LTB 102: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Marco Rota]], in dieser Zeit für die besten LTB-Cover verantwortlich, hat auch hier wieder gut gearbeitet. Auf der Kleidung zeichnen sich einige schöne Schatteneffekte ab, und der maskierte Rächer bekommt eine durchaus ambivalente Charakteristik, indem er sich, unterstützt durch den entschlossenen Gesichtsausdruck, dem Betrachter durchaus bedrohlich nähert. Das Cover ist, zusammen mit Back-Cover und einigen Innen-Illustrationen, das Einzige, was [[Ehapa]] 1985 aus der italienischen „Vorlage“ für LTB 102, das I Classici 83 der Seconda Serie (1983), übernommen hatte. (12/15 – Great) [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)
[[Marco Rota]], in dieser Zeit für die besten LTB-Cover verantwortlich, hat auch hier wieder gut gearbeitet. Auf der Kleidung zeichnen sich einige schöne Schatteneffekte ab, und der maskierte Rächer bekommt eine durchaus ambivalente Charakteristik, indem er sich, unterstützt durch den entschlossenen Gesichtsausdruck, dem Betrachter durchaus bedrohlich nähert. Das Cover ist, zusammen mit Back-Cover und einigen Innen-Illustrationen, das Einzige, was [[Ehapa]] 1985 aus der italienischen „Vorlage“ für LTB 102, das I Classici 83 der Seconda Serie (1983), übernommen hatte. (12/15 – Great) [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)
[[Bild:LTB_102-1.jpg|left|thumb|500px|Phantomias greift eine Gelegenheit beim Schopfe, seinen eigenen Mythos zu erneuern in Damianovich/Navarrinis "Mars-Musik" (© Egmont Ehapa)]]


== Mars-Musik ==
== Mars-Musik ==


{{mm}} [[Dagobert Duck]] lässt einen als [[Phantomias]] verkleideten Sänger auftreten, der bei einem Konzert in der Entenhausener Sport-Arena eine sensationelle Ankündigung macht: Im nächsten Monat werde er mit befreundeten Musikern vom Planeten Mars ein Rock-Spektakel auf einem Veranstaltungsgelände außerhalb Entenhausens veranstalten. Dafür, dass Dagobert aus dem guten Namen des Phantomias Profit schlagen will, lässt Donald seinen Onkel durch Phantomias bestrafen: Bei [[Daniel Düsentrieb|Düsentrieb]] gibt er selbst ein Geschwader von Fliegenden Untertassen in Auftrag, wird mit diesen nachts bei Dagobert vollständig und bestimmt ihn dazu, den Menschen das Geld für die bereits gekauften Konzertkarten zurückzuerstatten…
{{mm}} [[Dagobert Duck]] lässt einen als [[Phantomias]] verkleideten Sänger auftreten, der bei einem Konzert in der Entenhausener Sport-Arena eine sensationelle Ankündigung macht: Im nächsten Monat werde er mit befreundeten Musikern vom Planeten Mars ein Rock-Spektakel auf einem Veranstaltungsgelände außerhalb Entenhausens veranstalten. Dafür, dass Dagobert aus dem guten Namen des Phantomias Profit schlagen will, lässt Donald seinen Onkel durch Phantomias bestrafen: Bei [[Daniel Düsentrieb|Düsentrieb]] gibt er selbst ein Geschwader von Fliegenden Untertassen in Auftrag, wird mit diesen nachts bei Dagobert vollständig und bestimmt ihn dazu, den Menschen das Geld für die bereits gekauften Konzertkarten zurückzuerstatten…
[[Bild:LTB_102-1.jpg|left|thumb|500px|Phantomias greift eine Gelegenheit beim Schopfe, seinen eigenen Mythos zu erneuern in Damianovich/Navarrinis "Mars-Musik" (© Egmont Ehapa)]]


Die Autorin [[Gabriella Damianovich]] schaffte es, in diese spektakulär-extraterrestrischen Settings auch noch kleine Rollen für [[Gustav]], der hinter der Maske des Rock-Phantomias steckt, für [[Klaas Klever]], der Dagobert eins auswischen will, und sogar für [[Daisy]], die dem „echten“ Phantomias, auf einem Lichtstrahl hoch über den Häusern Entenhausens wandelnd, hinterherschmachtet, hineinzuschreiben. Dem Zeichner [[Navarrini]], in der großen Disney-Familie lediglich mit dieser Geschichte hervorgetreten, fehlen zwar größtenteils die Mittel, die Visionen Damianovichs adäquat umzusetzen, er zeichnet aber andererseits auch kaum schlechter als die Künstler der damals in den LTBs verstärkt auf den Plan tretenden spanisch-lateinamerikanischen Studios. Immerhin kann man dieser Geschichte zugutehalten, dass sie das originale Rächer-Motiv, nach dem Phantomias zwar nicht Donald, aber doch seinen guten Namen schützen will, am deutlichsten bewahrt. (6/15 - Average) [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)
Die Autorin [[Gabriella Damianovich]] schaffte es, in diese spektakulär-extraterrestrischen Settings auch noch kleine Rollen für [[Gustav]], der hinter der Maske des Rock-Phantomias steckt, für [[Klaas Klever]], der Dagobert eins auswischen will, und sogar für [[Daisy]], die dem „echten“ Phantomias, auf einem Lichtstrahl hoch über den Häusern Entenhausens wandelnd, hinterherschmachtet, hineinzuschreiben. Dem Zeichner [[Navarrini]], in der großen Disney-Familie lediglich mit dieser Geschichte hervorgetreten, fehlen zwar größtenteils die Mittel, die Visionen Damianovichs adäquat umzusetzen, er zeichnet aber andererseits auch kaum schlechter als die Künstler der damals in den LTBs verstärkt auf den Plan tretenden spanisch-lateinamerikanischen Studios. Immerhin kann man dieser Geschichte zugutehalten, dass sie das originale Rächer-Motiv, nach dem Phantomias zwar nicht Donald, aber doch seinen guten Namen schützen will, am deutlichsten bewahrt. (6/15 - Average) [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)
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Einfallslos bereits der Anfang: [[Donald]] ist langweilig, sagt sich „Ich spiel‘ mal wieder Phantomias!“ (S. 33), und ist im nächsten Moment in nämlichen verwandelt. Aber alles geht schief – der Held wird zur Lachnummer. Zwar sorgt [[Daniel Düsentrieb]] dann noch für eine pseudo-psychologische Deutung dieser Missgeschicke („Man löst keine Probleme, indem man sich in die Rolle eines anderen flüchtet“, S. 39), doch der Eindruck, dass hier auf Teufel komm raus eine Phantomias-Geschichte in Gang gesetzt werden soll, auch wenn gar nichts los ist und man keine Ideen hat, hat sich beim Leser da schon festgesetzt. Auch in die Folge hat das Autor-Zeichner-Team – der 1981 bereits kaum noch gebuchte [[Perego]] wird als „Co-Zeichner“ vermerkt – zu viel falsch gemacht. Wie dröge zum Beispiel der Einbruch von Phantomias in die Klever-Villa (nicht-)inszeniert wird, könnte man sich durch einen Vergleich mit der Gestaltung dieses Motivs durch [[Massimo de Vita]] erschließen: Hier jedenfalls steigt Phantomias gar nicht ein, sondern ist von einem Panel zum nächsten einfach drin (S. 51). Gut gefallen hat mir dann eigentlich nur noch, wie „Anwalt“ Phantomias sich selbst in den Zeugenstand ruft und verhört (S. 57/58) – selbstredend hätte aber auch da noch weit mehr draus gemacht werden können. (3/15 - Rubbish) [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)
Einfallslos bereits der Anfang: [[Donald]] ist langweilig, sagt sich „Ich spiel‘ mal wieder Phantomias!“ (S. 33), und ist im nächsten Moment in nämlichen verwandelt. Aber alles geht schief – der Held wird zur Lachnummer. Zwar sorgt [[Daniel Düsentrieb]] dann noch für eine pseudo-psychologische Deutung dieser Missgeschicke („Man löst keine Probleme, indem man sich in die Rolle eines anderen flüchtet“, S. 39), doch der Eindruck, dass hier auf Teufel komm raus eine Phantomias-Geschichte in Gang gesetzt werden soll, auch wenn gar nichts los ist und man keine Ideen hat, hat sich beim Leser da schon festgesetzt. Auch in die Folge hat das Autor-Zeichner-Team – der 1981 bereits kaum noch gebuchte [[Perego]] wird als „Co-Zeichner“ vermerkt – zu viel falsch gemacht. Wie dröge zum Beispiel der Einbruch von Phantomias in die Klever-Villa (nicht-)inszeniert wird, könnte man sich durch einen Vergleich mit der Gestaltung dieses Motivs durch [[Massimo de Vita]] erschließen: Hier jedenfalls steigt Phantomias gar nicht ein, sondern ist von einem Panel zum nächsten einfach drin (S. 51). Gut gefallen hat mir dann eigentlich nur noch, wie „Anwalt“ Phantomias sich selbst in den Zeugenstand ruft und verhört (S. 57/58) – selbstredend hätte aber auch da noch weit mehr draus gemacht werden können. (3/15 - Rubbish) [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)
[[Bild:LTB_102-2.jpg|right|thumb|500px|Noch einen weiteren Tanz auf dem Laser bietet LTB 102 mit Martina/de Vitas "Der Mann auf dem Mondstrahl" (© Egmont Ehapa)]]


== Der Mann auf dem Mondstrahl ==
== Der Mann auf dem Mondstrahl ==


{{mm}} Eines Morgens erwacht [[Donald]] im [[Phantomias]]-Kostüm – hat aber keine Ahnung, wie er dort hineingeraten ist. [[Daniel Düsentrieb]] macht die Kräfte des Mondes dafür verantwortlich – Herr Duck sei wohl ein Schlafwandler. Quasi nebenbei kommt Düsentrieb auf die Idee, einen „Mondstrahl“ zu erfinden – eine Taschenlampe, auf deren Lichtkegel man hinauf- und auch wieder hinabklettern kann. Währenddessen hat sich [[Dagobert]]s Hochgefühl, [[Klaas Klever]] wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung hinter Gittern zu wissen, sodass dieser nicht bei der Versteigerung der Mülldeponie, die Dagobert so gerne hätte, werde mitbieten können, in pure Verzweiflung verwandelt: Wegen Unhaltbarkeit der Vorwürfe – die anonyme Anzeige kam von Dagobert selbst - soll Klever nämlich vorzeitig aus dem Knast entlassen werden. Nun hat Donald eine Idee: Wenn Klever vorzeitig zu fliehen versuche, habe er das Gesetz übertreten und werde gewiss nicht vorzeitig entlassen. Er werde Phantomias anstiften, die Flucht zu bewerkstelligen. Die Aktion gelingt, auch mithilfe des Mondstrahls, doch fand zu spät statt, also erst nach Mitternacht an dem Tag, an dem er ohnehin hätte freigelassen werden sollen. Dagobert stößt mit Klever zusammen, als der gerade schon freudestrahlend mit dem Zuschlag für die Deponie das Rathaus verlassen hat. Und wer ist am Ende schuld? Natürlich mal wieder Donald…
{{mm}} Eines Morgens erwacht [[Donald]] im [[Phantomias]]-Kostüm – hat aber keine Ahnung, wie er dort hineingeraten ist. [[Daniel Düsentrieb]] macht die Kräfte des Mondes dafür verantwortlich – Herr Duck sei wohl ein Schlafwandler. Quasi nebenbei kommt Düsentrieb auf die Idee, einen „Mondstrahl“ zu erfinden – eine Taschenlampe, auf deren Lichtkegel man hinauf- und auch wieder hinabklettern kann. Währenddessen hat sich [[Dagobert]]s Hochgefühl, [[Klaas Klever]] wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung hinter Gittern zu wissen, sodass dieser nicht bei der Versteigerung der Mülldeponie, die Dagobert so gerne hätte, werde mitbieten können, in pure Verzweiflung verwandelt: Wegen Unhaltbarkeit der Vorwürfe – die anonyme Anzeige kam von Dagobert selbst - soll Klever nämlich vorzeitig aus dem Knast entlassen werden. Nun hat Donald eine Idee: Wenn Klever vorzeitig zu fliehen versuche, habe er das Gesetz übertreten und werde gewiss nicht vorzeitig entlassen. Er werde Phantomias anstiften, die Flucht zu bewerkstelligen. Die Aktion gelingt, auch mithilfe des Mondstrahls, doch fand zu spät statt, also erst nach Mitternacht an dem Tag, an dem er ohnehin hätte freigelassen werden sollen. Dagobert stößt mit Klever zusammen, als der gerade schon freudestrahlend mit dem Zuschlag für die Deponie das Rathaus verlassen hat. Und wer ist am Ende schuld? Natürlich mal wieder Donald…
[[Bild:LTB_102-2.jpg|right|thumb|500px|Noch einen weiteren Tanz auf dem Laser bietet LTB 102 mit Martina/de Vitas "Der Mann auf dem Mondstrahl" (© Egmont Ehapa)]]


Dieses Abenteuer beginnt beschwingt und witzig, speziell in den Szenen, an denen Daniel Düsentrieb und sein [[Helferlein]] beteiligt sind. Zeichnerisch hatte [[Massimo de Vita]] 1980, nach neun Jahren Phantomias-Erfahrung, der Figur und ihren typischen Settings in Dynamik und Ausdruckskraft einige neue Seiten abgewinnen können. Man muss leider sagen, dass die Story von [[Guido Martina]] dem ganzen künstlerischen Zauber eine volle Breitseite gegen den Bug gibt: Was soll das, Phantomias als Helfershelfer eines Denunzianten bei einer Straftat? Denn um eine solche handelt es sich bei einer falschen anonymen Anzeige ja zweifelsohne. Man kann hier erkennen, dass Martina allzu sehr im Fundus herkömmlicher Duck-Stoffe kramt, anstatt seiner eigenen Schöpfung Phantomias adäquate Einsatzmöglichkeiten zu verschaffen. Und letztlich ist auch die Idee von Donalds Schlafwandelei verschenkt und spielt im weiteren Verlauf keine Rolle mehr. Für meinen Geschmack zu wenig Phantomias-Idealismus und -Purismus!... (7/15 - Fair) [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)
Dieses Abenteuer beginnt beschwingt und witzig, speziell in den Szenen, an denen Daniel Düsentrieb und sein [[Helferlein]] beteiligt sind. Zeichnerisch hatte [[Massimo de Vita]] 1980, nach neun Jahren Phantomias-Erfahrung, der Figur und ihren typischen Settings in Dynamik und Ausdruckskraft einige neue Seiten abgewinnen können. Man muss leider sagen, dass die Story von [[Guido Martina]] dem ganzen künstlerischen Zauber eine volle Breitseite gegen den Bug gibt: Was soll das, Phantomias als Helfershelfer eines Denunzianten bei einer Straftat? Denn um eine solche handelt es sich bei einer falschen anonymen Anzeige ja zweifelsohne. Man kann hier erkennen, dass Martina allzu sehr im Fundus herkömmlicher Duck-Stoffe kramt, anstatt seiner eigenen Schöpfung Phantomias adäquate Einsatzmöglichkeiten zu verschaffen. Und letztlich ist auch die Idee von Donalds Schlafwandelei verschenkt und spielt im weiteren Verlauf keine Rolle mehr. Für meinen Geschmack zu wenig Phantomias-Idealismus und -Purismus!... (7/15 - Fair) [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)
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[[Bild:LTB_102-4.jpg|left|thumb|Phantomias ohne die geringste Lust, eine Menge Salzwasser zu schlucken in Martina/de Vitas eher enttäuschender "Abhöraffäre" (© Egmont Ehapa)]]
[[Bild:LTB_102-4.jpg|left|thumb|Phantomias ohne die geringste Lust, eine Menge Salzwasser zu schlucken in Martina/de Vitas eher enttäuschender "Abhöraffäre" (© Egmont Ehapa)]]


Alle Leser, die vor allem an vielen Phantomias-Auftritten und seinem Einsatz einschlägiger Gadgets interessiert sind, kommen auf alle Fälle auf ihre Kosten: Elektronenbremse, Sprungstiefel, Motoren-Fernsteuerung, Mini-Schweißbrenner, Säure-Stift, Teleskopbrille – und das sind nur die, zumeist schon bekannten, Superhelden-Spezialwerkzeuge, die im ersten Teil der Geschichte vorkommen. Dabei scheint aber einiges Selbstzweck geblieben zu sein, manches, wie die zum Raketenantrieb umfunktionierte Dose mit hochkonzentriertem Spray, lässt den Logik-Fex in mir die Stirn sogar in arge Falten legen. Sagen wir doch, wie es ist: Das zweiteilige „Kriminalstück“, wie es im Untertitel heißt, lässt nach den im Jahr 1973 bereits gültigen, hohen Phantomias-Maßstäben einige Wünsche offen. Dass Phantomias aus seinem ursprünglichen Wirkungsort Entenhausen herausgenommen wurde, passt irgendwie nicht zu der Verwechslungsgeschichte des zweiten Teils, und das erste Aufeinandertreffen mit den Panzerknackern hätten wir uns auch irgendwie anregender vorgestellt. Dass Phantomias nicht mehr die Interessen Donalds vertritt, wie in den meisten bisherigen Rächergeschichten, sondern die seines Onkels Dagobert, hinterlässt einen pelzigen Beigeschmack am Gaumen des Disney-Connaisseurs. Dass die Story von [[Guido Martina]] „etwas umständlich aufgebaut“ ist, „einige deutlich erzwungene Situationen“ enthält und „vor allem in der ersten Hälfte durch zahlreiche beschreibende Panels in die Länge gezogen“ sind, wie es im [[Die Abhöraffäre|Hauptartikel]] zur „Abhöraffäre“ von [[Entenfan]] heißt, kann man nur zustimmen. Alles kommt etwas uninspiriert daher. Doch ich bin auch mit den schmucklosen Panels [[Massimo de Vita]]s hier nicht einverstanden. Das hatte er schon in seinen Phantomias-Hauptwerken von 1971/72 besser gelöst. Es spricht nicht für LTB 102, dass „Die Abhöraffäre“, weil sie noch am meisten des alten Martina/de Vita-Phantomias-Geistes der Anfangsjahre bewahrt, trotzdem seine beste Geschichte ist. (8/15 - OK) [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)
Alle Leser, die vor allem an vielen Phantomias-Auftritten und seinem Einsatz einschlägiger Gadgets interessiert sind, kommen auf alle Fälle auf ihre Kosten: Elektronenbremse, Sprungstiefel, Motoren-Fernsteuerung, Mini-Schweißbrenner, Säure-Stift, Teleskopbrille – und das sind nur die, zumeist schon bekannten, Superhelden-Spezialwerkzeuge, die im ersten Teil der Geschichte vorkommen. Dabei scheint aber einiges Selbstzweck geblieben zu sein, manches, wie die zum Raketenantrieb umfunktionierte Dose mit hochkonzentriertem Spray, lässt den Logik-Fex in mir die Stirn sogar in arge Falten legen. Sagen wir doch, wie es ist: Das zweiteilige „Kriminalstück“, wie es im Untertitel heißt, lässt nach den im Jahr 1973 bereits gültigen, hohen Phantomias-Maßstäben einige Wünsche offen. Dass Phantomias aus seinem ursprünglichen Wirkungsort Entenhausen herausgenommen wurde, passt irgendwie nicht zu der Verwechslungsgeschichte des zweiten Teils, und das erste Aufeinandertreffen mit den Panzerknackern hätten wir uns auch irgendwie anregender vorgestellt. Dass Phantomias nicht mehr die Interessen Donalds vertritt, wie in den meisten bisherigen Rächergeschichten, sondern die seines Onkels Dagobert, hinterlässt einen pelzigen Beigeschmack am Gaumen des Disney-Connaisseurs. Dass die Story von [[Guido Martina]] „etwas umständlich aufgebaut“ ist, „einige deutlich erzwungene Situationen“ enthält und „vor allem in der ersten Hälfte durch zahlreiche beschreibende Panels in die Länge gezogen“ sind, wie es im [[Die Abhöraffäre|Hauptartikel]] zur „Abhöraffäre“ von [[Benutzer:Entenfan|Entenfan]] heißt, kann man nur zustimmen. Alles kommt etwas uninspiriert daher. Doch ich bin auch mit den schmucklosen Panels [[Massimo de Vita]]s hier nicht einverstanden. Das hatte er schon in seinen Phantomias-Hauptwerken von 1971/72 besser gelöst. Es spricht nicht für LTB 102, dass „Die Abhöraffäre“, weil sie noch am meisten des alten Martina/de Vita-Phantomias-Geistes der Anfangsjahre bewahrt, trotzdem seine beste Geschichte ist. (8/15 - OK) [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)


== Fasse dich kurz! ==
== Fasse dich kurz! ==
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== Fazit ==
== Fazit ==


Wer will, wer will, wer hat noch nicht?... Ehapas Kompilation älterer und neuerer Phantomias-Geschichten, die noch nicht in Deutschland erschienen waren, bringt einige bekanntere und unbekanntere Autoren und Zeichner zusammen, die es nun auch mal in die Welt des maskierten Rächers verschlagen hatte, und sei es nur, um unreife Story-Ideen ein wenig aufzupolieren. Vergessen wir nicht, da den Cover-Gestalter Rota und den Illustrator [[Giancarlo Gatti|Gatti]] auch noch zu erwähnen!... Trotz aller ihrer eklatanten Schwächen sind die drei Phantomias-Geschichten, die von ihrem klassischen Zeichner Massimo De Vita gestaltet wurden, doch die relativ besten. Sie zeigen aber auch, wie sehr sich Phantomias-Schöpfer Guido Martina und die Seinen um das Jahr 1983 herum bereits von der ursprünglichen Idee einer Figur, die der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen will, schon wieder entfernt hatten. Es scheint fast, als sei das Rächer-Motiv bald nach den ersten, klassischsten und besten Geschichten (vgl. v.a. LTB [[LTB 41|41]], [[LTB 44|44]] und [[LTB 57|57]]) vorerst ausgereizt gewesen. Und wer tritt immer dann auf, wenn italienische Autoren sonst keine Idee mehr hatten? Natürlich die Panzerknacker… [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)
Wer will, wer will, wer hat noch nicht?... Ehapas Kompilation älterer und neuerer Phantomias-Geschichten, die noch nicht in Deutschland erschienen waren, bringt einige bekanntere und unbekanntere Autoren und Zeichner zusammen, die es nun auch mal in die Welt des maskierten Rächers verschlagen hatte, und sei es nur, um unreife Story-Ideen ein wenig aufzupolieren. Vergessen wir nicht, da den Cover-Gestalter Rota und den Illustrator [[Giancarlo Gatti|Gatti]] auch noch zu erwähnen!... Trotz aller ihrer eklatanten Schwächen sind die drei Phantomias-Geschichten, die von ihrem klassischen Zeichner Massimo De Vita gestaltet wurden, doch die relativ besten. Sie zeigen aber auch, wie sehr sich Phantomias-Schöpfer Guido Martina und die Seinen um das Jahr 1983 herum von der ursprünglichen Idee einer Figur, die der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen will, schon wieder entfernt hatten. Es scheint fast, als sei das Rächer-Motiv bald nach den ersten, klassischsten und besten Geschichten (vgl. v.a. LTB [[LTB 41|41]], [[LTB 44|44]] und [[LTB 57|57]]) vorerst ausgereizt gewesen. Und wer tritt immer dann auf, wenn italienische Autoren sonst keine Idee mehr hatten? Natürlich die Panzerknacker… [[Benutzer:Hobrowili|Hobrowili]] ([[Benutzer Diskussion:Hobrowili|Diskussion]]) 23:25, 16. Dez. 2025 (CET)


[[Kategorie:LTB Rezension|102]]
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