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Unter der Rubrik ''Die obligatorische Kampfszene'' diskutierten Mariana Friedrich und Tyll Peters im Comic-Fachmagazin ''ALFONZ'' (Ausgabe 3/2025) die Titelgeschichte ''What If…? Donald Duck became Wolverine'' und tauschten ihre Meinungen zur Idee, Entenhausen-Figuren auf Marvel-Helden treffen zu lassen. Die Ansichten gingen teilweise stark auseinander, doch beide Redakteure sahen in der Wolverine-Geschichte mit Donald Duck eine Menge ungenutztes Potenzial.
Unter der Rubrik ''Die obligatorische Kampfszene'' diskutierten Mariana Friedrich und Tyll Peters im Comic-Fachmagazin ''ALFONZ'' (Ausgabe 3/2025) die Titelgeschichte ''What If…? Donald Duck became Wolverine'' und tauschten ihre Meinungen zur Idee, Entenhausen-Figuren auf Marvel-Helden treffen zu lassen. Die Ansichten gingen teilweise stark auseinander, doch beide Redakteure sahen in der Wolverine-Geschichte mit Donald Duck eine Menge ungenutztes Potenzial.


Diese setze einiges an Vorwissen voraus, was zwar Marvel-Kenner zum Kauf anreize, aber mit denen LTB-Enthusiasten nicht viel anfingen könnten. Was neben einer „Reihe von Anspielungen“ übrig bleibe, könne man laut Tyll Peters „schwerlich als Geschichte bezeichnen“. Es fehle am Plot und an der Leidenschaft für Wolverine und für Donald. Der Comic sei kurz nach dem Beginn schon wieder zu Ende und wirke „wie eine Checkliste von Elementen“, die unbedingt reingemusst hätten und aneinander abgehakt werden. Es handele sich daher weder um eine originelle Story im Geiste Wolverines noch einen Donald Comic, der als clevere Parodie in in früheren Zeiten funktioniere. Der vielschichtige Charakter von Donald sei auf wenige Eigenschaften reduziert und schon [[Carl Barks]] habe 1949 in ''[[Supermensch]]'' typische superheldencomics kritisiert, und auch [[Don Rosa]] hätte 1992 in ''[[Superduck]]'' deutlich gemacht, dass „Donald Duck ein viel größerere Held [sei] als diese lächerlichen Actionfiguren.“ Folglich sei auch Donald-Wolverine ein „Mensch ohne Eigenschaften“.  
Diese setze einiges an Vorwissen voraus, was zwar Marvel-Kenner zum Kauf anreize, aber mit denen LTB-Enthusiasten nicht viel anfingen könnten. Was neben einer „Reihe von Anspielungen“ übrig bleibe, könne man laut Tyll Peters „schwerlich als Geschichte bezeichnen“. Es fehle am Plot und an der Leidenschaft für Wolverine und für Donald. Der Comic sei kurz nach dem Beginn schon wieder zu Ende und wirke „wie eine Checkliste von Elementen“, die unbedingt reingemusst hätten und aneinander abgehakt werden. Es handele sich daher weder um eine originelle Story im Geiste Wolverines noch einen Donald Comic, der als clevere Parodie in in früheren Zeiten funktioniere. Der vielschichtige Charakter von Donald sei auf wenige Eigenschaften reduziert und schon [[Carl Barks]] habe 1949 in ''[[Supermensch]]'' typische Superheldencomics kritisiert, und auch [[Don Rosa]] hätte 1992 in ''[[Superduck]]'' deutlich gemacht, dass „Donald Duck ein viel größerere Held [sei] als diese lächerlichen Actionfiguren.“ Folglich sei auch Donald-Wolverine ein „Mensch ohne Eigenschaften“.  


Mariana Friedrich zeigte sich etwas wohlwollender, zeigte sich jedoch dennoch überrascht, dass man sich ausgerechnet für Wolverine als erstes What If…?-Crossover entschieden habe, da Wolvereine nicht gerde der massentauglichste Held des Marvel-Universums sei und auch nicht viel mit Donald gemeinsam habe. Für die neue Geschichte brauche man nicht viel über Wolverine zu wissen, denn bis auf die typischen Krallen und die Frisur sei von der Figur „nicht viel übrig geblieben“. Man erlebe „einen loriotesken Donald“ als Wolverine in Rente, der sich seiner Pflichten auf Oma Ducks Gnadenhof entziehe und einfach nur seine Ruhe haben wolle. Die eigentliche Mission sei neben Mickys Versuchen, Donald aus seiner lethargischen Faulheit zu reißen, „eher Nebenschauplatz einer heldenhaften Erinnerungsreise“.<ref>Friedrich, Mariana; Peters, Tyll: ''Die obligatorische Kampfszene'': Lustiges Taschenbuch 598: What If…? Donald Duck became Wolverine. In: ALFONZ – Der Comicreporter, Ausgabe 3/2025, S. 62-63</ref>
Mariana Friedrich nahm eine etwas wohlwollendere Position ein, zeigte sich jedoch dennoch überrascht, dass man sich ausgerechnet für Wolverine als erstes What If…?-Crossover entschieden habe, da Wolvereine nicht gerde der massentauglichste Held des Marvel-Universums sei und auch nicht viel mit Donald gemeinsam habe. Für die neue Geschichte brauche man nicht viel über Wolverine zu wissen, denn bis auf die typischen Krallen und die Frisur sei von der Figur „nicht viel übrig geblieben“. Man erlebe „einen loriotesken Donald“ als Wolverine in Rente, der sich seiner Pflichten auf Oma Ducks Gnadenhof entziehe und einfach nur seine Ruhe haben wolle. Die eigentliche Mission sei neben Mickys Versuchen, Donald aus seiner lethargischen Faulheit zu reißen, „eher Nebenschauplatz einer heldenhaften Erinnerungsreise“.<ref>Friedrich, Mariana; Peters, Tyll: ''Die obligatorische Kampfszene'': Lustiges Taschenbuch 598: What If…? Donald Duck became Wolverine. In: ALFONZ – Der Comicreporter, Ausgabe 3/2025, S. 62-63</ref>


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