Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:180px-Narnia1k.jpg|thumb|left|Lucy betritt die Wunderwelt von Narnia (© Disney/Walden Media)]]Etwas später beschließen die vier Verstecken zu spielen. Auf der Suche nach einem guten Versteck findet Lucy, die jüngste von ihnen ein Zimmer, in dem sich lediglich ein Wandschrank befindet. Da das Spiel bereits in vollem Gange ist, klettert sie rasch in den Wandschrank, worauf sie plötzlich an einem verschneiten Ort landet, bei dem sich ein Laternenpfahl befindet. Doch bevor sie richtig realisiert was passiert ist, wartet schon die nächste Überraschung auf sie. Vor ihr steht ein Wesen das halb aus Mensch, halb aus Ziege besteht. Nach ihrer anfänglichen Verwunderung schließt sie rasch Freundschaft mit der Kreatur, die sich als Faun Tumnus vorstellt und sie in sein Haus bittet. Er erzählt ihr, dass sie sich nun im magischen Land Narnia befinde, in dem die verschiedensten Fabelwesen leben, wobei der Laternenpfahl die Grenze markiert. Doch das Land wird von der Weißen Hexe Jadis regiert, die ganz Narnia für immer in eine Welt aus Schnee verwandelt hat. Und laut ihrem Befehl sind alle Menschen, die sich in die Welt verirren sofort bei ihr abzugeben, was auch Tumnus zuerst mit Lucy vorhatte. Doch seine Sympathie für das Mädchen hält ihn davon ab und er fordert sie auf, sofort wieder aus Narnia zu fliehen, bevor die Weiße Hexe von ihrer Ankunft erfährt. Lucy klettert wieder aus dem Wandschrank hinaus und trifft auf die anderen, die sie bereits gesucht hatten. Sie erzählt ihnen von Narnia, doch keiner glaubt ihr und auch als sie den Wandschrank untersuchen, fällt ihnen nichts Besonderes auf. Deshalb halten ihre drei Geschwister Lucys Geschichte für eine Ausgeburt ihrer Fantasie. Doch diese glaubt weiterhin an das, was sie gesehen hat und beschließt, in der Nacht noch einmal durch den Schrank zu klettern. | [[Bild:180px-Narnia1k.jpg|thumb|left|Lucy betritt die Wunderwelt von Narnia (© Disney/Walden Media)]]Etwas später beschließen die vier Verstecken zu spielen. Auf der Suche nach einem guten Versteck findet Lucy, die jüngste von ihnen ein Zimmer, in dem sich lediglich ein Wandschrank befindet. Da das Spiel bereits in vollem Gange ist, klettert sie rasch in den Wandschrank, worauf sie plötzlich an einem verschneiten Ort landet, bei dem sich ein Laternenpfahl befindet. Doch bevor sie richtig realisiert was passiert ist, wartet schon die nächste Überraschung auf sie. Vor ihr steht ein Wesen das halb aus Mensch, halb aus Ziege besteht. Nach ihrer anfänglichen Verwunderung schließt sie rasch Freundschaft mit der Kreatur, die sich als Faun Tumnus vorstellt und sie in sein Haus bittet. Er erzählt ihr, dass sie sich nun im magischen Land Narnia befinde, in dem die verschiedensten Fabelwesen leben, wobei der Laternenpfahl die Grenze markiert. Doch das Land wird von der Weißen Hexe Jadis regiert, die ganz Narnia für immer in eine Welt aus Schnee verwandelt hat. Und laut ihrem Befehl sind alle Menschen, die sich in die Welt verirren sofort bei ihr abzugeben, was auch Tumnus zuerst mit Lucy vorhatte. Doch seine Sympathie für das Mädchen hält ihn davon ab und er fordert sie auf, sofort wieder aus Narnia zu fliehen, bevor die Weiße Hexe von ihrer Ankunft erfährt. Lucy klettert wieder aus dem Wandschrank hinaus und trifft auf die anderen, die sie bereits gesucht hatten. Sie erzählt ihnen von Narnia, doch keiner glaubt ihr und auch als sie den Wandschrank untersuchen, fällt ihnen nichts Besonderes auf. Deshalb halten ihre drei Geschwister Lucys Geschichte für eine Ausgeburt ihrer Fantasie. Doch diese glaubt weiterhin an das, was sie gesehen hat und beschließt, in der Nacht noch einmal durch den Schrank zu klettern. | ||
[[Bild:180px-Talkingwiththeproffesseur.jpg|thumb|rigth|Susan beim Professort (© Disney/Walden Media)]] Als sie später aufsteht, wird sie von Edmund bemerkt, der sich über ihr Verhalten wundert und ihr folgt. Er sieht sie in den Schrank klettern und befindet sich plötzlich | [[Bild:180px-Talkingwiththeproffesseur.jpg|thumb|rigth|Susan beim Professort (© Disney/Walden Media)]] Als sie später aufsteht, wird sie von Edmund bemerkt, der sich über ihr Verhalten wundert und ihr folgt. Er sieht sie in den Schrank klettern und befindet sich plötzlich in Narnia wieder. Verwundert über die neue Welt sucht er Lucy, die jedoch verschwunden ist. Stattdessen macht er Bekanntschaft mit der Weißen Hexe auf ihrem Schlitten. Als sie von ihm erfährt, dass er noch weitere Geschwister besitzt, gibt sie ihm verzauberten türkischen Honig zu essen, der ihn süchtig macht. Sie verspricht ihm noch mehr davon, wenn er mit seinem Bruder und seinen Schwestern wiederkommen würde und sie zu ihrem Schloss bringen würde. Edmund verspricht es und die Weiße Hexe fährt wieder weiter. Nur kurz darauf trifft Edmund auf Lucy, die wieder bei Herrn Tumnus war, worauf sie wieder zurück durch den Schrank klettern. Auf der anderen Seite werden sie von Peter und Susan gefragt wo sie waren. Lucy erzählt wieder von Narnia und dass sie mit Edmund dort gewesen sei, doch dieser behauptet, sie haben lediglich gespielt sie seien in einer Fantasiewelt. | ||
Später spielen die vier Kinder Kricket, wobei aus Versehen ein Fenster zu Bruch geht. Um den Zorn der Haushälterin Mrs. Macready zu entgehen, verstecken sie alle im Schrank und gelangen daraufhin plötzlich wieder nach Narnia, woraufhin Peter und Susan sich für ihr anfängliches Verhalten und ihrem Missvertrauen gegenüber Lucy entschuldigen. Sie wollen den Faun Herr Tumnus besuchen, doch als sie bei seinem Zuhause ankommen, müssen sie erschreckt feststellen, dass dieser nicht mehr hier ist. Stattdessen finden sie einen Zettel, auf dem steht, dass die Hexe den Faun hat verhaften lassen, weil es einen Menschen geschützt habe. Lucy erzählt den Anderen, dass die Hexe schuld am Winter und am Leiden Narnias ist, dennoch schweigt Edmund über seine Begegnung mit ihr. | Später spielen die vier Kinder Kricket, wobei aus Versehen ein Fenster zu Bruch geht. Um den Zorn der Haushälterin Mrs. Macready zu entgehen, verstecken sie alle im Schrank und gelangen daraufhin plötzlich wieder nach Narnia, woraufhin Peter und Susan sich für ihr anfängliches Verhalten und ihrem Missvertrauen gegenüber Lucy entschuldigen. Sie wollen den Faun Herr Tumnus besuchen, doch als sie bei seinem Zuhause ankommen, müssen sie erschreckt feststellen, dass dieser nicht mehr hier ist. Stattdessen finden sie einen Zettel, auf dem steht, dass die Hexe den Faun hat verhaften lassen, weil es einen Menschen geschützt habe. Lucy erzählt den Anderen, dass die Hexe schuld am Winter und am Leiden Narnias ist, dennoch schweigt Edmund über seine Begegnung mit ihr. | ||
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[[Bild:The-chronicles-of-narnia-the-lion-the-witch-and-the-wardrobe-original-soundtrack-20051223013536179.jpg|thumb|left|Eine Karte zu Lewis Fantasywelt]] Der gewaltige Erfolg des Filmes Narnia nahm bereits vor rund 50 Jahren seinen Anfang, genauer gesagt im Jahre 1950, als der Schriftsteller [[C.S. Lewis]] sein Buch The Chronicles of Narnia: ''The Lion, the Witch and the Wardrobe'' herausbrachte. Ursprünglich nie als Teil einer Buchreihe gedacht, entwickelte es sich zu einem riesigen Erfolg, woraufhin Lewis den Entschluss fasste, die Geschichte um Narnia weiterzuführen. In seinem zweiten Buch ''Der magische Neffe'' – das chronologisch gesehen zum ersten wurde – berichtet er viel von den Anfängen seiner Fantasiewelt und bis zum Jahre 1956 vollendete er die mehrteilige Saga mit dem siebten Band. | [[Bild:The-chronicles-of-narnia-the-lion-the-witch-and-the-wardrobe-original-soundtrack-20051223013536179.jpg|thumb|left|Eine Karte zu Lewis Fantasywelt]] Der gewaltige Erfolg des Filmes Narnia nahm bereits vor rund 50 Jahren seinen Anfang, genauer gesagt im Jahre 1950, als der Schriftsteller [[C.S. Lewis]] sein Buch The Chronicles of Narnia: ''The Lion, the Witch and the Wardrobe'' herausbrachte. Ursprünglich nie als Teil einer Buchreihe gedacht, entwickelte es sich zu einem riesigen Erfolg, woraufhin Lewis den Entschluss fasste, die Geschichte um Narnia weiterzuführen. In seinem zweiten Buch ''Der magische Neffe'' – das chronologisch gesehen zum ersten wurde – berichtet er viel von den Anfängen seiner Fantasiewelt und bis zum Jahre 1956 vollendete er die mehrteilige Saga mit dem siebten Band. | ||
[[Bild:Narnia_150_150x210.jpg|thumb|right|Szene aus der BBC Verfilmung von Narnia (© BBC)]]Auch heute nach einem halben Jahrhundert wird die Narnia Reihe immer noch als eine der besten Fantasiegeschichten weltweit gefeiert, manche Kritiker stellen sie sogar auf eine Stufe mit Tolkiens Epos ''Der Herr der Ringe'' (Tolkien selbst war ein enger Freund von Lewis, von dessen Büchern jedoch alles andere als begeistert). Besonders groß ist der Erfolg in den USA, wo sich im Laufe der Jahre eine riesige Anzahl an Fanclubs und mehrere | [[Bild:Narnia_150_150x210.jpg|thumb|right|Szene aus der BBC Verfilmung von Narnia (© BBC)]]Auch heute nach einem halben Jahrhundert wird die Narnia Reihe immer noch als eine der besten Fantasiegeschichten weltweit gefeiert, manche Kritiker stellen sie sogar auf eine Stufe mit Tolkiens Epos ''Der Herr der Ringe'' (Tolkien selbst war ein enger Freund von Lewis, von dessen Büchern jedoch alles andere als begeistert). Besonders groß ist der Erfolg in den USA, wo sich im Laufe der Jahre eine riesige Anzahl an Fanclubs und mehrere größere Internetseiten gebildet haben. In Deutschland hingegen blieb der Bekanntheitsgrad des Werkes relativ bescheiden. Vielen Menschen war der Name Narnia kein Begriff, als der neue Film bei uns angekündigt wurde. | ||
Gemessen an diesem Erfolg ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass bereits früher versucht worden war, den Stoff filmisch umzusetzen. Ende der | Gemessen an diesem Erfolg ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass bereits früher versucht worden war, den Stoff filmisch umzusetzen. Ende der 1980er bis Anfang 1990er erschien eine vom berühmten englischen Sender BBC in Auftrag gegebene Fernsehfilm-Reihe, die vier der sieben Bücher umfasste; ''Der König von Narnia'' (1988), ''Prinz Kaspian von Narnia'' (1989), ''Die Reise auf der Morgenröte'' (1989) sowie als Abschluss ''Der silberne Sessel''. Die Filme wurden nach der Reihenfolge der Erscheinung der Bücher gedreht, aus Kostengründen wurde jedoch auf die Verfilmung der letzten drei verzichtet. | ||
Die Filme wurden sowohl vom Publikum wie auch von den Kritikern gut angenommen und für eine Menge unterschiedlicher Auszeichnungen nominiert, darunter auch für einem Emmy aufgrund besonders herausstehendem Kinderprogramm, sowie 6 Nominierungen bei den BAFTA Awards während der Jahre 1988 bis 1990. Von all diesen Preisen erhielt jedoch lediglich der erste Film einen für die Beste Beleuchtung. | Die Filme wurden sowohl vom Publikum wie auch von den Kritikern gut angenommen und für eine Menge unterschiedlicher Auszeichnungen nominiert, darunter auch für einem Emmy aufgrund besonders herausstehendem Kinderprogramm, sowie 6 Nominierungen bei den BAFTA Awards während der Jahre 1988 bis 1990. Von all diesen Preisen erhielt jedoch lediglich der erste Film einen für die Beste Beleuchtung. | ||
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Die treibende Kraft für eine Umsetzung war dabei [[Douglas Gresham]], der Stiefsohn von C.S. Lewis. Schon vor etwa 20 bis dreißig Jahren träumte er vom passenden [[Kino]]film zu der Bücherreihe, doch erst als er Bekanntschaft mit dem Chef der Firma [[Walden Media]] machte, rückte sein Wunsch in greifbare Nähe. [[Perry Moore]], CEO und späterer Produzent der [[Neuverfilmung]], zeigte sich schon immer von Lewis Fantasiewelt fasziniert und wie Douglas wollte er schon immer eine filmische Umsetzung des Ganzen sehen. „Ich dachte immer, das würde perfekt zu Walden passen“, sagte er später dazu. Dabei war es das Ziel beider Personen, Narnia genauso umzusetzen, wie es sich ihr Schöpfer vorgestellt hat. Ohne irgendeine Anpassung an den heutigen Zeitgeist. Dazu verpflichtete sich später auch jeder Mitarbeiter, der am Dreh beteiligt war. | Die treibende Kraft für eine Umsetzung war dabei [[Douglas Gresham]], der Stiefsohn von C.S. Lewis. Schon vor etwa 20 bis dreißig Jahren träumte er vom passenden [[Kino]]film zu der Bücherreihe, doch erst als er Bekanntschaft mit dem Chef der Firma [[Walden Media]] machte, rückte sein Wunsch in greifbare Nähe. [[Perry Moore]], CEO und späterer Produzent der [[Neuverfilmung]], zeigte sich schon immer von Lewis Fantasiewelt fasziniert und wie Douglas wollte er schon immer eine filmische Umsetzung des Ganzen sehen. „Ich dachte immer, das würde perfekt zu Walden passen“, sagte er später dazu. Dabei war es das Ziel beider Personen, Narnia genauso umzusetzen, wie es sich ihr Schöpfer vorgestellt hat. Ohne irgendeine Anpassung an den heutigen Zeitgeist. Dazu verpflichtete sich später auch jeder Mitarbeiter, der am Dreh beteiligt war. | ||
Gleich zu Beginn war allerdings klar, dass man für so ein gewaltiges Projekt auch eine gewaltige Unterstützung braucht. Aus diesem Grunde meldete sich Perry Moore bei der Disney Company, wo er die Pläne für sein Projekt vorlegte. Die dortige Leitung zeigte sich positiv beeindruckt und erklärte sich kurz darauf dazu bereit, an der Finanzierung, dem Verleih und dem | Gleich zu Beginn war allerdings klar, dass man für so ein gewaltiges Projekt auch eine gewaltige Unterstützung braucht. Aus diesem Grunde meldete sich Perry Moore bei der Disney Company, wo er die Pläne für sein Projekt vorlegte. Die dortige Leitung zeigte sich positiv beeindruckt und erklärte sich kurz darauf dazu bereit, an der Finanzierung, dem Verleih und dem Marketing des Films mitzuhelfen. Entgegen mancher Behauptungen hatte Disney allerdings so gut wie keinen Einfluss auf den fertigen Film. | ||
====Der Visionär==== | ====Der Visionär==== | ||
[[Bild: | [[Bild:Andrew-Adamson.jpg|thumb|right|Andrew Adamson wurde stark von der Narnia Reihe geprägt (© Disney/Walden Media)]] Die nächste Entscheidung, die Douglas und Moore fällen mussten, war die Frage nach dem richtigen Regisseur. Es war klar dass man für ''Narnia'' einen äußerst kreativen und engagierten Regisseur brauchte, der es schafft die Vision Lewis auf Bild umzusetzen. Zudem brauchte man jemanden, der sich mit der neusten Filmtechnik gut auskannte, denn nichts anderes verlangte der fertige Film. Die Wahl fiel schließlich für viele sehr überraschend aus, der Neuseeländer [[Adrew Adamson]], der mit seinen Filmen Shrek und Shrek 2 zum Publikumsliebling avancierte, sollte mit dem Fantasyepos sein Realfilmdebüt liefern. | ||
Die Wahl ihn für das Projekt zu engagieren trafen die Produzenten bereits beim ersten Gespräch. [[Cary Granat]], ebenfalls einer der wichtigsten Leute beim Film, erinnert sich noch gut an Adamsons Auftritt: „Er sprach so leidenschaftlich über die Emotionen und Motive des Buches“, erinnert sich Cary Granat. „Und von diesen Gesprächen an war uns klar: 'Das ist unser Mann!'. Ich habe bereits mit einer ganzen Reihe von Filmemachern gearbeitet, aber ich habe es noch nie erlebt, dass irgendjemand mit solch einer exakten und detaillierten Vision an einen Film herangegangen ist. Nach einem Meeting stimmten alle überein, dass er der richtige Regisseur sei.“ | Die Wahl ihn für das Projekt zu engagieren trafen die Produzenten bereits beim ersten Gespräch. [[Cary Granat]], ebenfalls einer der wichtigsten Leute beim Film, erinnert sich noch gut an Adamsons Auftritt: „Er sprach so leidenschaftlich über die Emotionen und Motive des Buches“, erinnert sich Cary Granat. „Und von diesen Gesprächen an war uns klar: 'Das ist unser Mann!'. Ich habe bereits mit einer ganzen Reihe von Filmemachern gearbeitet, aber ich habe es noch nie erlebt, dass irgendjemand mit solch einer exakten und detaillierten Vision an einen Film herangegangen ist. Nach einem Meeting stimmten alle überein, dass er der richtige Regisseur sei.“ | ||
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Adamsons Entscheidung, bei dem Film mitzuwirken kam keinesfalls zufällig. Bereits als Kind war er ein begeisterter Fan der Bücher, der alle sieben Werke mehrmals las. Sein Ziel war es schlussendlich auch, kein Narnia zu erschaffen, das einfach nur in der Fantasie existierte. Er wollte eine zu 100% realistische Welt zu kreieren, die sich, abgesehen von einigen mystischen Kreaturen sowie dem vollständigen Fehlen von Menschen, nicht von der unseren unterscheiden sollte. Seine Visionen beeindruckten die restlichen Beteiligten, zugleich war jedoch allen klar, dass diese Umsetzung alles andere als billig werden würde. | Adamsons Entscheidung, bei dem Film mitzuwirken kam keinesfalls zufällig. Bereits als Kind war er ein begeisterter Fan der Bücher, der alle sieben Werke mehrmals las. Sein Ziel war es schlussendlich auch, kein Narnia zu erschaffen, das einfach nur in der Fantasie existierte. Er wollte eine zu 100% realistische Welt zu kreieren, die sich, abgesehen von einigen mystischen Kreaturen sowie dem vollständigen Fehlen von Menschen, nicht von der unseren unterscheiden sollte. Seine Visionen beeindruckten die restlichen Beteiligten, zugleich war jedoch allen klar, dass diese Umsetzung alles andere als billig werden würde. | ||
Adamson zeigte großen Einsatz, um seine Idee so perfekt wie möglich umzusetzen. Zuerst begann er mit dem Autorenpaar [[Cristopher Markus]] und [[Stephen | Adamson zeigte großen Einsatz, um seine Idee so perfekt wie möglich umzusetzen. Zuerst begann er mit dem Autorenpaar [[Cristopher Markus]] und [[Stephen McFeely]] zusammen, die sich bereits mit dem Skript zur Biographie Peter Sellers einen Namen gemacht hatten. Sie trafen sich oft zu nächtelangen Besprechungen um die Urfassung des Drehbuches von [[Anne Peacock]] noch zu verbessern. Dabei legten sie sehr großen Wert auf die Geschichte und die Figuren selbst. Zu gute kam ihnen dabei auch, dass die Buchvorlage anders als beispielsweise ''Der Herr der Ringe'' sehr knapp geschildert war und sie somit ohne große Kürzungen auskommen konnten. | ||
===Casting und Figuren=== | ===Casting und Figuren=== | ||
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[[Bild:Mr_Tumnus.jpg|thumb|left|James McAvoy und eine Menge Maske (© Disney/Walden Media)]] Doch seine Rolle war nicht immer einfach zu spielen. Um möglichst genau der Vorstellung Lewis zu entsprechen wurde er täglich drei Stunden lang von einem der besten Make-up Künstlern [[Hollywood]]s, Howard Berger, bearbeitet. Die Maske besteht unter anderem auch aus einem Kopfteil mit beweglichen, über Funk gesteuerten Ohren, einem Nasenstück, eine Prothese für das Gesicht sowie mehrere Haarteile. Zum Schluss folgten dann noch die Perücke, Koteletten, Bart, Augenbrauen und Körperbehaarung. Die Maske sah sehr realistisch aus, war für James McAvoy jedoch alles andere als angenehm zu tragen. | [[Bild:Mr_Tumnus.jpg|thumb|left|James McAvoy und eine Menge Maske (© Disney/Walden Media)]] Doch seine Rolle war nicht immer einfach zu spielen. Um möglichst genau der Vorstellung Lewis zu entsprechen wurde er täglich drei Stunden lang von einem der besten Make-up Künstlern [[Hollywood]]s, Howard Berger, bearbeitet. Die Maske besteht unter anderem auch aus einem Kopfteil mit beweglichen, über Funk gesteuerten Ohren, einem Nasenstück, eine Prothese für das Gesicht sowie mehrere Haarteile. Zum Schluss folgten dann noch die Perücke, Koteletten, Bart, Augenbrauen und Körperbehaarung. Die Maske sah sehr realistisch aus, war für James McAvoy jedoch alles andere als angenehm zu tragen. | ||
Zusätzlich zu den Zeiten in der Maske übte der schottische Schauspieler jeden Tag mehrere Stunden lang den perfekten Gang für sein Geschöpf. Sein Vorbild war dabei eine Textstelle aus einer Überlieferung, in der Faune als die Gefolgschaft des griechischen Gottes Dionysos bezeichnet wurden. Sie werden fröhliche, wenn auch teilweise etwas unbeholfene Wesen charakterisiert, was McAvoy mit seinen Schritten | Zusätzlich zu den Zeiten in der Maske übte der schottische Schauspieler jeden Tag mehrere Stunden lang den perfekten Gang für sein Geschöpf. Sein Vorbild war dabei eine Textstelle aus einer Überlieferung, in der Faune als die Gefolgschaft des griechischen Gottes Dionysos bezeichnet wurden. Sie werden fröhliche, wenn auch teilweise etwas unbeholfene Wesen charakterisiert, was McAvoy mit seinen Schritten auszudrücken versuchte. Die Stimme von Tumnus war eine Mischung aus einer Ziege (von der Tonart her) und einem unbestreitbar britischen Akzent. | ||
Es war jedoch nicht die Maske allein, die den Faun so realistisch anmuten lässt. Die komplette untere Hälfte stammt aus dem Computer. Dafür lieh sich Adamson Hilfe bei den Visual-Effects-Spezialisten um den erfahrenen [[Dean Wright]]. Dieser wendete ein Verfahren an, das er selbst schlicht als „Leg Replacement“ („Beinaustausch“) bezeichnet und das zum ersten Mal 1994 im Spielfilm ''Forrest Gump'' in der Figur des Sergeant Dan Anwendung fand. Wright ließ dabei McAvoy eine so genannte „Green-Screen“-Hose tragen und ersetzte diese im Computer durch die Beine einer Ziege, indem er die Bewegungen der Computer Grafiken genau an die des Schotten anpasste. | Es war jedoch nicht die Maske allein, die den Faun so realistisch anmuten lässt. Die komplette untere Hälfte stammt aus dem Computer. Dafür lieh sich Adamson Hilfe bei den Visual-Effects-Spezialisten um den erfahrenen [[Dean Wright]]. Dieser wendete ein Verfahren an, das er selbst schlicht als „Leg Replacement“ („Beinaustausch“) bezeichnet und das zum ersten Mal 1994 im Spielfilm ''Forrest Gump'' in der Figur des Sergeant Dan Anwendung fand. Wright ließ dabei McAvoy eine so genannte „Green-Screen“-Hose tragen und ersetzte diese im Computer durch die Beine einer Ziege, indem er die Bewegungen der Computer Grafiken genau an die des Schotten anpasste. | ||
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[[Bild:250px-Narniascreenshot1.jpg|thumb|left|Tilda Swanton und Skandar Keynes (© Disney/Walden Media)]] Das schwierigste für Tildas Rolle stellte nach ihrer eigenen Aussage die Tatsache dar, dass die Weiße Hexe keinerlei Emotionen besitzt. Sie war ein kalter Charakter, der niemandem gegenüber Empfindungen besaß. Dementsprechend gestaltete es sich schwer, eine solche Figur für das Publikum bis zum Schluss interessant zu halten. | [[Bild:250px-Narniascreenshot1.jpg|thumb|left|Tilda Swanton und Skandar Keynes (© Disney/Walden Media)]] Das schwierigste für Tildas Rolle stellte nach ihrer eigenen Aussage die Tatsache dar, dass die Weiße Hexe keinerlei Emotionen besitzt. Sie war ein kalter Charakter, der niemandem gegenüber Empfindungen besaß. Dementsprechend gestaltete es sich schwer, eine solche Figur für das Publikum bis zum Schluss interessant zu halten. | ||
Bei der | Bei der Ausarbeitung des Kostüms war sie sehr stark involviert, da dieser sehr wesentlich und bezeichnend für den Charakter selbst ist. Sie wollte es dabei einerseits modern wirken lassen, ihm jedoch auch einen bestimmten altmodischen Touch lassen, wie beispielsweise das Kostüm der guten Hexe in ''Der Zauberer von Oz''. Zudem wollte sie auf normale Klischees, wie schwarze Haare und rote Lippen verzichten. Nach einigen Versuchen beschloss man schließlich, das Kleid mit der Stimmungslage seiner Trägerin zu verändern. Wenn Jadis im Eisschloss ist sollte es wie ein Ballkleid wirken und je düsterer und bedrohlicher der Charakter wurde, desto düsterer wird auch die Farbe des Kleides bis es in der Nacht in der Aslan stirbt vollkommen schwarz ist. Insgesamt konnte das Kostüm sieben verschiedene Wechsel vollziehen. | ||
Der Triumph dieser Figuren dürfte aber wohl der gewaltige Löwe Aslan sein, der Gegenspieler der Weißen Hexe und eine der Schlüsselfiguren in der Geschichte. Dabei war es Adamson besonders wichtig, dass das Tier einen möglichst starken Einfluss auf den Kinobesucher lässt. Dazu nahm er sowohl die Hilfe von CGI wie auch von der menschlichen Schauspielkunst in Anspruch. Oscar Preisträger [[Liam Neeson]] lieh Aslan seine Stimme und gab ihm somit viel von seinem Charakter. Er wollte einerseits die Stärke Aslans aufzeigen, andererseits aber auch dessen menschliche Verwundbarkeit. | Der Triumph dieser Figuren dürfte aber wohl der gewaltige Löwe Aslan sein, der Gegenspieler der Weißen Hexe und eine der Schlüsselfiguren in der Geschichte. Dabei war es Adamson besonders wichtig, dass das Tier einen möglichst starken Einfluss auf den Kinobesucher lässt. Dazu nahm er sowohl die Hilfe von CGI wie auch von der menschlichen Schauspielkunst in Anspruch. [[Oscar]]-Preisträger [[Liam Neeson]] lieh Aslan seine Stimme und gab ihm somit viel von seinem Charakter. Er wollte einerseits die Stärke Aslans aufzeigen, andererseits aber auch dessen menschliche Verwundbarkeit. | ||
Nach der Stimme folgte das Aussehen, für welches die modernste digitale Technik aufgewendet wurde. Die Entwickler wollten dabei das Tier so realistisch erscheinen lassen, dass er wie ein echter Löwe erscheinen solle, abgesehen von seinen menschlichen Augen. Dafür benötigte [[Dean Wright]] rund zwei Jahre Produktionszeit und etwa 700 individuelle VFX-Aufnahmen. Dabei wollte er, wie bereits vorher Adamson bei Jadis, das Comichafte vermeiden und die Darstellung sowie die Bewegung beinahe schon überrealistisch darstellen. Entscheidend war dabei auch, dass Aslan in einer natürlichen Weise spricht. Dazu gehört auch die komplette Bewegung des Muskelapparates. Dies stellt eine Entwicklung dar, die bereits früher mit ''Babe'' begonnen hatte. | Nach der Stimme folgte das Aussehen, für welches die modernste digitale Technik aufgewendet wurde. Die Entwickler wollten dabei das Tier so realistisch erscheinen lassen, dass er wie ein echter Löwe erscheinen solle, abgesehen von seinen menschlichen Augen. Dafür benötigte [[Dean Wright]] rund zwei Jahre Produktionszeit und etwa 700 individuelle VFX-Aufnahmen. Dabei wollte er, wie bereits vorher Adamson bei Jadis, das Comichafte vermeiden und die Darstellung sowie die Bewegung beinahe schon überrealistisch darstellen. Entscheidend war dabei auch, dass Aslan in einer natürlichen Weise spricht. Dazu gehört auch die komplette Bewegung des Muskelapparates. Dies stellt eine Entwicklung dar, die bereits früher mit ''Babe'' begonnen hatte. | ||
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Jede Unternehmung übernahm dabei einen Teilaspekt des Ganzen. So kümmerte sich Sony Pictures Imageworks beispielsweise um den Auftritt der Biber und kreierte fotorealistische Wölfe, die problemlos mit anderen Tieraufnahmen gemischt werden konnten. Rhytm und Hues wiederum sorgte für den letzten Schliff der Muskulatur Aslans und ILM bastelte an einen realistischen Gang für die Zentauren herum. War ein Ergebnis fertig, wurde es zwischen einzelnen Teams umhergetauscht um möglicherweise noch einige Details zu ergänzen. Das Ziel war es, jede Kreatur so perfekt zu gestalten, dass sie nahtlos mit den menschlichen Schauspielern interagieren konnten. | Jede Unternehmung übernahm dabei einen Teilaspekt des Ganzen. So kümmerte sich Sony Pictures Imageworks beispielsweise um den Auftritt der Biber und kreierte fotorealistische Wölfe, die problemlos mit anderen Tieraufnahmen gemischt werden konnten. Rhytm und Hues wiederum sorgte für den letzten Schliff der Muskulatur Aslans und ILM bastelte an einen realistischen Gang für die Zentauren herum. War ein Ergebnis fertig, wurde es zwischen einzelnen Teams umhergetauscht um möglicherweise noch einige Details zu ergänzen. Das Ziel war es, jede Kreatur so perfekt zu gestalten, dass sie nahtlos mit den menschlichen Schauspielern interagieren konnten. | ||
[[Bild:250px-Blitznarnia.jpg|thumb|right|Concept Art der Eröffnungsszene (© Disney/Walden Media)]] Alle Aufnahmen liefen schlussendlich auf eine einzige hin, die gewaltige Endschlacht, eines der größten Projekte das je am Computer bearbeitet worden war. Im Buch selbst wurde der Schlacht nur knapp eineinhalb Seiten zur Verfügung gestellt, doch Adamson stellte sich ein gigantisches Finale vor, in dem 20'000 verschiedene Figuren aufeinander losstürmen sollten. Der eigentliche Dreh wurde dabei wie bereits erwähnt in Neuseeland getätigt, dort jedoch lediglich mit den wichtigsten Schauspielern und einigen hundert Statisten. Später bearbeitete Rhytm & Hues mit einer bahnbrechenden Software namens „Massive“ diese Szene und multiplizierte die Kämpfer in die Zehntausende. Bei „Massive“ handelt es sich um ein Programm, das es erlaubt, die Bewegung jeder einzelnen Figuren zu konfigurieren. Mit ihr wurden bereits die gewaltigen Kämpfe in der ''Herr der Ringe'' Trilogie erstellt. | [[Bild:250px-Blitznarnia.jpg|thumb|right|Concept Art der Eröffnungsszene (© Disney/Walden Media)]] Alle Aufnahmen liefen schlussendlich auf eine einzige hin, die gewaltige Endschlacht, eines der größten Projekte das je am Computer bearbeitet worden war. Im Buch selbst wurde der Schlacht nur knapp eineinhalb Seiten zur Verfügung gestellt, doch Adamson stellte sich ein gigantisches Finale vor, in dem 20'000 verschiedene Figuren aufeinander losstürmen sollten. Der eigentliche Dreh wurde dabei wie bereits erwähnt in Neuseeland getätigt, dort jedoch lediglich mit den wichtigsten Schauspielern und einigen hundert Statisten. Später bearbeitete Rhytm & Hues mit einer bahnbrechenden Software namens „Massive“ diese Szene und multiplizierte die Kämpfer in die Zehntausende. Bei „Massive“ handelt es sich um ein Programm, das es erlaubt, die Bewegung jeder einzelnen Figuren zu konfigurieren. Mit ihr wurden bereits die gewaltigen Kämpfe in der ''Herr der Ringe''-[[Trilogie]] erstellt. | ||
Als die letzten Arbeiten an der Endschlacht schließlich abgeschlossen war, wusste Adamson endgültig, dass sein Werk nun kinoreif sei. Sein persönliches Fazit dazu lautete wie folgt: „Diesen Film zu machen war in jeder Hinsicht eine Respekt einflößende, ja Furcht erregende Übung. Es war in technischer Hinsicht Furcht erregend, was die Effekte und digitale Arbeit betraf. Es war aus der Perspektive eines Filmemachers Furcht erregend, wenn man sich die Dimensionen der Produktion und der Kulissen vor Augen hält. Es war Furcht erregend, mit vier Kindern als Hauptcharakteren zu arbeiten. Aber am Furcht erregendsten war für mich einfach die Verantwortung, die ich gegenüber dieser heiß geliebten Geschichte verspürte. Der Versuch, dem gerecht zu werden, wie sich Millionen Menschen über drei, vier Generationen Narnia vorstellten, in ihren Träumen ausmalten, das ist wirklich eine große Sache. Doch genau das ist es, was wir uns vorgenommen haben!“ | Als die letzten Arbeiten an der Endschlacht schließlich abgeschlossen war, wusste Adamson endgültig, dass sein Werk nun kinoreif sei. Sein persönliches Fazit dazu lautete wie folgt: „Diesen Film zu machen war in jeder Hinsicht eine Respekt einflößende, ja Furcht erregende Übung. Es war in technischer Hinsicht Furcht erregend, was die Effekte und digitale Arbeit betraf. Es war aus der Perspektive eines Filmemachers Furcht erregend, wenn man sich die Dimensionen der Produktion und der Kulissen vor Augen hält. Es war Furcht erregend, mit vier Kindern als Hauptcharakteren zu arbeiten. Aber am Furcht erregendsten war für mich einfach die Verantwortung, die ich gegenüber dieser heiß geliebten Geschichte verspürte. Der Versuch, dem gerecht zu werden, wie sich Millionen Menschen über drei, vier Generationen Narnia vorstellten, in ihren Träumen ausmalten, das ist wirklich eine große Sache. Doch genau das ist es, was wir uns vorgenommen haben!“ | ||
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Die ursprüngliche Version des Filmes, die auch in der USA zu sehen war, hatte eine Länge von rund 140 Minuten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz kürzte man ''Narnia'' jedoch um zwei Minuten. Der Grund dafür liegt laut [[Buena Vista International]] darin, dass man für den Film hierzulande eine FSK 6 Freigabe erreichen wollte, was ohne den Einschnitt nicht möglich gewesen wäre. Die nicht synchronisierte Fassung wurde jedoch in allen drei Ländern im Original belassen. Zudem ist (zumindest in Deutschland) die Version für die digitale Projektion ungeschnitten und in Deutsch synchronisiert. Dieses momentan noch nicht sehr weit verbreitete Projektionsverfahren wird jedoch nur von sehr wenigen deutschen Kinos (meist in Großstädten) angeboten sowie mehrere Szenen aus der Schlacht (wie Monster, die auf Seiten der Weißen Hexe kämpfen, von den Lanzen der Zentauren in die Brust getroffen werden; der Zweikampf zwischen dem Zentauren Oreius und dem General der Weißen Hexe Otmin; wie Oreius im Anreiten zum Nahkampf mit der Weißen Hexe mehrere von deren Kriegern mit dem Schwert zunichte haut). | Die ursprüngliche Version des Filmes, die auch in der USA zu sehen war, hatte eine Länge von rund 140 Minuten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz kürzte man ''Narnia'' jedoch um zwei Minuten. Der Grund dafür liegt laut [[Buena Vista International]] darin, dass man für den Film hierzulande eine FSK 6 Freigabe erreichen wollte, was ohne den Einschnitt nicht möglich gewesen wäre. Die nicht synchronisierte Fassung wurde jedoch in allen drei Ländern im Original belassen. Zudem ist (zumindest in Deutschland) die Version für die digitale Projektion ungeschnitten und in Deutsch synchronisiert. Dieses momentan noch nicht sehr weit verbreitete Projektionsverfahren wird jedoch nur von sehr wenigen deutschen Kinos (meist in Großstädten) angeboten sowie mehrere Szenen aus der Schlacht (wie Monster, die auf Seiten der Weißen Hexe kämpfen, von den Lanzen der Zentauren in die Brust getroffen werden; der Zweikampf zwischen dem Zentauren Oreius und dem General der Weißen Hexe Otmin; wie Oreius im Anreiten zum Nahkampf mit der Weißen Hexe mehrere von deren Kriegern mit dem Schwert zunichte haut). | ||
Am 13. April 2006 veröffentlichte Buena Vista | Am 13. April 2006 veröffentlichte Buena Vista schließlich die DVD, die es in drei verschiedenen Fassungen zu kaufen gibt. Das normale 1-Disc Set enthält die gekürzte Kinofassung mit FSK 6, während die Special Edition mit der ungekürzten Originalfassung mit FSK 12 und sehr viel Bonusmaterial aufwarten kann. Die UMD-Version schlussendlich enthält ebenfalls die ungekürzte Fassung des Films, jedoch ist hier lediglich das sehr bescheiden ausgefallene Bonusmaterial der 1-DVD-Version enthalten (lediglich Trailer und „Pannen vom Dreh“). In Deutschland ist zudem bereits eine 4-Disc-Set Special Extended Edition-DVD angekündigt worden. Das Erscheinungsdatum und die sich darauf befindende Fassung sind allerdings noch unbekannt. | ||
===Awards=== | ===Awards=== | ||
====Oscar 2006==== | ====[[Oscar]] 2006==== | ||
*'''Bestes Makeup''' – [[Howard Berger]], [[Tami Lane]] | *'''Bestes Makeup''' – [[Howard Berger]], [[Tami Lane]] | ||
*Bester Ton – [[Terry Porter]], [[Dean A. Zupancic]], [[Tony Johnson]] | *Bester Ton – [[Terry Porter]], [[Dean A. Zupancic]], [[Tony Johnson]] | ||
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Obwohl sich die Narnia Verfilmung sehr stark an die Buchvorlage hält (weitaus stärker beispielsweise als die Literaturadaptionen einiger Walt Disney Meisterwerke), so gibt es auch hier einige deutliche Unterschiede zwischen Film und Buch. So sind einige Szenen und Figuren erdacht worden, die es in der Buchvorlage entweder gar nicht oder in anderer Form gibt. | Obwohl sich die Narnia Verfilmung sehr stark an die Buchvorlage hält (weitaus stärker beispielsweise als die Literaturadaptionen einiger Walt Disney Meisterwerke), so gibt es auch hier einige deutliche Unterschiede zwischen Film und Buch. So sind einige Szenen und Figuren erdacht worden, die es in der Buchvorlage entweder gar nicht oder in anderer Form gibt. | ||
*Die Darsteller welche die Kinder spielen sind alle bis zu drei Jahre älter als in der Buchvorlage. | *Die Darsteller welche die Kinder spielen sind alle bis zu drei Jahre älter als in der Buchvorlage. | ||
*Die | *Die Anfangssequenz, in der London von Flugzeugen angegriffen wird fehlt im Buch gänzlich. Im Film aber diente sie als Einleitung und stellt gleichzeitig den Charakter Edmunds dar, der später noch eine wichtige Rolle einnehmen wird. | ||
*Die Umstände, die jeden Besuch in Narnia begleiten sind geändert worden. Im Film geht Lucy das erste Mal beim Versteckspielen durch den Schrank, im Buch ist dies bereits der zweite Besuch, bei dem auch Edmund mitkommt. | *Die Umstände, die jeden Besuch in Narnia begleiten sind geändert worden. Im Film geht Lucy das erste Mal beim Versteckspielen durch den Schrank, im Buch ist dies bereits der zweite Besuch, bei dem auch Edmund mitkommt. | ||
*Das Gespräch zwischen den Pevensie Kindern und Herr und Frau Biber wurde an einigen Stellen etwas geändert. So erfahren die Kinder im Film zuerst auch nicht, dass Aslan ein Löwe ist, bis sie diesem in seinem Lager gegenüberstehen. | *Das Gespräch zwischen den Pevensie Kindern und Herr und Frau Biber wurde an einigen Stellen etwas geändert. So erfahren die Kinder im Film zuerst auch nicht, dass Aslan ein Löwe ist, bis sie diesem in seinem Lager gegenüberstehen. | ||
*Im Film tritt auch ein Dachs als Freund von Herr Biber auf, der später von der Weißen Hexe in Stein verwandelt wird. Im Buch fehlt dieser Charakter völlig. | *Im Film tritt auch ein Dachs als Freund von Herr Biber auf, der später von der Weißen Hexe in Stein verwandelt wird. Im Buch fehlt dieser Charakter völlig. | ||
*Die Kinder | *Die Kinder diskutieren im Film zweimal, ob es nicht besser wäre, Narnia so schnell wie möglich zu verlassen. Auch diese Szenen tauchen im Buch nicht auf. | ||
*Wenn Edmund aus dem Biberdamm fortläuft und zum Schloss der Weißen Hexe geht, weiß er sofort, dass er einen Fehler gemacht hat, | *Wenn Edmund aus dem Biberdamm fortläuft und zum Schloss der Weißen Hexe geht, weiß er sofort, dass er einen Fehler gemacht hat, wenn er eingsperrt wird und Herr Tumnus im Kerker trifft. Im Buch wurde der Faun bereits in Stein verwandelt. | ||
*Die Szene, in der Peter seine Schwestern und die Biber von den angreifenden Wölfen beim Wasserfall beschützen muss, ist komplett neu für den Film erstellt worden. | *Die Szene, in der Peter seine Schwestern und die Biber von den angreifenden Wölfen beim Wasserfall beschützen muss, ist komplett neu für den Film erstellt worden. | ||
*Der Weihnachtsmann wird im Film nie als solcher bezeichnet. | *Der Weihnachtsmann wird im Film nie als solcher bezeichnet. | ||
*Susan ist an der Schlacht im Film beteiligt und tötet den Zwerg der Königin, der daran war, den verwundeten Edmund umzubringen, mit ihrem Bogen. Es ist das zweite und letzte Mal in diesem Film, dass sie ihn einsetzt. | *Susan ist an der Schlacht im Film beteiligt und tötet den Zwerg der Königin, der daran war, den verwundeten Edmund umzubringen, mit ihrem Bogen. Es ist das zweite und letzte Mal in diesem Film, dass sie ihn einsetzt. | ||
*Gegen Ende des Films trifft Professor Kirke auf Lucy, die versucht durch den Schrank zu klettern, woraufhin er ihr sagt, dass sie so nicht wieder nach Narnia gelangen könne. Das | *Gegen Ende des Films trifft Professor Kirke auf Lucy, die versucht durch den Schrank zu klettern, woraufhin er ihr sagt, dass sie so nicht wieder nach Narnia gelangen könne. Das abschließende Licht und das Brüllen das aus dem Schrank kommt fehlt im Buch gänzlich. | ||
*Im Buch werden die sprechenden Tiere Narnias als grösser beschrieben als ihre nichtsprechenden Verwandten. | *Im Buch werden die sprechenden Tiere Narnias als grösser beschrieben als ihre nichtsprechenden Verwandten. | ||
*Im Buch wird Lucy als Mädchen mit goldenen Haaren beschrieben, im Film ist sie aber alles andere als blond. | *Im Buch wird Lucy als Mädchen mit goldenen Haaren beschrieben, im Film ist sie aber alles andere als blond. | ||