Mars and Beyond

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Titelkarte. (© Disney)

Mars and Beyond ist ein ca. 53-minütiger Fernsehfilm aus der Reihe „Disneyland“, der am 4. Dezember 1957 auf ABC ausgestrahlt wurde. Regie führte Ward Kimball. Bei der Folge handelt es sich um den dritten Teil der sogenannten Space-Trilogie der Serie.

Darsteller[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Disney und Garco (v.l.n.r.) (© Disney)

Walt Disney wird dieses Mal von Garco, gesprochen von Paul Frees, präsentiert: „Ladies and gentlemen, here is your host Walt Disney.“ („Meine Damen und Herren, hier ist Ihr Gastgeber Walt Disney.“) Dieser steht neben dem hünenhaften Roboter, bedankt sich höflich und leitet direkt die Folge ein:

„Thank you, Garco. In this exciting age when everyone seems to be talking about the future possibilities of space travel, there is much speculation on what we will discover when we visit other worlds. Will we find planets with only a low form of vegetable life or will there be mechanical robots controlled by super intelligent beings? One of the most fascinating fields of modern science deals with the possibility of life on other planets. This is our story.[1]
„Vielen Dank, Garco. In diesem aufregenden Zeitalter, in dem jeder über die zukünftigen Möglichkeiten der Raumfahrt zu sprechen scheint, gibt es viele Spekulationen darüber, was wir entdecken werden, wenn wir andere Welten besuchen. Werden wir Planeten finden, auf denen nur eine niedrige Form von pflanzlichem Leben existiert, oder werden dort mechanische Roboter leben, die von superintelligenten Wesen gesteuert werden? Eines der faszinierendsten Gebiete der modernen Wissenschaft beschäftigt sich mit der Möglichkeit von Leben auf anderen Planeten. Dies ist unsere Geschichte.“

Cosmic Capers[Bearbeiten]

In der frühen Menschheitsgeschichte beobachtete er die Sterne, dessen Muster sich bewegten. Mit der Aufteilung des Jahres zu Sternbildern wurde der Farm-Plan erstellt, wann welche Pflanzen gesät und geerntet werden müssen. Mit dem Bau höherer Gebäude beobachtete der Mensch auch die Sterne noch genauer und stellte erste Thesen über die Lage der Erde im Vergleich zu den Sternen auf. Die alten Griechen stellten mehrere Thesen auf, doch die These, nach welcher die Erde im Mittelpunkt des Sternensystems ist, setzte sich durch. Erzähler Paul Frees fasst die folgenden Jahrhunderte zusammen mit: „Free and logical thought was stifled by a black period of stupidity, supersticion and sorcery.“ („Freies und logisches Denken wurde durch eine schwarze Periode der Dummheit, des Aberglaubens und der Zauberei unterdrückt.“) Erst in der Renaissance wurde die Sonne als Zentrum des Sonnensystems festgestellt und ab der Erfindung des Teleskops wurden weitere Planeten genauer beobachtet und entdeckt. Verschiedene verrückte Thesen über das Leben auf den anderen Planeten wurden erstellt und veröffentlicht. Im 19. Jahrhundert wurde jedoch immer mehr der Mars als wahrscheinlichster Planet für Leben herausgestellt. Weitere Bücher über Leben im All konzentrierten sich auf den Mars. Weitere Geschichten behandeln das Leben von Außerirdischen, die unter den Menschen wandeln. Diese wurden wahrscheinlich durch die vermehrte Sichtung von unbekannten Flugobjekten inspiriert.

Heute ist die Möglichkeit von anderen Lebewesen im All ein beliebtes Thema zahlreicher Werke. Laut typischen Aufbau begänne eine solche Weltall-Seifenoper in einer geheimen Militärbasis, in welcher der Held, ein junger Astrophysiker, und die Heldin, seine schöne Sekretärin, arbeiten. Als Schurken dienen ein marsianischer Roboter und sein Meister, dessen furchtbares Äußeres erst spät in der Handlung gezeigt wird. Die Handlung nötigt den Mars dazu, etwas von der Erde zu holen, was auf dem Mars fehlt, etwa Wasser, Uran oder Frauen. Veranschaulicht wird dies durch die Entführung der schreienden Sekretärin im Ufo, während der Held kühl und nichtsahnend an seiner Pfeife pafft. Am Mars angekommen wehrt sich die Heldin gegen das inzwischen gezeigte marsianische Monster, welches sich im Lauf des Kampfes in mehrere fantastische Wesen verwandelt. Doch die Heldin zieht sich um, statt ihrer Sekretätinnen-Kluft kleidet sie nun ein Superheldinnen-Spandex. An die vielen Monster verteilt sie atomare Zigarren, bevor sie abzieht und die Zigarren alle explodieren. Sie fliegt heldenhaft zur Erde, wo sie sich wieder in ihr Sekretärinnen-Ich zurückverwandelt. Der Astrophysiker nebenan formuliert seine Gedanken nun in einem Brief, welchen er der Sekretärin diktiert: „Take a letter, Miss Smith: ‚Gentlemen, after do consideration and thorough calculations it is my unequivonal opinion that there is absolutely no life on the planet Mars.‘“ („Nehmen Sie einen Brief auf, Miss Smith: ‚Meine Herren, nach reiflicher Überlegung und gründlichen Berechnungen bin ich der eindeutigen Meinung, dass es auf dem Planeten Mars absolut kein Leben gibt.‘“) Kaum ausgesprochen, wird der Astrophysiker vom marsianischen Roboter entführt und die Sequenz endet.

Leben auf der Erde und außerhalb[Bearbeiten]

Da die Erde nur ein kleiner Fleck in einem gewaltig großen Universum ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch auf anderen Planeten Leben existiert, sehr groß. Als Beispiel für die Entstehung von Leben auf einem Planeten wird auf die Entstehung des Lebens auf der Erde zurückgegriffen. Die Geburt der Sonne sowie ihrer Planeten wird beschrieben, darunter die Erde mit ihrer Ursuppe. Dampf verursacht Wolken, welche wiederum Ozeane zusammenregnen. Das entstandene Meer birgt nun alle Bausteine für irdisches Leben. Nun ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Evolution die erste lebende Zelle hervorbringt. Zellen verbinden sich und ergeben Algen, das erste Lebewesen. Durch Photosynthese bringt es Sauerstoff in die Meere, was kompliziertere Zellen ermöglicht. Schier endlose Varianten durch eine schier endlose Zeit. Bald krabbeln die ersten Lebewesen auf das Land, wo Adaption und Evolution weitere Zweige von Lebewesen ermöglicht. Eine Montage zeigt verschiedene Tiere, von den Dinosauriern bis zum Menschen. Dieser sei der komplexesten Mechanismus. Seine Organe erfordern einen ununterbrochenen Zufluss von Sauerstoff sowie eine bestimmte Temperatur, welche nicht zu stark über- oder unterschritten werden darf. Durch Kleidung kann er sich aber extremeren Temperaturen aussetzen. Auf den meisten Planeten unseres Sonnensystems könnte der Mensch nicht überleben, ob aus Mangel an Sauerstoff oder durch die unpassende Temperatur. Die Temperaturen ermöglichen den Menschen nur ein Verweilen auf den Planeten Venus, Erde und Mars. Durch die bewölkte Oberfläche der Venus weiß man von diesem Planeten nur wenig, der Mars ist da etwas bekannter. Der Mensch könnte mit Druckanzügen durchaus auf dem Mars leben, in Druck-Häusern, die ganze Städte bilden.

Der Mensch und der Mars[Bearbeiten]

Der Mars wurde schon relativ früh entdeckt, doch seine Farbe und seine genaue Textur wurden erst ab Galileo Galilei und der Erfindung immer besserer Teleskope ausgemacht. Die Achse des Mars ist geneigt und er hat zwei weiße Pole, die je nach Jahreszeit wachsen oder schrumpfen. Da die dunkleren Flecke auf dem Mars auf die Größe der weißen Pole reagieren, wurde Flora dahinter vermutet. Viele Aspekte des Mars sind noch unbekannt, etwa die Kanäle oder hellere Flecken, die nicht lange bleiben.

Mars[Bearbeiten]

E.C. Slipher (© Disney)

Einer der Observatorien, welche den Mars beobachten, ist das Lowell-Observatorium in Arizona. Dort arbeitet auch Dr. E.C. Slipher, der die Moderation übernimmt.

Mars reist in zwei Erdjahren um die Sonne, weshalb man ihn nur einmal alle zwei Jahre von Nahem betrachten kann. Der Mars ist etwa halb so groß wie die Erde und die Schwerkraft nur ein Drittel von der Erde. Zwei kleine Monde umkreisen den Mars. Durch seine schräge Achse gibt es Jahreszeiten auf dem Mars. Slipher geht auf die Methoden ein, wie man von der Erde aus die Luft und die Temperatur des Mars untersuchen kann. Es gibt nur unscharfe Fotos vom Mars, da die notwendige lange Belichtungszeit von der Erde aus durch unsere unruhige Atmosphäre die Details verwackelt. Ob Leben auf dem Planeten existiert, sei für uns unmöglich zu sagen, schließt Slipher.

Wie könnte Leben auf dem Mars aussehen?[Bearbeiten]

Obwohl die Wissenschaftler sich einig sind, dass der Mars kalt und einsam ist, gibt es Spekulationen, wie der Planet unter etwas anderen Umständen aussähe. Mit etwas mehr Wasser und Sauerstoff wäre viel Leben auf dem Planeten möglich, mit einer eigenen Evolution. Erzähler Paul Frees spekuliert von Pflanzen, welche zu nährstoffreichen Boden wandern können, sich von anderen Pflanzen ernähren oder sogar von sich selbst. Einfachere Lebensformen wären in den Wüsten des Mars möglich, welche die nährstoffreiche Schicht von oben oder unterirdisch verspeisen. Fliegende Tiere brauchen größere Flügel als die Gegenstücke der Erde. Komplett neue chemische Lebensformen könnten sich gebildet haben, zum Beispiel statt den kohlenstoffbasierten Lebensformen der Erde neue Wesen, basierend auf Silizium.

Der Weg zum Mars[Bearbeiten]

Paul Frees berichtet weiter, dass für die Reise ins All zahlreiche Raumschiffe gestaltet wurden, die meisten davon werden von Flüssigtreibstoff angetrieben. Ein atomares Elektroraumschiff wäre die ideale Lösung, aber konnte noch nicht komplett erfunden werden. Ernst Stuhlinger und Wernher von Braun erdachten dieses als Alternative zu den Flüssigtreibstoff-Raketen. Die Raketen sind wie ein Regenschirm geformt, am Ende des Stiels ist ein kleiner Atomreaktor, dessen Hitze Dampf verursacht und so einen Turbogenerator antreibt. Durch einen Wasserkreislauf geht kein Wasser verloren. Eine weitere Rakete mitten im Stab ist eine Steuerrakete, im runden Schirm sind außen Räume für die Crew. Eine weitere Rakete ist am atomaren Elektroraumschiff, um beim Mars einzeln zur Oberfläche zu fliegen.

Die Reise zum Mars würde dreizehn Monate und sechs Tage beanspruchen. Tausend Meilen über der Erde würde das atomare Elektroraumschiff vier Monate lang die Erde umkreisen, bevor es ihrer Anziehungskraft entkommen kann. Sieben Monate treibt es durch den Weltraum bis zum Mars, um dann zwei weitere Monate um diesen zu kreisen, 620 Meilen über der Marsoberfläche.

Nochmal auf Null und im Detail. Sechs Schiffe starten an der Raumstation über der Erde. Die Steuerraketen starten und die Reihe an Elektroraumschiffen kreisen um die Erde, die Geschwindigkeit immer weiter steigernd. Nach vier Monaten und siebzehn Tagen entkommen die Raumschiffe in einer Höhe von 815.000 Meilen über der Erdoberfläche der Schwerkraft der Erde. Weitere sechs Monate und vierzehn Tage später reisen die sechs Elektroraumschiffe mit einer Geschwindigkeit von 75.000 Meilen pro Stunde. Die Mitte der Strecke ist erreicht, die Steuerraketen werden gedreht, um die hohe Geschwindigkeit der Schiffe zu drosseln. Nach sieben Monaten und 24 Tagen sieht man vom Raumschiff aus, wie die Erde vor der Sonne vorbeizieht. Drei Monate später trennen die Raumschiffe nur noch 700.000 Meilen vom Mars, und die 45-tägige spiralförmige Annäherung zum Planeten beginnt. Erstmals sind die beiden Mars-Monde Deimos und Phobos ohne Hilfsmittel sichtbar. Nach 13 Monaten und 6 Tagen ist die Reise zum Mars endlich beendet. Bevor die eigentliche Landung beginnt, prüfen Testraketen die Atmosphäre des Mars. Danach startet die Rakete ihre Landung auf dem Mars, 600 Meilen tiefer. Nach dem bedeutenden Moment der Landung wird der Bildschirm kurz schwarz und Paul Frees beginnt seine Abmoderation:

(© Disney)
„When earth man finally walks upon the sand of Mars, what will confront him in this mysterious new world? Will any of his conceptions of strange and exotic Marsian life prove to be true? Will he find the remains of a long dead civilisation, or will the more conervative opinions of present day science be born up, with the discovery of a cold and barren planet where only a low form of vegetable life struggles to survive. These questions will be answered by our space pioneers of the future. In solving the enigma of the red planet Mars man may find a key that opens the first small door to the universe. Carried forward on the wings of modern science, man in the years that follow may discover the miracle of life as it exists in all its countless forms throughout an infinite creation.“
„Wenn der Erdenmensch endlich den Sand des Mars betritt, was wird ihn in dieser geheimnisvollen neuen Welt erwarten? Wird sich eine seiner Vorstellungen vom seltsamen und exotischen Leben auf dem Mars als wahr erweisen? Wird er die Überreste einer längst untergegangenen Zivilisation finden, oder werden die eher konservativen Ansichten der heutigen Wissenschaft mit der Entdeckung eines kalten und unfruchtbaren Planeten, auf dem nur eine niedrige Form pflanzlichen Lebens ums Überleben kämpft, widerlegt. Diese Fragen werden von den Raumfahrtpionieren der Zukunft beantwortet werden. Bei der Lösung des Rätsels um den roten Planeten Mars könnte der Mensch einen Schlüssel finden, der die erste kleine Tür zum Universum öffnet. Auf den Flügeln der modernen Wissenschaft vorwärts getragen, kann der Mensch in den folgenden Jahren das Wunder des Lebens entdecken, wie es in all seinen unzähligen Formen in einer unendlichen Schöpfung existiert.“

Während Paul Frees die letzten Worte spricht, sind UFOs zu sehen, welche ins ferne Universum reisen.

Hintergrundwissen[Bearbeiten]

Entstehung und Ausstrahlung[Bearbeiten]

Planungen für „Mars and Beyond“ entstanden bereits 1954 zusammen mit den anderen beiden Tomorrowland-Folgen „Man in Space“ und „Man and the Moon“, Produzent Ward Kimball hoffte, die Sendung bis zum Frühjahr 1956 fertig zu stellen. Der Zeitpunkt wurde bewusst gewählt, damit die Ausstrahlung mit der größten Annäherung des Mars an die Erde zusammenfällt. Doch dazu kam es nicht.

Ernst Stuhlinger und Wernher von Braun vor ihrem Modell eines atomaren Elektroraumschiffes. (© Disney)

Die National Academy of Sciences und das Naval Research Laboratory unterstützten das neue Raumfahrtprogramm Project Vanguard, welches schließlich auch von der US-Regierung aufgenommen wurde. Die National Academy of Sciences und IBM baten Walt Disney, einen Film über das Projekt Vanguard zu drehen, ähnlich wie vorherigen „Disneyland“-Folgen zum Weltraum und dem Mond, um die Zustimmung der Öffentlichkeit für ihre Pläne zu gewinnen. Walt Disney zog Ward Kimball und seine Crew von „Mars and Beyond“ ab, damit die Vanguard-Folge vor dem Start in der zweiten Jahreshälfte 1957 ausgestrahlt werden konnte. Doch mit dem Start des russischen Satelliten Sputnik I am 4. Oktober 1957 wurde das space race eingeläutet, am 3. November 1957 folgte schon Sputnik II mit der Hündin Laika, das erste Tier in einer Umlaufbahn um die Erde. Die Regierung gab Project Vanguard zugunsten von Project Redstone auf, an dem Wernher von Braun arbeitete.

Die Arbeiten an „Mars and Beyond“ begannen wieder, und da alle Besprechungen der Story und die Dreharbeiten mit Wernher von Braun schon vor Oktober 1957 stattfanden, wirkte sich von Brauns neuer Auftrag, so schnell wie möglich einen Satelliten ins All zu bekommen, nicht auf die Produktion aus.[2]

Auch die Aufnahmen für die Sequenz mit den allgemeinen Fakten über den Mars entstanden bereits vorher. Für die Sequenz wendete sich Ward Kimball an das Lowell-Observatorium in Arizona, um neben Unterstützung auch einen Astronomen für die Film- und Tonaufnahmen zu gewinnen. Am 15. März 1956 wurde ihm der Astronom Dr. E.C. Slipher empfohlen, einer der weltweit führenden Experten für den Mars. Binnen zwei Wochen schickte ihm Kimball das Drehbuch und Storyboard. Im April entstanden bereits die Dreharbeiten der Sequenz im Lowell-Observatorium, im Mai flog Slipher zu den Disney-Studios für seine Aufnahmen.[3] Slipher heißt mit vollem Namen Earl Carl Slipher und arbeitete schon seit 1908 im Lowell-Observatorium.[4] Einige der wissenschaftlichen Angaben der Folge sind inzwischen überholt. Slipher sagt, die Marsatmosphäre bestehe „wahrscheinlich hauptsächlich aus Stickstoff und einer kleinen Menge Kohlendioxid“ („probably consists mostly of nitrogen and a small amount of carbon dioxide“). Inzwischen weiß man, dass die Marsatmosphäre zu 95 % aus Kohlendioxid und zu 2,8 % aus Stickstoff besteht. Die beiden Marsmonde Phobos und Deimos werden in der Folge als kugelförmig dargestellt, ähnlich wie der Mond der Erde, sie sind aber nach heutigen Erkenntnissen unregelmäßig geformt. [5]

Der Roboter Garco wurde 1953 binnen neunzig Tage von Harvey Chapman für die Garrett Manufacturing Company von Los Angeles gebaut. Auf seiner Brust steht der Firmennamen Garrett, auf seiner Stirn die Abkürzung Garco für Garrett Company, die auch als sein Name verwendet wird.[1]

Kimball wurde auch durch eine Radionachrichtensendung vom 18. Juni 1957 inspiriert, laut der Forscher der Air Force im Bereich der Weltraummedizin festgestellt hatten, dass auf einem Planeten wie dem Mars „Bedingungen, die für die meisten Lebensformen auf der Erde tödlich zu sein scheinen, von Kreaturen bewohnt werden könnten, die dem Menschen völlig unbekannt sind“.[3]

In der Sequenz, in der die Klischees eines Science-Fiction-Films aufgezählt werden, verfolgen diverse Monster die Erdenfrau. Zwischen diesen Monstern ist auch Donald Duck. Die Idee gefiel Walt Disney während der Produktion nicht und er wollte sie gestrichen haben, doch Kimball behielt die Szene drin.[5] An Disneys Feedback zu der Darstellung Außerirdischer erinnert er sich auch noch im Detail:

„We had a showing for the (Disney) Studio one afternoon in the theater. We put up notices. And (Walt) was there. He sat in the back row. I sat next to him, and when that stuff started to come on about life on other planets the whole theatre was laughing. Walt sat there with his mouth wide open. During the sandstorm part, where a silicon creature is feeding on sand and other plants are protecting their faces with their leaves, he turned to me and he says, ‚How do you guys think up all that stuff?‘ And this was coming from Walt Disney! I couldn't believe it! It was a great compliment. I thought that reading between the lines, we would have never had it in there had he seen it on the storyboards. He couldn't quite conceive it, I'm sure. We didn't know how it was going to look until we saw it move ourselves.“[3]
„Wir hatten eines Nachmittags eine Vorführung für das (Disney-)Studio im Kino. Wir hängten Aushänge auf. Und (Walt) war da. Er saß in der letzten Reihe. Ich saß neben ihm, und als das Zeug über das Leben auf anderen Planeten anfing, lachte das ganze Kino. Walt saß mit offenem Mund da. Während des Sandsturms, in dem sich ein Siliziumwesen von Sand ernährt und andere Pflanzen ihr Gesicht mit ihren Blättern schützen, drehte er sich zu mir um und sagte: ‚Wie habt ihr euch das alles ausgedacht?‘ Und das kam von Walt Disney! Ich konnte es nicht glauben! Das war ein großes Kompliment. Ich dachte, wenn ich zwischen den Zeilen lese, hätten wir das nie eingebaut, wenn er es auf den Storyboards gesehen hätte. Er konnte es sich nicht vorstellen, da bin ich mir sicher. Wir wussten nicht, wie es aussehen würde, bis wir es selbst in Bewegung sahen.“

Die Produktionskosten der Folge beliefen sich auf etwa 450.000 US-Dollar, was die erste Fernsehausstrahlung niemals wieder hätte einspielen können. Zum Vergleich kostete „Man in Space“ 250.000 US-Dollar[1] und „Man and the Moon“ 350.000 US-Dollar.[3] ABC zahlte nur 50.000 bis 70.000 US-Dollar für eine Folge und etwa 25.000 Dollar für jede Wiederholung.[1] Die hohen Produktionskosten entstanden durch die Notwendigkeit der vielen neuen Animationen, die nicht durch Live-Action-Material ersetzt werden konnten.[3]

Nach der Ausstrahlung[Bearbeiten]

Man in Space“ blieb die einzige „Tomorrowland“-Folge der ersten „Disneyland“-Staffel, gefolgt von der ebenfalls einzigen „Tomorrowland“-Folge von Staffel zwei, „Man and the Moon“. Erst Staffel drei und vier konnten sich jeweils doppelt so viele „Tomorrowland“-Folgen leisten, darunter in Staffel vier „Mars and Beyond“. Durch die vergleichsweise hohen Kosten blieb es also insgesamt bei wenigen „Tomorrowland“-Folgen, nämlich sechs von 99 „Disneyland“-Folgen insgesamt.[6] Vier dieser Folgen wurden 2004 auf der DVD Walt Disney Treasures: Tomorrowland veröffentlicht. Für „Walt Disney Presents“, der Nachfolgeserie von „Disneyland“, wurden keine „Tomorrowland“-Folgen mehr gedreht. Disney nannte im März 1961 auch die hohen Kosten als Grund, für die NBC-Sendung „Walt Disney's Wonderful World of Color“ keine Tomorrowland-Weltall-Folgen zu drehen.[1] Die drei weitere Folgen „The Vanguard Project“, „The UFO Show“ und „The NASA Show“ waren in Planung, wurden aber nie umgesetzt.[2]

Die Folge wurde am 26. Dezember 1957 als 49-minütiges Featurette in die Kinos gebracht.[7]

1965 war Wernher von Braun frustriert vom fehlenden Enthusiasmus der US-Regierung, einen Menschen auf den Mond zu bringen, und wendete sich deswegen an Bill Bosche, der das Drehbuch aller drei Weltall-Folgen mitschrieb.

„It is really only a few short years ago since I had the pleasure of working at your studios (on a project) which, it turns out was quite prophetic. I understand that over the years you have kept up a rather lively interest in the space program and, particularly, in manned space flight. For this reason, I thought you might like to have an opportunity to see just how prophetic (you were).“
„Es ist wirklich erst ein paar Jahre her, dass ich das Vergnügen hatte, in Ihren Studios (an einem Projekt) zu arbeiten, das, wie sich herausstellte, ziemlich prophetisch war. Wie ich höre, haben Sie im Laufe der Jahre ein recht reges Interesse am Raumfahrtprogramm und insbesondere an der bemannten Raumfahrt bewahrt. Aus diesem Grund dachte ich, dass Sie vielleicht gerne die Gelegenheit hätten, zu sehen, wie prophetisch Sie waren.“

Während seines Kontakt mit Bosche lud von Braun Disney und weitere wichtige Disney-Mitarbeiter zu einer Besichtigung des Marshall Space Flight Centers in Huntsville, Alabama, ein, wo er inzwischen Direktor war. Im April 1965 kam es zum Besuch von Walt und Roy Disney sowie mehrerer WED Enterprise-Mitarbeiter wie Bill Bosche, Ken Peterson, John Hench, Claude Coats und Ken O'Connor. Am 13. April 1965 wurde Disney in der „Huntsville Times“ mit den Worten zitiert: „If I can help through my TV shows […] to wake people up to the fact we've got to keep exploring, I'll do it.“ („Wenn ich durch meine Fernsehsendungen dazu beitragen kann, […] die Menschen wachzurütteln, dass wir weiter forschen müssen, werde ich es tun.“)[8]

Aus der Folge wurde der Kurzfilm „Cosmic Capers“ geschnitten, der 1979 veröffentlicht wurde.[9][7] Er umfasst 18 Minuten[10] und die animierte Sequenz aus der Folge, in der darauf eingegangen wird, wie sich der Mensch bisher mit dem Weltall und dem möglichen Leben dort auseinandersetzte.[11] Für diese Version der Trickfilm-Sequenz wurde die Tonaufnahme durch Paul Frees' Primus von Quack ersetzt.[3] „Cosmic Capers“ hatte seine Weltpremiere im Dezember 1979 in England.[12]

Die Folge „Mars and Beyond“ wurde 1999 auf der Laserdisc „Disneyland Anthology“ veröffentlicht,[10] zusammen mit den anderen „Disneyland“-Folgen „The Disneyland Story“, „A Day in the Life of Donald Duck“, „Along The Oregon Trail“, „The Crisler Story/Prowlers Of The Everglades“ und „Adventures in Fantasy“.[13]

Die animierte Parodie eines Science-Fiction-Films und die Einleitung der Folge mit Garco sind zwei der Clips, die für das Sci-Fi Dine-In Theater Restaurant in Disney's Hollywood Studios, Walt Disney World, verwendet werden. [10]

Der marsianische Roboter (Martian Robot) hatte nach seinem Auftritt in der Folge noch einige weitere Auftritte, der erste ist im Cartoon „Mickys elektrisches Haus“ (Mickey's Mechanical House), der das erste Mal 2002 im Halloween-Special „Verschwörung der Superschurken“ ausgestrahlt wurde.[9] In der Serie „Mickys Clubhaus“ hat er ebenfalls einen Auftritt im Publikum.[14]

2003 wurde ein restaurierter fünfminütiger Clip aus „Mars and Beyond“ in Zusammenarbeit mit The Walt Disney Company während des Kurzfilm-Festivals The Animation Show als Hommage an Ward Kimball präsentiert.[9][10]

Der Film wurde im Jahr 2004 in der Walt Disney Treasures-Reihe im DVD-Set „Walt Disney Treasures: Tomorrowland“ veröffentlicht.

Die Folge wurde auch 2006 als Extra zur englischen und deutschen DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung von „Der rote Planet: Expedition Mars‏‎“ (Roving Mars, 2005) veröffentlicht.[5][10][15]

Einen weiteren Auftritt hat der marsianische Roboter 2018 in der „Micky Maus“-Folge „Futterneid“ (Feed the Birds), zusammen mit der Erdlingsfrau.[9][14]

Original... (© Disney)
...und Kopie. (© Disney)

Einer der Marsianer-Designs von Ward Kimball wird im Vorspann von „Sie nannten ihn Wander“ (Wander Over Yonder, 2013) verwendet.[9] Das Design basiert auf H.G. Wells' Beschreibung der Marsianer in „Die ersten Menschen auf dem Mond“. In „Mars and Beyond“ wird das Aussehen zusammengefasst mit: „The people of Mars would propably walk in their hind legs. Their barrel-chested bodies covered with a coating of dun, their ample skulls would be cramped with intelligence, and their trunk-like noses indispensable for feats of engineering.“ („Die Marsbewohner würden wahrscheinlich auf ihren Hinterbeinen gehen. Ihr fassförmiger Körper wäre mit einer graubraunen Schicht überzogen, ihre großen Schädel wären mit Intelligenz vollgestopft und ihre rüsselartigen Nasen wären für Ingenieursleistungen unverzichtbar.“)

Am 26. Juni 2020 wurde die Episode zusammen mit „Man in Space“ auf dem US-amerikanischen Disney+ verfügbar gemacht.[10][16]

Merchandise[Bearbeiten]

Bei Dell Publishing erschienen Comichefte zu mehreren „Tomorrowland“-Folgen. Nach Four Color Comics-Ausgabe 716 „Man In Space“ vom 10. Juli 1956[17] erschien Ausgabe 836 „Man in Flight“[18] und Ausgabe 866 „Mars and Beyond“.[19][20] Ausgabe 954 „Man in Space - Satellites“ vom 18. Dezember 1958[21][22] wurde zwar als Teil der Reihe veröffentlicht, basiert aber auf komplett neuem Material.[23] Die Reihe wurde von Don Christensen geschrieben, von Tony Sgroi gezeichnet und auf ihren Titelbildern als „a science feature from Tomorrowland“ (sinngemäß ein wissenschaftliches Programm von Tomorrowland) beworben.[8]

Disney beauftragte Willy Ley, die Folge als Schulbuch zu adaptieren, mit Illustrationen von Nino Carbe. Insgesamt erschienen sechs Bücher als „Tomorrowland Adventure“-Schulbücher der L.W. Singer Company, „Mars and Beyond“ erschien 1058.[24]

Filmstab und sonstige Angaben[Bearbeiten]

  • Erstausstrahlung: 4. Dezember 1957 auf ABC
  • Länge: ca. 53 Minuten

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Jim Korkis (26.06.2019). „Walt's Robot Friend Garco“. mouseplanet.com
  2. 2,0 2,1 Jim Korkis (10.11.2010). „The Three Disney Space Shows That Never Were“. mouseplanet.com
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Jim Korkis (25.09.2019). „Remembering the Tomorrowland Space Show Trilogy“. mouseplanet.com
  4. „Earl C. Slipher“. wikipedia.org
  5. 5,0 5,1 5,2 „Disney-Land: Mars and Beyond – Wissenswertes“. imdb.com
  6. Disneyland (Show)
  7. 7,0 7,1 „Mars and Beyond (television)“. d23.com
  8. 8,0 8,1 Jim Korkis (28.12.2011). „Man in Space“. mouseplanet.com
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 „Disney-Land: Mars and Beyond – Verbindungen“. imdb.com
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 10,5 „Mars and Beyond“. disney.fandom.com
  11. „Cosmic Capers“. disney.fandom.com
  12. „Cosmic Capers (film)“. d23.com
  13. „The Disneyland Anthology“. disneyinfo.nl
  14. 14,0 14,1 „Martian Robot“. disney.fandom.com
  15. „Der Rote Planet: Expedition Mars“. disneyinfo.nl
  16. „Man in Space“. whatsondisneyplus.com
  17. „Man In Space“. inducks.org
  18. „Man in Flight“. inducks.org
  19. „Mars and Beyond“. inducks.org
  20. Staq Mavlen (29.11.2011). „Mars and Beyond! (Disney - Four Color Comics, 1957)“. atomic-surgery.blogspot.com
  21. „Man in Space - Satellites“. inducks.org
  22. John Sisson (07.08.2009). „Walt Disney's Man in Space: Satellites (1958)“. dreamsofspace.blogspot.com
  23. Patrick A. Reed (27.01.2012). „Old Weird Comics: Walt Disney’s Space Age“. depthoffieldmagazine.com
  24. John Sisson (24.02.2017). „‚Mars and Beyond‘ Disney classroom guide (1958)“. dreamsofspace.blogspot.com