lesern Linderung. So fand ein neuer Autor & Zeichner mit [[LTB 344]] Einzug ins LTB: [[Casty]], noch heute einer der beliebtesten Autoren, der dann ab [[LTB 346]] häufiger anzutreffen war. Dänische Kurzhosen-Geschichten wurden seltener und dafür die besseren italienischen Geschichten häufiger. Eine weitere Verbesserung war, dass regelmäßig klassische Geschichten von beispielsweise [[Scarpa]] oder [[Carpi]] abgedruckt wurden. So wurde eine weitere Zielgruppe bedient, die Erwachsenen. Jedoch blieb die Produktformel, die Zentralisierung durch Dänemark und das Sperren von Geschichten. So wurden zwar Verbesserungen durchgeführt, aber die Qualität von früher nie mehr erreicht. Es sollte noch ein Weilchen dauern, bis sich die zweite Maus-Geschichte durchsetzte. Wobei man bedenken muss, dass auch viele Bücher dieser Phase noch zu den am schlechtesten bewerteten gehören. Die schwankende Qualität und Verkürzung der italienischen Geschichten, ist wohl auch auf den Wechsel des italienischen Verlages geschuldet. [[Mondadori]] verlor einige Jahre zuvor die Lizenz an [[Disney Italia]], was wohl auch ein Grund dafür war, dass die italienischen Geschichten wesentlich kürzer wurden. | ||
Der Aufschwung blieb über einige Jahre gleichmäßig, neben den vorher genannten Verbesserungen wurden auch neue Serien wie ''[[DoppelDuck]]'' ab [[LTB 384]] eingeführt. Es sollte aber noch Jahre dauern, bis gelungene Serien wie ''[[Mickys Kunstgeschichte]]'', ''[[Die Legende des ersten Phantomias]]'' oder ''[[Kampf der Zauberer]]'' auch im deutschen Sprachraum veröffentlicht wurden. Die Geschichten wurden wieder besser und durch den Austausch mit den Fans konnte [[Peter Höpfner]] einige Vorschläge umsetzen und sogar Wunschgeschichten abdrucken. Womit der Verlag aber stark zu kämpfen hatte (was auch der zentralen Kompilierung in Dänemark geschuldet ist) war, dass die Reihenfolge von Geschichten teilweise willkürlich passierte. So tauchen plötzlich Figuren auf, deren Einführungsgeschichte dann erst auf Wunsch der Fans in einer der unzähligen Nebenreihen veröffentlicht wurde - zum Beispiel [[Tabea Trifftig]] oder [[ | Der Aufschwung blieb über einige Jahre gleichmäßig, neben den vorher genannten Verbesserungen wurden auch neue Serien wie ''[[DoppelDuck]]'' ab [[LTB 384]] eingeführt. Es sollte aber noch Jahre dauern, bis gelungene Serien wie ''[[Mickys Kunstgeschichte]]'', ''[[Die Legende des ersten Phantomias]]'' oder ''[[Kampf der Zauberer]]'' auch im deutschen Sprachraum veröffentlicht wurden. Die Geschichten wurden wieder besser und durch den Austausch mit den Fans konnte [[Peter Höpfner]] einige Vorschläge umsetzen und sogar Wunschgeschichten abdrucken. Womit der Verlag aber stark zu kämpfen hatte (was auch der zentralen Kompilierung in Dänemark geschuldet ist) war, dass die Reihenfolge von Geschichten teilweise willkürlich passierte. So tauchen plötzlich Figuren auf, deren Einführungsgeschichte dann erst auf Wunsch der Fans in einer der unzähligen Nebenreihen veröffentlicht wurde - zum Beispiel [[Tabea Trifftig]] oder den [[Maskierter Maler|Maskierten Maler]]. Auch mit durchgehenden Namen bei Figuren hat es der Verlag nicht so (so wechselt der Name einiger Figuren ständig, zum Beispiel bei [[Bruno Smart]] oder [[Peter Plauder]]). | ||
Die Verbesserungen jedoch etablierten sich, so wurde eine zweite Mausgeschichte eingeführt – meist jedoch ohne Maus, sondern mit Nebenfiguren wie [[Kommissar Hunter]], [[Inspektor Issel]] oder [[Steinbeiß]]. Der Abdruck der klassischen Geschichte hingegen wurde mehr oder weniger wortlos abgeschafft. Am deutlichsten merkte man die Verbesserung hinsichtlich der Mausgeschichten, da kaum noch dänische Kurzhosenmicky-Geschichten Einzug ins Buch fanden. Der deutsche Verlag, damals noch Ehapa, hatte wohl viel Mitsprachrecht, musste sich dann aber doch immer wieder dem dänischen Mutterkonzern beugen. Dieses Problem haben alle Unternehmen, die irgendwann zu groß werden. Kleiner und regionaler können sie besser auf die Kunden eingehen und sich unkonventioneller – aber einer bestimmten Größe ist das aber alleine durch die Komplexität nicht mehr zu bewerkstelligen. Die Produktformel blieb, jedoch wurden einige Verbote aufgehoben. So durften auch [[Primus von Quack]] und [[Dussel]] wieder in Geschichten auftauchen, was der Vielschichtigkeit der Geschichten guttat. Der Verlag versuchte nun gute Geschichten, die in der Hauptreihe nicht erscheinen durften, vermehrt in Nebenreihen abzudrucken. So begann Mitte und Ende der 2000er ein enormer Anstieg der [https://de.wikipedia.org/wiki/Lustiges_Taschenbuch#Nebenreihen Nebenreihen]. Das wird zwar von den meisten Fans sehr kritisch wahrgenommen und häufig wird auch darüber gescherzt oder über Kannibalismus durch zu viele Reihen gesprochen, jedoch ist das eine typische Marktverdrängungsstrategie. Dadurch soll der Mitbewerb kurzgehalten werden. Der Vorteil für die Leser ist es, so in das Lesevergnügen vieler ausgezeichneter Geschichten zu kommen, die sonst wohl nie im deutschsprachigen Raum erhältlich gewesen wären. Jedoch werden viele Bücher auch mit belanglosen Gaggeschichten befüllt, so wird auch wieder ein Qualitätsvakuum erzeugt. | Die Verbesserungen jedoch etablierten sich, so wurde eine zweite Mausgeschichte eingeführt – meist jedoch ohne Maus, sondern mit Nebenfiguren wie [[Kommissar Hunter]], [[Inspektor Issel]] oder [[Steinbeiß]]. Der Abdruck der klassischen Geschichte hingegen wurde mehr oder weniger wortlos abgeschafft. Am deutlichsten merkte man die Verbesserung hinsichtlich der Mausgeschichten, da kaum noch dänische Kurzhosenmicky-Geschichten Einzug ins Buch fanden. Der deutsche Verlag, damals noch Ehapa, hatte wohl viel Mitsprachrecht, musste sich dann aber doch immer wieder dem dänischen Mutterkonzern beugen. Dieses Problem haben alle Unternehmen, die irgendwann zu groß werden. Kleiner und regionaler können sie besser auf die Kunden eingehen und sich unkonventioneller – aber einer bestimmten Größe ist das aber alleine durch die Komplexität nicht mehr zu bewerkstelligen. Die Produktformel blieb, jedoch wurden einige Verbote aufgehoben. So durften auch [[Primus von Quack]] und [[Dussel]] wieder in Geschichten auftauchen, was der Vielschichtigkeit der Geschichten guttat. Der Verlag versuchte nun gute Geschichten, die in der Hauptreihe nicht erscheinen durften, vermehrt in Nebenreihen abzudrucken. So begann Mitte und Ende der 2000er ein enormer Anstieg der [https://de.wikipedia.org/wiki/Lustiges_Taschenbuch#Nebenreihen Nebenreihen]. Das wird zwar von den meisten Fans sehr kritisch wahrgenommen und häufig wird auch darüber gescherzt oder über Kannibalismus durch zu viele Reihen gesprochen, jedoch ist das eine typische Marktverdrängungsstrategie. Dadurch soll der Mitbewerb kurzgehalten werden. Der Vorteil für die Leser ist es, so in das Lesevergnügen vieler ausgezeichneter Geschichten zu kommen, die sonst wohl nie im deutschsprachigen Raum erhältlich gewesen wären. Jedoch werden viele Bücher auch mit belanglosen Gaggeschichten befüllt, so wird auch wieder ein Qualitätsvakuum erzeugt. |