Micky Maus: Unterschied zwischen den Versionen

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Schon seit 1923 in den „[[Alice Comedies]]“ waren kleine Vorgänger der Micky Maus zu sehen. Meist wurden diese kleinen Mäuse von [[Ub Iwerks]] gezeichnet, der ja auch später Micky zeichnete. Als Walt Disney 1927 die Produktion der Alice-[[Cartoon]]s einstellte, und seine Zeichner anfingen eine neue Cartoon-Reihe zu entwerfen, wurde ein neuer Charakter erschaffen. „[[Oswald the Lucky Rabbit]]“ ähnelte dem späteren Micky nicht nur in seinem Handeln, sondern auch vom Aussehen. Später, als Micky bereits auf der Leinwand berühmt war, verwendete Disney des Öfteren Gags oder Cartoon-Ideen, die es damals auch schon für Oswald gab.  
Schon seit 1923 in den „[[Alice Comedies]]“ waren kleine Vorgänger der Micky Maus zu sehen. Meist wurden diese kleinen Mäuse von [[Ub Iwerks]] gezeichnet, der ja auch später Micky zeichnete. Als Walt Disney 1927 die Produktion der Alice-[[Cartoon]]s einstellte, und seine Zeichner anfingen eine neue Cartoon-Reihe zu entwerfen, wurde ein neuer Charakter erschaffen. „[[Oswald the Lucky Rabbit]]“ ähnelte dem späteren Micky nicht nur in seinem Handeln, sondern auch vom Aussehen. Später, als Micky bereits auf der Leinwand berühmt war, verwendete Disney des Öfteren Gags oder Cartoon-Ideen, die es damals auch schon für Oswald gab.  


Die Idee zu einer der später bekanntesten Figuren der Welt kam [[Walt Disney]] angeblich auf einer langen Zugfahrt zwischen New York und [[Hollywood]], wobei er zuerst plante, seinen neuen Charakter ''Mortimer Maus'' zu nennen. Seine Frau [[Lillian Disney]] brachte ihn dann jedoch auf den Namen Mickey. Dennoch tauchte der Name Mortimer im Laufe der Zeit wieder auf; und zwar als Rivale Mickys um die Hand von [[Minnie Maus]].
Die Idee zu einer der später bekanntesten Figuren der Welt kam [[Walt Disney]] angeblich auf einer langen Zugfahrt zwischen New York und [[Hollywood]], wobei er zuerst plante, seinen neuen Charakter ''Mortimer Maus'' zu nennen. Seine Frau [[Lillian Disney]] brachte ihn dann jedoch auf den Namen Mickey. Dennoch tauchte der Name Mortimer im Laufe der Zeit wieder auf; und zwar als Rivale Mickys um die Hand von [[Minnie Maus]]. Den Namen ''Mickey Mouse'' gab es etwas abgewandelt bereits vorher, nämlich 1922 als ''Micky Mouse'' in der Kinderbuchreihe „Playtime“.<ref>[https://www.alamy.de/micky-mouse-in-der-weihnachtsausgabe-des-playtime-magazins-23-dezember-1922-ein-stuck-nachbildung-von-erinnerungsstucken-zum-thema-weihnachten-image471161183.html alamy.de]</ref>


[[Bild:1928 - Oswald.JPG|thumb|rechts|200px|[[Oswald the Lucky Rabbit|Oswald]] im Jahr 1928 (© Disney)]] Die Erfindung der kleinen Maus war dabei buchstäblich eine Notlösung für [[Walt Disney]] gewesen. Erst kurz zuvor hatte er im Februar 1928 nach einem Streit mit [[Charles Mintz]], der damals die Disney-Produktionen vertrieb, die Rechte an der Serie „[[Oswald the Lucky Rabbit]]“ verloren. Mintz wollte Disney das Budget für seine Zeichentrickgeschichten von 2500 auf 1800 Dollar kürzen. Als dieser sich weigerte, drohte er damit, Disneys Trickzeichner abzuwerben und Oswald selbstständig weiterzuführen, da die gesamten Rechte der Serie bei ihm lagen. Aus diesem Grunde hielt Disney auch seine neue Idee vor den Mitarbeitern geheim, da viele von ihnen nach den letzten Oswald-Cartoons zu Mintz wechselten. Lediglich seinen Bruder [[Roy O. Disney|Roy]] sowie seinen Partner [[Ub Iwerks]] weihte er ein.
[[Bild:1928 - Oswald.JPG|thumb|rechts|200px|[[Oswald the Lucky Rabbit|Oswald]] im Jahr 1928 (© Disney)]] Die Erfindung der kleinen Maus war dabei buchstäblich eine Notlösung für [[Walt Disney]] gewesen. Erst kurz zuvor hatte er im Februar 1928 nach einem Streit mit [[Charles Mintz]], der damals die Disney-Produktionen vertrieb, die Rechte an der Serie „[[Oswald the Lucky Rabbit]]“ verloren. Mintz wollte Disney das Budget für seine Zeichentrickgeschichten von 2500 auf 1800 Dollar kürzen. Als dieser sich weigerte, drohte er damit, Disneys Trickzeichner abzuwerben und Oswald selbstständig weiterzuführen, da die gesamten Rechte der Serie bei ihm lagen. Aus diesem Grunde hielt Disney auch seine neue Idee vor den Mitarbeitern geheim, da viele von ihnen nach den letzten Oswald-Cartoons zu Mintz wechselten. Lediglich seinen Bruder [[Roy O. Disney|Roy]] sowie seinen Partner [[Ub Iwerks]] weihte er ein.
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Doch nicht nur sein äußeres Wesen, auch Mickys Persönlichkeit änderte sich mit der Zeit. War er zu Beginn seines Lebens noch ein eher rüde und zu Streichen aufgelegter Junge, der außerdem ziemlich frech war, so wurde er mit dem wachsenden Erfolg immer ernster und vernünftiger. Dies ist allerdings nicht allein auf Disney zurückzuführen, sondern auch auf zahlreiche Mütter, die in einer unsittlichen Maus kein Vorbild für ihre Kinder sahen. Aus diesem Grund erfand Disney auch den neuen Charakter [[Donald Duck]], der mit seinem emotionalen Auftreten und seinem starken Temperament einen Gegensatz zum bereits seriös gewordenen Micky bilden sollte.
Doch nicht nur sein äußeres Wesen, auch Mickys Persönlichkeit änderte sich mit der Zeit. War er zu Beginn seines Lebens noch ein eher rüde und zu Streichen aufgelegter Junge, der außerdem ziemlich frech war, so wurde er mit dem wachsenden Erfolg immer ernster und vernünftiger. Dies ist allerdings nicht allein auf Disney zurückzuführen, sondern auch auf zahlreiche Mütter, die in einer unsittlichen Maus kein Vorbild für ihre Kinder sahen. Aus diesem Grund erfand Disney auch den neuen Charakter [[Donald Duck]], der mit seinem emotionalen Auftreten und seinem starken Temperament einen Gegensatz zum bereits seriös gewordenen Micky bilden sollte.


In Deutschland wurde als erster Micky-Maus-Cartoon „[[Tanz in der Scheune]]“ unter dem Originaltitel „The Barn Dance“ als Vorfilm zum Ufa-Spielfilm „Wenn Du einmal Dein Herz verschenkst“ Januar 1930 im Berliner Kino Universum ausgestrahlt. Im März wurden weitere Cartoon ausgestrahlt: Neben „Ein Schiff streicht durch die Wellen“, welches als deutscher Titel von „Steamboat Willie“ gewählt wurde, erschienen noch „[[Im Tiervarieté]]“ (''The Opry House''), „[[Die Geisterstunde]]“ (''The Skeleton Dance'') und „[[Im wunderschönen Monat Mai]]“ (''Springtime'').<ref>„Chronologie zum Animationsfilm in Deutschland 1930–39“. [https://www.diaf.de/forschung/chronologie-zum-animationsfilm-in-deutschland/chronologie-zum-deutschen-animationsfilm-1930-39/ diaf.de]</ref> Im November erschienen noch die vier Hörspiele „[[Micky Maus auf Wanderschaft]]“, „[[Micky Maus beim Hochzeitsschmaus]]“, „[[Micky Maus im Lunapark]]“ und „[[Micky Maus als Jazzkönig]]“ von Kurt Mühlhardt beim Schallplattenverleger Odeon.<ref>HP. Göldner (11.06.2021). „Hörspiele auf Schellack ...“, [https://www.hoerspieltalk.de/index.php/Thread/20576-H%C3%B6rspiele-auf-Schellack/ hoerspieltalk.de]</ref> Bis 1932 wurde Micky Maus bereits zum geflügelten Wort in Deutschland, allerdings in einem Wort als „Mickymaus“. Ein Beispiel dafür ist im Filmsketch „Im Fotoatelier“ mit Karl Valentin in Form des Satzes: „I telefonier' na meiner Mickymaus, daß' raufkummet, net.“ (Hochdeutsch: „Ich rufe dann meine Mickymaus an, dass sie heraufkommen soll.“)<ref>>Wolfgang J. Fuchs (1985). „Micky Maus – ein Leinwandstar wird Comic-Held“ in: „[[Mickys Klassiker 1]]“</ref> Die Ein-Wort-Version des Figurennamens („Mickymaus“) steht noch heute im Duden.<ref>„Mickymaus“. [https://www.duden.de/rechtschreibung/Mickymaus duden.de]</ref>
In Deutschland wurde als erster Micky-Maus-Cartoon „[[Tanz in der Scheune]]“ unter dem Originaltitel „The Barn Dance“ als Vorfilm zum Ufa-Spielfilm „Wenn Du einmal Dein Herz verschenkst“ Januar 1930 im Berliner Kino Universum ausgestrahlt. Im März wurden weitere Cartoon ausgestrahlt: Neben „Ein Schiff streicht durch die Wellen“, welches als deutscher Titel von „Steamboat Willie“ gewählt wurde, erschienen noch „[[Im Tiervarieté]]“ (''The Opry House''), „[[Die Geisterstunde]]“ (''The Skeleton Dance'') und „[[Im wunderschönen Monat Mai]]“ (''Springtime'').<ref>„Chronologie zum Animationsfilm in Deutschland 1930–39“. [https://www.diaf.de/forschung/chronologie-zum-animationsfilm-in-deutschland/chronologie-zum-deutschen-animationsfilm-1930-39/ diaf.de]</ref> Im November erschienen noch die vier Hörspiele „[[Micky Maus auf Wanderschaft]]“, „[[Micky Maus beim Hochzeitsschmaus]]“, „[[Micky Maus im Lunapark]]“ und „[[Micky Maus als Jazzkönig]]“ von Kurt Mühlhardt beim Schallplattenverleger Odeon.<ref>HP. Göldner (11.06.2021). „Hörspiele auf Schellack ...“, [https://www.hoerspieltalk.de/index.php/Thread/20576-H%C3%B6rspiele-auf-Schellack/ hoerspieltalk.de]</ref> Bis 1932 wurde Micky Maus bereits zum geflügelten Wort in Deutschland, allerdings in einem Wort als „Mickymaus“. Ein Beispiel dafür ist im Filmsketch „Im Fotoatelier“ mit Karl Valentin in Form des Satzes: „I telefonier' na meiner Mickymaus, daß' raufkummet, net.“ (Hochdeutsch: „Ich rufe dann meine Mickymaus an, dass sie heraufkommen soll.“)<ref>Wolfgang J. Fuchs (1985). „Micky Maus – ein Leinwandstar wird Comic-Held“ in: „[[Mickys Klassiker 1]]“</ref> Die Ein-Wort-Version des Figurennamens („Mickymaus“) steht noch heute im Duden.<ref>„Mickymaus“. [https://www.duden.de/rechtschreibung/Mickymaus duden.de]</ref>


===Micky in Farbe (1935–1939)===
===Micky in Farbe (1935–1939)===
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==Micky im Fernsehen==
==Micky im Fernsehen==
[[Bild:Mmc1955.png|thumb|left|Der Mickey Mouse Club (© Disney)]]
[[Bild:Mmc1955.png|thumb|left|Der Mickey Mouse Club (© Disney)]]
Mitte der 50er Jahre wurden zwar die Cartoons mit Micky weitgehend eingestellt, doch das bedeutete keineswegs, dass er sich lediglich auf die Comics zurückzog. War er früher einer der Vorreiter gewesen was den Tonfilm anbelangt, so plante [[Walt Disney]] nun das neu aufkommende Fernsehen zu erforschen, das nach einer guten Einnahmequelle aussah. Als einer der ersten kam er so auf die Idee, spezielle Sendungen anzufertigen. Das Ergebnis war die Show ''[[Mickey Mouse Club|The Mickey Mouse Club]]'', die hierzulande unter dem Namen ''Micky Maus Magazin'' bekannt wurde und in Amerika beim Sender [[ABC]] lief. Insgesamt wurden 390 Episoden zu je 25 Minuten erstellt, die vom 3. Oktober 1955 bis zum 25. September 1959 über den Bildschirm liefen.
Mitte der 1950er Jahre wurden zwar die Cartoons mit Micky weitgehend eingestellt, doch das bedeutete keineswegs, dass er sich lediglich auf die Comics zurückzog. War er früher einer der Vorreiter gewesen was den Tonfilm anbelangt, so plante [[Walt Disney]] nun das neu aufkommende Fernsehen zu erforschen, das nach einer guten Einnahmequelle aussah. Als einer der ersten kam er so auf die Idee, spezielle Sendungen anzufertigen. Das Ergebnis war die Show ''[[Mickey Mouse Club|The Mickey Mouse Club]]'', die hierzulande unter dem Namen ''Micky Maus Magazin'' bekannt wurde und in Amerika beim Sender [[ABC]] lief. Insgesamt wurden 390 Episoden zu je 25 Minuten erstellt, die vom 3. Oktober 1955 bis zum 25. September 1959 über den Bildschirm liefen.


Die Senderreihe war jeweils montags bis freitags zu sehen, wobei jedem Tag ein anderes Motto zugrunde lag. Am Montag wurden verschiedene musikalische Auftritte gezeigt, am Dienstag gab es Gaststars zu sehen, der Mittwoch war ein zusammengewürfelter Tag, am Donnerstag wurde ein Zirkus aufgeführt und am Freitag schlussendlich konnten sich einige Jungtalente vorstellen. Zudem gab es noch Zeichentrickfilme und dokumentarische Beiträge über die Disney Studios. Als besonders populär erwiesen sich auch die so genannten ''Mouseketeers'' (etwa: Mausketiere). Damit bezeichnete man spezielle Kinder und Jugendliche, die unter anderem auch Lieder sangen und den Zuschauer zum Mitmachen motivierten. Von vielen ebenfalls sehr geschätzt wurde das von [[Jimmie Dodd]] komponierte [[Mickey Mouse March|Titellied]], bei welchem auch Donald einen Auftritt hatte, was seine hohe Popularität unterstreichen sollte.  
Die Senderreihe war jeweils montags bis freitags zu sehen, wobei jedem Tag ein anderes Motto zugrunde lag. Am Montag wurden verschiedene musikalische Auftritte gezeigt, am Dienstag gab es Gaststars zu sehen, der Mittwoch war ein zusammengewürfelter Tag, am Donnerstag wurde ein Zirkus aufgeführt und am Freitag schlussendlich konnten sich einige Jungtalente vorstellen. Zudem gab es noch Zeichentrickfilme und dokumentarische Beiträge über die Disney Studios. Als besonders populär erwiesen sich auch die so genannten ''Mouseketeers'' (etwa: Mausketiere). Damit bezeichnete man spezielle Kinder und Jugendliche, die unter anderem auch Lieder sangen und den Zuschauer zum Mitmachen motivierten. Von vielen ebenfalls sehr geschätzt wurde das von [[Jimmie Dodd]] komponierte [[Mickey Mouse March|Titellied]], bei welchem auch Donald einen Auftritt hatte, was seine hohe Popularität unterstreichen sollte.  
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[[Bild:Disney Channel 2002-1-.png|thumb|left|Mickys Ohren als ''[[Disney Channel]]''-Logo von 2002 bis 2010 (© Disney)]]
[[Bild:Disney Channel 2002-1-.png|thumb|left|Mickys Ohren als ''[[Disney Channel]]''-Logo von 2002 bis 2010 (© Disney)]]
Doch bereits früher, in den 70er Jahren wurde das Interesse vieler ehemaliger Fans des ''Micky Maus Magazins'' wieder geweckt. Deshalb plante man bei Disney zuerst, die alten Folgen wieder im Fernsehen zu zeigen, was jedoch nicht viel Anklang fand. Stattdessen beschloss man, eine auf dem ursprünglichen Konzept basierende neue Show zu kreieren, die man auf den Namen ''New Mickey Mouse Club'' taufte. Unter dieser Bezeichnung startete das Format im Januar 1977 und stieß, wie bereits sein Vorgänger, auf viel Gegenliebe. Einige der Folgen wurden auch später noch auf dem [[Disney Channel]] gezeigt und teilweise sogar auf Video veröffentlicht.
Doch bereits früher, in den 1970er Jahren wurde das Interesse vieler ehemaliger Fans des ''Micky Maus Magazins'' wieder geweckt. Deshalb plante man bei Disney zuerst, die alten Folgen wieder im Fernsehen zu zeigen, was jedoch nicht viel Anklang fand. Stattdessen beschloss man, eine auf dem ursprünglichen Konzept basierende neue Show zu kreieren, die man auf den Namen ''New Mickey Mouse Club'' taufte. Unter dieser Bezeichnung startete das Format im Januar 1977 und stieß, wie bereits sein Vorgänger, auf viel Gegenliebe. Einige der Folgen wurden auch später noch auf dem [[Disney Channel]] gezeigt und teilweise sogar auf Video veröffentlicht.


Bis zum Beginn der 80er-Jahre war dabei vom Studio festgehalten worden, dass die Trickfilme nur im Rahmen einzelner Sendungen, der Großteil davon aber gar nicht im Fernsehen veröffentlicht werden durften, damit man sie mit regelmäßigen Abständen wieder in die Kinos bringen könnte, was mehr Gewinn versprach. Zu dieser Zeit aber zeigte sich zunehmend das Interesse an diesen Cartoons, besonders im deutschen Fernsehen. So ließ sich die [[Walt Disney Company]] breitschlagen, einen Testlauf durchzuführen. In einer eigens dafür produzierten Sendung mit dem Namen ''Mickey and Donald'' wurden verschiedene Kurzfilme wieder aufgeführt und somit der Öffentlichkeit auch außerhalb der Kinos zugänglich gemacht. Die Produktion erwies sich als voller Erfolg und wurde dementsprechend auch weitergeführt.
Bis zum Beginn der 1980er-Jahre war dabei vom Studio festgehalten worden, dass die Trickfilme nur im Rahmen einzelner Sendungen, der Großteil davon aber gar nicht im Fernsehen veröffentlicht werden durften, damit man sie mit regelmäßigen Abständen wieder in die Kinos bringen könnte, was mehr Gewinn versprach. Zu dieser Zeit aber zeigte sich zunehmend das Interesse an diesen Cartoons, besonders im deutschen Fernsehen. So ließ sich die [[Walt Disney Company]] breitschlagen, einen Testlauf durchzuführen. In einer eigens dafür produzierten Sendung mit dem Namen ''Mickey and Donald'' wurden verschiedene Kurzfilme wieder aufgeführt und somit der Öffentlichkeit auch außerhalb der Kinos zugänglich gemacht. Die Produktion erwies sich als voller Erfolg und wurde dementsprechend auch weitergeführt.


[[Bild:250px-Houseofmousecdcover.jpg|thumb|right|Micky begrüßt die Gäste in seinem Clubhaus (© Disney)]]
[[Bild:250px-Houseofmousecdcover.jpg|thumb|right|Micky begrüßt die Gäste in seinem Clubhaus (© Disney)]]
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Die Zweitauswertung der Mickey Mouse (und anderer Disneyfiguren) war 1935 bereits ein Multimillionengeschäft. Ende der 1930er-Jahre gab es praktisch kein Produkt, das nicht mit dem verkaufsfördernden Bild der Mickey (oder Minnie) Mouse geschmückt war. Ob Marmelade, Eierbecher, Korsetts mit aufgestickten Mickey Mäusen, Alltagsgegenstände, Spielsachen, Bilderbücher oder Schmuck wie z.B. ein Diamantenarmband mit dem Ebenbild von Mickey bei Cartier zum Preis von 1000 Dollar. Mickey war allgegenwärtig. Auch in der Werbung, wo er in Frankreich beispielsweise für das Getränk ''Fanta'' warb.
Die Zweitauswertung der Mickey Mouse (und anderer Disneyfiguren) war 1935 bereits ein Multimillionengeschäft. Ende der 1930er-Jahre gab es praktisch kein Produkt, das nicht mit dem verkaufsfördernden Bild der Mickey (oder Minnie) Mouse geschmückt war. Ob Marmelade, Eierbecher, Korsetts mit aufgestickten Mickey Mäusen, Alltagsgegenstände, Spielsachen, Bilderbücher oder Schmuck wie z.B. ein Diamantenarmband mit dem Ebenbild von Mickey bei Cartier zum Preis von 1000 Dollar. Mickey war allgegenwärtig. Auch in der Werbung, wo er in Frankreich beispielsweise für das Getränk ''Fanta'' warb.


In den 70er- und 80er Jahren eroberte Micky ein neues Gebiet, die Mode. Plötzlich galt es als „in“, wenn man Kleidungsstücke  mit dem Konterfei der Maus oder einem seiner Freunde oder Verwandten zu tragen. Auch Promis, wie beispielsweise Schlagersänger Roy Black oder die Adelige Lady Sarah, ließen sich von diesem Trend anstecken. Und auch wenn diese Welle der Micky Maus Moder in den folgenden Jahren wieder etwas abgenommen hat, kann man auch heute noch in Katalogen oder Kinderfachgeschäften auf solche Kleider stoßen.
In den 1970er- und 1980er Jahren eroberte Micky ein neues Gebiet, die Mode. Plötzlich galt es als „in“, wenn man Kleidungsstücke  mit dem Konterfei der Maus oder einem seiner Freunde oder Verwandten zu tragen. Auch Promis, wie beispielsweise Schlagersänger Roy Black oder die Adelige Lady Sarah, ließen sich von diesem Trend anstecken. Und auch wenn diese Welle der Micky Maus Moder in den folgenden Jahren wieder etwas abgenommen hat, kann man auch heute noch in Katalogen oder Kinderfachgeschäften auf solche Kleider stoßen.


Heute soll die [[Walt Disney Company]] angeblich über 60'000 verschiedene Lizenzen umfassen, auf deren Einhaltung sie streng achtet.
Heute soll die [[Walt Disney Company]] angeblich über 60'000 verschiedene Lizenzen umfassen, auf deren Einhaltung sie streng achtet.


==Sonstige Informationen==
==Sonstige Informationen==
===Einfluss und Kopien===
Der Erfolg von Micky beeinflusste auch zuvor geschaffene Figuren der Konkurrenz. In Paul Terrys Cartoonreihe „Aesop's Fables“ wurden seit 1921 in „Mice in Council“ Mäusefiguren als Protagonisten verwendet, noch im selben Jahr kristallisierte sich das Design von Milton Mouse in „Country Mouse and City Mouse“ mit Handschuhen und Schuhen heraus. Nachdem Paul Terry 1929 gefeuert wurde, bekam Milton ein Redesign, welches an Micky angelehnt wurde. Walt Disney sah 1931 Milton Mouse im Cartoon „The Office Boy“ und verklagte das Studio daraufhin. Milton Mouse wurde nach 1931 nicht mehr verwendet. Doch Milton blieb nicht die einzige Figur, die Mickys Design übernahm: 1931 erfanden die ehemaligen Disney-Zeichentrickkünstler [[Hugh Harman]] und [[Rudolf Ising]] den Fuchs Foxy, der bis auf die spitzen Ohren und den wuscheligen Schwanz Mickys Design entsprach. Foxy wurde 1931 dreimal in Cartoons verwendet, nämlich in „Lady, Play Your Mandolin!“, „Smile, Darn Ya, Smile!“ und „One More Time“. Nach Disneys persönlicher telefonischer Bitte an Ising, die Figur nicht weiter zu verwenden, trat Foxy nicht wieder auf.<ref>„Milton Mouse“. [https://en.wikipedia.org/wiki/Milton_Mouse wikipedia.org]</ref> „Smile, Darn Ya, Smile!“ gilt heute als [[Remake]] des [[Oswald the Lucky Rabbit|Oswald]]-Cartoons „[[Trolley Troubles]]“, sein titelgebendes Lied wurde zweimal in „[[Falsches Spiel mit Roger Rabbit]]“ verwendet.<ref>„Smile, Darn Ya, Smile!“. [https://en.wikipedia.org/wiki/Smile,_Darn_Ya,_Smile! wikipedia.org]</ref>
[[Bild:Lendapaw-plakat.jpg|thumb|right|Wurde als einziger Kurzfilm mit Micky mit dem Oscar ausgezeichnet: ''[[Lend a Paw]]'' (© Disney)]]
[[Bild:Lendapaw-plakat.jpg|thumb|right|Wurde als einziger Kurzfilm mit Micky mit dem Oscar ausgezeichnet: ''[[Lend a Paw]]'' (© Disney)]]
===Oscar-nominierte Cartoons===
===Oscar-nominierte Cartoons===
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*Im Jahr 2007 verwendete die Hamas für die weltweit umstrittene Kindersendung ''Tomorrow's Pioneers'' eine Micky-Maus-Kopie namens ''Farfour'', um Kinder zu Selbstmordattentäter auszubilden. Im Juni 2007 wurde diese Kopie vor den Augen der Kinder verprügelt, wenig später wurde Farfour für tot und zum Märtyrer erklärt. Darauf reagierte [[Diane Disney Miller]], die Tochter von [[Walt Disney]], indem sie die Hamas als Teufel bezeichnet.<ref>(09.05.2007). „Disney condemns Hamas Mickey Mouse“. [https://web.archive.org/web/20070930012955/http://itn.co.uk/news/dcc3bb053d9e55037f16c8311d0e5193.html itn.co.uk] (archiviert)</ref>
*Im Jahr 2007 verwendete die Hamas für die weltweit umstrittene Kindersendung ''Tomorrow's Pioneers'' eine Micky-Maus-Kopie namens ''Farfour'', um Kinder zu Selbstmordattentäter auszubilden. Im Juni 2007 wurde diese Kopie vor den Augen der Kinder verprügelt, wenig später wurde Farfour für tot und zum Märtyrer erklärt. Darauf reagierte [[Diane Disney Miller]], die Tochter von [[Walt Disney]], indem sie die Hamas als Teufel bezeichnet.<ref>(09.05.2007). „Disney condemns Hamas Mickey Mouse“. [https://web.archive.org/web/20070930012955/http://itn.co.uk/news/dcc3bb053d9e55037f16c8311d0e5193.html itn.co.uk] (archiviert)</ref>
*Im Jahr 2018 erschien anlässlich Mickys Geburtstag mit dem ''[[Micky Happy Birthday*]]'' ein Lifestylemagazin zu Micky und [[Minnie Maus]] bei [[Egmont Ehapa]].
*Im Jahr 2018 erschien anlässlich Mickys Geburtstag mit dem ''[[Micky Happy Birthday*]]'' ein Lifestylemagazin zu Micky und [[Minnie Maus]] bei [[Egmont Ehapa]].
*Im Jahr 2018 erschien ab dem 25. Oktober anlässlich Mickys 90. Geburtstag eine Sammel[[sticker]]serie zusammen mit einem [[Sammelbilderalbum|Sammelalbum]] namens [[Micky Maus Sticker Story]], die 276 Sticker, 36 Trading-Cards sowie 14 Sammelfiguren umfasste.
*Im Jahr 2018 erschien ab dem 25. Oktober anlässlich Mickys 90. Geburtstag eine Sammel[[sticker]]serie zusammen mit einem [[Sammelbilderalbum|Sammelalbum]] namens [[Micky Maus Sticker Story]], die 276 Sticker, 36 Trading-Cards sowie 14 [[Sammelfiguren]] umfasste.


== Micky und Entenhausen ==
== Micky und Entenhausen ==
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* Wilma ([[DD 502]], S. 50) – Tante von Mack & Muck
* Wilma ([[DD 502]], S. 50) – Tante von Mack & Muck
* Norbert ([[Disney Hommage 4]]) - Urgroßneffe
* Norbert ([[Disney Hommage 4]]) - Urgroßneffe
* Sir Miguel Maus (Graf de la Vega) - Ur-Ur-Urahn


===Eltern===  
===Eltern===