LTB 141: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen

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== Cover ==
== Cover ==
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== Der Tiger von Masalia ==
== Der Tiger von Masalia ==
*[[Storycode]]: I TL 1679-A
*[[Storycode]]: I TL 1679-A
{{hl}} Eine gar köstliche [[Parodie]] auf den „Sandokan“-Zyklus von [[Emilio Salgari]] bildet den grandiosen Anfang dieses LTBs. Wunderbar witzig geschrieben und überragend gezeichnet von [[Giovan Battista Carpi]], kommt „Der Tiger von Masalia“ als überdrehte Groteske mit ganz eigener Note daher. Carpis üppiger Zeichenstil findet seine Entsprechung im überbordenden Witz, mit dem er hier Piratenabenteuer, Südseeromantik und Kolonialismus persifliert. So ist die Geschichte im Grunde völlig zweitrangig; was zählt ist, die Atmosphäre, die Carpi einerseits mit seinen wunderschön detailreichen Bildern evoziert – und die er andererseits durch slapstickartige Situationen gleich wieder ad absurdum führt. Eine Geschichte, die noch heute frisch und unverbraucht wirkt.
{{hl}} Eine gar köstliche [[Parodie]] auf den „Sandokan“-Zyklus von [[Wikipedia:Emilio Salgari|Emilio Salgari]] bildet den grandiosen Anfang dieses LTBs. Wunderbar witzig geschrieben und überragend gezeichnet von [[Giovan Battista Carpi]], kommt „Der Tiger von Masalia“ als überdrehte Groteske mit ganz eigener Note daher. Carpis üppiger Zeichenstil findet seine Entsprechung im überbordenden Witz, mit dem er hier Piratenabenteuer, Südseeromantik und Kolonialismus persifliert. So ist die Geschichte im Grunde völlig zweitrangig; was zählt ist, die Atmosphäre, die Carpi einerseits mit seinen wunderschön detailreichen Bildern evoziert – und die er andererseits durch slapstickartige Situationen gleich wieder ad absurdum führt. Eine Geschichte, die noch heute frisch und unverbraucht wirkt.
[[Donald Duck|Donald]] tritt darin als Sandonald, König der Piraten auf, assistiert von seinen [[Tick, Trick und Track|drei schlauen Neffen]]; [[Dagobert Duck]] gibt den geschäftsbeflißenen Kolonialherren Lord Dagobonk, die [[Panzerknacker]] sind eine indische Ganovenbande namens Thugnacker – und [[Duusel Duck|Dussel]] tritt als unglücklicher Tremal-Naik auf, dessen Gattin von den Thugnackern entführt und zum Dienste der Göttin Rali beordert wurde. Des Weiteren wirken ein zahmer Tiger, ein rasender Elefanten-Express und ein Jungkrokodil mit, das schon alle Zähne hat… HERVORRAGEND! --Silly Symphony, Oktober 2005
[[Donald Duck|Donald]] tritt darin als Sandonald, König der Piraten auf, assistiert von seinen [[Tick, Trick und Track|drei schlauen Neffen]]; [[Dagobert Duck]] gibt den geschäftsbeflißenen Kolonialherren Lord Dagobonk, die [[Panzerknacker]] sind eine indische Ganovenbande namens Thugnacker – und [[Dussel Duck|Dussel]] tritt als unglücklicher Tremal-Naik auf, dessen Gattin von den Thugnackern entführt und zum Dienste der Göttin Rali beordert wurde. Des Weiteren wirken ein zahmer Tiger, ein rasender Elefanten-Express und ein Jungkrokodil mit, das schon alle Zähne hat… HERVORRAGEND! --Silly Symphony, Oktober 2005


== Der geheimnisvolle Kontinent Mu ==
== Der geheimnisvolle Kontinent Mu ==
*Storycode: IS TL 1238-A
*Storycode: IS TL 1238-A
{{gut}} Starzeichner [[Massimo DeVita]] zeichnet hier ebenfalls auch für die Geschichte verantwortlich. Sie bringt den allerersten Auftritt Professor Zapoteks – hier noch ohne [[Zeitreisen|Zeitmaschine]]. Der berühmte Anthropologe [[Professor Zapotek|Zapotek]] ruft Micky um Hilfe, weil er sein Leben bedroht sieht. Er hat das Alphabet des geheimnisumwitterten, versunkenen Kontinents „Mu“ rekonstruiert und ist nun auf der Suche nach Dokumenten, die ihn zu dem ewiges Leben verheißenden Lebensbaum der versunkenen Kultur führen könnten. Doch ein zunächst unbekannter Gegenspieler scheint ihn ausschalten zu wollen…
{{gut}} Starzeichner [[Massimo De Vita]] zeichnet hier ebenfalls auch für die Geschichte verantwortlich. Sie bringt den allerersten Auftritt Professor Zapoteks – hier noch ohne [[Zeitreisen|Zeitmaschine]]. Der berühmte Anthropologe [[Professor Zapotek|Zapotek]] ruft Micky um Hilfe, weil er sein Leben bedroht sieht. Er hat das Alphabet des geheimnisumwitterten, versunkenen Kontinents „Mu“ rekonstruiert und ist nun auf der Suche nach Dokumenten, die ihn zu dem ewiges Leben verheißenden Lebensbaum der versunkenen Kultur führen könnten. Doch ein zunächst unbekannter Gegenspieler scheint ihn ausschalten zu wollen…
Die Geschichte ist in sich nicht wirklich stimmig; zu viele Zufälle wirken da schlussendlich mit. Und der Schluss erinnert verdächtig an [[Carl Barks|Barks]]’ berühmte [[Die sieben Städte von Cibola|Cibola-Geschichte]]. Doch ihr Aufbau ist geschickt und vermag die Leserschaft durchaus zu fesseln. Das und die tollen Zeichnungen heben „Mu“ ganz klar in den grünen Bereich. --Silly Symphony, Oktober 2005
Die Geschichte ist in sich nicht wirklich stimmig; zu viele Zufälle wirken da schlussendlich mit. Und der Schluss erinnert verdächtig an [[Carl Barks|Barks]]’ berühmte [[Die sieben Städte von Cibola|Cibola-Geschichte]]. Doch ihr Aufbau ist geschickt und vermag die Leserschaft durchaus zu fesseln. Das und die tollen Zeichnungen heben „Mu“ ganz klar in den grünen Bereich. --Silly Symphony, Oktober 2005
   
   
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Die Story ächzt und kracht an sämtlichen Ecken und Enden. Abgesehen von pseudowissenschaftlichen Zurechtbiegungen wimmelt es hier von unsinnigen Wendungen. Dagoberts Entsorgungsaktion etwa: Sie käme in Wahrheit viel zu teuer und würde sich keinesfalls lohnen. Und die Tatsache, dass Dagoberts ganzes Gold zur Rettung der Erde gebraucht wird, müsste eigentlich bewirken, dass er am Ende völlig pleite ist – eine Logik, die von den Machern am Schluss einfach unter den Teppich gekehrt wird. --Silly Symphony, Oktober 2005
Die Story ächzt und kracht an sämtlichen Ecken und Enden. Abgesehen von pseudowissenschaftlichen Zurechtbiegungen wimmelt es hier von unsinnigen Wendungen. Dagoberts Entsorgungsaktion etwa: Sie käme in Wahrheit viel zu teuer und würde sich keinesfalls lohnen. Und die Tatsache, dass Dagoberts ganzes Gold zur Rettung der Erde gebraucht wird, müsste eigentlich bewirken, dass er am Ende völlig pleite ist – eine Logik, die von den Machern am Schluss einfach unter den Teppich gekehrt wird. --Silly Symphony, Oktober 2005
   
   
== Das Geheimniss des Bermudadreiecks ==
== Das Geheimnis des Bermudadreiecks ==
*Storycode: IS TL 1128-A
*Storycode: IS TL 1128-A
{{gut}} Nochmals eine von [[Massimo DeVita]] toll gezeichnete Story, diesmal geschrieben von [[Alfredo Castelli]]. [[Goofy]]s merkwürdiges, hellseherisches Verhalten bringt Micky dazu, einige Nachforschungen zu betreiben. Diese bringen eine Geschichte in Gang, in welchem das rätselhafte Bermuda-Dreieck eine zentrale Rolle spielt. Die überraschungsreiche Story ist über weiteste Strecken höchst witzig und auf jeden Fall äußerst vergnüglich zu lesen. Dies lässt einen über ein paar erzähltechnische Unzulänglichkeiten großzügig hinwegsehen. --Silly Symphony, Oktober 2005
{{gut}} Nochmals eine von [[Massimo De Vita]] toll gezeichnete Story, diesmal geschrieben von [[Alfredo Castelli]]. [[Goofy]]s merkwürdiges, hellseherisches Verhalten bringt Micky dazu, einige Nachforschungen zu betreiben. Diese bringen eine Geschichte in Gang, in welchem das rätselhafte Bermuda-Dreieck eine zentrale Rolle spielt. Die überraschungsreiche Story ist über weiteste Strecken höchst witzig und auf jeden Fall äußerst vergnüglich zu lesen. Dies lässt einen über ein paar erzähltechnische Unzulänglichkeiten großzügig hinwegsehen. --Silly Symphony, Oktober 2005


== Tarzonald und das Molken-Per ==
== Tarzonald und das Molken-Per ==
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== Fazit ==
== Fazit ==
Ein überdurchschnittliches LTB – vor allem bezüglich der Zeichnungen! Carpi, Cavazzano, DeVita und Scala – das ist eine Massierung von italienischen Top-Zeichnern, wie es sie in einem LTB selten gibt! Schon deshalb ist die Nummer 141 eine Freude. Auch von den Geschichten her eine insgesamt erfreuliche Ausgabe! --Silly Symphony, Oktober 2005
Ein überdurchschnittliches LTB – vor allem bezüglich der Zeichnungen! Carpi, Cavazzano, De Vita und Scala – das ist eine Massierung von italienischen Top-Zeichnern, wie es sie in einem LTB selten gibt! Schon deshalb ist die Nummer 141 eine Freude. Auch von den Geschichten her eine insgesamt erfreuliche Ausgabe! --Silly Symphony, Oktober 2005


[[Kategorie:Rezension]]
[[Kategorie:LTB Rezension|141]]