DDSH 429: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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== Sultan Kafurs Kronleuchter ==  | == Sultan Kafurs Kronleuchter ==  | ||
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*[[Comiczeichner|Zeichnungen]]: [[Tony Strobl]] (Bleistift), [[Steve Steere]] ([[Inker|Tusche]])  | *[[Comiczeichner|Zeichnungen]]: [[Tony Strobl]] (Bleistift), [[Steve Steere]] ([[Inker|Tusche]])  | ||
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[[Onkel Dagobert]], [[Donald]] und [[Tick, Trick und Track]] sind in Bulistan unterwegs. Es handelt sich um eine Stadt, die noch von den Erkenntnissen alter Kulturen zeugt. Wenn man auch schon mal vor Ort ist, kann man ja auch das Museum besichtigen, findet Dagobert. Die Stätte von bildender Kunst ist voller Exponate, aber eines ist nicht zu finden: Sultan Kafurs Kronleuchter. Die Vitrine ist deswegen leer, weil er vor Jahren gestohlen wurde. Und das nicht ohne Grund, denn der Kronleuchter soll Saphire groß wie Avocados haben. Als die Ducks wieder nach draußen stapfieren, stoßen sie auf eine Karawane von Händlern, die auf eine Versteigerung aufmerksam macht. Sie soll noch heute stattfinden. Ein Kamel zieht dabei etwas ganz Besonderes hinter sich her: Ein Kronleuchter, der genau aussieht wie der, über den man sich vor wenigen Augenblicken noch unterhielt. Dagobert hat zwar einen Termin, seine Neffen sind aber noch nicht eingespannt. So schickt er Donald sowie Tick, Trick und Track los, um den Kronleuchter in Duck’schen Besitz zu bringen. Neben einen kleinen Anschub gibt es ein Scheckheft obendrauf. Die Auktion findet merkwürdigerweise in der Wüste statt, sehr zur Verwunderung der Bieter. Davon sind übrigens nur vier Stück gekommen. Nichtsahnend und sorglos ersteht Donald den Kronleuchter. Für gerade einmal 1.000 Dragonen. Doch eine Dragone ist einhundert Taler wert. Somit hat das gute Stück plötzlich deutlich mehr gekostet, als man geahnt hat. Aber es kommt noch schlimmer...  | [[Onkel Dagobert]], [[Donald]] und [[Tick, Trick und Track]] sind in Bulistan unterwegs. Es handelt sich um eine Stadt, die noch von den Erkenntnissen alter Kulturen zeugt. Wenn man auch schon mal vor Ort ist, kann man ja auch das Museum besichtigen, findet Dagobert. Die Stätte von bildender Kunst ist voller Exponate, aber eines ist nicht zu finden: Sultan Kafurs Kronleuchter. Die Vitrine ist deswegen leer, weil er vor Jahren gestohlen wurde. Und das nicht ohne Grund, denn der Kronleuchter soll Saphire groß wie Avocados haben. Als die Ducks wieder nach draußen stapfieren, stoßen sie auf eine Karawane von Händlern, die auf eine Versteigerung aufmerksam macht. Sie soll noch heute stattfinden. Ein Kamel zieht dabei etwas ganz Besonderes hinter sich her: Ein Kronleuchter, der genau aussieht wie der, über den man sich vor wenigen Augenblicken noch unterhielt. Dagobert hat zwar einen Termin, seine Neffen sind aber noch nicht eingespannt. So schickt er Donald sowie Tick, Trick und Track los, um den Kronleuchter in Duck’schen Besitz zu bringen. Neben einen kleinen Anschub gibt es ein Scheckheft obendrauf. Die Auktion findet merkwürdigerweise in der Wüste statt, sehr zur Verwunderung der Bieter. Davon sind übrigens nur vier Stück gekommen. Nichtsahnend und sorglos ersteht Donald den Kronleuchter. Für gerade einmal 1.000 Dragonen. Doch eine Dragone ist einhundert Taler wert. Somit hat das gute Stück plötzlich deutlich mehr gekostet, als man geahnt hat. Aber es kommt noch schlimmer...  | ||
[[Datei:DDSH 429-1b.jpg|thumb|right|410px|Stibitzter Barks? Ich glaube schon. (© Egmont Ehapa)]]  | |||
{{gut}} Dass ein Strobl den Anfang macht, ist, glaube ich, nicht alltäglich. Komisch, dass sich die Redaktion für diesen ungewöhnlichen Schritt entschieden hat. Normalerweise wäre hier der [[Vicar]] vom Ende drangewesen. Dagegen spricht aber die Aufteilung der Seiten, die so sein muss, dass die ''Entenhausener Geschichte(n)'' in der Mitte des Hefts liegen. So kommt es also zu einer leicht abweichenden Reihenfolge. Thematisch mag der Einstieg kalt kommen, in Deutschland ist gerade noch Winter, aber man versetzt die Leser jetzt schon einmal ins sonnige Ägypten. Die Panzerknacker und ihre Verkleidung sind für den geübten Leser mittlerweile schon aus Prinzip zu erkennen. Der unbekannte Autor nimmt die erste Spannung raus, die Story plätschert im Folgenden eher gemächlich vor sich hin. Die [[Panzerknacker]] werden mir ein bisschen zu dumm dargestellt. Oft haben sie viel geschicktere Pläne als einen wie diesen hier. Und auch, dass sie sich nicht auf einen Tatbestand festlegen – Betrug durch Verkaufen von Waren, die danach sofort verschwinden oder eben der Diebstahl – verpasst ihrem Image und ihrer Glaubwürdigkeit einen ordentlichen Kratzer. Die Ducks agieren gewohnt schlau, aber ohne eine wirkliche Gewitztheit oder Cleverness. Die Geschichte rettet sich vor allem durch ihre Länge und durch Tony Strobls Zeichnungen. Interessant finde ich, dass Strobl kurz vor dem Ende – S. 19, Panel 6 – anscheinend [[Carl Barks]] plagiiert: Den [[Dagobert]], der mit dem Stöckchen in die Luft springt und die Füße zusammenschlägt, habe ich mit Sicherheit schon einmal irgendwo bei Barks gesehen. Das hätte ich Strobl nicht zugetraut. Obwohl es natürlich auch sein kann, dass ihm die Pose einfach nur so gut gefallen hat, dass er sie in diesem [[Comic]] wiederverwendet hat. Die Auftaktstory ins [[DDSH 429]] bleibt insgesamt recht trocken und kann nur punktuell gut abliefern. Ich vergebe mit einer '''3''' noch ein knappes ''Gut''. Schön ist, dass es sich hier um eine deutsche Erstveröffentlichung handelt. [[Benutzer:Glückstaler|Glückstaler]] ([[Benutzer Diskussion:Glückstaler|Diskussion]]) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)  | {{gut}} Dass ein Strobl den Anfang macht, ist, glaube ich, nicht alltäglich. Komisch, dass sich die Redaktion für diesen ungewöhnlichen Schritt entschieden hat. Normalerweise wäre hier der [[Vicar]] vom Ende drangewesen. Dagegen spricht aber die Aufteilung der Seiten, die so sein muss, dass die ''Entenhausener Geschichte(n)'' in der Mitte des Hefts liegen. So kommt es also zu einer leicht abweichenden Reihenfolge. Thematisch mag der Einstieg kalt kommen, in Deutschland ist gerade noch Winter, aber man versetzt die Leser jetzt schon einmal ins sonnige Ägypten. Die Panzerknacker und ihre Verkleidung sind für den geübten Leser mittlerweile schon aus Prinzip zu erkennen. Der unbekannte Autor nimmt die erste Spannung raus, die Story plätschert im Folgenden eher gemächlich vor sich hin. Die [[Panzerknacker]] werden mir ein bisschen zu dumm dargestellt. Oft haben sie viel geschicktere Pläne als einen wie diesen hier. Und auch, dass sie sich nicht auf einen Tatbestand festlegen – Betrug durch Verkaufen von Waren, die danach sofort verschwinden oder eben der Diebstahl – verpasst ihrem Image und ihrer Glaubwürdigkeit einen ordentlichen Kratzer. Die Ducks agieren gewohnt schlau, aber ohne eine wirkliche Gewitztheit oder Cleverness. Die Geschichte rettet sich vor allem durch ihre Länge und durch Tony Strobls Zeichnungen. Interessant finde ich, dass Strobl kurz vor dem Ende – S. 19, Panel 6 – anscheinend [[Carl Barks]] plagiiert: Den [[Dagobert]], der mit dem Stöckchen in die Luft springt und die Füße zusammenschlägt, habe ich mit Sicherheit schon einmal irgendwo bei Barks gesehen. Das hätte ich Strobl nicht zugetraut. Obwohl es natürlich auch sein kann, dass ihm die Pose einfach nur so gut gefallen hat, dass er sie in diesem [[Comic]] wiederverwendet hat. Die Auftaktstory ins [[DDSH 429]] bleibt insgesamt recht trocken und kann nur punktuell gut abliefern. Ich vergebe mit einer '''3''' noch ein knappes ''Gut''. Schön ist, dass es sich hier um eine deutsche Erstveröffentlichung handelt. [[Benutzer:Glückstaler|Glückstaler]] ([[Benutzer Diskussion:Glückstaler|Diskussion]]) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)  | ||
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*Zeichnungen: [[Carmen Pérez]] (Bleistift), [[Tony Fernández]] (Tusche)  | *Zeichnungen: [[Carmen Pérez]] (Bleistift), [[Tony Fernández]] (Tusche)  | ||
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[[Donald Duck]] sucht [[Daniel Düsentrieb|Ingenieur Düsentrieb]] um Rat auf. Der Erpel will seinen Fernsehtisch etwas modifizieren lassen. Er ist viel zu klein und hat keine Rollen, um ihn zu verschieben. Aber Herr Düsentrieb streitet ab, er sei schließlich Erfinder und kein Schreiner. Doch er lässt einen Kunden, dazu noch Freund, natürlich nicht im Regen stehen. So muss rasch eine Erfindung her, um zwei simple Änderungen an dem Möbelstück herbeizuführen...  | [[Donald Duck]] sucht [[Daniel Düsentrieb|Ingenieur Düsentrieb]] um Rat auf. Der Erpel will seinen Fernsehtisch etwas modifizieren lassen. Er ist viel zu klein und hat keine Rollen, um ihn zu verschieben. Aber Herr Düsentrieb streitet ab, er sei schließlich Erfinder und kein Schreiner. Doch er lässt einen Kunden, dazu noch Freund, natürlich nicht im Regen stehen. So muss rasch eine Erfindung her, um zwei simple Änderungen an dem Möbelstück herbeizuführen...  | ||
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[[Gustav Gans]] schlendert in [[Entenhausen]] umher. Er sieht, wie ein Mann einer Frau ein Liebesgeständnis zum Valentinstag macht. Der Mann ist Spion und legt nun seine Maskerade vor seiner Geliebten ab. Dabei schmeißt er alles so stark um sich, dass eine kleine Minikamera, die normalerweise zu Spionagezwecken dient, in Gustavs Händen landet. Daraus hat Gustav wieder etwas gelernt: Heute ist Valentinstag! Deshalb geht er jetzt weiter zum Supermarkt, um eine Glückwunschkarte für [[Daisy]] zu kaufen. Doch auch wenn der Tag noch so schön sein könnte, einer macht ihn kaputt: [[Donald]] spaziert um die Ecke und prahlt sofort los, was das Zeug hält. Mehr als eine popelige Karte sei ja bei Gustav nicht drin. Aber da hat er die Rechnung nicht mit seinem Vetter gemacht. Schon ist die Minikamera an das Matrosenjäckchen geklebt, um von da aus ihren Zweck zu tun: Donald wird fortan von Gustav ausspioniert! Das erweist sich als hilfreich, denn in seinem Angebertun ist Donald jedes Mittel recht, um Daisys Herz zu erobern. Auch ein großes Herz in den Bärenberg zu schneiden, bricht ihm keinen Zacken aus der Krone. Und da [[Herr Düsentrieb]] für das Gedankliche zuständig ist, scheint alles fast zu einfach. Von einem Moment zum anderen muss Gustav aufhören zu lachen über Donald, sondern seine Kräfte ebenfalls mobilisieren, um in den Kampf für eine Frau zu ziehen!  | [[Gustav Gans]] schlendert in [[Entenhausen]] umher. Er sieht, wie ein Mann einer Frau ein Liebesgeständnis zum Valentinstag macht. Der Mann ist Spion und legt nun seine Maskerade vor seiner Geliebten ab. Dabei schmeißt er alles so stark um sich, dass eine kleine Minikamera, die normalerweise zu Spionagezwecken dient, in Gustavs Händen landet. Daraus hat Gustav wieder etwas gelernt: Heute ist Valentinstag! Deshalb geht er jetzt weiter zum Supermarkt, um eine Glückwunschkarte für [[Daisy]] zu kaufen. Doch auch wenn der Tag noch so schön sein könnte, einer macht ihn kaputt: [[Donald]] spaziert um die Ecke und prahlt sofort los, was das Zeug hält. Mehr als eine popelige Karte sei ja bei Gustav nicht drin. Aber da hat er die Rechnung nicht mit seinem Vetter gemacht. Schon ist die Minikamera an das Matrosenjäckchen geklebt, um von da aus ihren Zweck zu tun: Donald wird fortan von Gustav ausspioniert! Das erweist sich als hilfreich, denn in seinem Angebertun ist Donald jedes Mittel recht, um Daisys Herz zu erobern. Auch ein großes Herz in den Bärenberg zu schneiden, bricht ihm keinen Zacken aus der Krone. Und da [[Herr Düsentrieb]] für das Gedankliche zuständig ist, scheint alles fast zu einfach. Von einem Moment zum anderen muss Gustav aufhören zu lachen über Donald, sondern seine Kräfte ebenfalls mobilisieren, um in den Kampf für eine Frau zu ziehen!  | ||
[[Datei:DDSH 429-3.jpg|thumb|right|540px|Auf einmal Frieden? Nicht nur für [[Donald]] komisch. (© Egmont Ehapa)]]  | |||
{{gut}} Der [https://de.wikipedia.org/wiki/Valentinstag Valentinstag] lässt sich auch in [[Entenhausen]] blicken. Das perfekte Sprungbrett, um Donald und Gustav in luftigen Höhen mit noch höheren Angebereien streiten zu lassen. Und als wäre es nicht schon der Gipfel, meint Donald doch tatsächlich, er könnte auf dem Bärenberg die Kunst walten lassen. Der Name des Berges, der da nebst der Gumpenmetropole thronen soll, erinnert mich direkt an denselben aus dem Carl-Barks-Klassiker ''[[Die Mutprobe]]'' von 1947. Dort wurden Donald und die Kinder von Onkel Dagobert – der sein Debüt feierte – auf den Bärenberg gelockt, damit der noch ziemlich vergreiste und grantige Millionär sich einen Spaß mit seiner Familie erlauben konnte. Viel mehr als der Name an sich bleibt aber in dieser Geschichte nicht erhalten. Was Geradts dafür aber gelungen ist, sind die feschen Dialoge zwischen Donald und Gustav und der Schluss, der die 10 Seiten ungewöhnlich beendet. Die Gags beruhen auf den üblichen Zankereien der beiden Erpel; Herr Düsentrieb versucht, frischen Wind in die Sache zu bringen. Letztendlich eine durchschnittliche Geschichte. Abgrenzen kann sie sich nicht wirklich, dafür sind Bernados Zeichnungen zu schwach und treffen nicht meinen Geschmack. Ein ''Gut'' finde ich mit einer '''3-''' aber noch gerechtfertigt. [[Benutzer:Glückstaler|Glückstaler]] ([[Benutzer Diskussion:Glückstaler|Diskussion]]) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)  | {{gut}} Der [https://de.wikipedia.org/wiki/Valentinstag Valentinstag] lässt sich auch in [[Entenhausen]] blicken. Das perfekte Sprungbrett, um Donald und Gustav in luftigen Höhen mit noch höheren Angebereien streiten zu lassen. Und als wäre es nicht schon der Gipfel, meint Donald doch tatsächlich, er könnte auf dem Bärenberg die Kunst walten lassen. Der Name des Berges, der da nebst der Gumpenmetropole thronen soll, erinnert mich direkt an denselben aus dem Carl-Barks-Klassiker ''[[Die Mutprobe]]'' von 1947. Dort wurden Donald und die Kinder von Onkel Dagobert – der sein Debüt feierte – auf den Bärenberg gelockt, damit der noch ziemlich vergreiste und grantige Millionär sich einen Spaß mit seiner Familie erlauben konnte. Viel mehr als der Name an sich bleibt aber in dieser Geschichte nicht erhalten. Was Geradts dafür aber gelungen ist, sind die feschen Dialoge zwischen Donald und Gustav und der Schluss, der die 10 Seiten ungewöhnlich beendet. Die Gags beruhen auf den üblichen Zankereien der beiden Erpel; Herr Düsentrieb versucht, frischen Wind in die Sache zu bringen. Letztendlich eine durchschnittliche Geschichte. Abgrenzen kann sie sich nicht wirklich, dafür sind Bernados Zeichnungen zu schwach und treffen nicht meinen Geschmack. Ein ''Gut'' finde ich mit einer '''3-''' aber noch gerechtfertigt. [[Benutzer:Glückstaler|Glückstaler]] ([[Benutzer Diskussion:Glückstaler|Diskussion]]) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)  | ||
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[[Datei:DDSH 429-4.jpg|thumb|left|400px|Sein Name war Duck, seine Aufgabe, die Teller vom Schmutz zu bereinigen... (© Egmont Ehapa)]]  | |||
== Schlemmen wie bei Oma ==  | == Schlemmen wie bei Oma ==  | ||
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== Das Kompaktkraftwerk ==  | == Das Kompaktkraftwerk ==  | ||
{{sc|H 20150}}  | {{sc|H 20150}}  | ||
*Skript: [[Frank Jonker]] & [[Paul Hoogma]]  | *Skript: [[Frank Jonker]] & [[Paul Hoogma]][[Datei:DDSH 429-5.jpg|thumb|righ|370px|!!! (© Egmont Ehapa)]]  | ||
*Zeichnungen: [[Mau Heymans]] (Bleistift), Comicup Studio (Tusche)  | *Zeichnungen: [[Mau Heymans]] (Bleistift), Comicup Studio (Tusche)  | ||
*Seitenanzahl: 4  | *Seitenanzahl: 4  | ||
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== Mit den Waffen genialer Frauen ==  | == Mit den Waffen genialer Frauen ==  | ||
[[Datei:DDSH 429-6.jpg|thumb|left|590px|So macht das Museum Spaß! (© Egmont Ehapa)]]  | |||
{{sc|D 2020-114}}  | {{sc|D 2020-114}}  | ||
*Skript: [[Jaakko Seppälä]]  | *Skript: [[Jaakko Seppälä]]  | ||
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Im Technikmuseum wird bald eine große Ausstellung stattfinden. Über Dinge, die Frauen erfunden haben. Unter der Leitung von [[Daisy Duck]] wurden zahlreiche Erfindungen, Exponate und Ausstellungsstücke gesammelt, um den Besuchern ein reichhaltiges Bild von genialen Errungenschaften zu geben. Mit dabei sind auch [[Dicky, Dacky und Ducky]], die gerade mit ihrer Tante den letzten Feinschliff machen. Gemeinsam mit ihrem Haustier Naga führt sie Daisy noch ein wenig durch die Ausstellung. Plötzlich klingelt Daisys Handy, denn im Hafen steckt eine Kehrmaschine beim Zoll fest. Daisy muss weg und dem nachgehen. Ihre Nichten sollen solange für sie die Stellung halten. Und kaum als Daisy zur Türe raus ist, tauchen auch schon die ersten Probleme auf: Naga ist verschwunden! Dicky, Dacky und Ducky machen sich umgehend auf die Suche nach dem kleinen Tier. Während sie sich durch die riesige Halle bewegen, stoßen sie auf die ein oder andere brauchbare Erfindung, um Naga wiederzufinden. Aber nicht nur das sehen sie: Ein Visivox-artiges Gerät zeigt an, dass [[Gundel Gaukeley]] gerade durch ein Fenster hereingeklirrt ist. Nur was will sie hier? Und was wird sie alles tun, um zu ihrem Wunsch zu kommen? Die drei Mädchen sehen sich einem ernsthaften Abenteuer gegenüber...  | Im Technikmuseum wird bald eine große Ausstellung stattfinden. Über Dinge, die Frauen erfunden haben. Unter der Leitung von [[Daisy Duck]] wurden zahlreiche Erfindungen, Exponate und Ausstellungsstücke gesammelt, um den Besuchern ein reichhaltiges Bild von genialen Errungenschaften zu geben. Mit dabei sind auch [[Dicky, Dacky und Ducky]], die gerade mit ihrer Tante den letzten Feinschliff machen. Gemeinsam mit ihrem Haustier Naga führt sie Daisy noch ein wenig durch die Ausstellung. Plötzlich klingelt Daisys Handy, denn im Hafen steckt eine Kehrmaschine beim Zoll fest. Daisy muss weg und dem nachgehen. Ihre Nichten sollen solange für sie die Stellung halten. Und kaum als Daisy zur Türe raus ist, tauchen auch schon die ersten Probleme auf: Naga ist verschwunden! Dicky, Dacky und Ducky machen sich umgehend auf die Suche nach dem kleinen Tier. Während sie sich durch die riesige Halle bewegen, stoßen sie auf die ein oder andere brauchbare Erfindung, um Naga wiederzufinden. Aber nicht nur das sehen sie: Ein Visivox-artiges Gerät zeigt an, dass [[Gundel Gaukeley]] gerade durch ein Fenster hereingeklirrt ist. Nur was will sie hier? Und was wird sie alles tun, um zu ihrem Wunsch zu kommen? Die drei Mädchen sehen sich einem ernsthaften Abenteuer gegenüber...  | ||
{{gut}} Geschlechterklischees sind in der heutigen Zeit kritisch zu sehen. Frauen werden oft als hinterlistig dargestellt, Männer hingegen als diejenigen, die tapfer für etwas kämpfen. Den Titel dieser Geschichte finde ich insofern verfehlt, besonders, weil es sich bei [[Dicky, Dacky und Ducky]] eher um Kinder beziehungsweise Jugendliche und nicht um Erwachsene handelt. Trotz des ersten schlechten Eindrucks kann sich dieser [[Zehnseiter]] aber recht schnell von ihm lösen. Die Story blüht nur so von Kreativität. Seppälä hat sich beim Austüfteln der Waffen, mit dem die Nichten kämpfen, nicht nur einige grandiose Gags geholt, sondern die Handlung auf auf höchst ulkige Weise durch das gesamte Museum geführt. Es ist immer wieder irritierend, zu sehen, dass der ein und selbe [[Autor]] Geschichten mit so unterschiedlicher Qualität erzeugen kann. Die ein oder andere Titelgeschichte im ''[[LTB]]'' hat man durchaus negativ in Erinnerung. Abgesehen davon handelt es sich um ein durchaus nettes Abenteuer in ungewöhnlicher Figuren-Konstellation. Leider ein wenig in Vergessenheit gerät, Naga zu suchen. Dafür mangelt es den Kindern aber nicht an kessen Antworten auf Gundels Siegespredigten hin. Es geht weiter mit der ''Gut''-Serie. Note: '''2-'''. [[Benutzer:Glückstaler|Glückstaler]] ([[Benutzer Diskussion:Glückstaler|Diskussion]]) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)  | {{gut}} Geschlechterklischees sind in der heutigen Zeit kritisch zu sehen. Frauen werden oft als hinterlistig dargestellt, Männer hingegen als diejenigen, die tapfer für etwas kämpfen. Den Titel dieser Geschichte finde ich insofern verfehlt, besonders, weil es sich bei [[Dicky, Dacky und Ducky]] eher um Kinder beziehungsweise Jugendliche und nicht um Erwachsene handelt. Trotz des ersten schlechten Eindrucks kann sich dieser [[Zehnseiter]] aber recht schnell von ihm lösen. Die Story blüht nur so von Kreativität. Seppälä hat sich beim Austüfteln der Waffen, mit dem die Nichten kämpfen, nicht nur einige grandiose Gags geholt, sondern die Handlung auf auf höchst ulkige Weise durch das gesamte Museum geführt. Es ist immer wieder irritierend, zu sehen, dass der ein und selbe [[Comicautor|Autor]] Geschichten mit so unterschiedlicher Qualität erzeugen kann. Die ein oder andere Titelgeschichte im ''[[LTB]]'' hat man durchaus negativ in Erinnerung. Abgesehen davon handelt es sich um ein durchaus nettes Abenteuer in ungewöhnlicher Figuren-Konstellation. Leider ein wenig in Vergessenheit gerät, Naga zu suchen. Dafür mangelt es den Kindern aber nicht an kessen Antworten auf Gundels Siegespredigten hin. Es geht weiter mit der ''Gut''-Serie. Note: '''2-'''. [[Benutzer:Glückstaler|Glückstaler]] ([[Benutzer Diskussion:Glückstaler|Diskussion]]) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)  | ||
== Der Meister kam mit dem Dreirad ==  | == Der Meister kam mit dem Dreirad ==  | ||
{{sc|D 91231}}  | {{sc|D 91231}}  | ||
*[[Plot]]: [[Rune T. Kidde]]  | *[[Plot]]: [[Rune T. Kidde]][[Datei:DDSH 429-7.jpg|thumb|right|470px|Expressionismus, der zu einem schreit: Action bei [[Vicar]]. (© Egmont Ehapa)]]  | ||
*Skript: [[Tom Anderson]]  | *Skript: [[Tom Anderson]]  | ||
*Zeichnungen: [[Vicar]]  | *Zeichnungen: [[Vicar]]  | ||
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{{hl}} Geschichten, die eine gewisse Tiefe haben, stehen wohl bei jedem Leser im Vordergrund. Gerade auf die Vicar-Werke der 1980er kann dies zutreffen, denn hier war der Chilene in Top-Form. Allein die optische Gestaltung bietet bereits einige Besonderheiten: Ähnlich wie bei Barks um das Jahr 1950 herum, sind die Panels hier teils stark ineinander verwoben. Schräge Kanten, kleine Ausreißer, Ecken, die auf Szenen verweisen und die Anzahl der Panels pro Reihe variieren reichlich, aber gekonnt und als Gesamtes abgestimmt. Es bietet sich mit Sicherheit nur ein Ansatz zu dem, was Carl Barks geschaffen hat, aber die Elemente dieser Geschichte überzeugen stark. Kidde und Anderson haben die Handlung ersonnen, die stark Gag-lastig ist und viel mehr auf Schnelle setzt als auf Langlebigkeit. Dadurch geht das ein bisschen unter, was [[Vicar]] zeichnerisch mühevoll aufbaut. Ein [[Donald]], oder wer auch immer, der durch einen plötzlichen Schlag auf den Kopf zeitweise eine andere Persönlichkeit bekommt, ist ein ausgelutschtes Muster. Das, was Donald aber in seinem Parallelzustand tut, ist durchaus interessant gemacht. Und noch einmal möchte ich auf Barks verweisen: Die Gebäude, die Donald designt, insbesondere die Ur-Version im Park mit den Eicheln, erinnert verdächtig stark an ''[[Die Sumpfgnome]]'' und die Stelzenhäuser, die sich dort eigenartigerweise bewegen. Nur haben die Strohhütten in der Geschichte von 1944 vier Stelzen, hier sind es drei. Insgesamt gibt es definitiv genug zu schauen, Details werden einem noch und nöcher geboten. Ein echter Kracher zum Abschluss und der ideale Einstieg ins Werk von Vicar. Note: '''2+''' und damit gerade noch die Bestwertung. [[Benutzer:Glückstaler|Glückstaler]] ([[Benutzer Diskussion:Glückstaler|Diskussion]]) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)  | {{hl}} Geschichten, die eine gewisse Tiefe haben, stehen wohl bei jedem Leser im Vordergrund. Gerade auf die Vicar-Werke der 1980er kann dies zutreffen, denn hier war der Chilene in Top-Form. Allein die optische Gestaltung bietet bereits einige Besonderheiten: Ähnlich wie bei Barks um das Jahr 1950 herum, sind die Panels hier teils stark ineinander verwoben. Schräge Kanten, kleine Ausreißer, Ecken, die auf Szenen verweisen und die Anzahl der Panels pro Reihe variieren reichlich, aber gekonnt und als Gesamtes abgestimmt. Es bietet sich mit Sicherheit nur ein Ansatz zu dem, was Carl Barks geschaffen hat, aber die Elemente dieser Geschichte überzeugen stark. Kidde und Anderson haben die Handlung ersonnen, die stark Gag-lastig ist und viel mehr auf Schnelle setzt als auf Langlebigkeit. Dadurch geht das ein bisschen unter, was [[Vicar]] zeichnerisch mühevoll aufbaut. Ein [[Donald]], oder wer auch immer, der durch einen plötzlichen Schlag auf den Kopf zeitweise eine andere Persönlichkeit bekommt, ist ein ausgelutschtes Muster. Das, was Donald aber in seinem Parallelzustand tut, ist durchaus interessant gemacht. Und noch einmal möchte ich auf Barks verweisen: Die Gebäude, die Donald designt, insbesondere die Ur-Version im Park mit den Eicheln, erinnert verdächtig stark an ''[[Die Sumpfgnome]]'' und die Stelzenhäuser, die sich dort eigenartigerweise bewegen. Nur haben die Strohhütten in der Geschichte von 1944 vier Stelzen, hier sind es drei. Insgesamt gibt es definitiv genug zu schauen, Details werden einem noch und nöcher geboten. Ein echter Kracher zum Abschluss und der ideale Einstieg ins Werk von Vicar. Note: '''2+''' und damit gerade noch die Bestwertung. [[Benutzer:Glückstaler|Glückstaler]] ([[Benutzer Diskussion:Glückstaler|Diskussion]]) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)  | ||
[[Datei:DDSH 429-V.jpg|thumb|left|170px|Die Vorschau ist diesmal nicht so eindeutig. (© Egmont Ehapa)]]  | |||
== Fazit ==    | == Fazit ==    | ||
Auch wenn ich mich hier zu   | Auch wenn ich mich hier zu sieben Mal ''Gut'' und ein Mal ''Highlight'' habe hinreißen lassen, heißt das nicht, dass jede Geschichte auch ein Meisterwerk ist. Einige sind bei der Bewertung nur knapp am ''Mittelmaß'' vorbeigekommen. Die Vielfalt in diesem Heft ist nahezu grenzenlos, die Anregung zum Kauf groß. Der gute Flow des [[DDSH]] kann gehalten werden, eine grottenschlechte Ausgabe ist mir jetzt schon länger nicht mehr untergekommen. Bei diesem Heft kann ich guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen. Für jedermann ist was dabei, jeder Stil ist vertreten, der Inhalt gut. Was will man mehr? Weiter geht es Anfang März mit dem DDSH 430! [[Benutzer:Glückstaler|Glückstaler]] ([[Benutzer Diskussion:Glückstaler|Diskussion]]) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)  | ||
Zu beachten: Die Vorschau auf der letzten Seite lässt eine Unklarheit aufkommen: Bei den Beschreibungen zu den Storys ist die Rede von Scala, Rota, Pujol und Gattino, rechts auf dem Cover stehen Scala und Rota, aber auch Gulbransson und Korhonen. Es ist gut möglich, dass die Redaktion noch für eine kurzfristige Änderung des Inhalts zu haben war.  | Zu beachten: Die Vorschau auf der letzten Seite lässt eine Unklarheit aufkommen: Bei den Beschreibungen zu den Storys ist die Rede von [[Guido Scala|Scala]], [[Marco Rota|Rota]], [[Miquel Pujol|Pujol]] und [[Wanda Gattino|Gattino]], rechts auf dem Cover stehen Scala und Rota, aber auch [[Jan Gulbransson|Gulbransson]] und [[Kari Korhonen|Korhonen]]. Es ist gut möglich, dass die Redaktion noch für eine kurzfristige Änderung des Inhalts zu haben war.  | ||
[[Kategorie:DDSH Rezension|429]]  | [[Kategorie:DDSH Rezension|429]]  | ||