Das Haus der sieben Gespenster

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Das Haus der sieben Gespenster
Micky Maus in der Geistervilla; Micky Maus und die Geistervilla; In der Geistervilla; Das Haus der sieben Geister; Im Gespensterhaus; Micky Maus im Gespensterhaus
The Seven Ghosts
Erstveröffentlichung: 10.08.1936 – 28.11.1936
Entstehungsdatum: 1936
Storycode: YM 031
Story: Ted Osborne
Zeichnungen: Floyd Gottfredson
Tusche:

Ted Thwaites

Seiten: 96 Tagesstrips, 11 1/2 Seiten in Ich Micky Maus 2, 65 Seiten in LTB Spezial 42 und Enthologien 27, 32 Seiten in der Floyd Gottfredson Library 4 (FGL)
Deutsche Übersetzung: Michael Jurkat in der FGL
Deutsche Erstveröffentlichung: Ich Micky Maus 2
Weiterführendes
Liste der Micky-Maus-Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson

Ind.PNG Infos zu Das Haus der sieben Gespenster

beim I.N.D.U.C.K.S.
Micky Maus in der Fremdenlegion

Das Haus der sieben Gespenster (oder auch: Micky Maus in der Geistervilla; Micky Maus und die Geistervilla; In der Geistervilla; Das Haus der sieben Geister; Im Gespensterhaus; Micky Maus im Gespensterhaus) ist eine von Ted Osborne geschriebene, von Floyd Gottfredson gezeichnete und von Ted Thwaites getuschte Comicgeschichte. Laut Inducks ist diese Geschichte die zweitbeliebteste Geschichte von Gottfredson, nach Die Jagd nach dem Phantom (Stand Mai 2023).[1]

Figuren

Handlung

Die Geister sorgen für Angst und Schrecken in Entenhausen (© Disney/Egmont Ehapa)

Micky kommt gerade von seinem letzten Abenteuer (Micky Maus in der Fremdenlegion) zurück, wo er in Afrika war, und er weiß deshalb nicht, was in Entenhausen los ist. Er muss feststellten, das die Bürger Entenhausens in Schrecken versetzt werden, wenn sie das Wort „Gespenst“ nur hören. Selbst seine Freunde Minnie, Klarabella und Donald flüchten, als sie das Wort hören. Micky ist darüber ziemlich verwundert. Von Goofy erfährt Micky, dass sich im Haus von Colonel Bassett sieben Gespenster herumtreiben und Goofy sogar mit einem befreundet ist. Goofy findet das Gespenst sympathisch, obwohl es seit 400 Jahren tot ist. Micky will dieses Gespenst auch kennenlernen, daher kommt er in dieser Nacht mit zum Haus.

Mickys erste Begegnung mit dem Gespenst (© Disney/Egmont Ehapa)

So treffen sie tatsächlich Goofys Freund aus dem Jenseits, welcher aber schon nach kurzer Zeit wieder gehen muss, da er sich noch mit seinen Freunden auf dem Friedhof treffen will. Nachdem Micky die Geistererscheinung leibhaftig miterlebt hat, kann ert verstehen, dass die Leute allesamt in Panik sind. Nur, so fragt er sich, warum unternimmt die Polizei nichts dagegen? Er muss schnell feststellen, dass der amtshabende Sergeant noch mehr Angst hat als alle anderen. Micky beschließt daher, mit Goofy zusammen eine eigene Privatdetektei zu gründen, um den Vorkommnissen auf den Grund zu gehen. Auch Donald schließt sich den beiden an, nachdem Micky ihn damit geneckt hat, dass er ein Feigling sei.

Nachdem das Detektivbüro aufgebaut ist, werden sie von den Gespenstern angerufen und ausgelacht. Colonel Bassett hingegen beauftragt die neuen Detektive sofort. Am Abend suchen sie die Villa von Colonel Bassett auf und Micky beschließt mit seinen Freunden, die Gespenster zu vertreiben. Würden sie dies schaffen, dann würde Colonel Bassett ihnen 5000 Taler zahlen. Weil seine Diener aus Angst vor den Gespenstern geflüchtet sind, bedient Colonel Bassett Micky, Donald und Goofy ganz allein. Doch es zeigen sich schon Spuren der Gespenster: Donald gibt seine Waffen ab, aber nicht an Colonel Bassett, sondern an eine Gespensterhand. So bekommt Donald Angst, während die anderen die Ruhe bewahren. Danach geht Bassett ins Bett. Schließlich warten alle drei darauf, dass die Gespenster erscheinen. Plötzlich geht das Licht aus und ein Gespenst taucht auf. Dieses sagt, dass niemand sie von hier vertreiben könne. Dann verschwindet das Gespenst wieder und das Licht geht wieder an. Doch an der Stelle des Gespensts steht Colonel Bassett im Schlafanzug, der nicht einschlafen konnte. Nachdem Bassett gegangen ist, suchen Donald, Micky und Goofy die Gespenster, indem sie sich aufteilen.

Als das Licht ausgeht, erscheint Micky erneut ein Gespenst, das ihm nun beweisen will, dass die Gespenster an sich unbesiegbar sind und für immer in Colonel Bassetts Haus bleiben werden. Dafür gibt ihm das Gespenst eine Pistole und weist Micky an, auf es zu schießen. Doch die Kugel geht ins Leere, das Gespenst scheint nicht von Kugeln verletzt werden zu können. Als Micky hinterher die Kugeln kontrolliert, stellt er fest, dass es keine Platzpatronen, sondern echte Patronen waren. Bei der nächsten Gespenstererscheinung wollen sich Micky, Goofy und Donald (letzterer, bebend vor Angst, sehr widerwillig) auf das Gespenst stürzen, doch als das Licht wieder angeht, liegt unter den dreien Colonel Bassett.

Tatsächlich treffen die drei selbsternannten Detektive im weiteren Verlauf der Geschichte mehrfach auf die vermeintlichen Gespenster, dabei kommt es sogar zu Schusswechseln, bei denen aber keiner verletzt wird. Am Ende stellt sich heraus, dass die Gespenster tatsächlich Schmuggler sind, die ihre Schmuggelware in einer Höhle unter der Villa verstecken. Micky entlarvt sie, indem er sie mit Pfeffer aus einem Blasebalg anbläst, die „Gespenster“ niesen müssen und so ihre menschliche Natur verraten. Für den Fang der Schmugglerbande und damit der „Vertreibung der Gespenster“ erhalten Micky, Goofy und Donald von Colonel Bassett die versprochene Belohnung in Höhe von 5000 Talern, die sie untereinander aufteilen. Donald will seinen Anteil sofort ausgeben und Goofy kauft sich davon einen neuen Anzug. Was Micky mit seinem Anteil macht, bleibt im Unklaren. Die Geschichte endet damit, dass Goofy Micky und Minni erzählt, er wolle sich seinen Anzug für seine Hochzeit aufheben – falls er heiraten würde.

Trivia

Das Thema Horror war ein beliebtes Thema früherer Gottfredson-Comics und Cartoons, die sich an ein erwachsenes Publikum wendeten. Beispiele dafür sind die Comicgeschichte Burg Unfried (1932-33) und die Cartoons Das Spukhaus (1929), Der gefährliche Gorilla (1930), Der verrückte Arzt (1933) sowie Pluto vor Gericht (1935).

In der Geschichte Eine verrückte Verbrechenswelle eröffnen Micky und Goofy (damals noch Dippy Dawg genannt) auch eine Privatdetektei, allerdings mit diesseitigen Fällen.

Beliebtheit

Im Inducks wurde diese Geschichte auf Platz 31 aller Disney-Geschichten positioniert und ist damit die zweitbeliebteste Geschichte von Gottfredson (Stand: April 2023).

Parallelen in Horrifikland zu dieser Geschichte

Zeichnerische Parallelen: Oben: verschiedene Panels aus Das Haus der sieben Gespenster, unten: verschiedene Panels aus Horrifikland (© Disney/Glénat)

Im Comic Horrifikland von Lewis Trondheim und Alexis Nesme (erschienen in Disney Hommage 8) sind einige Parallelen zu diesem Comic zu erkennen. Micky, Goofy und Donald betreiben ebenfalls eine Privatdetektei, die mit der Beseitigung der Geister beauftragt wird. Die Gespenster hinterlassen in beiden Comics Fußspuren und entpuppen sich als Schmuggler. Zudem taucht Balduin Beutelschneider in beiden Comics auf.

Remakes

Die Handlung des ein Jahr später veröffentlichten Cartoons Einsame Geister ähnelt der Comicgeschichte in manchen Aspekten: Das Trio leitet wieder eine Detektei, die mit der Beseitigung von Geistern beauftragt wird. Die drei Geister des Cartoons sind aber richtige Geister.

Es gab ein Better Little Book[2] des Comics, also eine illustrierte Fassung mit Text. Das Buch wurde 1940 veröffentlicht von Whitman und bekam den Titel "Mickey Mouse and the Seven Ghosts". Auch 1993 wurde eine illustrierte Prosa-Fassung produziert, diesmal als Golden-Look-Look-Book im Rahmen der Werbeaktion The Perils of Mickey.[3]

Die Geschichte The House of the Seven Haunts von 1949 ist ein Remake der Geschichte, bei der Dick Moore einen durchgehenden, vierreihigen Comic aus der Zeitungsstrips-Handlung zeichnete. Moore war nur einer der Zeichner, der für Walt Disney's Comics and Stories Gottfredson-Strips erneut zeichnete.[4]

Die Geschichte "Once upon a mouse... in the future: Fantasmi del futuro" (von Francesco Artibani (Story) und Giovanni Rigano (Zeichnungen und Kolorierung), zu Deutsch noch nicht erschienen) ist eine Adaption der Geschichte. Die Handlung ist moderner als "Das Haus der sieben Gespenster".

Fortsetzung und Anspielungen

Die Geschichte "Fall oder Falle?" (von Don Markstein (Story) und Cèsar Ferioli Pelaez (Zeichnungen), unter anderem erschienen in Floyd Gottfredson Library 4) ist eine Fortsetzung zu dieser Geschichte.[5] Ferioli verwendet Stilmittel der alten Zeitungsstrips in seinem Comic, etwa einen etwas längeren Schnabel bei Donald, Pie-Eyes bei Goofy und Donald, außerdem zeichnet er Donald kleiner als Micky.
In der Geschichte wurden die drei Freunde in Oberst Bassetts Villa zu einem Krimi-Theater eingeladen, doch das Haus wird wieder von Streichen und Stimmen heimgesucht.

In der Geschichte "In den Fängen des Feindes" (von Maya Åstrup (Story) und Cèsar Ferioli Pelaez (Zeichnungen), erschienen in MM 22-2014) wird die Geschichte erwähnt.

In "Ein super Geschenk" (von Ezio Sisto (Story) und Silvia Ziche (Zeichnungen), erschienen in LTB Sonderedition 3/2018) sind gleich auf der ersten Seite zwei Panels aus dieser Geschichte zu sehen, als Goofy und Donald Micky zu seinem Geburtstag mit einer überlangen Diashow überraschen. Die beiden kommentieren die beiden Dias mit „Wie jung wir waren!“ und „Damals waren wir noch unerschrockene Detektive.“ Der Rest der Handlung baut aber nicht auf „Das Haus der sieben Gespenster“ auf: Phantomias, Supergoof und Micky, der eine Supernuss verspeisen durfte, erleben danach ein kurzes Abenteuer im All.

Cover und Illustrationen

Durch die vielen Veröffentlichungen in Comicheften wurden einige Titelbilder zu „Das Haus der sieben Gespenster“ erstellt. Insgesamt gibt es 3 Cover von Daan Jippes, ein Cover von René Guillaume, eines von Giorgio Cavazzano, eines von Luciano Bottaro, eines von Marco Rota, eines von Franco Bruna und fünf von unbekannten oder unklaren Künstlern. Für drei Cover wurden Zeichnungen von Gottfredson aus dieser Geschichte wiederverwendet. (Stand: April 2023)

Galerie von Illustrationen zu dieser Geschichte

(alle Bilder: © Disney)

Charakterisierung

Micky Maus

Micky Maus ist der Held der Geschichte und wird als schlau und mutig dargestellt. Er hat erstaunlich große, schwarze Augen ohne Umrandung. Gekleidet ist er im „klassischen“ Outfit; also roter Hose, mit gelben Knöpfen und gelben Schuhen.

Goofy

Goofy wird in dieser Geschichte als besonders dumm dargestellt. Hier ein Beispiel aus einem Dialog mit Micky:

„… Was für ein Blödsinn! Unmöglich! Die sind doch verrückt, an so was zu glauben!“
Micky über die Bürger Entenhausens, die an Gespenster glauben
„Ja, ich weiß! Das Gespenst hat dasselbe gesagt, als ich es ihm erzählte!“
Goofy

So findet Micky heraus, dass Goofy eines der angeblichen Gespenster kennt.

Die Charakterisierung der Figuren: Micky, der Wagemutige – Goofy kaum beeindruckt – Donald, der Angsthase (© Disney/Egmont Ehapa)

Colonel Bassett

Dem zerstreuten Gentleman Lord Bassett ist Höflichkeit sehr wichtig. Er fürchtet sich vor den Gespenstern, aber noch viel mehr über deren Unverfrorenheit, sich nicht benehmen zu können.

Colonel Bassett hat in dieser Geschichte seinen Erstauftritt und wurde danach von anderen Künstlern wiederverwendet. Weitere Auftritte Colonell Bassetts:

„The House of the Seven Haunts“ ist ein Remake der Geschichte im Vierreiher-Format, „Fall oder Falle?“ ist wie vorher erwähnt eine Fortsetzung der Geschichte, die wieder in Bassetts Villa spielt. „Der Gespensterdudelsack“ zeigt, wie sich drei edel gekleidete Leute beschweren, nachdem Goofy zu seiner Halloweenfeier auf dem titelgebenden Gespensterdudelsack spielt, um Geister anzulocken. Als Schlussgag entpuppen sich die drei Leute als Gespenster, einer davon wurde gestaltet wie Lord Bassett.

Donald Duck

Donald tritt in diesem Comic zwei Jahre nach seinem Erstauftritt in The Wise Little Hen in Erscheinung. Seinen Erstauftritt in einem Tagesstrip hatte er in Presse unter Druck. In „Das Haus der sieben Gespenster“ ist Donald schon weiterentwickelt: Er hat keine schwarzen Füße und Beine mehr, sondern gelbe Füße und Beine, wie sie bis heute dargestellt werden. Außerdem zeigt Donald Charaktereigenschaften, die später immer wieder aufgegriffen werden. Zum Beispiel fragt Micky Donald, als sie ihre Belohnung bekommen haben, was Donald mit dem Geld machen will und er antwortet mit: „Ich geb alles aus! Alles! Was für ein Spaß!“. Donalds Eigenschaft, sein Geld unmittelbar restlos für Konsumgüter auszugeben, wurde später in Die Kunst, Geld auszugeben sogar als Tugend dargestellt.

Das Aquarell

Das Aquarell (© Disney)

Im Juni 1980 malte Gottfredson ein Aquarell, welches den Titel Micky Maus und die sieben Geister trägt. Es wurde 1989 veröffentlicht und ist das 16. Aquarell, das er malte.

Deutsche Veröffentlichungen

(Abdrucke von nur einem Strip oder gekürzte Versionen werden hier nicht berücksichtigt.)

Siehe auch

Weblinks

Die Geschichte im Inducks

Einzelnachweise

  1. Top-100-Geschichten im Inducks
  2. Information über den Band
  3. Die Ausgabe online lesen
  4. Gerstein, David. Floyd Gottfredson Library 6, S. 255: „Hinter den Kulissen: Gottfredson neu gezeichnet“.
  5. Die Geschichte im Inducks.